EP2157246A1

EP2157246A1 - Duft-Haarfänger

Info

Publication number: EP2157246A1
Application number: EP08400039A
Authority: EP
Inventors: Eike Wolter; Frank Wolter; Sibylla Wolter; Mara Wolter
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2008-08-19
Filing date: 2008-08-19
Publication date: 2010-02-24

Abstract

Es sind Haarfänger 4 bekannt, die auf einer Tragschicht 5 eine Schicht 6 von Kletthäkchen aufweisen und auf Lochscheiben 3 in Abflüssen 1 von Wasch- oder Duschbecken 2 eingelegt oder an Abschlussstopfen 8 befestigt werden können und abgeschwemmte Haare und andere Schmutzteile aus dem Abwasser fangen und so ein Verstopfen des Abflusses verhindern. Um schlechte Gerüche aus Abflüssen und das Entwickeln von gesundheitsschädlichen Keimen in diesen Abflüssen zu verhindern, wird vorgeschlagen, diese Haarfänger 4 mit Duft abgebenden oder/und Keime hemmenden oder tötenden Wirkstoffen zu tränken.

Description

Die Erfindung betrifft einen Haarfänger zur Verwendung in Waschbecken, Badewannen und dergleichen, unter Verwendung von in den Abfluss des Beckens oder der Wanne einlegbaren Scheibchen von Klettfolien.
In der DE-OS 2 205 192 ist bereits vorgeschlagen worden, aus den Abflüssen von Spül- und Wachbecken aufsteigende unangenehme Gerüche dadurch zu überdecken, dass im Siphon des Abflusses ein fettlöslicher, Bakterien tötender und duftender, ringförmiger Duftstein angeordnet wird. Das an ihm vorbei strömende Wasser löst Wirkbestandteile des Duftsteines. Der Einbau des Duftsteines in den Siphon erfordert jedoch eine besondere Vorrichtung.
In der DE 10 2004 014 941 A1 wird vorgeschlagen, am Verschlussstopfen eines Ablaufes einen Behälter anzubringen, in dem ein reinigendes, desinfizierendes Duftmittel untergebracht werden kann. Auch hier löst das abfließende, teilweise in den Behälter eindringende Abwasser Wirkbestandteile des Duftgutes. Ein solcher Verschlusspfropfen ist aber nicht in jeder Bauart von Abflüssen unterzubringen und seine Einsetzbarkeit ist daher begrenzt.
In der EP 1 347 106 A1 ist eine Einrichtung offenbart, bei der in einem vom Abwasser durchflossenen Filter ein Duftmittel angeordnet ist. Auch diese Vorrichtung erfordert eine bestimmte Bauform eines Siphons und ist daher nur in bestimmten Fällen einsetzbar. Darüber hinaus erfordert dieser Filter je nach Gehalt des Abwassers an Fremdteilen gelegentliches Reinigen.
Aus den Gebrauchsmustern DE 203 09 768.8 U1 und DE 20 2004 002 141.2 U1 sind Haarfänger bekannt, die aus Scheibchen von Klettfolie bestehen. Diese Scheibchen werden auf Lochscheiben in Abflüssen aufgelegt oder an Abflussstopfen befestigt. In den haarnadelförmig gekrümmten Haken dieser Klettfolie fangen sich nahezu alle sonst durch den Abfluss abgehenden losen Haare und auch viele Kalkseifeflocken und verhindern so ein zunehmendes Verstopfen des Abflusses.
Die Erfindung hatte sich die Aufgabe gestellt, die Duft spendende und/oder desinfizierende Eigenschaft an einem Bauteil zu verwirklichen, das in praktisch allen geläufigen Abflüssen ohne besondere Vorkehrungen einsetzbar ist. Sie löst diese Aufgabe in Verbindung mit einem Haarfänger der eingangs genannten Art, der mit einem flüssigen, Duft abgebenden und/oder Keime hemmenden oder Keime tötenden Wirkstoff getränkt ist. Mit ihm können unangenehme Gerüche überdeckt und das Ansiedeln von Keimen oder Bakterien in den Abflüssen verhindert oder mindestens vermindert werden.
Keimhemmende oder keimtötende Wirkstoffe wirken nicht nur hygienisch, indem sie die Entwicklung von Keimen oder Bakterien hemmen oder unterbinden. Da solche Keime häufig auch die Ursache für das Entwickeln von schlechten Gerüchen sind, unterstützen und verstärken sie das Unterdrücken von unangenehmen Gerüchen.
Es versteht sich, dass beide Ausführungsvarianten auch in Verbindung eingesetzt werden können.
Die erfindungsgemäßen Haarfänger haben gegenüber den aus Stand der Technik bekannten Vorrichtungen den Vorteil, dass sie ohne irgend welche Änderungen in allen geläufigen Abflüssen eingesetzt werden können und so preisgünstig sind, dass sie nach Vollsetzen mit Fremdteilen weggeworfen werden können, also nicht gereinigt werden müssen. Dabei werden dann auch ohne weiteres die eingesetzten Wirkstoffe erneuert und ihre Wirkung aufrecht erhalten.
In den Figuren der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen

Fig. 1 einen Abfluss mit Lochscheibe und auf diese aufgelegtem Haarfänger, im Schnitt;
Fig. 2 einen Abfluss mit anhebbarem Stopfen und an diesem angebrachten Haarfänger, im Schnitt.

Figur 1 zeigt ein Abflussrohr 1 eines Waschbeckens 2 mit Lochscheibe 3, auf die ein Haarfänger 4 aufgelegt ist. Der Haarfänger 4 besteht aus einer in Draufsicht kreisförmigen Scheibe aus Klettfolie, wie sie grundsätzlich von geläufigen Klettverschlüssen bekannt ist. Sie hat eine Tragschicht 5, von der aus sich eine Schicht 6 hakenförmig gekrümmter Fanghaken nach oben erstrecken. Die Tragschicht kann aus einem lichten Traggitter bestehen, das dem Durchtritt von Wasser möglichst geringen Widerstand entgegen setzt.
Der auf die Lochscheibe 3 aufgelegte Haarfänger 4 hält mit seinen Fanghaken abgeschwemmte Haare und auch andere Fremdkörper wie Kalkflocken zurück.
In der Ausführungsform der Figur 2 weist das Abflussrohr 1 einen an Flügeln 7 im Abflussrohr 1 geführten Stopfen 8 auf, der mittels einer nur durch einen Pfeil 9 angedeuteten Vorrichtung durch Druck auf eine Stellschraube 10 anhebbar ist. Hier ist der Haarfänger mittels eines in ihm angeordneten Schlitzes über den Kopf 11 der Stellschraube knüpfbar und so am Stopfen 8 zu befestigen. Es versteht sich, dass noch weitere Ausführungsformen von Abflüssen und deren Stopfen möglich und ausgeführt sind. Für alle Ausführungsformen kann jedoch ein Fachmann Möglichkeiten-aufzeigen, wie die Haarfänger an ihnen angebracht werden können.
Der Haarfänger 4 kann erfindungsgemäß mit einem flüssigen Wirkstoff getränkt werden, der sich vor allem in die Tragschicht 5 einlagert. Zu diesem Zweck kann die Tragschicht verstärkt, beispielweise mehrlagig ausgeführt werden, um ihr Aufnahmekapazität für den flüssigen Wirkstoff zu erhöhen.
Als Duft spendende Wirkstoffe eignen sich ätherische Öle. Ein mit Vorteil einsetzbares, synthetisch hergestelltes ätherisches Öl ist beispielsweise Citronellol der Firma Sigma-Aldrich, entsprechende Produkte werden aber auch von anderen Herstellern angeboten. Das in Wasser schwer lösliche Citronellol entfaltet seine duftende Wirkung allmählich und bleibt längere Zeit wirksam. Die Depotwirkung der Tragschicht kann durch einen weiteren Wirkstoff wie beispielsweise ISO-Butanol erhöht oder variiert werden.
Der Haarfänger 4 kann anstelle oder zusätzlich zum Duft spendenden Wirkstoff erfindungsgemäß mit einem flüssigen, keimreduzierenden Wirkstoff getränkt werden, der allmählich abgegeben wird und das Entwickeln von schädlichen Keimen im Abfluss hemmt oder verhindert.
Der Haarfänger kann zugleich sowohl mit einem Duft spendenden als auch mit einem Keime reduzierenden Wirkstoff getränkt sein.

Bezugszahlenliste

1: Abflussrohr
2: Wachbecken
3: Lochplatte
4: Haarfänger
5: Tragschicht der Klettfolie
6: Hakenschicht der Klettfolie
7: Flügel am Stopfen 8
8: Stopfen
9: Pfeil
10: Schraube
11: Schraubenkopf

Claims

Haarfänger zur Verwendung in Waschbecken, Badewannen und dergleichen in Form von Klettfolien, die in den Abfluss des Beckens oder der Wanne einlegbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Bestandteile (5, 6) des Haarfängers (4, 4') mit einem Wirkstoff getränkt sind, durch den schlechter Geruch im Abflussrohr (1) unterdrückt wird und/oder Keime im Abfluss mindestens reduziert werden.
Haarfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Wirkstoff zum Einsatz kommt, der zum Tränken verflüssigt ist, nach dem Tränken trocknet und bei Kontakt mit Wasser Wirkstoffbestandteile abgibt.
Haarfänger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkstoff ein Duftspender ist.
Haarfänger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkstoff ein Bakterizid ist.
Haarfänger nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er sowohl mit einem duftspendenden als auch mit einem keimreduzierenden Wirkstoff getränkt ist.
Haarfänger nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkstoff ein ätherisches Öl ist.
Haarfänger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der keimreduzierende Wirkstoff Kaliumhydroxid ist.