Schrumpftunnel zum Aufbringen von Schrumpffolien, Verfahren zum Betrieb oder Steuern eines Schrumpftunnels sowie Produktionsanlage mit einem Schrumpftunnel Die Erfindung bezieht sich auf einen Schrumpftunnel zum Aufbringen von
Schrumpffolien auf Verpackungseinheiten oder Gebinde gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1 , auf ein Verfahren zum Betrieb und/oder zum Steuern eines Schrumpftunnels gemäß Oberbegriff Patentanspruch 10 sowie auf eine
Produktionsanlage mit einem Schrumpftunnel gemäß Oberbegriff 16.
In Produktionsanlagen, insbesondere auch in solchen der Getränkeindustrie, ist es bekannt, die Packmittel, beispielsweise Flaschen, Dosen oder andere Packmittel, die in vorausgehenden Anlagekomponenten oder -maschinen mit einem Produkt gefüllt, verschlossen und etikettiert wurden, einer nachgeordneten
Verpackungsmaschine zuzuführen, in der die Packmittel beispielsweise auf Verpackungselementen jeweils zu Packmittelgruppen mit einer vorgegebenen Anzahl von Packmittel zusammengestellt und die so erzeugten Packmittelgruppen jeweils mit einer Schrumpffolie umhüllt werden. In einem der
Verpackungsmaschinen nachfolgenden Schrumpftunnel wird aus jeder
Packmittelgruppe durch Aufschrumpfen der Schrumpffolie unter Hitzeeinwirkung, insbesondere auch durch Anblasen mit Heißluft jeweils eine feste oder fixierte Verpackungseinheit gebildet.
Um das Aufschrumpfen mit der erforderlichen Qualität sicher zu stellen, ist es bei bekannten Anlagen üblich, den Schrumpftunnel, der in der Regel mehrere in einer Transportrichtung der Verpackungseinheiten oder Gebinde aufeinander folgende Heiz- oder Tunnelzonen mit jeweils eigenen Heizmitteln aufweist, so zu betreiben, dass sämtliche Tunnelzonen durch entsprechende Regelung oder Steuerung der Heizleistung der Heizmittel ständig die für das Schrumpfen der Schrumpffolien erforderliche Sollbetriebstemperatur, beispielsweise eine Temperatur im Bereich zwischen 195°C und 210°C, vorzugsweise eine Temperatur von etwa 200°C aufweisen, und zwar auch während Betriebsunterbrechungen oder -Störungen, in
denen keine Packmittel oder Packmittelgruppen zum Aufschrumpfen der
Schrumpffolie durch den Schrumpftunnel bewegt werden und die beispielsweise durch Störungen in dem Schrumpftunnel vorausgehenden oder nachfolgenden Anlagekomponenten oder -maschinen bedingt sind. Die Heizmittel sind in der Regel elektrische oder gasbetriebene Heizelemente, insbesondere auch solche von Heißluftgebläsen.
Obwohl sich bei derartigen Betriebsstörungen durch das Fehlen von durch den Schrumpftunnel bewegten Packmitteln oder Packmittelgruppen die für die
Aufrechterhaltung der Tunneltemperatur bzw. Sollbetriebstemperatur benötigte Heizleistung reduziert, beispielsweise auf etwa 40% bis 45% der im störungsfreien normalen Betrieb der Anlage benötigten Heizleistung, bedingt diese Betriebsweise bekannter Schrumpftunnel einen erheblichen Energieaufwand mit erheblichen Energie- oder Heizkosten und damit verbunden mit unnötig hohen Abgas- und CO2- Emissionen.
Um Wärmeverluste während des normalen Betriebes, aber auch bei
Betriebsunterbrechungen oder -Störungen zu vermeiden, ist es bei Schrumpftunneln üblich (US 4 738 082, US 5 062 217), an den Schrumpftunneleinlässen und
Schrumpftunnelauslässen vorhangartige, von den Packmitteln oder
Verpackungseinheiten aus ihrer Bewegungsbahn herausbewegte
Verschließelemente oder Verschlüsse vorzusehen. Da diese Verschlüsse durch ihren Kontakt den Produktfluss, d.h. den Fluss der Verpackungseinheiten oder Gebinde negativ beeinflussen, insbesondere aber auch bei wenig standsicheren Packmitteln oder Behältern ein Umwerfen dieser Behälter bewirken und/oder die auf die Packmittelgruppen bereits aufgebrachte, aber noch nicht aufgeschrumpfte Schrumpffolie beschädigen und/oder in ihrer Position verändern, ist es üblich, die vorhangartigen Verschlüsse einzuschneiden, sodass diese jeweils mehrere schmale Streifen in Form eines Lamellenvorhangs bilden, allerdings mit dem Nachteil, dass durch die Streifenbildung die Wärmerückhaltefunktion stark beeinträchtigt ist und es zu hohen Wärmeverlusten aus dem Schrumpftunnel in die Umgebung kommt, und
zwar nicht nur während des normalen Betriebes, sondern insbesondere auch bei Betriebsunterbrechungen oder -Störungen.
Bekannt ist auch am Schrumpftunneleinlass sowie am Schrumpftunnelausiass eines Schrumpftunnels Schleusen vorzusehen (DE-A-19 30 097), die eingangs- und ausgangsseitig mit Türen verschließbar sind.
Bekannt sind weiterhin Verschließeinrichtungen in Form von Schnelllauftoren für die Verwendung in industriellen Produktionsstätten mit Verschließelementen in Form eines Torblattes aus einem flexiblen, einstückigen Metallblech (DE 20 2008 007 075 U1 ). Diese bekannten Schnelllauftore sind zum Öffnen und Schließen von
Bereichen von Gebäuden oder von Produktionsstätten bestimmt, und zwar zum Öffnen und Schließen von dortigen Toröffnungen beispielsweise mit einer Breite von 0,8 bis 6 Metern und einer Höhe von 1 ,5 bis 4,8 Metern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schrumpftunnel aufzuzeigen, der die Nachteile bekannter Schrumpftunnel insbesondere auch hinsichtlich des hohen Energieverbrauchs während der Produktion, d.h. während des normalen Betriebes, aber insbesondere auch bei Produktionsunterbrechungen oder -Störungen vermeidet. Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Schrumpftunnel entsprechend dem Patentanspruch 1 ausgebildet. Ein Verfahren zum Betrieb oder Steuern eines Schrumpftunnels ist Gegenstand des Patentanspruchs 10. Eine Produktionsanlage zum Fertigen von Verpackungseinheiten oder Gebinden mit diesen umschließenden und/oder fixierenden Schrumpffolien ist Gegenstand des Patentanspruchs 16.
Bei der Erfindung ist der Schrumpftunnel an seinem wenigstens einen
Schrumpftunneleinlass und/oder an seinem wenigstens einen
Schrumpftunnelausiass jeweils mit einer wenigstens ein Verschließelement aufweisenden Verschließeinrichtung versehen, die jeweils einen Antrieb zum motorischen, zumindest teilweisen Öffnen und Schließen einer dortigen Einlassoder Auslassöffnung aufweist, und zwar für ein automatisches und/oder zeit- und/oder signalgesteuertes zumindest teilweises Schließen der Einlass- oder
Auslassöffnung zum Überführen des Schrumpftunnels einen Standbymodus insbesondere bei Betriebsunterbrechungen oder -Störungen und für ein
automatisches und/oder zeit- und/oder signalgesteuertes zumindest teilweises Öffnen der Einlass- oder Auslassöffnung (18) zum Überführen oder Rückführen des Schrumpftunnels in einen normalen störungsfreien Betriebszustand oder
Betriebsmodus. Das jeweilige Verschließelement ist dabei vorzugsweise ein rollladenartiges Verschließelement.
In Weiterbildung der Erfindung sind der Schrumpftunnel und das Verfahren zu dessen Steuerung beispielsweise so ausgebildet, dass der Schrumpftunnel im Standbymodus zusätzlich zu dem gesteuerten und/oder automatischen Schließen der Schrumpftunnelein- und -auslässe mit einer gegenüber dem normalen
Betriebsmodus reduzierter Leistung oder Tunneltemperatur betrieben wird, und zwar in vorteilhafter Weise so
dass die Tunneltemperatur im Schrumpftunnel und/oder in der wenigstens einen
Tunnelzone über die Leistung der, die Tunneltemperatur erzeugenden
Heizmittel in der Weise geregelt oder gesteuert wird, dass während des normalen Betriebsmodus die Tunneltemperatur der Sollbetriebstemperatur, beispielsweise einer Sollbetriebstemperatur im Bereich zwischen 190 und 210°C, vorzugsweise einer Betriebssolltemperatur von 200°C entspricht und im Standbymodus die Tunneltemperatur in der wenigstens einen Tunnelzone um einen Temperaturbetrag, beispielsweise um einen Temperaturbetrag von 50°C bis 80°C gegenüber der Sollbetriebstemperatur auf eine reduzierte
Tunneltemperatur abgesenkt ist
und/oder
dass bei mehreren in der Transportrichtung aufeinander folgenden
Tunnelzonen, denen jeweils eigene Heizmittel zugeordnet sind, diese für das Umschalten der Betriebsmodi eigenständig gesteuert oder geregelt werden, und zwar bevorzugt in Abhängigkeit von in der Steuereinheit eingestellten oder abgelegten Steuer- oder Regelparametern,
und/oder
dass die Sollbetriebstemperatur und/oder die reduzierte Tunneltemperatur einstellbar und/oder in der Steuereinrichtung als Steuer- oder Regelparameter abgelegt sind,
und/oder
dass die Heizmittel der wenigstens einen Tunnelzone (14) zwischen einer einer
Grundlast entsprechenden Heizleistung und einer maximalen Heizleistung, beispielsweise zwischen einer Heizleistung von 10 KW bis 14 KW und einer Heizleistung von 46 KW - 50 KW gesteuert oder geregelt werden,
und/oder
dass der Standbymodus bei Vorliegen wenigstens eines eine Betriebsstörung anzeigenden Signals, beispielsweise eines von einer übergeordneten
Steuereinrichtung der Produktionsanlage gelieferten Signals (liniensignal) und/oder mit einer Zeitverzögerung eingeleitet wird, beispielsweise mit einer Zeitverzögerung im Bereich von 1 bis 2 Minuten,
und/oder
dass ein Rücksetzen des Schrumpftunnels in den normalen Betriebsmodus nach dem Wegfall der Störungsmeldung erfolgt, und zwar insbesondere durch Erhöhung der Heizleistung bzw. Hochfahren der Tunneltemperatur auf die Sollbetriebstemperatur,
und/oder
dass nach dem Auslösen des Standbymodus eine Reduzierung der
Transportgeschwindigkeit eines schrumpftunnelseitigen Transporteurs, beispielsweise eine Reduzierung der Transportgeschwindigkeit auf 20% bis 80% der Transportgeschwindigkeit des normalen Betriebsmodus und/oder eine Abschaltung einer Kühlung des schrumpftunnelseitigen Transportelementes und/oder einer Kühlung, die zum Kühlen der Verpackungseinheiten nach dem Aufschrumpfen der Schrumpffolie dient, und/oder ein Abschalten von Gebläsen der Heizmittel erfolgt,
und/oder
dass bei entfallener Störmeldung oder beim Rücksetzen des Schrumpftunnels in den normalen Betriebsmodus die Tunneltemperatur auf die
Sollbetriebstemperatur zurücksetzt wird,
und/oder
dass bei entfallener Störmeldung oder beim Rücksetzen des Schrumpftunnels in den normalen Betriebsmodus die Gebläse der Heizmittel einschaltet werden, und/oder
dass bei entfallener Störmeldung oder beim Rücksetzen des Schrumpftunnels in den normalen Betriebsmodus und beim Erreichen eines ersten
Temperaturschwellwertes der Tunneltemperatur unterhalb der
Sollbetriebstemperatur die Transportgeschwindigkeit des
schrumpftunnelseitigen Transporteurs (13) wieder erhöht wird, und zwar beispielsweise bei einem ersten Temperaturschwellwert, der etwa 5% unterhalb des Temperaturschwellwertes liegt,
und/oder
dass bei entfallener Störmeldung oder beim Rücksetzen des Schrumpftunnels in den normalen Betriebsmodus und beim Erreichen eines ersten
Temperaturschwellwertes der Tunneltemperatur unterhalb der
Sollbetriebstemperatur eine Kühlung dieses Transportsystems eingeschaltet werden, und zwar beispielsweise bei einem ersten Temperaturschwellwert, der etwa 5% unterhalb des Temperaturschwellwertes liegt,
und/oder
dass bei entfallener Störmeldung oder beim Rücksetzen des Schrumpftunnels in den normalen Betriebsmodus und bei Erreichen eines zweiten, der
Sollbetriebstemperatur weiter angenäherten Schwellwertes, der beispielsweise 2% unterhalb der Sollbetriebstemperatur liegt, ein die Produktionsfreigabe veranlassendes Signal erzeugt und/oder die Kühlung für die
Verpackungseinheiten oder Gebinde (4) einschaltet wird,
wobei die vorgenannten Merkmale jeweils einzeln oder in beliebiger Kombination verwendet sein können.
Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Figuren. Dabei sind alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten
Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination grundsätzlich Gegenstand der
Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Auch wird der Inhalt der Ansprüche zu einem Bestandteil der Beschreibung gemacht. Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 in vereinfachter Funktionsdarstellung einen Anlagenabschnitt einer
Produktionsanlage für mit einem Produkt gefüllte Packmittel;
Fig. 2 in vereinfachter Stirnansicht ein Verschließelement an einem Einlass oder Auslass eines Schrumpftunnels der Produktionsanlage;
Fig. 3 eine schematische Schnittdarstellung des Verschließelementes der Figur 2; Fig. 4 eine Darstellung ähnlich der Figur 3 bei einer weiteren Ausführungsform.
In den Figuren ist 1 ein Anlagenabschnitt einer Produktionsanlage für mit einem Produkt gefüllte Packmittel 2, beispielsweise für mit einem flüssigen Füllgut, z.B. mit einem Getränk gefüllte Packmittel 2. Der Anlagenabschnitt 1 der Produktionsanlage dient speziell zum Zusammenstellen der mit dem Produkt gefüllten Packmittel 2 zu Packmittelgruppen 3 und zum Verpacken jeder Packmittelgruppe 3 u.a. unter Verwendung einer Schrumpffolie, sodass die Packmittelgruppen 3 jeweils nach dem Aufschrumpfen der Schrumpffolie Verpackungseinheiten oder Gebinde 4 mit jeweils einer vorgegebenen Anzahl von Packmitteln 2 bilden.
Die Packmittel 2 sind beispielsweise Flaschen, Dosen oder dergleichen Behälter, die mit dem Produkt gefüllt, verschlossen und etikettiert sind. Der Anlagenabschnitt 1 weist hierfür in einer Transportrichtung A, in der die Packmittel 2 bzw.
Packmittelgruppen 3 und schließlich auch die Verpackungseinheiten oder Gebinde 4 bewegt werden, auf einander folgend u.a. folgende Anlagenkomponenten mit folgenden Funktionen auf:
- Eine Puffer- oder Speichereinheit 5, die beispielsweise von einem Pufferoder Speichertisch gebildet ist und die zur Zwischenspeicherung der dieser Einrichtung über einen äußeren Transporteur 6 in Transportrichtung A zugeführten Packmittel 2 dient.
- Eine Verpackungsmaschine 7 an, in der aus den Packmitteln 2 die
Packmittelgruppen 3 gebildet werden, und zwar bei der dargestellten
Ausführungsform jeweils auf oder in einem Verpackungselement 8, beispielsweise in Form eines kartonartigen Verpackungselementes oder eines Tableaus oder Trays in der Weise, dass jede Packmittelgruppe 3 die Packmittel 2 in einer vorgegebenen Anzahl und Zuordnung zueinander aufweist, beispielsweise bei der dargestellten Ausführungsform in zwei
Reihen mit jeweils drei Packmitteln 2. In der Verpackungsmaschine 7 wird jede Packmittelgruppe 3 einschließlich seines Verpackungselementes 8 mit der Schrumpffolie umhüllt, und zwar bevorzugt derart, dass die einander überlappenden Enden dieser Umhüllung sich an der Unterseite der
Packmittelgruppe 3 bzw. des Verpackungselementes 8 befinden.
- Die Verpackungselemente 8 oder diese bildenden Zuschnitte werden in der Verpackungsmaschine 7 über einen Transporteur 9 zugeführt (Pfeil B).
- Einen Schrumpftunnel 10, in dem das Aufschrumpfen der Schrumpffolie auf die jeweiligen Packmittelgruppen 3 zur Bildung der Verpackungseinheiten oder Gebinde 4 erfolgt, und zwar durch Hitzeeinwirkung, insbesondere auch durch Einwirkung von Heißluft auf die sich durch den Schrumpftunnel 10 in Transportrichtung A bewegten, mit der Schrumpffolie umhüllten
Produktgruppen 3. Die Verpackungseinheiten oder Gebinde 4 werden nach dem Verlassen des
Schrumpftunnels 10 über einen äußeren Transporteur 1 1 einer weiteren
Verwendung oder Behandlung zugeführt, beispielsweise einer als Palettierer ausgebildeten Vorrichtung. Innerhalb des Anlagenabschnittes 1 sind die Puffer- oder Speichereinheit 5, die Verpackungsmaschine 7 und der Schrumpftunnel 10 durch ein von wenigstens einem Transporteur oder Transportband gebildetes Transportsystem 12 miteinander verbunden, wobei der Schrumpftunnel 10 allerdings ein eigenständiges und eigenständig steuerbares Transportsystem für die Packmittelgruppen 3 bzw. für die aus diesen gebildeten Verpackungseinheiten oder Gebinde 4 in Form wenigstens eines endlos umlaufend antreibbaren Transportbandes 13 (z.B. Scharnierbandkette) aufweist.
Der Schrumpftunnel 10 ist bei der dargestellten Ausführungsform beispielsweise mit mehreren in Transportrichtung A aufeinander folgenden Heiz- oder Tunnelzonen 14 ausgebildet, beispielsweise mit insgesamt drei Tunnelzonen 14, wodurch u.a.
sichergestellt ist, dass im normalen störungsfreien Betrieb der Anlage bzw. des Schrumpftunnels 10 auch bei einer dichten Folge der in Transportrichtung A durch den Schrumpftunnel 10 bewegten Packmittelgruppen 3 das Aufschrumpfen der Schrumpffolie auf jede Packmittelgruppe 3 mit der erforderlichen Qualität erfolgt. Jede Tunnelzonen 14 ist bei der dargestellten Ausführungsform mit eigenen, in der Figur nur sehr schematisch mit 15 angegebenen Heizmitteln ausgestattet, die durch Hitzeeinwirkung das Aufschrumpfen der Schrumpffolie auf die Packmittelgruppen 3 bewirken und zumindest jeweils einen Heißlufterzeuger bestehend aus wenigstens einem Gebläse und aus wenigstens einer dem Gebläse zugeordneten
Heizeinrichtung sowie gegebenenfalls wenigstens eine zusätzliche Heizeinrichtung für eine Grundheizleistung umfassen. Zur Vermeidung von Energieverlusten während des Normalbetriebes bzw. im störungsfreien Betriebszustand der Anlage sind an dem Schrumpftunneleinlass 10.1 und an dem Schrumpftunnelauslass 10.2 Lamellenvorhänge 16 vorgesehen. Der Schrumpftunnel 10 umfasst auch eine nicht dargestellte Kühleinrichtung (z.B. Kühlluftgebläse), mit der das wenigstens eine Transportband 13 auf einer
Transportbandlänge außerhalb des Schrumpftunnels 10 und in Umlaufrichtung vor dem Schrumpftunneleinlass 10.1 des Schrumpftunnels 10 abgekühlt wird, sodass jede dem Schrumpftunnel 10 zugeführte und mit der Schrumpffolie umhüllte
Packmittelgruppe 3 zunächst auf das abgekühlte Transportband 13 übergeben wird. Weiterhin weist der Schrumpftunnel 10 in Transportrichtung A auf die Tunnelzonen 14 bzw. auf den Schrumpftunnelauslass 10.2 folgend eine in den Figuren nicht dargestellte Kühlzone auf, die u.a. zum Abkühlen der Verpackungseinheiten oder Gebinde 4 dient und hierfür beispielsweise mit einem Kühlluftgebläse ausgestattet ist.
Eine Besonderheit des Schrumpftunnels 10 besteht darin, dass er zusätzlich zu den Lamellenvorhängen 16, die während des Normalbetriebes bzw. im störungsfreien Betriebszustand der Anlage jeweils von den sich in den Schrumpftunnel 10 hineinbewegenden bzw. aus dem Schrumpftunnel 10 herausbewegenden
Packmittelgruppen 3 bzw. Verpackungseinheiten 4 zur Seite und/oder nach oben bewegt werden, am Schrumpftunneleinlass 10.1 sowie am Schrumpftunnelauslass 10.2 jeweils mit einer Verschließeinrichtung 17 versehen ist, mit der die jeweilige Einlass- oder Auslassöffnung 18 des Schrumpftunneleinlasses 10.1 bzw.
Schrumpftunnelauslasses 10.2 insbesondere für einen Standbymodus der Anlage bzw. des Schrumpftunnels 10 bei Betriebsunterbrechungen oder Störungen verschließbar ist.
In den Figuren 2 und 3 ist eine dieser vorzugsweise identisch ausgebildeten Verschließeinrichtungen 17 näher dargestellt. Sie besteht im Wesentlichen aus einem rollladenartigen Verschließelement 19, welches zum Öffnen der jeweiligen Einlass- oder Auslassöffnung 18 mittels eines elektromotorischen Antriebs 20 auf eine im Inneren des Gehäuses des Schrumpftunnels 10 oberhalb des oberen Randes der Einlass- oder Auslassöffnung 18 vorgesehenen Welle 21 aufwickelbar bzw. und Schließen der jeweiligen Einlass- oder Auslassöffnung 18 von dieser Welle abwickelbar ist. Das randseitig in vertikalen Führungen 22 an den vertikalen Begrenzungen der Einlass- oder Auslassöffnung 18 geführte Verschließelement 19 ist somit zum Öffnen der Einlass- oder Auslassöffnung 18 mit seinem unteren horizontalen Rand 19.1 aus dieser Öffnung 18 nach oben heraus bewegbar und zum Schließen der Einlass- oder Auslassöffnung 18 mit seinem unteren
horizontalen Rand 19.1 in diese Öffnung nach unten hineinbewegbar (Doppelpfeil C), sodass der untere Rand 19.1 in der Schließstellung dann gegen das
Transportband 13 anliegt oder nur geringfügig von diesem beabstandet ist.
Das Verschließelement 19 besteht beispielsweise aus einem hitzebeständigen, flexiblen bzw. biegsamen Flachmaterial, d.h. im einfachsten Fall aus einem folien- oder blech- oder gewebe- oder filzartigen Flachmaterial aus Metall und/oder aus einem hitzebeständigem Kunststoff, z.B. aus Metall- oder Stahlblech und/oder aus
einem Material, welche in einer organischen Matrix oder in einem organischen Bindersystem Mineral- und/oder Glas- und/oder Kohle- und/oder Keramikfasern, beispielsweise Keramikfasern aus Aluminiumoxid (AI2O3) und/oder aus Siliziumoxid (SiO2) und/oder aus Zirkonoxid (ZrO2) enthält. Auch andere Materialien sind für das Verschließelement 19 möglich, insbesondere solche, die bei ausreichender
Hitzebeständigkeit eine reduzierte Wärmeleitfähigkeit und auch eine ausreichende Fähigkeit zur elastischen Verformung aufweisen.
Für das Verschließelement 19 eignen sich auch mehrschichtige Materialien, beispielsweise bestehend aus wenigstens einem folien- oder blech- oder gewebeartigen Flachmaterial z.B. aus Metall und/oder aus hitzebeständigem Kunststoff mit einer temperaturbeständigen und/oder wärmedämmenden
Beschichtung, beispielsweise mit einer Beschichtung, die in einer organischen Matrix oder einem organischen Bindersystem Mineral- und/oder Glas- und/oder Keramikfasern, beispielsweise Keramikfasern aus Aluminiumoxid (AI2O3) und/oder Siliziumoxid (SiO2) und/oder Zirkonoxid (ZrO2) enthält.
Weiterhin besteht auch die Möglichkeit, das jeweilige Verschließelement 19 unter Verwendung einer Vielzahl von gelenkig miteinander verbundenen, mit ihrer Längserstreckung jeweils horizontal orientierten Rollladen-Lamellen zu realisieren, und zwar in Anlehnung an Gebäude-Rollläden, wobei dann die einzelnen
Rollladenlamellen wiederum aus dem hitzebeständigen Material, vorzugsweise mit ausreichend hoher Wärmedämmung bestehen. Das motorische Öffnen und Schließen der jeweiligen Verschließeinrichtung 17 kann auch auf andere Weise, als vorstehend beschrieben erfolgen, beispielsweise mit zusätzlicher horizontaler Führung 23 für das Verschließelement 19 und durch wenigstens einen Linearantrieb 24, wie dies in der Figur 4 dargestellt ist. Dieser Linearantrieb ist beispielsweise ein pneumatischer Stellzylinder, der auf das dem Rand 19.1 entfernt liegende Ende des Verschließelementes 19 einwirkt.
Zur Steuerung der Verschließeinrichtungen 17 bzw. deren Antriebe 20 und 24 sowie auch zur Steuerung des Schrumpftunnels 10 insgesamt ist eine elektronische Steuereinrichtung 25 vorgesehen, die insbesondere in der nachstehend noch näher beschriebenen Weise zur Steuerung der verschiedenen Betriebszustände des Schrumpftunnels dient.
Es besteht die Möglichkeit, das jeweilige Verschließelement 19 mehrteilig
auszubilden, wie dies in der Figur 2 mit den unterbrochenen Linien 26 angedeutet ist, sodass jedes Verschließelement 19 aus wenigstens zwei Einzelelementen besteht, die durch den dann als Mehrfachantrieb ausgebildeten Antrieb 20 bzw. 24 individuell geöffnet und geschlossen werden können.
Die Verschließeinrichtungen 17 bzw. deren Verschließelemente 19 sind bevorzugt so steuerbar, dass während des Normalbetriebes bzw. im störungsfreien
Betriebszustand der jeweilige tatsächliche Öffnungsquerschnitt der Einlass- oder Auslassöffnung 18 an das Format der Packmittelgruppen 3 bzw. der
Verpackungseinheiten 4, d.h. zumindest an die Höhe dieser Packmittelgruppen bzw. Verpackungseinheiten derart angepasst ist, dass die Packmittelgruppen 3 bzw. Verpackungseinheiten 4 bei einem möglichst kleinen Öffnungsquerschnitt sich noch ungehindert in den Schrumpftunnel 10 hinein und aus diesem herausbewegen können, d.h. die Höhe des Öffnungsquerschnitts gleich oder nur geringfügig größer ist als die Höhe der Packmittelgruppen 3 bzw. der Verpackungseinheiten 4. Bei Packmitteln 2 in Form von Dosen der Größe 0,31 oder aus derartigen Packmitteln zusammengestellten Verpackungseinheiten 3 bzw. 4 beträgt die Höhe des
Öffnungsquerschnitt der Einlass- oder Auslassöffnung 18 dann beispielsweise lediglich 130 mm, bei Packmitteln in Form von Flaschen der Flaschengröße 1 ,51 oder aus derartigen Packmitteln zusammengestellten Verpackungseinheiten 3 bzw. 4 beträgt die Höhe des Öffnungsquerschnittes der Einlass- oder Auslassöffnung 1 8 dann beispielsweise wenigstens 330mm, höchstens 350 mm, und zwar jeweils gemessen von der von dem Transportsystem 12 bzw. im Transportband 13 gebildeten Transportebene.
Bei einer mehrteiligen, d.h. bei einer mindestens dreiteiligen Ausbildung der Verschließelemente 19 ist es dann auch möglich, die horizontale Breite des
Öffnungsquerschnittes an die entsprechende Breite der Packmittelgruppen 3 bzw. Verpackungseinheiten 4 anzupassen. Durch die Anpassung des
Öffnungsquerschnittes der Einlass- und Auslassöffnungen 18 an das Format der Verpackungseinheiten lässt sich eine erhebliche Reduzierung der Wärmeverluste aus dem Schrumpftunnel 10 an dem Schrumpftunneleinlass 10.1 sowie am
Schrumpftunnelauslass 10.2 erreichen. Bei der dargestellten Ausführungsform sind die Verschließeinrichtungen 17 jeweils unmittelbar an dem Schrumpftunneleinlass 10.1 bzw. Schrumpftunnelauslass 10.2 vorgesehen, und zwar derart, dass sich die dortigen Lamellenvorhänge 16 bezogen auf die Schließeinrichtungen 17 weiterhin im Inneren des Schrumpftunnels 10 angeordnet sind.
Im störungsfreien Betriebszustand der Anlage wird der Schrumpftunnel 10 in seinem normalen Betriebszustand oder Betriebsmodus betrieben, der u.a. durch folgende Betriebsparameter charakterisiert ist:
Die Verschließeinrichtungen 17 am Schrumpftunneleinlass 10.1 und am Schrumpftunnelauslass 10.2 bzw. deren Verschließelemente 19 befinden sich im geöffneten Zustand, d.h. die Verschließelemente 19 sind zumindest soweit geöffnet, dass der Öffnungsquerschnitt der jeweiligen Einlass- oder Auslassöffnung 18 in der vorbeschriebenen Weise an das Format der Packmittelgruppen 3 bzw. der Verpackungseinheiten 4 angepasst ist.
Schrumpftunnel 10 bzw. dessen Tunnelzonen 14 befinden sich auf
Sollbetriebstemperatur, die für das Aufschrumpfen der Schrumpffolie mit der angestrebten Qualität ausreicht. Diese Sollbetriebstemperatur, die die Tunneltemperatur im Inneren des Schrumpftunnels 10 bzw. im Inneren der Tunnelzonen 14 und dabei insbesondere auch wenigstens die Temperatur der in die Tunnelzonen 14 ausgebrachten Heißluft ist, beträgt beispielsweise 200°C.
Das wenigstens eine Transportband 13 wird mit Produktionsgeschwindigkeit angetrieben, d.h. mit einer Geschwindigkeit, die der Leistung der Anlage und damit der Leistung Verpackungsmaschine 7 und der
Transportgeschwindigkeit des Transportsystems 12 entspricht und in der Regel deutlich größer ist als
8 m/min.
Die Heizmittel 15 werden zur Aufrechterhaltung der Sollbetriebstemperatur zwischen einer Grundheizleistung, die beispielsweise 10-15 KW für jede Tunnelzone 14 beträgt, und einer maximalen Heizleistung oder
Gesamtheizleistung gesteuert oder geregelt, die beispielsweise 45-50 KW für jede Tunnelzone 14 beträgt.
Die Kühleinrichtung für das Abkühlen der Verpackungseinheiten 4 nach dem Verlassen des Schrumpftunnels 10 bzw. das dortige, Kühlluft erzeugende Gebläse ist eingeschaltet.
Beim Auftreten von Produktionspausen, -Unterbrechungen oder -Störungen werden die Verschließelemente 9 der Verschließeinrichtungen 17 automatisch und motorisch geschlossen, sodass nach diesem Schließen bzw. während des damit eingeleiteten Standbymodus des Schrumpftunnels 10 Wärmeverluste aus dem Inneren des Schrumpftunnels, insbesondere auch bedingt durch
Umgebungseinflüsse, wie z.B. Zugluft vermieden sind und sich über die
Temperaturregelung der Heizmittel 1 5 während des Standbymodus bereits eine erhebliche Reduzierung des Energieverbrauchs des Schrumpftunnels 10 bzw. der Heizmittel 15 ergibt. Nach Beendigung einer Produktionsstörung und/oder - Unterbrechung und rechtzeitig vor dem Produktionsneubeginn werden die
Verschließeinrichtungen 17 bzw. deren Verschließelemente 19 motorisch wieder zumindest soweit geöffnet, dass der Öffnungsquerschnitt der Einlass- oder
Auslassöffnungen 18 an das Format der Packmittelgruppen 3 bzw. der
Verpackungseinheiten 4 angepasst ist, d.h. dem für das Format der
Verpackungseinheiten 4 notwendigen Mindestquerschnitt entspricht.
Derartige den Standbymodus veranlassende Unterbrechungen und/oder Störungen sind beispielsweise eine eine vorgegebene Packmittelmindestmenge
unterschreitende Anzahl an Packmitteln 2 in der Puffer- und Speichereinheit 5 und/oder ein Packmittelstau innerhalb der Anlage, z.B. in einem bezogen auf die Transportrichtung A dem Schrumpftunnel 10 vorausgehenden und/oder
nachfolgenden Anlagenabschnitt.
Die Steuerung des Schrumpftunnels 10 zwischen den beiden Betriebszuständen erfolgt automatisch, d.h. bei der dargestellten Ausführungsform durch die
elektronische Steuereinrichtung 25, die beispielsweise eine dem Schrumpftunnel 10 zugeordnete Steuereinrichtung mit eigener Intelligenz ist und die auch die Heizmittel 15 zur Einhaltung der jeweils erforderlichen Tunneltemperatur regelt oder steuert. Die Steuereinrichtung 25, die beispielsweise über ein nicht dargestelltes Bussystem mit weiteren Steuereinrichtungen oder mit einer zentralen oder übergeordneten Anlagensteuerung verbunden ist, steuert das Umschalten zwischen den
Betriebszuständen des Schrumpftunnels 10 (normaler Betriebsmodus/
Standbymodus) in Abhängigkeit von Fehlermeldungen beispielsweise der
übergeordneten Anlagensteuerung und/oder in Abhängigkeit von anderen Signalen. Vorzugsweise werden in der Steuereinrichtung 25 zur Erkennung von vorliegenden Störungen zumindest teilweise auch Signale verarbeitet, die zur Steuerung anderer Anlagenkomponenten dienen, beispielsweise zur Steuerung der
Verpackungsmaschine 7. Solche Signale sind z.B.„Minderbelegung in der Pufferoder Speichereinheit 5" oder„Packmittelmangel in der Puffer- oder Speichereinheit 5",„Rückstau intern", d.h. Produktstau in Transportrichtung A vor dem
Schrumpftunnel 10, und/oder„Rückstau extern", d.h. Produktstau in
Transportrichtung A nach dem Schrumpftunnel 10 usw.
Der jeweilige Standbymodus, der vorzugsweise auch vor Ort, d.h. an dem
Schrumpftunnel 10 oder an der Steuereinrichtung 25 ausgelöst werden kann, wird bevorzugt mit einer Zeitverzögerung At1 verzögert eingeleitet. Die Dauer dieser Zeitverzögerung At1 ist bevorzugt ausreichend lang gewählt, so dass solche
Packmittelgruppen 3, die sich zum Zeitpunkt des Eingangs wenigstens einer den
Übergang in den Standmodus veranlassenden Fehlermeldung bereits in dem
Schrumpftunnel 10 sowie gegebenenfalls auch in einem diesen Schrumpftunnel bezogen auf die Transportrichtung A vorausgehenden Abschnitt der Anlage, beispielsweise in der Verpackungsmaschine 7 und/oder auf dem Transportsystem 12 zwischen der Verpackungsmaschine 7 und dem Schrumpftunnel 10 befinden, mit hoher Betriebssicherheit zuverlässig im Schrumpftunnel 10 behandelt werden, d.h. die Schrumpffolie auch auf diese Packmittelgruppen 2 noch ordnungsgemäß aufgeschrumpft wird. Die zeitliche Verzögerung At1 , mit der der Standbymodus eingeleitet wird, beträgt beispielsweise 1 bis 2 Minuten. Die Rückkehr des
Schrumpftunnels 10 aus dem Standbymodus in den normalen Betriebszustand oder -modus erfolgt unmittelbar nach dem Wegfall der Unterbrechung und/oder Störung bzw. unmittelbar nach dem Wegfall der Fehlermeldung(en) und ist mit einer geringen Zeitverzögerung erreicht, die für das Öffnen der Verschließeinrichtungen benötigt wird.
Durch den Standbymodus ergibt sich bei Unterbrechungen oder Störungen in der Anlage eine erhebliche Energieeinsparung, insbesondere auch eine erhebliche Einsparung an Heizenergie und damit verbunden eine Reduzierung der
Abgasemission und insbesondere der C02-Emission bei gasbetriebenem
Schrumpftunnel 10.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Anlage bzw. der
Schrumpftunnel 10 so ausgeführt, dass bei in der Anlage auftretenden
Unterbrechungen und/oder Störungen der Schrumpftunnel 10 bzw. dessen
Tunnelzonen 14 einen Standbybetriebszustand oder Standbymodus einnehmen, in dem zusätzlich zum Verschließen der Verschließeinheiten 17 bzw. des
Schrumpftunneleinlasses 10.1 und des Schrumpftunnelauslasses 10.1 der
Leistungsverbrauch gegenüber dem normalen, störungsfreien Betriebszustand durch Absenken der Tunneltemperatur deutlich reduziert ist, wobei die Anlage bzw. der Schrumpftunnel 10 nach dem Beheben der Störung wieder automatisch in den normalen Betriebszustand zurückkehren.
Bei dieser Ausführungsform werden mit dem Standbymodus u.a. die folgenden Maßnahmen eingeleitet, die jeweils einzeln oder in beliebiger Kombination vorgenommen werden können:
Schließen der Verschließeinheiten 17 bzw. des Schrumpftunneleinlasses 10.1 und des Schrumpftunnelauslasses 10.2.
- Absenken der Tunneltemperatur um einen vorgegebenen Betrag ΔΤ,
beispielsweise um 50°C bis 80°C, vorzugsweise um etwa 50°C unter die Sollbetriebstemperatur, wobei diese Temperaturabsenkung bzw. der Betrag ΔΤ vor Ort am Schrumpftunnel 0 bzw. an einer Eingabe der
Steuereinrichtung 25 zur Anpassung an die konkreten
Produktionsbedingungen einstellbar ist, und zwar beispielsweise auch für jede Tunnelzone 14 individuell.
Abschalten der Grundlast, d.h. der die Grundheizleistung erbringenden Heizelemente, was zumindest in erster Linie für ein Beheizen des
Schrumpftunnels 10 mit elektrischer Energie gilt, während bei einem Betrieb des Schrumpftunnels 10 mit Gas schon aus Sicherheitsgründen das
Beheizen der Tunnelzonen 10 ausschließlich mit Heißluft erfolgt. Bei einem Absenken der Tunneltemperatur um den Betrag ΔΤ erfolgt bei einem gasbetriebenen Schrumpftunnel 10 zwangsläufig eine entsprechende Reduzierung der Grundheizleistung, d.h. die Heizelemente bzw. Gasbrenner regeln sich selbsttätig auf die jeweils benötigte Leistung und schalten ggs. auch kurzzeitig ab.
Reduzierung der Transportgeschwindigkeit des schrumpftunnelseitigen Transportsystems bzw. des wenigstens einen Transportbandes 13 auf eine Transportgeschwindigkeit, die nur noch 20% bis 80% der
Transportgeschwindigkeit des normalen Betriebszustandes des
Schrumpftunnels 10 entspricht.
Abschaltung der Kühlung der Kühlzone für das Kühlen der
Verpackungseinheiten oder Gebinde 4 und des wenigstens einen
Transportbandes 13.
- Abschalten eines Gebläses je Tunnelzone 14, sofern jeder Tunnelzone 14 wenigstens zwei elektrisch betriebene Gebläse zugeordnet sind, wie dies in der Regel der Fall ist. Der jeweilige Standbymodus, der wiederum vorzugsweise auch vor Ort, d.h. an dem Schrumpftunnel 10 oder an der Steuereinrichtung 25 ausgelöst werden kann, wird mit der Zeitverzögerung At1 verzögert eingeleitet, die beispielsweise 1 bis 2 Minuten beträgt.
Die Rückkehr des Schrumpftunnels 10 aus dem Standbymodus in den normalen Betriebszustand oder -modus erfolgt auch bei dieser Ausführungsform wiederum nach dem Wegfall der Unterbrechung und/oder Störung bzw. nach dem Wegfall der Fehlermeldung(en) und bedingt durch die für das Wieder-Aufheizen des
Schrumpftunnels 10 auf die Sollbetriebstemperatur benötigte Zeit ebenfalls zeitverzögert, d.h. mit einer Zeitverzögerung M2 beispielsweise von 2 bis 3 Minuten. Erst nach Ablauf dieser Zeitverzögerung At2 wird auch die Verpackungsmaschine 7 wieder eingeschaltet, die selbstverständlich während des Standbymodus des Schrumpftunnels 10 abgeschaltet bzw. in einem Stand-by-Betrieb war. Bevorzugt erfolgt ein Wieder-Einschalten der Verpackungsmaschine 7 und des die
Packmittelgruppen 3 an den Schrumpftunnel 10 fördernden Transportsystems 12 erst dann, wenn die Tunneltemperatur die Sollbetriebstemperatur oder zumindest einen der Sollbetriebstemperatur stark angenäherten Temperaturwert erreicht hat. Das Einschalten der Verpackungsmaschine 7 und vorzugsweise auch des
Transportsystems 12 wird dann beispielsweise durch ein entsprechendes, von der Steuereinrichtung 25 geliefertes Signal veranlasst.
Durch den Standbymodus mit der zusätzlichen Absenkung der Tunneltemperatur ergibt sich bei Unterbrechungen oder Störungen in der Anlage eine ganz erhebliche Energieeinsparung, insbesondere auch eine ganz erhebliche Einsparung an
Heizenergie und damit verbunden eine erhebliche Reduzierung der Abgasemission und insbesondere der CO2-Emission bei gasbetriebenem Schrumpftunnel 1 0.
Wie eingangs ausgeführt, wird bei herkömmlichen Anlagen auch bei Betriebsstörungen, d.h. dann, wenn keine Packmittelgruppen 3 zum Aufschrumpfen ihrer Schrumpffolie durch den Schrumpftunnel bewegt werden, die
Betriebstemperatur des Schrumpftunnels auf der normalen Sollbetriebstemperatur, beispielsweise auf der Betriebstemperatur von 200°C gehalten. Dies erfordert eine Heizleistung, die zwar wegen des Fehlens von durch den Schrumpftunnel bewegten Produktgruppen 3 gegenüber der Heizleistung im normalen, störungsfreien Betrieb reduziert ist, bedeutet aber dennoch eine Heizleistung, die etwa 40% bis 50% der Gesamtheitsleistung des Schrumpftunnels im normalen störungsfreien Betrieb entspricht und beispielsweise bei herkömmlichen Schrumpftunneln im Bereich zwischen 40 KW und 45 KW liegt.
Bei einer konkreten Ausführungsform des Schrumpftunnels 10, dessen
Sollbetriebstemperatur im normalen störungsfreien Betrieb 200°C beträgt, wurde allein schon durch eine Temperaturabsenkung ΔΤ von 50°C, d.h. durch eine
Absenkung auf eine reduzierte Tunneltemperatur von 150°C im Standbymodus eine Reduzierung der Heizleistung um 5,4 KW und bei einer Temperaturabsenkung ΔΤ von 80°C, d.h. auf eine reduzierte Tunneltemperatur von 120°C eine Reduzierung der Heizleistung um 4,6 KW festgestellt, wobei die Aufheizzeiten auf die
Sollbetriebstemperatur 2,5 Minuten bei der Temperaturreduzierung ΔΤ von 50°C und 4 Minuten bei der Temperaturabsenkung ΔΤ von 80°C betragen.
Auch unter Berücksichtigung der Zeitdauer, die nach dem Einleiten des
Standbymodus für den Temperaturabfall von der Sollbetriebstemperatur auf die reduzierte Tunneltemperatur des Standbymodus benötigt wird und beispielsweise 8 bis 10 Minuten beträgt, ergibt sich ein erhebliches Energieeinsparpotenzial durch das Umschalten in den Standbymodus, insbesondere auch in den Standbymodus mit reduzierter Tunneltemperatur. So liegt beispielsweise die Energieeinsparung bei einer 10-minütigen Störung oder Unterbrechung des Betriebes zwischen 1 ,44 KWh und 5,76 KWh und bei einer 30-minütigen Störung oder Unterbrechung bei etwa 1 8 KWh, und zwar einschließlich der für das Wiederaufheizen nach Beendigung der Betriebszerstörung notwendigen Heizenergie.
Eine wesentliche Energieeinsparung ergibt sich weiterhin durch das Abschalten der Kühlung oder Kühlgebläse für das wenigstens eine Transportband 13 und der Kühlzone für die Verpackungseinheiten 4 sowie auch durch das Abschalten wenigstens eines Gebläses für die Heißluft in jeder Tunnelzone 14, wobei diese Gebläse beispielsweise ein Leistungsbedarf von etwa 3 KW haben.
Im Falle einer zusätzlichen Reduzierung der Schrumpftunneltemperatur erfolgt das Zurücksetzen der Anlage und des Schrumpftunnels 10 in den normalen
Betriebszustand, d.h. die Produktionsfreigabe sowie das Hochfahren des
Schrumpftunnels 10 in dem normalen Betriebszustand nach dem Löschen der Fehlermeldungen erfolgt beispielsweise in folgenden Schritten:
Öffnen der Verschließeinrichtungen 17 an dem Schrumpftunneleinlass 10.1 und am Schrumpftunnelauslass 10.2 bzw. der dortigen Verschließelemente 19 zumindest auf den an das Format der Verpackungseinheiten angepassten Mindestöffnungsquerschnitt;
Rücksetzen der Tunneltemperatur der einzelnen Tunnelzonen 14 auf die erforderliche und an der Steuereinrichtung 25 eingestellte und/oder dort abgelegte Sollbetriebstemperatur und Einschalten sämtlicher Heizmittel 15 bzw. sämtliche Heizeinrichtungen und Heizluftgebläse;
Rücksetzen der Transportgeschwindigkeit des wenigstens einen
Transportbandes 13 auf Produktgeschwindigkeit und Einschalten der Transportbandkühlung für das wenigstens eine Transportband 13 dann, wenn die Tunneltemperatur in sämtlichen Tunnelzonen 14 beim Wieder- Aufheizen einen Temperaturschwellwert erreicht hat, der etwa 5% bis 7%, beispielsweise etwa 5% oder 10°C unter der Sollbetriebstemperatur liegt; Freigabe bzw. Einschalten der Verpackungsmaschine 7 sowie Einschalten der Kühlung für die Verpackungseinheiten oder Gebinde 4, d.h. Freigabe der Produktion dann, wenn die Betriebstemperatur in sämtlichen Tunnelzonen 14 beim Aufheizen einen Temperaturschwellwert erreicht hat, der geringfügig, d.h. beispielsweise 2 bis 3%, z.B. 5°C unterhalb der Sollbetriebstemperatur liegt.
Die den normalen Betriebsmodus und die den Standbymodus kennzeichnenden Betriebsparameter, insbesondere die Sollbetriebstemperatur, die
Temperaturabsenkung ΔΤ und/oder die reduzierte Tunneltemperatur, die
Zeitverzögerungen At1 und At2, die Reduzierung der Transportgeschwindigkeit des schrumpftunnelseitigen Transportsystems bzw. des wenigstens einen
Transportbandes 13 usw. sind als Steuer- oder Regelungsparameter an der
Steuereinrichtung 25 einstellbar und/oder dort in einem Datenspeicher abgelegt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist für den Schrumpftunnel 10 wenigstens ein weiterer Standbymodus oder Standbybetrieb vorgesehen, der nach anderen Kriterien oder Parametern eingeleitet wird und/oder andere Maßnahmen aufweist, als der vorstehend beschriebene Standbymodus, der bei
Betriebsstörungen in der Anlage eingeleitet wird. Dieser weitere Standbymodus kann beispielsweise für geplante Produktionsunterbrechungen längerer,
insbesondere bekannter Häufigkeit, Dauer und/oder mit geplanter Start- und Endzeit vorgesehen sein, beispielsweise für geplante oder vorgegebene
Produktionspausen. Da das Ende derartiger geplanter Produktionsunterbrechungen, beispielweise das Ende einer täglich wiederkehrenden Pause, und damit auch der Zeitpunkt bekannt sind, an dem die Produktion wieder aufgenommen wird, kann während einer solchen geplanten oder fixen Produktionsunterbrechung der
Schrumpftunnel 10 in einen tieferen Standbymodus gefahren werden, d.h. die Tunneltemperatur in den Tunnelzonen 14 kann im Vergleich zum störungsbedingten Standbymodus noch weiter abgesenkt werden, da auch das Wiederhochfahren, insbesondere das Wieder-Aufheizen der Tunnelzonen geplant und zeitgesteuert erfolgen können.
Die Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Es versteht sich, dass zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne dass dadurch der der Erfindung zugrundeliegende Erfindungsgedanke verlassen wird. So sind auch Ausführungen möglich, bei denen auf die Lamellenvorhänge 16 verzichtet ist.
Bezugszeichenliste
I Anlagenabschnitt
2 Packmittel
3 Packmittelgruppe
4 Verpackungseinheit oder Gebinde
5 Puffer- oder Speichereinheit
6 äußerer Transporteur
7 Verpackungsmaschine
8 Verpackungselement
9 Transportsystem zum Zuführen der Verpackungselemente 8
10 Schrumpftunnel
I äußerer Transporteur
12 Transportsystem
13 Transportband
14 Tunnelzone
15 Heizmittel
16 Lamellenvorhang
17 Verschließeinrichtung
18 Einlass- oder Auslassöffnung
19 Verschließelement
19.1 unterer Rand des Verschließelementes 19
20 Antrieb
21 Welle
22, 23 Führung
24 Linearantrieb
25 Steuerelektronik
26 Linie
Transportrichtung
Öffnungs- und Schließbewegung
ΔΤ Temperaturreduzierung im Standbymodus
At1 Zeitverzögerung beim Einleiten des Standbymodus
At2 Zeitverzögerung beim Wieder-Aufheizen des Schrumpftunnels
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