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Verstellvorrichtung für eine Seitenwange eines Sitzes sowie Verfahren zum
Verstellen einer Seitenwange
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verstellvorrichtung zur Höhenverstellung einer Seitenwange eines Sitzes, insbesondere eines Kraftfahrzeugsitzes, sowie ein Verfahren zum Verstellen einer Seitenwange eines Sitzes.
Seitenwangen können beispielsweise in einer Längsrichtung an beiden Seiten einer Sitzflä- che oder einer Lehne eines Sitzes angeordnet sein und dienen insbesondere dazu, einer auf dem Sitz sitzenden Person, beispielsweise einem Fahrer eines Kraftfahrzeugs, einen besseren seitlichen Halt zu geben, insbesondere bei dem Durchfahren einer Kurve. Besonders bei so genannten Sportsitzen sind derartige Seitenwangen stark ausgeprägt.
Um der auf dem Sitz sitzenden Person einen hinreichenden Halt zu geben, müssen die Seitenwangen eine gewisse Höhe aufweisen. Dies kann bei einem Kraftfahrzeug dazu führen, dass die Seitenwangen das Einsteigen in das Fahrzeug und das Aussteigen aus dem Fahrzeug behindern.
Um dieses Problem zu beseitigen, ist beispielsweise aus der DE 199 50 702 A1 bekannt, das Volumen der Seitenwangen mittels aufblasbarer Ballons zu verändern, welche unter dem Bezug angeordnet sind. Diese Lösung bedeutet jedoch einen relativ hohen technischen Aufwand, insbesondere dann, wenn die Verstellung der Seitenwange automatisch, beispielsweise gekoppelt mit dem Öffnen einer Tür, erfolgen soll. Weitere Probleme, welche bei einer pneumatischen Höhenverstellung einer Seitenwange auftreten können, sie die mit dem Aufblasen der Blase verbundenen Geräusche, ein möglicher Druckverlust in der Blase sowie eine möglicherweise nicht optimale Anpassung des Bezugs an die Blase, welche zu Falten in dem Bezug führen kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine verbesserte Verstellvorrichtung für eine Seitenwange bereitzustellen. Insbesondere liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Verstellvorrichtung für eine Seitenwange zur Verfügung zu stellen, welche einfach zu realisieren ist und auf einfache Weise angesteuert werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Verstellvorrichtung nach Anspruch 1 und ein Verfahren nach Anspruch 17. Die abhängigen Ansprüche definieren bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung.
Eine erfindungsgemäße Verstellvorrichtung zur Höhenverstellung einer Seitenwange eines Sitzes umfasst einen Verstellmechanismus, welcher mit einer beweglichen Komponente der Seitenwange zu koppeln ist und derart ausgestaltet ist, dass bei Betätigung des Verstellme- chanismus von dem Verstellmechanismus eine Zugkraft auf die bewegliche Komponente der Seitenwange ausgeübt wird, um eine Höhe der Seitenwange relativ zu einer Oberfläche des Sitzes zu verändern. Die Verstellvorrichtung ermöglicht somit, durch Ausüben einer Zugkraft auf die mit ihr gekoppelte Komponente der Seitenwange die Seitenwange zu der jeweiligen Sitzoberfläche bzw. Lehnenoberfläche hin zu ziehen, um dadurch die Höhe der Seitenwan- ge, mit welcher diese von der Sitzoberfiäche bzw. Lehnenoberfläche hervorsteht, zu reduzieren.
Bevorzugt umfasst der Verstellmechanismus ein Verstellelement, welches im Gebrauch mit der beweglichen Komponente der Seitenwange zu koppeln ist, sowie Führungsmittel, welche eine Bahn definieren, entlang derer das Verstellelement an den Führungsmitteln bewegbar ist. Zur Definition der Bahn, entlang derer das Verstellelement bewegbar ist, können die Führungsmittel eine an einer Führungskulisse vorgesehene Führungsaussparung oder einen an einer Führungskulisse vorgesehenen Führungsvorsprung umfassen, mit welchem sich ein an dem Verstellelement vorgesehener Führungsvorsprung bzw. eine an dem Verstellelement vorgesehene Führungsaussparung in Eingriff befindet, so dass das Verstellelement verschiebbar an der Führungskulisse gelagert ist, wobei seine Bahn durch die Form der Führungsaussparung definiert ist. Durch diese Ausgestaltung wird es möglich, die Seitenwange des Sitzes gemäß einer Kurve zu verstellen, welche eine möglicherweise auch kompliziertere Form aufweist.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist wenigstens ein Abschnitt der Führungsaussparung gekrümmt, während ein anderer Abschnitt im Wesentlichen gerade ist. Diese Ausformung der Führungsaussparung ermöglicht die Verstellung der Seitenwange gemäß einer Kurve, welche ausgehend von einer ausgefahrenen Position der Seitenwange zunächst be- züglich einer Sitzfläche nach außen und anschließend im Wesentlichen senkrecht zu der Oberfläche des Sitzes verläuft, so dass die Seitenwange zunächst seitlich weggeklappt und anschließend senkrecht zu der Sitzoberfläche bewegt wird.
Das Verstellelement kann mit Hilfe verschiedener Betätigungseinrichtungen entlang der Füh- rungsmittel bewegt werden, beispielsweise durch eine mit einem Ritzel gekoppelte
Zahnstange. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst der Verstellmechanismus eine Bowdenzuganordnung, um durch Betätigung der Bowdenzuganordnung die bewegliche
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Komponente der Seitenwange zu einer Sitzfläche hin oder von der Sitzfläche weg zu ziehen, um die Höhe der Seitenwange zu verändern. Insbesondere kann ein Seil der Bowdenzuga- nordnung über die Führungskulisse geführt und mit dem Verstellelement gekoppelt sein. Durch Verwendung einer Bowdenzuganordnung wird es möglich, eine Betätigungseinrich- tung,- beispielsweise einen Elektromotor, an einer geeigneten Stelle an oder in dem Sitz unterzubringen, selbst wenn diese Stelle von der Position des Verstellmechanismus räumlich entfernt ist.
Der Verstellmechanismus kann bei Verwendung einer Bowdenzuganordnung derart ausges- taltet sein, dass mit Hilfe des Bowdenzugs die Seitenwange sowohl nach unten gezogen als auch nach oben bewegt werden kann, um somit variabel die Höhe der Seitenwange durch Betätigung eines Bowdenzugs oder mehrerer Bowdenzüge einzustellen.
Alternativ ist es möglich, dass der Seil- bzw. Bowdenzug lediglich in einer Richtung wirkt, wobei bei einer Betätigung des Seil- bzw. Bowdenzugs von einem mechanischen Energiespeichermittel, vorzugsweise einer Druckfeder, Energie aufgenommen wird, wobei das E- nergiespeichermittel dann unter Abgabe der aufgenommenen mechanischen Energie die Rückverstellung der Seitenwange in die entgegengesetzte Richtung herbeiführt oder zumindest unterstützt.
Ein erfindungsgemäßer Sitz umfasst eine Seitenwange mit einer beweglichen Komponente sowie eine Verstellvorrichtung nach einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, welche mit der beweglichen Komponente gekoppelt ist. Wenn die Seitenwange an einer Sitzfläche des Sitzes vorgesehen ist, ist die bewegliche Komponente bevorzugt an ihrem hinte- ren Ende gelenkig gelagert. Wenn die Seitenwange an einer Rückenlehne des Sitzes angeordnet ist, ist die bewegliche Komponente bevorzugt an ihrem unteren Ende gelenkig gelagert. Die gelenkige Lagerung der beweglichen Komponente ermöglicht es, die bewegliche Komponente und somit die Seitenwange gemäß einer durch die Verstellvorrichtung definierten Kurve zu verstellen.
Bevorzugt umfasst ein erfindungsgemäßer Sitz zwei Seitenwangen, welche beispielsweise an einer Sitzfläche oder an einer Rückenlehne des Sitzes symmetrisch angeordnet sind, und die jeweils eine bewegliche Komponente umfassen, welche jeweils mit einer Verstellvorrichtung nach einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung gekoppelt ist. Für jede der Verstellvorrichtungen kann eine separate Betätigungseinrichtung, beispielsweise ein Elektromotor, welcher mit dem Bowdenzug gekoppelt ist, vorgesehen sein. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die Verstellmechanismen der Verstellvorrichtungen durch ein
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umlaufendes Bowdenzugsystem miteinander gekoppelt, so dass sie durch einen einzelnen Elektromotor betätigt werden können.
Die Seitenwangen können an einer Sitzfläche oder an einer Rückenlehne des Sitzes ange- ordnet sein.
Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Höhenverstellung der Seitenwange eines Sitzes wird von einem mit einer beweglichen Komponente der Seitenwange gekoppelten Verstellmechanismus eine Zugkraft auf die bewegliche Komponente der Seitenwange ausgeübt, um eine Höhe der Seitenwange, mit welcher die Seitenwange von einer Oberfläche des Sitzes hervorsteht, zu verändern. Bevorzugt wird die Seitenwange entlang einer Kurve verstellt, welche bei einer Verringerung der Höhe der Seitenwange einen bezüglich einer Oberfläche des Sitzes nach außen verlaufenden gekrümmten Abschnitt und einen weiteren Abschnitt umfasst, welcher im Wesentlichen senkrecht zu der Oberfläche des Sitzes ausgerichtet ist.
Durch die erfindungsgemäße Verstellvorrichtung ist eine auch automatisierte Höhenverstellung der Seitenwangen eines Sitzes, insbesondere eines Kraftfahrzeugsitzes, mit einfachen Mitteln möglich, wobei die Höhenverstellung beispielsweise mit der Betätigung der Zündung des jeweiligen Kraftfahrzeugs, mit dem Anlegen eines Sicherheitsgurts und/oder dem Öffnen einer Tür des Kraftfahrzeugs oder anderen Benutzerhandlungen gekoppelt sein kann, um in derartigen Fällen automatisch die Höhe der Seitenwangen zu verstellen.
Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert.
Figur 1 zeigt schematisch ein System zur Höhenverstellung von Seitenwangen eines Sitzes mit einer erfindungsgemäßen Verstellvorrichtung.
Figur 2 ist eine Darstellung, welche zur Erläuterung der Höhenverstellung von Seitenwangen eines Sitzes dient.
Figur 3 zeigt beispielhaft eine Darstellung einer beweglichen Komponente einer Seitenwange, welche mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Verstellvorrichtung verstellt werden kann.
Figur 4 zeigt einen Verstellmechanismus einer Verstellvorrichtung nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung in einer ersten Betriebsposition.
Figur 5 zeigt den Verstellmechanismus von Figur 4 in einer zweiten Betriebsposition.
Figur 6 ist eine Seitenansicht des Verstellmechanismus von Figur 4.
Figur 7 ist eine aufgeschnittene Teilansicht des Verstellmechanismus von Figur 4.
Figur 8 zeigt schematisch eine Federanordnung, wie sie bei der erfindungsgemäßen Verstellvorrichtung eingesetzt werden kann.
Figur 9 zeigt zwei Verstellmechanismen nach Figur 4, welche durch ein umlaufendes Bow- denzugsystem gekoppelt sind.
In Figur 1 ist in einem schematischen Blockdiagramm ein System zur Höhenverstellung von Seitenwangen eines Sitzes, insbesondere eines Kraftfahrzeugsitzes dargestellt, wobei mit Hilfe eines Sensors 1 , beispielsweise eines Hall-Sensor, die Betätigung der Zündung des Kraftfahrzeugs, das Anlegen eines Sicherheitsgurts durch einen Fahrzeuginsassen und/oder das Öffnen einer Tür des Kraftfahrzeugs überwacht wird. Eine Steuereinheit 2 überwacht das von dem Sensor 1 erzeugte Ausgangssignal und steuert in Abhängigkeit von dem Aus- gangssignal einen Antriebsmotor 3 an, welcher wiederum einen Verstellmechanismus 4 antreibt, um eine Höhe einer Seitenwange des Sitzes zu verstellen.
Wie in Figur 2 schematisch dargestellt ist, kann dabei die Ansteuerung des Verstellmechanismus derart sein, dass bei einem Ausschalten der Zündung des Kraftfahrzeugs die Sei- tenwangen 6 des Sitzes 5 von einer relativ großen Höhe zu einer relativ geringen Höhe verstellt werden, um ein Aussteigen der auf dem Sitz sitzenden Person zu erleichtern. Umgekehrt kann der Verstellmechanismus derart angesteuert werden, dass, wenn ein entsprechendes Ausgangssignal des Sensors 1 signalisiert, dass die Zündung des Kraftfahrzeugs eingeschaltet wird und/oder ein dem Sitz zugeordneter Sitzgurt angelegt worden ist, die Sei- tenwange von einer relativ niedrigen Höhe zu einer relativ großen Höhe verstellt wird, um der auf dem Sitz sitzenden Person einen möglichst großen Seitenhalt zu bieten.
Bevorzugt ist in jeder Seitenwange 6 des Sitzes eine mit dem Schaum der jeweiligen Seitenwange 6 gekoppelte Komponente 7 vorgesehen, wie sie beispielhaft in Figur 3 dargestellt ist. Die Komponente 7 verläuft in Figur 2 in Längsrichtung in der jeweiligen Seitenwange 6 und ist bewegbar an dem Sitz 5 angebracht, indem ein Ende der Komponente 7 an einem Sitzrahmen oder Lehnenrahmen des Sitzes gelenkig gelagert ist. Die bewegliche Komponen-
te 7 kann auf jede geeignete Weise mit dem Schaum der Seitenwange 6 verbunden sein. Beispielsweise kann ein Verstärkungselement integriert mit dem Schaum ausgebildet sein, welches fest mit der Komponente 7 verbunden ist. Wie aus Figur 3 ersichtlich ist, steht von der Komponente 7 ein Steg 8 nach unten hervor, welcher mit dem in Figur 1 schematisch angedeuteten und unten näher erläuterten Verstellmechanismus 4 gekoppelt ist.
Figur 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel für einen Versteilmechanismus 4 einer erfindungsgemäßen Verstellvorrichtung. Der Verstellmechanismus 4 umfasst eine Kulisse 9, in welcher eine schlitzförmige Führungsaussparung 10 vorgesehen ist, die einen kurvenförmig ge- krümmten oberen Abschnitt 10a und einen im Wesentlichen geraden Abschnitt 10b umfasst. Der Verstellmechanismus 4 umfasst weiterhin ein Verstellelement 11 , welches verschiebbar an der Führungskulisse 9 gelagert ist. Zu diesem Zweck weist das Verstellelement 11 Führungsvorsprünge 15 auf, welche durch die Führungsaussparung 10 der Kulisse 9 treten, so dass das Verstellelement 11 entlang einer Bahnkurve verschiebbar ist, welche im Wesentli- chen durch die Form der Führungsaussparung 10 definiert ist. Bei dem in Figur 4 dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Verstellelement 11 zwei Führungsvorsprünge 15 auf, welche einen im Wesentlichen zylinderförmigen Außenumfang aufweisen, dessen Durchmesser im Wesentlichen der Breite der Führungsaussparung 10 entspricht. Von dem Verstellelement 11 ragt ein Vorsprung 12 hervor, mit welchem, in einem im Sitz des Fahrzeugs installierten Zustand der Verstellvorrichtung, der nach unten hervorragende Steg 8 der beweglichen Komponente 7 der Seitenwange 6 gekoppelt ist.
Der Verstellmechanismus 4 umfasst weiterhin einen Bowdenzug 13, 14, wobei das Drahtseil des Bowdenzugs über die Kulisse 9 geführt ist. Das Drahtseil des Bowdenzugs ist weiterhin an dem Verstellelement 11 verankert, so dass das Verstellelement 11 über das Drahtseil des Bowdenzugs 13, 14 an der Kulisse 9 verschiebbar ist.
Wird von dem Drahtseil des Bowdenzugs 13, 14 eine auf das Verstellelement wirkende Kraft nach unten ausgeübt, so bewegt sich das Verstellelement 11 ausgehend von seiner in Figur 4 dargestellten obersten Position entlang der Kulisse 9 nach unten und erreicht eine in Figur 5 beispielhaft veranschaulichte Betriebsposition. Wenn sich das Verstellelement 11 entlang der Kulisse 9 nach unten bewegt, beschreibt auch der fest mit dem Verstellelement 11 verbundene oder integriert mit diesem ausgebildete Vorsprung 12 eine Bewegung entlang einer Kurve, welche einen gekrümmten oberen Abschnitt und einen daran anschließenden, im Wesentlichen geraden Abschnitt umfasst. Die Bewegung des Vorsprungs 12 wird über den Steg 8 auf die bewegliche Komponente 7 der Seitenwange 6 übertragen. Die mit dem Schaum der Seitenwange 6 gekoppelte bewegliche Komponente 7 überträgt die Bewegung
wiederum auf die Seitenwange 6. Bevorzugt ist der Steg 8 der beweglichen Komponente 7 starr, beispielsweise mittels einer Schraubverbindung, mit dem Vorsprung 12 des Verstellelements 11 gekoppelt, so dass die von der beweglichen Komponente 7 beschriebene Kurve im Wesentlichen durch die Bemaßung des Stegs 8, des Verstellelements 11 sowie der Füh- rungsaussparung 10 bestimmt ist. Alternativ kann der Steg 8 jedoch auch gelenkig an dem Vorsprung 12 des Verstellelements 11 angebracht sein, in welchem Fall die von der beweglichen Komponente beschriebene Bahnkurve zusätzlich von den elastischen Eigenschaften der beweglichen Komponente 7 bestimmt ist.
Die Kulisse 9 sowie das Verstellelement 11 können verschiedene Ausgestaltungen aufweisen. Bei einem Ausführungsbeispiel ist die Kulisse 9 eine einzelne, geeignet ausgeformte Platte, während das Verstellelement 11 die Form eines umgekehrten U aufweist, dessen Schenkel seitlich über die Platte der Kulisse 9 hineinragen, wobei mehrere die Schenkel verbindende Führungsvorsprünge 15 in die Führungsaussparung 10 der Kulisse 9 eingreifen. Die Kulisse 9 und das Verstellelement 11 können jedoch auch eine kompliziertere Ausgestaltung aufweisen, wie nachfolgend erläutert wird.
Unter Bezugnahme auf Figur 6 und 7, welche den Verstellmechanismus der Verstellvorrichtung nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer Seitenansicht und einer aufgeschnittenen Teilansicht zeigen, wird eine bevorzugte Ausgestaltung des Verstellmechanismus weiter erläutert werden. Dabei umfasst die Kulisse 9 erste und zweite Kulissenelemente 9a und 9b, welche plattenförmig sind, eine im Wesentlichen identische Ausgestaltung aufweisen und parallel beabstandet angeordnet sind. Zwischen den Kulissenelementen 9a, 9b sind Umlenkrollen 18 für das Drahtseil 16 des Bowdenzugs drehbar gelagert, über welche das Drahtseil 16 geführt wird. Die Kulissenelemente 9a, 9b werden durch eine in den Figuren nicht dargestellte Halterung in der in Figur 6 gezeigten beabstandeten Konfiguration gehalten, wobei die Halterung beispielsweise integral mit einer Befestigung für die Umlenkrollen 18 ausgestaltet sein kann.
Wie am besten in Figur 6 ersichtlich ist, umfasst bei diesem Ausführungsbeispiel das Verstellelement 11 ein Mittelelement 22, von welchem der Vorsprung 12 absteht, sowie zwei Seitenelemente 21. Führungsvorsprünge in der Form zylinderförmiger Führungsstifte 15 verbinden jedes der Seitenelemente 21 mit dem Mittelelement 22. Die Seitenelemente können auf jede geeignete Weise mit dem Mittelelement 22 verbunden sein, beispielsweise durch Einrastverbindungen oder Schraubverbindungen. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weisen insbesondere die Führungsstifte 15 die doppelte Funktion auf, gleichzeitig als Durchführungen für eine Schraube oder einen Bolzen zu dienen, mit welcher bzw. mit wel-
ehern die Seitenelemente 21 an dem Mittelelement 22 befestigt sind. Das Mittelelement 22 weist, wie am besten in der aufgeschnittenen Ansicht von Figur 7 ersichtlich ist, eine Durchführung für das Drahtseil 16 des Bowdenzugs 13, 14 auf, welches mit einer Befestigung 17 an dem Mittelelement 22 verankert ist. Die Durchführung für das Drahtseil 16 des Bowden- zugs 13, 14 weist einen in Form einer keilförmigen Ausnehmung 19 ausgebildeten Abschnitt auf, welcher am unteren Ende des Verstellelements 11 angeordnet ist, um eine ausreichende Beweglichkeit des Drahtseils 16 in den verschiedenen Betriebspositionen des Verstellelements 11 zu ermöglichen.
Eine Verstellung des Verstellelements 11 entlang der Kulisse 9 mit Hilfe eines Bowdenzugs oder mehrerer Bowdenzüge, welcher bzw. welche das Verstellelement mit einer Betätigungseinrichtung, beispielsweise einem Elektromotor, koppeln, kann auf verschiedene Weisen realisiert werden. Beispielsweise können eine erste und eine zweite Seilscheibe oder Seilrolle vorgesehen sein, welche beide mit demselben Elektromotor gekoppelt sind und von diesem drehend angetrieben werden, wobei ein dem Bowdenzugabschnitt 13 zugeordnetes Ende des Drahtseils 16 derart mit der ersten Seilscheibe und ein dem Bowdenzugabschnitt 14 zugeordnetes Ende des Drahtseils 16 derart mit der zweiten Seilscheibe gekoppelt ist, dass bei einer Drehung des Elektromotors in einer ersten Drehrichtung der dem Bowdenzugabschnitt 13 zugeordnete Abschnitt des Drahtseils 16 verlängert und der dem Bowdenzug- abschnitt 14 zugeordnete Abschnitt des Drahtseils 16 um dem gleichen Betrag verkürzt wird, so dass effektiv das Drahtseil entlang des Bowdenzugs verschoben wird. Bei einer Drehung des Elektromotors in einer der ersten Drehrichtung entgegengesetzten zweiten Drehrichtung wird der in Figur 7 untere Abschnitt des Drahtseils 16 verlängert, während der obere Abschnitt des Drahtseils 16 in gleichem Maße verkürzt wird. Dadurch wird das Drahtseil 16 ent- lang des Bowdenzugs und entlang der Führungskulisse 9 verschoben, wodurch das Verstellelement 11 entlang der Führungsaussparung 10 bewegt wird. Insbesondere kann bei diesem Ausführungsbeispiel über das Drahtseil 16 des Bowdenzugs 13, 14 eine auf das Verstellelement wirkende Kraft ausgeübt werden, welche sowohl nach oben als auch nach unten gerichtet sein kann.
Bei alternativen Ausführungsbeispielen kann das Drahtseil des Bowdenzugs auch derart mit dem Verstellelement 11 gekoppelt sein, dass es nur in eine Richtung, d.h. entweder nach oben oder nach unten, eine Kraft auf das Verstellelement 11 ausüben kann, während elastische Energiespeichermittel vorgesehen sind, welche bei einer Verschiebung des Verstell- elements entlang der Kulisse mechanische Energie speichern und eine Rückstellkraft für das Verstellelement in der Gegenrichtung bereitstellen. So kann beispielsweise eine Druck- oder Zugfeder auf das Verstellelement 11 eine nach oben gerichtete Kraft ausüben, während der
Bowdenzug derart mit dem Verstellelement 11 gekoppelt ist, dass er es entlang der Kulisse 9 nach unten bewegen kann. Ebenso kann eine mit dem Verstellelement 11 gekoppelte Druckoder Zugfeder auf dieses eine nach unten gerichtete Kraft ausüben, während der Bowdenzug derart mit dem Verstellelement gekoppelt ist, dass er es entlang der Kulisse 9 nach oben bewegen kann.
Wie als nächstes unter Bezugnahme auf Figur 8 erläutert werden wird, müssen die elastischen Energiespeichermittel jedoch nicht direkt mit dem Verstellelement 11 gekoppelt sein, sondern können vielmehr auch auf geeignete Weise mit Elementen des Bowdenzugs 13, 14 zusammenwirken, um eine auf das Verstellelement wirkende Rückstellkraft bereitzustellen. In Figur 8 ist beispielhaft eine Anordnung 30 dargestellt, welche an einem unteren Abschnitt des Verstellmechanismus 4 vorgesehen sein kann. Dabei ist eine Spiralfeder 31 um das Drahtseil 16 des Bowdenzugs und zwischen einem von dem Verstellmechanismus hervorragenden Ansatz 32 sowie einem Endabschnitt eines Mantels des Bowdenzugs 14 angeord- net. Die Anordnung 30 ist von einer Hülse 33 umgeben. Sobald bei einer Bewegen des Verstellelements 11 in Fig. 7 nach unten der Endabschnitt des Mantels des Bowdenzugs 14 mit der Feder 31 in Berührung kommt, stellt die Anordnung 30 eine Rückstellkraft bereit, welche einer weiteren Verschiebung des Verstellelements 11 nach unten entgegenwirkt.
Figur 9 zeigt schematisch eine bevorzugte Bowdenzuganordung zur Betätigung zweier Verstellmechanismen 4, 4', welche im Gebrauch an einem Sitz angeordnet sind, um ein Paar von Seitenwangen zu verstellen. Der Aufbau und die Funktionsweise des weiteren Verstellmechanismus 4' ist identisch zum Aufbau und zur Funktionsweise des Verstellmechanismus 4, so dass entsprechende Komponenten des weiteren Verstellmechanismus 4' mit entspre- chenden Bezugszeichen versehen sind. Bei dem in Figur 9 dargestellten Beispiel führt ein Abschnitt 14, 13' des Bowdenzugs von einem unteren Abschnitt des Verstellmechanismus 4 zu einem oberen Abschnitt des Verstellmechanismus 4', während ein mit dem oberen Abschnitt des Verstellmechanismus 4 gekoppelter Abschnitt 13 des Bowdenzugs sowie ein mit dem unteren Abschnitt des weiteren Verstellmechanismus 4' gekoppelter Abschnitt 14' zu dem Antriebsmotor 3 führt. Bei dieser Anordnung durchläuft das Drahtseil des Bowdenzugs sowohl den Verstellmechanismus 4 als auch den weiteren Verstellmechanismus 4' in vertikaler Richtung mit gleicher Ausrichtung, so dass bei einer Verschiebung des Drahtseils des Bowdenzugs das Verstellelement 11 des Verstellmechanismus 4 und das Verstellelement 11' des weiteren Verstellmechanismus 4' symmetrisch um die gleiche Strecke nach oben oder nach unten bewegt werden. Die den Abschnitten 13 und 14' des Bowdenzugs zugeordneten Enden des Drahtseils können wiederum, wie bereits oben beschrieben, derart mit ei-
nem Paar von Seilscheiben oder Seilrollen gekoppelt sein, dass sie bei einer Drehung des Antriebsmotors 3 gegenphasig um die gleiche Länge auf- bzw. abgewickelt werden.
Wie ebenfalls schematisch in Figur 9 dargestellt ist, sind der Verstellmechanismus 4 und der weitere Verstellmechanismus 4' im Gebrauch derart in einem Sitz angeordnet, dass die Führungsaussparungen 10 bzw. 10' eine symmetrische Anordnung relativ zueinander bezüglich einer Mittelebene des Sitzes einnehmen. Insbesondere sind die Verstellmechanismen 4, 4' derart angeordnet, dass bei einer Bewegung der Verstellelemente 11 , 11' nach unten die Verstellelemente gleichzeitig bezüglich der Sitzfläche nach außen bewegt werden. Es sollte jedoch beachtet werden, dass eine Vielzahl anderer Ausgestaltungen und Anordnungen der Führungsaussparungen 10, 10' möglich ist, welche beliebige Konturen definieren können, entlang derer die Seitenwangen des Sitzes abgesenkt oder angehoben werden können.
Während bei der oben detailliert dargestellten Verstellvorrichtung eine Bowdenzuganordnung eingesetzt wurde, um das Verstellelement 11 an der Führungskulisse 9 zu verschieben, kann alternativ jede andere geeignete Betätigungseinrichtung zu diesem Zweck verwendet werden. So kann beispielsweise eine mit einem Ritzel gekoppelte Zahnstange vorgesehen sein, welche mit dem Verstellelement 11 gekoppelt ist, um eine Zug- oder Schubkraft auf dieses auszuüben und es entlang der Führungskulisse 9 zu verschieben.
Wie aus der obigen Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels ersichtlich ist, wird erfindungsgemäß eine Verstellvorrichtung für eine Seitenwange eines Sitzes bereitgestellt, welche einfach zu realisieren ist, welche auf einfache Weise automatisch angesteuert werden kann, und welche es ermöglicht, eine Seitenwange eines Sitzes gemäß einer vordefi- nierten Kontur abzusenken oder nach oben zu verschieben. Die erfindungsgemäße Verstellvorrichtung kann bei beliebigen Sitzen, vorzugsweise bei Kraftfahrzeugsitzen, Verwendung finden. Insbesondere kann die vorliegende Erfindung bei an einer Sitzfläche oder einer Rückenlehne eines Kraftfahrzeugsitzes angeordneten Seitenwangen eingesetzt werden.