Modifizierte ZnO-Nanopartikel
Beschreibung:
Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung modifizierter Zinkoxid- Nanopartikel. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind modifizierte Zinkoxid- Nanopartikel. Verwendungen von modifizierten Zinkoxid-Nanopartikeln, insbesondere als UV-Absorber auch bei der Ausrüstung von Kunststoffen, sind ebenfalls Gegenstand der Erfindung. Weitere Gegenstände der Erfindung sind Materialien, welche modifizier- te Zinkoxid-Nanopartikel, die nach diesem Verfahren hergestellt wurden oder modifizierte Zinkoxid-Nanopartikel enthalten und Verfahren zur Stabilisierung von Materialien durch die Zugabe von modifizierten Zinkoxid-Nanopartikeln.
Weitere Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind den Ansprüchen, der Be- Schreibung und den Beispielen zu entnehmen. Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale des erfindungsgemäßen Gegenstandes nicht nur in der jeweils konkret angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Bevorzugt bzw. ganz bevorzugt sind die Ausführungsformen der vorliegen- den Erfindung in denen alle Merkmale die bevorzugten bzw. ganz bevorzugten Bedeutungen haben.
Die Verwendung von Metalloxiden wie Titandioxid (ÜO2) oder Zinkoxid (ZnO) zum Schutz gegen UV-Strahlung ist aus dem Stand der Technik schon seit langem bekannt. Gegenüber organischen UV-Absorbern weisen anorganische UV-Absorber, wie im Stand der Technik beschieben, verschiedene vorteilhafte technische Merkmale, z.B. erhöhte Migrationsstabilität, hohe thermische Stabilität oder Stabilität gegenüber lichtinduziertem Abbau auf. Nachteilig ist jedoch häufig die Eigenschaft der Metalloxide durch ihre photokatalytische Aktivität den Abbau der sie umgebenden Matrix, bei- spielsweise einer Polymermatrix, zu beschleunigen. Abhilfe können hier beispielsweise amorphe Schichten enthaltend Siliziumoxide oder Aluminiumoxide bieten, die auf die UV-absorbierenden Metalloxidteilchen aufgebracht werden.
WO 90/06874 A1 beschreibt UV-absorbierende chemisch inerte Zusammensetzungen enthaltend Partikel bestehend aus ZnO mit einer Hülle aus beispielsweise SiÜ2 und AI2O3. Die Partikel werden in einer wässrigen Aufschlämmung hergestellt.
WO 93/22386 A1 beschreibt Verfahren zur Herstellung von Teilchen, die mit einer dichten Hülle aus amorphem Silika (Siθ2) umgeben sind. Hierbei werden in wässriger Lösung suspendierte Teilchen mit Alkalisilikaten bei einem pH von 7 bis 11 umgesetzt.
In der EP 0 998 853 A1 sind Metalloxidpulver, die mit einer dichten Silikahülle von 0,1 bis 100 nm umgeben sind beschrieben. Die Herstellung der mit Silika umhüllten Metalloxidpulver erfolgt in wässriger Lösung mit Hilfe von Kieselsäuren. Silikabeschichtete Tiθ2-Teilchen weisen laut EP 0 998 853 A1 eine reduzierte photokatalytische Aktivität auf. Die EP 1 167 462 A1 beschreibt Metalloxidpartikel mit einer Silikahülle, die weiterhin noch mit einem Hydophobierungsmittel behandelt werden. Die Silikahülle wird mit Hilfe von Tetraalkoxysilanen in wässriger Lösung gebildet. Als Hydrophobierungsmittel kommen Alkylalkoxysilane zum Einsatz.
In der EP 1 284 277 A1 werden mit Siliziumdioxid umhüllte Metalloxidpartikel und ein Verfahren zu ihrer Herstellung beschrieben. EP 1 284 277 A1 beschreibt weiterhin die Verwendung dieser Teilchen in Sonnenschutzmitteln wobei die umhüllten Metalloxidpartikel gegenüber Metalloxidpartikeln ohne Hülle eine reduzierte photokatalytische Aktivität aufweisen.
H. Wang, et al. (Chemistry Letters, 2002, 630-631) beschreiben ZnO Nanopartikel die mit Hilfe einer zweistufigen Prozedur mit Silika umhüllt werden. Zunächst wird eine Mischung aus einem Tetraethoxysilan, Ethanol und wässriger Ammoniaklösung hergestellt. Danach werden dieser Lösung ZnO Nanopartikel zugegeben. Die mit Silikahüllen von etwa 20 nm versehenen ZnO Teilchen zeigen eine reduzierte photokatalytische Aktivität.
WO 03/104319 A1 beschreibt Pulver enthaltend ZnO Feinteilchen mit einer Silikahülle sowie thermoplastische Harze die solche Teilchen enthalten. Die umhüllten ZnO TeN- chen weisen laut WO 03/104319 A1 eine verringerte photokatalytische Aktivität sowie einen reduzierten Austritt an Zinkionen auf.
Gemäß der WO 2007/134712 A1 werden Nanopartikel durch Umsetzung von Precur- soren mit Siloxy-Verbindungen erhalten. Die Nanopartikel enthalten vorzugsweise eine Siθ2-Beschichtung und/oder weitere Funktionalisierung, unter anderem organofunktio-
nelle Silane. Mit Silika umhüllte ZnO Teilchen wesen laut WO 2007/134712 A1 eine verminderte photokatalytische Aktivität auf.
In der Regel werden die oben genannten mit Silika modifizierten Zinkoxidteilchen in wässriger Lösung hergestellt. Die mit diesen Verfahren hergestellten modifizierten Zinkoxidteilchen weisen in der Regel eine in vielen organischen Lösungsmitteln oder hydrophoben Polymeren unbefriedigende Löslichkeit auf. Weiterhin besteht ein Bedarf an modifizierten ZnO-Nanopartikel, die eine noch weiter reduzierte photokatalytische Aktivität gegenüber dem Stand der Technik aufweisen.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zu Grunde modifizierte Zinkoxidteilchen zur Verfügung zu stellen, die in organischen Lösungsmitteln und hydrophoben Polymeren gut löslich sind. Eine weitere Aufgabe der Erfindung war es modifizierte Zinkoxidteilchen zur Verfügung zu stellen, die eine reduzierte photokatalytische Aktivi- tat aufweisen.
Diese und andere Aufgaben werden, wie aus dem Offenbarungsgehalt der vorliegenden Erfindung ersichtlich, durch die verschiedenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der Zinkoxid-Nanopartikel (ZnO-Nanopartikel) die im Weiteren beschrieben sind, gelöst.
Es wurde überraschender Weise gefunden, dass diese Aufgaben gelöst werden durch ein Verfahren zur Herstellung von modifizierten ZnO-Nanopartikel bei dem a. Zinkoxid-Nanopartikel, die in einem Lösungsmittel gelöst sind, in Gegenwart von Ammoniak oder Aminen mit b. einem Tetraalkyl-Orthosilikat und c. optional mit einem Organosilan umgesetzt werden unter der Maßgabe, dass die Umsetzung bei einem Gehalt von weniger als 5 Gew.-% Wasser bezogen auf die Gesamtmenge an Lösungsmittel und Wasser stattfindet.
Ausdrücke der Form Ca-Cb bezeichnen im Rahmen dieser Erfindung chemische Verbindungen oder Substituenten mit einer bestimmten Anzahl von Kohlenstoffatomen. Die Anzahl an Kohlenstoffatomen kann aus dem gesamten Bereich von a bis b, einschließlich a und b gewählt werden, a ist mindestens 1 und b immer größer als a. Eine weitere Spezifizierung der chemischen Verbindungen oder der Substituenten erfolgt durch Ausdrücke der Form C3-Cb-V. V steht hierbei für eine chemische Verbindungs-
klasse oder Substituentenklasse, beispielsweise für Alkylverbindungen oder Alkyl- substituenten.
Im Einzelnen haben die für die verschiedenen Substituenten angegebenen Sammel- begriffe folgende Bedeutung:
Ci-C2o-Alkyl: geradkettige oder verzweigte Kohlenwasserstoffreste mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen, beispielsweise Ci-Cio-Alkyl oder Cn-C2o-Alkyl, bevorzugt Ci-Cio-Alkyl beispielsweise Ci-C3-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, oder C4-C6-Alkyl, n- Butyl, sec-Butyl, tert.-Butyl, 1 ,1-Dimethylethyl, Pentyl, 2-Methylbutyl, 1 ,1-
Dimethylpropyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, 2,2-Dimethylpropyl, 1-Ethylpropyl, Hexyl, 2- Methylpentyl, 3-Methyl-pentyl, 1 ,1-Dimethylbutyl, 1 ,2-Dimethylbutyl, 1 ,3-Dimethylbutyl, 2,2-Dimethylbutyl, 2,3-Dimethylbutyl, 3,3-Dimethylbutyl, 2-Ethylbutyl, 1 ,1 ,2- Trimethylpropyl, 1 ,2,2-Tri-methylpropyl, 1-Ethyl-1-methylpropyl, 1-Ethyl-2-methylpropyl, oder C7-Cio-Alkyl, wie Heptyl, Octyl, 2-Ethyl-hexyl, 2,4,4-Trimethylpentyl, 1 ,1 ,3,3- Tetramethylbutyl, Nonyl oder Decyl sowie deren Isomere.
Aryl: ein ein- bis dreikerniges aromatisches Ringsystem enthaltend 6 bis 14 Kohlenstoffringglieder, z. B. Phenyl, Naphthyl oder Anthracenyl, bevorzugt ein ein- bis zwei- kerniges, besonders bevorzugt ein einkerniges aromatisches Ringsystem.
Ci-C2o-Alkoxy bedeutet eine geradkettige oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen (wie vorstehend genannt), welche über ein Sauerstoffatom (-O-) an gebunden sind, beispielsweise Ci-Cio-Alkoxy oder Cn-C2o-Alkoxy, bevorzugt C1-C10- Alkyloxy, insbesondere bevorzugt Ci-C3-Alkoxy, wie beispielweise Methoxy, Ethoxy, Propoxy.
Unter „Nanopartikeln" werden im Rahmen dieser Anmeldung Teilchen verstanden, die eine Teilchengröße von 1 nm bis 500 nm aufweisen. Für den Begriff (Nano)partikel wird auch der Begriff „(Nano)teilchen" benutzt.
Zur Bestimmung der Teilchengröße von Nanopartikeln, insbesondere auch von nano- partikulärem modifizierten ZnO, stehen dem Fachmann eine Reihe verschiedener Methoden zur Verfügung, die von der Zusammensetzung der Teilchen abhängen und teil- weise voneinander abweichende Resultate bezüglich der Teilchengröße liefern können. Beispielsweise kann die Teilchengröße durch Messungen mit Hilfe einesTrans-
missionselektronenmikroskops (TEM), dynamischer Lichtstreuung (DLS) oder Messungen der UV Absorptionswellenlänge bestimmt werden. Teilchengrößen werden im Rahmen der vorliegenden Anmeldung, wenn möglich, mit Hilfe eines TEM oder alternativ durch Messung der DLS bestimmt. Bei einer ideal kugelförmigen Gestalt der Na- nopartikel würde die Teilchengröße dem Teilchendurchmesser entsprechen. Selbstverständlich können die eventuell in Folge einer Aneinanderlagerung von Nanoteilchen entstandenen Agglomerate (Sekundärteilchen), der zunächst entstandenen Primärteilchen, auch größer als 500 nm sein. Die Primär- und Sekundärteilchen können unterschiedliche Formen aufweisen, beispielsweise kugelförmig, nadeiförmig oder auch un- regelmäßig geformt.
Der Begriff „Zinkoxid-Nanopartikel" oder „ZnO-Nanopartikel" bezieht sich auf Teilchen, die im Wesentlichen aus Zinkoxid bestehen, wobei diese Teilchen, abhängig von den jeweiligen Umgebungsbedingungen auch eine gewisse Hydroxid-Konzentration an ihrer Oberfläche aufweisen können, wie dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt ist (Dissertation, B. Rohe, „Charakterisierung und Applikationen von unbeschichteten, silan-beschichteten und UV-modifizierten Nano-Zinkoxiden", Universität Duisburg-Essen, 2005, S. 49, 90 - Synthese,). Mitunter handelt es sich daher bei den ZnO-Nanopartikel um ZnO/Zinkhydroxid/Zinkoxid-Hydrat-Teilchen. Darüber hinaus können sich, beispielsweise abhängig von der Herstellung, Anionen eines Zink-Salzes auf der ZnO-Oberfläche befinden, beispielsweise Acetat-Gruppen im Falle des Einsatzes von Zn(OAc)2 bzw. Zn(OAc)2-Dihydrat (vgl. Sakohara et al. J. Chem. Eng. Jap. 2001 , 34, 15-21 ; Anderson et al. J. Phys. Chem. B 1998, 102, 10169-10175, Sun et al. J. SoI-GeI Sei. Technol. 2007, 43, 237 - 243). Bevorzugt weisen die ZnO-Nanopartikel als Primärteilchen einen Teilchendurchmesser von weniger als 500 nm, besonders bevorzugt von weniger als 200 nm, insbesondere von 10 bis 100 nm auf. ZnO- Nanopartikel können auch als Agglomerate vorliegen. Diese Sekundärteilchen weisen in der Regel Teilchendurchmesser von 50 nm bis 1000 μm, bevorzugt von 80 nm bis 500 μm, insbesondere von 100 bis 1000 nm auf.
Der Begriff „modifizierte Zinkoxid-Nanopartikel" bezeichnet ZnO-Nanopartikel, die mit einer Hülle enthaltend Silizium und Sauerstoff, beispielsweise eine Hülle enthaltend Silikat, in Wechselwirkung stehen. Die Art der Wechselwirkung ist dabei grundsätzlich beliebig. Bevorzugt erfolgt jedoch die Wechselwirkung über eine chemische Anbindung der Hüllenbestandteile an die ZnO-Nanopartikel. Weiterhin kann es sich auch um eine ionische Wechselwirkung (Coulomb-Wechselwirkung), um eine Wechselwirkung über
Wasserstoffbrückenbindungen und/oder um eine Dipol-/Dipol-Wechselwirkung handeln. Selbstverständlich kann es sich bei der Wechselwirkung auch um eine Kombination der oben genannten Möglichkeiten handeln. Bevorzugt weisen die modifizierten ZnO-Nanopartikel einen Teilchendurchmesser von weniger als 500 nm ganz bevorzugt von weniger als 200 nm auf und insbesondere beträgt der Teilchendurchmesser der modifizierten Zinkoxid-Nanopartikel von 10 bis 100 nm.
Der Begriff „Lösungsmittel" wird im Rahmen dieser Erfindung stellvertretend auch für Verdünnungsmittel gebraucht. Die im Lösungsmittel gelösten Verbindungen liegen entweder molekular gelöst, suspendiert, in dispergierter oder in emulgierter Form im Lösungsmittel oder in Kontakt mit dem Lösungsmittel vor. Unter Lösungsmittel sind selbstverständlich auch Mischungen von Lösungsmitteln zu verstehen.
Unter in einem Lösungsmittel „gelösten" (modifizierten) ZnO-Nanopartikeln werden im Rahmen dieser Anmeldung im Lösungsmittel suspendierte oder dispergierte Teilchen verstanden.
„Flüssige Formulierungen" der modifizierten ZnO-Nanopartikel sind Lösungen, Dispersionen oder Suspensionen der modifizierten ZnO-Nanopartikel.
„Feste Formulierungen" der modifizierten ZnO-Nanopartikel sind Festphasenmischungen enthaltend modifizierte ZnO-Nanopartikel, beispielsweise Dispersionen der modifizierten ZnO-Nanopartikel in einer polymeren Matrix, wie beispielsweise in Polymeren, oligomeren Olefinen, Wachsen, z.B. Luwax®, oder in einem Masterbatch.
Zinkoxid-Nanopartikel sind kommerziell erhältlich oder können nach dem Fachmann bekannten Verfahren, beispielsweise durch sogenannte trockene oder nasse Verfahren, hergestellt werden. Das trockene Verfahren umfasst die Verbrennung von metallischem Zink. Feinteiliges Zinkoxid wird vor allem nasschemisch durch Fällungsprozes- se hergestellt.
Zinkoxid-Nanopartikel werden in Schritt a. des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzt und liegen in einem Lösungsmittel vor. Bevorzugt handelt es sich hierbei um eine Dispersion oder Suspension der Zinkoxid-Nanopartikel im Lösungsmittel. Ganz bevor- zugt liegen die Zinkoxid-Nanopartikel suspendiert im Lösungsmittel vor. Die Zinkoxid- Nanopartikel können auch in-situ in Schritt a. im Lösungsmittel erzeugt werden.
Die Herstellung der Lösung von Zinkoxid-Nanopartikeln erfolgt nach dem Fachmann bekannten Verfahren zur Herstellung von Lösungen, Dispersionen oder Suspensionen von Zinkoxid-Teilchen in Flüssigkeiten.
Der Gehalt an Zinkoxid-Nanopartikeln in der Lösung des Schrittes a. kann, beispielsweise abhängig von der Stabilität der Dispersion oder Suspension, in einem weiten Bereich variieren. In der Regel werden von 0.1 bis 50 Gew.-% Zinkoxid-Nanopartikeln, bezogen auf die Menge an Lösungsmittel eingesetzt. Bevorzugt sind von 1 bis 30 Gew.-% Zinkoxid-Nanopartikel, insbesondere von 10 bis 30 Gew.-% Zinkoxid- Nanopartikel, bezogen auf die Menge an Lösungsmittel.
Als Lösungsmittel werden bevorzugt polare Lösungsmittel oder deren Gemische eingesetzt. Als polare Lösungsmittel sind im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens alle Lösungsmittel mit einer Dielektrizitätskonstante größer 10, bevorzugt größer 15, geeignet. Als polares Lösungsmittel werden bevorzugt Alkohole, Ether, Amide, Amine eingesetzt. Die Amine können entweder gleich oder verschieden von den Aminen in Schritt a. des erfindungsgemäßen Verfahrens sein. Besonders bevorzugt kommen als Lösungsmittel Methanol, Ethanol, 1-Propanol, 2-Propanol, THF, DMF, Pyridin oder Ethanolamin zum Einsatz. Insbesondere kommen als polare Lösungsmittel Methanol, Ethanol, 1-Propanol, 2-Propanol in Frage.
Der Gehalt an Wasser im Lösungsmittel beträgt bei der Umsetzung im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens weniger als 5 Gew.-% Wasser bezogen auf die Gesamtmenge an Lösungsmittel und Wasser. Bevorzugt enthält das Lösungsmittel weni- ger als 2 Gew.-% Wasser, besonders bevorzugt weniger als 1 % Wasser. Insbesondere wird im Wesentlichen wasserfrei bei weniger als 0,5 Gew.-% Wasser, insbesondere weniger als 0,2 Gew.-% Wasser gearbeitet.
Die in Schritt a. des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzten Amine sind bevor- zugt primäre Amine. Bevorzugt werden als primäre Amine Aminoalkohole wie Ethanolamin, Propanolamin, Etherhaltige Amine wie 2-Methoxyethylamin, 3-Methoxypropyl- amin, Polyethylenglykolamin, Ci-C2o-Alkylamine wie Methylamin, Butylamin oder Octa- decylamin eingesetzt. Ganz bevorzugt sind Ethanolamin, Methylamin oder Butylamin .
Bevorzugt wird in Schritt a. Ammoniak eingesetzt.
Der Gehalt an Ammoniak oder Aminen in der Lösung des Schrittes a. kann in einem weiten Bereich variieren, beispielsweise abhängig von der Löslichkeit des Ammoniak oder der Amine. In der Regel werden von 0.01 bis 10 Moläquivalente Ammoniak oder Amin, bezogen auf die ZnO. Bevorzugt sind von 0.1 bis 3 Moläquivalente Ammoniak oder Amin, insbesondere von 0.2 bis 2 Moläquivalente Amoniak oder Amin, bezogen auf ZnO.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden zur Herstellung der Lösung von Schritt a. die Zinkoxid-Nanopartikel zuerst in einem Lö- sungsmittel gelöst und dann wird der Lösung Ammoniak oder Amin als Gas zugeführt. Alternativ können die Zinkoxid-Nanopartikel in einem Lösungsmittel, in das bereits Ammoniak oder Amin eingetragen wurden, gelöst werden. Weiterhin ist es auch möglich Zinkoxid-Nanopartikel und gasförmiges Ammoniak oder Amin gleichzeitig in das Lösungsmittel einzutragen.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden in Schritt c. Organosilane zugesetzt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Zinkoxid-Nanopartikel und Ammoniak oder Amin getrennt unabhängig in einem Lösungsmittel gelöst. Bevorzugt werden Zinkoxid-Nanopartikel und Ammoniak oder Amin im gleichen Lösungsmittel gelöst. Zur Herstellung der Lösung von Schritt a. werden nach den üblichen, dem Fachmann bekannten Verfahren zur Mischung von Flüssigkeiten die Lösungen Zinkoxid-Nanopartikel und des Ammoniak oder Amins mit- einander vermischt. Das Vermischen kann hierbei in einem Schritt, in einzelnen Schrii- ten oder kontinuierlich erfolgen. Bevorzugt wird die Lösung der Zinkoxid-Nanopartikel vorgelegt und die Lösung des Ammoniak oder Amins zugegeben.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens werden in Schritt b. und c. der Lösung aus Schritt a. Tetraalkyl-Orthosilikat und optional Organosilan zugesetzt und die gelösten Zinkoxid-Nanopartikel werden in Gegenwart von Ammoniak oder Amin mit den Verbindungen aus Schritt b. und c. umgesetzt.
Die Alkylgruppen der Tetraalkyl-Orthosilikate sind unabhängig voneinander bevorzugt Ci-C2o-Alkylgruppen. In Schritt b. des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als Tetraalkyl-Orthosilikat bevorzugt Tetramethylorthosilikat, Tetraethylorthosilikat, Tetrapropy-
lorthosilikat, oder Tetrabutylorthosilikat eingesetzt. Ganz bevorzugt wird Tetramethy- lorthosilikat oder Tetraethylorthosilikat eingesetzt.
Der Gehalt an Tetraalkyl-Orthosilikat im erfindungsgemäßen Verfahren kann, bei- spielsweise abhängig von der Reaktivität des Silikats oder der gewünschten Hüllendicke oder -dichte, in einem weiten Bereich variieren. In der Regel werden von 0.01 bis 1.0 Moläquivalente Tetraalkyl-Orthosilikat, bezogen auf ZnO eingesetzt. Bevorzugt sind von 0.05 bis 0.5 Moläquivalente Tetraalkyl-Orthosilikat, insbesondere von 0.1 bis 0.3 Moläquivalente Tetraalkyl-Orthosilikat, bezogen auf die ZnO.
In Schritt c. des erfindungsgemäßen Verfahrens werden als optionale Organosilane bevorzugt Mono-, Di-, Tri-Ci-C2o-Alkylsilane, Ci-C2o-Alkoxysilane, Ci-C2o-Trialkoxy-C3- Cis-Alkylsilane, Aminoalkylsilane, Esterhaltige Silane oder Polyalkoxysilane eingesetzt. Insbesondere werden eingesetzt Triethoxyoctadecylsilan, Triethoxyisooctylsilan, Triethoxyisobutylsilan, Triethoxypropylsilan, Trimethoxyhexadecylsilan, PEG-Silan, Triethoxy-Methacryloyloxypropylsilan, Aminopropylsilan. Ganz bevorzugt werden d- C2o-Trialkoxy-C3-Ci8-Alkylsilane eingesetzt. Auch pre-kondensierte oligomere Silane werden eingesetzt, zum Beispiel Dynasilan® 9896 der Firma Evonik.
Der Gehalt an optionalen Organosilanen im erfindungsgemäßen Verfahren kann, beispielsweise abhängig von der Reaktivität des Silans oder der gewünschten Hüllendicke oder -dichte, in einem weiten Bereich variieren. In der Regel werden von 1 bis 50 MoI.- % Organosilan, bezogen auf die ZnO eingesetzt. Bevorzugt sind von 2 bis 30 Mol.-% Organosilan, insbesondere von 5 bis 20 Mol.-% Organosilan, bezogen auf die Menge an ZnO.
Tetraalkyl-Orthosilikate und Organosilane können entweder direkt oder als Lösungen den im Lösungsmittel gelösten Zinkoxid-Nanopartikeln in Gegenwart von Ammoniak oder Aminen zugesetzt werden (Schritt b. und c). Bevorzugt wird als Lösungsmittel, falls vorhanden, das gleiche Lösungsmittel wie für die Zinkoxid-Nanopartikel und/oder den Ammoniak und die Amine eingesetzt.
Die Reihenfolge der Schritte a., b. und optional c. des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in der Regel beliebig.
Die Zugabe des Organosilans kann vor, während oder nach der Zugabe des Tetraal- kyl-Orthosilikats erfolgen. Bevorzugt wird zunächst das Tetraalkyl-Orthosilikat und dann das Organosilan zugegeben.
In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden zunächst die Tetraalkyl-Orthosilikate und die Organosilane im Lösungsmittel vorgelegt und danach Zinkoxid-Nanopartikel und Ammoniak oder Amine zugesetzt.
In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden zu- nächst Zinkoxid-Nanopartikel und Ammoniak oder Amine im Lösungsmittel vorgelegt und danach Tetraalkyl-Orthosilikate und die Organosilane zugesetzt.
In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden zunächst Zinkoxid-Nanopartikel, Tetraalkyl-Orthosilikate und Organosilane im Lösungs- mittel vorgelegt und danach Ammoniak oder Amine zugesetzt.
Die Temperatur kann im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens, beispielsweise abhängig vom eingesetzten Lösungsmittel, in einem weiten Bereich variieren. In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt Umsetzung bei einer Temperatur im Bereich von 0 bis 200 0C. Bevorzugt erfolgt die Umsetzung bei Temperaturen im Bereich von 30 bis 150 0C, insbesondere von 50 bis 100 0C.
Der Druck ist für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens von untergeordneter Bedeutung. Im Allgemeinen werden alle Schritte bei einem äußeren Druck, der Normaldruck (1 atm) entspricht, durchgeführt, können jedoch auch unter Überoder leichtem Unterdruck durchgeführt werden.
Nach der Bildung der modifizierten Zinkoxid-Nanopartikel, erhält man bevorzugt Primärpartikel mit einer laut DLS im Wesentlichen monodispersen Größenverteilung. Ab- hängig vom Lösungsmittel und der verwendeten Konzentration können jedoch auch größere Agglomerate auftreten.
Nach der Bildung der modifizierten Zinkoxid-Nanopartikel, wird nach erfolgter Umsetzung in einem optionalen weiteren Schritt d. das polare Lösungsmittel entfernt. Das Entfernen des polaren Lösungsmittels kann nach einem beliebigen Verfahren erfolgen, bei dem ein Rückstand enthaltend die modifizierten Zinkoxid-Nanopartikel erhalten
wird. Bevorzugt wird das polare Lösungsmittel durch Destillation, Filtration, Zentrifuga- tion, Abdekantieren oder Sprühtrocknung teilweise oder vollständig entfernt. Besonders bevorzugt ist die Destillation.
In einem weiteren optionalen Schritt e. werden die modifizierten Zinkoxid-Nanopartikel einem Trocknungsschritt unterzogen. Die Trocknung erfolgt durch die dem Fachmann bekannten Verfahren, beispielsweise durch den Einsatz eines Trockenschranks, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur und/oder Unterdruck.
Bevorzugt wird jedoch nach erfolgter Umsetzung in einem optionalen weiteren Schritt d. das polare Lösungsmittel nicht vollständig entfernt, sondern die erhaltene eingeengte Lösung, Dispersion oder Suspension direkt weiterverarbeitet, beispielsweise durch Einarbeitung in ein Wachs. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass Schwierigkeiten bei der Redispergierung der vollständig abgetrennten und/oder getrockneten modi- fizierten Zinkoxid-Nanopartikel vermieden werden.
In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens können in Schritt a. optional oberflächenaktive Substanzen zugegen sein, die die Stabilität der Dispersion der ZnO-Nanopartikel im Lösungsmittel erhöhen.
Als optionale oberflächenaktive Substanzen werden im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens (Schritt a.) bevorzugt Substanzen mit einem HLB-Wert (nach Griffin) von 0 bis 9, insbesondere von 0,5 bis 5 eingesetzt. Besonders bevorzugt werden als oberflächenaktive Substanzen ionische, nicht-ionische, betainische, zwitterionische Tenside, eingesetzt, insbesondere anionische Tenside. Oberflächenaktive Substanzen sind im Allgemeinen kommerziell erhältlich und können selbstverständlich als Mischungen eingesetzt werden.
Die Menge an oberflächenaktiven Substanzen, kann abhängig beispielsweise vom jeweiligen Lösungsmittel in einem weiten Bereich variieren. Bevorzugt werden im
Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens 1 - 100 Gew.-%, besonders bevorzugt 5 - 60 Gew.-% und insbesondere 10 - 30 Gew.-% oberflächenaktive Substanzen bezogen auf die Menge an Zinkoxid-Nanopartikeln eingesetzt.
In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden als oberflächenaktive Substanzen bevorzugt Carbonsäuren mit 10 bis 30 Kohlenstoffatomen, beson-
ders bevorzugt ungesättigte und gesättigte Fettsäuren eingesetzt. Ganz besonders bevorzugt sind Ölsäure, Linolsäure, Linolensäure, Stearinsäure, Rizinölsäure, Laurin- säure, Palmitinsäure, Margarinsäure.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind modifizierte Zinkoxid- Nanopartikel, die Si-O-Alkyl Gruppen aufweisen und in organischen Lösungsmitteln löslich sind, erhältlich durch die Umsetzung von a. Zinkoxid-Nanopartikeln, die in einem Lösungsmittel gelöst sind, in Gegenwart von Ammoniak oder Aminen mit b. einem Tetraalkyl-Orthosilikat und mit c. optional einem Organosilan unter der Maßgabe, dass die Umsetzung bei einem Gehalt von weniger als 5 Gew.-% Wasser bezogen auf die Gesamtmenge an Lösungsmittel und Wasser stattfindet.
Bevorzugt sind solche modifizierten Zinkoxid-Nanopartikel bei denen die Umsetzung bei einem Gehalt von weniger als 2 Gew.-% Wasser, besonders bevorzugt weniger als 1 % Wasser erfolgt. Insbesondere solche modifizierten ZnO-Nanopartkel bei denen im Wesentlichen wasserfrei bei weniger als 0,5 Gew.-% Wasser, insbesondere weniger als 0,2 Gew.-% Wasser gearbeitet wird.
Modifizierte Zinkoxid-Nanopartikel, die sich beispielsweise nach dem oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren herstellen lassen, weisen im Vergleich zu den Zinkoxid-Nanopartikeln des Standes der Technik deutliche Unterschiede in der Zusammensetzung auf. Die erfindungsgemäßen modifizierte Zinkoxid-Nanopartikel ent- halten nach ihrer Herstellung Si-O-Alkyl Gruppen, je nach verwendetem Tetraalkyl- Orthosilikat, beispielsweise Si-Od-b Gruppen. Bevorzugt weisen die erfindungsgemäßen Teilchen einen Gehalt von 0,1 bis zu 50% der ursprünglich vorhandenen Si-O- Alkyl Gruppen auf. Besonders bevorzugt weisen die erfindungsgemäßen Teilchen einen Gehalt von 1 bis zu 30% der ursprünglich vorhandenen Si-O-Alkyl Gruppen auf, insbesondere von 5 bis 15%.
Weiterhin sind die erfindungsgemäßen Teilchen auch löslich in (unpolaren oder polaren) organischen Lösungsmitteln, bevorzugt in Lösungsmitteln mit einer Dielektrizitäts- zahl von 2 bis 50, besonders bevorzugt in Lösungsmitteln mit einer Dielektrizitätszahl von 3 bis 40, insbesondere von 10 bis 40, während die Teilchen des Standes der Technik in diesen Lösungsmitteln nicht löslich sind.
Unter der Löslichkeit der erfindungsgemäßen Teilchen ist, wie oben bereits erwähnt auch eine Suspension zu verstehen, deren Teilchen in der Regel nur eine geringe Neigung zur Sedimentation aufweisen und die in der Regel transparent ist und das sicht- bare Licht nur wenig streut.
Weiterhin zeigen die erfindungsgemäßen modifizierten Zinkoxid-Nanopartikel keine dichte oder kristalline SiÜ2 Hülle wie sie im Stand der Technik, beispielsweise in EP 1 167 462 A1 , EP 1 284 277 A1 oder WO 03/104319 A1 , beschrieben ist. Um den Kern aus Zinkoxid weisen die erfindungsgemäßen modifizierte Zinkoxid-Nanopartikel eine amorphe Hülle auf, die neben SiÜ2 auch andere nicht vollständig abreagierte oder hydrolysierte Silikat- oder Silanstrukturen enthält. Die genaue Zusammensetzung der Hülle ist nicht bekannt. Vermutlich ist die Inhomogenität der Hüllenstruktur auf eine nur teilweise Hydrolyse der Tetraalkyl-Orthosilane und/oder Orthosilane zurückzuführen, da nur geringe Mengen an Wasser bei der Umsetzung zugegen sind.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind unbelebte organische Materialien, insbesondere Kunststoffe, Lacke oder Farben, die modifizierte ZnO- Nanopartikel oder erfindungsgemäß hergestellte modifizierte ZnO-Nanopartikel enthal- ten. Bevorzugt sind von 0.001 bis 50 Gew.-% Zinkoxid-Nanopartikel enthalten, besonders bevorzugt sind von 0.01 bis 10 Gew.-% Zinkoxid-Nanopartikel enthalten, insbesondere sind von 0.1 bis 5 Gew.-% Zinkoxid-Nanopartikel enthalten.
Bevorzugt sind als unbelebte organische Materialien Kunststoffe (Polymere) zu nen- nen.
Die Polymere sind bevorzugt Polyolefine, insbesondere Polyethylen oder Polypropylen, Polyamide, Polyacrylnitrile, Polyacrylate, Polymethacrylate, Polycarbonate, Polystyrole, Copolymere des Styrols oder Methylstyrols mit Dienen und/oder Acrylderivaten, Acryl- nitril-Butadien-Styrole (ABS), Polyvinylchloride, Polyvinylacetale, Polyurethane, PoIy- harnstoffe, Epoxidharze oder Polyester. Organische Polymere können auch Co- Polymere, Mischungen oder Blends der oben genannten Polymere sein. Besonders bevorzugte Polymere sind Polyolefine, Polystyrole, Polyacrylate, Polyurethane, PoIy- harnstoffe, Epoxidharze, Polyamide, insbesondere Polyethylen oder Polypropylen.
Die Kunststoffe könnenn als beliebige Formkörper vorliegen. Bevorzugt liegen die Kunststoffe in Form von Platten oder Folien vor. Bevorzugt handelt es sich bei den Formkörpern um Kunststofffolien, -platten, oder -sacke.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind Formkörper enthaltend erfindungsgemäße oder erfindungsgemäß hergestellte modifizierte Zinkoxid-Nanopartikel. Bevorzugt sind von 0.001 bis 50 Gew.-% Zinkoxid-Nanopartikel enthalten, besonders bevorzugt sind von 0.01 bis 10 Gew.-% Zinkoxid-Nanopartikel enthalten, insbesondere sind von 0.1 bis 5 Gew.-% Zinkoxid-Nanopartikel enthalten.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von erfindungsgemäßen Formkörpern in der Landwirtschaft, als Verpackungsmaterial, insbesondere in der Kosmetik, oder im Automobilbau.
Bevorzugt absorbieren die modifizierten ZnO-Nanopartikel Licht mit einer Wellenlänge aus dem Bereich von 400 bis 200 nm, ganz bevorzugt von 370 bis 200 nm. In der Regel erstrecht sich die Absorption der modifizierten ZnO-Nanopartikel auch in den Bereich unter 200 nm.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher die Verwendung modifizierter Zinkoxid-Nanopartikel oder modifizierter Zinkoxid-Nanopartike hergestellt gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren, als UV-Absorber in unbelebten organischen Materialien.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung modifizierter Zinkoxid-Nanopartikel oder modifizierter Zinkoxid-Nanopartikel hergestellt gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren, als Stabilisatoren für unbelebte organischen Materialien.
Bevorzugt werden die modifizierten Zinkoxid-Nanopartikel oder modifizierte Zinkoxid- Nanopartikel hergestellt gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren als UV-Absorber oder Stabilisatoren verwendet, wenn die unbelebten organischen Materialien Kunststoffe, Lacke oder Farben sind. Besonders bevorzugt sind Kunststoffe. Weiterhin bevorzugt liegen hierbei die Kunststoffe in Form von Platten oder Folien vor.
Die Einarbeitung der modifizierten ZnO-Nanopartikel in unbelebte organische Materialien erfolgt analog bekannter Verfahren zur Einarbeitung von ZnO-Nanopartikeln in solche Materialien. Beispielsweise seien hier die Ausrüstung von Polymeren (Kunststoffen) mit Zinkoxid während eines Extrusionsschrittes oder die Herstellung von festen oder flüssigen kosmetischen Formulierungen enthaltend Zinkoxid genannt.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind unbelebte organische Materialien, bevorzugt Kunststoffe, Lacke oder Farben, insbesondere Kunststoffe, die neben den erfindungsgemäßen oder erfindungsgemäß hergestellten modifizierten ZnO- Nanopartikeln weitere Additive enthalten.
Als weitere Additive kommen beispielsweise UV-Absorber in Betracht. Weitere Additive werden in der Regel von 0,0001 bis 30 Gew.-% bezogen auf die Menge an unbelebtem organischen Material eingesetzt. Bevorzugt werden diese von 0.1 bis 10 Gew.-% be- zogen auf die Menge an unbelebtem organischen Material eingesetzt, insbesondere von 0.1 bis 5 Gew.-%. Im Falle von Kunststoffen, Lacken oder Farben können die weiteren Additive gemäß den üblichen, dem Fachmann bekannten Mengen einzusetzen.
UV-Absorber sind häufig Handelsprodukte. Sie werden beispielsweise unter dem Wa- renzeichen Uvinul® der Firma BASF SE oder Tinuvin® der Firma Ciba, verkauft. Die UV-Absorber umfassen Verbindungen der folgenden Klassen: Benzophenone, Ben- zotriazole, Cyanoacrylate, Zimtsäureester, para-Aminobenzoate, Naphthalimide. Darüber hinaus werden weitere bekannte Chromophore eingesetzt, z.B. Hydroxyphenyltri- azine oder Oxalanilide. Solche Verbindungen werden beispielsweise alleine oder in Mischungen mit anderen Lichtschutzmittel in kosmetischen Anwendungen, beispielsweise Sonnenschutzmitteln oder zur Stabilisierung von organischen Polymeren eingesetzt. Weitere Beispiele für UV-Absorber sind:
substituierte Acrylate, wie z.B. Ethyl- oder lsooctyl-α-cyano-ß,ß-diphenylacrylat (haupt- sächlich 2-Ethylhexyl-α-cyano-ß,ß-diphenylacrylat), Methyl-α-methoxycarbonyl-ß- phenylacrylat, Methyl-α-methoxycarbonyl-ß-(p-methoxyphenyl)acrylat, Methyl- oder Butyl-α-cyano-ß-methyl-ß-(p-methoxyphenyl)acrylat, N-(ß-methoxycarbonyl-ß- cyanovinyl)-2-methylindolin, Octyl-p-methoxycinnamat, lsopentyl-4-methoxycinnamat, Urocaninsäure oder deren Salze oder Ester;
Derivate der p-Aminobenzoesäure, insbesondere deren Ester z.B. A- Aminobenzoesäure-ethylester oder ethoxylierte 4-Aminobenzoesäureethylester, Salicy- late, substituierte Zimtsäureester (Cinnamate) wie Octyl-p-methoxycinnamat oder A- lsopentyl-4-methoxycinnamat, 2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure oder ihre Salze.
2-Hydroxybenzophenonderivative, wie z.B. 4-Hydroxy-, 4-Methoxy-, 4-Octyloxy-, A- Decyloxy-, 4-Dodecyloxy-, 4-Benzyloxy-, 4, 2', 4'- Trihydroxy-, 2'-Hydroxy-4,4'- dimethoxy-2-hydroxybenzophenon sowie 4-Methoxy-2-hydroxybenzophenon- Sulfonsäure-Natriumsalz;
Ester der 4,4-Diphenylbutadien-1 ,1-dicarbonsäure, wie z.B. der Bis(2-ethylhexyl)ester;
2-Phenylbenzimidazol-4-sulfonsäure sowie 2-Phenylbenzimidazol- 5-sulfonsäure oder deren Salze;
Derivate von Benzoxazolen;
Derivate von Benztriazolen oder 2-(2'-Hydroxyphenyl)benztriazolen, wie z.B. 2-(2H- Benztriazol-2-yl)-4-methyl-6-(2-methyl-3- ((1 ,1 ,3,3-tetramethyl-1- (trimethylsilyloxy)disiloxanyl)-propyl)- phenol, 2-(2'-Hydroxy-5'- methylphenyl)benztriazol, 2-(3',5'-Di-tert.-butyl-2'-hydroxyphenyl)benztriazol, 2-(5'-tert- Butyl-2'- hydroxyphenyl)benztriazol, 2-[2'-Hydroxy-5'-(1 , 1 ,3,3- tetramethylbutyl)phenyl]benztriazol, 2-(3',5'-Di-tert.-butyl-2'-hydroxyphenyl)-5- chlorbenztriazol, 2-(3'-tert.-Butyl-2'-hydroxy-5'-methylphenyl)-5-chlorbenztriazol, 2-(3'- sec.-Butyl-5'-tert.-butyl- 2'-hydroxyphenyl)benztriazol, 2-(2'-Hydroxy-4'-octyloxyphenyl)- benztriazol, 2-(3',5'-Di-tert.-amyl-2'-hydroxyphenyl)benztriazol, 2-[3',5'-Bis(α,α- dimethylbenzyl)-2'-hydroxyphenyl]benztriazol, 2-[3'-tert.-Butyl-2'-hydroxy-5'-(2- octyloxycarbonylethyl)phenyl]- 5-chlorbenztriazol, 2-[3'-tert.-Butyl-5'-(2-(2- ethylhexyloxy)- carbonylethyl)-2'-hydroxyphenyl]-5-chlorbenztriazol, 2[3'-tert.-Butyl-2'- hydroxy-5'-(2-methoxycarbonylethyl)phenyl]-5-chlorbenztriazol, 2-[3'-tert.-Butyl-2'- hydroxy-5'-(2-methoxycarbonylethyl)phenyl]benztriazol, 2-[3'-tert.-Butyl-2'-hydroxy-5'- (2-octyloxycarbonylethyl)phenyl]benztriazol, 2-[3'-tert.-Butyl-5'-(2- (2- ethylhexyloxy)carbonylethyl)-2'-hydroxyphenyl]benztriazol, 2-(3'-Dodecyl-2'-hydroxy-5'- methylphenyl)benztriazol, 2-[3'- tert.-Butyl-2'-hydroxy-5'-(2- isooctyloxycarbonylethyl)phenyl]- benztriazol, 2,2'-Methylen-bis[4-(1 ,1 ,3,3- tetramethylbutyl)-6- benztriazol-2-yl-phenol], das vollveresterte Produkt von 2-[3'- tert.-
Butyl-5'-(2-methoxycarbonylethyl)-2'-hydroxyphenyl]-2H-benztriazol mit Polyethy- lenglycol 300, [R-CH2CH2-COO(CH2)3-]2 mit R gleich 3'-tert.-Butyl-4-hydroxy-5'-2H- benztriazol-2-ylphenyl, 2-[2'-Hydroxy-3'-(α,α-dimethylbenzyl)-5'-(1 ,1 ,3,3- tetramethylbutyl)phenyl]benztriazol, 2-[2'-Hydroxy-3'-(1 ,1 ,3,3-tetramethylbutyl)-5'-(α,α- dimethylbenzyl)phenyl]benztriazol;
Benzylidencampher oder seine Derivate, wie sie z. B. in der DE-A 38 36 630 genannt sind, z.B. 3-Benzylidencampher, 3(4'-Methylbenzyliden)d-1-campher;
α-(2-Oxoborn-3-yliden)toluol-4-sulfonsäure oder ihre Salze, N,N,N-Trimethyl-4-(2- oxoborn-3-ylidenmethyl)anilinium-monosulfat;
Dibenzoylmethane, wie z.B. 4-tert.-Butyl-4'-methoxydibenzoylmethan;
2,4,6-Triaryltriazin-Verbindungen wie 2,4,6-Tris-{N-[4-(2-ethylhex-1 - yl)oxycarbonylphenyl]amino}-1 ,3,5-triazin, 4,4'-((6- (((tert.-
Butyl)aminocarbonyl)phenylamino)-1 ,3,5-triazin-2,4- diyl)imino)bis(benzoesäure-2'- ethylhexylester);
2-(2-Hydroxyphenyl)-1 ,3,5-triazine, wie z.B. 2,4,6-Tris(2-hydroxy-4- octyloxyphenyl)1 ,3,5-triazin, 2-(2-Hydroxy-4-octyloxyphenyl)-4,6-bis(2,4- dimethylphenyl)-1 ,3,5- triazin, 2-(2,4-Dihydroxyphenyl)-4,6-bis(2,4-dimethylphenyl)- 1 ,3,5-triazin, 2,4-Bis- (2-hydroxy-4-propyloxyphenyl)-6-(2,4-dimethylphenyl)-1 ,3,5- triazin, 2-(2-Hydroxy-4- octyloxyphenyl)-4,6-bis(4-methylphenyl)- 1 ,3,5-triazin, 2-(2- Hydroxy-4-dodecyloxyphenyl)-4,6-bis(2,4-dimethylphenyl)-1 ,3,5-triazin, 2-[2-Hydroxy-4- (2-hydroxy-3-butyloxypropyloxy)phenyl]-4,6-bis(2,4-dimethylphenyl)-1 ,3,5-triazin, 2-[2- Hydroxy-4-(2-hydroxy-3-octyloxypropyloxy)phenyl]-4,6-bis- (2, 4-di-methylphenyl)-1 ,3,5- triazin, 2-(2-Hydroxy-4-tridecyloxyphenyl)-4,6-bis(2,4-dimethylphenyl)-1 ,3,5-triazin, 2- [4-(Dodecyloxy/tridecyloxy-2-hydroxypropoxy)-2-hydroxyphenyl]-4,6-bis(2,4- di- methylphenyl)-1 ,3,5-triazin, 2-[2-Hydroxy-4(2-hydroxy-3-dodecyloxypropoxy)phenyl]- 4, 6-bis-(2,4-dimethylphenyl)-1 ,3,5-triazin, 2-(2-Hydroxy-4-hexyloxyphenyl)-4,6- diphenyl-1 ,3,5-triazin, 2-(2- Hydroxy-4-methoxyphenyl)4,6-diphenyl-1 ,3,5-triazin, 2,4,6- Tris[2- hydroxy-4-(3-butoxy-2-hydroxypropoxy)phenyl]-1 ,3,5-triazin, 2-(2-Hydroxy- phenyl)-4-(4-methoxyphenyl)-6-phenyl-1 ,3,5-triazin, 2-{2- Hydroxy-4-[3-(2-ethylhexyl-1- oxy)-2-hydroxypropyloxy]phenyl}-4,6- bis(2,4-dimethylphenyl)-1 ,3,5-triazin.
Weitere geeignete UV-Absorber kann man der Schrift Cosmetic Legislation, Vol.1 , Cosmetic Products, European Commission 1999, S. 64-66 entnehmen, auf die hiermit Bezug genommen wird.
Geeignete UV-Absorber werden außerdem in den Zeilen 14 bis 30 ([003O]) auf Seite 6 der EP 1 191 041 A2 beschrieben. Auf diese wird vollinhaltlich Bezug genommen und diese Literaturstelle wird zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Erfindung gemacht.
Erfindungsgemäß lassen sich daher unbelebte organische Materialien, insbesondere Polymere (Kunststoffe), Lacke oder Farben, die modifizierte ZnO-Nanopartikel und als weitere Additive UV-Absorber enthalten gegen die Einwirkung von UV-Licht stabilisieren.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Stabilisierung von unbelebten organischen Materialien, insbesondere Polymeren gegen die Einwirkung von Licht, Radikalen oder Hitze, wobei den Materialien, insbesondere Polymeren modifizierte ZnO-Nanopartikel zugesetzt werden, die optional als weitere Additive lichtabsorbierende Verbindungen, beispielsweise UV-Absorber und/oder Stabilisa- toren, beispielsweise HALS-Verbindungen enthalten. Weiterhin lassen sich auf diese Art und Weise auch Lacke oder Farben gegen die Einwirkung von Licht, Radikalen oder Hitze stabilisieren.
Als weitere Additive kommen, insbesondere wenn es sich bei den unbelebten organi- sehen Kunststoffen um Polymere handelt, ebenfalls Stabilisatoren für Polymere in Betracht. Bei den Stabilisatoren handelt es sich um Verbindungen, die organische Polymere gegen den Abbau bei Einwirkung von Sauerstoff, Licht (sichtbares, infrarotes und/oder ultraviolettes Licht) oder Wärme stabilisieren. Sie werden auch als Antioxi- dantien, Radikalfänger oder als Lichtstabilisatoren bezeichnet, vgl. Ullmanns, Encyclo- pedia of Industrial Chemistry, Vol. 3, 629 - 650 (ISBN-3-527-30385-5) und EP-A 1 110 999, Seite 2, Zeile 29 bis Seite 38, Zeile 29. Mit solchen Stabilisatoren können praktisch alle organischen Polymere stabilisiert werden, vgl. EP-A 1 1 10 999, Seite 38, Zeile 30 bis Seite 41 , Zeile 35. Diese Literaturstelle wird durch die Bezugnahme zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Erfindung gemacht. Die in der EP-Anmeldung be- schriebenen Stabilisatoren gehören zur Verbindungsklasse der Pyrazolone, der organischen Phosphite oder Phosphonite, der sterisch gehinderten Phenole und der ste-
risch gehinderten Amine (Stabilisatoren des sog. HALS Typs o. HALS-Stabilisatoren, vgl. Römpp, 10. Auflage, Band 5, Seiten 4206-4207.
Als weitere Additive kommen weiterhin bevorzugt HALS-Stabilisatoren in Betracht.
HALS-Stabilisatoren sind häufig Handelsprodukte. Sie werden beispielsweise unter dem Warenzeichen Uvinul® oder Tinuvin® der Firma BASF SE, verkauft. Beispielsweise sind zu nennen Tinuvin 770 (CAS-Nr. 52829-07-9), Uvinul 4050 H (CAS-Nr. 124172-53-8) oder Uvinul 5050 (CAS-Nr. 93924-10-8).
Die HALS-Stabilisatoren umfassen Verbindungen enthaltend Gruppen Formel Il a oder solche der Formel Il b,
II a N b
wobei die Variablen wie folgt definiert sind:
R1, R2, R3 und R4 gleich oder verschieden und unabhängig voneinander
Ci-Ci2-Alkyl wie beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, iso- Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2- Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt CrC4-AIkVl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec- Butyl und tert.-Butyl, insbesondere sind R1, R2, R3 und R4 jeweils gleich und jeweils Methyl,
C3-Ci2-Cycloalkyl, wie Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, Cyclooctyl, Cyclononyl, Cyclodecyl, Cycloundecyl und Cyclododecyl; bevorzugt sind Cyclopentyl,
Cyclohexyl und Cycloheptyl,
X5 ein Sauerstoffatom, ein Schwefelatom, eine NH-Gruppe, eine N-(Ci-C4-Alkyl)-gruppe, eine Carbonylgruppe,
A2 eine Einfachbindung oder ein Spacer. Beispiele für Spacer A2 sind para-Phenylen, meta-Phenylen, bevorzugt Ci-C2o-Alkylen, verzweigt oder unverzweigt, wobei gegebenenfalls ein bis 6 nicht-benachbarte CH2-Gruppen durch jeweils ein Schwefelatom, auch oxidiert, oder ein Sauerstoffatom ersetzt sein können. Beispielhaft seien folgende Spacer genannt:
-CH2-, -CH2-CH2-, -(CH2)S-, -(CH2J4-, -(CH2)5-, -(CH2J6-, -(CH2)7-, -(CH2J8-,
-(CH2Jg-, -(CH2)io-, -(CH2)i2-, -(CH2)i4-, -(CH2)i6-, -(CH2)iβ-, -(CH2)2o-, -CH2-CH(CH3)-, -CH2-CH(C2H5)-, -CH2-CH(CH[CHs]2)-, -CH2-CH(n-C3H7)-, -[CH(CH3J]2-, -CH(CHS)-CH2-CH2-CH(CH3)-, -CH(CHS)-CH2-CH(CH3)-, -CH2-C(CHs)2-CH2-, -CH2-CH(n-C4H9)-, -CH2-CH(iso-C3H7)-, -CH2-CHOeIt-C4H9)-,
-CH2-O-, -CH2-O-CH2-, -(CH2J2-O-(CH2J2-, -[(CH2J2-O]2-(CH2J2-, -[(CH2J2-O]3-(CH2J2-,
-CH2-S-, -CH2-S-CH2-, -(CH2J2-S-(CH2),-, -[(CH2J2-S]2-(CH2J2-,
-[(CH2J2-S]3-(CH2J2-, -CH2-SO-CH2-, -CH2-SO2-CH2-,
bevorzugte Spacer A2 sind C2-Cio-Alkylengruppen, verzweigt oder unverzweigt, wie -CH2-CH2-, -(CH2Js-, -(CH2J4-, -(CH2J5-, -(CH2J6-, -(CH2J7-, -(CH2J8-, -(CH2J9-,
n null oder eins
X6 Wasserstoff, Sauerstoff, O-Ci-Cig-Alkyl, bevorzugt Ci-Cβ-Alkoxygruppen wie Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, iso-Propoxy, n-Butoxy, iso-Butoxy, sec.-Butoxy, tert.-Butoxy, n-Pentoxy, iso-Pentoxy, n-Hexoxy und iso-Hexoxy, besonders bevorzugt Methoxy oder Ethoxy
Ci-Ci2-Alkyl, bevorzugt Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1 ,2-
Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2- Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl,
C2-Ci8-Acyl, beispielsweise Acetyl, Propionyl, Butyryl, Benzoyl, Stearyl,
oder Aryloxycarbonyl mit 7 bis 12 C-Atomen, beispielsweise CβHs-OCO.
Beispiele für besonders gut geeignete HALS sind
4-Amino-2,2,6,6- tetramethylpiperidin,
4-Amino-1 ,2,2,6,6- pentamethylpiperidin, 4-Hydroxy-2,2,6,6- tetramethylpiperidin,
4-Hydroxy-1 ,2,2,6,6- pentamethylpiperidin,
4-Butylamino-2,2,6,6-tetramethylpiperidin,
4-Butylamino-1 ,2,2,6,6-pentamethylpiperidin,
4-Amino-2,2,6,6- tetramethylpiperidin-N-oxyl, 4-Hydroxy-2,2,6,6- tetramethylpiperidin-N-oxyl,
4-Butylamino-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-N-oxyl,
4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxytoxypiperidin,
4-Amino-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxytoxypiperidin,
4-Butylamino-2,2,6,6-tetramethyl-1-octoxypiperidin 4-Acetoxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin,
4-Stearyloxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin,
4-Aryloyloxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin,
4-Methoxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin,
4-Benzoyloxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin, 4-Cyclohexyloxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin,
4-Phenoxy-2,2,6,6-6-tetramethylpiperidin,
4-Benzoxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin, und
4-(Phenylcarbamoyloxy)-2,2,6,6-tetramethylpiperidin.
Ebenfalls bevorzugte HALS sind:
Bis(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)oxalat, Bis-(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)succinat, Bis(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)malonat, Bis(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)adipat, Bis(1 ,2,2,6,6-pentamethyl-piperidyl)sebacat,
Bis(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)terephthalat, 1 ,2-bis(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyloxy)ethan, Bis(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)hexamethylen-1 ,6-dicarbamat, Bis(1-methyl-2,2,6,6-tetramethyl-4-diperidyl)adipat, und Tris(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)benzol-1 ,3,5-tricarboxylat.
Darüber hinaus bevorzugt sind höhermolekulare Piperidinderivate, z.B. das Polymer aus Butandisäuredimethylester und 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-1-piperidinethanol oder Poly-6-(1 ,1 ,3,3-tetramethylbutyl)amino-1 ,3,5-triazin-2,4-diyl(2,2,6,6-tetramethyl-4- piperidinyl)imino-1 ,6-hexandiyl(2,2,6,6-tetramethyl-14-piperidinyl)imino, und Polykon- densate aus Dimethylsuccinat und 1-(2-hydroxyethyl)-4-hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl- piperidin geeignet, welche wie Bis(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)-sebazat besonders gut geeignet sind.
Ganz besonders gut sind 4-Amino-2,2,6,6- tetramethylpiperidin, 4-Amino-1 ,2,2,6,6- pentamethylpiperidin, 4-Hydroxy-2,2,6,6- tetramethylpiperidin, 4-Hydroxy-1 ,2,2,6,6- pentamethylpiperidin, 4-Amino-2,2,6,6- tetramethylpiperidin-N-oxyl und 4-Hydroxy- 2,2,6,6- tetramethylpiperidin-N-oxyl geeignet.
Als weitere Effektstoffe kommen weiterhin Hilfsmittel für Polymere in Betracht. Unter Hilfsmitteln sind beispielsweise Stoffe zu verstehen, die das Beschlagen von Folien oder Formteilen aus Kunststoffen zumindest weitgehend verhindern, sog. Antifogging agents. Außerdem eignen sich als Polymeradditive Antibeschlagsmittel für organische Polymere, aus denen insbesondere Platten oder Folien hergestellt werden. Solche Polymeradditive werden beispielsweise beschrieben von F. WyNn, in Plastics Additives Handbook, 5th Edition, Hanser, ISBN 1-56990-295-X, Seiten 609 - 626. Erfindungsgemäß lassen sich daher modifizierte ZnO-Nanopartikel, die als weitere Effektstoffe Hilfsmittel enthalten als Anti-Fogging oder Antibeschlagsmittel verwenden.
Weitere geeignete Hilfsmittel sind Gleitmittel wie oxidierte Polyethylenwachse sowie Antistatika für organische Polymere. Beispiele für Antistatika vgl. die obengenannte Literaturstelle F. WyNn, Plastics Additives Handbook, Seiten 627-645.
Geeignete weitere Additive sind Flammschutzmittel, die beispielsweise in Römpp, 10. Auflage, Seiten 1352 und 1353 sowie in Ullmanns, Encyclopedia of Industrial Che- mistry, Vol. 14, 53-71 beschrieben werden. Erfindungsgemäß lassen sich daher modi-
fizierte ZnO-Nanopartikel, die als weitere Effektstoffe Flammschutzmittel enthalten als Flammschutzmittel für Polymeren verwenden.
Handelsübliche Stabilisatoren und Hilfsmittel werden beispielsweise unter den Mar- kennamen Uvinul®, Tinuvin®, Chimassorb®, und Irganox® von BASF oder Ciba, Cya- sorb® und Cyanox® von Cytec, Lowilite®, Lowinox®, Anox®, Alkanox®, Ultranox® und Weston® von Chemtura und Hostavin® und Hostanox® von Clariant vertrieben. Stabilisatoren und Hilfsmittel werden beispielsweise beschrieben in Plastics Additives Handbook, 5. Auflage, Hanser Verlag, ISBN 1-56990-295-X.
Andere weitere Additive sind organische Farbstoffe, die Licht im sichtbaren Bereich absorbieren, oder optische Aufheller. Solche Farbstoffe und optische Aufheller werden beispielsweise in der WO 99/40123, Seite 10, Zeile 14 bis Seite 25, Zeile 25 ausführlich beschrieben, auf die hier ausdrücklich Bezug genommen wird. Während organi- sehe Farbstoffe ein Absorptionsmaximum im Wellenlängenbereich von 400 bis 850 nm besitzen, haben optische Aufheller ein oder mehrere Absorptionsmaxima im Bereich von 250 bis 400 nm. Optische Aufheller emittieren bekanntlich beim Bestrahlen mit UV- Licht eine Fluoreszenzstrahlung im sichtbaren Bereich. Beispiele für optische Aufheller sind Verbindungen aus den Klassen der Bisstyrylbenzole, Stilbene, Benzoxazole, Cu- marine, Pyrene und Naphthaline. Handelsübliche optische Aufheller werden unter den Marken Tinopal®, Uvitex®, Ultraphor® (BASF SE) und Blankophor® (Bayer) verkauft. Optische Aufheller werden außerdem in Römpp, 10. Auflage, Band 4, 3028 - 3029 (1998) und in Ullmanns, Encyclopedia of Industrial Chemistry, Vol. 24, 363 - 386 (2003) beschrieben. Erfindungsgemäß lassen sich daher modifizierte ZnO- Nanopartikel, die als weitere Effektstoffe organische Farbstoffe oder Aufheller enthalten zur Anfärbung oder Aufhellung von Polymeren verwenden.
Geeignete weitere Additive sind IR-Farbstoffe, die beispielsweise von der BASF SE als Lumogen® IR verkauft werden. Lumogen® Farbstoffe umfassen Verbindungen der Klassen der Perylene, Naphthalimide, oder Quaterylene.
Die erfindungsgemäßen modifizierten ZnO-Nanopartikel lassen sich selbstverständlich nachträglich mit aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren weiter an ihrer Oberfläche modifizieren.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind flüssige Formulierungen enthaltend modifizierte ZnO-Nanopartikel oder erfindungsgemäß hergestellte modifizierte ZnO-Nanopartikel.
Die erfindungsgemäßen flüssigen Formulierungen oder die erfindungsgemäß hergestellten Lösungen, insbesondere Dispersionen oder Suspensionen, können als solche oder nach Aufkonzentration oder Verdünnung direkt eingesetzt werden. Außerdem können die erfindungsgemäßen flüssigen Formulierungen noch übliche Zusatzstoffe (Additive) enthalten, z. B. die Viskosität verändernde Additive (Andicker, Verdicker), Antischaummittel, Bakterizide, Frostschutzmittel und/oder Schutzkolloide. Die Schutzkolloide können sowohl anionischer, nichtionischer, kationischer, als auch zwitterionischer Natur sein.
Daneben können die erfindungsgemäßen flüssigen Formulierungen oder die erfin- dungsgemäß hergestellten Suspensionen mit konventionellen Bindemitteln, beispielsweise wässrigen Polymerdispersionen, wasserlöslichen Harzen oder mit Wachsen formuliert werden.
Die erfindungsgemäßen modifizierten ZnO-Nanopartikel sind in den flüssigen Formulie- rungen enthalten und lassen sich aus diesen flüssigen Formulierungen durch das Entfernen der flüchtigen Bestandteile der flüssigen Phase auch in Pulverform gewinnen. Im Pulver können die erfindungsgemäßen Teilchen entweder vereinzelt, in agglomerierter Form, oder auch teilweise verfilmt vorliegen. Die erfindungsgemäßen Pulver sind dabei beispielsweise durch Verdampfen der flüssigen Phase, Gefriertrocknung oder durch Sprühtrocknung zugänglich.
Häufig sind erfindungsgemäße flüssige Formulierungen durch eine Redispergierung der erfindungsgemäßen Pulver, beispielsweise in unpolarem Lösungsmittel, zugänglich.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind feste Formulierungen enthaltend modifizierte ZnO-Nanopartikel oder erfindungsgemäß hergestellte modifizierte ZnO-Nanopartikel.
Erfindungsgemäße feste Formulierungen enthalten die modifizierten ZnO-Nanopartikel je nach Anwendung in unterschiedlicher Konzentration. In der Regel liegt der Anteil der
modifizierten ZnO-Nanopartikel im Bereich von 0,1 bis 80 Gew.-% und insbesondere im Bereich von 0,5 bis 50 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der festen Formulierung.
Beispielsweise handelt es sich bei den festen Formulierungen um eine Mischung der erfindungsgemäßen modifizierten ZnO-Nanopartikel in einem polymeren Trägermaterial, z.B. Polyolefine (z.B. Polyethylen niedriger oder hoher Dichte, Polypropylen), Sty- rolhomo- oder -copolymere, Polymere chlorierter Alkene (z.B. Polyvinylchlorid), Polyamide, Polyester (z.B. Polyethylen- oder Polybutylenterephthalat), Polycarbonate oder Polyurethane.
Erfindungsgemäße feste Formulierungen sind auch Mischungen aus den modifizierten ZnO-Nanopartikel mit relativ niedermolekularen Matrizes, z.B. Polyethylenwachsen.
Zur Herstellung der festen Formulierung können die modifizierten ZnO-Nanopartikel zum Beispiel durch Dispergieren bei höherer Temperatur in die aufgeschmolzene Matrix eingebracht werden, wobei beim Abkühlen die feste Formulierung entsteht.
Die feste Formulierung kann gegebenenfalls noch Hilfsmittel enthalten, die die Vertei- lung der modifizierten ZnO-Nanopartikel in der festen Matrix verbessern (Dispergiermittel). Beispielweise können hierfür Wachse eingesetzt werden.
Die festen Formulierungen können unverdünnt oder nach dem Verdünnen auf die Gebrauchskonzentration verwendet werden.
Feste Formulierungen sind beispielsweise die nach dem Entfernen der flüchtigen Bestandteile der oben beschriebenen flüssigen Formulierungen erhaltenen Formulierungen. Hierbei handelt es sich im Allgemeinen um Mischungen/Dispersionen von modifizierten ZnO-Nanopartikel mit/in PoIy- oder Oligomeren (im Masterbatch, in Wachsen, z.B. Luwax® der Firma BASF SE), die als Pulver oder Wachse vorliegen.
Die erfindungsgemäßen modifizierten ZnO-Nanopartikel in Form ihrer festen oder flüssigen Formulierungen oder Pulver werden bevorzugt zur Ausrüstung, beispielsweise zur Stabilisierung, insbesondere gegenüber UV-Strahlung, von organischen Polymeren eingesetzt. Die Teilchen lassen sich zu diesem Zweck sowohl als feste oder flüssige Formulierung, als auch als Pulver nach den üblichen Methoden in die organischen Po-
lymere einarbeiten. Zu nennen ist hier beispielsweise die Mischung der Teilchen mit den organischen Polymeren vor oder während eines Extrusionsschrittes.
Unter organischen Polymeren sind hierbei beliebige Kunststoffe, bevorzugt thermo- plastische Kunststoffe, insbesondere Folien, Fasern oder Formkörper beliebiger Gestalt zu verstehen. Diese werden im Rahmen dieser Anmeldung auch einfach als organische Polymere bezeichnet. Weitere Beispiele für die Ausrüstung oder Stabilisierung von organischen Polymeren mit Polymeradditiven können dem Plastics Additives Handbook, 5. Auflage, Hanser Verlag, ISBN 1-56990-295-X entnommen werden. Die organischen Polymere sind bevorzugt Polyolefine, insbesondere Polyethylen oder Polypropylen, Polyamide, Polyacrylnitrile, Polyacrylate, Polymethacrylate, Polycarbonate, Polystyrole, Copolymere des Styrols oder Methylstyrols mit Dienen und/oder Acrylderi- vaten, Acrylnitril-Butadien-Styrole (ABS), Polyvinylchloride, Polyvinylacetale, Polyurethane oder Polyester. Organische Polymere können auch Co-Polymere, Mischungen oder Blends der oben genannten Polymere sein. Besonders bevorzugte Polymere sind Polyolefine, insbesondere Polyethylen oder Polypropylen.
Um ein thermoplastisches Polymer gegen UV-Einwirkung zu stabilisieren, kann man beispielsweise so vorgehen, dass man das Polymer zunächst in einem Extruder auf- schmilzt, ein erfindungsgemäß hergestelltes Teilchenpulver enthaltend modifizierte ZnO-Nanopartikel in die Polymerschmelze bei einer Temperatur von beispielsweise 180 bis 2000C (Polyethylen) oder beispielsweise etwa 2800C (Polycarbonat) einarbeitet und daraus ein Granulat herstellt, aus dem dann nach bekannten Verfahren Folien, Fasern, oder Formteile hergestellt werden, die gegen die Einwirkung von UV-Strahlung stabilisiert sind.
Die Menge an modifizierten ZnO-Nanopartikel im organischen Polymer, die zur Stabilisierung des Polymers ausreicht, kann beispielsweise je nach Einsatzzweck über einen weiten Bereich variieren. Bevorzugt enthalten die stabilisierten Polymere von 0,1 bis 10 Gew.-% der modifizierten ZnO-Nanopartikel bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung. Ganz besonders bevorzugt von 0,5 bis 5,0 Gew.-%.
Das Herstellungsverfahren der erfindungsgemäßen modifizierten ZnO-Nanopartikel ermöglicht einen sehr effizienten und kontrollierten Zugang zu den Teilchen. Die erfin- dungsgemäßen modifizierten ZnO-Nanopartikel liegen beispielsweise als Bestandteile von flüssigen Formulierungen oder von Pulvern vor und lassen sich leicht in organische
Polymere einarbeiten. Die erfindungsgemäßen modifizierten ZnO-Nanopartikel zeigen eine reduzierte photokatalytische Aktivität in organischen Polymeren und vermeiden somit den unerwünschten vorzeitigen Abbau der Polymermatrix.
Die erfindungsgemäßen modifizierten ZnO-Nanopartikel eignen sich insbesondere für die Ausrüstung von organischen Polymeren gegen Einwirkung von UV-Strahlen oder Licht.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung verdeutlichen, ohne sie jedoch einzu- schränken.
Beispiele:
Abkürzungen: 1 eq. = 1 Moläquivalent
Allgemeine Vorschrift zur Zinkoxid-Herstellung - „10 nm Partikel" („10nm"):
In ca. 2 I Isopropanol wurden 78,8 g Zinkacetat-dihydrat vorgelegt. Die Suspension wurde unter Rühren auf 75°C erwärmt. 30,29 g Kaliumhydroxid wurden in 1 I Isopropanol gelöst und auf 75°C erhitzt. Die Kaliumhydroxidlösung wurde der Suspension hinzugegeben. Die Suspension wurde bei 75°C ca. 1 Stunde gerührt.
Die Suspension wurde abgekühlt und das Reaktionsprodukt setzte sich über Nacht ab. Das überstehende Lösemittel wurde abgesaugt und der Rückstand mit 1 I Isopropanol gewaschen. Der Rückstand wurde insgesamt dreimal mit Isopropanol gewaschen. Das nanopartikuläre (10nm Durchmesser) Zinkoxid wurde als Suspension in Isopropanol gelagert.
Allgemeine Vorschrift zur Zinkoxid-Herstellung - „90 nm Partikel" („90 nm"):
In ca. 205 ml Methanol wurden 135g Zinkacetat-dihydrat vorgelegt. Die Suspension wurde unter Rühren auf 500C erwärmt. 58,9 g Kaliumhydroxid wurden in 205ml Methanol gelöst und auf 500C erhitzt. Die Kaliumhydroxidlösung wurde der Suspension hin- zugegeben. Die Suspension wurde bei 50°C ca. 5 Stunden gerührt.
Die Suspension wurde abgekühlt und das Reaktionsprodukt setzte sich über Nacht ab. Das überstehende Lösemittel wurde abgesaugt und der Rückstand mit 1 I Methanol gewaschen. Der Rückstand wurde insgesamt dreimal mit Methanol gewaschen.
Das nanopartikuläre (ca. 90nm Durchmesser) Zinkoxid wurde als Suspension in Methanol gelagert.
Allgemeine Vorschrift zur Einarbeitung in Luwax®:
0,9 g Luwax® A (Ethylen-Homopolymerisat, BASF SE) wurden in 30ml Toluol suspendiert. Danach wurde (modifiziertes) ZnO (in Lösung, enthält 0,1g ZnO) zur Luwax- Lösung gegeben und am Rotationsverdampfer bei 75°C (ohne Vakuum) gelöst bis eine homogene Dispersion entstand. Anschließend wurde bei 75°C/1 mbar das Lösungmittel abgezogen. Es entstand ein homogenes, farbloses Wachs.
Analog erfolgte die Einarbeitung in andere Wachse.
Einarbeitung: 10 Gew.-% bez. auf ZnO-Nanopartikel.
Vergleichsbeispiel 1 :
1 g Kaliumhydroxid (1 ,6 eq., bezogen auf Zn) wurden in Ethanol gelöst, so dass eine 6 Gew-%ige Lösung erhalten wurde. Danach wurden 1 g getrocknetes Zinkoxid (1 eq., „10nm") zugegeben und in Toluol suspendiert. Anschließend wurden 5.1 g Octade- cyltriethoxysilan (1 eq., bezogen auf Zn) zugegeben und auf Rückflusstemperatur erhitzt. Nach 3h bei dieser Temperatur entstand eine homogene, leicht trübe, gelbliche Lösung. Nach dem Abkühlen wurde das modifizierte Zinkoxid mit Methanol ausgefällt. Anschließend wurde der Niederschlag abzentrifugiert und mit Methanol gewaschen. Der Rückstand wurde im Vakuumtrockenschrank getrocknet.
Ein Teil des Feststoffes wurde in Luwax® EVA 1 (siehe Einarbeitung in Luwax®) eingearbeitet.
Vergleichsbeispiel 2:
43,48 g Zinkoxid-Suspension (ca. 2,5 Gew-%ig in Isopropanol; 1 eq. ZnO, „10nm") und 2,52 ml wässrige Ammoniaklösung (3 eq. NH3, bezogen auf ZnO; es wurde 25%ige Ammoniaklösung verwendet) wurden vorgelegt und unter Rühren auf 500C erhitzt. Danach wurden 0,77 g Octadecyltriethoxysilan (0,15 eq., bezogen auf ZnO) zugegeben. Die Suspension wurde für 5h bei 500C gerührt. Nach Abschluß der Reaktion wurde ein Teil der Suspension in Luwax® A (siehe Einarbeitung in Luwax®) eingearbeitet.
Vergleichsversuch 3:
21 ,9 g Zinkacetat-Dihydrat (1 eq.) wurden 35%ig in Methanol vorgelegt und auf 500C erhitzt. 11 ,2g Kaliumhydroxid (2 eq., bezogen auf Zn) wurden 24%ig in Methanol bei 500C gelöst. Diese Lösung wurde der Zinkacetat-Suspension zugegeben und 30 min nachgerührt. Anschließend wurden 0,68 g Tetramethylorthosilikat (0,045 eq. bezogen auf Zn), 5%ig in Methanol gelöst, zugegeben und 1 h bei 50°C gerührt. Dieser Suspension wurden 6,37 g Octadecyltriethoxysilan (0,15 eq. bezogen auf ZnO) zugegeben und weitere 5h bei dieser Temperatur gehalten. Nach Reaktionsende ließ man den ausgefallenen Niederschlag absetzen und saugte das überstehende Methanol ab. Dieser Vorgang des Absetzens und Absaugens wurde noch zweimal wiederholt. Der Rückstand wurde in Dichlormethan gelöst. Es entstand eine stabile homogene Suspension. Ein Teil der Suspension wurde in Luwax® A (siehe Einarbeitung in Luwax®) eingearbeitet.
Analytik: Die Elementaranalyse erbrachte im getrockneten Produkt einen Gehalt von 69 Gw.-% Zink. Dies entsprach 86 Gew.-% ZnO
Vergleichsversuch 4:
0,718 g Zinkoxid als Suspension (ca. 2,5Gew-%ig in Isopropanol; 1 eq. ZnO, „10nm") und 1 ,81 ml wässrige Ammoniaklösung (3 eq. Nhb; es wurde 25%ige Ammoniaklösung verwendet) wurden vorgelegt und unter Rühren auf 500C erhitzt. Danach wurden 0,27 g Tetramethylorthosilikat (0,2 eq., bezogen auf ZnO) zugegeben. Die Suspension wur- de für 1 h bei 500C gerührt. Nach Reaktionsende wurde ein Teil der Suspension in Luwax® A (siehe Einarbeitung in Luwax®) eingearbeitet.
Für die Elementaranalyse wurde ein Teil der Suspension zentrifugiert und 3mal mit Isopropanol gewaschen. Anschließend wurde der weiße Rückstand im Vakuumtro- ckenschrank getrocknet.
Vergleichsversuch 5:
0,5 g Zinkoxid als Suspension (ca. 2,5Gew-%ig in Isopropanol; 1 Äquivalent ZnO,
„1 Onm") und 2,65 ml methanolischer Ammoniak (3 eq. NH3, es wurde eine 7N Ammoniaklösung verwendet) wurden unter Rühren auf 50°C erhitzt und danach noch 15min bei dieser Temperatur gehalten. Es entstand eine trübe, aber homogene Lösung. Ein Teil der Lösung wurde in Luwax® A (siehe Einarbeitung in Luwax®) eingearbeitet.
Beispiel 1 :
1 g Zinkoxid als Suspension (ca. 2,5Gew-%ig in Isopropanol; 1 eq. ZnO, „10nm") und 5,29 ml methanolischer Ammoniak (3 eq. NH3 bezogen auf ZnO, es wurde eine 7N Ammoniaklösung verwendet) wurden vorgelegt und unter Rühren auf 500C erhitzt. Danach wurden 0,77 g Octadecyltriethoxysilan (0,15 eq. Bezogen auf ZnO) zugegeben. Die transparente Lösung wurde für 5h bei 500C gerührt. Nach Ende der Reaktion wurden der überschüssige Ammoniak und das Methanol abrotiert. Ein Teil der Suspension wurde in Luwax® A (siehe Einarbeitung in Luwax®) eingearbeitet.
Beispiele 2 bis 5: Variation der Tetraalkyl-Orthosilikatmenge
1 g Zinkoxid als Suspension (ca. 2,5Gew-%ig in Isopropanol; 1 eq. ZnO, „10nm") und 5,29 ml methanolischer Ammoniak (3 eq NH3, es wurde eine 7N Ammoniaklösung ver- wendet) wurden vorgelegt und unter Rühren auf 500C erhitzt. Danach wurde x g Tetramethylorthosilikat (y eq. Bezogen auf ZnO) und anschließend 0,77 g Octadecyltriethoxysilan (0,15 eq. Bezogen auf ZnO) zugegeben. Die transparente Lösung wurde für 5h bei 50°C gerührt. Nach Ende der Reaktion wurden der überschüssige Ammoniak und das Methanol abrotiert. Ein Teil der Lösung wurde in Luwax® A (siehe Einarbeitung in Luwax®) eingearbeitet.
Beispiel 2: x = 0,094, y = 0,05; Beispiel 3: x = 0,188, y = 0,1 ; Beispiel 4: x = 0,376, y = 0,2; Beispiel 5: x = 0,94, y = 0,5;
Beispiele 6 bis 9: Variation des Organosilans
1 g Zinkoxid als Suspension (ca. 2,5Gew-%ig in Isopropanol; 1 eq. ZnO, „10nm") und 5,29 ml methanolischer Ammoniak (3 eq. NH3 bezogen auf ZnO, es wurde eine 7N Ammoniaklösung verwendet) wurden vorgelegt und unter Rühren auf 500C erhitzt. Da- nach wurden 0,188 g Tetramethylorthosilikat (0,1 eq bezogen auf ZnO) und anschließend das Organosilan (0,15 eq. Bezogen auf ZnO) zugegeben. Die entstandene transparente Lösung wurde für 5h bei 50°C gerührt. Nach Ende der Reaktion wurden der überschüssige Ammoniak und das Methanol abrotiert. Ein Teil der Lösung wurde in Luwax® A (siehe Einarbeitung in Luwax®) eingearbeitet.
Beispiel 6: Triethoxyisobutylsilan; Beispiel 7: Triethoxypropylsilan; Beispiel 8: Trietho- xyhexadecylsilan; Beispiel 9: Dynasilan® 9896 (Fa. Evonik)
Beispiele 10 und 1 1 : Variation der Tetraalkyl-Orthosilikatmenge
1 g Zinkoxid als Suspension (ca. 2,5Gew-%ig in Isopropanol; 1 eq. ZnO, „10nm") und 5,29 ml methanolischer Ammoniak (3 eq. NH3 bezogen auf ZnO, es wurde eine 7N Ammoniaklösung verwendet) wurden vorgelegt und unter Rühren auf 500C erhitzt. Danach wurden x g Tetramethylorthosilikat (y eq. Bezogen auf ZnO) und anschließend 0,972 g 2-[Methoxy(polyethylenoxy)propyl]-trimethoxysilan (0,15 eq. Bezogen auf ZnO) zugegeben. Die transparente Lösung wurde für 20h bei 500C gerührt. Ein Teil der Lösung wurde in Luwax® A (siehe Einarbeitung in Luwax®) eingearbeitet.
Beispiel 10: x = 0,188, y = 0,1 ; Beispiel 1 1 : x = 0,376, y = 0,2;
Beispiel 12: Ethanolamin
0,375g Ethanolamin (0,5 eq. Bezogen auf ZnO) wurden in Isopropanol vorgelegt und 1 g ZnO-Suspension (ca. 2,5Gew-%ig in Isopropanol; 1 eq. ZnO, „10nm") zugegeben. Anschließend wurde die Mischung auf 500C erhitzt und diese Temperatur für einen Zeitrum von 20h beibehalten. Nach Ende der Reaktionszeit wurde zu der transparenten Lösung 0,94g Tetramethylorthosilikat (0,5 eq. bezogen auf ZnO) zugegeben und die Reaktionslösung weitere 5h bei 50°C gehalten. Ein Teil der Lösung wurde in Lu- wax® A (siehe Einarbeitung in Luwax®) eingearbeitet.
Beispiel 13:
Die Löslichkeit der erfindungsgemäß hergestellten modifizierten Zinkoxid-Nanopartikel der Beispiele 1 bis 12 in organischen Lösungsmittel, zum Beispiel Dichlormethan, To- luol, Isopropanol oder Mischungen von diesen ist gut, während die analog mit wässri- ger Ammoniaklösung hergestellten nicht-erfindungsgemäßen Zinkoxid-Nanopartikel unlöslich in diesen Lösungsmitteln sind.
Beispiel 14:
Lupolen® ist der Handelsname für ein Polyethylen (LDPE) der Fa. Basell. Die Luwax® Präperationen der Beispiele und Vergleichsbeispiele wurden mit Hilfe eines Mini- Extruders in Lupolen® einarbeitet und zu einer 100μm dicken Folie verarbeitet. Die Konzentration betrug 1 Gew.-% ZnO bezogen auf die Gesamtmenge an Wachs und Polyethylen. Nach der Einarbeitung wurden die Folien belichtet (künstliches Sonnenlicht) und die UV Absorptionsspektren gemessen. Als Maß für die Transparenz der Folien wurde die Transmission bestimmt. Eine Abnahme der Transparenz durch die Belichtung erfolgt auf Grund der photokatalytischen Wirkung des ZnO, die eine Zerstö-
rung der Polymermatrix nach sich zieht. Je höher die Transmission während der Belichtung bleibt, desto weniger photokatalytisch aktiv ist das enthaltene ZnO.
Solasorb® UV200 der Firma Croda (ZnO, als UV Absorber für Kunststoffe, Dispersion mit 60Gew.-% Feststoffgehalt), und Maxlight ZS® der Firma Showa Denko (SiO2- beschichtete 30 nm ZnO Partikel) wurden ebenfalls zum Vergleich vermessen.
Stabilitätsvergleich: UV Belichtung
Die Erfindung wird durch Figuren näher erläutert ohne dass die Figuren den Gegenstand der Erfindung einschränken.
Es zeigt:
Figur 1 Die gemessene relative Transmission als Funktion der Wellenlänge (λ) von 200 bis 800 nm für Vergleichsversuch 3.
Figur 2 Die gemessene relative Transmission als Funktion der Wellenlänge (λ) von 200 bis 800 nm für Beispiel 3.
Die Figuren 1 und 2 zeigen Transmissionsspektren aufgenommen für die Folien des Vergleichsversuchs 3 und für Beispiel 3. Die Ergebnisse zeigen, dass für den Vergleichsversuch 3 (Fig. 1) die Transmission im Wellenlängenbereich von ca. 350 bis 800 nm bereits nach 7 Tagen (Kurve: 7) deutlich gegenüber der Anfangssituation (Kurve: 0) nachgelassen hat, da sich die Folie durch die Zersetzung der Polymermatrix eintrübt, während für die Folie des Beispiels 3 (Fig. 2) nach 15 Tagen (Kurve: 15) und auch nach 50 Tagen (Kurve: 50) keine Veränderung gegenüber der Ausgangssituation zu beobachten ist.