Beschreibung
Freiluft-Verkaufsautomat und Verwendung einer Benutzerschnittstelle für den Betrieb eines Freiluft-Verkaufsauto- maten
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Freiluft-Verkaufsau¬ tomaten und die Verwendung einer Benutzerschnittstelle für den Betrieb eines Freiluft-Verkaufsautomaten.
Im Vergleich zu Verkaufsautomaten, die innerhalb geschlossener Räume aufgestellt werden, ist beim Betrieb von Freiluft- Verkaufsautomaten darauf zu achten, dass sie gegen widrige Einflüsse in mehrerlei Hinsicht geschützt sein müssen: einer- seits betrifft dies Wettereinflüsse wie beispielsweise die Einwirkung von Feuchtigkeit und Nässe, andererseits müssen Freiluft-Verkaufsautomaten besonders auch gegen Vandalismus gesichert sein, da sie im Vergleich zu Indoor-Verkaufsauto- maten schwieriger überwachbar und daher gefährdeter sind, durch Gewalteinwirkung beschädigt zu werden. Besonders sensibel sind in dieser Hinsicht die Benutzerschnittstellen, mit Hilfe derer Benutzer einen Verkaufsvorgang abwickeln können. Bei Freiluft-Verkaufsautomaten besteht daher die Tendenz, solche Benutzerschnittstellen möglichst klein zu halten und nur eine geringe Anzahl an Einwirkungsmöglichkeiten eines Benutzers auf die Benutzerschnittstelle zuzulassen. Anderer¬ seits ist es auch bei Freiluft-Verkaufsautomaten wünschenswert, einem Benutzer möglichst viele Informationen einerseits und möglichst viele unterschiedliche Einwirkungsmöglichkeiten im Verkaufsprozess andererseits zu ermöglichen.
Die Eingabemöglichkeiten bei den meisten Freiluft-Verkaufsautomaten sind daher im Wesentlichen auf so genannte Taster beschränkt, die in einem Tastenfeld eingebettet sind und aus bewegbaren Metallplättchen innerhalb des Tastenfelds bestehen. Die Benutzerinformation an solchen Geräten wird derzeit üblicherweise durch Displays und/oder gedruckte Beschreibungen realisiert. Ein Benutzer bedient den Automaten über Tas-
ter, die Eingaben dieser Taster werden über eine Prozessoreinheit verarbeitet und steuern beispielsweise den angezeig¬ ten Inhalt im Display. Ein Nachteil dieser Anordnungen ist, dass die Taster nur unter erheblichem Aufwand in der Ferti- gung länder-, sprach- und kundenspezifisch konfektioniert werden können. Zudem lassen sich nicht beliebig viele Taster an eine Prozessoreinheit anschließen. Neue Konzepte der Be¬ nutzerführung und der länder-, sprach- und kundenspezifischen Anpassungen sind daher im Rahmen solcher derzeit bekannter Verkaufsautomaten nur schwer umzusetzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen möglichst vandalismussicheren Freiluft-Verkaufsautomaten bereitzustellen, mit dessen Hilfe eine verbesserte und vereinfachte Be- nutzerführung ermöglicht wird, insbesondere dadurch, dass die Benutzerschnittstelle länder-, sprach- und/oder kundenspezifisch anpassbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Frei- luft-Verkaufsautomaten mit
- einer Benutzerschnittstelle mit einer Abdeckplatte, in de¬ ren Bereich Bedien-Informationen und mit der Abdeckplatte gekoppelte Kraft-Sensoren angeordnet sind, die in Abhängig¬ keit von einer externen, über die Abdeckplatte auf sie aus- geübten Kraft Signale ausgeben,
- einer Auswerteelektronik mit einer Druckpunkt-Bestimmungseinheit zur Ermittlung von Druckpunkten auf der Abdeckplatte auf Basis der Signale der Kraft-Sensoren,
- einer Zuordnungseinheit, die im Betrieb unterschiedlichen Druckpunkten unterschiedliche Bedienerbefehle zuordnet, und
- einer Verarbeitungseinheit, die im Betrieb auf Basis der Bedienerbefehle Verkaufsaktionen durchführt,
- wobei die Bedien-Informationen Bedienerbefehl-Informationen umfassen, die zumindest teilweise jeweils in oder an einem Druckbereich auf der Abdeckplatte lokalisiert sind, indem durch Berührung ein Druckpunkt aktiviert wird, dem die Zu¬ ordnungseinheit zu den Bediener-Befehlinformationen korrespondierende Bediener-Befehle zuordnet.
Als „Freiluft-Verkaufsautomaten" werden im Rahmen der Erfindung alle Verkaufs-Automaten definiert, die für eine Freiluft-Anwendung ausgestattet und/oder bestimmt sind. Ein Freiluft-Verkaufsautomat kann daher in einem Sonder-Anwendungs- fall auch innerhalb geschlossener Räume angeordnet sein, bei¬ spielsweise ein Parkautomat innerhalb eines Parkhauses. Ent¬ scheidend ist dabei, dass der Verkaufs-Automat von seiner Ausstattung her ohne Zusatzausstattung dazu geeignet ist, außerhalb geschlossener Räume aufgestellt zu werden. Unter Ver- kaufs-Automaten werden alle Automaten gezählt, von denen Verkaufsgegenstände und/oder geldwerte Leistungen bezogen werden können, d. h. Getränke- und Essensautomaten ebenso wie Parkscheinautomaten, Geldautomaten, Briefmarkenautomaten, Automaten zum Aufladen von Wertkarten und ähnliche Maschinen.
Ein Freiluft-Verkaufsautomat kann nahezu vollständig vanda- lismussicher ausgebildet sein, indem er eine vandalismussi- chere Abdeckplatte aufweist. Dies wird in erster Linie durch eine geeignete Materialauswahl und Dicke der Abdeckplatte er- reicht und zusätzlich durch eine stabile Anbringung der Abdeckplatte am Gehäuse des Automaten.
Erfindungsgemäß wird also eine vandalismusgesicherte Abdeck¬ platte mit Kraft-Sensoren gekoppelt. Derartige Kraft-Sensoren können beispielsweise federbasierte Sensoren sein oder elekt¬ rische bzw. elektronische Druck- oder Zugsensoren, vorzugsweise Piezo-Elemente oder z. B. auch geeignete organische Sensoren. Beispielsweise kann eine Kondensatoranordnung mit einem dazwischen liegendem Dielektrikum so gestaltet sein, dass das Dielektrikum bei Ausüben von Druck zusammengepresst werden kann und sich dadurch eine messbare Kapazitätsänderung ergibt .
Entscheidend bei der Auswahl der Kraft-Sensoren ist alleine, dass sie Signale in Abhängigkeit von der auf sie ausgeübten Kraft ausgeben. Mit Hilfe der Auswerteelektronik und der in ihr integrierten Druckpunkt-Bestimmungseinheit kann auf Basis dieser Signale ermittelt werden, an welchem Punkt auf der Ab-
deckplatte die Kraft ausgeübt wurde. Mit Hilfe der Zuordnungseinheit werden den Druckpunkten Bedienerbefehle zugeordnet. Diese Bedienerbefehle korrespondieren direkt mit den Be¬ diener-Befehlinformationen, die zumindest Teil der Bedien- Informationen sind. Die Bedien-Informationen sind wiederum zumindest teilweise im Bereich der Abdeckplatte angeordnet. Dies bedeutet, dass sie vollständig in diesem Bereich angeordnet sein können oder auch teilweise, beispielsweise in Form von Symbolen bzw. geeignete markierten Teilbereichen im Bereich der Abdeckplatte und einer zugehörigen Legende in einem anderswo vorgesehenen Informationsbereich.
Somit ist die Benutzerschnittstelle mit den nachgeordneten Auswerte-, Zuordnungs- und Verarbeitungselementen so ausge- bildet, dass ein Benutzer anhand der Bedien-Informationen erkennen kann, in welchem Bereich der Abdeckplatte er eine Kraft ausüben muss, um einen Bedienerbefehl zu aktivieren, der das gewünschte Ergebnis während des Verkaufsprozesses herbeiführt .
Die Initiierung dieses Verkaufsprozesses wird über die Signa¬ le der Kraft-Sensoren in Form von Bedienerbefehlen realisiert, die unterschiedlichen Druckpunkten zugeordnet sind. Im Gegensatz zu üblichen Freiluft-Verkaufsautomaten, bei denen die Auswirkung einer Kraft nur an einzelnen Bedienelementen wie Tastern möglich ist, dient hier also die gesamte Abdeckplatte als Eingabeschnittstelle zur haptischen Interaktion zwischen dem Verkaufsautomaten und einem Benutzer. Eine Krafteinwirkung, beispielsweise durch Vandalismus-Tätigkei- ten, ist durch die Wahl der geeigneten Abdeckplatte mit einkalkuliert und gefährdet das Gesamtsystem nicht.
Die Erfindung umfasst weiterhin die Verwendung einer Benutzerschnittstelle mit einer Abdeckplatte, in deren Bereich Be- dien-Informationen und mit der Abdeckplatte gekoppelte Kraft- Sensoren angeordnet sind, die in Abhängigkeit von einer externen, über die Abdeckplatte auf sie ausgeübten Kraft Signa¬ le ausgeben, und einer Auswerteelektronik mit einer Druck-
punkt-Bestimmungseinheit zur Ermittlung von Druckpunkten auf der Abdeckplatte auf Basis der Signale der Kraft-Sensoren für den Betrieb eines Freiluft-Verkaufsautomaten, vorzugsweise eines Parkautomaten.
Die Verwendung einer derartigen Benutzerschnittstelle für Parkautomaten bzw. die Ausbildung eines Verkaufsautomaten als Parkautomat sind vor allem deshalb besonders bevorzugt, weil Parkautomaten üblicherweise extrem vandalismusanfällig sind und gleichzeitig eine gut verständliche Benutzerführung not¬ wendig ist. Parkautomaten können weiterhin international standardisiert eingesetzt werden, weshalb in diesem Bereich die Erfindung ihre besonderen Vorteile entfaltet.
Weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich auch aus den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung. Dabei kann die Verwendung einer Benutzerschnittstelle auch entsprechend den abhängigen Ansprüchen zum Freiluft-Verkaufsautomaten weiter- gebildet sein.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung be¬ steht darin, dass die Abdeckplatte rechteckig ausgebildet ist und die Kraft-Sensoren in den Ecken der Abdeckplatte angeord- net sind. Dabei ist unter einer rechteckigen Ausführung auch eine solche zu verstehen, bei der die Ecken eines Rechtecks abgerundet ausgestaltet sind. Durch die Anordnung der Kraft- Sensoren in den Ecken des Rechtecks der Abdeckplatte ist es technisch besonders einfach, eine Ermittlung von Druckpunkten auf der Abdeckplatte auf Basis der Signale der Kraft-Sensoren durchzuführen. Selbst, wenn ein Benutzer nur wenige Zentimeter vom Zentrum der rechteckigen Abdeckplatte entfernt einen Druckpunkt aktiviert, so ist doch aufgrund der unterschied¬ lich starken Signale der in den vier Ecken der Abdeckplatte angeordneten Kraft-Sensoren erkennbar, welchen Bedienerbefehl ein Benutzer damit auslösen wollte. Üblicherweise wird im Rahmen dieser Ausführungsform jeweils ein Kraft-Sensor in einer Ecke der Abdeckplatte angeordnet. Es kann jedoch auch
vorgesehen sein, in einer oder mehreren Ecken der Abdeckplatte keine Kraft-Sensoren vorzusehen, sondern die Abdeckplatte in diesen Bereichen beispielsweise flexibel aufzuhängen, so dass die Kraftmessung durch die Kraft-Sensoren nur in den an- deren Ecken der Abdeckplatte möglich ist.
Gemäß einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung können im Bereich unterhalb einer z. B. rund ausgeführten Abdeckplatte mindestens zwei, vorzugsweise mindestens drei Kraft- Sensoren angebracht sein. Allgemein kann bei Verwendung mehrerer Kraft-Sensoren eine Fläche zwischen den Kraft-Sensoren sensorisch erfasst werden. Bei der Verwendung von nur zwei Sensoren schrumpft die erfasste Fläche auf eine Strecke zu¬ sammen. Durch eine geeignete Positionierung der Kraft-Senso- ren - sie dürfen nicht alle drei auf einer Linie liegen - kann auch eine Ermittlung von Druckpunkten auf der Abdeckplatte hinsichtlich zweier Dimensionen erfolgen.
Aufgrund der Anwendung des erfindungsgemäßen Verkaufsautoma- ten als Freiluft-Verkaufsautomat wird eine Ausgestaltung be¬ sonders bevorzugt, bei der die Kraft-Sensoren so ausgebildet sind, dass der Verkaufsautomat im Standby-Betrieb mit einem Strom kleiner als 1 mA betreibbar ist. Eine derartige energiesparende Ausgestaltung der Kraft-Sensoren ist beispiels- weise durch Verwendung von elektronischen Sensoren wie Piezo- Elementen möglich. Es wird dadurch erreicht, dass ein Stromverbrauch im Endeffekt praktisch auf die Zeiten beschränkt ist, in denen ein Benutzer die Benutzerschnittstelle zur Eingabe von Bedienerbefehlen nutzt. Im Rest der Zeit dient der sehr geringe Standby-Strom nicht zum Betrieb der Kraft-Sensoren, sondern lediglich der elektronischen bzw. elektrischen Einheiten, die den Kraft-Sensoren nachgeschaltet sind, wie beispielsweise der Auswerteelektronik und der Zuordnungsbzw. Verarbeitungseinheit.
Gemäß einer ersten Variante der Erfindung umfasst die Abdeckplatte ein Metallblech, vorzugsweise ein Stahlblech. Dieses Metallblech weist vorzugsweise bis zu 2 mm Dicke im Bereich
der Kraft-Sensoren auf. Dies bedeutet, dass das Stahlblech bis zu 2 mm Dicke über seine gesamte Erstreckung aufweisen kann. Es kann jedoch auch nur im Bereich der Kraft-Sensoren in dieser Dicke ausgeführt sein und in anderen Bereichen di- cker oder dünner, beispielsweise um die Messsensibilität der Kraft-Sensoren zu berücksichtigen. Eine als Metallblech ausgebildete Abdeckplatte gewährleistet in erster Linie einen optimalen Vandalismusschutz der Benutzerschnittstelle. Gleichzeitig können, speziell bei den hier angegebenen Di- ckenmaßen, Kraft-Sensoren ohne übermäßige Krafteinwirkung auf die Abdeckplatte die Kräfte erfassen und daher Messsignale generieren und ausgeben.
Eine zweite Variante sieht vor, dass die Abdeckplatte eine Polycarbonat-Scheibe umfasst, die vorzugsweise bis zu 10 mm Dicke im Bereich der Kraft-Sensoren aufweist. Hier, wie in der vorhergehenden Variante, kann sich die Dicke von bis zu 10 mm nur auf den Bereich der Kraft-Sensoren beschränken oder die Abdeckplatte insgesamt in einer solchen Dicke ausgeführt sein. Als Polycarbonat-Scheiben können beispielsweise unter dem Markennamen Makrolon® oder Lexan® geführte Produkte verwendet werden. Sie weisen ähnliche Beständigkeitseigenschaften auf wie Metallbleche, jedoch mit dem Unterschied, dass Polycarbonat-Scheiben auch transparent oder semitransparent ausführbar sind. Eine solche transparente Ausführung in Form einer Polycarbonat-Scheibe oder andersartiger transparenter Scheiben ist insofern besonders bevorzugt, als damit sowohl vor als auch hinter der Abdeckplatte Informationen angebracht werden können. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform ei- ner transparenten Abdeckplatte sieht dabei vor, dass hinter der Abdeckplatte non-variable Bedien-Informationen angebracht sind. Diese Bedien-Informationen sind dann durch die Abdeckplatte automatisch mitgeschützt. Sie können beispielsweise in Form von austauschbaren Folien ausgeführt sein. Derartige Fo- lien können je nach Anwendungsbereich, beispielsweise je nach Einsatzland oder je nach Kundengruppe, unterschiedlich mit Informationen bedruckt sein.
Hinter einer transparenten Abdeckplatte kann ergänzend oder alternativ zur non-variablen Informationen ein Display für variable Informationen angebracht sein. Hierdurch ist der Flexibilität der Informationsanzeige praktisch keine Grenze mehr gesetzt, so dass geschützte Display-Informationen, bei¬ spielsweise in Abhängigkeit von Bedienerbefehlen, angezeigt werden können. Es ist weiterhin möglich, durch eine Sprachwahl auf einem derartigen Display Informationen in unterschiedlichen Sprachen anzubieten.
Ein derartiges Display kann beispielsweise als Bildschirm oder LCD-Display ausgebildet sein, jedoch auch in Form einer Elektrolumineszenzfolie oder einer LED-Anordnung.
Außerdem kann die Abdeckplatte mindestens partiell bedruckt sein. Dies kann bei einer non-transparenten Abdeckplatte durch eine Bedruckung auf der einem Benutzer zugewandten Vorderseite der Abdeckplatte geschehen oder bei einer transparenten Abdeckplatte auch durch einen Druck auf die Rückseite der Abdeckplatte, d. h. auf die Seite, die der Vorderseite entgegengesetzt ist. Derartige partielle Bedruckungen können auch einen Reliefdruck auf der Vorderseite umfassen, der beispielsweise sehbehinderten Personen ermöglicht, mit Hilfe von Blindenschriftzeichen non-variable Informationen taktil zu erfassen.
Weiterhin kann die Abdeckplatte in Teilbereichen auf ihrer einem Benutzer zugewandten Vorderseite in ihrer Schichtdicke reduziert sein. Dies kann beispielsweise mit Hilfe von Prä- gungen - auch hier ist es beispielsweise möglich, haptisch erfassbare Blindenschrift einzuprägen - und/oder in Form von reliefartigen Vertiefungen in Teilbereichen der Abdeckplatte zu realisieren. Derartige Vertiefungen können wiederum Anhaltspunkte für Benutzer darstellen und/oder Vertiefungen im Bereich der Kraft-Sensoren darstellen, wodurch eine bessere Bedienbarkeit der Benutzerschnittstelle erzielbar ist.
Vorzugsweise ist außerdem vorgesehen, dass zwischen der Abdeckplatte und einem Gehäuse des Verkaufsautomaten eine Feuchtigkeitsabdichtung, beispielsweise eine flexible Sili¬ konisolierung oder eine flexible Gummidichtung im Auflagebe- reich der Abdeckplatte, angebracht ist. Hierdurch kann ver¬ hindert werden, dass Feuchtigkeit oder Nässe in den Innenbe¬ reich des Verkaufsautomaten über die Benutzerschnittstelle eindringt und beispielsweise ein hinter der Abdeckplatte be¬ findliches Display und/oder Elektronikbauteile im Verkaufsau- tomaten durch Nässe bzw. Feuchtigkeit beschädigt werden.
Eine erste Ausführungsvariante sieht zudem vor, dass der Ver¬ kaufsautomat mit einer Batterie zur Energieversorgung ausgestattet ist. Diese Batterie kann bei entsprechender Ausführung der Benutzerschnittstelle und weiterer Energieverbraucher des Verkaufsautomaten als einzige Energiequelle dienen. Sie kann beispielsweise als wiederaufladbare Batterie ausgeführt sein und über geeignete Auflade-Schnittstellen aufgeladen werden. Durch eine derartige Batterieversorgung kann gewährleistet werden, dass der Verkaufsautomat autark betreibbar ist und nicht mit einem Kontroll- und Einspeisungssystem gekoppelt sein muss .
Auch die zweite alternativ oder ergänzend verwendbare Ausfüh- rungsvariante ermöglicht einen autarken Betrieb eines Ver¬ kaufsautomaten. Sie sieht eine Ausstattung mit Solarzellen zur Energieversorgung vor. Da ein erfindungsgemäßer Verkaufsautomat bevorzugt einen sehr niedrigen Stromverbrauch aufweist, können sowohl Solarzellen als auch (wiederaufladbare) Batterien ausreichend Energie liefern, um eine Versorgungssicherheit des Verkaufsautomaten zu gewährleisten.
Die Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren anhand von Ausführungsbeispielen noch einmal näher erläutert. Dabei sind in den verschiedenen Figuren gleiche Komponenten mit identischen Bezugsziffern versehen. Es zeigen:
FIG 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verkaufsautomaten in Frontansicht,
FIG 2 eine Schemaansicht einer ersten Ausgestaltung einer Benutzerschnittstelle und eine Blockdarstel- lung von ihr zugeordneter Elektronik für einen erfindungsgemäßen Verkaufsautomaten,
FIG 3 eine Schemaansicht einer zweiten Ausgestaltung einer Benutzerschnittstelle und eine Blockdarstellung von ihr zugeordneter Elektronik für ei- nen erfindungsgemäßen Verkaufsautomaten.
In FIG 1 ist ein erfindungsgemäßer Freiluft-Verkaufsautomat 1 dargestellt. Er wird durch Solarzellen 17 im oberen Bereich eines Gehäuses 2 und durch eine nicht dargestellte wiederauf- ladbare Batterie zum Puffern der Energie mit Strom versorgt. Im Bereich des Gehäuses 2 befinden sich eine Anzeigetafel 3, eine Abdeckplatte 5, ein Zahlungsmittel-Eingabebereich 7 und ein Ausgabeschlitz 15. Der Zahlungsmittel-Eingabebereich 7 umfasst wiederum einen Münzschlitz 9, einen Banknotenschlitz 11 und einen Kartenschlitz 13. Über den Münzschlitz 9 können Münzen in den Verkaufsautomaten 2 eingeführt werden, über den Banknotenschlitz 11 Banknoten und über den Kartenschlitz 13 Kreditkarten oder anderweitige Karten-Zahlungsmittel. Die Ab¬ deckplatte 5 dient der Anzeige von Bedien-Informationen und zugleich der Eingabe von Bedienerbefehlen mit Hilfe von Druck auf Druckpunkte. Die genaue Funktionalität dieser Abdeckplat¬ te wird im Rahmen der folgenden Figuren beschrieben. Die Anzeigetafel 3, beispielsweise eine bedruckte Selbstklebefolie, zeigt allgemeine Informationen zum Verkaufsautomaten 1 an, beispielsweise, dass es sich bei dem Verkaufsautomaten 1 um einen Parkautomaten handelt.
FIG 2 zeigt eine erste Ausführungsform einer Benutzerschnittstelle 25 für einen Freiluft-Verkaufsautomaten 1 und der mit ihr gekoppelten Bedienelektronik in Form mehrerer Elektronikeinheiten. Die Benutzerschnittstelle 25 weist ein Display 27 zur Anzeige von variablen Informationen auf und umfasst weiterhin eine Abdeckplatte 5. Im Bereich der Abdeckplatte 5,
die hier als non-transparente Metallplatte ausgeführt ist, befinden sich frontseitig aufgedruckte Bedien-Informationen 21a, 21b, 21c, 21d, 21e, 21f, 21g in einem Informationsbereich 19. Hinter der rechteckig ausgeführten Abdeckplatte 5 befinden sich im Bereich der Ecken vier Kraft-Sensoren 23a, 23b, 23c, 23d, die hier als federbasierte Sensoren realisiert sind. Die Bedien-Informationen 21a, 21b, 21c, 21d, 21e, 21f, 21g umfassen Bediener-Befehlinformationen, d. h. solche Informationen, die anzeigen, welche Bedienerbefehle durch eine Zuordnungseinheit generiert werden, wenn ein Benutzer auf ei¬ nen Druckpunkt im Bereich der jeweiligen Kraft-Sensoren 23a, 23b, 23c, 23d eine Kraft ausübt. Diese Bediener-Befehlinformationen sind hier durch die Buchstaben A, B, C, D, E, F, G symbolisiert. Die Bedien-Informationen 21a, 21b, 21c, 21d, 21e, 21f, 21g sind so angeordnet, dass sie inhaltlich mit den Bedienerbefehlen korrespondieren, die durch Ausüben einer Kraft auf die Abdeckplatte 5 in den Bereichen der Bedieninformationen 21a, 21b, 21c, 21d, 21e, 21f, 21g mit Hilfe der unten beschriebenen Auswerteelektronik 33 generiert werden.
Die durch die Kraft-Sensoren 23a, 23b, 23c, 23d generierten Signale MDa, MDb, MDc, MDd werden in eine Auswerteelektronik 33 eingespeist. Die Auswerteelektronik 33 umfasst Eingangsschnittstellen 29a, 29b, 29c, 29d zur Entgegennahme der Signale MDa, MDb, MDc, MDd sowie eine Druckpunkt-Bestimmungs¬ einheit 31 und eine Zuordnungseinheit 35. Weiterhin ist in der Auswerteelektronik 33 eine Ausgangsschnittstelle 37 zur Weiterleitung von Bedienerbefehlen BB vorgesehen. Diese Bedienerbefehle BB gelangen an eine Verarbeitungseinheit 39, die im Betrieb auf Basis dieser Bedienerbefehle BB Verkaufs¬ aktionen VA durchführt. Die Verarbeitungseinheit 39 sendet weiterhin Display-Informationen DI an das Display 27, von dem beispielsweise angezeigt werden kann, welche Verkaufsaktion vom Benutzer gewählt wird.
Zur Bedienung des Freiluft-Verkaufsautomaten 1 liest ein Benutzer die Informationen im Display 27 und im Informationsbereich 19 und führt daraufhin einen Druck auf einen Druckpunkt
auf der Abdeckplatte 5, beispielsweise im linken oberen Be¬ reich der Abdeckplatte 5, aus, in dem die Bediener-Informa¬ tion 21a angebracht ist, mit der ein Bediener-Befehl ,,A" assoziiert ist. Hierdurch wird durch die Kraft-Sensoren 23a, 23b, 23c, 23d jeweils ein Signal MDa, MDb, MDc, MDd generiert. Diese Signale MDa, MDb, MDc, MDd variieren in ihrer Stärke in Abhängigkeit vom Abstand der sie generierenden Kraft-Sensoren 23a, 23b, 23c, 23d vom Druckpunkt. Im hier ge¬ wählten Beispiel ein durch den Kraft-Sensor 23a generiertes Signal MDa deutlich stärker sein als ein durch den Kraft- Sensor 23d generiertes Signal MDd. Die Signale MDb, MDc, die von den Kraft-Sensoren 23b und 23c generiert werden, liegen im Bereich zwischen der Intensität der Signale MDa, MDd des Kraft-Sensoren 23a und des Kraft-Sensors 23d. Über die Ein- gangsschnittstellen 29a, 29b, 29c, 29d der Auswerteelektronik 33 gelangen diese Signale MDa, MDb, MDc, MDd in die Druckpunkt-Bestimmungseinheit 31. Dort wird ermittelt, in welchem Bereich der Abdeckplatte 5 der Druckpunkt lag, also im vorliegenden Beispiel im linken oberen Bereich der Abdeck- platte 5. Diese Druckpunkt-Informationen DPI werden in die
Zuordnungseinheit 35 eingespeist, die daraus einen Bediener¬ befehl BB ableitet. Dieser Bedienerbefehl BB korrespondiert mit der Bediener-Befehlinformation, die für den Bereich der Bedien-Informationen 21a, 21b, 21c, 21d im Informationsbe- reich 19 angezeigt ist. Im vorliegenden Beispiel würde also der der Bedien-Information 21a zugeordnete Bedienerbefehl „A" durch die Zuordnungseinheit 35 generiert. Hingegen würde ein Bedienerbefehl „F" generiert, wenn ein Benutzer in etwa in der Mitte der Abdeckplatte 5 eine Kraft auf die dem Benutzer zugewandte Vorderseite der Abdeckplatte 5 ausübt. Die Kraft- Sensoren 23a, 23b, 23c, 23d würden in diesem Falle in etwa ein gleiches Signal übertragen, woraus die Auswerteelektronik 23 den Bedienerbefehl ,,F" ableitet. Bei einem Drücken im Bereich der Bediener-Information 21g, die im rechten Bereich mittig zwischen den in den rechten Ecken angeordneten Bediener-Informationen 21b und 21d angeordnet ist, werden hingegen von jeweils zwei Kraft-Sensoren gleiche Signale gemessen: Die linken beiden Kraft-Sensoren 23a, 23c messen ein in etwa
gleiches schwächeres Signal, die rechten beiden Kraft-Senso¬ ren 23b, 23d ein in etwa gleiches stärkeres Signal. Hieraus leitet die Auswerteelektronik 23 den Bedienerbefehl „G" ab. Analoges gilt umgekehrt für die Auslösung des Bedienerbefehls „E" . Bei der zuvor beschriebenen Benutzerschnittstelle 25 können mit den derzeit zur Verfügung stehenden Mitteln die Druckpunkte auf der Abdeckplatte 5 mit einer Genauigkeit von +/- 2,5 mm aufgelöst werden.
Über die Ausgangsschnittstelle 37 gelangen die Bedienerbefehle BB in die Verarbeitungseinheit 39, die hieraus Verkaufsak¬ tionen VA ableitet und durchführt. Derartige Verkaufsaktio¬ nen VA umfassen beispielsweise den Ausdruck von Parkscheinen. Im Display 27 wird korrespondierend eine Display-Information DI mit dem Inhalt angezeigt, dass vor Abgabe des Parkscheins eine bestimmte Verkaufssumme anfällt. Diese Verkaufssumme kann durch Eingabe von Münzgeld, Banknoten oder durch Einführung einer Kreditkarte im Zahlungsmittel-Eingabebereich 7 (siehe FIG 1) entrichtet werden.
FIG 3 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Benutzerschnittstelle 25' . Der Unterschied zu der in FIG 2 gezeigten Benutzerschnittstelle 25 besteht im Wesentlichen darin, dass ein Display 27' zur Anzeige von variablen Informationen im Bereich der Abdeckplatte 5 hinter der Abdeckplatte 5 angeord¬ net ist. Die Abdeckplatte 5 ist eine transparent ausgeführte Polycarbonat-Scheibe . Hinter ihr ist eine bedruckte Folie als Informationsbereich 19 hinterlegt, die eine Aussparung im Bereich des Displays 27' aufweist. In dieser Anordnung sind so- wohl variable als auch non-variable Bedien-Informationen geschützt im Bereich hinter der Abdeckplatte 5 angeordnet. Wei¬ terhin sind hinter der Abdeckplatte 5 wiederum Kraft-Sensoren angeordnet, die hier jedoch als Piezo-Elemente 24a, 24b, 24c, 24d ausgebildet sind.
Es wird abschließend noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei dem vorhergehend detailliert beschriebenen Freiluft- Verkaufsautomaten und der Benutzerschnittstelle lediglich um
Ausführungsbeispiele handelt, welche vom Fachmann in verschiedenster Weise modifiziert werden können, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Weiterhin schließt die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein" bzw. „eine" nicht aus, dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können .