Beschreibung
Titel
Satz von wenigstens zwei Targetanordnungen zur optischen Achsvermessung und Vorrichtung zur optischen Achsvermessung damit
Die Erfindung betrifft einen Satz von wenigstens zwei Targetanordnungen zur op- tischen Achsvermessung sowie eine Vorrichtung zur optischen Achsvermessung von Rädern eines Kraftfahrzeugs damit.
Stand der Technik
Im Stand der Technik sind Vorrichtungen und Verfahren zur optischen Fahr- werksvermessung bekannt, bei denen Passpunktfelder von Targets durch mo- noskopische Bildaufnahmeeinrichtungen aufgenommen werden. Die Position dieser Passpunkte in einem lokalen dreidimensionalen Targetkoordinatensystem ist der Auswerteeinheit des Messsystems bekannt, und die Auswerteeinheit kann die relevanten Fahrwerksparameter des Kraftfahrzeugs daraus bestimmen.
Solche Targets mit darauf angeordneten Passpunktfeldern weisen eine hohe Komplexität auf, sie stellen eine hohe Anforderung an die Fertigung dieser Targets und sind demgemäß relativ teuer.
Offenbarung der Erfindung
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Satz von Targetanordnungen zur optischen Fahrwerksvermessung anzugeben, der eine geringere Komplexität erfordert und daher kostengünstig herstellbar ist und der sich gleichermaßen für eine Fahrwerksvermessung eignet. Weiterhin soll eine kostengünstige Vorrichtung zur optischen Achsvermessung von Rädern eines Kraftfahrzeugs angegeben werden, die einfach bedienbar ist und sehr genaue Messwerte liefert.
Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Ein erfindungsgemäßer Satz von Targetanordnungen zur optischen Fahrwerks- Vermessung umfasst wenigstens zwei Targetanordnungen, die zur Anbringung an einem Rad eines Kraftfahrzeugs vorgesehen sind.
In der einfachsten Ausführungsform der Erfindung kann der Satz von Targetanordnungen jeweils zwei Targets-Anordnungen umfassen, die an den Rädern ei- ner Achse eines Kraftfahrzeugs angebracht werden. Die Targetanordnungen an der anderen Achse bzw. an den anderen Achsen des Kraftfahrzeugs können sich dann von dem erfindungsgemäßen Target-Anordnungssatz unterscheiden.
Ebenso kann der erfindungsgemäße Target-Anordnungssatz jeweils vier Target- Anordnungen umfassen, die an den Rädern eines Kraftfahrzeugs angebracht werden. Bei dreiachsigen oder mehrachsigen Fahrzeugen, insbesondere bei LKWs, kann ein erfindungsgemäßer Target-Anordnungssatz sechs oder mehr Target-Anordnungen umfassen.
Bei dem Target- Anordnungssatz gemäß dem unabhängigen Anspruch 1 genügt es, wenn eine signifikante Marke auf dem Target jeder Targetanordnung des Target-Anordnungssatzes vorhanden ist, deren Abstand zu einer Bezugsebene der jeweiligen Targetanordnung unbekannt, aber bei allen Targetanordnungen des Target-Anordnungssatzes jeweils gleich bzw. konstant ist. Die übrigen we- nigstens zwei weiteren Marken können unbestimmt sein.
Bei dem Target-Anordnungssatz gemäß dem unabhängigen Anspruch 2 genügt es, wenn auf jedem Target der Targetanordnungen des erfindungsgemäßen Target-Anordnungssatzes eine erste signifikante Marke, deren Abstand zu einer Be- zugsebene der jeweiligen Targetanordnung unbekannt, aber bei allen Targetanordnungen jeweils gleich ist, eine zweite signifikante Marke und wenigstens eine weitere unbestimmte Marke angeordnet sind.
Die optischen Merkmale auf dem Target bilden kein Passpunktsystem, d. h., ihre Position in einem lokalen Koordinatensystem ist nicht bekannt.
Um erfindungsgemäß eine Achsvermessung durchführen zu können, genügt es wenn auf dem Target der Targetanordnungen jeweils drei Marken vorhanden sind. Die signifikante Marke gemäß Anspruch 1 oder die beiden signifikanten Marken gemäß Anspruch 2 können dabei für den Einmessvorgang herangezo- gen werden.
Bei dem Einmessvorgang wird eine Bildfolge der signifikanten Marke und der mindestens zwei unbestimmten Marken der Targetanordnungen des Targetanordnungssatzes gemäß Anspruch 1 oder der signifikanten Marken und der min- destens einen weiteren unbestimmten Marke der Targetanordnung des Targetanordnungssatzes gemäß Anspruch 2 aufgenommen.
Diese Marken bilden beim Abrollen der Räder jeweils eine Kreisbahn ab. Durch eine Auswerteeinheit werden ein lokales 3D- Koordinatensystem, die Raumlage der Raddrehachse im lokalen 3 D- Koordinatensystem zur Kompensation des Felgenschlages und die Lage der Radmittelebene im lokalen 3 D- Koordinatensystem bestimmt. Daraus lässt sich die Fahrzeuglängsmittelebene bestimmen. Die Daten werden für den nachfolgenden Messvorgang in der Auswerteinheit hinterlegt.
Die Position der Bildaufnahmeeinrichtung oder der Bildaufnahmeeinrichtungen in einem gemeinsamen Messplatzsystem ist der Auswerteeinheit dabei bekannt, ggf. durch Heranziehung von Quer- Referenzkameras.
Nach dem Einmessvorgang und vor dem eigentlichen Messvorgang werden die Aufstandsplatten entriegelt, wodurch sich die Räder in der Aufstandsfläche entspannen.
Beim sich an den Einmessvorgang anschließenden eigentlichen Messvorgang wird dann zum Bestimmen von Spur und Sturz von der jeweiligen Bildaufnahme- einrichtung, die als Stereokameraanordnung aber auch als Monokameraanord- nung ausgebildet sein kann, eine einzige Aufnahme von mindestens drei Marken des jeweiligen Targets getätigt. Da das lokale 3 D- Koordinatensystem der Marken der Targets mit dem Einmessvorgang bestimmt worden ist, gibt die Lage der aufgenommenen mindestens drei Marken die Raumlage der jeweiligen Radach- se im bekannten 3D- Koordinatensystem an, und daraus lassen sich die Winkel von Spur und Sturz des jeweiligen Rads ermitteln.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung müssen nach dem Einmessvorgang die signifikante Marke oder die signifikanten Marken nicht mehr betrachtet werden, es reicht vollkommen aus, wenn bei der eigentlichen Messung durch die Messköpfe drei unbestimmte Marken aufgenommen werden, die gemeinsam mit der signifikanten Marke im Einmessvorgang im lokalen 3D- Koordinatensystem mitbestimmt wurden.
Bei einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Target- Anordnungssatzes, bei dem auf den Targets jeweils zwei signifikante Marken angeordnet sind, ist der Abstand der zweiten signifikanten Marke zu der ersten signifikanten Marke bei allen Targetanordnungen bekannt. Hierbei ergibt sich der Vorteil, dass Temperatureinflüsse bei den Messkameras, die den Abstand der Basis, die oft aus Aluminium gefertigt ist, zwischen den zwei als stereoskopische Kameras ausgebildeten Kameras verändern können, kompensiert werden. Dadurch kann eine hohe Genauigkeit der erhaltenen Messwerte gewährleistet werden. Das Maßstabsproblem, dass sich durch auf die Messeinheiten wirkende Temperatureinflüsse, beispielsweise auf die Messeinheit auftreffenden Sonnenstrahlen, ergibt, wird demgemäß gelöst.
Gemäß einer hierzu alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Target-Anordnungssatzes nach Anspruch 2 ist der Abstand der zweiten signifikanten Marke zu der ersten signifikanten Marke zwar unbekannt, aber bei allen Targetanordnungen jeweils gleich bzw. konstant.
Bei beiden Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Target- Anordnungssatzes mit bekanntem Abstand zwischen den beiden signifikanten Marken oder mit unbekannten aber jeweils übereinstimmendem Abstand der signifikanten Marken zueinander ergibt sich der Vorteil, dass Maßstabsfehler des Messsystems vermieden werden und die Längsmittelebene des Kraftfahrzeugs als Bezug für die Einzelspur der Hinterräder präzise bestimmt werden kann. Eine Messung der Maßstabsinformationen vor jeder Fahrwerksvermessung kann entfallen, es ergibt sich eine kontinuierliche Maßstabsüberwachung und Maßstabskorrektur, da die Targets während der Fahrwerksvermessung immer sichtbar sind.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Target- Anordnungssatzes gemäß Anspruch 2 ist der Abstand der zweiten signifikanten Marke zu einer Bezugsebene des Targets unbekannt, aber bei allen Targetanordnungen jeweils gleich bzw. konstant. Dadurch kann noch eine höhere Ge- nauigkeit erreicht werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung nach Anspruch 8 ist einfach bedienbar und liefert sehr genaue Messwerte. Gemäß einem Vorteil der Vorrichtung zur optischen Achsvermessung von Rädern eines Kraftfahrzeugs gemäß Anspruch 8 muss der Abstand der signifikanten Marke bzw. der ersten signifikanten Marke zu der Bezugsebene nicht bekannt sein, solange er nur bei allen eingesetzten Targets jeweils übereinstimmt.
Wenn dabei ein Target-Anordnungssatz nach Anspruch 4 zum Einsatz kommt, müssen die Abstände der signifikanten Marken zueinander der Auswerteeinheit nicht bekannt sein, solange sie nur bei allen vier eingesetzten Targets jeweils übereinstimmen. Dadurch wird eine weitere Vereinfachung erreicht.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die beiliegenden Figuren näher erläutert.
Figur 1 zeigt eine Prinzipskizze einer Draufsicht auf einen Messplatz mit einem darauf stehenden Kraftfahrzeug;
Figur 2 zeigt eine schematische Perspektivansicht eines Messplatzes mit einem auf Fahrschienen stehenden Kraftfahrzeug;
Figur 3 zeigt eine Prinzipskizze eines Kraftfahrzeug-Fahrwerks mit an dessen Rädern angebrachten Targets;
Figur 4 zeigt eine schematische Perspektivansicht einer ersten Targetanordnung zur Anbringung an einer schematisch darunter gezeigten Radfelge gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Figur 5 zeigt eine schematische Perspektivansicht einer zweiten Targetanordnung zur Anbringung an einer schematisch darunter gezeigten Radfelge gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
Figur 6 zeigt eine schematische Perspektivansicht einer dritten Targetanordnung zur Anbringung an einer schematisch darunter gezeigten Radfelge gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Figur 1 zeigt eine Prinzipskizze einer Draufsicht auf einen Messplatz 2 mit einem darauf stehenden Kraftfahrzeug 7.
Dabei sind die Vorderräder 8 und 10 und die Hinterräder 12 und 14 mit einem Vorspurwinkel zur Fahrzeuglängsmittelachse dargestellt, und zur besseren Darstellung ist die Karosserie des Kraftfahrzeugs 7 nur als schematischer Umriss dargestellt.
Die Raddrehachsen der Räder 8 bis 14 sind jeweils durch punktiert-gestrichelte Linien angedeutet. Neben den Rädern 8 bis 14 sind jeweils Messköpfe 16, 18, 20 und 22 angeordnet, die jeweils über eine in Figur 1 nicht dargestellte stereosko- pische Messkameraanordnung verfügen, die in der Lage ist, das Kraftfahrzeugrad 8 bis 14 oder einen Ausschnitt daraus bzw. an den Rädern 8 bis 14 angebrachte Targets oder Ausschnitte daraus aufzunehmen. Des Weiteren ist eine Datenverarbeitungseinheit 24 vorgesehen, die mit den Messköpfen 16 bis 22 verbunden ist, und von diesen Messdaten zur Auswertung erhält.
Etwas nach rechts verschoben ist das Kraftfahrzeug 7 mit seinen Rädern 8 bis 14 mit gepunkteten Linien in einer vorangehenden Fahrzeugposition dargestellt.
Figur 2 zeigt eine schematische Perspektivansicht eines Messplatzes 2 mit ei- nem auf Fahrschienen 4 und 6 stehenden Kraftfahrzeug 7.
Dabei ist zu erkennen, dass die Vorderräder 8 und 10 sowie das linke Hinterrad 12 des Kraftfahrzeugs 7 jeweils auf Drehtellern der Fahrschienen 4 und 6 stehen, und dass an den linken Rädern 8 und 12 des Kraftfahrzeugs 7 Targetanordnun- gen 26 und 30 befestigt sind, deren Targets im Wesentlichen nach außen weisen und mit Marken versehen sind.
Die Messköpfe 16 bis 22 sind säulenförmig ausgebildet und umfassen exemplarisch eine Stereo-Kamera-Anordnung, d.h. jeweils eine obere und eine untere Messkamera, die auf das jeweils gegenüberliegende Rad 8 bis 14 ausgerichet sind und dieses oder ein daran angebrachtes Target optisch erfassen können.
Die beiden Messkameras eines Messkopfs 16 bis 22 bilden jeweils ein Stereosystem bzw. eine stereoskopische Bildaufnahmeeinrichtung. Die Blickfelder der Messkameras des vorderen linken Messkopfs 16 sind in Figur 2 visualisiert.
Im Einmessvorgang des Messplatzes 2 liefern die Messkameras der Messköpfe 16 bis 22 eine Bildfolge von mindestens drei Bildern, die bei einer Bewegung des Fahrzeugs 7 auf den Fahrschienen 4 und 6 aufgenommen werden. Die Auswerteeinheit 24 berechnet aus den Bilddaten für jedes Rad 8 bis 14 ein lokales 3D- Koordinatensystem, die Drehachse und das Drehzentrum des Rades 8 bis 14.
Dabei werden die zweidimensionalen Bildkoordinaten der Marken auf den Targets 26-32 in den einzelnen Bildern der Bildfolge gemessen. Über die Bildsequenz hinweg erfolgt eine Zuordnung der entsprechenden Marken, es wird also ein Tracking der Marken durchgeführt. Hierzu können Codierungen an den Mar- ken auf den Targets angebracht sein oder es können Standardverfahren aus der
Bildverarbeitung eingesetzt werden.
Der Messdatenauswertung liegt folgendes mathematisches Modell zugrunde:
Die Marken M1 ...Mn (i=1 ...n) des jeweiligen Targets werden während der Vorbeifahrt in einer Bildfolge (Bildnummer j=1 ...m) von der jeweiligen Kamera aufgenommen. Die Positionen der Marken im Kamerabild zum Zeitpunkt j der Bildfolge ist x'ij.
Aus den Koordinaten x'ij eines stereoskopischen Bildpaares können mit Standardverfahren der Bildverarbeitung die 3D-Koordinaten Xi (i=1 ...n) der Marken in einem lokalen Radkoordinatensystem bestimmt werden. Aus der Auswertung der gesamten Bildfolge lassen sich die Bewegungsparameter (Rotation Rj, Translation tj) des Rades 8 bis 14 zum Bildaufnahmezeitpunkt t bestimmen sowie zusätz- lieh die Genauigkeit der 3D-Koordinaten der Marken verbessern.
Bei monoskopischen Bildaufnahmesystemen lassen sich anstatt der stereoskopischen Bestimmung der 3D-Koordinaten aus Einzelbildpaaren die 3D-Koordinaten der Marken unmittelbar im Rahmen der Auswertung der Bildfolge zur Bestimmung der Bewegungsparameter mitbestimmen, gemäß dem Prinzip "structure from motion", was dem Fachmann bekannt ist.
Aus den 3D-Koordinaten der Marken am Target und den Bewegungsparametern können mit geometrischen Berechnungen die Drehachse und das Drehzentrum des Rades in dem lokalen Radkoordinatensystem bestimmt werden.
Bei der anschließenden eigentlichen Fahrwerksvermessung werden die notwendigen Parameter, bspw. Spur- und Sturzwerte, bestimmt.
Die Messdatenauswertung kann getrennt für alle vier Einzelräder 8 bis 14, also radweise, gemeinsam für die gegenüberliegenden Räder 8 und 10 sowie 12 und
14, also achsweise, oder gemeinsam für alle Räder 8 bis 14, also in einer Gesamtfahrzeugauswertung, erfolgen. Bei der achsweisen Auswertung und der Gesamtfahrzeugauswertung muss jeweils eine zeitliche Synchronität der Bildaufnahmen hergestellt werden.
Figur 3 zeigt eine Prinzipskizze eines Kraftfahrzeug-Fahrwerks mit an den Rädern 8 bis 14 angebrachten Targets 26 bis 32.
Dabei sind die Targethalterungen, mit denen die Targets 26 bis 32 an den Rä- dem 8 bis 14 befestigt sind, zur Vereinfachung der Darstellung nicht gezeigt. Für jedes Rad 8 bis 14 sind jeweils die Raddrehachse 42 und die Radmittelebene 44, die als Mittelebene der Radfelge senkrecht zur Raddrehachse definiert ist, dargestellt. Des Weiteren sind die Drehzentren 40 der Räder 8 bis 14 dargestellt, die jeweils als Schnittpunkt der Raddrehachse 42 mit der Radmittelebene 44 defi- niert sind. Die Spurweite der Vorderachse ergibt sich aus der Verbindung der beiden Drehzentren 40 der Vorderräder 8 und 10, und die Spurweite der Hinterachse ergibt sich aus der Verbindung der beiden Drehzentren 40 der Hinterräder 12 und 14. Die Mitte der Spurweite der Vorderachse ist mit dem Bezugszeichen 36 und die Mitte der Spurweite der Hinterachse ist mit dem Bezugszeichen 38 gekennzeichnet. Ferner ist in Figur 3 die Längsmittelebene 34 zu erkennen, die sich aus der Verbindung der Mitte der Spurweite der Vorderachse 36 und der
Mitte der Spurweite der Hinterachse 38 ergibt. Durch die Raddrehzentren 40 der Hinterräder 12 und 14 sind Parallelen zu der Längsmittelebene gezogen. Der Winkel zwischen diesen Parallelen und der Radmittelebene 44 der Hinterräder 12 und 14 bildet jeweils den Vorspurwinkel α1 des linken Hinterrads 12 und den Vorspurwinkel α2 des rechten Hinterrads 14. Die Darstellung der Längsmittelebene 34 gemäß Figur 3 entspricht der Definition gemäß DIN 70 000.
Die Targets 26 bis 32 sind jeweils mit einer in Figur 3 beispielhaft zentriert dargestellten signifikanten Marke versehen, die einen zwar nicht bekannten, aber für alle Targets 26 bis 32 konstanten Abstand g zur Radmittelebene 44 aufweist. Die signifikante Marken mit dem konstanten Abstand g zur Radmittelebene 44 und die ermittelte Drehachse 42 erlauben die Bestimmung der Koordinaten des Drehzentrums 40 für jedes Rad 8 bis 14.
Figur 4 zeigt eine schematische Perspektivansicht einer ersten Targetanordnung
46 zur Anbringung an einer schematisch darunter gezeigten Felge eines Rads 8.
Die Targetanordnung 46 umfasst ein in Figur 4 exemplarisch quadratisch ausgeführtes Target 48, das mit einem Bolzen 56 in einer Aufnahme 58 einer Tar- gethalterung 60 befestigt ist. Die Targethalterung 60 umfasst drei Schienen oder
Stangen, auf denen zwei Spannelemente verschieblich angeordnet sind, an denen nach unten weisende Aufnahmebolzen 62 ansetzen, mit denen die Targethalterung 60 an der darunter angedeuteten Radfelge 8 befestigt und insbesondere auf deren Felgenhorn festgespannt werden kann. Die Targethalterung 60 weist ferner an der Aufnahme 58 einen Anschlag für den Bolzen 56 des Targets 48 auf, der die Bezugsebene 64 bildet.
Der Anschlag für die Bezugsebene 64 hat bei allen Targethalterungen 60 einen gleichen Abstand s, gemessen zu einer Auflageebene 66 an den Aufnahmebol- zen 62, mit denen die Targethalterungen 60 am Felgenhorn der Radfelge 8 anliegen.
Des Weiteren ist eine Entfernung f zwischen der Auflagefläche 66 für die Aufnahmebolzen 62 am Felgenhorn und einer Radmittelebene 44 bekannt. Die Ent- fernung f ist fahrzeugspezifisch.
Auf der Vorderseite des Targets 48 ist eine erste signifikante Marke 50 in etwa mittig angeordnet. Die erste signifikante Marke 50 hat einen kalibrierten Abstand d, gemessen entlang der Steckachse 68, zu der Bezugsebene 64, der insbesondere zwischen dem Merkmalszentrum der ersten signifikanten Marke und der Bezugsebene 64 gemessen wird. Dieser Abstand d ist der Auswerteeinheit nicht bekannt, stimmt jedoch bei allen Targetanordnungen 46 eines Target- Anordnungssatzes überein. Somit ergibt sich der Gesamtabstand g der signifikanten Marke 50 von der Radmittelebene 44 zu g = d + s + f. Somit kann bei einem später beschriebenen Messvorgang die Fahrzeuglängsmittelebene 34 für das zu vermessende Fahrzeug im Messplatzbezugsystem ermittelt werden.
Die übrigen in Figur 4 exemplarisch auf der Vorderseite des Targets 48 verteilten Marken 54 sind unbestimmt, d. h., weder ihre Position, noch ihr gegenseitiger Abstand sind der Auswerteeinheit 24 bekannt.
Die Marken 50 und 54 beinhalten jeweils ein kreisförmiges zentriertes Merkmal, das vorzugsweise in dunkler, bspw. schwarzer Farbe ausgeführt ist, einen das zentrierte Merkmal umgebenen Kreisring, der insbesondere in heller, bspw. reflektierender Farbe ausgeführt ist, und einen diesen Kreisring umgebenden schmaleren äußeren Kreisring, der insbesondere in einer dunklen Farbe, bspw. in der gleichen Farbe wie das zentrierte Merkmal, ausgeführt ist. Derartige Marken, insbesondere deren kreisförmiges zentriertes Merkmal vor dem hellen Hintergrund des dieses umgebenden Kreisrings, können besonders gut optisch er- fasst werden.
Figur 5 zeigt eine schematische Perspektivansicht einer zweiten Targetanordnung 72 zur Anbringung an einer schematisch darunter gezeigten Radfelge 8.
Anders als bei dem Target 48 der ersten Targetanordnung 46, ist die Marke im rechten unteren Eck des Targets 70 als zweite signifikante Marke 52 ausgebildet.
Auch bei der zweiten Targetanordnung 72 ist der Abstand d der ersten signifikanten Marke 50 zu der Bezugsebene 64 der Auswerteeinheit unbekannt, jedoch bei allen Targetanordnungen 72 eines Target-Anordnungssatzes konstant.
In einem ersten Ausführungsbeispiel ist der in Figur 5 mittels eines Pfeiles eingezeichnete Abstand a zwischen den beiden signifikanten Marken 50 und 52 der Auswerteeinheit 24 bekannt.
In einem hierzu alternativen Ausführungsbeispiel ist der Abstand a zwischen den beiden signifikanten Marken 50 und 52 der Auswerteeinheit 24 nicht bekannt, jedoch stimmt dieser Abstand a bei allen Targetanordnungen 72 eines Target- Anordnungssatzes überein.
Bei beiden Ausführungsformen ist der Abstand der zweiten signifikanten Marke
52 zu der Bezugsebene 64 der Auswerteeinheit nicht bekannt.
Figur 6 zeigt eine schematische Perspektivansicht einer dritten Targetanordnung 76 zur Anbringung an einer schematisch darunter gezeigten Radfelge 8.
Die dritte Targetanordnung 76 entspricht weitgehend der zweiten Targetanordnung 72 gemäß Figur 5, wobei hier zusätzlich noch der Abstand d2 der zweiten signifikanten Marke 52 zu der Bezugsebene 64 eingezeichnet ist. Dieser Abstand d2 ist bei allen Targetanordnungen 76 eines Target-Anordnungssatzes konstant, jedoch der Auswerteeinheit nicht bekannt.
Bei allen Targetanordnungen 46, 72 und 76 ist es erforderlich, dass wenigstens zwei Targetanordnungen der gleichen Art an jeweils einer Achse des zu vermessenden Kraftfahrzeugs 7 angebracht werden. Bevorzugt ist es, wenn alle Räder des zu vermessenden Kraftfahrzeugs 7 mit den jeweils gleichen Targetanordnungen ausgerüstet werden.
Da bei den einzelnen Ausführungsformen nur eine Konstanz der Abstände d, d1 , d2 und a der signifikanten Marke (n) und nur bei einer Ausführungsform ein be- kannter Abstand a der signifikanten Marken zueinander erforderlich ist, sind die erfindungsgemäßen Targetanordnungen 46, 72 und 76 robust und für den harten Werkstattalltag hervorragend geeignet.
Alle Targetanordnungen 46, 72 und 76 sind einfach aufgebaut und erlauben die zuverlässige geometrische Berechnung der Drehachse und des Drehzentrums des Rads in dem lokalen Radkoordinatensystem aus den 3D-Koordinaten der be-
trachteten Marken am Target und aus den Bewegungsparametern sowie das Bestimmen der notwendigen Parameter, beispielsweise der Spur- und Sturzwerte bei der anschließenden eigentlichen Fahrwerksvermessung.