Kooperativer 3D-Arbeitsplatz
Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft die Darstellung eines und die Interaktion mit einem
dreidimensionalen Szenario. Insbesondere betrifft die Erfindung eine
Anzeigevorrichtung zum Darstellen eines dreidimensionalen Szenarios, eine Darstellungsvorrichtung für ein dreidimensionales Szenario zur kooperativen Bearbeitung des dreidimensionalen Szenarios durch eine Mehrzahl von
Bedienern, die Verwendung einer Darstellungsvorrichtung für ein
dreidimensionales Szenario zur kooperativen Bearbeitung des dreidimensionalen Szenarios durch eine Mehrzahl von Bedienern zur kooperativen Überwachung von Lufträumen sowie ein Verfahren zur Darstellung eines dreidimensionalen
Szenarios sowie ein Verfahren zur kooperativen Bearbeitung eines
dreidimensionalen Szenarios. Technischer Hintergrund der Erfindung
Stereoskopische Systeme mit individueller Bilderzeugung für einen oder mehrere Benutzer sind bekannt. Bei diesen stereoskopischen Systemen werden einzelne Bilder jeweils für das linke Auge bzw. das rechte Auge eines Betrachters auf einem Bildschirm dargestellt. Dabei ist sicherzustellen, dass das jeweilige Auge auch jeweils nur das für dieses Auge bestimmte Bild erkennen kann, so dass durch die von den Augen verschiedenen wahrgenommenen Bilder der Eindruck der räumlichen Betrachtung bei dem Betrachter entsteht. Diese Trennung der Bilder für die jeweiligen Augen des Betrachters kann beispielsweise durch den Einsatz von Prismen erfolgen, welche das Licht so brechen, dass die Augen unterschiedliche Bilder betrachten.
Daneben ist bekannt, Brillen mit unterschiedlich polarisierten Linsen für den Benutzer bzw. Betrachter zu verwenden. Auf einer Darstellungsfläche werden entsprechend zwei unterschiedliche Bilder mit unterschiedlich polarisiertem Licht dargestellt, wobei jeweils eine Linse nur das entsprechend polarisierte Licht zum Auge des Betrachters durchdringen lässt. Somit kann bei dem Betrachter durch unterschiedliche Bilder, welche an seinen beiden Augen anliegen, der Eindruck eines dreidimensionalen Szenarios hervorgerufen werden.
Diese beiden prinzipiellen Aufbaumöglichkeiten eines Systems zur Darstellung eines dreidimensionalen Szenarios können grundsätzlich auch für mehrere
Betrachter gewählt werden. Dabei kann es einem zweiten Betrachter oder jedem weiteren Betrachter problemlos ermöglicht werden, das dreidimensionale Szenario zu betrachten, solange alle Betrachter das gleiche Szenario betrachten. Soll ein zweiter Betrachter jedoch ein anderes Szenario betrachten als der erste Betrachter, so muss ein Display zusätzlich zu den zwei Bildern für den ersten Betrachter noch zwei weitere Bilder für den zweiten Betrachter darstellen. Dabei ist nicht nur zu beachten, dass jedes Auge das für dieses bestimmte Bild, und nur dieses Bild, betrachtet, sondern auch, dass eine Unterscheidung der Bilder hinsichtlich der Betrachter zu treffen ist.
Insbesondere bei der Betrachtung eines dreidimensionalen Szenarios durch mehrere Betrachter zeigt sich die Grenze der bekannten stereoskopischen
Systeme dahingehend, dass ein Display für jeden weiteren Betrachter jeweils zwei weitere Bilder darzustellen hat. Jedes weitere dargestellte Bild auf einem Display vermindert allerdings die Qualität der anderen Bilder, da die Darstellungskapazität, beispielsweise die Auflösung, des Displays auf mehrere Bilder aufgeteilt werden muss.
Zusammenfassung der Erfindung
Es kann als eine Aufgabe der Erfindung angesehen werden, eine Vorrichtung zur Darstellung eines dreidimensionalen Szenarios anzugeben, welche eine kooperative Bearbeitung des dreidimensionalen Szenarios durch eine Mehrzahl von Bedienern ermöglicht.
Insbesondere kann es als Aufgabe der Erfindung angesehen werden, eine Vorrichtung zur Darstellung eines dreidimensionalen Szenarios anzugeben, welche eine Skalierbarkeit der Vorrichtung auf eine Mehrzahl von Benutzern bzw. Betrachtern so ermöglicht, dass eine zeitgleiche und kooperative Interaktion der Mehrzahl von Betrachtern mit dem dargestellten dreidimensionalen Szenario ohne Qualitätsverlust der Darstellung erfolgen kann und dennoch jeder Betrachter eine individuelle Sicht auf das dreidimensionale Szenario hat. Es sind eine Anzeigevorrichtung zum Darstellen eines dreidimensionalen
Szenarios, eine Darstellungsvorrichtung für ein dreidimensionales Szenario zur kooperativen Bearbeitung des dreidimensionalen Szenarios durch eine Mehrzahl von Bedienern und eine Verwendung einer Darstellungsvorrichtung zur kooperativen Überwachung von Lufträumen sowie ein Verfahren zur Darstellung und ein Verfahren zur kooperativen Bearbeitung eines dreidimensionalen
Szenarios gemäß den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche
angegeben. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen und aus der folgenden Beschreibung. Viele der im Folgenden in Hinblick auf die Anzeigevorrichtung und die
Darstellungsvorrichtung beschriebenen Merkmale lassen sich auch als
Verfahrensschritte implementieren und umgekehrt.
Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist eine Anzeigevorrichtung zum Darstellen eines dreidimensionalen Szenarios mit einer ersten
Projektionseinrichtung und einer zweiten Projektionseinrichtung sowie einer holografischen Anzeigeeinrichtung mit einer ersten holografischen Einheit und einer zweiten holografischen Einheit angegeben. Dabei sind die erste
Projektionseinrichtung und die zweite Projektionseinrichtung ausgeführt, ein erstes Bild bzw. ein zweites Bild auf die holografische Anzeigeeinrichtung zu werfen. Die erste holografische Einheit und die zweite holografische Einheit sind ausgeführt, das erste Bild bzw. das zweite Bild so zu streuen, dass ein erstes Auge eines Bedieners das erste Bild und ein zweites Auge des Bedieners das zweite Bild so wahrnimmt, dass bei dem Bediener der Eindruck eines dreidimensionalen
Szenarios entsteht.
Die holografische Anzeigeeinrichtung kann beispielsweise eine Anzeigescheibe und die erste und die zweite holografische Einheit kann beispielsweise ein
Hologramm sein. Die erste Projektionseinrichtung und die zweite
Projektionseinrichtung können beispielsweise Laserprojektoren sein.
Die Hologramme können beispielsweise so eingestellt sein, dass sie jeweils nur das Licht eines der beiden Projektionseinrichtungen aufnehmen und in eine zweite Richtung so lenken bzw. streuen, dass das entsprechende Bild nur aus einem bestimmten Blickwinkel gesehen werden kann. In anderen Worten bedeutet dies, dass jedes Hologramm ausgeführt ist, einstrahlendes Licht nur aus einem vorgegebenen Einfallswinkel aufzunehmen und dieses Licht in einem
vorgegebenen Ausfallswinkel abzugeben. Entsprechend ist die erste Projektionseinrichtung angeordnet, Licht auf das erste Hologramm so zu projizieren, dass dieses unter dem entsprechenden
Einfallswinkel auf das erste Hologramm auftrifft. Analog gilt dies auch für die Anordnung der zweiten Projektionseinrichtung und das zweite Hologramm. Die erste holografische Einheit kann dabei ausgeführt sein, das Licht der ersten Projektionseinrichtung in einen ersten Halbraum zu lenken und die zweite
holografische Einheit kann ausgeführt sein, das Licht der zweiten Projektionseinrichtung in einen zweiten Halbraum zu lenken. Bei einem Betrachter der holografischen Anzeigeeinrichtung entsteht damit der Eindruck eines dreidimensionalen Szenarios, wobei ein erstes Auge des Betrachters das erste Bild wahrnimmt und ein zweites Auge des Betrachters das zweite Bild wahrnimmt. Dabei befinden sich das erste Auge in dem ersten Halbraum und das zweite Auge in dem zweiten Halbraum.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist die Anzeigevorrichtung weiterhin eine Erfassungseinheit und einen Aktuator auf. Dabei ist die
Erfassungseinheit ausgeführt, eine Position des ersten Auges und des zweiten Auges des Bedieners zu ermitteln. Der Aktuator ist ausgeführt, die holografische Anzeigeeinrichtung so zu bewegen, dass eine Blickrichtung des Bedieners in einer Sagittalebene der Anzeigeeinrichtung senkrecht auf die Anzeigeeinrichtung trifft.
Da der Eindruck eines dreidimensionalen Szenarios bei dem Bediener dadurch entsteht, dass jedes Auge des Bedieners ein eigenes Bild sieht, ist es notwendig, dass sich jeweils ein Auge des Bedieners in dem diesem Augen zugeordneten Halbraum befindet.
Selbstverständlich kann die Blickrichtung des Bedieners in der Sagittalebene auch unter einem anderen beliebigen Winkel auf die Anzeigeeinrichtung treffen, solange dieser Winkel der Abstrahlrichtung der Bilder durch die Hologramme so entspricht, dass jedes Auge das ihm zugewiesene Bild wahrnehmen kann.
Ein Halbraum bezeichnet dabei ein räumliches Gebiet auf der Betrachtungsseite der holografischen Anzeigeeinrichtung, in welchem nur das Bild der ersten
Projektionseinrichtung bzw. das Bild der zweiten Projektionseinrichtung von dem in dem entsprechenden Halbraum befindlichen Auge wahrgenommen werden kann.
Die Anordnung des ersten Halbraumes und des zweiten Halbraumes ist dabei durch die Anordnung der Augen des Bedieners vorgegeben, womit der erste Halbraum und der zweite Halbraum horizontal zueinander versetzt sind, so dass sich jeweils ein Auge des Bedieners in dem ersten Halbraum und dem zweiten Halbraum befindet.
Die erste holografische Einheit und die zweite holografische Einheit können so ausgeführt sein, dass eine Positionierung des ersten Halbraumes und des zweiten Halbraumes in Abhängigkeit eines Augenabstandes zwischen dem ersten Auge und dem zweiten Auge des Bedieners und/oder in Abhängigkeit eines Abstandes des Bedieners von der holografischen Anzeigeeinrichtung angepasst wird.
Insbesondere bei einer horizontalen bzw. seitlichen Bewegung des Bedieners in Bezug zu der holografischen Anzeigeeinrichtung kann es vorkommen, dass sich zumindest ein Auge aus dem für dieses Auge vorgesehenen Halbraum
herausbewegt und so der Eindruck eines dreidimensionalen Szenarios gestört wird.
In anderen Worten bedeutet dies, dass das erste Auge und das zweite Auge des Bedieners das erste Bild bzw. das zweite Bild deswegen einzeln wahrnehmen, weil der erste Halbraum und der zweite Halbraum so horizontal versetzt sind, wie dies von dem horizontalen Augenabstand des Bedieners vorgegeben ist. Eine Veränderung der Betrachtungsposition des Bedieners in der Vertikalen führt hingegen nicht dazu, dass das eine Auge sich in den Halbraum des anderen Auges bewegt.
Eine vertikale Bewegung des Bedieners kann dazu führen, dass der Abstand von den Augen des Bedieners zu der holografischen Anzeigeeinrichtung sich verändert. Dies mag dazu führen, dass die Wahrnehmung des ersten Bildes und/oder des zweiten Bildes gestört wird. Entsprechend kann die
Anzeigeeinrichtung auch so bewegt werden, dass der Abstand der Augen des
Bedieners von der Anzeigeeinrichtung im Wesentlichen konstant bleibt. In anderen Worten bedeutet dies, dass die Anzeigeeinrichtung in einer Richtung hin auf den Bediener und weg von dem Bediener bewegt werden kann. Es kann aber auch die erste holografische Einheit oder die zweite holografische Einheit so ausgeführt sein, dass Anpassungen an den holografischen Einheiten so vorgenommen werden können, dass die holografischen Einheiten sich an vertikale Bewegungen des Benutzers anpassen und eine Wahrnehmung des ersten Bildes und des zweiten Bildes trotz schwankendem Abstand der Augen des Bedieners zur Anzeigeeinrichtung ermöglicht wird.
Zur Verbesserung des Bedienkomforts der Anzeigevorrichtung kann die
holografische Anzeigeeinrichtung mittels des Aktuators um eine vertikale Achse der Anzeigeeinrichtung so gedreht werden, dass sich die Augen des Bedieners unabhängig von dessen horizontaler Positionierung immer in dem dem jeweiligen Auge zugewiesenen Halbraum befinden.
Die Sagittalebene der Anzeigeeinrichtung wird aufgespannt durch eine
Blickrichtung des Bedieners auf die Anzeigeeinrichtung und eine horizontale Achse der Anzeigeeinrichtung. Eine vertikale Bewegung der Augen des Bedieners entspricht einer Änderung der Neigung der Sagittalebene in Bezug zu der
Anzeigeeinrichtung, indem die Sagittalebene sich um die horizontale Achse der Anzeigeeinrichtung dreht. Eine Bewegung der Augen des Bedieners in einer horizontalen Richtung kann dazu führen, dass ein Auge den ihm zugewiesenen Halbraum verlässt und so der Eindruck eines dreidimensionalen Szenarios gestört wird. Um den
dreidimensionalen Eindruck bei dem Bediener aufrecht zu erhalten, muss nun die holografische Anzeigeeinrichtung so um ihre vertikale Achse gedreht werden, dass die Erstreckung des ersten Halbraumes und des zweiten Halbraumes in
Übereinstimmung mit dem ersten Auge und dem zweiten Auge des Bedieners gebracht wird.
In anderen Worten bedeutet dies, dass der Winkel zwischen Blickrichtung des Betrachters auf die Anzeigeeinrichtung und der Anzeigeeinrichtung konstant bleibt. Dieser Winkel kann dabei ein beliebiger Winkel sein, ausschlaggebend ist, dass er bei einer horizontalen Bewegung der Augen des Bedieners konstant bleibt. Bevorzugterweise bildet die Blickrichtung in der Sagittalebene mit der Anzeigeeinrichtung einen rechten Winkel, d. h. einen Winkel von 90 Grad.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Erfassungseinheit wenigstens eine Kamera auf.
Die Kamera kann dabei ausgeführt sein, die Position wenigstens eines Auges des Bedieners so zu ermitteln, dass der Aktuator angeleitet wird, die holografische Anzeigeeinrichtung in eine Position zu bewegen, d.h. um deren horizontale Achse zu drehen, so dass der Bediener mit dem ersten Auge das erste Bild und mit dem zweiten Auge das zweite Bild der holografischen Anzeigeeinrichtung wahrnimmt. Die Kamera kann aber auch ausgeführt sein, einen eindeutig identifizierbaren Gegenstand, welcher sich beispielsweise neben einem der Augen des Bedieners befindet, zu folgen. Bei diesem eindeutig identifizierbaren Gegenstand kann es sich beispielsweise um einen Aufkleber mit einem visuellen Codierungsmerkmal handeln, beispielsweise einem Balkencode.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die holografische Anzeigeeinrichtung ausgeführt, ein Zeigeelement darzustellen. Dabei kann der Bediener mit dem dreidimensionalen Szenario interagieren, indem eine Verbindungslinie von dem ersten Auge oder dem zweiten Auge des Bedieners über das Zeigeelement in das dreidimensionale Szenario gebildet wird. Die Verbindungslinie kann aber auch als
Mittelwert zwischen den beiden Verbindungslinien vom linken Auge bzw. rechten Auge über das Zeigeelement in das dreidimensionale Szenario gebildet werden.
Über die berechnete Verbindungslinie von einem Auge des Bedieners über das Zeigeelement kann ermittelt werden, welches Element in dem dreidimensionalen Szenario ausgewählt wurde.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das Zeigeelement auf der holografischen Anzeigeeinrichtung platziert, indem der Bediener die
Anzeigeeinrichtung mit einem Finger berührt.
Beispielsweise kann die holografische Anzeigeeinrichtung eine
berührungsempfindliche Schicht aufweisen, welche ausgeführt ist, einen
Berührungspunkt eines Fingers des Bedieners auf der Anzeigeeinrichtung zu ermitteln.
Ebenso kann mittels anderer Techniken für berührungsempfindliche
Abtasteinrichtungen wie beispielsweise Frustrated Total Internal Reflection (FTIR) die Position eines Fingers auf der holografischen Anzeigeeinrichtung bestimmt werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das Zeigeelement auf der holografischen Anzeigeeinrichtung platziert, indem die Erfassungseinheit eine Position des Fingers des Bedieners erfasst.
Dabei kann die Erfassungseinheit die Position des Fingers grundsätzlich analog zu der Fassung der Position des Auges vornehmen, was weiter oben im Detail beschrieben wurde.
Die Erfassungseinheit kann dabei eine Vielzahl von Erfassungselementen aufweisen, wovon eine erste Gruppe mehrerer Erfassungselemente für die
Erfassung der Position der Augen des Bedieners und eine zweite Gruppe mehrerer Erfassungselemente für die Erfassung der Position des Fingers des Bedieners ausgeführt sein können. Die Positionierung des Zeigeelementes auf der Anzeigeeinrichtung kann weiterhin auch mittels einer Eingabeeinrichtung wie z.B. einer sogenannten Computermaus oder einem Trackball oder über eine Tastatur mit Steuerpfeilen sowie beliebigen weiteren Eingabeeinrichtungen erfolgen. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die
Anzeigevorrichtung ein zweidimensionales Anzeigeelement auf, welches ausgeführt ist, dem Bediener Informationen in grafischer und schriftlicher Form bereitzustellen. Bei den auf dem zweidimensionalen Anzeigeelement darzustellenden
Informationen kann es sich um beliebige Informationen handeln, welche nicht in dem dreidimensionalen Szenario dargestellt werden können oder müssen.
Handelt es sich bei dem dreidimensionalen Szenario beispielsweise um einen zu überwachenden Luftraum mit darin befindlichen Luftfahrzeugen, können auf dem zweidimensionalen Anzeigeelement Informationen zu einem ausgewählten Luftfahrzeug, wie z. B. Geschwindigkeit, Flughöhe, Wetterdaten oder sonstige Daten angezeigt werden. Das zweidimensionale Anzeigeelement kann berührungssensitiv sein.
Damit ermöglicht es das zweidimensionale Anzeigeelement, eine Bedienung analog zur Interaktion mit dem dreidimensionalen Szenario bereitzustellen. Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist eine Darstellungsvorrichtung für ein dreidimensionales Szenario zur kooperativen Bearbeitung des
dreidimensionalen Szenarios durch eine Mehrzahl von Bedienern angegeben, welche eine Vielzahl von Anzeigevorrichtungen wie oben und im Folgenden beschrieben aufweist und wobei jeweils einem Bediener wenigstens eine
Anzeigevorrichtung zugewiesen ist.
Die Darstellungsvorrichtung ermöglicht damit die gemeinsame und kooperative Bearbeitung eines Szenarios durch mehrere Bediener. Dabei können die
Anzeigevorrichtungen räumlich getrennt oder benachbart angeordnet sein. Beispielsweise kann eine Vielzahl von Anzeigevorrichtungen an einem
Arbeitsplatz, beispielsweise einem Tisch, nebeneinander angeordnet sein und so neben der gemeinsamen Interaktion der Bediener mit dem dreidimensionalen Szenario auch eine unmittelbare Kommunikation der Bediener untereinander ermöglichen.
Die Anzeigevorrichtungen können aber auch räumlich getrennt voneinander angeordnet sein und dennoch das gemeinsame kooperative Bearbeiten eines dreidimensionalen Szenarios ermöglichen. Dabei können die
Anzeigevorrichtungen in verschiedenen Räumen, in verschiedenen Gebäuden und sonst beliebig räumlich voneinander getrennt angeordnet sein. Es muss lediglich gewährleistet sein, dass alle Anzeigevorrichtungen eine Verbindung zu einem zentralen Rechensystem haben, welches für die Darstellung des
dreidimensionalen Szenarios auf den Anzeigevorrichtungen zuständig ist. Selbstverständlich kann jede Anzeigevorrichtung auch über eine dezentrale
Rechenvorrichtung verfügen, welche ausgeführt ist, die Bildprojektion der ersten Projektionseinrichtung und der zweiten Projektionseinrichtung zu steuern. Dabei kann die dezentrale Rechenvorrichtung mit dem zentralen Rechensystem verbunden sein, wobei das zentrale Rechensystem lediglich Steuerung und Koordination mehrerer dezentraler Rechenvorrichtungen ausführt.
Durch den erfindungsgemäßen Aufbau der Anzeigevorrichtungen ist es möglich, die Anzahl der Bediener beliebig zu skalieren. Beispielsweise kann die
Darstellungsvorrichtung für vier, acht, zwölf oder sonst jede beliebige Anzahl an Bedienern ausgeführt sein, wobei ein Parameter für die Festlegung der Anzahl der Bediener die Komplexität und das Ausmaß des zu überwachenden
dreidimensionalen Szenarios sein kann.
Ein zentrales Rechensystem steuert dabei die Anzeigevorrichtungen so, dass bei jedem Bediener der Eindruck eines dreidimensionalen Szenarios entsteht.
Die erfindungsgemäße Darstellungsvorrichtung kann dabei beispielsweise für die kooperative Missionsplanung von Land-, Wasser- und Luftfahrzeugen, eine gemeinsame Missionsdurchführung von mehreren unbemannten Land-, Wasser- und Luftfahrzeugen durch die jeweiligen Fahrzeugbediener, die kooperative Überwachung von Lufträumen oder Landesgrenzen oder sogar für die
Überwachung von Veranstaltungen mit Massenpublikum, beispielsweise in
Fußball- oder Konzertstadien eingesetzt werden.
In Abhängigkeit des Personalbedarfs für die zu erfüllende Aufgabe kann eine erfindungsgemäße Darstellungsvorrichtung so erweitert werden, dass jedem Bediener eine Anzeigevorrichtung oder mehrere Anzeigevorrichtungen zur Verfügung gestellt werden. Das zentrale Rechensystem steuert dabei die auf die einzelnen Anzeigevorrichtungen verteilten Darstellungen bzw.
Darstellungsausschnitte so, dass die Bediener das dreidimensionale Szenario gemeinsam und kooperativ bearbeiten.
Selbstverständlich kann eine wie oben und im Folgenden beschriebene
Darstellungsvorrichtung auch zu Übungs- und Auswertezwecken genutzt werden. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sieht jeder Bediener das
dreidimensionale Szenario aus einer realen Perspektive. Dabei entspricht die
reale Perspektive einer Blickperspektive des Bedieners auf das dreidimensionale Szenario entsprechend einer Position des Bedieners an der
Darstellungsvorrichtung. Im Falle der Luftraumüberwachung durch beispielsweise vier Bediener entspricht die reale Perspektive auf das dreidimensionale Szenario, d. h. den zu
überwachenden Luftraum, derjenigen Blickperspektive, als wären die Bediener in Bezug zu dem überwachenden Luftraum so positioniert, wie sie in Bezug zu dem dreidimensionalen Szenario des Luftraumes positioniert sind.
In anderen Worten bedeutet dies, dass beispielsweise einer von vier gleichmäßig um die Darstellungsvorrichtung verteilten Bedienern auf das dreidimensionale Szenario aus einer östlichen Richtung, ein zweiter Bediener aus einer südlichen Richtung, ein dritter Bediener aus einer westlichen Richtung und ein vierter Bediener aus einer nördlichen Richtung auf das dreidimensionale Szenario des zu überwachenden Luftraumes blickt.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sieht jeder Bediener das dreidimensionale Szenario aus einer geklonten Perspektive.
Dabei entspricht die geklonte Perspektive einer vorgegebenen Blickperspektive des Bedieners auf das dreidimensionale Szenario. Insbesondere können alle oder auch nur ein vorgebbarer Teil der Bediener das dreidimensionale Szenario aus der gleichen Blickperspektive betrachten.
So kann beispielsweise ein Bediener bei großem Luftverkehrsaufkommen in dem von ihm zu überwachenden Bereich von einem zweiten Bediener unterstützt werden, indem beiden Bedienern auf ihrer Anzeigevorrichtung die gleiche
Perspektive auf das dreidimensionale Szenario abgebildet wird.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sieht jeder Bediener das dreidimensionale Szenario aus einer individuellen Perspektive.
Dabei entspricht die individuelle Perspektive einer von jedem Bediener beliebig einstellbaren Blickperspektive auf das dreidimensionale Szenario. In anderen Worten bedeutet dies, dass ein Bediener seine Perspektive so einstellen kann, als bewegte er sich frei in dem dargestellten Raum.
Ebenso wie der Bediener eine Perspektive auf das dreidimensionale Szenario ändern kann, kann der Bediener einen Bereich des dreidimensionalen Szenarios auswählen und vergrößern, beispielsweise um eine erhöhte Detailtreue der Darstellung zu erhalten.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist jedem Bediener eine zweite Anzeigevorrichtung zugewiesen, welche ausgeführt ist, eine
dreidimensionale Repräsentation eines räumlich entfernten
Kommunikationspartners darzustellen.
Insbesondere im Zusammenhang mit räumlich verteilten Anzeigevorrichtungen kann hier auch ein Bediener einer entfernten Anzeigevorrichtung dargestellt werden.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die Darstellungsvorrichtung wie oben und im Folgenden beschrieben zur kooperativen Überwachung von
Lufträumen verwendet.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Darstellung eines dreidimensionalen Szenarios angegeben.
In einem Schritt erfolgt dabei ein Projizieren jeweils eines ersten Bildes und eines zweiten Bildes auf jeweils eine holografische Anzeigeeinrichtung aus einer
Vielzahl von holografischen Anzeigeeinrichtungen, so dass bei einem Betrachter der dreidimensionalen Anzeigevorrichtung der Eindruck eines dreidimensionalen Szenarios entsteht, wobei jede holografische Anzeigeeinrichtung das
dreidimensionale Gesamtszenario aus einer bestimmten Blickperspektive darstellt.
In einem weiteren Schritt erfolgt das Erfassen einer Augenposition des
Betrachters.
In einem weiteren Schritt wird die holografische Anzeigevorrichtung um eine vertikale Achse so gedreht, dass eine Blickrichtung des Betrachters in einer
Sagittalebene der Anzeigevorrichtung unter einem vorgegebenen Winkel auf die holografische Anzeigevorrichtung fällt.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum kooperativen Bearbeiten eines dreidimensionalen Szenarios angegeben.
In einem Schritt erfolgt das Erfassen einer Augenposition eines Betrachters des dreidimensionalen Gesamtszenarios. In einem weiteren Schritt wird ein Referenzpunkt auf der holografischen
Anzeigeeinrichtung festgelegt.
In einem weiteren Schritt erfolgt das Berechnen einer Verbindungslinie von der Augenposition über den Referenzpunkt in das dreidimensionale Gesamtszenario.
Sodann erfolgt das Ermitteln eines von dem Betrachter anvisierten Objekts im dreidimensionalen Gesamtszenario.
Im Folgenden werden mit Verweis auf die Figuren Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht einer Anzeigevorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht einer Anzeigevorrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 3 zeigt eine isometrische Darstellung einer holografischen Anzeigeeinrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Fig.4 zeigt eine isometrische Darstellung einer Anzeigevorrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht einer Anzeigevorrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 6 zeigt eine Draufsicht einer Darstellungsvorrichtung für ein dreidimensionales Szenario zur kooperativen Bearbeitung durch eine Mehrzahl von Bedienern gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Fig. 7 zeigt eine schematische Sicht eines Verfahrens zur Darstellung und kooperativen Bearbeitung eines dreidimensionalen Gesamtszenarios.
Detaillierte Beschreibung von Ausführungsbeispielen
Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch und nicht maßstabsgetreu.
Werden in der folgenden Figurenbeschreibung gleiche Bezugsziffern verwendet, so betreffen diese gleiche oder ähnliche Elemente.
Fig. 1 zeigt eine Anzeigevorrichtung 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Anzeigevorrichtung weist eine erste Projektionseinrichtung 111 und
eine zweite Projektionseinrichtung 1 12 auf, sowie eine holografische
Anzeigeeinrichtung 130 mit einer ersten holografischen Einheit 131 und einer zweiten holografischen Einheit 132. Die erste Projektionseinrichtung 11 1 ist ausgeführt, ein Bild auf die erste holografische Einheit 131 zu projizieren, wobei das Bild der ersten
Projektionseinrichtung in Richtung eines ersten Auges 121 eines Bedieners gelenkt wird und das Bild der zweiten Projektionseinrichtung 1 12 durch die zweite holografische Einheit 132 in Richtung eines zweiten Auges 122 eines Bedieners gelenkt wird.
Durch die unterschiedlichen Bilder, welche von dem ersten Auge und dem zweiten Auge wahrgenommen werden, entsteht bei dem Bediener der Eindruck eines dreidimensionalen Szenarios.
Weiterhin zeigt Fig. 1 einen ersten Halbraum 151 und einen zweiten Halbraum 152, in welchen sich das erste Auge bzw. das zweite Auge befinden können, ohne dass der Eindruck eines dreidimensionalen Szenarios gestört wird. Erst bei Verlassen des ersten Halbraumes bzw. des zweiten Halbraumes durch das erste Auge bzw. das zweite Auge wird dieser Eindruck gestört. Weiterhin werden der erste Halbraum und der zweite Halbraum dadurch begrenzt, dass bei einer vertikalen Bewegung des Bedieners sich ein Abstand der Augen des Bedieners von der Anzeigevorrichtung ändert, was ebenfalls die Wahrnehmung des ersten Bildes und/oder des zweiten Bildes stören kann. Um diesem Effekt entgegen zu wirken, dass die Anzeigevorrichtung auf den Benutzer hin oder von diesem weg bewegt werden, so dass eine Abstandsänderung der Augen von der
Anzeigeeinrichtung kompensiert wird.
Fig. 2 zeigt eine Anzeigevorrichtung 100 gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Anzeigevorrichtung 100 weist eine
holografische Anzeigeeinrichtung 130, einen Aktuator 202 und eine Erfassungseinheit 220 auf.
Die Erfassungseinheit 220 ist ausgeführt, eine Position des Bedieners der
Anzeigevorrichtung zu erfassen. Um zu gewährleisten, dass die Augen des Bedieners unterschiedliche Bilder wahrnehmen, so dass der Eindruck eines dreidimensionalen Szenarios beim Bediener entsteht, kann es in Abhängigkeit der Position des Bedieners in Bezug zu der holografischen Anzeigeeinrichtung 130 notwendig sein, die holografische Anzeigeeinrichtung 130 um eine vertikale Achse 135 entlang des Richtungspfeils 136 so zu drehen, dass jedes Auge des
Bedieners das für dieses Auge vorgesehene Bild wahrnehmen kann bzw. dass sich das erste Auge im ersten Halbraum und das zweiten Auge im zweiten
Halbraum befindet. Fig. 3 zeigt eine holografische Anzeigeeinrichtung 130 in isometrischer
Darstellung. Eine Sagittalebene 310 wird aufgespannt durch eine Blickrichtung 301 des Bedieners auf die Anzeigeeinrichtung 130 und eine horizontale Achse 320 der Anzeigeeinrichtung 130. Damit schneidet die Sagittalebene 310 die Anzeigeeinrichtung 130 unter einem Winkel α 31 1 . Von der Blickrichtung 301 in der Sagittalebene 310 und der
Anzeigeeinrichtung 130 wird der Winkel ß 321 aufgespannt.
Eine Veränderung des Winkels α 31 1 entspricht einer vertikalen Bewegung des Bedieners vor der Anzeigeeinrichtung 130.
Eine horizontale Bewegung des Bedieners vor der Anzeigeeinrichtung 130 bewirkt, dass zumindest ein Auge den für dieses Auge vorgesehenen Halbraum verlässt und so entweder das falsche Bild oder gar kein Bild wahrnimmt, so dass der Eindruck des dreidimensionalen Szenarios gestört wird. Um den Eindruck eines dreidimensionalen Szenarios unabhängig von einer Bewegung des
Bedieners aufrecht zu erhalten, wird die holografische Anzeigeeinrichtung 130 von dem Aktuator 202 so bewegt, dass der Winkel ß 321 konstant einen vorgebbaren bzw. bestimmten Wert beibehält. Fig. 4 zeigt eine Anzeigevorrichtung 100 gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Anzeigevorrichtung weist eine
holografische Anzeigeeinrichtung 130, ein zweidimensionales Anzeigeelement 430, eine zweite holografische Anzeigeeinrichtung 230 und vier Kameras 221 , 222, 223, 224 auf, welche die Erfassungseinheit für die Position der Augen des Bedieners und/oder den Finger des Bedieners darstellen.
Die Kameras können ausgeführt sein, eine Positionierung des Fingers auf der Anzeigeeinrichtung zu ermitteln, aber auch, eine Positionierung des Fingers im Raum zu ermitteln.
Sowohl die erste Anzeigeeinrichtung 130 als auch die zweite Anzeigeeinrichtung 230 können von einem Aktuator (nicht gezeigt) so um ihre jeweilige vertikale Achse gedreht werden, dass eine Blickrichtung 301 in einem konstanten vorgebbaren bzw. vorgegebenen Winkel auf die Anzeigeeinrichtung 130 und die Anzeigeeinrichtung 230 fällt.
Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht einer holografischen Anzeigeeinrichtung 130 und eines schematisch dargestellten dreidimensionalen Szenarios 550. Die
Anzeigeeinrichtung 130 ist ausgeführt, ein Zeigeelement 510 darzustellen.
Um eine Interaktion des Bedieners mit dem dreidimensionalen Szenario zu ermöglichen, ist das Zeigeelement 510 auf der Anzeigeeinrichtung 130 bewegbar. Dies kann beispielsweise durch Berührung der Anzeigeeinrichtung 130 mit einem Finger erfolgen oder beispielsweise durch Bewegung oder Betätigung eines Eingabeelementes, wie beispielsweise einer sog. Computermaus.
Zur Erkennung des ausgewählten Bereiches 555 in dem dreidimensionalen Szenario wird eine Verbindungslinie 51 1 vom Auge 121 , 122 des Bedieners über das Zeigeelement 510 in das dreidimensionale Szenario 550 gebildet. Anhand der Verbindungslinie 51 1 kann das von dem Bediener ausgewählte Element 555 in dem dreidimensionalen Szenario bestimmt werden.
Bei dem ausgewählten Element 555 kann es sich um ein einzelnes Objekt oder einen Teil eines Objektes in dem dreidimensionalen Szenario handeln.
Beispielsweise kann ein Fahrzeug, wie beispielsweise ein Luftfahrzeug, oder ein beliebiger Teil des Fahrzeugs, beispielsweise eine Tragfläche oder ein Ruder, ausgewählt werden.
Die Verbindungslinie 51 1 entspricht der Blickrichtung 301 des Bedieners auf die Anzeigeeinrichtung 130, womit die Verbindungslinie 51 1 und die
Anzeigeeinrichtung 130 den Winkel α 31 1 einschließt. Wie bereits dargestellt, beeinflusst eine Änderung des Winkels α den Eindruck der Wahrnehmung eines dreidimensionalen Szenarios bei dem Bediener nicht. Ebenso ohne Einfluss auf die dreidimensionale Wahrnehmung durch den Bediener ist eine Änderung des Winkels γ 501 zwischen der Anzeigeeinrichtung 130 und einer horizontalen Linie 502, beispielsweise der Oberfläche eines Tisches.
Fig. 6 zeigt eine Darstellungsvorrichtung 600 für ein dreidimensionales Szenario zur kooperativen Bearbeitung des zweidimensionalen Szenarios durch eine Mehrzahl von Bedienern gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Es sind vier Anzeigevorrichtungen 100 an einem Arbeitsplatz, beispielsweise einem Tisch 502, angeordnet. Dabei ist jeder Anzeigevorrichtung jeweils ein Bediener 120 zugewiesen.
Jeder Bediener 120 blickt auf die ihm zugewiesene Anzeigevorrichtung 100, so dass bei jedem Bediener der Eindruck eines dreidimensionalen Szenarios hervorgerufen wird. Aus Sicht der Bediener 120 stellt sich die Situation so dar,
dass die Bediener ein virtuelles dreidimensionales Gesamtszenario 610
betrachten.
Es sei darauf hingewiesen, dass das virtuelle dreidimensionale Gesamtszenario lediglich sichtbar ist, wenn die Bediener die ihnen zugewiesene bzw. irgendeine Anzeigevorrichtung 100 betrachten.
Die in Fig. 6 gezeigte Darstellungsvorrichtung ermöglicht damit die gemeinsame kooperative Bearbeitung eines dreidimensionalen Gesamtszenarios durch eine Mehrzahl von Bedienern, wobei die Bearbeitung des dreidimensionalen Szenarios dadurch unterstützt werden kann, dass den Bedienern eine unmittelbare
Kommunikation und Abstimmung untereinander ermöglicht wird.
Fig. 7 zeigt ein Verfahren 700 zur Darstellung und kooperativen Bearbeitung eines dreidimensionalen Gesamtszenarios gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
In einem ersten Schritt 701 erfolgt dabei ein Projizieren jeweils eines ersten Bildes und eines zweiten Bildes auf jeweils eine holografische Anzeigeeinrichtung aus einer Vielzahl von holografischen Anzeigeeinrichtungen, so dass bei einem Betrachter der dreidimensionalen Anzeigevorrichtung der Eindruck eines dreidimensionalen Szenarios entsteht, wobei jede holografische
Anzeigeeinrichtung das dreidimensionale Gesamtszenario aus einer bestimmten Blickperspektive darstellt.
Dabei werden das erste Bild und das zweite Bild von jeweils einer ersten
Projektionseinrichtung bzw. einer zweiten Projektionseinrichtung auf eine holografische Anzeigeeinrichtung projiziert. Durch das Projizieren einer Vielzahl von ersten Bildern und zweiten Bildern auf jeweils eine Anzeigeeinrichtung aus einer Vielzahl von holografischen Anzeigeeinrichtungen wird es einer Vielzahl von
Bedienem ermöglicht, das dreidimensionale Szenario jeweils aus einer eigenen Perspektive zu betrachten.
Entsprechend wird die Blickperspektive eines Bedieners auf das dreidimensionale Szenario aus jeweils einem Paar eines ersten Bildes und eines zweiten Bildes, welche auf die diesem Bediener zugewiesene Anzeigeeinrichtung projiziert werden, zusammengestellt.
Das Anbieten des ersten Bildes und des zweiten Bildes für die Vielzahl von Anzeigevorrichtungen kann beispielsweise von einem zentralen Steuersystem oder zentralen Rechnersystem gesteuert werden. Das zentrale Steuersystem kann ausgeführt sein, die verschiedenen weiter oben und im Folgenden
dargestellten Blickperspektiven eines Bedieners auf das dreidimensionale
Gesamtszenario bereit zu stellen.
Dabei kann jede holografische Anzeigeeinrichtung das dreidimensionale
Gesamtszenario aus einer bestimmten weiter oben beschriebenen
Blickperspektive darstellen. Beispielsweise kann das dreidimensionale Gesamtszenario so dargestellt werden, dass mehrere Anzeigeeinrichtung, welche an einem Arbeitsplatz angeordnet sind, das dreidimensionale Gesamtszenario aus einer sogenannten natürlichen
Perspektive darstellen. So können beispielsweise vier Anzeigeeinrichtungen an einem Arbeitsplatz angeordnet sein, so dass eine erste Anzeigeeinrichtung das dreidimensionale Gesamtszenario aus einer ersten Perspektive, beispielsweise aus östlicher Richtung, zeigt, eine zweite Anzeigeeinrichtung aus einer zweiten Perspektive, beispielsweise aus südlicher Richtung zeigt, eine dritte Anzeigeeinrichtung aus einer dritten Perspektive, beispielsweise westlicher Richtung zeigt und eine vierte
Anzeigeeinrichtung aus einer vierten Perspektive, beispielsweise nördlicher Richtung zeigt.
Dabei können die Blickperspektiven der Bediener derjenigen Perspektive entsprechen, welche die Bediener auf eine Miniaturabbildung des
dreidimensionalen Gesamtszenarios hätten, wenn diese Miniaturabbildung tatsächlich zwischen den Bedienen in der Mitte des Arbeitsplatzes läge.
Selbstverständlich kann jede Anzeigeeinrichtung eine beliebige Perspektive auf das dreidimensionale Gesamtszenario zeigen.
In einem zweiten Schritt 702 erfolgt das Erfassen einer Augenposition des
Betrachters. Dabei kann beispielsweise lediglich die Position eines Auges, beispielsweise des linken Auges oder des rechten Auges, erfasst und auf die Position des rechten Auges bzw. des linken Auges des Bedieners geschlossen werden. Es kann aber auch die Position des rechten Auges und des linken Auges des Bedieners erfasst werden, um so dem individuellen horizontalen Augenabstand verschiedener Bediener gerecht zu werden.
Ebenso kann das zentrale Steuersystem eine Bedieneridentifikation aufweisen, über welche nach Erfassen einer ersten Augenposition durch den dem zentralen Steuersystem bekannten individuellen horizontalen Augenabstand die Position des zweiten Auges bestimmt wird.
Das Erfassen der Augenposition kann mittels einer Erfassungseinheit erfolgen, beispielsweise einer oder einer Vielzahl von Kameras. Dabei kann das Erfassen der Augenposition mittels Bilderkennung erfolgen. Ebenso kann die Augenposition erfasst werden, indem ein Marker in einem bestimmten Abstand und Winkel zu einem Auge beispielsweise an der Stirn des Bedieners angebracht wird. Über die
Erkennung der Position des Markers bestimmt das zentrale Steuersystem die Position eines Auges oder beider Augen des Bedieners.
In einem dritten Schritt 703 wird die holografische Anzeigevorrichtung um eine vertikale Achse so gedreht, dass eine Blickrichtung des Betrachters in einer Sagittalebene der Anzeigevorrichtung unter einem vorgegebenen Winkel auf die holografische Anzeigevorrichtung fällt.
Damit wird gewährleistet, dass ein erstes Auge des Bedieners stets das erste Bild und ein zweites Auge stets ein zweites Bild, welches auf die holografische Anzeigeeinrichtung projiziert wird, so wahrnimmt, dass beim Bediener der Eindruck eines dreidimensionalen Gesamtszenarios entsteht.
Insbesondere wird durch das Drehen der Anzeigeeinrichtung vermieden, dass ein Auge des Bedieners kein Bild oder beide Augen das gleiche Bild wahrnehmen, was den dreidimensionalen Eindruck stören würde.
In anderen Worten soll durch das Drehen der Anzeigeeinrichtung um eine vertikale Achse eine Seitwärtsbewegung des Bedieners kompensiert werden, so dass das erste Bild und das zweite Bild stets auf jeweils ein Auge treffen. Eine vertikale Bewegung des Bedieners ist nicht im gleichen Maße wie die
Seitwärtsbewegung bzw. horizontale Bewegung geeignet, den dreidimensionalen Eindruck zu stören, da durch den horizontalen Abstand der Augen des Bedieners die Augen unabhängig von der vertikalen Position des Bedieners unterschiedliche Bilder wahrnehmen können.
In einem vierten Schritt 704 wird ein Referenzpunkt auf der holografischen Anzeigeeinrichtung festgelegt. Der Referenzpunkt kann dabei als Punkt auf der holografischen
Anzeigeeinrichtung festgelegt werden. Dann handelt es sich um eine Festlegung
auf einer der Anzeigeeinrichtung entsprechenden Ebene, also um eine
zweidimensionale Positionierung. Der Referenzpunkt kann aber auch als Punkt im Raum definiert werden. Zur Festlegung des Referenzpunktes kann dabei insbesondere ein Finger des Bedieners dienen, der über eine berührungssensitive Erfassungsschicht auf der Anzeigeeinrichtung den Referenzpunkt definiert.
Ebenso kann eine Position eines Fingers des Bedieners im Raum oder auf der Anzeigeeinrichtung mittels eines Erfassungssystems bestimmt werden. Dabei kann die Fingerposition grundsätzlich nach den gleichen Verfahren bestimmt werden, wie die weiter oben beschriebene Erfassung der Augenposition des Bedieners. Ebenso kann der Referenzpunkt durch Bewegung eines herkömmlichen grafischen Zeigegerätes, beispielsweise einer sogenannten Computermaus oder eines Trackballs, welches mit dem zentralen Steuersystem als Eingabegerät verbunden ist, erfolgen. In einem fünften Schritt 705 erfolgt das Berechnen einer Verbindungslinie von der Augenposition über den Referenzpunkt in das dreidimensionale Gesamtszenario.
Das zentrale Steuersystem kennt die Position wenigstens eines Auges des Bedieners, welche als erster Punkt der Verbindungslinie dient. Weiterhin ist der Referenzpunkt bekannt, welcher als zweiter Punkt der Verbindungslinie dient.
Sodann erfolgt in einem sechsten Schritt 706 das Ermitteln eines von dem
Betrachter anvisierten Objekts im dreidimensionalen Gesamtszenario. Über Interpolation wird die Verbindungslinie in das dreidimensionale Szenario hinein verlängert und so ein Objekt in diesem Szenario identifiziert, welches der
Bediener anvisiert bzw. ausgewählt hat, d.h. auf welches Objekt der Bediener gezeigt hat.
Im Weiteren können auf das ausgewählte Objekt beliebige zur Verfügung stehende Aktionen angewandt werden. Dabei kann das zentrale Steuersystem ausgeführt sein, dem Bediener eine Auswahl von Aktionen aus einer
Gesamtmenge von Aktionen anzubieten, wobei die Auswahl von Aktionen solche Aktionen aufweist, welche auf das ausgewählte Objekt in der aktuellen Situation anwendbar sind.
Beispielsweise kann die Gesamtmenge von Aktionen alle Aktionen für ein unbemanntes Fluggerät aufweisen und die Auswahl von Aktionen nur diejenigen Aktionen, welche in einer konkreten Situation zulässig sein sollen. Beispielsweise kann die Anweisung zur Senkung der Flughöhe in einem solchen Fall unzulässig sein, wenn die Mindestflughöhe unterschritten würde.
Damit ermöglicht die erfindungsgemäße Vorrichtung und/oder das
erfindungsgemäße Verfahren eine einfache, schnelle und intuitive Bedienung eines durch mehrere Bediener kooperativ bearbeitbaren dreidimensionalen Szenarios. Insbesondere kann die Anzahl der Bediener eine beliebige Anzahl sein, da das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung beliebig skalierbar sind.