Verfahren zur Untersuchung der Kernspinresonanz in einer Probe und
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen Molekülen und elektromagnetischen Feldern mittels Kernspinresonanz (nuclear magnetic resonance, NMR) und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Die Kernresonanzspektroskopie und die darauf basierende Bildgebung, die auch als MRI (magnetic resonance imaging) bezeichnet wird, ermöglichen die Charakterisierung molekularer Eigenschaften und die Identifizierung atomarer Bestandteile einer Probe auf Grund von Wechselwirkungen zwischen den in einer Probe enthaltenen Molekülen und Magnetfeldern.
Zur Erzeugung von externen Magnetfeldern, die zur Durchführung dieses Verfahrens erforderlich sind, werden gepulste Hochfrequenzfelder mit einer Amplitude bis zu 100 T eingesetzt, siehe z. B. Concepts in Magnetic Resonance 19B, 2003, Seite 9. Magnetfelder mit einer höheren Amplitude wären zwar wünschenswert, sind auf diese Weise jedoch nicht erreichbar. Die Empfindlichkeit des Verfahrens der Kernspinresonanz unterliegt der Boltzman-Statistik und nimmt mit steigender Flussdichte zu. Bei Raumtemperatur und einer Flussdichte von ca. 20 T trägt nur einer von ca. 105 Atomkernen zum Signal bei. Die zur Ortsauflösung zusätzlich erforderlichen Magnetfeldgradienten sind unterhalb des μm-Bereichs für Mikro-/Nanoskopie und Mikro-/Nanospektro- skopie zu gering.
Gemäß D. Suter und J. Mlynek, Laser Excitation and Detection of Magnetic Resonance, Adv. in Magn. and Opt . Resonance, 16, S. 1-12, 1991, erfahren Atomkerne, die sich in einem konstanten Magnetfeld befinden, einen Symmetriebruch, der zur Zeemann-AufSpaltung führt. Die hierdurch gebildeten Energieniveaus lassen sich mit ihrer Feinstruktur optisch anregen, manipulieren und detektieren. Der Einsatz eines La-
sers eröffnet hierbei die Untersuchung neuer Eigenschaften, z. B. eine andere räumliche Ausdehnung, Brandbreite oder induzierte Emission.
Damit liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Untersuchung der Kernspinresonanz in einer Probe und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens bereit zustellen, die eine hohe Auflösung bei der Untersuchung der Kernspinresonanz sowie in der Bildgebung ermöglicht.
Insbesondere sind die Bereitstellung von Magnetfeldern mit sehr hohen Flussdichten sowie von Magnetfeldgradienten mit sehr hohen Steigungen Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
Die Aufgabe wird im Hinblick auf das Verfahren durch die Schritte des Anspruchs 1 und im Hinblick auf die Vorrichtung durch die Merkmale des Anspruchs 6 gelöst.
Strahlungsquellen, die synchronisierte, monochromatische elektromagnetische Strahlung mit hoher räumlicher und zeitlicher Kohärenz aussenden, erzeugen Magnetfelder mit hoher Flussdichte und Amplitude sowie Magnetfeldgradienten mit hohen Steigungen. Im Frequenzbereich von 107 bis 1015 Hz, der für die vorliegende Erfindung von Bedeutung ist, stehen geeignete Laser, worunter hier auch die im Mikrowellenbereich als Maser bezeichneten Strahlungsquellen gezählt werden, zur Verfügung; je nach ausgewähltem Frequenzbereich sind das Maser, Te- rahertz-Laser, IR-Laser, Laser im sichtbaren Spektralbereich
oder UV-Laser. Mit diesen Strahlungsquellen lassen sich aufgrund ihrer hohen Intensitäten und Frequenzen Magnetfelder mit einer Amplitude im Bereich von 104 T bis 108 T sowie Magnetfeldgradienten mit hohen Steigungen im nm-Bereich erzeugen. Auf diese Weise wird der Nachweis von Änderungen des Kernspins einzelner Atome möglich.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die Schritte a) bis c) .
Gemäß Schritt a) erzeugt ein hierzu geeigneter Laser, der als Anregungslaser bezeichnet wird, mindestens ein Paket von Laserpulsen, in der Praxis jedoch eine ganze Kaskade von Paketen von Laserpulsen.
Gemäß Schritt b) wird das mindestens eine Paket von Laserpulsen so abgestrahlt, dass es das Messvolumen, in dem sich das Probenvolumen befindet, zu einem Zeitpunkt beaufschlagt, wenn innerhalb des Messvolumens ein quasi-statisches Magnetfeld ≠ 0 (Null) auftritt. Diese Bedingung gewährleistet, dass genau dann, wenn auf der Zeitskala der Frequenz des Anregungslasers im Messvolumen ein quasi-statisches Magnetfeld herrscht, die Probe ungefähr gleichzeitig einem Laserpuls, der ein zeitlich veränderliches Magnetfeld mit einer Flussdichte B^ erzeugt, ausgesetzt wird.
Grundvoraussetzung für den Nachweis eines Antwortsignals aus dem Probenvolumen ist die Erfüllung der Frequenzbedingung, der sog. Larmor- Bedingung, zur energetischen Anregung von Kernspinniveaus mit einer Energiedifferenz ΔE in Folge einer auf die Atomkerne eingestrahlten Λnregungsfrequenz f%j = Pπ-ωi-,
gemäß
^E = hγKemBϋ, = hωXj = hfλJ I ( 1 ) wobei h. das Plancksche Wirkungsquantum, /kern das gyromagnetische Moment des zu betreffenden Atomkerns und B01 die Flussdichte eines (quasi-) statischen (externen) Magnetfelds bezeichnen.
Erfüllen nun zumindest einige Kernspins, die in der Probe enthalten sind, die Resonanzbedingung gemäß Gl. (1), so wird die Probe, die sich im herrschenden quasi-statischen Magnetfeld befindet, in Folge jedes eingestrahlten Anregungslaserpulses ein Antwortsignal mit der Energie ΔE aussenden, das gemäß Schritt c) von mindestens einem Detektor empfangen und vorzugsweise zur Weiterverarbeitung an ein Datenverarbeitungssystem weitergeleitet wird. '
- A -
Das innerhalb des Messvolumens auftretende Magnetfeld ist dann in Bezug auf die Zeitskala der Frequenz des Anregungslasers innerhalb des Messvolumens quasi-statisch, wenn es sich um
einen Faktor 102, bevorzugt 103, entweder langsamer oder schneller als die Frequenz des Anregungslasers ändert.
Im Fall i) , wenn sich das Magnetfeld in Bezug auf die Zeitskala der
Frequenz des Anregungslasers langsam ändert, wird auf folgende Weise gewährleistet, dass stets ein Wert ≠ 0 für die Flussdichte Boi des quasi-statischen Magnetfelds, die in die Resonanzbedingung gemäß Gl. (1) eingeht, vorliegt
Gemäß Maßnahme i) erzeugt hierzu ein geeigneter Laser, der als Feldlaser bezeichnet wird, einen niederfrequenten ersten Laserstrahl. Die Wellenlänge des niederfrequenten ersten Laserstrahls wird so gewählt, dass sie die Wellenlänge des Anregungslasers um mindestens einen Faktor 102, bevorzugt 103,
übersteigt .
In einer bevorzugten Ausgestaltung wird hierzu ein Feldlaser eingesetzt, der einen niederfrequenten ersten Laserstrahl mit einer Wellenlänge von 107 Hz bis 1013 Hz aussendet, während das mindestens eine Paket von Laserpulsen von einem Anregungslaser mit einer Frequenz von 109 bis 1015 Hz erzeugt wird.
Der niederfrequenten erste Laserstrahl trifft auf das Messvolumen, in dem sich das zu untersuchende Probevolumen befindet. Im Messvolumen wird hierdurch ein erstes, periodisch veränderliches Magnetfeld mit einer Flussdichte Boi erzeugt, und die Amplitude des Magnetfelds besitzt innerhalb des Messvolumens zumindest 90%, bevorzugt 95 % ihres Maximums. Der Wert der Amplitude bestimmt sich gemäß
wobei μo die magnetische Feldkonstante und c die Lichtgeschwindigkeit bezeichnen .
Im Fall ii) , wenn sich das Magnetfeld in Bezug auf die Zeitskala der Frequenz des Anregungslasers schnell ändert, liegt im Mittel zunächst eine verschwindende effektive Flussdichte Boieff = 0 des quasistatischen Magnetfelds vor, so dass sich gemäß Gl. (1) keine Antwortsignal aus dem Probenvolumen beobachten lässt.
Um dennoch ein quasi-statischen Magnetfeld mit einer effektiven
Flussdichte ≠ 0 zu erhalten, wird gemäß Maßnahme ii) das Messvolumen mit einem hochfrequenten ersten Laserstrahl, dessen Frequenz die Frequenz des Anregungslasers um mindestens einen Faktor 102, bevorzugt 103, übersteigt, beaufschlagt. Entscheidend ist, dass in diesem Fall ii) der hochfrequente erste Laserstrahl vor der Beaufschlagung des Messvolumens einer Gleichrichtung unterzogen wird, wodurch im Messvolumen ein quasi-statisches Magnetfeld erzeugt wird, das über mindestens 10 Perioden hinweg eine effektive mittlere konstante Flussdichte Boieff aufweist, deren räumliches und zeitliches Mittel
≠ 0 (Null) ist. Hierzu erforderliche Wellenformen lassen sich analog zur Fourieranalyse aus mehreren Frequenzanteilen zusammensetzen.
Während in einer bevorzugten Ausgestaltung das mindestens eine Paket von Laserpulsen von einem Anregungslaser mit einer Frequenz von 107 bis 109 Hz erzeugt wird, wird gleichzeitig ein Feldlaser eingesetzt, der einen hochfrequenten ersten Laserstrahl mit einer Wellenlänge von 109 bis 1011 Hz erzeugt, der einer herkömmlichen und bekannten elektronischen Gleichrichtung unterzogen wird, bevor er das Messvolumen beaufschlagt. Für höhere Frequenzen ist die Maßnahme ii) prinzipiell genauso geeignet; jedoch ist gegenwärtig kein Gleichrichter für den optischen Spektralbereich bekannt.
In einer besonderen Ausgestaltung wird das erfindungsgemäße Verfahren derart ausgestaltet, dass im Messvolumen zu dem bereits vorhandenen quasi-statischen Magnetfeld zusätzlich mindestens ein weiteres quasi-
statisches Magnetfeld der Flussdichte Bot mit 1 = 1, 2, ... erzeugt wird.
Hierzu wird gemäß dem zusätzlichen Schritt a' ) mindestens ein weiterer Laserstrahl erzeugt, dessen Wellenlänge der Wellenlänge des niederfrequenten ersten Laserstrahls gemäß Maßnahme i) entspricht, jedoch unterscheiden sich die Phasen des mindestens einen weiteren Laserstrahls von der Phase des niederfrequenten ersten Laserstrahls um 90° ± 5°, bevorzugt um 90°
± 1°, so dass die Flussdichte BOi des mindestens einen weiteren Laserstrahls im Messvolumen dann einen Nulldurchgang und damit einen möglichst hohen Gradienten zeigt, wenn die Flussdichte des quasistatischen Magnetfelds gemäß Maßnahme i) im Messvolumen ein Maximum aufweist .
Im Falle von Maßnahme ii) , wenn nicht bereits ein niederfrequenter erster Laserstrahl gemäß Maßnahme i) eingesetzt wurde, lässt sich dennoch analog mindestens ein weiterer niederfrequenter Laserstrahl erzeugen, der im Messvolumen dann einen Nulldurchgang und damit einen möglichst hohen Gradienten besitzt.
In einer Ausgestaltung sind der erste Laserstrahl und die vorhandenen weiteren Laserstrahlen parallel zueinander ausgerichtet.
In einer anderen Ausgestaltung sind vorhandene weitere Laserstrahlen jeweils orthogonal zum ersten Laserstrahl ausgerichtet. Aufgrund der Dreidimensionalität des Raums lassen sich so mit zwei weiteren orthogonal zueinander ausgerichteten Laserstrahlen Gradienten in allen x- und y- Richtung erzeugen, wenn die z-Richtung die Schwingungsrichtung des durch den ersten Laserstrahl erzeugten quasi-statischen Magnetfelds ist.
Der mindestens eine weitere Laserstrahl wird entweder von
einem oder mehreren weiteren Feldlasern, die jeweils eine
geeignete Wellenlänge aussenden, erzeugt oder mittels mindestes eines
in den Strahlengang eingebrachten Strahlteilers und einer π/2 Verzögerungsleitung (Phasenschieber) aus dem ersten Laserstrahl mit derselben Wellenlänge abgezweigt.
In dieser Ausgestaltung beaufschlagt der mindestens eine weitere Laserstrahl das Messvolumen, wodurch im Messvolumen mindestens ein weiteres, periodisch veränderliches Magnetfeld mit einer Flussdichte Box mit i = 1, 2, ... erzeugt wird, das jeweils einen Gradienten aufweist. Trifft während Schritt b) ein Laserpuls mit einem zeitlich veränderlichen Magnetfeld der Flussdichte Bi auf das Messvolumen, so ermöglicht das zusätzliche Vorhandensein des quasi-statischen Magnetfeldgradienten eine Bildgebung (MRI), deren Auflösung nur durch die Steigung des Gradienten selbst begrenzt ist.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Probe in den Frequenzbereichen der sie beaufschlagenden Laserstrahlen und Laserpulse zumindest teilweise transparent oder reflektierend sein muss, um ein detektierbares Antwortsignal erzeugen zu können.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und beinhaltet wenigstens
- mindestens einen Feldlaser zur Erzeugung eines ersten Laserstrahls,
- einen Anregungslaser zur Erzeugung von Laserpulsen, wobei die Frequenz des Anregungslasers die Frequenz des ersten Laserstrahls um mindestens einen Faktor 102 übersteigt oder die Wellenlänge des Anregungslasers die Wellenlänge des ersten Laserstrahls um mindestens einen Faktor 102 übersteigt,
- Mittel zur Steuerung der relativen Phase zwischen dem Feldlaser und dem Anregungslaser, insbesondere einen Trigger, und
- Mittel zur Führung des ersten Laserstrahls und der Laserpulse in einem Strahlengang auf ein Messvolumen zur Aufnahme einer Probe.
In einer bevorzugten Ausgestaltung wird in den Strahlengang ein
Strahlteiler und eine π/2 Verzögerungsleitung eingebracht, so dass der Ausgang eines Feldlasers auf mindestes zwei Laserstrahlen, die
dann eine Phasenverschiebung von π/2 besitzen, aufgeteilt werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die zur seiner Durchführung geeignete Vorrichtung ermöglichen die Erzeugung von lokalen Magnetfeldern und Magnetfeldgradienten mit sehr hohen Flussdichten. Der dadurch erzielte Empfindlichkeitsgewinn erlaubt Kernspinresonanzuntersuchungen auch an einzelnen Atomkernen.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung zu seiner Durchführung werden im Folgenden an Ausführungsbeispielen und den Figuren dargestellt. Hierbei zeigen im Einzelnen:
Fig. 1 das allgemeine Messprinzip gemäß Maßnahme i) ;
Fig. 2 vergrößerte Darstellung zu Fig. 1;
Fig. 3 eine einfache Einrichtung zur Spektroskopie gemäß
Maßnahme i) ;
Fig. 4 eine Einrichtung zur Mikrospektroskopie gemäß Maßnahme i) ; Fig. 5 das allgemeine Messprinzip gemäß Maßnahme ii) ;
Fig. 6 vergrößerte Darstellung zυ Fig. 5;
Fig. 7 eine einfache Einrichtung zur Spektroskopie gemäß Maßnahme ii) ;
Fig. 8 eine Einrichtung zur Mikrospektroskopie gemäß Maßnahme ii) .
Das Prinzip der Erfindung unter Verwendung der Maßnahme i) ist schematisch in Fig. 1 dargestellt. Der erste Laserstrahl mit einer Frequenz fOi, einer Periodendauer τoi und einer Wellenlänge γoi strahlt auf das Messvolumen ein, wodurch sich über das Messvolumen auf der Zeitskala der unten genannten Laserpulse in z-Richtung ein quasistatisches Magnetfeld mit einer Flussdichte Boi ausbildet.
Weiterhin wird in Fig. 1 in Richtung des ersten Laserstrahls ein weiterer Laserstrahl mit einer Frequenz fO2, einer Periodendauer τo2 und einer Wellenlänge Y02 auf das Messvolumen eingestrahlt, wodurch sich über das Messvolumen auf der Zeitskala der Laserpulse ein weiteres Magnetfeld in z-Richtung mit einer Flussdichte B02 ausbildet. Der
zweite Laserstrahl ist in Bezug auf seine Phase zum ersten Laserstrahl so versetzt, dass möglichst genau im Zentrum der Probe bzw. an der Stelle des Maximums des Magnetfelds des ersten Laserstrahls ein quasi-statischer Nulldurchgang des Magnetfelds B02 auftritt. Liegen die Schwingungsebenen der beiden Magnetfelder Boi und Bo2 in der gleichen ebene, besitzt bei dem sinusförmigen Verlauf der beiden Magnetfelder der Gradient der Superposition an dieser Stelle die höchste Steigung. Aus Fig. 1 ist ersichtlich, dass je nach Frequenz fo∑, Periodendauer τ02 und Wellenlänge γo2 sich die Stärke des Magnetfeldgradienten im Messvolumen einstellen lässt.
In Richtung der beiden Laserstrahlen wird nun das Messvolumen mit einer Folge von Laserpulsen mit einer Frequenz fι, Wellenlänge γi, Periodendauer τlr Pulsdauer τpl und einstellbarer Polarisation p% derart beaufschlagt, dass jeder Laserpuls das Messvolumen an der Stelle des quasi-konstanten Magnetfelds BOi und des stärksten Magnetfeldgradienten —— = max oder —— = max trifft. Dabei wurde die Frequenz fι so dy dx
gewählt wird, dass sie die Frequenzen fni und fn? der beiden Laserstrahlen um mindestens einen Faktor 102, bevorzugt 103, übersteigt.
Ist die Larmor-Bedingung gemäß Gl. 1 erfüllt, so sendet zumindest ein Probenvolumen, das sich innerhalb des Messvolumens befindet, als Antwort auf die Beaufschlagung ein Kernspinresonanz-Signal aus, das mit einem auf das Messvolumen gerichteten Detektor nachgewiesen wird.
Fig. 2 zeigt die Situation mit dem zu untersuchenden Probenvolumen und seiner nahen Umgebung vergrößert. Der amplitudenkonstante Eingangspuls mit einer Frequenz flf einer Periodendauer T1, einer Wellenlänge γi bewirkt aus dem Probenvolumen heraus das rechts im Bild angedeutete abklingende Antwortsignal, das mit dem Detektor aufgenommen wird.
Während in den Fig. 1, 3 und 4 jeweils eine von links im Bild kommende Laserpulsfolge mit drei bzw. vier Laserpulsen eingezeichnet ist,
wobei der dritte bzw. vierte Laserpuls gerade am Messvolumen eintrifft, zeigt Fig. 2 demgegenüber nur diesen eintreffenden Laserpuls vergrößert hervorgehoben.
In Fig. 3 ist eine vereinfachte Einrichtung zur Mikro-/Nano-spektro- skopie bzw. Mikro-/Nanoskopie dargestellt. Über optische Medien, Umlenkspiegel und halbdurchlässige Spiegel wird der erste Laserstrahl (Frequenz fo, Periodendauer τo, Wellenlänge γo) mit den Laserpulsen (Frequenz flr Periodendauer τlr Pulsdauer τplr Wellenlänge γi) zusammen geführt, so dass im Messvolumen gleichzeitig das quasi-konstante Magnetfeld Boi, das hier in z-Richtung ausgerichtet ist, und zentral der Laserpuls auf die Probe einwirken. Der Laserpuls hat eine um mindestens 102 geringere Periodendauer als der erste Laserstrahl. Weiter dargestellt sind die Magnetfeldkomponenten S2 der Laserpulse mit den jeweils zugehörigen Frequenzen fx.
Fig. 4 zeigt denselben Aufbau wie Fig. 1, jedoch erweitert um die Darstellung der Strahlquellen. Links im Bild sind oben und unten die beiden Feldlaser zur Erzeugung der ersten und zweiten Laserstrahlen sowie in der Mitte der Anregungslaser zur Erzeugung der Laserpulse sowie vier Laserpulse, die sich auf dem Weg zu Probe befinden, dargestellt. Über Umlenkspiegel und halbdurchlässige Spiegel werden die beiden Lichtstrahlen und die Laserpulse zusammengeführt und auf das Messvolumen gerichtet. Die Art der Strahlumlenkung ist beispielhaft dargestellt, wobei eine andere Anordnung möglich ist, so lange die Zusammenführung und Lokalisierung der beiden Laserstrahlen und der Laserpulse im Volumen der zu untersuchenden Probe gewährleistet sind.
Eine Modellrechnung für Laser-Felder soll die Funktionsfähigkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens in Bezug auf Maßnahme i) quantitativ verdeutlichen. Zur lokalen Erzeugung des auf der Zeitskala der Laserpulse quasi-konstanten Magnetfelds B0 im Bereich des Messvolumens werden als Feldlaser ein IR-Laser mit der Betriebsfrequenz fOi = 1013 Hz und als Anregungslaser ein gepulster UV-Laser ( τP1 = ICT14 s) mit
einer Betriebsfrequenz
fi = 1015 Hz verwendet.
Unter Anwendung von Gl. 1 ergibt sich die Magnetfeldstärke für Protonenresonanz {γproton = 42,5#106 MHz/T) bei maximaler Laseramplitude zu
B0]=^±~\SOAdT. (3)
ΥKern
Die Laser-Feld-Intensität beträgt
Der Magnetfeldgradient lässt sich unter der Annahme von
B02 ~ B01 und Y02 & Yoi zu
abschätzen. Damit die Energieniveaus angeregt werden, ist eine entsprechende Anregungsbreite
erforderlich, es wird bestätigt, dass der Puls kürzer ist als die Periode von B0. Hieraus ergibt sich ein abgeschätzter Anregungspuls (90°-Pulslänge) von 10"14 s.
Daraus folgt für den Wert der Feldstärke B1
0.25 «/„£, -1(T14S → Bx= 59OkT. (7)
Für die Intensität des UV-Lasers ergibt sich somit zu
In der folgenden Tabelle 1 sind Größenordnungen einiger Feldeigenschaften mit nicht gleichgerichtetem B0I-FeId angegeben:
Das Prinzip der Erfindung unter Verwendung der Maßnahme ii) ist schematisch in Fig. 5 dargestellt. Der erste Laserstrahl mit einer Frequenz foi, einer Periodendauer τoi und einer Wellenlänge γoi wird gleichgerichtet und strahlt auf das Messvolumen ein, wodurch sich ü- ber das Messvolumen auf der Zeitskala der unten genannten Laserpulse in z-Richtung ein quasi-statisches Magnetfeld mit einer Flussdichte Boieff ausbildet.
Weiterhin wird in Fig. 5 in Richtung des ersten Laserstrahls ein weiterer nicht gleichgerichteter Laserstrahl mit einer Frequenz Jf02, einer Periodendauer τo2 und einer Wellenlänge Y02 auf das Messvolumen eingestrahlt, wodurch sich über das Messvolumen auf der Zeitskala der Laserpulse ein weiteres Magnetfeld in z-Richtung mit einer Flussdich-
te B02 ausbildet. Der zweite Laserstrahl ist so angeordnet, dass möglichst genau im Zentrum des Probenvolumens ein quasi-statischer Nulldurchgang des Magnetfelds B02 auftritt.
Aus Fig. 5 ist ersichtlich, dass je nach Frequenz f02, Periodendauer Xo2 und Wellenlänge γo∑ sich die Stärke des Magnetfeldgradienten im Messvolumen einstellen lässt.
In Richtung der beiden Laserstrahlen wird nun das Messvolumen mit einer Folge von Laserpulsen mit einer Frequenz flt Wellenlänge γlr Periodendauer Ti, Pulsdauer τpl und einstellbarer Polarisation pι derart beaufschlagt, dass jeder Laserpuls das Messvolumen an der Stelle des quasi-konstanten Magnetfelds BOieff und des stärksten Magnetfeldgra- dBm dBm
dienten —— = max oder —— = max trifft. Dabei wurde die Frequenz fι dy δx
so gewählt wird, dass sie die Frequenz fo2 des zweiten Laserstrahls um mindestens einen Faktor 102, bevorzugt 103, übersteigt. Demgegenüber übersteigt die Frequenz f01 die Frequenz fλ um mindestens einen Faktor 102, bevorzugt 103.
Ist die Larmor-Bedingung gemäß Gl. 1 erfüllt, so sendet zumindest ein Probenvolumen, das sich innerhalb des Messvolumens befindet, als Antwort auf die Beaufschlagung ein Kernspinresonanz-Signal aus, das mit einem auf das Messvolumen gerichteten Detektor nachgewiesen wird.
Fig. 6 zeigt die Situation mit dem zu untersuchenden Probenvolumen und seiner nahen Umgebung vergrößert. Der vergrößert hervorgehobene amplitudenkonstante Eingangspuls mit einer Frequenz £χ, einer Periodendauer τlf einer Wellenlänge γi bewirkt aus dem Probenvolumen heraus das rechts im Bild angedeutete abklingende Antwortsignal, das mit dem Detektor aufgenommen wird.
In Fig. 7 ist eine vereinfachte Einrichtung zur Mikro-/Nano-spektro- skopie bzw. Mikro-/Nanoskopie dargestellt. Über optische Medien, Umlenkspiegel, Gleichrichter und halbdurchlässige Spiegel wird der ers-
te Laserstrahl (Frequenz fo, Periodendauer τo, Wellenlänge γo) mit den
Laserpulsen (Frequenz flr Periodendauer τlt Pulsdauer τpi, Wellenlänge Yi) zusammen geführt, so dass im Messvolumen gleichzeitig das quasikonstante Magnetfeld Boieff, das hier in z-Richtung ausgerichtet ist, und zentral der Laserpuls auf die Probe einwirken. Der Laserpuls hat eine um mindestens 102 höhere Periodendauer als der erste
Laserstrahl. Weiter dargestellt sind die Magnetfeldkomponenten B± der Laserpulse mit den jeweils zugehörigen Frequenzen f±.
Fig. 9 zeigt denselben Aufbau wie Fig. 5, jedoch erweitert um die Darstellung der Strahlquellen. Links im Bild sind oben und unten die beiden Feldlaser zur Erzeugung der ersten und zweiten Laserstrahlen sowie in der Mitte der Anregungslaser zur Erzeugung der Laserpulse dargestellt. Über Umlenkspiegel, einen Gleichrichter und halbdurchlässige Spiegel werden die beiden Lichtstrahlen und die Laserpulse zusammengeführt und auf das Messvolumen gerichtet. Die Art der
Strahlumlenkung ist beispielhaft dargestellt, wobei eine andere Anordnung möglich ist, so lange die Zusammenführung und Lokalisierung der beiden Laserstrahlen und der Laserpulse im Volumen der zu untersuchenden Probe gewährleistet sind.
Eine beispielhafte Rechnung für die Maßnahme ii) unter den Bedingungen mit Gleichrichtung von Boi soll das erfindungsgemäße Verfahren quantitativ verdeutlichen. Zur lokalen Erzeugung des effektiven qua- si-statischen Magnetfelds Boieff werden ein IR-Laser mit der Betriebsfrequenz foi = 1013 Hz und ein für das
Anregsignal ein gepulster Maser (τP1 & 10'10 s; foi ~ 1013 Hz) der Betriebsfrequenz fi = 1011 Hz verwendet.
Unter Anwendung von Gl. 1 ergibt sich die Magnetfeldstärke für Protonenresonanz (γProton= 42,5-106 MHz/T) und einem Mittelungsfaktor ξ≤ 1.0 zu
Bow=ξ-B01=^-- ISkT. 9)
7Kern
Die Laser-Feld-Intensität mit ξ = 0,64 ist:
/ •Oi -L ~s. GW
B Ol «64
2 Mo μm 2 * 10)
Der Magnet feldgradient kann unter Verwendung von B02 ~ 10 -3 BOi und γo2
103 Vi abσeschätzt werden als:
(H)
Damit die Energieniveaus angeregt werden ist eine entsprechende Anregungsbreite von
Δ/;~IO-3/ol=ioIÜHz. 12) erforderlich. Es ergibt sich ein abgeschätzter Anregungspuls (90°- Pulslänge) von 10~10 s. Daraus ergibt sich für die Bi-Feldstärke ein Wert von
0.25 «/„5, -1(T10S → B,=S9T (13)
Für die Intensität des Masers ergibt sich somit
B; kW
«410 i4)
2 μ0 μm 2 * :
In der nachfolgenden Tabelle 2 sind Größenordnungen einiger Feldeigenschaften mit gleichgerichtetem B0I-FeId angegeben:
An baulicher Anordnung bestehen Freiheiten. Setzt man z. B. optische Fasern ein, um Laserstrahlung zu erzeugen, sind nicht unbedingt mehrer Laserquellen erforderlich, die aufeinander getriggert werden müssen, da sich die Strahlung einer einzigen Quelle mit unterschiedlichen Faseranordnungen entsprechend eingestellt werden kann.
Es lässt sich auch eine definierte Phasenlage verschiedener Poiarisa- tionszustände erzeugen, so dass sich die in der NMR übliche phasenempfindliche Quadraturdetektion (siehe z. B.
Electronics Letters, 15, 1979, 615) einsetzen lässt.