Vorrichtung und Verfahren zum Pressen von Käse
Die Erfindung betrifft eine Käsepresse und ein Verfahren zum Pressen von mit Käsebruch gefüllten Pressformen.
Bei der Herstellung von Käse, insbesondere von Schnittkäse, wird eine Mischung von Käsebruch und Molke im Anschluss an die Fermentation und der als Synärese bezeichneten Aggregation und Kontraktion der
Milchproteine gepresst, um den Molkegehalt in der Käsemasse weiter abzusenken. Im Rahmen der industriellen Käseherstellung wird die Mischung aus Käsebruch und Molke mittels einer Portioniermaschine in spezielle, perforierte Pressformen gefüllt, welche beim Pressvorgang ein Austreten der Molke ermöglichen, während die Käsemasse in der Pressform zurückgehalten wird um daraus schließlich Käselaibe zu formen.
Das Pressen der befüllten Pressformen erfolgt üblicherweise auf einer Pressstrecke, die z.B. 30 Pressplätze für eine entsprechende Anzahl von Pressformen umfasst. Über jedem Pressplatz ist ein Pneumatikzylinder angeordnet, der das in vertikaler Richtung erfolgende Pressen der Käsebruch-Molke-Mischung unter einem Druck von 0,1 bis 0,3 bar auf der Käseoberfläche solange bewirkt, bis der Molkegehalt der Käsemasse unter einen bestimmten Wert abgesunken ist. Dieser Pressvorgang dauert bis zu zwei Stunden und darf nicht unterbrochen werden.
Die Pressplätze einer Pressstrecke werden mittels entsprechender Fördervorrichtungen nacheinander mit Pressformen besetzt. Anschließend wird der Pressvorgang durch ein gleichzeitiges Betätigen der über ein gemein-
sames Ventil ansteuerbaren Pneumatikzylinder gestartet. Eine Einzelbetätigung der Pneumatikzylinder wird in der Regel aus Kostengründen nicht vorgesehen, da ein Neubestücken der Pressstrecke ohnehin erst dann wieder möglich ist, wenn der Pressvorgang für die zuletzt eingesetzte Pressform beendet ist.
Um dennoch ein zumindest weitgehend kontinuierliches Arbeiten zu ermöglichen, werden mehrere Pressstrecken nebeneinander und zudem meist in zwei oder mehr Ebenen übereinander angeordnet, die wechsel- weise bestückt werden können. Bei einer solchen Anordnung ist es erforderlich, jeden einzelnen Pressplatz einzuhausen, um ein Herabtropfen von austretender Molke auf darunter liegende Pressplätze zu vermeiden. Gleichzeitig dient die Einhausung dem Schutz benachbarter Pressplätze vor Spritzwasser und aggressiven Reinigungschemikalien, die bei einer notwendigen Reinigung der Pressplätze mittels innerhalb der Einhausung angeordneter Sprühköpfe anfallen.
Bei derartigen Anordnungen ist der Zugang für Wartungs- und Reinigungsarbeiten in der Regel erschwert. Da zwischen zwei Pressplätzen je- weils ein seitlicher Abstand von mindestens 50 mm für die Einhausung eingehalten werden muss und der vertikale Abstand der einzelnen Ebenen neben der Pressformhöhe auch durch den Pneumatikzylinder einschließlich des Presswegs vorgegeben ist, ergibt sich ferner ein Platzbedarf, der die Leistungsfähigkeit einer Produktionsstraße für Käse nicht zuletzt we- gen der Höhe von vorhandenen Produktionsräumen begrenzt.
Bei Störungen insbesondere der Fördervorrichtungen zur Pressstreckenbestückung ist es erforderlich, dass Wartungspersonal die Pressvorrichtung betreten muss, was häufig nur durch unfallträchtiges und beschwer- liches Klettern zwischen den übereinander angeordneten Pressebenen
möglich ist und dadurch den Stillstand meist mehrerer Pressstecken mit der Folge von Produktionsausfällen bedingt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Käsepresse bzw. ein Verfahren zum Pressen von mit Käsebruch gefüllten Pressformen mit verbesserter Raumausnutzung und Wartungs- und Reinigungsfreundlichkeit anzugeben.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch eine Vorrichtung mit den Merkma- len des Anspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 24.
Insbesondere erfolgt die Lösung durch eine Käsepresse mit an einem Gestell angeordneten Pressmitteln zum Pressen von mit Käsebruch gefüllten Pressformen, wobei die Pressmittel zum Ausüben einer horizontal gerichteten Presskraft auf einen horizontalen, aus einer Mehrzahl von in Pressrichtung nebeneinander angeordneten Pressformen gebildeten Pressstapel ausgebildet sind.
Gemäß der Erfindung können somit mehrere Pressformen gemeinsam mit horizontal wirkenden Pressmitteln gepresst werden. Durch den Einsatz einer horizontale Anordnung der Pressformen anstelle einer vertikalen Anordnung gemäß Stand der Technik wird der vertikale Platzbedarf der Käsepresse stark reduziert. Weiterhin wird dadurch im Vergleich mit einer zur Platzersparnis auch denkbaren vertikalen Stapelung von Pressformen eine unerwünschte Pressung durch das Eigengewicht der übereinander gestapelten Pressformen vermieden. Durch die erfindungsgemäße Käsepresse wird auf jede Pressform eines horizontalen Pressstapels der gleiche Pressdruck ausgeübt, wobei eine etwaige Reibung innerhalb der Pressfor- men vernachlässigbar ist bzw. durch eine geeignete Einstellung des Press-
drucks für alle Pressformen eines Pressstapels in gleicher Weise kompensiert werden kann.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Pressfor- men eines Pressstapels aneinander angrenzend angeordnet. Hierdurch wird die horizontale Ausdehnung in Pressrichtung minimal.
Der Pressstapel kann zwischen zwei durch die Pressmittel ausgebildeten, horizontal voneinander beabstandeten Pressflächen angeordnet werden, von denen zumindest eine in horizontaler Richtung entgegen der anderen Pressfläche antreibbar ist.
Zumindest eine Pressfläche ist in vorteilhafter Weise durch einen am Gestell angeordneten, insbesondere relativ zum Gestell unbeweglichen An- schlag gebildet. Hierdurch werden Aufwand und Platzbedarf weiter reduziert, da nur eine der beiden auf einen Pressstapel wirkenden Pressflächen angetrieben werden muss.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind mehrere Pressmittel und/ oder Pressstapel vertikal übereinander angeordnet. Bei einer derartigen Anordnung wird die Bauhöhe im Wesentlichen nur durch die vertikale Ausdehnung der in horizontaler Richtung gestapelten Pressformen bestimmt, so dass sich bei entsprechender Raumhöhe die Anzahl der Pressplätze pro Grundfläche vervielfachen lässt.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist ein Regalgestell mit übereinander angeordneten Regalflächen zur Aufnahme von jeweils zumindest einem Pressstapel vorgesehen, wobei insbesondere jedem Regalfach eigene Pressmittel zugeordnet sind. Durch die der Lage- rung der Pressformen während des Pressvorgangs dienenden Regalflächen
wird einerseits eine optimale Raumausnutzung in vertikaler Richtung erreicht und andererseits z.B. vermieden, dass während des Pressens austretende Molke auf darunter liegende Pressformen oder Pressmittel hinabtropft. Zudem ist dadurch im Störungsfall oder für Wartungs- und Reinigungsarbeiten eine gute Zugänglichkeit gewährleistet.
Bevorzugt sind die Pressmittel im Wesentlichen innerhalb eines einen Pressweg des Pressstapels umfassenden Bereichs des Gestells angeordnet. Der Pressweg einer einzelnen Pressform kann aufgrund austretender MoI- ke z.B. ca. 60 - 80 mm betragen. Dadurch ergibt sich für eine Pressstapelgröße von beispielsweise 30 Pressformen ein Pressweg von mehr als 2 m, was eine entsprechende horizontale Ausdehnung der Pressmittel bedingt. Durch die Anordnung der Pressmittel innerhalb des den Pressweg umfassenden Bereichs des Gestells wird die horizontale Ausdehnung der erfin- dungsgemäßen Käsepresse weiter reduziert.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung erfolgt der Antrieb des Presstempels durch einen oder mehrere Pneumatikzylinder.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfassen die Pressmittel mindestens einen auf den Pressstapel wirkenden Pressstempel und mindestens eine am Gestell längs zur Pressrichtung angeordnete, drehbar antreibbare Gewindespindel zur Beaufschlagung des Pressstempels. Mittels derartiger Gewindespindeln lassen sich auf kostengünstige und Platz sparende Weise auch längere Presswege realisieren, die dennoch eine feine Regulierung des Pressdrucks ermöglichen.
Der Pressstempel kann mittels zweier nebeneinander angeordneter, in radialer Richtung beabstandeter Gewindespindeln antreibbar sein, wobei sich der Pressstempel zwischen beiden Gewindespindeln erstreckt. Hier-
durch wird das Auftreten von auf die Gewindespindeln wirkenden Biegemomenten weitgehend vermieden und die Krafteinleitung in den Pressstempel verbessert. Ferner wird der Pressstempel dadurch in Pressrichtung geführt.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die antreibbaren Pressflächen zwischen zwei in Pressrichtung einander gegenüberliegenden Pressstapeln angeordnet und zum gleichzeitigen Pressen beider Pressstapel gegen einander gegenüberliegende, insbesondere statische Pressflächen bzw. Anschläge ausgebildet. Die antreibbaren Pressflächen wirken hierbei zwischen den beiden Pressstapeln und drücken diese in entgegengesetzte Richtungen auseinander gegen die jeweiligen statischen Pressflächen. Somit lässt sich die Zahl der durch ein Pressmittel gleichzeitig pressbaren Pressformen weiter erhöhen. Ferner kann die Befestigung der antreibbaren Pressflächen am Gestell vereinfacht werden, da die
Presskräfte hauptsächlich in entgegengesetzte Richtungen auf die feststehenden Pressflächen wirken und sich somit im Befestigungsbereich weitgehend gegeneinander aufheben. Zum Antrieb der Pressflächen können ein oder mehrere gemeinsame Pressmittel für beide Pressstapel oder auch separate Pressmittel für jeden Pressstapel vorgesehen werden.
Damit auf die beiden Pressstapel kein unterschiedlicher Pressdruck ausgeübt wird, sind gemeinsame Pressmittel bevorzugt schwimmend gelagert, um beim Pressen entstehende Kraftdifferenzen zwischen den Pressstapeln auszugleichen.
Weiterhin bevorzugt ist im vorstehend erwähnten Fall, wenn die beweglichen Pressflächen mindestens von einer, mit zwei gegenläufigen Gewinden versehenen Gewindespindel beaufschlagt werden, wobei insbesondere die einander gegenüberliegenden Pressflächen als unbewegliche Anschläge ausgebildet sind. Insbesondere beim Vorsehen von derartigen Gewinde-
Spindeln ist aus den oben genannten Gründen eine schwimmende Lagerung bevorzugt.
Die Gewindespindel kann durch einen Schrittmotor oder einen Servomo- tor angetrieben werden. Dadurch lässt sich die Presskraft in feinen Stufen regeln.
Vorteilhafterweise ist eine Kippvorrichtung zum Kippen einer Pressform und/ oder eines vertikalen Stapels von mehreren Pressformen um eine horizontale Achse vorgesehen, wobei der Kippwinkel insbesondere 90° beträgt. Mit Hilfe dieser Vorrichtung lassen sich die Pressformen, die zum Befallen zunächst aufrecht stehen, in die zur Durchführung des Pressvorgangs benötigte horizontale Lage bewegen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein Greifer zum Einsetzen und /oder Entnehmen mindestens einer Pressform, insbesondere eines Teils eines Pressstapels, in das/ aus dem Gestell vorgesehen. Vorteilhafterweise ist der Greifer zum Kippen mindestens einer Pressform um eine horizontale Achse ausgebildet. Somit übernimmt der Greifer zu- sätzlich die Funktion der Kippvorrichtung.
Weiterhin kann der Greifer mindestens einen seitlichen Anschlag zum Abstützen der Pressformen aufweisen, damit diese oder einzelne Bestandteile davon während des Transports im Greifer gehalten werden.
Der Greifer kann weiterhin an einem linear in alle Raumrichtungen verschiebbaren Hubschlitten angeordnet sein. Somit lassen sich mehrere Regale der Käsepresse mit einem einzigen Greifer bedienen. Bevorzugt ist dieser Hubschlitten am Gestell der Käsepresse angeordnet, welches insbesondere auch die vorstehend erwähnten Regalflächen tragen kann. Hierdurch wird ein vereinfachter Aufbau ermöglicht, da kein zusätz-
licher Träger für den Hubschlitten oder eine Deckenmontage erforderlich ist.
Alternativ ist der Greifer an einem Knickarmroboter angeordnet. Auch durch einen derartigen Roboter kann der notwendige Bewegungsbereich für den Greifer gewährleistet werden.
Bevorzugt ist der Greifer um eine vertikale Achse drehbar. Hierdurch wird eine größtmögliche Flexibilität der Beladung der Käsepresse erreicht, ins- besondere dann, wenn die Pressformen vor dem Einsetzen in die Käsepresse noch um eine vertikale Achse gedreht werden müssen. Insbesondere in diesem Zusammenhang ist es sinnvoll, wenn zwei Gestelle einander gegenüberliegend angeordnet werden, wobei beiden Gestellen ein gemeinsamer Greifer zum Einsetzen und/ oder Entnehmen von Pressformen zu- geordnet ist. Auf diese Weise lässt sich der gemeinsame Greifer auf wirtschaftliche Weise einsetzen, da er beispielsweise das zweite Gestell mit Pressformen bestücken kann, während im ersten Gestell bereits der Pressvorgang abläuft. Somit lässt sich für größere Pressanordnungen die Zahl der benötigten Greifer gering halten.
Bevorzugt ist die Pressform als Behältnis mit einem in der Pressform verschiebbar geführten Pressdeckel zum Ermöglichen des Pressens von Käsebruch ausgebildet. Der Deckel stellt dabei eine Presselement für die Käsemasse dar und verhindert gleichzeitig, dass diese beim horizontalen Kippen aus der Pressform ausläuft.
Die Lösung der eingangs genannten Aufgabe erfolgt auch durch ein Verfahren zum Pressen von mit Käsebruch gefüllten Pressformen mit den Schritten: - Einfüllen von Käsebruch in die Pressformen,
- Anordnen mehrerer Pressformen in Pressrichtung zu einem horizontalen Pressstapel und
- Pressen des Pressstapels in horizontaler Richtung.
Hierdurch lassen sich die bereits erwähnten Vorteile erzielen.
Das Verfahren umfasst bevorzugt die Schritte:
- Anordnen mehrerer Pressformen zu einem Kleinstapel und
- sukzessives Zusammensetzen des Pressstapels aus wenigstens ei- nem Kleinstapel, bevorzugt aus mehreren Kleinstapeln.
Auf diese Weise lässt sich das Zusammensetzen des Pressstapels beschleunigen, da nicht jede Pressform einzeln zu ihrem vorgesehenen Platz befördert werden muss.
Vorteilhafterweise kann im Rahmen eines erfindungsgemäßen Verfahrens jede Pressform um eine horizontale Achse gekippt werden, wobei dann die gekippten Pressformen zu einem horizontalen Kleinstapel angeordnet werden. Alternativ und bevorzugt ist es jedoch auch möglich, mehrere Pressformen zu einem vertikalen Kleinstapel anzuordnen und diesen Kleinstapel dann um eine horizontale Achse zu kippen. Das Bilden des Kleinstapels und das Kippen desselben lässt sich insbesondere durch ein und denselben Greifer bewerkstelligen.
Bei einer weiteren Verfahrensvariante werden leere Pressformen in dem Pressstapel zum Auffüllen des Pressstapels auf eine vorgegebene Breite angeordnet. Da bei einer erfindungsgemäßen Käsepresse der Pressstapel zu Beginn der Pressung eine bestimmte Länge haben muss, kann bei Erreichen des Chargenendes, d.h. wenn nicht mehr genügend gefüllte Press- formen zum Erreichen der vorgegebenen Stapelbreite bereitstehen, durch
die leeren Pressformen ein entsprechender Ausgleich hergestellt werden. Alternativ kann auch ein kürzeres Regal zur Aufnahme einer kleineren Anzahl von Pressformen vorgesehen sein.
Bei einer vorteilhaften Verfahrensvariante werden mehrere Pressformen gleichzeitig aus dem Pressstapel entnommen. Hierdurch verkürzt sich der Zeitraum zum Entladen der Pressformen und die Käsepresse steht rascher für eine Neubestückung zur Verfügung.
Weiterhin können zwei einander in einer Pressrichtung gegenüberliegende Pressstapel durch zumindest ein auf beide Pressstapel zugleich wirkendes Pressmittel gleichzeitig gepresst werden.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen und Verfahrensvarianten der Er- findung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung sowie den Zeichnungen. Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert; in diesen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Käsepresse, und
Fig. 2 eine weitere Seitenansicht der Käsepresse nach Fig. 1 aus einer um 90° versetzten Richtung.
Gemäß Fig. 1 weist eine Käsepresse 10 ein Regalgestell 12 auf, welches gemäß der Strichelung in der Zeichnung verkürzt wiedergegeben ist. Es umfasst zwei übereinander angeordnete Regalböden 14, die an senkrechten Stützen 16 angeordnet sind.
Gemäß Fig. 2, die eine stirnseitige Ansicht der Käsepresse nach Fig. 1 darstellt, stehen die Regalböden 14 einseitig nach rechts von den Stützen 16 des Regalgestells 12 ab. Gegenüber dem Regalgestell 12 ist ein weiteres Regalgestell 12' angeordnet, bei dem die Regalböden 14 auf spiegelbildli- che Weise angebracht sind, so dass zwischen den einander gegenüberliegenden Regalböden 14 ein Zwischenraum bzw. ein begehbarer Gang verbleibt. Zur Kapazitätserweiterung können an den den Regalböden 14 abgewandten Seiten der Regalgestelle 12, 12' weitere Regalböden 14 angeordnet werden, auf deren Darstellung hier aus Gründen der Übersicht- lichkeit verzichtet wurde.
Wie in Fig. 1 zu erkennen ist, sind auf den Regalböden 14 mehrere mit einem Gemisch aus Käsebruch und Molke befüllte Pressformen 24 aneinander angrenzend angeordnet. Die Pressformen 24 setzen sich jeweils aus einem Behältnis 26 und einem darin verschiebbar angeordneten Pressdeckel 28 zusammen.
Auf dem unteren Regalboden 14 sind mehrere Pressformen 24 in einem ungepressten Zustand angeordnet, wobei der Regalboden 14 noch nicht vollständig gefüllt ist.
Im oberen Regalboden 14 befindet sich ein aus mehreren Pressformen 24 zusammengesetzter Pressstapel 30, bei dem der Pressvorgang im dargestellten Zustand nahezu abgeschlossen ist. Im Vergleich zu den auf dem unteren Regalboden 14 angeordneten Pressformen 24 ist zu erkennen, dass die Pressdeckel 28 aufgrund der durch den Pressvorgang ausgetretenen Molke nunmehr weiter in die Behältnisse 26 hinein geschoben sind.
Jedem Regalboden 14 sind jeweils zwei Gewindespindeln 18 zugeordnet, die am Regalgestell 12 bzw. 12' befestigt sind und jeweils von einem Ser-
vomotor 20 drehbar angetrieben werden. Die beiden, jeweils einem Regalboden 14 zugeordneten Gewindespindeln 18 sind mit einer Diagonalstrebe 22 verbunden, welche mit entsprechenden Innengewinden zur Aufnahme der Gewindespindeln 18 versehen ist und bei Betätigung der Gewinde- spindein 18 in Pressrichtung A angetrieben wird.
Insbesondere beim oberen Regalboden 14 ist auch sehr gut zu erkennen, dass die Pressung des Pressstapels 30 zwischen einem feststehenden, am Regalgestell 12 angeordneten Anschlag 32 und einem beweglichen, an der Diagonalstrebe 22 angeordneten Pressstempel 34 erfolgt. Die Diagonalstrebe 22 befindet sich in der dargestellten Pressposition annähernd am Ende des durch die Länge der Gewindespindel 18 vorgegebenen Presswegs. Die vorstehend genannten Pressmittel 18, 20, 22, 32, 34 sind bei allen Regalfächern in identischer Weise vorhanden und aus Gründen der Übersichtlichkeit nur für den oberen Regalboden 14 des linken Regals 12 mit Bezugszeichen versehen.
In Fig. 2 ist gut zu erkennen, dass durch die Diagonalstrebe 22, welche die bezüglich des Pressstapels 30 diametral gegenüberliegenden Gewindespindeln 18 verbindet, eine gleichmäßige Kraftausübung auf den Pressstempel 34 gegeben ist, so dass das auf die Gewindespindeln 18 ausgeübte Biegemoment und damit die Gefahr eines Verklemmens des Pressmechanismus vernachlässigbar ist.
Wie in den Fig. 1 und 2 gezeigt, ist zum Be- und Entladen der Regalgestelle 12, 12' ein Greifer 36 vorgesehen, der an einem Hubschlitten 38 in drei orthogonale Richtungen verschiebbar angeordnet ist. Zusätzlich ist der Greifer um eine vertikale Achse drehbar, um beide Regalgestelle 12, 12'
bedienen zu können und außerhalb des Gestellbereichs angelieferte Pressformen 24 aufnehmen zu können.
Zur Lagerung des Hubschlittens 38 sind an den oberen Enden der Stützen 16 jeweils parallel zur Pressrichtung A verlaufende Laufschienen 40 angeordnet, wobei die Laufschienen 40, die Regalgestelle 12, 12' endseitig ü- berragen. Der Hubschlitten 38 umfasst eine auf den Laufschienen 40 gelagerte, in Pressrichtung A verschiebbare Brücke 41, an der eine Laufkatze 42 gelagert ist, die eine zur Pressrichtung A senkrechte Horizontal- Verschiebung des Greifers 36 erlaubt. Der Greifer 36 ist vertikal entlang einer an der Laufkatze 42 um eine vertikale Achse drehbar angeordneten Hubsäule 44 verschiebbar.
Der Greifer 36 selbst weist mehrere Greifelemente 46 oder Zinken zur Aufnahme eines aus mehreren Pressformen 24 gebildeten Kleinstapels 50 auf, wobei jedes Greifelement 46 eine Pressform 24 unterstützt. Hierzu ist anzumerken, dass ein derartiger Kleinstapel 50 üblicherweise mehr als die in Fig. 2 dargestellten zwei Pressformen 24 umfasst, insbesondere können vier oder fünf Pressformen 24 gleichzeitig von einem entsprechend dimen- sionierten Greifer 36 erfasst werden.
Um das Hinausfallen des äußeren Pressdeckels 28 des Kleinstapels 50 zu verhindern bzw. die Pressformen 24 seitlich abzustützen, ist an einer oder beiden Seiten des Greifers 36 ein Seitenanschlag 48 vorgesehen. Unter- halb der Greifelemente 46 ist ferner eine Auffangwanne 52 vorgesehen, die aus dem Kleinstapel 50 austretende Molke auffängt.
Zu den Pressformen 24 ist noch anzumerken, dass hier bevorzugt Pressformen 24 zur Herstellung von quaderförmigen Normkäseriegeln mit einer Größe von 30 cm x 50 cm zum Einsatz kommen können, jedoch ist der
erfindungsgemäße Einsatz der Käsepresse 10 nicht auf diese Form beschränkt.
Nachfolgend wird ein Verfahren zum Pressen von Käsebruch beschrieben, welches mit einer Käsepresse nach den Fig. 1 und 2 durchführbar ist:
Zunächst wird mittels einer nicht dargestellten Portioniermaschine ein Gemisch aus Käsebruch und Molke in ein aufrecht stehendes und somit oben offenes Behältnis 26 eingefüllt. Anschließend wird ein Pressdeckel 28 von oben in das Behältnis 26 eingesetzt, wobei das Behältnis 26 und der Pressdeckel 28 auf Passung gefertigt sind. Nun wird die derart zusammengesetzte Pressform 24 um 90° um eine horizontale Achse mittels einer nicht dargestellten Kippvorrichtung gekippt.
Weitere befüllte und gekippte Pressformen 24 werden zu einem horizontalen Kleinstapel 50 der gewünschten Größe nebeneinander gestellt, wobei jeweils der Pressdeckel 28 einer Pressform 24 an den Boden einer anderen Pressform 24 angrenzt.
Der Kleinstapel 50 wird dann vom Greifer 36 aufgenommen und auf einen freien Regalboden 14 aufgelegt. Der Pressstempel 34 befindet sich zunächst in seiner linken Endposition, wie sie für den unteren Regalboden in Fig. 1 dargestellt ist. Währenddessen werden weitere Pressformen 24 befüllt, gekippt und zu einem weiteren Kleinstapel 50 zusammen gestellt.
Dieser weitere Kleinstapel 50 wird nun an den vorigen Kleinstapel 50 anschließend auf den Regalboden 14 aufgelegt, um auf diese Weise den Pressstapel 30 zu bilden. Es ist für das Verfahren unerheblich, ob mit der Bildung des Pressstapels 30 am Anschlag 32 oder am Pressstempel 34 begonnen wird.
Es werden weitere Kleinstapel 50 oder gegebenenfalls auch leere Pressformen 24 in den Regalboden 14 eingesetzt, bis der Pressstapel seine durch den Abstand zwischen Pressstempel 34 und Anschlag 32 vorgege- bene Länge erreicht hat.
Nun wird der Pressstempel 34 durch Antreiben der Gewindespindeln in Pressrichtung A bewegt. Durch die Presswirkung tritt überschüssige Molke aus den Pressformen 24 aus, bis am Ende des Pressvorgangs im We- sentlichen nur noch Käsemasse in den Pressformen 24 verbleibt. Dieser Zustand ist für den oberen Regalboden 14 der Fig. 1 dargestellt. Durch die Wahl der Antriebsgeschwindigkeit der Servomotoren 20 oder durch taktweise Ansteuerung lassen sich Pressdruck und -geschwindigkeit steuern.
Der Pressvorgang ist nach ca. 1 bis 2 Stunden beendet. Während dieser Zeit können weitere Regalböden 14 und/ oder Gestelle 12, 12' bestückt werden.
Durch entgegengesetztes Antreiben der Gewinde spindein 18 wird der Pressstempel 34 vom Pressstapel 30 gelöst und in seine Ausgangsposition zurückgefahren. Anschließend werden die Pressformen 24 wiederum mittels des Greifers 36 sukzessive in Kleinstapeln 50 aus dem Regalgestell 12 entnommen.
Bezugszeichenliste
10 Käsepresse
12, 12' Regalgestell
14 Regalboden
16 Stütze
18 Gewindespindel
20 Servomotor
22 Diagonalstrebe
24 Pressform
26 Behältnis
28 Pressdeckel
30 Pressstapel
32 Anschlag
34 Pressstempel
36 Greifer
38 Hubschlitten
40 Laufschiene
41 Brücke
42 Laufkatze
44 Hubsäule
46 Greifelement
48 Seitenanschlag
50 Kleinstapel
52 Auffangwanne
A Pressrichtung