Beschreibung
Verfahren zur Feuchtereduktion einer isolationsbeschichteten Wicklung sowie eine Sprühvorrichtung zur Feuchtereduktion
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Feuchtereduktion mindestens einer mit einer Isolationsschicht umgebenden Wicklung in einem Behälter, wobei die Wicklung mittels eines niederfrequenten Stromes auf eine vorgebbare Temperatur aufge- heizt wird. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Sprühvorrichtung mit einer Düse zur Feuchtereduktion mindestens einer mit einer Isolationsschicht umgebenden Wicklung in einem Behälter. In der Isolationsschicht einer Wicklung eines ölisolierten
Transformator bildet sich mit zunehmender Betriebsdauer aufgrund von chemischen und wärmephysikalischen Prozessen Feuchtigkeit. Zusätzlich zu dieser innerhalb eines Transformators gebildeten Feuchte gelangt Feuchtigkeit über das im ständigen Kontakt mit der Außenluft stehende Ausdehnungsgefäß in den Ölkreislauf eines ölisolierten Transformators.
Die so gebildete und eingelagerte Feuchte innerhalb der Isolationsschicht der Wicklung gefährdet die Betriebssicherheit von ölisolierten Transformatoren, da die Feuchte die Isolationsfähigkeit der Isolationsschicht reduziert und gleichzeitig den Alterungsprozess der Isolationsschicht beschleunigt.
Aus diesem Grunde sind im Rahmen von Service- und Reparatur- arbeiten Trocknungen der Wicklungen und Isolationsschichten in regelmäßigen Abständen notwendig. Aufgrund der großen Baugröße und der Anforderung einer hohen Verfügbarkeit der
Transformatoren können viele Reparatur- und Servicearbeiten
nur unmittelbar vor Ort am ölisolierten Transformator ausgeführt werden. Das so genannte Vapour-Phase-Verfahren benötigt beispielsweise einen entsprechenden Trocknungsofen, in dem eine zuvor ausgebaute Wicklung mit Isolationsschicht einge- bracht werden muss. Nach der Trocknung muss die Wicklung mit der Isolationsschicht wieder in den Transformator eingesetzt werden, die isoliert befestigte Verbindungen müssen nachgespannt und die Wicklungen aufgrund von Längenänderungen nach- gepresst werden. Als Alternatiwerfahren bietet sich die Ein- bringung von Heißluft in den Behälter des Transformators an, wobei hierbei keine Reinigung der Isolationsschicht stattfindet und aufgrund von WärmeStrömung- und Konvektionsprozessen lokale Überhitzungen und damit Beschädigungen der Isolationsschicht auftreten können. Nachteilig an diesem Heißluftver- fahren ist der relativ langsame Trocknungsprozess in Verbindung mit dem Nachteil, dass der Trocknungsverlauf und die Trocknungsqualität nicht überprüft werden können.
Mittels des so genannten ÖlSprayverfahrens wird über am Be- hälter angeordnete Sprühdüsen ein erwärmter Öltröpfchennebel im Behälter erzeugt. Auch für dieses Verfahren muss der
Transformator vom Netz genommen werden, bevor er getrocknet werden kann. Zunächst wird das Isolieröl vom Kessel des
Transformators abgepumpt. Anschließend wird der Deckel geöff- net und der Aktivteil wird ausgebaut. Dies ist notwendig zum Einbringen der Öffnungen für die Sprühdüsen. Die Sprühdüsen werden angepasst und die speziellen Düsen-Öffnungen werden in den Deckel und den Kessel eingebracht, zumeist extra hierfür geschweißt. Der Aktivteil wird nach der Durchführung der Vor- bereitungsmaßnahmen des Ölsprayverfahrens wieder in den Kessel eingebaut und der Transformator wird geschlossen. An den Transformatorkessel wird eine geregelte Vakuumpumpe angeschlossen. Die Sprühdüsen, sowie der Kessel des Transforma-
tors werden mit einer Ölaufbereitungsanlage verbunden. Die Ölaufbereitungsanlage muss über Ölpumpen, Filter, eine Heizung und einen Entgasungskessel verfügen. Dann wird Isolieröl bis zu einem Niveau von rund 40 cm über der Bodenplatte des Kessels eingefüllt.
Nach diesen Vorbereitungen wird der Ölumlaufprozess gestartet. Das Isolieröl, dass sich im unteren Teil des Kessels befindet wird in die Ölaufbereitungsanlage gesaugt, gefiltert, geheizt, entgast und über die Düsen wieder in den Kesselraum des Transformators gedrückt. Das aufbereitete, warme Öl sprüht aus den Düsen auf die Wicklungen. Es fließt über sie und erwärmt sie. Das Öl tropft von den Wicklungen und sammelt sich wieder im unteren Bereich des Kessels. Es umspült das untere Joch des Kerns und erwärt auch den Kern. Nachdem eine Temperatur des Aktivteils von 60 0C bis 80 0C erreicht ist, wird eine Vakuumpumpe zugeschaltet und die Feuchtedämpfe werden abgesaugt. Sofern eine Kältefalle im Vakuumkreis eingebaut ist, kann der Erfolg des Prozesses relativ gut überwacht werden. Der Ölsprühprozess wird solange fortgesetzt, bis erkennbar keine Feuchtigkeit mehr aus den Wicklungen über die Vakuumpumpen abgesaugt wird.
So beschreibt die DE 195 01 323 C2 ein Verfahren zur Trock- nung der Feststoffisolation eines in einer elektrischen Anlage angeordneten Transformators. Mittels einer genau festgelegten Abfolge unterschiedlichster Temperaturverteilungen innerhalb eines Transformators soll eine Trocknung der Feststoffisolation erreicht werden.
Ebenfalls wird die Trocknung einer Wicklung und einer Isolationsschicht eines Transformators dergestalt durchgeführt, dass ein niederfrequenter Strom innerhalb der Wicklung eine
definierte Temperatur erzeugt . Diese so genannte Low Frequen- cy Heating (LFH-Trocknung) wird auch als harte Trocknung bezeichnet, da die Gefahr der Überhitzung und der lokalen
Verbrennung der Isolationsschicht im Rahmen dieses Trock- nungsverfahrens gegeben ist. Des Weiteren findet keinerlei
Flüssigkeitsumwälzung um die Wicklungen und Isolationsschichten statt, so dass keine Reinigung des Aktivteils erfolgt und aufgrund der durch die harte Trocknung bedingten Längenänderung der Wicklung die Wicklungen nachgepresst werden müssen.
Das LFH-Verfahren nutz die technische Gegebenheit, dass sich stromdurchflossene Wicklungen aufgrund ihres Ohmschen Widerstands erwärmen. Der zu trocknende Transformator wird unter- spannungsseitig kurzgeschlossen. Oberspannungsseitig wird die die LFH-Anlage angeschlossen. Ein niederfrequenter Strom bis zu 10 Hz wird von der LFH-Anlage in die Oberspannungswicklungen eingespeist . Diese erwärmen sich direkt aufgrund des ohmschen Widerstands. Der magnetisierte Kern des Transformators wird durch den niederfrequenten Strom angeregt und erwärmt sich ebenfalls. Er überträgt die Leistung auf die Unterspannungsseite des Transformators. In den kurzgeschlossenen Wicklungen der Unterspannungsseite kommt es zum Stromfluss der diese Wicklungen erwärmt . Die Erwärmung der Wicklungen und des Kerns bewirkt eine Erwärmung des gesamten Aktivteils von innen, inklusive des direkt in Kontakt stehenden Isolationsmaterials. Die Feuchtigkeit wird über eine am Kessel des Transformators angeschlossene Vakuum Pumpe abgesaugt .
Bevor ein Transformator mit dem LFH-Verfahren getrocknet wer- den kann, muss der Transformator vom Netz getrennt werden. Das Isolieröl wird abgepumpt. Temperatursensoren werden am Kessel und am Aktivteil angebracht, danach wird der Kessel des Transformators über eine elektrisch einstellbare Ventil-
gruppe mit einem Vakuum Pumpensatz verbunden. Die Unterspannungsseite wird kurzgeschlossen und die Oberspannungsseite mit der LFH-Anlage verbunden. Nach Abschluss der Vorbereitungen wird das LFH-Verfahren gestartet. Er besteht aus einer Abfolge von Heiz- und Vakuumphasen. Die Dauer und die Intensität der einzelnen Strom- und damit Erwärmungsphasen erfolgt nach Algorithmen, die vom Hersteller der LFH-Anlage festgelegt wurden. Die Stromphasen werden von einer SPS-Steuerung kontrolliert, wobei die Signale der angebrachten Sensoren, sowie Ergebnisse vom LFH- Verfahren begleitenden automatischen Messungen in die Berechnung einfließen. Der Anwender hat die Möglichkeit in das LFH- Verfahren einzugreifen und individuell anzupassen. Die ver- dampfende Feuchte wird über die Vakuumpumpe abgeführt. Bei
Integration einer Kältefalle in den Vakuumkreis kann der Erfolg der Trocknung messtechnisch erfasst werden.
Nach Abschluss des LFH-Verfahrens müssen am Aktivteil die me- chanischen Verbindungen, die aus Isolationsmaterial gefertigt sind, nachgespannt werden. Meistens müssen auch die Wicklungen neu gepresst werden. Dafür muss der Aktivteil des Transformators aus dem Kessel gehoben werden. Dies ist nur möglich, wenn der Deckel vom Kessel abgebaut wird. Nach dem Spannen und Pressen wird der Aktivteil wieder eingebaut und der Transformator wird geschlossen. Ein letzter Vakuumprozess wird gestartet. Anschließend wird das Isolieröl eingefüllt und zirkuliert. Danach kann mit den Arbeitsschritten zur Wiederinbetriebnahme begonnen werden.
So beschreibt die WO2007/103145 Al eine niederfrequente Heizanlage. Des Weiteren offenbart die EP 1 253 389 Bl ein Ver-
fahren zum Trocknen eines Aktivteils und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens mittels des LFH-Verfahrens .
Nachteilig an allen bisherigen Verfahren im Stand der Technik ist, dass eine gezielte und kontrollierte Trocknung der Wicklung und der Isolationsschicht eines ölisolierten Transformators nicht gegeben ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfah- ren zur Feuchtigkeitsreduktion bereitzustellen, das einfach und effektiv eine Feuchtereduktion der Isolationsschicht und der Wicklung in einem Behälter vor Ort erlaubt .
Gelöst wird die Aufgabe durch ein Verfahren gemäß den Merkma- len des Patentanspruches 1.
Des Weiteren wird die Aufgabe gelöst durch eine Sprühvorrichtung gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 7. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass in mindestens eine Öffnung des Behälters ein Stabelement mit einer Düse als Sprühvorrichtung angeordnet wird, wobei die Düse der Sprühvorrichtung auf die Wicklung ausrichtbar ist und ein erwärmtes Öl über die Düse der Sprühvorrichtung auf die Wick- lung gesprüht wird. Hierdurch wird die Wicklung umfassend und schonend durch die kombinierte Erwärmung mittels des niederfrequenten Stromes innerhalb der Wicklung und des unmittelbar auf die Wicklung aufgesprühten Öls der Sprühvorrichtung getrocknet .
Entgegen dem reinen bisherigen ausschließlichen Ölspray- Verfahren wird bei der vorliegenden Erfindung der Aktivteil vor Beginn des Prozesses nicht ausgebaut und es werden keine
zusätzlichen Öffnungen in den Kessel eingebracht. Vorteilhafterweise ist das Stabelement relativ zur Verschlusseinrichtung verschiebbar, insbesondere mittels eines am Stabelement angebrachten Handgriffs. Des Weiteren kann das Stabele- ment als mechanisch flexibles und damit verformbares Rohr, insbesondere in Form eines Schwanenhalses, ausgestaltet sein.
Nachdem das Isolieröl abgelassen wird, werden vom Kessel des Transformators eine Anzahl von Radiatoren abgebaut. Bevorzugt sind es die Radiatoren, die direkt vor und zwischen den Wicklungen angeordnet sind. Die Drosselklappen, an denen die Radiatoren am Kessel befestigt sind können nun zum Anbau der Sprühlanzen verwendet werden. Die Sprühvorrichtungen werden an die Drosselklappen angeschraubt und sorgfältig auf die Wicklungen ausgerichtet . Die Positionen der Düsen der Sprühvorrichtungen werden so gewählt, dass das austretende Öl genau auf die Wicklungen sprüht .
Bevorzugt werden die Sprühvorrichtungen an den oberen Dros- seiklappen angebracht. Die unteren Drosselklappen werden mit Blindflanschen verschlossen, sofern nicht weitere Sprühvorrichtungen montiert werden. Den Einzelprozessen folgend werden eine LFH-Anlage, ein Frequenzumrichter oder eine Gleichstromquelle zur Erzeugung von niederfrequenten elektrischen Strömen bzw. von Gleichströmen, eine Vakuumpumpe mit Ventilsatz und eine Ölaufbereitungsanlage angeschlossen. Nach den Vorbereitungsmaßnahmen wird das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung gestartet. Die Aufheizung des Aktivteils erfolgt einerseits „von innen" durch die Erwärmung der Wick- lungen und des Kernes durch den niederfrequenten Strom und
„von außen" durch das Versprühen von warmem Öl, das über die Isolation und die Wicklungen fließt, sowie das untere Joch umspült .
Der Kombinationsprozess bewirkt eine wesentlich gleichmäßigere Erwärmung von Wicklungen und Isolation, und es wird verhindert, dass Teile der Wicklungen überhitzen oder die Isola- tion lokal verbrennt. Da zwei Energiequellen eingesetzt werden, beschleunigt sich die Aufheizphase und somit die gesamte Prozessdauer. Die Einzelanlagen können kleiner dimensioniert werden, da beide Anlagen gleichzeitig Leistung zur Trocknung des Akltivteils einspeisen. Diese kombinierten Einzelanlagen bieten sich daher für Vor-Ort-Reparaturen und Servicemaßnahmen an .
Nach Abschluss des Prozesses wird der Kessel des Transformators mit Trockenluft gefüllt. Anschließend werden die Sprüh- Vorrichtungen demontiert und die Radiatoren werden angebaut.
Ein Nachspannen der Wicklungen kann in den meisten Fällen entfallen, da dieser Trocknungsprozess nicht hart, dass heißt nicht materialbelastend, verläuft.
In einer letzten Phase wird am Kessel Vakuum gezogen und das Isolieröl wird wieder eingefüllt. Nach den geforderten Ölum- läufen und der spannungsabhängigen Beruhigungszeit kann mit den Inbetriebnahme Maßnahmen am Transformator begonnen wer- den.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass die Düse durch Lage- und/oder Längen- und/oder Winkeländerungen des Stabelementes der Sprühvorrichtung un- mittelbar auf die Wicklung ausgerichtet wird. Im Unterschied zu herkömmlichen Verfahren, die einen Öltropfchennebel innerhalb des Kessels erzeugen, wird mittels der vorliegenden Erfindung die Wicklung mittels der Sprühvorrichtung gezielt mit
heißem Öl besprüht . Durch die unmittelbare Besprühung der Wicklung mit einem erwärmten Öl, wird die Wicklung effektiv und umfassend von einem Öltröpfchennebel umgeben. Hierdurch wird vermieden, dass es zu lokalen Überhitzungen und damit gegebenenfalls Beschädigungen der Isolationsschicht kommt. Des Weiteren ist durch die unmittelbare Einbringung des heißen Öls in der Nähe der Wicklung und der damit verbundenen Wasseraufnahme eine effektive Aufnahme der Feuchtigkeit in den Öltröpfchennebel und ein anschließender Abtransport der Feuchtigkeit gewährleistet.
Es wird als Vorteil angesehen, dass das Stabelement in eine im Behälter bereits vorhandene Öffnung, insbesondere eine Radiatorendrosselklappe, eingeführt und über ein Verschlussele- ment die Öffnung gasdicht verschlossen wird. Im Rahmen des herkömmlichen ÖlSprayverfahrens werden häufig zusätzliche Löcher in der Kesselwand erzeugt. Dies ist nur mittels umfangreicher Schweißarbeiten möglich, die zum einen kostenintensiv und zum anderen zu einer Reduktion der mechanischen Struktur des Kessels führen. Auch nach einem anschließenden Verschweißen der so ausgebildeten Öffnungen ist die mechanische Festigkeit der Kesselwand in diesem Bereich reduziert. Aufgrund der gezielten Positionierungsmöglichkeit der Düse der Sprühvorrichtung mittels des Stabelementes können im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch bisher nicht genutzte, vorhandene Öffnungen innerhalb eines Transformatorkessels genutzt werden. Insbesondere die Verwendung von Radiatorendrosselklappen bietet den Vorteil, dass die den Drosselklappen zugeordneten Radiatoren schnell und einfach abgebaut und eine entsprechen- de Sprühvorrichtung leicht innerhalb dieser bereits vorhandenen Öffnungen eingeführt werden kann. Hierzu weist die Sprühvorrichtung ein zur jeweiligen Öffnung korrespondierendes Verschlusselement auf, das die jeweilige Öffnung gasdicht ab-
schließt und insofern einen umfassenden und effektiven Trock- nungsprozess ermöglicht.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens ist vor- gesehen, dass eine Regeleinrichtung den niederfrequenten
Strom innerhalb der Wicklung und/oder die Temperatur und/oder die Sprührate des versprühten Öles der Sprühvorrichtung regelt. Durch die über die Regeleinrichtung koordinierte Regelung der inneren Erwärmung der Wicklung aufgrund des LFH- Verfahrens und der gezielten Einbringung eines definiert erwärmten Öles unmittelbar auf die Wicklung kann eine allseitige und schonende Trocknung der Wicklung im Rahmen der vorliegenden Erfindung gewährleistet werden. Insbesondere mittels Temperatur- und/oder Feuchtesensoren innerhalb des Transfor- matorkessels bzw. Feuchtesensoren im Vakuumkreis können die Temperatur- und Feuchteverteilungen innerhalb des Kessels bzw. der erfolgte Feuchteentzug innerhalb des Vakuumkreises ermittelt werden. Auf der Grundlage dieser so ermittelten Messdaten kann die Regeleinrichtung die innere Erwärmung der Wicklungen mit Isolationsschichten und/oder des Kerns durch das LFH-Verfahrens gewährleisten. Durch die Ansteuerung der Sprühvorrichtung bezüglich der Temperatur und/oder der Sprührate ist eine exakte und vollständige Besprühung mit einem Öltröpfchennebel auf die Wicklungen möglich.
Mehrere Wicklungen werden im Behälter vorteilhafterweise durch jeweils zugeordnete niederfrequente Ströme erwärmt und mindestens einer Wicklung ist eine Sprühvorrichtung zugeordnet, wobei durch die Regeleinrichtung die niederfrequenten Ströme innerhalb der Wicklung und/oder die Temperatur
und/oder die Sprührate des Öls in der Sprühvorrichtung geregelt werden.
Vorteilhafterweise weist das Stabelement mehrere Düsen auf, wobei durch die Regeleinrichtung die Temperatur und/oder Sprührate des zu versprühenden Öls geregelt wird. Es wird als besonders vorteilhaft angesehen, dass jede Düse der Sprühvor- richtung durch die Regeleinrichtung separat bezüglich der Temperatur und/oder der Sprührate regelbar ist, so dass ein definierter Öltröpfchennebel um die Wicklung erzeugbar ist.
Die Aufgabe wird ebenfalls durch die erfindungsgemäßen Merk- male einer Sprühvorrichtung mit Düse gelöst, indem ein Stabelement zur Ausrichtung und Positionierung der am Stabelement angeordneten Düse auf die Wicklung bereitgestellt wird. Mittels der Konzeption einer Sprühvorrichtung als Stabelement mit einer am Stabelement angeordneten Düse ist eine genaue Positionierung der Düse relativ zur Wicklung mittels der Sprühvorrichtung möglich.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Sprühvorrichtung ist vorgesehen, dass das Stabelement Teleskopsegmente umfasst . Durch die Verwendung von Teleskopsegmenten ist eine entlang der Längsachse der Sprühvorrichtung genaue Positionierung der Düse möglich. Des Weiteren ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass das Stabelement mindestens zwei Stabsegmente aufweist, wobei die Stabsegmente durch ein Gelenkelement, insbesondere ein elektrisch oder mechanisch steuerbares Gelenkgetriebe, in einem vorgebbaren Winkel relativ zueinander anordbar sind. Das Gelenkgetriebe im Sinne der Erfindung kann zwei Freiheitsgrade aufweisen oder auch als Kugelgelenk so ausgestaltet sein, dass drei Freiheitsgrade der Bewegung der Stabele- mente relativ zueinander möglich sind.
Vorteilhafterweise sind mehrere Düsen am Stabelement aufgebracht und einzeln regelbar. Die Düsen können entweder ent-
lang eines einzelnen Stabelementes oder auf unterschiedlichen - gegebenenfalls relativ zueinander bewegbaren - Stabsegmenten angebracht sein. Ein Verschlusselement dient vorteilhaft- erweise zum gasdichten Verschluss einer Öffnung im Behälter.
In einer vorteilhaften Ausführung der Sprühvorrichtung ist vorgesehen, dass die Länge, Lage und/oder Form des Stabelementes durch eine elektrische oder mechanische Regelung der Teleskopsegmente und/oder Stabsegmente und/oder der Gelenk- elemente veränderbar ist. Auch die Veränderung des Durchmessers des Stabelementes und/oder der Teleskop- bzw. Stabsegmente kann im Sinne der vorliegenden Erfindung dazu verwendet werden, die Düsen dergestalt innerhalb des Kessels zu positionieren, dass ein gleichmäßiger und zumindest einen Teil der Wicklung vollständig umschließender Öltröpfchennebel erzeugt wird.
Eine Detektionseinrichtung, insbesondere eine Kamera, ist zur genauen Ausrichtung und Positionierung der Düse am Stabele- ment vorteilhafterweise angeordnet. Ebenfalls ist eine Ultraschallentfernungsmessung mit einer Ultraschallquelle und entsprechenden Ultraschallsender als Detektionseinrichtung denkbar. Mittels der Detektionseinrichtung kann kontrolliert werden, ob die Düse bezüglich der Wicklung optimal ausgerichtet ist.
In einer vorteilhaften Ausführung der Sprühvorrichtung ist ebenfalls vorgesehen, dass das Stabelement bezüglich der Stabsegmente und/oder Teleskopsegmente und/oder des Gelenk- elementes modular aufbaubar ist. Insbesondere mittels einer Steck- und Schraubverbindung bzw. eines Revolververschlusses können unterschiedliche Stab- oder Teleskopsegmente zu einer bezogen auf den jeweiligen Transformator individuell ange-
passten Sprühvorrichtung zusammengesetzt werden. Des Weiteren kann mit entsprechend angeordneten Gelenkelementen eine effektive Ausrichtung der Düse bzw. der Düsen auf die Wicklung gewährleistet werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den Unteransprüchen. Die vorliegende Erfindung wird anhand der nachfolgenden Zeichnungen eingehender erläutert. Es zeigen FIG 1 eine perspektivische Darstellung der Sprühvorrichtung ;
FIG 2 eine schematische Seitenansicht eines Kessels mit zweit angebrachten Sprühvorrichtungen und Regelein- richtung;
FIG 3 eine Schnittzeichnung der Sprühvorrichtung mit einem
Gelenkelement ; FIG 4 eine SchnittZeichnung der Sprühvorrichtung mit drei
Teleskopsegmenten;
FIG 5 eine perspektivische Ansicht der Sprühvorrichtung mit drei Stabsegmenten und zwei Düsen.
Die Figur 1 zeigt eine perspektivische Darstellung der Sprühvorrichtung 1. Die Sprühvorrichtung 1 weist ein Stabelement 2 auf, das durch die Öffnung 6a, 6b, (nicht dargestellt) eines Behälters 14 (nicht dargestellt) einschiebbar ist. An der Vorderseite der Sprühvorrichtung 1 ist eine Düse 3 angeordnet, durch die ein heißes Öl versprühbar ist. Des Weiteren weist die Sprühvorrichtung 1 ein Verschlusselement 4 auf, das die jeweilige Öffnung 6a, 6b eines Behälters 14 gasdicht ver-
schließt. Das Stabelement 2 ist bezüglich des Verschlusselements 4 verstellbar, wobei im gezeigten Beispiel der Figur 1 ein Handgriff 17 zur Verstellung des Stabelements 2 relativ zum Verschlusselement 4 dient . Das heiße zu versprühende Öl kann im Inneren des Stabelementes 2 unter Druck eingebracht und bezüglich der Druckregelung und Temperatur über die Düse 3 gezielt versprüht werden.
Die Figur 2 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Kes- sels 14 mit zwei angebrachten Sprühvorrichtungen 1 und einer Regeleinrichtung 7. Im dargestellten Beispiel der Figur 2 werden die Wicklungen 5a, 5b und die um die jeweilige Wicklung angeordnete Isolationsschichten 15a, 15b innerhalb des Kessels 14 durch zwei Sprühvorrichtungen 1 mit einem warmen Öltröpfchennebel eingesprüht. Die Sprühvorrichtungen 1 sind mittels über im Kessel 14 vorhandenen Öffnungen 6a, 6b in den Innenraum des Kessels 14 einschiebbar. Die Temperatur
und/oder Sprührate der Sprühvorrichtungen 1 wird über eine Regeleinrichtung 7 gesteuert . Im gezeigten Beispiel der Figur 2 saugt eine Ölaufbereitungsanlage 9 das im Kessel 14 befindliche Isolieröl ab, wobei die Ölaufbereitungsanlage 9 eine Trennung zwischen Isolierölanteilen und Feuchtigkeitsanteilen vornimmt. Die Feuchtigkeitsanteile werden in einem entsprechenden Auffangbehälter 11 aufgefangen. Das so aufbereitete Isolieröl wird zum Versprühen mittels der Sprühvorrichtungen 1 genutzt. Alternativ können auch andere Öle oder erhitztes Kerosin zur Versprühung über die Sprühvorrichtungen 1 verwendet werden. Die Regeleinrichtung 7 regelt damit zum einen den über die elektrische Anschlüsse 8 fließenden niederfrequenten Strom innerhalb der Wicklungen 5a, 5b sowie die Temperatur und/oder Sprührate der Sprühvorrichtungen 1. Der Innenraum des Kessels 14 wird über eine Vakuumpumpe 10 evakuiert, so
dass die Feuchtigkeitsanteile bis zu einem gewünschten Niveau innerhalb des Kessels 14 reduziert werden können.
Die Figur 3 zeigt eine SchnittZeichnung der Sprühvorrichtung 1 mit einem Gelenkelement 13. Zwei Stabsegmente 12a, 12b können mittels des Gelenkelementes 13 relativ zueinander angewinkelt werden. Das Gelenkelement 13 kann dabei entweder zwei Freiheitsgrade aufweisen, so dass beispielsweise eine Bewegung innerhalb der Zeichenebene der Figur 3 möglich ist. Es ist jedoch auch denkbar, dass das Gelenkelement 13 ein Kugel - element darstellt und das erste Stabsegment 12a relativ zum zweiten Stabsegment 12b einen unterschiedlichen Winkel in drei Dimensionen aufweisen kann. Im Inneren des Stabelementes
2 sind die Ölkanäle zur Düse 3 angedeutet.
Die Figur 4 zeigt eine Schnittzeichnung der Sprühvorrichtung 1 mit drei Teleskopsegmenten 12a, 12b, 12c. Die Teleskopsegmente 12a, 12b, 12c sind ineinander schiebbar, so dass die Länge des Stabelementes 2 und damit der Sprühvorrichtung 1 veränderbar ist. Vorteilhafterweise können die Teleskopsegmente 12a, 12b, 12c elektrisch relativ zueinander verschoben werden. Hierdurch ist es möglich, dass ein Ausfahren der Teleskopsegmente 12a, 12b, 12c auch innerhalb des Kessels 14 (nicht dargestellt) möglich ist. Es ist dabei vorgesehen, dass an einer Stelle des Stabelementes 2 eine Detektionsein- richtung 16, insbesondere eine Kamera, installiert werden kann. Hierdurch ist es möglich, die genaue Position der Düse
3 innerhalb des Behälters 14 zu erfassen und unmittelbar auf die Wicklungen 5a, 5b (nicht dargestellt) auszurichten.
Die Figur 5 zeigt eine perspektivische Darstellung der Sprühvorrichtung 1 mit drei Stabsegmenten 12a, 12b, 12c, die über ein Gelenkelement 13 miteinander verbunden sind. Eines der
Stabsegmente 12a ist als mechanisch flexibles Rohr ausgestaltet, dass im gezeigten Beispiel der Figur 5 leicht nach oben gebogen ist. Dadurch ist es möglich, eine an die jeweiligen Gegebenheiten angepasste Form des Stabelements 2 bzw. der Stabsegmente 12a, 12b, 12c vorzugeben. Diese auch als Schwanenhals bekannten Rohre sind zum einen mechanisch verformbar und behalten die einmal vorgegebene Form bei, falls keine übermäßig großen Kräfte auf das flexible Rohr wirken. Das Stabelement 2 der Sprühvorrichtung 1 gemäß dem Beispiel der Figur 5 weist zwei Düsen 3 auf, die entweder koordiniert oder unabhängig voneinander einen Öltröpfchennebel erzeugen. Hierdurch ist die Erzeugung eines gleichmäßigen und die Wicklungen 5a, 5b (auch nicht dargestellt) vollständig umschließenden Öltröpfchennebel möglich. In Verbindung mit der Erwärmung der Wicklung 5a, 5b mittels eines niederfrequenten Stromes ist damit eine koordinierte „innere" und „äußere" Trocknung der Wicklungen 5a, 5b und der Isolationsschicht 15a, 15b (nicht dargestellt) möglich. Gleichzeitig wird die Wicklung 5a, 5b und die Isolationsschicht 15a, 15b materialschonend getrocknet und gleichzeitig die Feuchtigkeit dem Transformator effektiv und schnell entzogen.