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Die
Erfindung betrifft ein Fahrwerksvermessungssystem mit wenigstens
einem Paar von einander in Fahrzeugquerrichtung gegenüberliegenden Messköpfen
sowie ein Verfahren zum Bestimmen der Lageparameter von Messköpfen
eines Fahrwerksvermessungssystems.
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Bei
der optischen, berührungslosen Fahrwerksvermessung, z.
B. bei der Messung von Spur und Sturz an Kraftfahrzeugen, werden
Messköpfe mit Messkameras eingesetzt, die jeweils ein Rad
des Kraftfahrzeugs oder ein daran angebrachtes Target erfassen.
Aus den Messwerten lässt sich die Lage von Radachsen, Drehachsen,
Radzentren oder Drehzentren errechnen, und daraus können
die Werte Spur und Sturz des Kraftfahrzeugs bestimmt werden.
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Eine
Grundvoraussetzung eines berührungslosen Fahrwerksvermessungssystems
ist es, dass die geometrischen Lageparameter der Messköpfe
zueinander, insbesondere deren Abstand und deren Orientierung bekannt
sind, und dass die Messwerte aller Messköpfe in einem gemeinsamen
Koordinatensystem bzw. Bezugssystem vorliegen bzw. in solch ein
gemeinsames Koordinatensystem transformiert werden. Aus der
DE 3 618 480 ist es bekannt, dass
Punkte an einem Passpunktkörper von den Messköpfen
gemessen werden. Aus der Messung der Passpunkte im lokalen Bezugssystem
der einzelnen Messköpfe und den bekannten Koordinaten der Passpunkte
lässt sich für jeden Messkopf dessen lokales Koordinatensystem
in das gemeinsame globale Koordinatensystem transformieren. Dieses
Verfahren bedingt das Vorhandensein eines Passpunktkörpers,
was zusätzlichen Aufwand und zusätzliche Kosten
mit sich bringt.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Fahrwerksvermessungssystem
sowie ein Verfahren zum Bestimmen der Lageparameter von Messköpfen
eines Fahrwerksvermessungssystems bereitzustellen, bei denen die
Lageparameter der Messköpfe einfach, schnell und kostengünstig
bestimmt werden können.
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Diese
Aufgabe wird durch das Fahrwerksvermessungssystem nach Anspruch
1 und das Verfahren zum Bestimmen der Lageparameter von Messköpfen
eines Fahrwerksvermessungssystems nach Anspruch 6 vollständig
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den
abhängigen Ansprüchen.
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Erfindungsgemäß wird
der Begriff Fahrwerksvermessung als Oberbegriff für Achsvermessung
und für weitere Anwendungen wie bspw. die dynamische Stoßdämpferprüfung
verstanden. Unter dem Begriff Messkameras fallen erfindungsgemäß sämtliche
optische Erfassungsgeräte, die in der berührungslosen
Fahrwerksvermessung zum Einsatz kommen, insbesondere Videokameras
und Videosensoren.
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Gemäß einem
Grundgedanken der Erfindung können die geometrischen Lageparameter
der Messköpfe auf einfache Weise bestimmt werden und die
von den Messköpfen erhaltenen Messdaten damit in einem
gemeinsamen Koordinatensystem dargestellt werden, ohne dass zusätzliche
Markierungen am Messplatz oder am Messkopf oder gar Passpunktkörper
benötigt werden. Die Kosten für solche zusätzlichen
Markierungen oder Passpunktkörper, die Verfahren gemäß dem
Stand der Technik erforderlich sind, können erfindungsgemäß eingespart werden.
Durch die erfindungsgemäße Bestimmung der Lageparameter
der Messköpfe ist eine Kontrolle und eine ggf. erforderliche
Wiederherstellung der geometrischen Lageparameter jederzeit auf
einfache Zeit möglich. Falls eine Abweichung in der Positionierung
der Messköpfe, insbesondere in deren Abstand und Ausrichtung,
von den vorausgesetzten Sollwerten festgestellt wird, so können
einerseits Messköpfe geeignet verschoben oder gedreht werden,
sodass eine Übereinstimmung der tatsächlichen
Lageparameter mit den vorbestimmten Lageparametern erreicht wird,
und andererseits können die veränderten Lageparameter
in die Berechnung der Transformation der lokalen Koordinatensysteme
in das globale Koordinatensystem miteinbezogen werden, sodass die
Nachführung der Lageparameter und die Wiederherstellung
des gemeinsamen globalen Koordinatensystems rein rechnerisch erfolgt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl zum Bestimmen
der Orientierung der Messköpfe vor der eigentlichen Vermessung
als auch zur Kontrolle und zum Nachführen der Orientierung
während der Vermessung zum Einsatz kommen.
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Beim
Bestimmen der Orientierung vor der Vermessung werden die Messköpfe,
ohne dass ein Kraftfahrzeug auf dem Messplatz steht, zunächst
so zueinander ausgerichtet, dass die Beleuchtungseinrichtungen im
Blickfeld der Messkamera des jeweils gegenüberliegenden
Messkopfs liegen. Danach können die Lageparameter der Messköpfe
mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens genau
bestimmt werden.
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Die
Kontrolle und das Nachführen der Orientierung der Messköpfe
während der Messung kommt insbesondere bei flexiblen Achsmesssystemen
zum Einsatz, bei denen die Messköpfe mobil sind und während
der Messung bewegt werden können, bspw. um Kraftfahrzeuge
mit unterschiedlichen Radständen erfassen zu können.
Hierbei können durch das erfindungsgemäße
Verfahren die Bewegung oder Verschiebung an dem Messkopf erkannt
und nach Möglichkeit nachgeführt werden.
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Wenn
die Beleuchtungseinrichtung und die Messkameras so angebracht sind,
dass eine wechselseitige Beobachtung unter- oder oberhalb des Fahrzeugs
möglich ist, kann das erfindungsgemäße Verfahren
nicht nur bei einem leeren Messplatz, sondern auch bei einem Messplatz
mit darin angeordnetem Fahrzeug zum Einsatz kommen.
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In
einer einfachen Variante beinhalten das erfindungsgemäße
Fahrwerksvermessungssystem sowie das erfindungsgemäße
Verfahren zum Bestimmen der Lageparameter jeweils ein Paar von einander
in Fahrzeugquerrichtung gegenüber liegenden Messköpfen.
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Bei
einer Ausführung mit vier Messköpfen, die jeweils
gegenüberliegend eines Rades eines Kraftfahrzeugs angeordnet
sind, kann für wenigstens ein Paar von einander in Fahrzeuglängsrichtung
gegenüber liegenden Messköpfen noch eine Längsverbindung,
bspw. zwischen einem Paar von einander in Fahrzeuglängsrichtung
gegenüber liegenden Messköpfen hergestellt werden.
Wenn eine solche Längsverbindung auf beiden Kraftfahrzeugseiten
vorhanden ist, können auch dann, wenn ein Kraftfahrzeug auf
dem Messplatz steht, Positionsänderungen zu jedem Zeitpunkt
erkannt und auch nachgeführt werden.
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Die
Erfindung macht sich zu nutze, dass wie in 2 dargestellt,
die Messkameras bzw. Videosensoren mit einer LED-Beleuchtungsanordnung versehen
sind. Während des Messprozesses wird das auf den Messkameras
bzw. Bildsensoren des Messkopfes erzeugte perspektivische Abbild
der Beleuchtungseinrichtungen des jeweils gegenüberliegenden
Messkopfes verwendet, um die gemeinsame Orientierung zu überwachen
und ggf. nachzuführen.
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Die
Beleuchtungseinrichtung als kann ein gepulstes Blitzlicht realisiert
werden, so dass die Beleuchtung nur während einer sehr
kurzen Zeitspanne sichtbar ist. Damit das Blitzlicht eine Abbildung
auf dem Bildsensor eines gegenüberliegenden Messkopfs erzeugen
kann, müssen alle am Messsystem beteiligten Beleuchtungseinrichtungen
und Bildsensoren bzw. Messkameras miteinander synchronisiert sein.
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Die
Beleuchtungseinrichtung kann alternativ dazu auch als Dauerlicht
realisiert werden, so dass während der gesamten Messung
eine kontinuierliche Beleuchtung vorhanden ist. Eine Synchronisierung der
Beleuchtungseinrichtung und der Messkameras in dem Messköpfen
ist hier nicht erforderlich.
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Alternativ
hierzu ist die Beleuchtungseinrichtung ein gepulstes Blitzlicht,
das sich in einem Dauerlicht-Modus umschalten lässt. Die
Beleuchtungseinrichtung ist so gestaltet, dass zwischen den Modi
gepulstes Blitzlicht und Dauerlicht gewechselt werden kann. So lässt
sich beispielsweise zur Kontrolle der gemeinsamen Orientierung der
Messköpfe in den Modus Dauerlicht wechseln, um die aufwendige
Synchronisierung aller Systemkomponenten zu vermeiden.
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In
Abhängigkeit von der Auflösung der Messkameras
und der Menge des von der Beleuchtungseinrichtung während
einer bestimmten Zeitspanne ausgestrahlten Lichts sind die folgenden
Ausprägungen denkbar.
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Alle
Elemente der Beleuchtungseinrichtung bilden das zu beobachtende
Merkmal. Ist die Auflösung der Bildkameras zu gering, oder
die Menge des von einer Beleuchtungseinrichtung ausgestrahlten Lichts
zu groß, so können die einzelnen Elemente einer
Beleuchtungseinrichtung, beispielsweise die einzelnen LEDs nicht
mehr voneinander getrennt werden und die Menge aller einzelnen Elemente
der Beleuchtungseinrichtung wird als einzelnes Merkmal angesehen.
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Einzelne
Elemente der Beleuchtungseinrichtung bilden das zu beobachtende
Merkmal. Ist die Auflösung der Bildkameras ausreichend
und die Menge des von der Beleuchtungseinrichtung ausgestrahlten
Lichts nicht zu groß, so lassen sich die einzelnen Elemente
einer Beleuchtungseinrichtung voneinander getrennt wahrnehmen. Jedes
einzelne Element stellt somit ein eigenes Merkmal dar. Ist die Auflösung
der Bildkamera nicht ausreichend oder die ausgestrahlte Lichtmenge
zu groß, ist es ebenfalls denkbar, die einzelnen Elemente
einer Beleuchtungseinrichtung nacheinander aufleuchten zu lassen,
so dass sie trotz den genannten Einschränkungen messbar
sind.
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Die
Erfindung ist nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
mit Bezug auf die beiliegenden Figuren näher erläutert.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung der vorderen Messköpfe eines
berührungslosen Fahrwerksvermessungssystems von vorne;
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2 zeigt
eine schematische Darstellung des vorderen linken Messkopfs aus
der Blickrichtung des vorderen rechten Messkopfs;
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3 zeigt
eine Draufsicht auf die beiden einander gegenüberliegenden
Messköpfe aus 1, wobei für den zweiten
Messkopf zwei Positionen dargestellt sind; und
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4 zeigt
eine schematische Ansicht der zwei einander gegenüberliegenden
Messköpfe aus 1, wobei der zweite Messkopf
in zwei Positionen dargestellt ist, und das zugehörige,
von der oberen Stereomesskamera aufgenommene zugehörige
perspektivische Abbild der Beleuchtungseinrichtungen des zweiten
Messkopfes.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung der vorderen Messköpfe 2 und 12 eines
berührungslosen Fahrwerksvermessungssystems von vorne.
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Bei
der erfindungsgemäßen berührungslosen
Fahrwerksvermessung sind auf einem Messplatz üblicherweise
vier Messköpfe jeweils einem Rad eines Kraftfahrzeugs gegenüberliegend
angeordnet. Davon sind in 1 die beiden
vorderen Messköpfe 2 und 12 von vorne
dargestellt.
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Dabei
sind die unteren Stereomesskameras 8 und 18 leicht
nach oben geneigt und die oberen Stereomesskameras 4 und 14 leicht
nach unten geneigt dargestellt. Die Stereomesskameras 4, 8, 14 und 18 sind
jeweils von einer ringförmigen LED-Anordnung 6, 10, 16 und 20 umgeben.
Diese ringförmigen LED-Anordnungen 6, 10, 16 und 20 dienen
sowohl zur Ausleuchtung der zu vermessenden Radfelge oder des auf
der Radfelge angebrachten, zu vermessenden Targets, als auch als
Zielobjekt für die jeweils gegenüberliegende Stereomesskamera 4, 8, 14 und 18 für
die Referenzierung der Messköpfe 2 und 12 zueinander.
Die Ausbildung der Beleuchtungseinrichtungen als ringförmigen
LED-Anordnungen 6, 10, 16 und 20 ist
nur exemplarisch. Die Beleuchtungseinrichtungen können
auch als LED-Ringblitz oder in Form von Laserquellen ausgebildet
sein.
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Unter
Referenzierung wird dabei der Prozess zur Bestimmung der Lageparameter,
also der Ausrichtung und der Abstände, der Messköpfe 2 und 12 zueinander
bezeichnet. Die Referenzierung setzt dabei voraus, dass eine Sichtverbindung
zwischen den einander in Fahrzeugquerrichtung gegenüber liegenden
Messköpfen 2 und 12 besteht, also dass kein
Kraftfahrzeug auf dem Messplatz angeordnet ist oder dass ein Kraftfahrzeug
die Sichtverbindung nicht behindert.
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Die
Messköpfe 4, 10, 16 und 22 sind
entweder drahtlos oder über Verbindungsleitungen mit einer
in 1 nicht gezeigten Datenverarbeitungseinheit verbunden.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Fahrwerksvermessungssystem
ergeben sich die Vorteile, dass eine Referenzierung der Messköpfe 2 und 12 zueinander
erfolgen kann, und dass hierfür auf die zur Vermessung
ohnehin vorhandenen, in Form von ringförmigen LED-Anordnung 6, 10, 16 und 20 ausgebildeten
Beleuchtungseinrichtungen zurückgegriffen werden kann,
ohne hierfür separate Marken oder Passpunktkörper
am Messplatz vorsehen zu müssen. Dadurch können
Kosten eingespart werden.
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Des
Weiteren ist in 1 mit X1 das
lokale Koordinatensystem des vorderen linken Messkopfs 2,
mit X2 das lokale Koordinatensystem des
vorderen rechten Messkopfs 12 und mit Xglobal das
globale Koordinatensystem angedeutet. Mittels der erfindungsgemäßen
Referenzierung werden die lokalen Koordinatensysteme X1 und
X2 in das globale Koordinatensystem Xglobal transformiert.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung des vorderen linken Messkopfs 2 aus
der Blickrichtung des vorderen rechten Messkopfs 12.
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Dabei
sind die ringförmigen LED-Anordnungen 6 und 10 zu
erkennen, die um die obere Stereomesskamera 4 und die untere
Stereomesskamera 8 herum angeordnet sind. Im Ausführungsbeispiel
sind jeweils vier konzentrische Kreise von LEDs zu je 18 LEDs
um die Messkamera 4 und 8 angeordnet und bilden
jeweils die Beleuchtungseinrichtung.
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Bei
der geneigten Anordnung der Stereomesskameras 4, 8, 14, 18 mit
den jeweiligen Beleuchtungseinrichtungen 6, 10, 16 und 20 betrachten die
jeweils unteren Stereomesskameras 8 und 18 die jeweils
gegenüberliegenden LED-Anordnungen 16 und 6,
und die oberen Messkameras 4 und 14 betrachten
jeweils die gegenüberliegenden LED-Anordnungen 20 und 10.
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3 zeigt
eine Draufsicht auf die beiden einander gegenüberliegenden
Messköpfe 2 und 12, wobei für
den zweiten Messkopf 12 zwei Positionen dargestellt sind.
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Zur
Vereinfachung sind die LED-Anordnungen 6 und 16 jeweils
links und rechts neben der Messkamera 4 und 14 dargestellt,
und es wird angenommen, dass die oberen Messkameras 4 und 14 jeweils
die gegenüberliegenden LED-Anordnungen 16 und 6 in
ihrem Blickfeld haben.
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In 3 ist
in dem rechten Messkopf 12 eine erste Position und eine
gestrichelt dargestellte, gegenüber der ersten Position
verschobene zweite Position dargestellt. Das erste lokale Koordinatensystem
X1 kann auch als [R1;
T1] und somit als initiale Orientierung
des ersten Messkopfs 2 relativ zum globalen Bezugssystem
Xglobal bezeichnet werden. In der ersten
Position des zweiten Messkopf 12 stellt dessen lokales
Koordinatensystem X2 die initiale Orientierung
des zweiten Messkopfs 12 relativ zum globalen Bezugssystem
[R2; T2] dar. Dabei
stellen R eine Rotationsmatrix, insbesondere eine 3×3 Rotationsmatrix
zur Beschreibung der Drehung und T einen Translationsvektor zur
Beschreibung der Translation zwischen den Koordinatensystem dar.
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Durch
den gebogen und gestrichelt dargestellten Pfeil wird die Positionsverschiebung
des zweiten Messkopfs 12 [RX; TX] von der initialen Position zu der veränderten
Position dargestellt. Durch zwei durchgezogen dargestellte Pfeile,
die von der ersten Messkamera 4 ausgehen und auf zwei exemplarisch
ausgewählte LEDs der LED-Anordnung 16 des zweiten
Messkopfs 12 auftreffen, ist die initiale Beobachtung der
LED-Beleuchtungsanordnung 16 durch die erste Messkamera 4 dargestellt.
Durch zwei gestrichelt dargestellte Pfeile, die von der ersten Messkamera 4 ausgehen
und auf die gestrichelt dargestellten LEDs des zweiten Messkopfs 12 in
der verschobenen Position auftreffen, ist die Beobachtung der LED-Anordnung 16 des
zweiten Messkopfs 12 in der verschobenen Position dargestellt.
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4 zeigt
eine schematische Ansicht der zwei einander gegenüberliegenden
Messköpfe 2 und 12, wobei der zweite
Messkopf 12 in zwei Positionen dargestellt ist, und das
zugehörige, von der oberen Stereomesskamera 4 aufgenommene
zugehörige perspektivische Abbild der Beleuchtungseinrichtungen 16 und 20 des
ersten Messkopfes 12.
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In 4 ist
der erste Messkopf 2 ortsfest dargestellt, und der zweite
Messkopf 12 ist in einer ersten Position und in einer gestrichelt
dargestellten, gegenüber der ersten Position veränderten
Position dargestellt. Dabei ist die veränderte Position
gegenüber der ersten Position um die obere Stereomesskamera 14 gedreht
dargestellt. Demzufolge hat sich von der ersten zur zweiten Position
keine Verschiebung der ersten Messkamera 14 und der oberen
LED-Anordnung 16 ergeben, wohl aber eine Verschiebung der
unteren Messkamera 18 und der unteren LED-Anordnung 20.
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Auf
halber Strecke zwischen den beiden Messköpfen 2 und 12 ist
das perspektivische Abbild der Beleuchtungseinrichtungen 16 und 18 dargestellt,
wie es von der oberen Messkamera 4 des ersten Messkopfs 2 aufgenommen
ist. Der obere dunklere Ring und der untere dunklere Ring stellen
dabei das Abbild der LED-Anordnungen 16 und 18 in
der ersten Position des zweiten Messkopfs 12 dar. Der obere
dunklere Ring und der mittlere etwas hellere Ring stellen das Abbild
der LED-Anordnungen 16 und 18 in der zweiten Position
des zweiten Messkopfs 12 dar.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zum Bestimmen der Lageparameter
der Messköpfe 2 und 12 ist nachfolgend
kurz erläutert.
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Wenn
die Messköpfe jeweils nur eine einzige Kamera aufweisen,
werden als Beobachtung die auf der Messkamera sichtbaren 2D-Merkmale
der gegenüberliegenden Beleuchtungseinrichtung verwendet.
Die Position der Merkmale wird über die Zeit verfolgt.
Weicht zu einem Zeitpunkt die aktuelle Position zu stark von der
Position eines vorangegangenen Zeitraums ab, so kann von der Datenverarbeitungseinheit
des Fahrwerkvermessungssystems beispielsweise eine Warnung ausgegeben
werden, dass sich die gegenseitige Orientierung der Messköpfe
zueinander geändert hat.
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Für
das in den 1 bis 4 dargestellte Ausführungsbeispiel,
bei dem die Messköpfe 2 und 12 jeweils
zwei Messkameras 4 und 8 bzw. 14 und 18 aufweisen,
lassen sich aus den auf den Messkameras 4, 8 und 14, 18 sichtbaren
2D-Merkmalen der gegenüberliegenden Beleuchtungseinrichtungen 16, 20 und 6, 10 jeweils
3D-Positionen berechnen. Die beiden Messkameras 4, 8 und 14, 18 eines
Messkopfes 2 und 12 sind dabei relativ zueinander
kalibriert.
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Zur
Kontrolle und zum Nachführen der Lageparameter, insbesondere
der Abstände und der Orientierungen der Messköpfe 2 und 12 zueinander kann
der folgende beispielhaft angegebene Algorithmus angewendet werden.
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1. Initialisierung
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- 1.1 Bestimmung der D3-Position, Ergebnis: Die Messköpfe 2 und 12 bestimmen
die 3D-Position der jeweils gegenüberliegenden Beleuchtungseinrichtungen 6, 10 und 16, 20 in
ihrem jeweiligen lokalen Koordinatensystem.
- 1.2 Transformation der gemessenen Punkte in das globale Koordinatensystem
- 1.2.1 Die 3D-Position PLED1_2 der Beleuchtungseinrichtungen 6, 10 des
ersten Messkopfes 2 im Koordinatensystem X2 des
zweiten Messkopfes 12.
- 1.2.2 Die 3D-Position PLED2_1 der Beleuchtungseinrichtungen 16, 20 des
zweiten Messkopfes 12 im Koordinatensystem X1 des
ersten Messkopfes 2.
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Hervorzuheben
ist hierbei, dass die Beleuchtungseinrichtungen 6, 10 und 16, 20 fest
mit den Messköpfen 2, 12 verbunden sind
und dass sich deren Position relativ zum Messkopf 2, 12 bei
einer Bewegung desselben nicht ändert.
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2. Überwachung
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- 2.1 Für jeden Aufnahmezeitpunkt bestimmen
die Messköpfe 2, 12 die 3D-Positionen
der sichtbaren Beleuchtungseinrichtungen 16, 20 und 6, 10 des jeweils
gegenüberliegenden Messkopfes 12, 2 in ihrem
lokalen Koordinatensystem. Anschließend erfolgt eine Transformation
der gemessenen Positionen in das globale Koordinatensystem.
- 2.2 Vergleich der aktuell gemessenen Positionen mit der im Schritt
1.2 bestimmten initialen Position der Beleuchtungseinrichtungen 6, 10 und 16, 20
- 2.2.1 Wenn sich keine Positionsänderung ergeben hat,
wird mit Schritt 2.1 fortgefahren
- 2.2.2 Wenn sich eine Positionsänderung gegenüber
den vorherigen Zeitpunkten ergeben hat, wie dies in den 3 und 4 dargestellt
ist, wird mit Schritt 3 fortgefahren.
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3. Nachführen
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- 3.1 Bestimmen der Position der Beleuchtungseinrichtungen 6, 10 und 16, 20 im
globalen Koordinatensystem gemäß dem Schritt 2.1
- 3.2 Die im Schritt 3.1 bestimmten Positionen der Beleuchtungseinrichtungen 6, 10 und 16, 20 sind gegenüber
der in Schritt 1.2 bestimmten initialen Position um die durch die
Positionsänderung verursachte Orientierung [RX;
TX] verschoben. Für das Nachführen
kann die Orientierung [RX; TX]
somit aus der Koordinatentransformation zwischen den Punktwolken
aus den Schritten 1.2 und 3.1 bestimmt werden, siehe hierzu die 3 und 4.
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Wenn
die Messköpfe mehr als zwei Beleuchtungseinrichtungen besitzen,
kann der gleiche Algorithmus angewendet werden, wie er oben in Bezug auf
die jeweils zwei Kameras umfassenden Messköpfe dargelegt
ist. Durch eine verbesserte räumliche Verteilung der Beleuchtungseinrichtungen
lässt sich dabei die Genauigkeit der Kontrolle und des Nachführens
verbessern. Mit einer geeigneten räumlichen Konfiguration
der Beleuchtungseinrichtungen kann das oben beschriebene Verfahren
auch mit einer einzelnen Kamera eingesetzt werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zum Bestimmen der Lageparameter
von Messköpfen eines Fahrwerksvermessungssystems ist neben
der Achsvermessung auch für weitere Anwendungen in der Fahrwerksvermessung,
wie beispielsweise für die dynamische Stoßdämpferprüfung
geeignet. Das erfindungsgemäße Verfahren kann
auch als Verfahren zur Lagekontrolle der Messköpfe in einem
videobasierten Achsmesssystem bezeichnet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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