Beschreibung
Feldgerät zur Prozessinstrumentierung Die Erfindung betrifft ein Feldgerät zur Prozessinstrumentierung, das eine standardisierte 4-20 mA-Schnittstelle zur Ausgabe von Messwerten aufweist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. In prozesstechnischen Anlagen werden für die Steuerung von
Prozessen vielfältige Feldgeräte für die Prozessinstrumentierung eingesetzt. Messumformer dienen zur Erfassung von Prozessvariablen, wie beispielsweise Temperatur, Druck, Durchflussmenge, Füllstand, Dichte oder Gaskonzentration eines Me- diums . Durch Stellglieder kann der Prozessablauf in Abhängigkeit von erfassten Prozessvariablen entsprechend einer beispielsweise von einer Leitstation vorgegebenen Strategie be- einflusst werden. Als Beispiele für Stellglieder seien ein Regelventil, eine Heizung oder eine Pumpe genannt. Insbeson- dere in verfahrenstechnischen Anlagen stellen Druckmessumformer wesentliche sensorische Komponenten im Rahmen von automatisierten Produktionsabläufen dar. Im Hinblick auf ein optimales Anlagenverhalten und eine dauerhaft hohe Produktqualität sind qualitativ hochwertige Messumformer notwendig, die auch unter extremen Bedingungen störungsfreie und wenig fehlerbehaftete Messwerte liefern.
Aus dem Siemens-Katalog „ST FI 01-2008", Kapitel 1 ist ein Druckmessumformer zur Prozessinstrumentierung bekannt, der mit einer standardisierten 4-20 mA-Schnittstelle zur Ausgabe eines Messwerts beispielsweise an ein Leitsystem ausgestattet ist. Die Parametrierung erfolgt in digitaler Form über das HART-Protokoll . Die Messwerte des zu messenden Drucks werden dagegen in Form eines analogen Stromes übermittelt.
In Figur 1 ist der prinzipielle Aufbau der Ausgangsstufe zur Erzeugung des analogen Stromsignals in der 4-20 mA-Schnittstelle des bekannten Druckmessumformers dargestellt. An zwei
Anschlussklemmen 1 und 2 ist eine in der Figur nicht dargestellte Zweidrahtleitung anschließbar, mit welcher der Messumformer in einer prozesstechnischen Anlage beispielsweise mit einer Leitstation oder mit einem Automatisierungsgerät verbunden werden kann. In der Ausgangsstufe wird ein Schleifenstrom I über eine Reihenschaltung, die aus einer Transistorschaltung 3 einer Stromversorgung 4 und einem Messwiderstand 5 besteht, geleitet. Die Transistorstufe 3 wird durch einen Regler 6 mit einem Steuersignal 7 angesteuert. Der durch die Transistorschaltung 3 eingestellte Schleifenstrom I ist somit von der Größe des Steuersignals 7 abhängig. Die Stromversorgung 4 versorgt den Messumformer mit der zu seinem Betrieb erforderlichen Energie. Die zur Verfügung stehende Energie wird durch die Größe des Schleifenstroms I und der an der Stromversorgung 4 abfallenden Spannung U_IN bestimmt. Ein Teil des Schleifenstroms I wird durch die Stromversorgung 4 einem nachgeschalteten DC/DC-Wandler 8 zugeführt, welcher daraus Spannungen 9 erzeugt, die zum Betrieb der elektronischen Schaltkreise des Messumformers geeignet sind. Der Über- sichtlichkeit wegen sind diese in der Figur 1 nicht dargestellt. Der hochgenaue Messwiderstand 5 dient zur Erfassung des Schleifenstroms I und wandelt diesen in ein Spannungssignal um, welches als Istwert U_IST in einer ersten Rückkopplung 10 dem Regler 6 zugeführt ist. Der Regler 6 sorgt dafür, dass der erfasste Istwert U_IST auf einen Sollwert U_SOLL, der entsprechend dem gemessenen Druck durch einen in der Figur 1 nicht dargestellten MikroController generiert wird, eingeregelt wird. Bei dem Regler 6 handelt es sich um einen Regler mit Integrierverhalten, der also eine Regelabweichung aus Sollwert U_SOLL und Istwert U_IST bildet und diese aufintegriert. Im Symbol des Reglers 6 gemäß Figur 1 ist lediglich dessen zentrales Element, ein Operationsverstärker, zur Veranschaulichung dargestellt. Insbesondere an Messumformer werden immer höhere Anforderungen bezüglich Messgenauigkeit und Funktionsumfang gestellt. Die gestiegenen Anforderungen haben auch Auswirkungen auf die Auslegung der Ausgangsstufe der 4-20 mA-Schnittstelle . Die
Anforderungen bezüglich der Genauigkeit des ausgegebenen Messwerts beispielsweise werden direkt durch die Einstellgenauigkeit des Schleifenstroms I mit Hilfe des Messwiderstands 5, des Reglers 6 und der Transistorschaltung 3 beeinflusst. Insbesondere wird für die Realisierung des Reglers 6 ein Operationsverstärker benötigt, der sehr genau ist und eine geringe Offsetspannung aufweist. Weiterhin muss die Ausgangsstufe der Schnittstelle mit einem sehr geringen Stromverbrauch auskommen, damit für die sonstigen elektronischen Schaltungen des Messumformers ausreichend Betriebsenergie zur Realisierung des gewünschten Funktionsumfangs zur Verfügung steht. Insbesondere für die Auswahl der Operationsverstärker und Transistorschaltung hat dies zur Folge, dass nur Bauelemente mit sehr geringem Stromverbrauch eingesetzt werden kön- nen. Zudem muss sich die Ausgangsschaltung durch eine hohe
EMV (Elektromagnetische Verträglichkeit) -Festigkeit auszeichnen. Darunter wird die Fähigkeit der Ausgangsstufe verstanden, Störgrößen bestimmter Höhe ohne Fehlfunktion zu ertragen. Gemäß Kriterium A der NAMUR-Empfehlung NE21 soll durch bestimmte Störungen keine erkennbare Beeinträchtigung der
Funktion hervorgerufen werden. Als Störung wird in der NE21 beispielsweise eine Hochfrequenzeinkopplung im Frequenzbereich von 10 kHz bis 80 MHz und eine Amplitude von 10 V oder eine Beaufschlagung mit schnellen Transienten (Burst) von ei- nem 1 kV über die Zweidrahtleitung spezifiziert. Der Stromausgang des Feldgeräts mit 4-20 mA-Schnittstelle und einer Klassengenauigkeit von 0,5% darf bei einem aktuellen Ausgabewert von 12 mA unter Störeinfluss maximal 0,16 mA vom Sollwert abweichen.
Im Hinblick auf die genannten Anforderungen besitzt die bekannte Ausgangsstufe folgende Nachteile:
Die Verstärkung der Transistorschaltung 3 ist begrenzt, da nur ein einziger PNP-Leistungstransistor verwendet wird, der eine Verstärkung in der Größenordnung vom 50 aufweist. Dadurch wird ein relativ hoher Ansteuerstrom für den Transistor benötigt, der zur Masse GND abfließt. Der Ansteuerstrom steht damit nicht mehr für die Gewinnung der zum Betrieb des Mess-
Umformers erforderlichen Energie zur Verfügung. Die für die Elektronik verfügbare Leistung verringert sich daher um etwa 3%.
Zur Kompensation von Störungen, welche über eine an die An- Schlüsse 1 und 2 angeschlossene Zweidrahtleitung in die Ausgangsstufe eingekoppelt werden, muss der Regler 6 neben der erforderlichen Genauigkeit bei der Einstellung des Schleifenstroms I auch eine hohe Schnelligkeit besitzen. Dies ist nur mit einem Operationsverstärker erreichbar, der einen ver- gleichsweise hohen Leistungsbedarf besitzt. Gegenüber einer Verwendung einer so genannten Ultra-Low-Power-Version ergibt sich daraus eine Reduktion der zur Versorgung der Elektronik verfügbaren Energie um weitere 3%. In der bekannten Ausgangsstufe werden somit bereits 6% der zur Verfügung stehenden Betriebsenergie verbraucht. Mit den ständig wachsenden Anforderungen an Feldgeräte hinsichtlich ihrer Performance bezüglich Messrate, Funktionsumfang, graphischer Anzeige, Anzeigenbeleuchtung, SIL (Safety Integrity Level) nach IEC/EN61508 usw. wird es zunehmend notwendig, die elektrische Energie, die für die Versorgung der Elektronik zur Realisierung der vielen Funktionen dringend benötigt wird, nicht mehr in diesem Maße in der Ausgangsstufe zu verschwenden .
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Feldgerät zur Prozessinstrumentierung zu schaffen, dessen Ausgangsstufe einen vergleichsweise niedrigen Energieverbrauch aufweist und das dennoch relativ unempfindlich gegenüber elektromagneti- sehen Störungen ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe weist das neue Feldgerät der eingangs genannten Art die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale auf. In den Unteransprüchen sind vor- teilhafte Weiterbildungen der Erfindung beschrieben.
Die Erfindung hat den Vorteil, dass über die Zweidrahtleitung eingekoppelte Störungen kompensiert werden können, ohne dass
besondere Anforderungen an die Schnelligkeit des Reglers, der zur Ansteuerung der Transistorschaltung dient, gestellt werden müssten. Zur Unterdrückung von über die Zweidrahtleitung eingekoppelten Störungen wird quasi ein unterlagerter, zwei- ter Regelkreis gebildet, indem eine zweite Rückkopplung mit einem Kompensationssignal direkt und nicht über den Regler mit integrierendem Verhalten auf eine Transistorschaltung zur Einstellung des Schleifenstroms geführt ist. EMV-Störungen werden somit durch einen inneren, schnellen Regelkreis gefil- tert und der im Regler verwendete Operationsverstärker kann deutlich langsamer ausgelegt werden. Daher kann ein Operationsverstärker zum Einsatz kommen, der einen deutlich geringeren Stromverbrauch besitzt. Der Stromverbrauch der Ausgangsstufe kann aufgrund der Einführung einer zweiten Rückkopplung zur Unterdrückung von eingekoppelten Störungen zudem weiter reduziert werden, indem eine Transistorschaltung mit erheblich höherer Verstärkung eingesetzt wird. Der Verstärkungsfaktor kann nun beispielsweise 50.000 betragen, so dass keine nennenswerte Leistung mehr durch den Ansteuerstrom der Tran- sistorschaltung verschwendet wird.
Die Verwendung eines Hochpassfilters zur Erzeugung des Kompensationssignals in der zweiten Rückkopplung hat den Vorteil, dass lediglich die Hochfrequenzstörungen und Transien- ten im unterlagerten Regelkreis auf den Eingang der Transistorschaltung geführt werden. Die Transistorschaltung reagiert darauf sehr schnell, da sie im Wesentlichen aus Transistoren besteht. Als Hochpassfilter kann beispielsweise eine Reihenschaltung aus einem ohmschen Widerstand und einem Kondensator zum Einsatz kommen. Bei einem Verstärkungsfaktor 50.000 der Transistorschaltung haben sich ein Widerstandswert in der Größenordnung von 100 kΩ und eine Kapazität in der Größenordnung von 1 nF als geeignet erwiesen. Die genaue Dimensionierung der Bauelemente ist sehr stark abhängig von den Eigen- Schäften der verwendeten Transistorschaltung und kann empirisch durch Anlegen bestimmter Störungen an die Ausgangsstufe und Beurteilen der mit der jeweiligen Einstellung erreichten Störungsunterdrückung ermittelt werden.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist dem Hochpassfilter in der zweiten Rückkopplung ein Proportionalglied zur Überlagerung eines dem Schleifenstrom proportionalen Anteils parallel geschaltet. Diese Rückkopplung, die auch als DC-Feedback bezeichnet werden kann, reduziert die Verstärkung der Transistorschaltung. Durch diese Verringerung der Verstärkung wird vorteilhaft das Ausgangsrauschen des Reglers weniger verstärkt. Die Anforderungen an das Rauschverhalten des Reglers sind daher weniger kritisch als im Fall eines Verzichts auf das parallel geschaltete Proportionalglied, ohne das die Verstärkung der Transistorschaltung unverändert hoch wäre. Andererseits kann durch das parallel geschaltete Proportionalglied ein Operationsverstärker in der elektronischen Schaltung des Reglers eingesetzt werden, der mit einem höheren Eigenrauschen behaftet und damit am Markt mit geringeren Kosten verfügbar ist.
Da über die Zweidrahtleitung eingekoppelte Störungen in vorteilhafter Weise durch den schnellen, unterlagerten Regel- kreis unterdrückt werden, ist dies nicht mehr die Aufgabe des Reglers im äußeren Regelkreis. Wie bereits oben erläutert, hat dies den Vorteil, dass keine großen Anforderungen mehr an die Schnelligkeit des Reglers gestellt werden. Wird jedoch ein Regler mit mittlerer Bandbreite eingesetzt, kann es sinn- voll sein, mit einem Tiefpassfilter in der ersten Rückkopplung EMV-Störungen im mittleren Frequenzbereich, zum Beispiel in einem Bereich von 10 kHz bis 1 MHz, vom Eingang des Reglers fernzuhalten. Dadurch wird eine vollständige Funktionentrennung erreicht, nämlich dass der schnelle, unterlagerte Regelkreis zur Unterdrückung der EMV-Störungen dient und dass der Regler des äußeren Regelkreises ausschließlich für die Genauigkeit der Messwertausgabe mit einem analogen Stromsignal zuständig ist. Es kann ein so genannter Ultra-Low-Power- Operationsverstärker mit hoher Genauigkeit verwendet werden, zum Beispiel des Typs LMP2231 von National Semiconductor oder des Typs AD8603 von Analog Devices. Die beiden Regelkreise können optimal auf ihre jeweilige Funktion abgestimmt werden.
Die Verwendung einer Transistorschaltung mit einer Darlingtonstufe hat den Vorteil, dass die Transistorschaltung eine wesentlich höhere Verstärkung besitzt, die in der Größenordnung von 50.000 liegt, und dass somit nur eine sehr geringe Signalenergie zur Ansteuerung der Transistorschaltung erforderlich ist. Die Empfindlichkeit einer Transistorschaltung mit derart hoher Verstärkung auf eingekoppelte EMV-Störungen ist wegen des schnellen, unterlagerten Regelkreises unkritisch, der zur Unterdrückung von über die Zweidrahtleitung eingekoppelten Störungen dient. Der Regler im äußeren Regelkreis muss nicht mehr auf EMV-Störungen reagieren. Es kann trotz hoher Verstärkung der Transistorschaltung ein Regler mit niedriger Bandbreite eingesetzt werden, der sich durch einen relativ geringen Stromverbrauch auszeichnet.
Anhand der Zeichnungen, in denen eine bekannte Ausführung sowie ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt sind, werden im Folgenden die Erfindung sowie Ausgestaltungen und Vorteile näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1 eine Prinzipschaltung einer bekannten Ausgangsstufe eines Messumformers mit 4-20 mA-Schnittstelle und
Figur 2 eine Prinzipschaltung eines Ausführungsbeispiels einer Ausgangsstufe gemäß der Erfindung. In Figur 1 ist, wie bereits oben näher erläutert, eine Prinzipschaltung einer Ausgangsstufe einer 4-20 mA-Schnittstelle dargestellt, wie sie bei dem bekannten Druckmessumformer SITRAS P zum Einsatz kommt. In dem Ausführungsbeispiel einer Ausgangsstufe gemäß Figur 2 sind viele Teile der bekannten Ausgangsstufe gemäß Figur 1 wieder zu finden. Diese sind in beiden Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen.
In der Ausgangsstufe gemäß Figur 2 wird nun eine Transistorschaltung 20 eingesetzt, die eine Darlington-Stufe enthält. Diese Darlington-Schaltung zeichnet sich durch eine deutlich höhere Verstärkung aus, so dass zu ihrer Ansteuerung ein Sig- nal 21 mit relativ geringer Signalenergie benutzt werden kann. Das Signal 21 wird in dem gezeigten Ausführungsbeispiel durch einen Summationspunkt 22 geliefert, auf welchen ein Steuersignal 23, das von einem Regler 24 ausgegeben wird, sowie ein Kompensationssignal 25 geführt sind. Der Messwider- stand 5 dient in bekannter Weise als Mittel zur Erfassung des Schleifenstroms I als Istwert U_IST. Dieser Istwert U_IST wird in einer ersten Rückkopplung 27, in welche ein erstes Rückkopplungsglied 26 geschaltet ist, auf den Regler 24 zur Erzeugung des Steuersignals 23 geführt. Der Regler 24 hat in- tegrierendes Verhalten und eine Bandbreite, die beispielsweise bei 10 kHz endet. Ein in der ersten Rückkopplung 27 rückgekoppelter Istwert wird mit einem von einem Mikroprozessor vorgegebenen Sollwert U SOLL verglichen und daraus eine Regelabweichung gebildet, die durch den Regler 24 auf Null ein- geregelt wird. Frequenzanteile in einem mittleren und hohen Frequenzbereich werden durch das Rückkopplungsglied 26 mit einem Tiefpass vom Regler 24 ferngehalten, da dieser lediglich im unteren Frequenzbereich für die genaue Einstellung des analogen Stromsignals, das einem auszugebenden Messwert entspricht, zuständig ist. Der Tiefpass kann in einfacher
Weise durch einen Widerstand 28 in der Größenordnung von 100 kΩ und einen Kondensator 29 in der Größenordnung von einem 1 nF realisiert werden. Eine Nebenbedingung bei der Optimierung der Schaltung ist, dass die HART-Kommunikation berücksichtigt werden muss. Das HART-Signal wird mit dem Sollwert U_SOLL als überlagertes, frequenzmoduliertes Signal auf den Regler 24 gegeben und mittels der Transistorschaltung 20 in die Stromschleife ausgege- ben. Die Frequenzgänge des Reglers 24 und der Transistorschaltung 20 müssen entsprechend angepasst sein, so dass die HART-Signale die Spezifikation gemäß der HCF_SPEC-54 der HART Communication Foundation einhalten.
EMV-Störungen, die sich als hochfrequente Signalüberlagerungen des Istwerts U IST äußern, werden mit Hilfe eines Kompensationssignals 25 unterdrückt. Zur Erzeugung des Kompensationssignals 25 ist in die zweite Rückkopplung ein zweites Rückkopplungsglied 30 geschaltet, das einen Hochpassfilter und ein dazu parallel geschaltetes Proportionalglied enthält. Das Hochpassfilter wird durch einen Widerstand 31 mit dazu in Serie geschaltetem Kondensator 32 realisiert, deren Werte ebenfalls in der Größenordnung von 100 kΩ bzw. 1 nF liegen. Ein zum Hochpass 31, 32 parallel geschalteter Widerstand 33, ebenfalls in der Größenordnung von 100 kΩ, wirkt als Proportionalglied. Die genauen Werte der im ersten Rückkopplungsglied 26 und im zweiten Rückkopplungsglied 30 eingesetzten Bauelemente sind sehr stark abhängig von den Eigenschaften der Transistorschaltung 20 und des Reglers 24. Sie werden daher vorteilhaft empirisch für die jeweils verwendeten Typen optimiert. Dies kann in einfacher Weise durchgeführt werden, indem bestimmte EMV-Störungen auf die Anschlüsse 1 und 2 gegeben und die jeweils erzielte Unterdrückung bewertet wird. Der Summationspunkt 22 ist mit besonders geringem Aufwand als Stromknotenpunkt realisierbar, wenn es sich bei dem Regler 24 um einen Regler mit Stromausgang handelt. Es erfolgt dann eine einfache Überlagerung des über die zweite Rückkopplung auf den Summationspunkt 22 geführten Kompensationssignals 25 mit dem Steuersignal 23, die beide durch Stromsignale repräsentiert werden, in einem Knotenpunkt zur Bildung des Ansteuersignals 21.
Das Bezugspotential des Messumformers liegt in vorteilhafter Weise in der Reihenschaltung zwischen der Spannungsversorgung 4 und dem Messwiderstand 5. Somit fällt am Messwiderstand 5 eine negative Spannung ab und die Signale in den beiden Rückkopplungen haben umgekehrte Polarität, ohne dass dazu weitere Schaltungsmaßnahmen erforderlich wären.
An dem Ausführungsbeispiel wird besonders deutlich, dass der schnelle, unterlagerte Regelkreis für die Unterdrückung von EMV-Störungen und der vergleichsweise langsame, äußere Regel-
kreis für die genaue Einstellung des Schleifenstroms I zuständig sind. Durch diese Funktionentrennung ist eine gute Optimierung der beiden Regelkreise auf die jeweilige Aufgabe möglich. Zudem zeichnet sich die Ausgangsstufe gemäß Figur 2 durch einen vergleichsweise niedrigen Energiebedarf aus, so dass für die Realisierung der vielfältigen Funktionen des Messumformers mehr Betriebsenergie zur Verfugung steht. Durch das Proportionalglied im zweiten Rückkopplungsglied 30 wird eine Verringerung der Verstärkung und damit eine Verringerung der Empfindlichkeit der Transistorschaltung 20 auf Rauschen des Reglers 24 erreicht. Durch diese Rückkopplung und die Reduzierung der Verstärkung wird zudem die Kennlinie der Ausgangsstufe besser linearisiert und ihre Abhängigkeit von der Temperatur gemindert.