DE102005047434B4 - Verfahren zum Betreiben einer Anlage zur Wärmebehandlung von Flachglas - Google Patents

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Abstract

Verfahren zum Betreiben einer Anlage zur Wärmebehandlung von Flachglas in einem Rollenofen (1) mit einem Einlauf (3) und einem Auslauf (4),
mit Keramikrollen (5) zur Lagerung und Förderung einer Glasplatte (6) oder der Glasplatten einer Charge von Glasplatten,
mit unteren Heizstrahlern (7) unterhalb der Keramikrollen (5) und einem unteren Keramikträger (8) für die unteren Heizstrahler (7),
mit oberen Heizstrahlern (9) oberhalb der Keramikrollen (5) und einem oberen Keramikträger (10) für die oberen Heizstrahler (9)
ggf. mit Treibluftgebläsen (11) oberhalb der Keramikrollen (5) und unterhalb der oberen Heizstrahler (9),
wobei die Keramikrollen (5), die Heizstrahler (7, 9) und die Keramikträger (8, 10) als Wärmespeicher wirken, von denen ausgehende Wärmeströme durch Strahlung, Leitung und Strömung (Konvektion) die Glasplatte (6) erwärmen,
wobei normale Arbeitstemperaturen der unteren und der oberen Keramikträger (8, 10) von mehreren hundert °C eingestellt werden und die Isttemperaturen der unteren und oberen Keramikträger...

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Anlage zur Wärmebehandlung von Flachglas mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 bzw. von Anspruch 13.
  • Um aus normalem Flachglas beispielsweise Einscheibensicherheitsglas entstehen zu lassen, muß man der Glasplatte einen Spannungszustand einprägen, bei dem die Glasoberflächen unter Druckspannungen und das Innere der Glasplatte unter Zugspannungen steht. Durch diesen starken inneren Spannungszustand zerbricht eine solche Glasplatte bei Überschreiten einer Grenzbelastung in kleinste Teilchen.
  • Der gewünschte Spannungszustand der Glasplatte wird durch Erwärmen der Glasplatte und anschließendes Abschrecken beispielsweise durch Anblasen mit kalter Luft erzielt. Das Abschrecken setzt also eine gleichmäßig auf eine hohe Temperatur erwärmte Glasplatte voraus. Das vorliegende Verfahren betrifft das Betreiben einer Anlage zur Wärmebehandlung von Flachglas in einem Rollenofen, in dem die Glasplatte bzw. eine Gruppe von Glasplatten einer Charge auf die Temperatur (die normale Betriebstemperatur) erwärmt wird, von der ausgehend dann die anschließende Weiterbearbeitung, beispielsweise das Abschrecken, erfolgen kann.
  • Bei der Lehre der Erfindung geht es somit um die Erwärmung von Flachglas in einem Rollenofen im Chargenbetrieb von Umgebungstemperatur (beispielsweise ca. 20°C) auf die gewünschte Temperatur (die normale Betriebstemperatur) des Flachglases von mehreren hundert °C, insbesondere von ca. 650°C. Das soll in möglichst kurzer Zeit erfolgen.
  • Die Lehre der vorliegenden Erfindung ist also in erster Linie auf die Wärmebehandlung von Flachglas, also plattenförmigem Glas, gerichtet. Grundsätzlich sind technisch ähnliche Probleme aber auch bei anderen mit hohen Temperaturen einer Wärmebehandlung zu unterziehenden plattenförmigen Werkstoffen zu beobachten. Im Grundsatz läßt sich die Lehre der vorliegenden Erfindung also auch auf Verfahren zur Wärmebehandlung von anderen plattenförmigen Werkstoffen, bei denen ähnliche Aufgabenstellungen bestehen, übertragen. Der Begriff ”Flachglas” in den Patentansprüchen soll also Flachglas im engeren Sinne sowie andere plattenförmige Werkstoffe umfassen, bei denen sich ähnliche Probleme der Wärmebehandlung stellen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren betrifft das Betreiben einer Anlage zur Wärmebehandlung von Flachglas im normalen Betriebszustand, also bei aufgewärmtem Rollenofen, dessen Kammerluft insgesamt ungefähr die normale Betriebstemperatur bereits erreicht hat.
  • Ein besonderes Problem besteht in der sogenannten Schüsselbildung beim Einlaufen von Flachglas in einen solchen Rollenofen. Eine Schüsselbildung führt zu Qualitätsminderung durch optische Fehler bis hin zum Glasbruch.
  • Das noch kalte, einlaufende Flachglas rollt auf den Keramikrollen einer Fördereinrichtung, die selbst die Temperatur der Kammerluft im Ofen, also eine Temperatur von etwa 700°C haben. Diese Keramikrollen sind ein Wärmespeicher, von denen Wärmeströme in erster Linie durch Wärmestrahlung und durch Wärmeleitung die Glasplatte schnell von unten erwärmt. Der Wärmeübergang von den Keramikrollen auf die Unterseite der Glasplatte ist sehr intensiv. Die die Glasplatte von der Oberseite her erreichenden Wärmeströme hingegen sind weniger wirkungsvoll, weil hier die Komponente der Wärmeleitung fehlt. Die Wärmeleitung innerhalb der Glasplatte von der Unterseite an die Oberseite ist zunächst noch gering, da die Glasplatte insgesamt noch eine geringe Temperatur und eine noch geringe Wärmeleitfähigkeit aufweist. Dadurch ergibt sich dann eine erhebliche Temperaturdifferenz zwischen der Unterseite und der Oberseite der Glasplatte, so daß sich die Glasplatte von ihrem Zentrum zu den Rändern hin nach oben wölbt, also eine Schüssel bildet.
  • Insbesondere für sogenanntes ”low e-Glas”, also Glas mit geringem Absorptionsgrad, erreicht durch eine reflektierende Beschichtung auf der Oberseite der Glasplatte ist dies problematisch. Hier ist eine gegenüber normalem Flachglas wesentlich geringere Wärmeeinkopplung in die Glasplatte durch Wärmestrahlung möglich, diese wird ja gerade reflektiert. Das prinzipiell vorhandene Pro blem der Schüsselbildung von Flachglas beim Einlaufen in die Anlage ist bei beschichtetem Glas also noch größer.
  • Hinsichtlich der Bezeichnungen ”Luft”, ”Kammerluft” etc. ist festzuhalten, daß bei der vorliegenden Erfindung generell ein beliebiges Gas oder Gasgemisch verwendet werden kann. Insbesondere kann die Anlage statt mit Luft im engeren Sinne auch mit Schutzgas arbeiten, also in der Kammer des Rollenofens eine Schutzgasatmosphäre vorgesehen sein.
  • Hinsichtlich der Bezeichnung ”Keramikrollen” ist zu vermerken, daß es sich zwar wegen der hohen Temperatur im Regelfall um Rollen aus keramischem Material handeln wird, daß aber im Grundsatz für die Rollen alle Werkstoffe eingesetzt werden können, die bei der Betriebstemperatur im Rollenofen störungsfrei arbeiten.
  • Was den Begriff ”Keramikträger” im Zusammenhang mit den Heizstrahlern betrifft, so kann es sich nicht nur um einen durchgehenden Keramikträger, sondern auch um einen aus mehreren einzelnen Teilen oder Abschnitten bestehenden Keramikträger handeln. Dieser muß auch nicht unbedingt die Heizstrahler im engeren Sinne tragen, er befindet sich nur normalerweise an oder in der Nähe der Heizstrahler und hat zumeist eine Halterungsfunktion für die Heizstrahler oder Anschlüsse der Heizstrahler. Auch hier gilt, daß als Werkstoff statt Keramikmaterial im engeren Sinne auch andere Werkstoffe in Frage kommen, wenn sie bei der hohen Betriebstemperatur im Rollenofen störungsfrei funktionieren.
  • Die Heizstrahler sind normalerweise und in den meisten Fällen als elektrische Widerstandsheizstrahler ausgeführt. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, in einem solchen Rollenofen mit Gasheizstrahlern (geschlossen oder offen) zu arbeiten.
  • Das Einlaufen einer kalten Glasplatte auf die Keramikrollen im Rollenofen geschieht mit normalerweise derselben Geschwindigkeit wie das Auslaufen der vorherigen, bereits erwärmten Glasplatte aus dem Rollenofen in die anschließende Vorspann- und Abkühlstation. Ein typische Geschwindigkeit für diesen Zustand liegt bei 0,5 m/s. Befindet sich die eingelaufene Glasplatte im Rollenofen, so wird diese während des Erwärmens im Rollenofen vor und zurück gefahren, um zu vermeiden, daß sich das weicher werdende Glas zwischen den Keramikrollen nach unten verformt. Dieses Vor- und Zurückfahren der Glasplatte im Rollenofen, das beispielsweise und typischerweise mit einer Geschwindigkeit von ca. 0,25 m/s oder weniger abläuft, nennt man Pendeln.
  • Beim Einlaufen einer kalten Glasplatte auf die Keramikrollen im Rollenofen, die beispielsweise eine Oberflächentemperatur von 550 bis 650°C haben, entsteht wie erläutert ein intensiver Wärmestrom durch Wärmestrahlung und Wärmeleitung zu der Glasplatte (50 bis 70 kW/m2).
  • Um einen entsprechenden Wärmestrom auch zur Oberseite der Glasplatte bereitzustellen, wird bei dem aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren, von dem die Erfindung ausgeht ( DE 40 08 516 A1 ) mit oberen Heizstrahlern in einem oberen Keramikträger gearbeitet, die vom Einlauf ausgehend steuerungstechnisch in mehreren aufeinanderfolgenden Bereichen, sogenannten Heizzonen, zusammengefaßt sind. Die Heizstrahler sind hier als elektrische Widerstandsheizstrahler ausgeführt, die mit einer geringen thermischen Zeitkonstante arbeiten, also eine relativ hohe Temperaturanstiegsgeschwindigkeit, beispielsweise eine solche von ca. 10°C/s bis ca. 25°C/s, mit Mittelwerten z. B. bei 18°C/s, erreichen.
  • Jedem Heizstrahler ist mindestens eine entsprechende Temperaturmeßstelle im Ofen zugeordnet. Der Sollwert für die Temperatur der oberen Heizstrahler in Heizzonen mit Glasplatten wird höher gewählt als der Sollwert für die Heizstrahler in Heizzonen, welche Glasplatten der Charge nicht direkt beaufschlagen. Im Zuge der zunehmenden Erwärmung der Glasplatte der Charge wird die Sollwertdifferenz zwischen den Heizzonen verringert.
  • Zu dem erläuterten Verfahren, bei dem beim Einlaufen einer kalten Glasplatte auf die Keramikrollen im Rollenofen die Heizleistung der oberen Heizstrahler zumindest in dem am Einlauf liegenden Bereich vorübergehend erhöht wird, um eine Schüsselbildung der einlaufenden Glasplatte zu vermeiden, ist bereits durch den Einsatz von Treibluftgebläsen oberhalb der Keramikrollen und unterhalb der oberen Heizstrahler ein zusätzlicher Wärmestrom durch Konvektion in Richtung der Oberseite der Glasplatte vorgeschlagen worden ( DE 103 30 196 A1 ). Damit wird zwar die beim Einlaufen einer kalten Glasplatte auf die Keramikrollen im Rollenofen besonders stark wirksame, bei low-e-Glas nochmals problematischere Asymmetrie der Wärmeaufnahme von der Unterseite der Glasplatte einerseits und von der Oberseite der Glasplatte andererseits deutlich vermindert. Das hauptsächliche Problem des bekannten Verfahrens, daß nämlich zur Kompensation nur Änderungen von Temperatursollwerten der Heizstrahler zur Verfügung stehen, die auf irgendwo in der Kammer des Rollenofen gemessenen Temperaturen beruhen, ist damit noch nicht angegangen worden.
  • Die Nutzung von Konvektion zum Erwärmen der Oberseite der Glasplatte, um so eine Schüsselbildung zu vermeiden, ist auch aus anderem Stand der Technik bekannt ( US 4,390,359 A ). Aus diesem Stand der Technik ergeben sich auch einige theoretische Berechnungen und Angaben für Werte von Durchbiegungen von Glasplatten bestimmter Dicke. Der hier angegebene Wert von 0,5 mm auf eine Länge von 1 m (angegeben für eine Differenz der Wärmeströme oben/unten von 1 kW/m2) im wesentlichen unabhängig von der Dicke der Glasplatte ( US 4,390,359 A , Spalte 5, Zeilen 15 bis 19) erscheint allerdings etwas gering, richtiger dürften 1,0 bis 1,5 mm sein. Richtig ist, daß tendenziell die Durchbiegung von der Dicke der Glasplatte wenig abhängig ist. Eine größere Dicke der Glasplatte senkt die Durchbiegung tendenziell, allerdings ist die Temperaturdifferenz zwischen Oberseite und Unterseite der Glasplatte größer, was zu einer Erhöhung der Durchbiegung führen müßte. Beides gleicht sich im wesentlichen aus. Interessant sind hier die Berechnungen zu den Wärmeströmen und den Energiebilanzen, so daß zu diesem Zwecke inhaltlich in vollem Umfange auf diesen Stand der Technik Bezug genommen wird.
  • Ein weiteres Problem des aus dem Stand der Technik bekannten Verfahrens zum Betreiben einer Anlage zur Wärmebehandlung von Flachglas besteht darin, daß die Erwärmung einer kompletten Beladung des Rollenofens mit einer Glasplatte oder, vorzugsweise, einer Gruppe von Glasplatten, einer sogenannten ”Charge”, nach Ablauf einer Heizzeit beendet wird, die man experimentell mit Bruchbildern von testweise erwärmten Glasplatten ermittelt. Die Anfangsbedingungen für eine Charge ändern sich jedoch je nach Belegung des Rollenofens in der speziellen Charge und nach der zeitlichen Chargenfolge. Das Ende der Heizzeit wird daher experimentell in einen Bereich gelegt, in dem die Temperatur der Glasplatte die gewünschte normale Betriebstemperatur an Unterseite und Oberseite mit Sicherheit gleichmäßig erreicht hat, also in einem Bereich, in dem die Glastem peratur insgesamt nur noch sehr langsam ansteigt. Das bedeutet, daß die Heizzeit prinzipiell länger ist als sie vom konkreten Prozeß her sein müßte. Eine längere Heizzeit bedeutet eine schlechtere Nutzung des Rollenofens.
  • Der Lehre liegt das Problem zugrunde, das bekannte Verfahren zum Betreiben einer Anlage zur Wärmebehandlung von Flachglas hinsichtlich der Schüsselbildung der Glasplatte bzw. der Glasplatten einer Charge zu optimieren.
  • Das zuvor angesprochene Problem ist bei einem Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
  • Grundlage für die Lehre der Erfindung ist die Analyse der Wärmeströme und der Wärmespeicher, von denen diese Wärmeströme ausgehen. Der Erwärmungsprozeß der Glasplatte kann kurzfristig nur von solchen Wärmespeichern beeinflußt werden, deren Temperatur schnell verändert werden kann. Die größten Wärmeströme zur Glasplatte liefern die Keramikrollen der Fördereinrichtung. Die Temperatur der Keramikrollen kann jedoch nur indirekt beeinflußt werden, nämlich in einem praktisch erheblichen Maße nur durch Strahlung von den unteren Heizstrahlern und dem unteren Keramikträger. Daher kann die Temperatur der Keramikrollen nur langsam geändert werden, beispielsweise mit einer Änderungsgeschwindigkeit von weniger als 0,5°C/s. Dasselbe gilt für die Änderungsgeschwindigkeit der Temperatur des unteren Keramikträgers. Auch dort ist nur eine geringe Temperaturänderungsgeschwindigkeit realisierbar von beispielsweise unter 0,5°C/s, eher unter 0,3°C/s. Mit anderen Worten, die Keramikrollen und der untere Keramikträger reagieren mit ihrer Temperatur sehr träge.
  • Auch der obere Keramikträger ist, wenn auch schneller als der untere Keramikträger, insgesamt noch recht träge. Selbst bei passender Auslegung hat er kaum mehr als 2°C/s Änderungsgeschwindigkeit.
  • Die Analyse ergibt also, daß nur die oberen Heizstrahler selbst der geeignete Wärmespeicher sind, um hinreichend große Wärmeströme zur Oberseite der Glasplatte beim Einlaufen einer kalten Glasplatte auf die Keramikrollen im Rollenofen bereitzustellen. Die weiter oben angegebenen Temperaturanstiegsgeschwindigkeiten sprechen dazu für sich. Um das zu erreichen, muß die Heizlei stung der oberen Heizstrahler vorübergehend so weit erhöht werden, daß von den oberen Heizstrahlern eine erheblich erhöhte Arbeitstemperatur, vorzugsweise mindestens 80°C, insbesondere mindestens 100°C, über der normalen Betriebstemperatur erreicht wird.
  • Erfindungsgemäß ist nun erkannt worden, daß man das zuvor beschriebene Verfahren zweckmäßig mit einer Aufteilung der Gesamtzeit zur gleichmäßigen Erwärmung der Glasplatte bzw. der Glasplatten einer Charge auf deren normale Betriebstemperatur in eine erste Phase und eine zweite Phase umsetzt. In der ersten Phase kommt den Isttemperaturen der unteren und oberen Keramikträger keiner Bedeutung zu. Diese reagieren mit ihrer Temperatur ja ohnehin nur träge. In dieser ersten Phase beim Einlaufen der kalten Glasplatte bzw. der Glasplatten einer Charge auf die Keramikrollen im Rollenofen wird die Heizleistung der oberen Heizstrahler zumindest in dem am Einlauf liegenden Bereich schlagartig auf einen so hohen Wert eingestellt, daß von den Heizstrahlern eine erhöhte Arbeitstemperatur erheblich über der normalen Betriebstemperatur erreicht wird. Hier wird also eine Heizleistung einfach vorgegeben, es wird nicht geregelt. In der zweiten Phase hingegen wird durch Regelung der Heizleistung der unteren und oberen Heizstrahler die Temperatur der unteren und oberen Keramikträger auf ihre jeweilige normale Arbeitstemperatur geregelt. Das alles geschieht in der ersten und der zweiten Phase so, daß die Temperaturdifferenz zwischen der Oberseite und der Unterseite der Glasplatte bzw. der Glasplatten einer Charge während der Erwärmung stets möglichst gering ist.
  • Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 12.
  • Sind die Heizstrahler als elektrische Widerstandsheizstrahler ausgeführt, so muß man die Netzanschlußleistung der gesamten Anlage auf die Höchstbelastung auslegen. Die gewählte Netzanschlußleistung muß man mit verbrauchsunabhängigen Anschlußkosten bezahlen. Außerdem muß die Anlage insgesamt auf die Netzanschlußleistung einschließlich einer Sicherheitsmarge konstruktiv ausgelegt sein.
  • Nach einer weiteren Lehre der Erfindung, der in diesem Zusammenhang besondere Bedeutung zukommt, wird das erfindungsgemäße Verfahren nun so betrie ben, daß eine vergleichsweise niedrige elektrische Netzanschlußleistung erreichbar ist. Die zuvor dargestellte Analyse der Temperaturanstiegsgeschwindigkeiten der verschiedenen Wärmespeicher führt nämlich dazu, daß das erfindungsgemäße Verfahren mit Heizstrahlern als elektrische Widerstandsheizstrahler vorzugsweise so betrieben wird, daß während der ersten Phase des Betriebs, also des Betriebs der oberen Heizstrahler mit der auf einen hohen Wert eingestellten Heizleistung, die Heizleistung der unteren Heizstrahler vorübergehend so stark verringert wird, daß eine vorgesehene Netzanschlußleistung der oberen und unteren Heizstrahler insgesamt nicht überschritten wird. Im Extremfall werden die unteren Heizstrahler während des Betriebs der oberen Heizstrahler mit der erhöhten Heizleistung gänzlich abgeschaltet. Wegen der Trägheit der für die Erwärmung der Glasplatte von der Unterseite her hauptsächlich verantwortlichen Wärmespeicher ”Keramikrollen” und ”unterer Keramikträger” hat die vorübergehende Abschaltung der unteren Heizstrahler kaum einen Einfluß. Die Schüsselbildung kann in der gewünschten Weise vermieden werden, ohne die Netzanschlußleistung der Anlage erhöhen zu müssen.
  • Nach einer Lehre der Erfindung gemäß Anspruch 13, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird in der Kammer des Rollenofens eine unmittelbare Messung der Temperatur der Oberseite der Glasplatte realisiert. Das Ende der Heizzeit im Rollenofen wird dadurch wesentlich genauer und auf direktem Wege ermittelt.
  • Nach einer Weiterbildung der Lehre der Erfindung ist vorgesehen, daß die normalen Arbeitstemperaturen des unteren und/oder des oberen Keramikträgers sowie die erhöhte Heizleistung der oberen Heizstrahler in der ersten Phase abhängig von Chargenbeladung und Chargenfolge unterschiedlich eingestellt werden dergestalt, daß bei geringer Chargenbeladung und/oder langsamer Chargenfolge die dann höhere Betriebstemperatur der Keramikrollen ausgeglichen wird. Werden Chargen mit geringer Beladung gefahren oder ist die Chargenfolge weit, so nehmen die Keramikrollen eine höhere mittlere Temperatur als Betriebstemperatur an. Als Einflußgrößen kommt hier als in der Praxis wichtigste Faktor die Vorheizzeit in Frage, im übrigen auch die erhöhte Heizleistung der oberen Heizstrahler in der ersten Phase sowie schließlich die Arbeitstemperatur insbesondere des oberen Keramikträgers.
  • Im folgenden wird die Erfindung nun anhand einer lediglich ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre der Erfindung werden in diesem Zusammenhang weiter erläutert. In der Zeichnung zeigt
  • 1 das grundsätzliche Schema eines Rollenofens zur Wärmebehandlung von Flachglas in einer entsprechenden Anlage,
  • 2 einen Ausschnitt des Rollenofens aus 1 in schematischer Darstellung, nicht maßstabgerecht, mit Angabe der Wärmespeicher und Wärmeströme zur Glasplatte,
  • 3 ein Diagramm mit den Verlaufen der Heizleistung über die Zeit für einen typischen Zyklus beim Erwärmen einer Glasplatte in einem Rollenofen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren,
  • 4 zwei Diagramme, die die Verläufe der Glastemperaturen an der Oberseite und der Unterseite der Glasplatte sowie die Temperaturdifferenz Glas oben/Glas unten ohne Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens (4a) und mit Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens (4b) zeigen.
  • 1 zeigt eine Anlage zur Wärmebehandlung von Flachglas in einem Rollenofen 1, der eine Wärmekammer 2 mit einem Einlauf 3 und einem Auslauf 4 aufweist.
  • Dem Rollenofen 1 in dieser Anlage vorgeschaltet ist eine Beladestation 1' für die Aufgabe der noch nicht wärmebehandelten Glasplatte 6. Diese läuft in 1 soeben in die Wärmekammer 2 des Rollenofens 1 ein. Ist die Glasplatte 6 vollständig in den Rollenofen 1 eingelaufen, beispielsweise mit einer Einlaufgeschwindigkeit von ca. 0,5 m/s, so beginnt ein langsameres Hin und Herfahren der Glasplatte 6 (Pendeln), beispielsweise mit einer Geschwindigkeit von weniger als 0,25 m/s.
  • Nachgeschaltet ist dem Rollenofen 1 eine Vorspann- und Abkühlstation 1'', in der durch Abschrecken der heißen Glasplatte 6 der gewünschte innere Span nungszustand erzeugt und die Glasplatte 6 dann auf Handhabungstemperatur abgekühlt wird. Es folgt schließlich eine Entladestation 1'''.
  • Es gelten die generellen Bemerkungen aus dem allgemeinen Teil der Beschreibung, auf die hier nochmals ausdrücklich hingewiesen werden darf.
  • 2 in Verbindung mit 1 läßt erkennen, daß der Rollenofen 1 versehen ist mit einem Einlauf 3 und einem Auslauf 4, mit Keramikrollen 5 zur Lagerung und Förderung der Glasplatte 6 bzw. der Glasplatten einer Charge von Glasplatten, mit unteren Heizstrahlern 7 unter den Keramikrollen 5 und einem unteren Keramikträger 8 für die unteren Heizstrahler 7 sowie mit oberen Heizstrahlern 9 oberhalb der Keramikrollen 5 bzw. oberhalb der Glasplatte 6 auf den Keramikrollen 5 und einem oberen Keramikträger 10 für die oberen Heizstrahler 9.
  • Nicht zwingend vorhanden, im vorliegenden Ausführungsbeispiel aber realisiert sind Treibluftgebläse 11 oberhalb der Keramikrollen 5, d. h. oberhalb der Glasplatte 6 auf den Keramikrollen 5, und unterhalb der oberen Heizstrahler 9. Die Treibluftgebläse 11 dienen der Erzeugung von Luftwirbeln 12 in der Wärmekammer 2, die auf die Glasplatte 6 gerichtet sind und diese streifen, so daß die Glasplatte 6 von der Oberseite her durch Konvektion erwärmt wird bzw. ein guter Wärmeaustausch zwischen der heißen Kammerluft und der Oberseite der Glasplatte 6 bewirkt wird. (Im einzelnen dazu die DE 103 30 196 A1 , deren Offenbarungsgehalt in den Offenbarungsgehalt der vorliegenden Patentanmeldung durch Bezugnahme mit aufgenommen wird).
  • Die Heizstrahler 7, 9 sind hier als elektrische Widerstandsheizstrahler ausgeführt. Grundsätzlich können die Heizstrahler auch als Gasheizstrahler ausgeführt sein, und zwar mit offener Flamme oder geschlossen. Ersteres bedeutet eine besonders hohe Temperaturänderungsgeschwindigkeit der Gasheizstrahler, letzteres hat sicherheitstechnische Vorteile.
  • Die Keramikrollen 5, Heizstrahler 7, 9 und Keramikträger 8, 10 wirken als Wärmespeicher, von denen ausgehende Wärmeströme durch Strahlung, Leitung und Strömung die Glasplatte 6 erwärmen. 2 zeigt die entstehenden Wärmeströme angedeutet mit Pfeilen und den folgenden Bezugnahmen:
  • a)
    Wärmestrahlung oberer Heizstrahler in oberen Keramikträger
    b)
    Wärmestrahlung unterer Heizstrahler in unteren Keramikträger
    c)
    Wärmestrahlung unterer Keramikträger an Keramikrollen
    d)
    Wärmestrahlung obere Heizstrahler an Oberseite Glasplatte
    e)
    Wärmestrahlung oberer Keramikträger an Oberseite Glasplatte
    f)
    Wärmestrahlung Keramikrollen an Unterseite Glasplatte
    g)
    Wärmeleitung Keramikrollen an Unterseite Glasplatte
    h)
    Wärmestrahlung unterer Keramikträger an Unterseite Glasplatte
    i)
    Wärmekonvektion an Oberseite Glasplatte
    j)
    Wärmeleitung innerhalb des Glases zwischen der Oberseite und der Unterseite
  • Für die unterschiedlichen Wärmespeicher gelten unterschiedliche Trägheiten. Im dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel gilt beispielsweise für die Keramikrollen 5 eine Temperaturanstiegsgeschwindigkeit von ca. 0,3°C/s. Träger ist der untere Keramikträger 8 mit im Ausführungsbeispiel einer Temperaturanstiegsgeschwindigkeit von ca. 0,2°C/s. Etwas flinker ist der obere, hier weniger voluminöse Keramikträger 10 mit einer Temperaturanstiegsgeschwindigkeit von 2°C/s. Wirklich flink sind nur die Heizstrahler 7, 9 mit Temperaturanstiegsgeschwindigkeiten von im Ausführungsbeispiel ca. 18°C/s. Gewünscht und benötigt sind dabei in dieser Form nur die oberen Heizstrahler 9, da nur insoweit eine schnelle Veränderung der Temperatur des entsprechenden Wärmespeichers benötigt wird.
  • Im Betrieb wird für die unteren und oberen Keramikträger 8, 10 eine normale Arbeitstemperatur von mehreren hundert °C eingestellt, beispielsweise oben 670°C und unten 690°C. Die Wärmekammer 2 des Rollenofens 1 wird dadurch auf einer normalen Betriebstemperatur von mehreren hundert °C gehalten. Vorgesehen ist, daß die Isttemperaturen der unteren und oberen Keramikträger 8, 10 mittels entsprechender Temperatursensoren gemessen werden.
  • Die Keramikrollen 5 und die auf diesen rollende Glasplatte 6 nehmen im temperaturausgeglichenen Zustand des Ofens bei im wesentlichen vollständig aufgeheizter Glasplatte 6 etwa die gleiche normale Betriebstemperatur, beispielsweise eine Betriebstemperatur von ca. 650°C, ein.
  • Vorgesehen ist nun, daß die Gesamtzeit zur gleichmäßigen Erwärmung der Glasplatte 6 bzw. der Glasplatten einer Charge auf deren normale Betriebstemperatur in eine erste Phase und eine zweite Phase aufgeteilt wird, daß in der ersten Phase beim Einlaufen der kalten Glasplatte 6 bzw. der Glasplatten einer Charge auf die Keramikrollen 5 im Rollenofen 1 die Heizleistung der oberen Heizstrahler 9 zumindest in dem am Einlauf 3 liegenden Bereich schlagartig auf einen so hohen Wert eingestellt wird, daß von den Heizstrahlern 9 eine erhöhte Arbeitstemperatur erheblich über der normalen Betriebstemperatur erreicht wird, und daß in der zweiten Phase durch Regelung der Heizleistung der unteren und oberen Heizstrahler 7, 9 die Temperatur der unteren und oberen Keramikträger 8, 10 auf ihre normale Arbeitstemperatur geregelt wird, dergestalt, daß insgesamt die Temperaturdifferenz zwischen der Oberseite und der Unterseite der Glasplatte 6 bzw. der Glasplatten einer Charge während der Erwärmung stets möglichst gering ist.
  • Erfindungsgemäß teilt man also das Verfahren der Erwärmung der Glasplatte 6 bzw. der Glasplatten einer Charge auf deren Endtemperatur, also die normale Betriebstemperatur, in die erste Phase ”Leistungsstellung” und die dann folgende zweite Phase ”Regelung über die Temperaturen der Keramikträger” auf. In der ersten Phase erfolgt eine Einstellung der Heizleistung der oberen Heizstrahler 9, so daß die erhöhte Arbeitstemperatur erreicht wird, vorzugsweise eine um mindestens 80°C, insbesondere um mindestens 100°C über der normalen Betriebstemperatur erhöhte Arbeitstemperatur. Hier wird die Temperatur der Keramikträger 8, 10 nicht geregelt. Die Regelung unter Nutzung der gemessenen Isttemperaturen der Keramikträger 8, 10 setzt in der zweiten Phase ein.
  • In einem zweckmäßigen Anwendungsbeispiel ist die erste Phase etwa ein Drittel und die zweite Phase etwa zwei Drittel der Gesamtzeit. Die Aufteilung kann aber je nach Dicke der Glasplatte 6, Beladung des Ofens und Art des Glases, insbesondere Beschichtung, auch sehr anders aussehen.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Temperaturkurve für die Glasplatte 6 bereits von Anfang an dahingehend optimiert, daß die Temperaturdifferenz zwischen der Oberseite und der Unterseite der Glasplatte 6 bzw. der Glasplatten einer Charge stets möglichst gering ist. Dadurch läßt sich die Heizzeit insgesamt deutlich verkürzen. Bisher wurde etwa das letzte Viertel der Heizzeit zum Ausgleich von Unterschieden bei sehr langsamem Temperaturanstieg der Glasplatte 6 benutzt. Im erfindungsgemäßen Verfahren wird die Temperaturdifferenz zwischen der Oberseite und der Unterseite der Glasplatte 6 während der gesamten Aufheizzeit klein gehalten. Die letzte Phase der Heizzeit kann daher entfallen.
  • Im dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel gilt, daß die normale Arbeitstemperatur der unteren und oberen Keramikträger 8, 10 auf Werte zwischen 600 und 800°C, vorzugsweise zwischen 650 und 700°C, eingestellt wird (oben sind beispielhaft 670°C oben und 690°C unten angegeben worden).
  • Im dargestellten Ausführungsbeispiel von 2 ist im übrigen eine Abdeckung 13 für den unteren Keramikträger 8 vorgesehen, so daß die Wärmestrahlung ausgehend vom unteren Keramikträger 8 vergleichmäßigt ist. Außerdem schützt die Abdeckung 13 die unteren Heizstrahler 7 gegen Verschmutzungen.
  • Für die normale Betriebstemperatur gilt im dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel, daß diese auf Werte zwischen 600 und 700°C, insbesondere auf etwa 650°C, eingestellt wird. Letztlich haben also die Keramikrollen 5 am Ende des Erwärmungsprozesses eine nur ein wenig geringere Temperatur als die Glasplatte 6. Natürlich kann es da geringfügige Abweichungen, auch lokaler Art geben.
  • Was die oberen Heizstrahler 9 betrifft, so gilt in dem hier diskutierten, bevorzugten Ausführungsbeispiel, daß die erhöhte Arbeitstemperatur der oberen Heizstrahler 9 auf Werte zwischen 800 und 1000°C, vorzugsweise zwischen 850 und 950°C, eingestellt wird. Hier läßt sich die beim Einlauf des kalten Glases erforderliche zusätzliche Heizleistung zur Oberseite der Glasplatte 6 von vorzugsweise ca. 50 bis 70 kW/m2 erreichen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich weiter durch eine Art ”Vorheizen” der oberen Heizstrahler 9 optimieren. Dazu ist vorgesehen, daß die Heizleistung der oberen Heizstrahler 9 zum Erreichen der erhöhten Arbeitstemperatur bereits einige Sekunden, vorzugsweise etwa 5 bis 20 s, vor dem Einlaufen einer kalten Glasplatte 6 erhöht wird. Da während dieser Vorlaufzeit keine kalte Glasplatte 6 in der Wärmekammer 2 liegt, jedenfalls nicht nahe dem Einlauf 3, kann die ge samte Heizleistung in den Temperaturanstieg der oberen Heizstrahler 9 umgesetzt werden, diese heizen mit maximaler Temperaturanstiegsgeschwindigkeit auf.
  • Besonders bevorzugt ist es, daß die erhöhte Heizleistung für die oberen Heizstrahler 9 als im wesentlichen konstante Heizleistung oder als sich stufenweise verändernde Heizleistung oder als ein Leistungs-Zeit-Programm vorgegeben wird.
  • 1 läßt durch senkrechte Striche erkennen, daß nach bevorzugter Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wie grundsätzlich auch bereits aus dem eingangs erläuterten Stand der Technik bekannt, die oberen Heizstrahler 9 vom Einlauf 3 ausgehend steuerungstechnisch in mehreren aufeinanderfolgenden Bereichen zusammengefaßt werden und die Heizleistung der oberen Heizstrahler 9 in den verschiedenen Bereichen vom Bereich am Einlauf 3 ausgehend nach und nach entsprechend der weiteren Bewegung der Glasplatte 6 erhöht wird. Die erhöhte Arbeitstemperatur der oberen Heizstrahler 9 wird also in den verschiedenen Heizzonen vom Einlauf 3 beginnend nach und nach eingeschaltet.
  • Geht man davon aus, daß die einlaufende kalte Glasplatte 6 die volle Länge des Rollenofens 1 von beispielsweise 6 m ausfüllt, so dauert es bei der typischen Einlaufgeschwindigkeit von 0,5 m/s etwa 3 s, bis die Glasplatte 6 vollständig in die Wärmekammer 2 eingelaufen ist, Gleichzeitig mit dem Einlaufen der kalten Glasplatte 6 vom Einlauf 3 her verläßt eine vollständig erwärmte Glasplatte 6 die Wärmekammer 2 am Auslauf 4. Diese soll aber nicht ungewollt zusätzlich erwärmt werden, sie ist ja hinsichtlich der Wärmebehandlung gewissermaßen ”fertig”. Also wird die Steuerung der erhöhten Heizleistung der oberen Heizstrahler 9 in der ersten Phase so vorgenommen, daß diese von Heizzone zu Heizzone der auslaufenden, erwärmten Glasplatte 6 optimalerweise ein wenig hinterherläuft.
  • Setzt man elektrische Widerstandsheizstrahler als Heizstrahler 7, 9 ein, so kommt, wie bereits oben erläutert, der notwendigen Netzanschlußleistung eine wesentliche Bedeutung zu. Hier kann man vorsehen, daß während der ersten Phase des Betriebs der oberen Heizstrahler 9 mit der erhöhten Heizleistung die Heizleistung der unteren Heizstrahler 7 vorübergehend so stark verringert wird, daß eine vorgesehene Netzanschlußleistung der unteren und oberen Heizstrahler 7, 9 insgesamt nicht überschritten wird. Dadurch ist es möglich, die Netzanschlußleistung der Elektroheizung des Rollenofens 1 insgesamt auf den normalen Betriebszustand zu begrenzen, also die Sondersituation beim Einlaufen der kalten Glasplatte 6 auf die Keramikrollen 5 hinsichtlich der Netzanschlußleistung zu ignorieren. Die erheblich höhere Heizleistung der oberen Heizstrahler 9 während dieser ersten Phase wird hier dadurch kompensiert, daß die unteren Heizstrahler 7 mit niedrigerer Heizleistung betrieben oder ganz abgeschaltet werden. Die Trägheit des unteren Keramikträgers 8 und der Keramikrollen 5, also letztlich deren hohe Wärmekapazität, erlauben diese Verfahrensweise ohne einen Schaden für das Verfahren insgesamt.
  • In der Praxis bleiben die unteren Heizstrahler 7 häufig bis zu 30% der Aufheizzeit abgeschaltet. Wegen der niedrigen Temperaturänderungsgeschwindigkeit von unter 0,3°C/s ist jedoch der Temperaturabfall des unteren Keramikträgers 8 vernachlässigbar gering.
  • Diese Art der Steuerung bzw. Einstellung der Heizleistungen der oberen Heizstrahler 9 und unteren Heizstrahler 7 während der ersten Phase des erfindungsgemäßen Verfahrens gilt auch während des ”Vorheizens” der oberen Heizstrahler 9, das weiter oben erläutert worden ist.
  • Die Versorgungssysteme der unteren und oberen Heizstrahler 7, 9 sind so ausgelegt, daß bei einer vorgegebenen Netzanschlußleistung ein bestimmter Freiraum für zulässige Stromspitzen einberechnet ist. Die zulässigen Stromspitzenintervalle betragen einige Sekunden. Für das erfindungsgemäße Verfahren kann man das dadurch ausnutzen, daß bei dem Betreiben der oberen Heizstrahler 9 mit einer erhöhten Heizleistung die für die Netzanschlußleistung insgesamt zulässigen Stromspitzenintervalle von jeweils einigen Sekunden steuerungstechnisch ausgenutzt werden. Auch so gewinnt man noch einen gewissen Freiraum für die Steuerung der unteren Heizstrahler 7 und, insbesondere, der oberen Heizstrahler 9, im Rahmen einer vorgegebenen, nicht zu überschreitenden Netzanschlußleistung, für die mit dem EVU der Versorgungsvertrag abgeschlossen worden ist.
  • 3 zeigt ein Diagramm, das die Kurven der den Heizstrahlern 7, 9 zugeführten Heizleistungen über die Zeit zeigt. Die mit ”7” bezeichnete strichpunktierte Kurve zeigt die Heizleistung der unteren Heizstrahler 7, die mit ”9” bezeichnete gestrichelte Kurve die den oberen Heizstrahlern 9 zugeführte Heizleistung. Die mit G bezeichnete Kurve zeigt die Gesamtheizleistung der unteren und oberen Heizstrahler 7, 9. Man sieht, daß die Netzanschlußleistung von 55 kW/m2 ausreicht wo bislang aus der Summe der Heizleistungen eine Anschlußleistung von 70 kW/m2 notwendig gewesen wäre.
  • Es gilt für das erfindungsgemäße Verfahren insgesamt, daß dieses mit einer elektronischen Steuerung 14, die in 1 bildlich schematisch dargestellt ist, umgesetzt wird, heute üblicherweise einer computergestützten, vorzugsweise speicherprogrammierbaren Steuerung.
  • Was die Konvektionszusatzheizung betrifft, also den Betrieb der Treibluftgebläse 11 zur Erzeugung der Luftwirbel 12, so empfiehlt es sich, daß beim Einlaufen der kalten Glasplatte 6 auf die Keramikrollen 5 im Rollenofen 1 die Treibluftgeblase 11 eingeschaltet und dann gesteuert betrieben und zu gegebener Zeit wieder abgeschaltet werden. Die Leistung der Treibluftgebläse 11 kann durch den Druck der Treibluft beeinflußt werden. Die Laufzeit der Treibluftgebläse 11 und die Beeinflussung des Druckes der Treibluft können unabhängig von der Steuerung der Heizleistung der oberen Heizstrahler 9 gesteuert werden. Auch dazu dient insgesamt die Steuerung 14. Die Treibluftgebläse 11 kann man auch mit Ein/Ausschaltung, also mit einem bestimmten Tastverhältnis steuern oder regeln.
  • Im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es besonders zweckmäßig, wenn, wie nach einer weiteren eigenständigen Lehre der Erfindung vorgeschlagen wird, der Zeitpunkt, zu dem die Glasplatte 6 den Rollenofen 1 verläßt, mittels einer direkten Temperaturmessung der Temperatur an der Oberseite der noch im Rollenofen 1 befindlichen Glasplatte 6 bestimmt wird. Ein speziell dafür bestimmter und geeigneter Wärmestrahlungssensor, der die hohe Hintergrundstrahlung im Rollenofen 1 korrigiert, ist Gegenstand einer weiteren parallelen Patentanmeldung (10 2005 047 432.2), auf die hier ausdrücklich hingewiesen wird.
  • Es kann nicht verhindert werden, daß die Keramikrollen 5 eine höhere normale Betriebstemperatur einnehmen, wenn Chargen mit geringerer Beladung gefahren werden oder größere Pausen zwischen aufeinanderfolgenden Chargen vorliegen. Dies kann man im Rahmen einer weiteren, unabhängigen Lehre der Erfindung dadurch kompensieren, daß die Vorlaufzeit des oberen Heizstrahlers 9, die erhöhte Heizleistung des oberen Heizstrahlers 9 und oder die normale Arbeitstemperatur des unteren Keramikträgers 8 und/oder, vorzugsweise, des oberen Keramikträgers 10 abhängig von Chargenbeladung und Chargenfolge unterschiedlich eingestellt werden dergestalt, daß bei geringer Chargenbeladung und/oder langsamer Chargenfolge die dann höhere Betriebstemperatur der Keramikrollen 5 ausgeglichen wird. Die Ursache für die höhere normale Betriebstemperatur der Keramikrollen 5 liegt darin, daß die Keramikrollen 5 durch Wärmeleitung Wärme an die darauf rollende Glasplatte 6 abgeben. Passiert das seltener, so erreichen die Keramikrollen 5 eben eine höhere mittlere Betriebstemperatur.
  • Zur Kompensation der höheren Betriebstemperatur der Keramikrollen 5 eignet sich insbesondere der obere Keramikträger 10, weil er im dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens eine etwas höhere Temperaturänderungsgeschwindigkeit hat, also etwas weniger träge ist als der untere Keramikträger 8. Im dargestellten Ausführungsbeispiel genügt die Temperaturänderungsgeschwindigkeit von ca. 2°C/s für den oberen Keramikträger 10, um eine Verstellung in der gewünschten Weise bis zur nächsten Charge umzusetzen.
  • Zusätzlich zu der anderen Regelung des oberen Keramikträgers 10 empfiehlt es sich, auch die Heizleistung der oberen Heizstrahler 9 in diesem Fall in der ersten Phase nochmals ein wenig zu erhöhen. In der Praxis besonders gut nutzbar ist für diese Beeinflussung der zeitliche Vorlauf der erhöhten Heizleistung der oberen Heizstrahler 9.
  • 4a und 4b zeigen den Einfluß des erfindungsgemäßen Verfahrens auf die Temperaturverläufe der Temperaturen Glas oben TGO und Glas unten TGU und den Temperaturverlauf der Differenz der Temperaturen TGOU. Man sieht den erheblichen Ausschlag nach unten bei der Differenz TGOU. Wird das erfindungsgemäße Verfahren angewandt, so zeigt sich mit 4b, daß man an der Kurve der Temperaturen einen Unterschied schon optisch nicht mehr feststellen kann. Die Differenzkurve TGOU verläuft sehr nahe der Nullinie. Die Optimierung ist gelungen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich, wie bereits zuvor angesprochen, insbesondere mit einer computergestützten Steuerung umsetzen. Damit ist es möglich, durch eine Simulation die Arbeitsweise einer solchen Anlage zur Wärmebehandlung von Flachglas vorab zu prüfen. Das experimentelle Arbeiten mit Glaschargen und Bruchbildern läßt sich dadurch erheblich einschränken, wenn nicht gar eliminieren. Ein solches Simulationsverfahren ist Gegenstand einer zeitgleich eingereichten Anmeldung der vorliegenden Anmelderin mit dem Aktenzeichen 10 2005 047 433.0. Deren Offenbarungsgehalt wird hier durch Bezugnahme zum Offenbarungsgehalt auch der vorliegenden Patentanmeldung gemacht.

Claims (14)

  1. Verfahren zum Betreiben einer Anlage zur Wärmebehandlung von Flachglas in einem Rollenofen (1) mit einem Einlauf (3) und einem Auslauf (4), mit Keramikrollen (5) zur Lagerung und Förderung einer Glasplatte (6) oder der Glasplatten einer Charge von Glasplatten, mit unteren Heizstrahlern (7) unterhalb der Keramikrollen (5) und einem unteren Keramikträger (8) für die unteren Heizstrahler (7), mit oberen Heizstrahlern (9) oberhalb der Keramikrollen (5) und einem oberen Keramikträger (10) für die oberen Heizstrahler (9) ggf. mit Treibluftgebläsen (11) oberhalb der Keramikrollen (5) und unterhalb der oberen Heizstrahler (9), wobei die Keramikrollen (5), die Heizstrahler (7, 9) und die Keramikträger (8, 10) als Wärmespeicher wirken, von denen ausgehende Wärmeströme durch Strahlung, Leitung und Strömung (Konvektion) die Glasplatte (6) erwärmen, wobei normale Arbeitstemperaturen der unteren und der oberen Keramikträger (8, 10) von mehreren hundert °C eingestellt werden und die Isttemperaturen der unteren und oberen Keramikträger (8, 10) gemessen werden, und wobei die Keramikrollen (5) und die Glasplatte (6) im temperaturausgeglichenen Zustand des Ofens bei vollständig aufgeheizter Glasplatte (6) die gleiche normale Betriebstemperatur einnehmen, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtzeit zur gleichmäßigen Erwärmung der Glasplatte (6) oder der Glasplatten einer Charge auf deren normale Betriebstemperatur in eine erste Phase und eine zweite Phase aufgeteilt wird, daß in der ersten Phase beim Einlaufen der kalten Glasplatte (6) oder der Glasplatten einer Charge auf die Keramikrollen (5) im Rollenofen (1) die Heizleistung der oberen Heizstrahler (9) zumindest in dem am Einlauf (3) liegenden Bereich schlagartig auf einen so hohen Wert eingestellt wird, daß von den Heizstrahlern (9) eine erhöhte Arbeitstemperatur erheblich über der normalen Betriebstemperatur erreicht wird, und daß in der zweiten Phase durch Regelung der Heizleistung der unteren und oberen Heizstrahler (7, 9) die Temperatur der unteren und oberen Keramikträger (8, 10) auf ihre jeweilige normale Arbeitstemperatur geregelt wird, dergestalt, daß insgesamt die Temperaturdifferenz zwischen der Oberseite und der Unterseite der Glasplatte (6) oder jeder Glasplatte einer Charge von Glasplatten während der Erwärmung stets gering ist.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Phase etwa ein Drittel und die zweite Phase etwa zwei Drittel der Gesamtzeit beträgt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß während der zweiten Phase die normalen Arbeitstemperaturen des unteren Keramikträgers (8) und des oberen Keramikträgers (10) unterschiedlich geregelt werden.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß beim Einlaufen der kalten Glasplatte (6) auf die Keramikrollen (5) im Rollenofen (1) die Treibluftgebläse (11) eingeschaltet und dann gesteuert betrieben und zu gegebener Zeit wieder abgeschaltet werden.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die normalen Arbeitstemperaturen der unteren und oberen Keramikträger (8, 10) auf Werte zwischen 600 und 800°C, vorzugsweise zwischen 650 und 700°C, eingestellt werden.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die normale Betriebstemperatur auf Werte zwischen 600 und 700°C, insbesondere auf etwa 650°C, eingestellt wird.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erhöhte Arbeitstemperatur der oberen Heizstrahler (9) auf Werte zwischen 800 und 1000°C, vorzugsweise zwischen 850 und 950°C, eingestellt wird.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizleistung der oberen Heizstrahler (9) zum Erreichen der erhöhten Arbeitstemperatur bereits einige Sekunden, vorzugsweise 5 bis 20 s, vor dem Einlaufen einer kalten Glasplatte (6) erhöht wird.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erhöhte Heizleistung für die oberen Heizstrahler (9) als im wesentlichen konstante Heizleistung oder als sich stufenweise verändernde Heizleistung oder als ein Leistungs-Zeit-Programm vorgegeben wird.
  10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen Heizstrahler (9) vom Einlauf (3) ausgehend steuerungstechnisch in mehreren aufeinanderfolgenden Bereichen zusammengefaßt werden und die Heizleistung der oberen Heizstrahler (9) in den verschiedenen Bereichen vom Bereich am Einlauf (3) ausgehend nach und nach entsprechend der weiteren Bewegung der Glasplatte (6) oder Glasplatten einer Charge erhöht wird.
  11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch kennzeichnet, daß die Heizstrahler (7, 9) als elektrische Widerstandsheizstrahler ausgeführt sind und daß während der ersten Phase während des Betriebs der oberen Heizstrahler (9) mit der erhöhten Heizleistung die Heizleistung der unteren Heizstrahler (7) vorübergehend so stark verringert wird, daß eine vorgesehene Netzanschlußleistung der unteren und oberen Heizstrahler (7, 9) insgesamt nicht überschritten wird.
  12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem Betreiben der oberen Heizstrahler (9) mit einer erhöhten Heizleistung die für die Netzanschlußleistung insgesamt zulässigen Stromspitzenintervalle von jeweils einigen Sekunden steuerungstechnisch ausgenutzt werden.
  13. Verfahren zum Betreiben einer Anlage zur Wärmebehandlung von Flachglas in einem Rollenofen (1) mit einem Einlauf (3) und einem Auslauf (4), mit Keramikrollen (5) zur Lagerung und Förderung einer Glasplatte (6) oder der Glasplatten einer Charge von Glasplatten, mit unteren Heizstrahlern (7) unterhalb der Keramikrollen (5) und einem unteren Keramikträger (8) für die unteren Heizstrahler (7), mit oberen Heizstrahlern (9) oberhalb der Keramikrollen (5) und einem oberen Keramikträger (10) für die oberen Heizstrahler (9) ggf. mit Treibluftgebläsen (11) oberhalb der Keramikrollen (5) und unterhalb der oberen Heizstrahler (9), wobei die Keramikrollen (5), die Heizstrahler (7, 9) und die Keramikträger (8, 10) als Wärmespeicher wirken, von denen ausgehende Wärmeströme durch Strahlung, Leitung und Strömung (Konvektion) die Glasplatte (6) erwärmen, wobei normale Arbeitstemperaturen der unteren und der oberen Keramikträger (8, 10) von mehreren hundert °C eingestellt werden und die Isttemperaturen der unteren und oberen Keramikträger (8, 10) gemessen werden, und wobei die Keramikrollen (5) und die Glasplatte (6) im temperaturausgeglichenen Zustand des Ofens bei vollständig aufgeheizter Glasplatte (6) die gleiche normale Betriebstemperatur einnehmen, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeitpunkt, zu dem die Glasplatte (6) den Rollenofen (1) verläßt, mittels einer direkten Temperaturmessung der Temperatur an der Oberseite der noch im Rollenofen (1) befindlichen Glasplatte (6) bestimmt wird.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorlaufzeit des oberen Heizstrahlers (9), die erhöhte Heizleistung des oberen Heizstrahlers (9) und/oder die normale Arbeitstemperatur des unteren Keramikträgers (8) und/oder, vorzugsweise, des oberen Keramikträgers (10) abhängig von Chargenbeladung und Chargenfolge unterschiedlich eingestellt werden dergestalt, daß bei geringer Chargenbeladung und/oder langsamer Chargenfolge die dann höhere Betriebstemperatur der Keramikrollen (5) ausgeglichen wird.
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