Beschreibung
Flächenlichtleiter und Leuchte Es wird ein Flächenlichtleiter angegeben. Darüber hinaus wird eine Leuchte angegeben.
In der Druckschrift DE 102 29 064 AI ist ein
Lichtquellenelement angegeben.
Eine zu lösende Aufgabe besteht darin, einen möglichst gleichmäßig abstrahlenden Flächenlichtleiter sowie eine
Leuchte mit einem solchen Flächenlichtleiter anzugeben. Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Flächenlichtleiters weist dieser zwei einander gegenüberliegende Hauptseiten und mindestens eine als Lichteintrittsseite eingerichtete
Stirnseite auf. Die Stirnseite ist hierbei eine solche
Begrenzungsfläche des Flächenlichtleiters, die die
gegenüberliegenden Hauptseiten miteinander verbindet.
Lichteintrittsseite bedeutet, dass diese Seite dazu
vorgesehen ist, hierüber eine Strahlung einer Lichtquelle in den Flächenlichtleiter einzukoppeln . Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Flächenlichtleiters weist dieser mindestens eine Hauptlichtleitrichtung auf, die von der Lichteintrittsseite weg verläuft. Die
Hauptlichtleitrichtung ist also eine solche Richtung, entlang derer der Lichtleiter vorgesehen ist, das Licht zu leiten. Ist an der Lichteintrittsseite oder an mehreren
Lichteintrittsseiten eine Lichtquelle angebracht, so verläuft die Hauptlichtleitrichtung oder die Hauptlichtleitrichtungen jeweils bevorzugt weg von den jeweiligen Lichtquellen. Sind
mehrere Lichtquellen an verschiedenen Stirnseiten beziehungsweise Lichteintrittsseiten angebracht, so kann der Flächenlichtleiter mehrere Hauptlichtleitrichtungen
aufweisen, die jeweils von den entsprechenden
Lichteintrittsseiten weg verlaufen, insbesondere auf diesen senkrecht stehen, und die in unterschiedliche Richtungen weisen können.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Flächenlichtleiters umfasst dieser ein Streumittel zur Streuung von Licht. Das Streumittel weist einen spezifischen Streuquerschnitt auf. Durch die Streuung des Lichts an dem Streumittel wird ein Winkel des Lichts, relativ zu den Hauptseiten, verändert, insbesondere trifft Licht nach einer oder nach mehreren
Streuungen an dem Streumittel unter Winkeln auf die
Hauptseiten auf, die kleiner sind als ein
Totalreflexionswinkel. Hierdurch wird durch das Streumittel die Licht leitende Wirkung des Flächenlichtleiters aufgehoben und somit eine Auskopplung der Strahlung an den Hauptseiten ermöglicht. Durch das Streumittel ist also auch ein
Auskoppelkoeffizient hervorgerufen. Der Begriff Streumittel schließt insbesondere Streustellen ein, die durch Partikel und/oder durch Fehlstellen und/oder durch Hohlräume gebildet sind .
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Flächenlichtleiters ist der Auskoppelkoeffizient entlang der
Hauptlichtleitrichtung nicht konstant eingestellt. Mit anderen Worten variiert der Lichtauskoppelkoeffizient entlang der Hauptlichtleitrichtung gezielt. Eine Variation des
Auskoppelkoeffizienten geht hierbei ausschließlich oder im Wesentlichen auf eine gezielte Verteilung des Streumittels innerhalb des Flächenlichtleiters zurück. Unter Verteilung
des Streumittels sind insbesondere keine nur statistisch bedingten, lokalen Konzentrationsschwankungen zu verstehen.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Flächenlichtleiters weist dieser, insbesondere in eine Richtung senkrecht
zumindest einer der Hauptseiten, einen Trübheitswert von höchstens 0,10, bevorzugt von höchstens 0,05 auf. Der
Trübheitswert wird auch als Haze-Wert oder als Haziness bezeichnet. Der Trübheitswert ist zum Beispiel für
Transmission definiert als der Quotient aus dem Anteil einer Strahlung, der bei Durchgang durch ein Medium um einen Winkel von mehr als 2,5° gestreut wird, und aus der gesamten, durch das Medium transmittierten Strahlung. Mit anderen Worten ist der Flächenlichtleiter dann klarsichtig oder nahezu
klarsichtig.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Flächenlichtleiters weist dieser, insbesondere in eine Richtung senkrecht
zumindest einer der Hauptseiten, einen
Transmissionskoeffizienten oder eine Transmission von
mindestens 0,75 auf. Bevorzugt beträgt der
Transmissionskoeffizient mindestens 85 %, insbesondere mindestens 90 %. Mit anderen Worten ist der
Flächenlichtleiter dann transparent oder nahezu transparent. Der Transmissionskoeffizient ist hierbei die gesamte
transmittierte Lichtleistung geteilt durch die eingestrahlte Lichtleistung .
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Flächenlichtleiters weist mindestens eine der Hauptseiten einen zusammenhängenden Abstrahlbereich auf, der dazu vorgesehen ist, im
Flächenlichtleiter geleitetes Licht abzustrahlen. Mit anderen Worten bildet der Abstrahlbereich eine abstrahlende Fläche
der Hauptseiten. Der Abstrahlbereich erstreckt sich bevorzugt über die gesamte Hauptseite oder über einen Großteil der Hauptseite, zum Beispiel über mehr als 90 % oder über mehr als 95 % einer Fläche der Hauptseite. Zum Beispiel weist der Flächenlichtleiter genau einen Abstrahlbereich pro Hauptseite auf .
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Flächenlichtleiters beträgt ein Quotient aus einer minimalen Leuchtdichte und einer maximalen Leuchtdichte, gesehen über den mindestens einen Abstrahlbereich, wenigstens 0,75, bevorzugt wenigstens 0,80 oder wenigstens 0,85, insbesondere wenn Strahlung in den Flächenlichtleiter geführt wird. Mit anderen Worten ist der Flächenlichtleiter dazu eingerichtet, eine in den
Flächenlichtleiter eingekoppelte und in dem
Flächenlichtleiter geleitetete Strahlung über den gesamten Abstrahlbereich oder über die gesamte Hauptseite hinweg die Strahlung gleichmäßig oder im Wesentlichen gleichmäßig ausgekoppelt .
In mindestens einer Ausführungsform des Flächenlichtleiters weist dieser zwei einander gegenüberliegende Hauptseiten und mindestens eine als Lichteintrittsseite eingerichtete
Stirnseite auf. Mindestens eine Hauptlichtleitrichtung verläuft von der Lichteintrittsseite weg. Der
Flächenlichtleiter beinhaltet zumindest ein Streumittel zur Streuung von Licht, wobei durch das Streumittel ein
Auskoppelkoeffizient hervorgerufen ist. Der
Auskoppelkoeffizient ist entlang der Hauptlichtleitrichtung variierend eingestellt. In eine Richtung senkrecht zu einer der Hauptseiten beträgt ein Trübheitswert des
Flächenlichtleiters höchstens 0,10, ein
Transmissionskoeffizient mindestens 0,75 und ein Quotient aus
einer minimalen Leuchtdichte und einer maximalen Leuchtdichte, gesehen über einen zusammenhängenden
Abstrahlbereich mindestens einer der Hauptseiten hinweg, wenigstens 0,75.
Wird ein solcher Flächenlichtleiter mit einer Lichtquelle versehen, so erscheint der mindestens eine Abstrahlbereich des Flächenlichtleiters während des Betriebs der Lichtquelle gleichmäßig hell. Außerhalb des Betriebs der Lichtquelle wirkt der Flächenlichtleiter dann klarsichtig, zum Beispiel ähnlich einer Fensterscheibe und absorbiert somit wenig
Strahlung, wodurch eine Helligkeit beispielsweise eines Raums bei ausgeschalteter Lichtquelle erhöht ist. Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Flächenlichtleiters folgt der Auskoppelkoeffizient entlang der
Hauptlichtleitrichtung z, mit eine Toleranz von höchstens 25 %, von höchstens 15 % oder von höchstens 10 % oder von höchstens 5 % eines maximalen Auskoppelkoeffizienten amax einem der folgenden Zusammenhänge: a(z) = (ag + k z) / (1- ag z) oder a(z) = (amax + k z) / (1 + am 2 ( z-W/2 ) 2 ) Λ 0 , 5 g ist hierbei ein Auskoppelkoeffizient in einem der
Lichteintrittsseite nächstgelegenen Teilbereich des
Abstrahlbereichs, insbesondere in Draufsicht auf den
Abstrahlbereich gesehen. W stellt eine mittlere Ausdehnung des Abstrahlbereichs entlang der Hauptlichtleitrichtung z dar. k ist eine reelle Zahl und kann zum Beispiel in m-2
angegeben sein, z ist beliebig skalierbar, weist bevorzugt jedoch Werte zwischen einschließlich 0 und W auf. W, z, k sowie α können auch einheitenlos angegeben sein. Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Flächenlichtleiters ist dieser aus mindestens zwei oder genau zwei voneinander verschiedenen Grundformmassen geformt. Die Grundformmassen weisen unterschiedliche, mittlere spezifische
Auskoppelkoeffizienten auf. Bevorzugt sind die
Grundformmassen in dem Flächenlichtleiter nicht durchmischt. Nicht durchmischt kann bedeuten, dass zwischen den
verschiedenen Grundformmassen ein Grenzbereich existiert, in dem ein mittlerer, spezifischer Auskoppelkoeffizient
innerhalb des Flächenlichtleiters stufenartig oder sprunghaft ansteigt, insbesondere im Vergleich zu restlichen Bereichen des Flächenlichtleiters. Hinsichtlich des
Auskoppelkoeffizienten kann dann eine Art diskontinuierlicher Phasenübergang an einer Grenze der Grundformmassen vorliegen. Ein derartiger Flächenlichtleiter ist beispielsweise mittels eines Mehrkomponenten-Spritzgießens, insbesondere eines
Zweikomponenten-Spritzgießens, herstellbar. Die mindestens zwei Grundformmassen oder die mindestens zwei
Materialkomponenten bei dem Spritzgießen werden bevorzugt in derselben Gussform verarbeitet und/oder geformt. Innerhalb der jeweiligen Grundformmassen liegt das Streumittel
bevorzugt jeweils statistisch verteilt vor. Mit anderen
Worten ist innerhalb der Grundformmassen dann keine gezielte Konzentrationsabhängigkeit des Streumittels eingestellt.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Flächenlichtleiters weist dieser mindestens eine oder genau eine Grundformmasse auf, die das Streumittel umfasst. Ferner weist der
Flächenlichtleiter mindestens eine oder genau eine Grundformmasse auf, die frei von dem Streumittel ist. Die Grundformmassen können, wie auch in den anderen
Ausführungsformen, als ein Basismaterial dasselbe Material aufweisen, wobei in die eine der Grundformmassen zum Beispiel Partikel des Streumittels in das als Matrixmaterial wirkende Basismaterial eingebettet sind und die andere der
Grundformmasse nur das Basismaterial aufweist. Das
Streumittel liegt bevorzugt in Form von Partikeln mit einem mittleren Partikeldurchmesser insbesondere zwischen
einschließlich 10 nm und 30 μιη vor.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Flächenlichtleiters umfasst dieser mindestens zwei oder genau zwei
Grundformmassen, wobei diese verschiedene Streumittel
enthalten. Verschiedene Streumittel heißt, dass sich diese hinsichtlich eines Materials, aus dem die Streumittel geformt sind, oder hinsichtlich geometrischer Kenngrößen des
Streumittels, beispielsweise einem mittleren
Partikeldurchmesser, voneinander unterscheiden.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Flächenlichtleiters umfasst dieser mindestens zwei oder genau zwei
Grundformmassen, denen das gleiche Streumittel beigegeben ist, wobei das Streumittel in unterschiedlichen
Konzentrationen in den Grundformmassen vorliegt.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Flächenlichtleiters weist dieser genau eine Grundformmasse auf, in der das bevorzugt genau eine Streumittel gezielt inhomogen verteilt vorliegt. Innerhalb des Flächenlichtleiters und der
Grundformmasse tritt dann insbesondere kein
diskontinuierlicher Phasenübergang oder stufenartiger Verlauf
des Auskoppelkoeffizienten auf. Insbesondere ist eine
Konzentration der Partikel des Streumittels in einem
Zentralbereich des Flächenlichtleiters, in Draufsicht
gesehen, am größten und nimmt bevorzugt hin zu den
Lichteintrittsseiten stetig ab. Der Flächenlichtleiter kann hierbei eine konstante, gleichbleibende Dicke aufweisen. Es ist möglich, dass eine Konzentration des Streumittels nur entlang der mindestens einen Hauptlichtleitrichtung variiert und in Richtung senkrecht zur Hauptseite, im Rahmen der
Herstellungstoleranzen, jeweils konstant ist.
Darüber hinaus wird eine Leuchte angegeben. Die Leuchte beinhaltet insbesondere einen oder mehrere
Flächenlichtleiter, wie in Verbindung mit zumindest einer der oben beschriebenen Ausführungsformen angegeben. Merkmale der Leuchte sind daher auch für den Flächenlichtleiter offenbart und umgekehrt.
In mindestens einer Ausführungsform der Leuchte beinhaltet diese einen Flächenlichtleiter, wie in Verbindung mit einer der vorhergehenden Ausführungsformen angegeben. Darüber hinaus umfasst die Leuchte mindestens eine elektrisch
betreibbare Lichtquelle. Die Lichtquelle ist an wenigstens einer der Stirnseiten des Flächenlichtleiters angebracht.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform der Leuchte weist diese eine Mehrzahl von Lichtquellen auf. Die Lichtquellen befinden sich bevorzugt an genau einer der Stirnseiten oder an genau zwei gegenüberliegenden Stirnseiten oder an genau vier einander paarweise gegenüberliegenden Stirnseiten.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform der Leuchte umfassen die Lichtquellen Leuchtdioden oder bestehen die Lichtquellen
aus Leuchtdioden und optional elektrischen und/oder
mechanischen Verbindungen zwischen den Leuchtdioden.
Bevorzugt sind die Leuchtdioden entlang mindestens einer der Stirnseiten streifenartig angeordnet.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform der Leuchte emittiert diese im Betrieb an beiden Hauptseiten des
Flächenlichtleiters Strahlung. Mit anderen Worten ist die Leuchte dazu ausgestaltet, im Betrieb beidseitig, bevorzugt gleich stark oder näherungsweise gleich stark, Licht zu emittieren. In ausgeschaltetem Zustand erscheint die Leuchte im Bereich des Flächenlichtleiters besonders bevorzugt lichtdurchlässig und klarsichtig. Nachfolgend wird ein hier beschriebener Flächenlichtleiter sowie eine hier beschriebene Leuchte unter Bezugnahme auf die Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Gleiche Bezugszeichen geben dabei gleiche Elemente in den einzelnen Figuren an. Es sind dabei jedoch keine
maßstäblichen Bezüge dargestellt, vielmehr können einzelne Elemente zum besseren Verständnis übertrieben groß
dargestellt sein.
Es zeigen:
Figuren 1 bis 4 und 7 schematische Darstellungen von
Ausführungsbeispielen von hier beschriebenen
Leuchten und Flächenlichtleitern, Figur 5 schematische Darstellungen eines Verlaufs eines
Auskoppelkoeffizienten entlang einer
Hauptlichtleitrichtung, und
Figur 6 eine schematische Darstellung einer
winkelabhängigen Abstrahlcharakteristik eines hier beschriebenen Flächenlichtleiters .
In Figur 1A ist eine Draufsicht und in Figur 1B eine
Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer Leuchte 10 mit einem Flächenlichtleiter 1 dargestellt. Der
Flächenlichtleiter 1 weist zwei Grundformmassen 7a, 7b auf, denen jeweils ein Streumittel 5 beigegeben ist. Das
Streumittel 5 liegt in Form von Partikeln vor. Ein mittlerer Durchmesser der Partikel liegt bevorzugt zwischen
einschließlich 0,02 μιη und 10 μιτι, insbesondere zwischen einschließlich 0,1 μιη und 6 μιη. Die Partikel des Streumittels 5 bestehen aus oder umfassen zum Beispiel mindestens eine der folgenden Komponenten: Siliziumdioxid, Titandioxid,
Aluminiumoxid, Glas, Luft gefüllte Partikel.
Die Partikel des Streumittels 5 sind in den undurchmischten Grundformmassen 7a, 7b statistisch verteilt. Die
Grundformmassen 7a, 7b weisen dasselbe Basismaterial auf, in dem die Partikel des Streumittels 5 eingebettet sind. Das Basismaterial ist oder umfasst beispielsweise
Polymethylmethacrylat , kurz PMMA, oder Polycarbonat , kurz PC. Den Basismaterialien der Grundformmassen 7a, 7b sind
verschiedene Streumittel 5 beigegeben, die sich in einem mittleren Partikeldurchmesser und/oder in einem Material der Partikel voneinander unterscheiden. Hierdurch weist die
Grundformmasse 7a einen kleineren spezifischen
Auskoppelkoeffizienten oder Streuquerschnitt auf als die Grundformmasse 7b. Mit anderen Worten streut die
Grundformmasse 7a eine Strahlung weniger stark als die
Grundformmasse 7b, wodurch durch die Grundformmasse 7a ein geringerer Strahlungsanteil aus dem Flächenlichtleiter 1
ausgekoppelt wird. Außer an einer Grenzfläche zwischen dem Streumittel 5 und den Grundformmassen 7a, 7b oder innerhalb des Streumittels 5, tritt in dem Flächenlichtleiter 1
bevorzugt kein Brechungsindexsprung von mehr als 0,1 auf.
Einander gegenüberliegende Hauptseiten 2a, 2b des
Flächenlichtleiters 1 sind eben und glatt gestaltet und parallel zueinander angeordnet. Glatt oder optisch glatt bedeutet zum Beispiel, dass eine Richtungsänderung eines lokalen Normalenvektors der Hauptseiten 2a, 2b auf einer
Längenskala von beispielsweise 1 μιη oder beispielsweise 100 μιη höchstens 2° beträgt. Die Hauptseiten 2a, 2b sind
ganzflächig dazu eingerichtet, Strahlung aus dem
Flächenlichtleiter 1 heraus zu emittieren. Ein
Abstrahlbereich A des Flächenlichtleiters 1 erstreckt sich daher jeweils über die gesamten Hauptseiten 2a, 2b.
Die Hauptseiten 2a, 2b sind über Stirnseiten 3, die eben ausgeführt sind, miteinander verbunden. An den Stirnseiten 3 ist jeweils ein Streifen einer Vielzahl von Lichtquellen 6, die durch Leuchtdioden gebildet sind, angebracht. Die
einander gegenüberliegenden Stirnseiten 3 stellen somit auch Lichteintrittsseiten 4 dar, über die Licht in den
Flächenlichtleiter 1 eingekoppelt wird. Optional können die Lichteintrittsseiten 4, wie auch in allen anderen
Ausführungsbeispielen, mit einer Aufrauung oder einer
Beschichtung versehen sein, durch die eine Einkoppeleffizienz von Strahlung in den Flächenlichtleiter 1 vergrößerbar ist. Jeweils in Richtung weg von den Lichtquellen 6 verlaufen Hauptlichtleitrichtungen zl, z2. Entlang der
Hauptlichtleitrichtungen zl, z2 nimmt, in einem Querschnitt parallel zu einem Lot L zu den Hauptseiten 2a, 2b ein Anteil
der stärker streuenden Grundformmasse 7b zu. Ein maximaler Anteil der Grundformmasse 7b liegt an einer Mittellinie L vor. Die Grundformmasse 7b ist, bezogen auf die Hauptseite 2a und in einem Querschnitt gesehen, linsenartig geformt. Die Grundformmasse 7b reicht nicht bis an die
Lichteintrittsseiten 4 heran. Durch diese Verteilung der Grundformmasse 7b wird eine gleichmäßige Abstrahlung von den Lichtquellen 6 emittierter Strahlung über die gesamten
Hauptseiten 2a, 2b hinweg erzielt. Der Flächenlichtleiter 1 ist beispielsweise über ein Zweikomponenten-Spritzgießen insbesondere in einem so genannten Endlosband herstellbar.
Eine Dicke D des Flächenlichtleiters 1 sowie der gesamten Leuchte 10 liegt bevorzugt zwischen einschließlich 1 mm und 25 mm, insbesondere zwischen einschließlich 2 mm und 15 mm. Eine Breite W des Flächenlichtleiters 1 beträgt zum Beispiel mehr als 50 mm, insbesondere zwischen einschließlich 50 mm und 1 m, beispielsweise zirka 150 mm. Eine Fläche des
Abstrahlbereichs A beträgt bevorzugt mindestens 100 cm^, mindestens 750 cm^ oder mindestens 2000 cm^ .
Die elektrisch betreibbaren Lichtquellen 6 können unmittelbar an die Stirnseiten 3 beziehungsweise an die
Lichteintrittsseiten 4 angebracht sein. Anders als gezeichnet ist es ebenfalls möglich, dass die Lichtquellen 6 von den
Lichteintrittsseiten 4 beabstandet angeordnet sind, wie auch in allen anderen Ausführungsbeispielen. Ein Abstand zwischen den Lichteintrittsseiten 4 und den Lichtquellen 6,
insbesondere einer Lichtaustrittsfläche der Lichtquellen 6, beträgt zum Beispiel zwischen einschließlich 0,2 mm und 2 mm, insbesondere zirka 0,5 mm.
Die Leuchte 10 gemäß Figur 1 ist frei von weiteren Streumitteln neben den in den Grundformmassen 7a, 7b
eingebetteten Streumitteln 5. Insbesondere sind die
Hauptseiten 2a, 2b des Flächenlichtleiters 1 glatt oder optisch glatt und der Flächenlichtleiter 1 ist nicht mit einer Diffusorfolie versehen. In eine Richtung parallel zu dem Lot L gesehen wirkt der Flächenlichtleiter 1 für einen Betrachter also, insbesondere bei ausgeschalteten
Lichtquellen 6, nicht milchig oder trüb, sondern klarsichtig und transparent.
Die Klarsichtigkeit bei ausgeschalteten Lichtquellen 6 ist insbesondere dadurch erreicht, dass die Hauptseiten 2a, 2b glatt sind und dass die Partikel des Streumittels 5
vergleichsweise kleine Durchmesser haben und für das bloße menschliche Auge nicht sichtbar sind. Weiterhin ist der Flächenlichtleiter 6 in dem Abstrahlbereich A insbesondere frei von Strukturen, wie Auskoppelstrukturen, die mit bloßem menschlichem Auge sichtbar sind.
In Figur 2 sind weitere Seitenansichten von
Ausführungsbeispielen von Leuchten 10 und Flächenlichtleitern 1 illustriert. Gemäß Figur 2A ist die Grundformmasse 7a frei von einem Streumittel. Das Streumittel 5 liegt ausschließlich in der Grundformmasse 7b vor, in der das Streumittel 5 gleichmäßig und statistisch verteilt ist. Die Grundformmasse 7b erstreckt sich jeweils bis an die einander
gegenüberliegenden Lichteintrittsseiten 4 heran. Weiterhin reicht die Grundformmasse 7b mit dem Streumittel 5 jeweils nicht an die Hauptseiten 2a, 2b heran. Mit anderen Worten ist, in eine Richtung senkrecht zu den Hauptseiten 2a, 2b, die Grundformmasse 7b mit dem Streumittel 5 in die
Grundformmasse 7a ohne Streumittel eingebettet.
Gemäß Figur 2B ist die Grundformmasse 7a frei von einem
Streumittel. Die Grundformmasse 7b mit dem Streumittel 5 liegt in zwei voneinander getrennten Bereichen vor, die sich jeweils von den Hauptseiten 2a, 2b weg erstrecken. Ein Anteil der Grundformmasse 7b, gesehen in eine Richtung senkrecht zu den Hauptseiten 2a, 2b, nimmt entlang der
Hauptlichtleitrichtung z im Rahmen der Herstellungstoleranzen monoton oder streng monoton zu. Die Grundformmasse 7b reicht nicht bis an die Lichteintrittsseite 4 heran, erstreckt sich jedoch bis zu einer der Lichteintrittsseite 4
gegenüberliegenden Stirnseite 3. Die Lichtquellen 6 sind nur an einer der Stirnseiten 3 angebracht, wie auch in Figur 2C.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2C ist beiden
undurchmischten Grundformmassen 7a, 7b das Streumittel 5 beigegeben, wobei es sich in beiden Grundformmassen 7a, 7b bevorzugt um dasselbe Streumittel 5 handelt und eine
Konzentration des Streumittels 5 in der Grundformmasse 7b höher ist, wodurch die Grundformmasse 7b einen größeren spezifischen Streuquerschnitt oder spezifische
Auskoppelkoeffizienten aufweist als die Grundformmasse 7a. Entlang der Hauptlichtleitrichtung z verbreitert sich die Grundformmasse 7b, in einer Seitenansicht gesehen,
trichterartig. Die Grundformmasse 7b reicht bis an die
Hauptseiten 2a, 2b heran.
An der den Lichtquellen 6 gegenüberliegenden Stirnseite 3 ist optional ein Spiegel 8 angebracht. Der Spiegel 8 kann diffus oder spekular reflektierend gestaltet sein. Anders als dargestellt ist es ebenso möglich, dass eine der Hauptseiten 2a, 2b mit einem bevorzugt spekular, also gemäß dem
Reflexionsgesetz, reflektierenden Spiegel versehen ist. In
ausgeschaltetem Zustand der Lichtquellen 6 wirkt der
Flächenlichtleiter 1 dann als eine Art Spiegel.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 weist der
Flächenlichtleiter 1 nur eine einzige Grundformmasse 7 auf, in der die Partikel des Streumittels 5 inhomogen verteilt sind. So ist eine Konzentration der Partikel des Streumittels 5 in einem Zentralbereich des Flächenlichtleiters 1 am größten und nimmt hin zu den Lichteintrittsseiten 4 stetig ab.
Wie in allen anderen Ausführungsbeispielen auch kann der Flächenlichtleiter 1 optional zusätzlich zu dem Streumittel 5 eine oder, anders als gezeichnet, mehrere Einschnürungen 9 aufweisen. Die Einschnürung 9 ist dadurch gebildet, dass die Hauptseite 2b unter einem Winkel zu der eben gestalteten Hauptseite 2a verläuft. Ein Winkel zwischen den Hauptseiten 2a, 2b liegt bevorzugt zwischen einschließlich 0,5° und 4°, insbesondere zwischen einschließlich 1,25° und 2,5°. Durch diesen kleinen Winkel zwischen den Hauptseiten 2a, 2b
erfolgt, bei Durchsicht durch den Flächenlichtleiter 1, keine signifikante Verzerrung der transmittierten Strahlung. Mit anderen Worten ist der Flächenlichtleiter 1 auch in diesem Fall klarsichtig und wirkt nicht prismenartig verzerrend.
Gemäß Figur 3 sind die Lichtquellen 6 weiterhin über einen Rahmen 60 an dem Flächenlichtleiter 1 befestigt. Der Rahmen 60 ist beispielsweise undurchlässig für Licht und erstreckt sich teilweise auf die Hauptseiten 2a, 2b. Der
Abstrahlbereich A ist nur durch solche Bereiche der
Hauptseite 2a, 2b gebildet, die von dem Rahmen 60 unbedeckt sind. Eine entsprechende Anordnung kann auch in allen anderen Ausführungsbeispielen vorliegen.
Gemäß Figur 4 sind die Lichtquellen 6 an allen vier
Stirnseiten 3 des Flächenlichtleiters 1 angebracht. In
Draufsicht gesehen weist der Flächenlichtleiter 1 einen rechteckigen Querschnitt auf. In einem Zentralbereich des Flächenlichtleiters 1 ist, in Draufsicht gesehen, eine
Konzentration des Streumittels 5 am höchsten und in
Eckbereichen des Flächenlichtleiters 1 am niedrigsten. Die Lichtquellen 6 reichen bevorzugt jeweils nicht bis an Ecken des Flächenlichtleiters 1 heran.
In den Figuren 5A und 5B ist ein Verlauf des
Auskoppelkoeffizienten entlang der Hauptlichtleitrichtung z dargestellt. Gemäß Figur 5A nimmt der Auskoppelkoeffizient stetig zu. Ein derartiger Verlauf des Auskoppelkoeffizienten wird bevorzugt in den Ausführungsbeispielen gemäß den
Figuren 2B und 2C angewandt. Ein glockenkurvenartiger Verlauf des Auskoppelkoeffizienten nach Figur 5B liegt insbesondere in den Ausführungsbeispielen gemäß den Figuren 1, 2A und 3 vor.
In Figur 6 ist eine winkelabhängige Abstrahlung des
Flächenlichtleiters 1 etwa gemäß den Figuren 1 bis 4
illustriert. Aufgetragen ist eine richtungsabhängige
Abstrahlintensität I gegenüber einem Abstrahlwinkel ß, bezogen auf das Lot L zu den Hauptseiten 2 beziehungsweise zu dem Abstrahlbereich A. Eine maximale Intensität Imax liegt innerhalb eines Winkelbereichs von +/- 20° zu dem Lot L vor. Eine maximale Intensität I in einem Winkelbereich mit Winkeln von > 70° zu dem Lot L beträgt höchstens 0,5, bevorzugt höchstens 0,3 der maximalen Intensität Imax. Die mit dem Flächenlichtleiter 1 erzielte Abstrahlcharakteristik
entspricht, insbesondere mit einer Toleranz von höchstens
20 % oder von höchstens 10 % der maximalen Intensität Imax, der Abstrahlcharakteristik eines Lambert ' sehen Strahlers.
In Figur 7 ist die Funktionsweise des Flächenlichtleiters 1 näher illustriert. Die auf den Flächenlichtleiter 1 und/oder auf die Leuchte 10 bezogenen Merkmale der Figur 7 lassen sich in analoger Weise auf alle anderen Ausführungsbeispiele übertragen und sind daher auch für diese offenbart. In Figur 7A ist der Trübheitswert oder Haze-Wert für
Transmission erklärt. Der Trübheitswert ist gleich dem
Quotienten aus dem Strahlungsanteil I2, der in den
Winkelbereich a emittiert wird, und aus der gesamten, transmittierte Intensität. Als nicht gestreut gelten solche Strahlen, die bei Durchgang durch den Flächenlichtleiter 1 eine Richtungsabweichung von < 2,5°, bezogen auf eine ideal transmittierende, planparallele Platte, erfahren. Der als nicht gestreut geltende Winkelbereich a ist in Figur 7A durch eine Strich-Punkt-Linie von einem Winkelbereich b, in dem die transmittierte Strahlen als gestreut oder als wenig gestreut gelten, abgegrenzt. Der Trübheitswert ist definiert,
insbesondere für senkrecht oder für nahezu senkrecht auf die Hauptseiten 2 treffende Strahlung. Eine entsprechende
Darstellung ist in Figur 7B für eine Reflexion gegeben.
In Figur 7C ist ein abgewandelter Lichtleiter 1' gezeigt, dem kein Streumittel beigegeben ist. Ausgehend von der
Lichtquelle 6 verbleibt die Strahlung im Wesentlichen mit gleichbleibender Intensität entlang der
Hauptlichtleitrichtung z in den Lichtleiter 1', siehe Figur 7C. Durch das Streumittel 5 in den Flächenlichtleiter 1, siehe Figur 7D, erfährt die von der Lichtquelle 6 emittierte Strahlung entlang der Hauptlichtleitrichtung z zunehmend eine
Streuung, sodass entlang der Hauptlichtleitrichtung z ein Winkel der Strahlung, relativ zu den Hauptseiten 2,
vergrößert wird, sodass die Strahlung ausgekoppelt werden kann .
Gemäß Figur 7E sind die Hauptseiten 2 in gleich große, fiktive Abschnitte unterteilt. Die einzelnen Abschnitte, die den Flächenlichtleiter 1 in Richtung senkrecht zu den
Hauptseiten 2 durchlaufen, weisen laterale Abmessungen auf, die beispielsweise höchstens 1/20 oder höchstens 1/100 der Breite W des Abstrahlbereichs A aufweisen. In jedem der
Abschnitte ist eine Abstrahlintensität I näherungsweise gleich. Die Auskoppelkoeffizienten sind beispielsweise über jeden der Abschnitte gemittelt anzugeben. Entlang der
Hauptlichtleitrichtung z, vergleiche insbesondere die Figur 5A und die Ausführungsbeispiele gemäß den Figuren 2B und 2C, nehmen die Auskoppelkoeffizienten zum Beispiel stetig zu. Durch die Mittelung der Auskoppelkoeffizienten und der Abstrahlintensitäten I über vergleichsweise große Abschnitte des Flächenlichtleiters 1 werden statistische Schwankungen der Konzentration des Streumittels 5 in dieser
Betrachtungsweise herausgemittelt .
Die hier beschriebene Erfindung ist nicht durch die
Beschreibung anhand der Ausführungsbeispiele beschränkt.
Vielmehr umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie jede Kombination von Merkmalen, was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in den Patentansprüchen beinhaltet, auch wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst nicht explizit in den Patentansprüchen oder Ausführungsbeispielen angegeben ist .
Diese Patentanmeldung beansprucht die Priorität der deutschen Patentanmeldung 10 2010 018 028.9, deren Offenbarungsgehalt hiermit durch Rückbezug aufgenommen wird.