Nadelführung für Biopsie
Die Erfindung betrifft eine Biopsievorrichtung sowie ein dazugehöriges Verfahren zur deren Verwendung.
In der Medizin, insbesondere bei der bildgebenden Magnet- Resonanz-Tomographie, werden bereits Nadelführungen eingesetzt, um Biopsien vorzunehmen.
Eine Biopsienadelführung gemäß dem Stand der Technik zeigt EP2347717B1 , wobei die dort beschriebene Biopsienadelführung in einer Ebene geschwenkt werden kann. Die Verschwenkung ist allerdings nicht durch eine Skala oder vergleichbare Einrichtung reproduzierbar. Viel nachteiliger ist jedoch, dass die gesamte Einrichtung nicht in vorgegebener Weise in einer Translationsebene verschoben werden kann.
Eine weitere alternative Biopsienadelführung ist in
US20120203095A1 offenbart. Hier ist eine Verschwenkung der Biopsierichtung möglich. Doch es gibt nur einen translatorischen Freiheitsgrad, nämlich eine Verschiebung entlang einer drehbaren Achse, gegenüber der die Biopsienadel weiter geschwenkt werden kann. Diesem Stand der Technik fehlt die Möglichkeit, die Biopsienadel ohne gleichzeitige Richtungsänderung an jeden beliebigen Punkt einer Translationsebene zu verschieben.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Biopsienadelführung in einer Translationsebene reproduzier verschiebbar und schwenkbar auszubilden.
Zur Lösung der Aufgabe schlägt die Erfindung eine Vorrichtung mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen vor.
Dabei ist es vorteilhaft, in der Biopsievorrichtung einen Rahmen vorzusehen, in welchem ein erster Manipulator angebracht ist. Der Rahmen kann als Einbaurahmen der Biopsievorrichtung dienen. Die Nadelführung ist mit dem ersten Manipulator über weitere Bauelemente verbunden. Der erste Manipulator bewegt dadurch mittelbar die Nadelführung entlang einer ersten Koordinate. Die erste Koordinate liegt in einer Translationsebene, welche in oder parallel zu der vom Rahmen aufgespannten Ebene liegt. Hier und im folgenden darf die Translationsebene durch zur ursprünglichen Translationsebene parallelverschobene Ebenen ersetzt werden und dürfen Koordinaten durch entsprechende parallelverschobene Koordinaten ersetzt werden.
Während der zum ersten Manipulator gehörende erste rahmen- seitige Manipulatorteil mit dem Rahmen verbunden ist, ist der ebenfalls zum ersten Manipulator gehörende erste nadelseitige Manipulatorteil mit einem zweiten Manipulator verbunden. Die Nadelführung ist mit dem zweiten Manipulator über mindestens eines der im folgenden genannten weiteren Bauelemente verbunden. Der zweite Manipulator bewegt die Nadelführung entlang einer zweiten Koordinate. Die zweite Koordinate liegt in ebenfalls in der Translationsebene. Erste und zweite Koordinate werden als nicht parallel gewählt. Vorzugsweise werden sie ggf. nach Parallelverschiebung in eine gemeinsame Translationsebene zumindest lokal zueinander senkrecht stehend gewählt. Dies schließt die Verwendung von translatorischen wie auch von rotatorischen Manipulatoren ein.
Üblicherweise werden erster und zweiter Manipulator parallel zum Rahmen eingebaut. In diesem Fall wird die Translationsebene sowohl vom Rahmen, als auch von erstem und zweitem Manipulator aufgespannt. Es kann jedoch erforderlich sein, den
ersten und zweiten Manipulator gegenüber dem Rahmen zu verkippen. In diesem Fall wird die Translationsebene von erstem und zweitem Manipulator aufgespannt.
Ein Kreuzschlitten ist eine vorteilhafte Ausgestaltung von erstem und zweitem Manipulator. Beim Kreuzschlitten stehen erste und zweite Koordinate aufeinander senkrecht. Erster und zweiter Manipulator sind dabei translatorisch ausgebildet.
Mit dem zweiten Manipulator verbunden ist ein erstes Gelenk. Die dem ersten Gelenk entsprechende erste Schwenkachse verläuft, ggf. nach Parallelverschiebung, ebenfalls in der Translationsebene. Die Nadelführung ist mit der ersten Schwenkachse direkt oder über mindestens eines der im folgenden genannten weiteren Bauelemente indirekt verbunden.
Um Bauraum zu sparen, ist es vorteilhaft, den zweiten Manipulator und das erste Gelenk zusammen als Gleitlager auszubilden.
Wenn die Nadelführung direkt mit dem ersten Gelenk verbunden ist, wird die Nadelführung vorzugsweise, ggf. nach Parallelverschiebung, mit einer Richtung senkrecht zur Richtung der ersten Schwenkachse angebracht.
Besonders vorteilhaft ist es jedoch, zwischen der ersten
Schwenkachse und der Nadelführung ein zweites Gelenk vorzusehen, welches eine von der Richtung der ersten Schwenkachse abweichende Richtung aufweist. Auf diese Weise kann nämlich die Nadelführung um zwei unabhängige Achsen, nämlich die zwei Schwenkachsen, geschwenkt werden. Dies bietet zusammen mit den Translationen des ersten und des zweiten Manipulators maximale Flexibilität bei der Biopsie. Dabei ist es günstig,
die Richtung der ersten Schwenkachse senkrecht zur Richtung der zweiten Schwenkachse zu wählen.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist so beschaffen, dass lediglich der zweite Manipulator translatorisch, der erste aber rotatorisch ausgebildet ist. Zu diesem Zweck besitzt der Rahmen eine kreisrunde Öffnung und bildet einen kreisrunden ersten rahmen- seitigen Manipulatorteil. In diesen eingelassen kann der erste nadelseitige Manipulatorteil um eine Rotationsachse des ersten Manipulators gedreht oder rotiert werden. Die Rotationsachse wird senkrecht zur Translationsebene gewählt. Auf dem ersten nadelseitigen Manipulatorteil angebracht ist der zweite Manipulator. Dessen zweiter rahmenbseitiger Manipulatorteil weist zwei parallelen Schienen auf, auf denen ein Schlitten als zweiter na- delseitiger Manipulatorteil gleitet. Die zweite Koordinate, entlang derer der zweite nadelseitige Manipulatorteil gleitet, verläuft bezogen auf die Rotationsachse radial, schneidet die Rotationsachse und steht senkrecht auf ihr. Auf diese Weise wird als Funktion des Drehwinkels des ersten Manipulators und der Position des zweiten Manipulators nach Art eines polaren Koordinatensystems die Position des zweiten nadelseitigen Manipulatorteils verschiebbar gestaltet. Mit Ausnahme des Sonderfalls, dass der zweite nadelseitige Manipulatorteil die Position der Rotationsachse einnimmt, verläuft die Bewegung des zweiten nadelseitigen Manipulatorteils bei Drehung des ersten Manipulators, also entlang der ersten Koordinate, stets senkrecht zur zweiten Koordinate. Entsprechend der Position des hier rotatorisch ausgebildeten ersten Manipulators werden hier die erste und zweite Koordinate mitgedreht. In diesem Ausführungsbeispiel ist es ferner vorteilhaft, die zweite Koordinate und die erste Schwenkachse so auszubilden, dass sie zumindest nach Parallelverschie-
bung der zweiten Koordinate und der ersten Schwenkachse in der Translationsebene zueinander senkrecht sind.
Denn dann bewegt sich bei Rotation des ersten Manipulators die Achse der Biopsienadel auf dem Mantel eines Doppelkegels. Wählt man durch geeignete Einstellung des zweiten Manipulators und des ersten Gelenks die Spitze des Doppelkegels an der zu biopsierenden Stelle, kann in vorteilhafter Weise durch bloße Rotation des ersten Manipulators der Weg, auf welchem die Biopsienadel an die zu biopsierende Stelle gelangt, auf dem Mantel des Doppelkegels frei gewählt werden. Natürlich liegen die rotatorische Symmetrieachse und damit auch die Spitze des Doppelkegels auf der Rotationsachse des ersten Manipulators. Um trotz dieser Einschränkung die zu biopsierende Stelle frei wählen zu können, ist ggf. der gesamte Rahmen durch zwei außerhalb angebrachte weitere Manipulatoren verschiebbar auszubilden.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung werden im folgenden anhand von Beispielen näher erläutert. Diese sollen die Erfindung jedoch nicht einschränken, sondern nur erläutern. Es zeigt in schematischer Darstellung:
Fig. 1 Biopsievorrichtung mit translatorischen Manipulatoren in Gesamtansicht in Mittelstellung der Nadelführung
Fig. 2 Biopsievorrichtung mit translatorischen Manipulatoren in Gesamtansicht in verschobener und geschwenkter Stellung der Nadelführung
Fig. 3 Biopsievorrichtung mit translatorischen Manipulatoren von oben gesehen in Mittelstellung der Nadelführung
Fig. 4 Biopsievorrichtung mit translatorischen Manipulatoren von der Seite gesehen in Mittelstellung der Nadelführung
Fig. 5 Biopsievorrichtung mit translatorischen Manipulatoren im Schnitt von der Seite gesehen in Mittelstellung der Nadelführung
Fig. 6 Grundplatte mit Öffnungen für Biopsievorrichtungen Fig. 7 Biopsievorrichtung mit rotatorischem Manipulator und translatorischem Manipulator in Gesamtansicht Fig. 8 Biopsievorrichtung mit rotatorischem Manipulator und translatorischem Manipulator von oben gesehen Fig. 9 Biopsievorrichtung mit rotatorischem Manipulator und translatorischem Manipulator von der Seite gesehen Fig. 10 Biopsievorrichtung mit rotatorischem Manipulator und translatorischem Manipulator im Schnitt von der Seite gesehen
In Fig. 1 sieht man eine Biopsievorrichtung mit translatorisch ausgebildeten Manipulatoren von oben gesehen in Mittelstellung der Nadelführung 4. In Fig. 2 ist dieselbe Biopsievorrichtung zu sehen, jedoch in verschobener und geschwenkter Stellung der Nadelführung 4. In Fig. 3 ist sie von oben gesehen in Mittelstellung der Nadelführung 4 abgebildet, in Fig. 4 von der Seite gesehen in Mittelstellung der Nadelführung 4, in Fig. 5 im Schnitt von der Seite gesehen in Mittelstellung der Nadelführung 4.
Basis der Biopsievorrichtung ist der Rahmen 3. Er trägt, arretiert durch eine erste Schraube 301 , einen ersten rahmenseitigen Manipulatorteil 1 1 1 , welcher über Schwalbenschwanzschienen mit einem ersten nadelseitigen Manipulatorteil 1 12 verbunden ist Der erste Manipulator 1 1 umfasst den ersten rahmenseitigen Manipulatorteil 1 1 1 und den ersten nadelseitigen Manipulatorteil 1 12. Der erste Manipulator 1 1 kann durch eine zweite Schraube 302 und eine dritte Schraube 303 arretiert werden. Der erste na- delseitige Manipulatorteil 1 12 ist ein Schlitten, der sich relativ
zum ersten rahmenseitigen Manipulatorteil 1 1 1 und Rahmen 3 entlang einer ersten Koordinate 12 verschieben lässt. Diese Verschiebung lässt sich auf einer ersten Skala 1 13 ablesen, die am ersten rahmenseitigen Manipulatorteil 1 1 1 angebracht sein kann.
Die erste Schraube 301 dient gleichzeitig zu einer möglichen Verkippung des ersten rahmenseitigen Manipulatorteils 1 1 1 und aller damit verbundenen, weiteren Bauteile gegenüber dem Rahmen 3. Dies ist durch Vergleich der Fig. 1 ohne diese Verkippung und der Fig. 2 mit dieser Verkippung zu ersehen. Durch diese Verkippung werden demnach auch die erste Koordinate 12 und die zweite Koordinate 14 und die diese einbettende Translationsebene 31 verkippt. Die Translationsebene 31 ist dann ggf. nicht parallel zu der durch den Rahmen 3 definierten Ebene. Das kann günstig sein, wenn die Patientenoberfläche ebenfalls nicht parallel zu der durch den Rahmen 3 definierten Ebene verläuft.
Der erste nadelseitige Manipulatorteil 1 12 dient gleichzeitig als Träger für einen zweiten rahmenseitigen Manipulatorteil 131 . Der zweite Manipulator 13 umfasst den zweiten rahmenseitigen Manipulatorteil 131 und den zweiten nadelseitigen Manipulatorteil 132. Der zweite rahmenseitige Manipulatorteil 131 besitzt quer zur Richtung der ersten Koordinate 12 eine erste Buchse 213, welche den zweiten nadelseitigen Manipulatorteil 132 aufnimmt. Der zweite nadelseitige Manipulatorteil 132 weist eine zweite Skala 133 auf, an welcher sich die Verschiebung des zweiten nadelseitigen Manipulatorteils 132 gegenüber dem zweiten rahmenseitigen Manipulatorteil 131 entlang der zweiten Koordinate 14 ablesen lässt.
Die erste Buchse 213 dient gleichzeitig zur Realsierung des ersten Gelenks 21 . Der zweite rahmenseitige Manipulatorteil 131
dient nämlich gleichzeitig als ein erster rahmenseitiger Gelenkteil 21 1 und der zweite nadelseitige Manipulatorteil 132 dient gleichzeitig als ein erster nadelseitiger Gelenkteil 212. Erster rahmenseitiger Gelenkteil 21 1 und erster nadelseitiger Gelenkteil 212 sind in der ersten Buchse 213 zusammengeführt. Das erste Gelenk 21 umfasst den ersten rahmenseitigen Gelenkteil 21 1 , die erste Buchse 213 und den ersten nadelseitigen Gelenkteil 212. Die erste Buchse 213 ist als Gleitlagerbuchse ausgebildet, weshalb der zweite Manipulator 13 gleichzeitig das erste Gelenk 21 ist. Zweiter Manipulator 13 und erstes Gelenk 21 bilden zusammen ein Gleitlager, welches zwei mechanische Freiheitsgrade aufweist, einen translatorischen und einen dazu parallelen rotatorischen.
Koaxial mit dem ersten nadelseitigen Gelenkteil 212 liegt die dazugehörige erste Schwenkachse 22, um welche der erste nadelseitige Gelenkteil 212 geschwenkt werden kann. Die erste Schwenkachse 22 verläuft parallel zur zweiten Koordinate 14 oder ist identisch mit ihr.
Der zweite Manipulator 13 kann durch eine vierte Schraube 304 arretiert werden. Das erste Gelenk 21 kann durch eine fünfte Schraube 305 arretiert werden.
Der erste nadelseitige Gelenkteil 212 ist mit einem davon senkrecht abstehenden ersten Winkelindikator 214 verbunden, dessen Einstellung an einer am ersten rahmenseitigen Gelenkteil 21 1 vorgesehenen ersten Winkelskala 215 abgelesen werden kann.
Der erste nadelseitige Gelenkteil 212 dient gleichzeitig als ein zweiter rahmenseitiger Gelenkteil 231 . Damit verbunden ist ein
zweiter nadelseitiger Gelenkteil 232. Zweiter rahmenseitiger Gelenkteil 231 und zweiter nadelseitiger Gelenkteil 232 sind in einer zweiten Buchse 233 zusammengeführt. Das zweite Gelenk 23 umfasst den zweiten rahmenseitigen Gelenkteil 231 , die zweite Buchse 233 und den zweiten nadelseitigen Gelenkteil 232. Die Achse des zweiten Gelenks 23 ist die zweite Schwenkachse 24.
Der zweite nadelseitige Gelenkteil 232 ist mit einem davon senkrecht abstehenden zweiten Winkelindikator 234 verbunden, dessen Einstellung an einer am zweiten rahmenseitigen Gelenkteil 231 und/oder am zweiten Winkelindikator 234 vorgesehenen zweiten Winkelskala 235 abgelesen werden kann.
Das zweite Gelenk 23 kann durch eine sechste Schraube 306 arretiert werden, welche, wie in Fig. 5 zu sehen ist, koaxial im zweiten rahmenseitigen Gelenkteil 231 gelegen, über einen Führungsstift 316 auf den zweiten nadelseitigen Gelenkteil 232 drücken kann.
Zur besseren Arretierung von zweitem nadelseitigem Manipulatorteil 132 und gleichzeitig erstem nadelseitigem Gelenkteil 212 auf zweitem rahmenseitigem Manipulatorteil 131 und gleichzeitig erstem rahmenseitigem Gelenkteil 21 1 dient eine durch eine siebte Schraube 307 arretierbare Halteplatte 317.
Mit dem zweiten nadelseitigen Gelenkteil 232 verbunden ist die Nadelführung 4 mit der Biopsienadel 41 . Die Richtung der Nadelführung 4 und der Biopsienadel 41 ist senkrecht zur zweiten Schwenkachse 24 gewählt. Die Biopsienadel 41 ist durch die Manipulatoren 1 1 , 13 und Gelenke 21 , 23 in vier mechanischen Freiheitsgraden einstellbar. Fünfter und sechster mechanischer Freiheitsgrad ist durch Verschieben bzw. Rotieren der Biop-
sienadel 41 in der Nadelführung 4 gegeben, welche ja ein Gleitlager bildet. Es ist vorteilhaft, die Nadelführung 4 durch Klemmen der Biopsienadel 41 arretierbar auszugestalten, damit die Biop- sienadel 41 nicht unkontrolliert in den Patienten eindringen kann. Dies kann beispielsweise durch eine längsgeschlitzte und mit einem konischen Außengewinde versehene Hülse erfolgen, welche durch Aufschrauben einer Überwurfmutter zusammengedrückt werden kann. Koaxial durch Hülse und Überwurfmutter verläuft die Biopsienadel 41 , die dabei festgeklemmt wird. Klemmung der Biopsienadel 41 von der Seite, etwa durch eine
Schraube, ist ebenfalls möglich.
Fig. 6 zeigt eine Grundplatte 50 mit einer ersten bis achten Biop- sievorrichtungsöffnung 51 bis 58. In die vierte und sechste Biop- sievorrichtungsöffnung 54 und 56 ist je eine der in den Fig. 1 bis Fig. 5 abgebildeten Biopsievorrichtungen eingebaut. Der Übersichtlichkeit halber sind von diesen Biopsievorrichtungen jeweils nur die Nadelführung 4 und Biopsienadel 41 mit Bezeichnern versehen. Auch andere Biopsievorrichtungen lassen sich in die Grundplatte 50 einbauen. Die Grundplatte 50 mit eingesetzten Biopsievorrichtungen ermöglicht es, an mehreren und verschiedenen Stellen Biopsien vorzunehmen. Der Einbau von Biopsievorrichtungen in die Grundplatte 50 ist auf verschiedene Arten möglich, etwa durch Einrastung gebogener federnder Laschen, durch Klemmung, durch Halteklammern oder durch Schrauben.
In Fig. 7 sieht man eine Biopsievorrichtung mit rotatorischem Manipulator und translatorischem Manipulator in Gesamtansicht. In Fig. 8 ist dieselbe Biopsievorrichtung abgebildet, jedoch von oben gesehen, in Fig. 9 von der Seite gesehen und in Fig. 10 im Schnitt von der Seite gesehen. In dieser Biopsievorrichtung ist
der erste Manipulator 1 1 ' rotatorisch ausgebildet und der zweite Manipulator 13' translatorisch ausgebildet.
Basis der Biopsievorrichtung ist der Rahmen 3' mit, von abgerundeten Ecken abgesehen, quadratischen Außenabmessungen. Diese Außenabmessungen eignen sich für Grundplatten mit Grundplatten 50 mit quadratischen Biopsievorrichtungsöffnungen 51 bis 58. Andere, insbesondere kreisförmige Außenmaße des Rahmens 3' sind ebenfalls möglich.
Zentrisch besitzt der Rahmen 3' eine große kreisrunde Öffnung, die gleichzeitig entsprechend einer Oberfläche des Rahmens 3' die Translationsebene 31 ' definiert. In ihrer Mitte steht senkrecht auf der Translationsebene 31 ' die Rotationsachse 15'. Der Rahmen 3' bildet gleichzeitig den ersten rahmenseitigen Manipulatorteil 1 1 1 '. In diesen eingesetzt ist der erste nadelseitige Manipulatorteil 1 12'. Erster rahmenseitiger Manipulatorteil 1 1 1 ' und erster nadelseitiger Manipulatorteil 1 12' greifen durch eine kreisförmig gebogene Schwalbenschwanzschiene 1 14' ineinander ein. Das Schwalbenschwanzprofil ist im Schnitt in Fig. 10 zu erkennen. Der erste Manipulator 1 1 ' umfasst den ersten rahmenseitigen Manipulatorteil 1 1 1 ' und den ersten nadelseitigen Manipulatorteil 1 12'. Der erste Manipulator 1 1 ' kann durch eine zweite und dritte Schraube 302', 303' oder durch andere Mittel arretiert werden. Der erste nadelseitige Manipulatorteil 1 12' ist ein Schlitten mit auf einem Kreis verlaufendem Schwalbenschwanzprofil, der sich entlang der ersten, hier kreisförmig ausgebildeten Koordinate 12' rotieren lässt. Diese rotatorische Verschiebung lässt sich auf einer ersten Skala 1 13' ablesen, die dem rotatorischen Charakter des ersten Manipulators 1 1 ' entsprechend als Winkelskala ausgebildet ist.
Mit dem ersten nadelseitigen Manipulatorteil 1 12' über die zweite und dritte Schraube 302', 303' verbunden ist der zweite rahmen- seitige Manipulatorteil 131 '. Der zweite Manipulator 13' umfasst den zweiten rahmenseitigen Manipulatorteil 131 ' und den zweiten nadelseitigen Manipulatorteil 132'. Dem translatorischen Charakter des zweiten Manipulators 13' entsprechend weist der zweite rahmenseitige Manipulatorteil 131 ' zwei parallele Schienen 131 1 ', 1312' auf, auf welchen der als Schlitten ausgebildete zweite nadelseitige Manipulatorteil 132' entlang der zweiten, linear und translatorisch ausgebildeten Koordinate 14' verschoben werden kann, welche von der Rotationsachse 15' aus radial verläuft. Der zweite rahmenseitige Manipulatorteil 131 ' ist in der Translationsebene 31 ' entlang der zweiten Koordinate 14' und Mittellinie achsensymmetrisch. Auf diese Weise ist es dank dem ebenfalls achsensymmetrisch ausgeführten zweiten nadelseitigen Manipulatorteil 132' möglich, die Nadelführung 4' und damit die Biopsienadel 41 ' von der Stelle, wo die Rotationsachse 15' die Translationsebene 31 ' schneidet, in radialer Richtung und damit entlang der zweiten Koordinate 14' zu verschieben. Der zweite nadelseitige Manipulatorteil 132' kann durch eine vierte Schraube 304' auf den Schienen 131 1 ', 1312' des zweiten rahmenseitigen Manipulatorteils 131 ' arretiert werden. Auf den Schienen 131 1 ', 1312' befindet sich eine zweite Skala 133', an welcher sich die Verschiebung des zweiten nadelseitigen Manipulatorteils 132' gegenüber dem zweiten rahmenseitigen Manipulatorteil 131 ' entlang der zweiten Koordinate 14' ablesen lässt. Die linear ausgebildete zweite Koordinate 14' schneidet nach Verschiebungen in die Translationsebene 31 ' die kreisförmig ausgebildete erste Koordinate 12' senkrecht.
Auf diese Weise wird als Funktion des Drehwinkels des ersten Manipulators 1 1 ' und der Position des zweiten Manipulators 13'
in Art eines polaren Koordinatensystems die Position des zweiten nadelseitigen Manipulatorteils 132' verschiebbar gestaltet. Mit Ausnahme des Sonderfalls, dass der zweite nadelseitige Manipulatorteil 132' die Position der Rotationsachse 15' einnimmt, verläuft die Bewegung des zweiten nadelseitigen Manipulatorteils 132' bei Drehung des ersten Manipulators 1 1 ', also entlang der ersten Koordinate 12', stets senkrecht zur zweiten Koordinate 14'.
Der zweite nadelseitige Manipulatorteil 132' weist parallel zur Translationsebene 31 ' und senkrecht zur zweiten Koordinate 14' ein erstes Gelenk 21 ' auf. Dabei bildet der zweite nadelseitige Manipulatorteil 132' gleichzeitig den ersten rahmenseitigen Gelenkteil 21 1 '. Im ersten Gelenk 21 ' kann der erste nadelseitige Gelenkteil 212' um die das erste Gelenk 21 ' charakterisierende erste Schwenkachse 22' geschwenkt werden. Das erste Gelenk 21 ' umfasst den ersten rahmenseitigen Gelenkteil 21 1 ' und den ersten nadelseitigen Gelenkteil 212'. Am ersten nadelseitigen Gelenkteil 212' ist ein erster Winkelindikator 214' angebracht. Damit lässt sich zusammen mit einer am ersten rahmenseitigen Gelenkteil 21 1 ' angebrachten Winkelskala 215' die Schwenkung der Nadelführung 4' und damit der Biopsienadel 41 ' in der von Rotationsachse 15' und zweiter Koordinate 14' aufgespannten Ebene gegenüber einer zur Rotationsachse 15' parallelen Achse ablesen. Das erste Gelenk 21 ' lässt sich mit einer mit der ersten Gelenkachse 22' koaxialen fünften Schraube 305' arretieren.
Die zweite Koordinate 14', die erste Schwenkachse 22' und die Rotationsachse 15' werden in vorteilhafter Weise jeweils paarweise zueinander senkrecht gewählt.
Mit dem ersten nadelseitigen Gelenkteil 212' verbunden ist die Nadelführung 4' mit der Biopsienadel 41 '. Die Richtung der Nadelführung 4' und der Biopsienadel 41 ' ist senkrecht zur ersten Schwenkachse 22' gewählt. Die Biopsienadel 41 ' ist durch die Manipulatoren 1 1 ', 13' und das erste Gelenk 21 ' in drei mechanischen Freiheitsgraden einstellbar. Ein vierter mechanischer Freiheitsgrad ist in dieser Biopsieeinrichtung nicht vorhanden. Fünfter und sechster mechanischer Freiheitsgrad ist durch Verschieben bzw. Rotieren der Biopsienadel 41 ' in der Nadelführung 4' gegeben, welche ja ein Gleitlager bildet. Es ist wiederum vorteilhaft, die Nadelführung 4' durch Klemmen der Biopsienadel 41 ' arretierbar auszugestalten.
Im unteren Bereich des Rahmens 3' sind vier bezogen auf die Rotationsachse 15' um jeweils 90° versetzte Halteklammern 318' vorgesehen, die mit je einer weiteren Schraube 308' zum Festklemmen des Rahmens 3' und damit der Biopsieeinrichtung in einer quadratisch auszubildenden Biopsievornchtungsoffnungen 51 bis 58 auf einer Grundplatte 50 geeignet sind.
Die Nadelführung 4' weist fünf in Form der Würfelaugenfünf angeordnete parallele Bohrungen auf, etwa wie bei den eingangs erwähnten Lochblechen, durch die sich die Biopsienadel 41 ' wahlweise stecken lässt. Auch andere Bohrungsanordnungen, beispielsweise 25 Bohrungen in 5 Zeilen und 5 Spalten quadratisch angeordnet, sind möglich.
Die Schnittzeichnung Fig. 10 zeigt neben vielen der vorgenannten Bauteile auch eine Biopsienadel 41 ', welche in eine Aufnahmevorrichtung 42' aufgenommen ist.
Bezugszeichenliste
11, 11', 13, 13' Manipulator
111, 11V, 131, 131' rahmenseitiger Manipulatorteil
112, 112', 132, 132' nadelseitiger Manipulatorteil
113, 113', 133, 133' Skala
114' kreisförmig gebogene Schwalbenschwanzschiene
12, 12', 14, 14' Koordinate
1311', 1312' Schiene
15' Rotationsachse
21, 21', 23 Gelenk
211, 211', 231 rahmenseitiger Gelenkteil
212, 212', 232 nadelseitiger Gelenkteil
213, 233 Buchse
214, 214', 234 Winkelindikator
215, 215, 235 Winkelskala
22, 22', 24 Schwenkachse
3, 3' Rahmen
301-307, 302'-305', 308' Schrauben
31, 31' Translationsebene
316 Führungsstift
317 Halteplatte
318' Halteklammern
4, 4' Nadelführung
41, 41' Biopsienadel
42' Aufnahmevorrichtung
50 Grundplatte
51-58 Biopsievorrichtungsöffnung