EP3067492B1

EP3067492B1 - System mit einem hauptschloss, einem panzerriegel und einer kopplungseinrichtung

Info

Publication number: EP3067492B1
Application number: EP16000257.2A
Authority: EP
Inventors: Piotr Kubinski
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2015-03-12
Filing date: 2016-02-03
Publication date: 2018-10-03
Anticipated expiration: 2036-02-03
Also published as: EP3067492A1; DE102016000439A1; DE202015001927U1

Description

Das technische Gebiet

Sicherheitstechnik; Schliesstechnik an Wohnungstüren.

Der bisherige Stand der Technik

An den meisten Türen gibt es genormte Einsteckschlösser, die mit einem eingebauten Profilzylinder betätigt werden.
Darüber hinaus gibt es mechanische Zusatzschlösser, die nachträglich und universell an eine Wohnungstür angebracht werden können, um die Widerstandsfähigkeit der Tür zu erhöhen. Besonders wirkungsvoll sind hier die sogenannten Panzerriegel.
Darüber hinaus sind aus der Stand der Technik bekannt:

1. GB 2 259 941 A beschreibt einen Metalbalken, der quer über die Türbreite montiert wird. Dieser Balken wird auf der Scharnierseite der Tür auf einen Zusatzscharnier auf dem Türrahmen befestigt. Auf der Schlossseite der Tür ist in dem Balken drin ein Schloss eingebaut, so dass der Riegel dieses Schlosses in ein Schliessblech auf der Innenseite des Türrahmens einrastet. Dieses Schloss wird mit einem langen Schlüssel (durch das Loch in dem Türblatt) der durch dasTürblatt ins Schloss eingeführt wird, bedient. Die gesamte Vorrichtung ist wesntlich stabiler als ein gewöhnliches Schloss der in einer Tür eingebaut wäre. Insbesondere gilt das für Holztüren, wo ein innenliegendes Schloss rausgerissen werden könnte. Ein Schloss aber der in dem Metallquerbalken verankert ist hält die Tür wesentlich wirkungsvoller.
2. FR 937 693 A beschreibt eine erweiternde Sicherheitsvorrichtung für ein Kastenschloss. Auf den Schliessriegel des Kastenschlossens wird ein Bügel (g) aufgesetzt, auf dem das Ende einen ausziehbaren Metalbalken befestigt ist. Der Balken geht über die gesamte Türbreite und ist an anderem Ende mit einem stabilen Scharnier an dem Türrahmen befestigt. Das Schliessblech ist so breit ausgebildet, dass sowohl der Schliessriegel des Kastenschlosses wie auch der darauf aufgesetzter Balken in die Öffnung des Schliessbleches passen. Die Vorrichtung kann auch mehrere weitere Schliesspunkte an den Ränden des Türblatts mittels Umlegehebel Fig 4, Fig 5 antreiben.

Hintergrund der Erfindung.

Nachteil der Nachrüstungen einer Tür mit einem Panzerriegel ist der schlechte Bedienungskomfort. Es müssen beim Auf-, und Abschliessen der Wohnungstür zwei Schliesszylinder bedient werden: der Zylinder vom Hauptschloss, und der vom Panzerriegel. Auch wenn es zwei gleichschliessende Zylinder wären, also mit einem Schlüssel bedienbar, trotzdem muss man zwei Zylinder bedienen.
Die Idee der Erfindung ist, dass durch das Drehen nur eines Schlüssels in einem Schliesszylinder, sowohl der Panzerriegel wie auch das Hauptschloss gleichzeitig auf-, und zugeschlossen werden können. Die Konstruktion sollte mit geringem technischen Aufwand also auch preiswert realisiert werden können und sich zum Nachrüsten der Türe mit dem Panzerriegel eignen.
So kommen diverse Verbindungsmechanismen beider Zylinderschlösser die die Drehbewegung übertragen würden nicht in Frage da diese erheblichen technischen Aufwand bedeuten würden.

Darstellung der Erfindung

Die Lösung ist, dass der ausfahrende Riegel (2) (schlossseitig) des Panzerriegels (1) gleichzeitig die geeignete Hebelmechanik (4) betätigt, die wiederum den Riegel (6) und die Falle (7) des Hauptschlosses mit bedient. Das Hauptschloss müsste hierfür modifiziert werden und es wird keinen eigenen Schliesszylinder besitzen. Das Hauptschloss wird durch die ausfahrenden Stäbe des Panzerriegels betätigt (und natürlich auch durch die Klinke von der Innenseite der Tür).
Die Schubbewegung der Stäbe das Panzerriegels (2) wird durch einen darauf montierten Zahn (3) und durch zwei Hebel (4) (an den Achsen (5) montiert), in eine parallele Schubbewegung, (etwa 10 cm tiefer an der Türblattfläche), auf ein Riegel des Hauptschlosses übersetzt (oder höher wenn der Panzerriegel unterm Hauptschloss montiert wird). An dieser Stelle wird der Bolzen (10) aus dem Schloss, durch eine längliche Öffnung in dem Türblatt rausragen. Die Hebel (4) bewegen den Bolzen (10) der an dem Schlossriegel (6) befestigt ist. So bewegt sich der Riegel angetrieben durch den Bolzen, auf-, und zuschliessend. Zusätzlich wird, um die Türfalle zu öffnen, am Schloss ein Stopper (Wegbegrenzer) (9) installiert, an dem sich der Hebel des Türfallenantriebes (8) an den letzten Millimeter der Öffnungsbewegung des Riegels stösst. So wird, an diesen letzten Millimeter, das Eindrücken der Türfalle (7) erzwingt.
Auf der beschriebenen Weise bewirkt die Bewegung des Bolzen letztendlich die vollständige Öffnung des Türschlosses, also des Riegels und der Türfalle.
Der Schlossriegel weisst eine folgende Besonderheit auf. Die Länge der Riegels ist so, dass wenn er maximal ins Schloss eingefahren wird, etwa 3-4 mm unter der Ebene des Stulpes versinkt. Diese besondere Länge des Riegels wird dadurch bedingt, dass diese maximal eingefahrene Position die ist, in der die Türfalle bereits eingedrückt ist. Wird die Falle in die ursprüngliche Position rausgedrückt, so kommt der Riegel auch 3-4 mm wieder raus. In dieser Position muss der Riegel bündig mit dem Stulp abschliessen.
Das original Plättchen, was für die Blockade des Riegels in einem Schloss montiert ist (Zuhaltung), wird grundsätzlich entfernt oder deaktiviert, um die Bewegung des Riegels nicht zu verhindern.

Ausführungsbeispiel.

Am Ende des Stabes des Panzerriegels wird ein Mitnehmerzahn (3) installiert, Der Zahn sollte nicht breiter ist als die Stäbe (2) selbst sein. Die Breite muss genau angepasst werden, sonst würde er möglicherweise bei der Schliessung mit dem Schliesskasten kollidieren.
Das Hauptschloss wird so modifiziert, dass es keinen klassischen Schliess-Profilzylinder besitzt. Die Zylinderöffnung im Türbeschlag sollte eine Verblendung bekommen oder idealerweise sollte ein modifizierter Türbeschlag eingesetzt werden, der keine Öffnung für ein Zylinder hat.
Die lineare Bewegung der Stäbe des Panzerriegels (2), wird durch zwei Hebel (4) auf den Bolzen (10) des Riegels (6) übertragen.
Es kann kein typisches, sondern es muss ein modifiziertes Einstckschloss eingesetzt werden, so dass die Türfalle (7) des Schlosses auf der oben beschriebener Weise an die Bewegung des Schloss Riegels gekoppelt wird.
Ziel der Erfindung:
alleine durch das Drehen des Schlüssels des Zylinders am Panzerriegel, wird gleichzeitig auch das Hauptschloss im vollen Umfang bedient.
Dies bedeutet einen enormen Zugewinn beim Bedienungskomfort beim Abschliessen und Öffnen der Wohnungstür.
Es werden keine zwei Zylinder, auch nicht zwei gleichschliessende Zylinder mehr benötigt. Die hier vorgestellte Lösung bedeutet noch mehr Bedienungskomfort, als zwei gleichschliessende Zylinder, die aktuell als eine Komfortlösung angesehen werden.

Zeichnungen und Erklärung:

Fig.l: Panzerriegel mit Hebelmechanik und dem Riegel des Hauptschlosses (Einsteckschlosses).
Fig. 2: Das modifizierte Einsteckschloss.
1. 1. Panzerriegel
2. 2. Stäbe des Panzerriegels (herausfahrende Riegel /Balken)
3. 3. Aufsatz mit dem Mitnehmerzahn
4. 4. Hebel der Antriebsübertragung
5. 5. Drehachsen
6. 6. Riegel des Einsteckschlosses
7. 7. Türfalle des Einsteckschlosses
8. 8. Hebel des Türfallenantriebes
9. 9. Stopper /Wegbegrenzer/ Stossbolzen
10. 10. Bolzen für den Antrieb des Schlossriegels

Claims

Ein System mit einem Hauptschloss, einem Panzerriegel und einer Kopplungseinrichtung des Hauptschlosses an den Panzerriegel,
dadurch gekennzeichnet, dass
an dem Ende des Stabes (2) des Panzerriegels (1) ein Mitnehmerzahn (3) montiert ist, der durch geeignete Drehhebel (4) oder Schubstangen die Bewegung des Stabes (2) auch an das Haupttürschloß überträgt so, dass wenn sich der Stab (2) des Panzerriegels bewegt, diese Bewegung auch an den Riegel (6) und die Falle des Hauptschlosses (7) übertragen wird;
und
eine Hebelmechanik, vorzüglich mit zwei oder anderer Anzahl der Hebel (4) die Schubbewegung des Panzerriegels an den Riegel des Hauptschlosses überträgt;
und
beide Schlösser gleichzeitig mit dem Schliesszylinder des Panzerriegels bedient werden,
und
Das Hauptschloss keinen eigenen Schliesszylinder für den Antrieb benötigt,
Ein System mit einem Hauptschloss, einem Panzerriegel und einer Kopplungseinrichtung des Hauptschlosses an das Panzerriegel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass:
das Hauptschloss ein genormtes Wohnungstürschloss ist der modifiziert ist, so dass:
an dem Riegel (6) des Schlosses ein Bolzen (10) befestigt wird der ermöglicht den direkten Antrieb des Riegels (6) von der Innenseite des Türblattes;
und

die Sperrplättchen des Riegels entfernt oder deaktiviert wird und

ein Stossbolzen (9) in das Schloss installiert wird, an dem sich der Hebel der Türfallenantriebes (8) stützt, so dass an den letzten Millimetern der Schubweges des Riegels (6) die Türfalle (7) automatisch eingedrückt wird. Der Schlossriegel (6) wird um diese Paar Millimeter gekürzt, so dass wenn die Falle (7) durch die Rückholfeder wieder ausgedrückt wird, der Riegel (6) nicht aus dem Schloß rausragt.