EP1758064A2

EP1758064A2 - Gefahren- und Brandvibrationsalarmsystem

Info

Publication number: EP1758064A2
Application number: EP06016675A
Authority: EP
Inventors: Torsten Weber
Original assignee: Minimax GmbH and Co KG
Current assignee: Minimax GmbH and Co KG
Priority date: 2005-08-27
Filing date: 2006-08-10
Publication date: 2007-02-28
Anticipated expiration: 2026-08-10
Also published as: DE502006008426D1; EP1758064A3; ATE490525T1; EP1758064B1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Gefahren- oder Brandvibrationsalarm-Armbandsystem zur Alarmierung insbesondere von behinderten, lärmgefährdeten oder gehörlosen Personen, bestehend aus in einem Überwachungs- und Alarmmeldebereich (4) angeordneten Erkennungselementen (2) und Funk-Aktoren (3), die ein Signal an einen am Körper des Menschen angeordneten Empfänger (12) übertragen, welcher dieses Signal empfängt und als mechanischen Reiz an seinen Träger weitergibt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Gefahren- oder Brandvibrationsalarmsystem nach den Merkmalen des ersten Patentanspruches.
Die Erfindung ist überall dort einsetzbar, wo Gefahren oder Brände zu erkennen sind und eine Alarmierung von Personen erfolgen muß, insbesondere von Personen, deren Sinnesorgane nur eingeschränkt funktionieren, was bei gehörlosen oder blinden Personen der Fall ist. Gehörlose Personen und Mitarbeiter in Bereichen mit sehr hohem Lärmpegel werden mit herkömmlichen Alarmierungssystemen bei Brandausbruch, bei Auslösen von Gaslöschanlagen oder sonstigen Gefahren in der Regel nicht zuverlässig vor diesen Gefahren gewarnt. Ähnliches trifft auch auf blinde Personen zu, die zwar akustische Signale gut wahmehmen können, weniger aber optische Signale, die in bestimmten Bereichen angeordnet sind. Dieser Personenkreis ist somit immer auf Hilfe angewiesen, die durch andere Personen geschieht, die die Gefahrenmeldung übermitteln.
Insbesondere Beherbergungsbetriebe wie Hotels und Gaststätten, Seniorenheime, Krankenhäuser, Ferienanlagen, Kureinrichtungen haben die Möglichkeit, Behinderte zu registrieren und das Bestreben, auch diese Personen im Falle eines Brandes umfassend zu informieren. Dazu sind allerdings nur ortsgebundene Lösungen bekannt, wie die Alarmierung über einen Home-Rauchmeider und Kabelverbindung auf ein Vibrationskissen. Diese Lösung hat den Nachteil, daß sich Personen im Schlaf nicht immer mit ihrem Körperteil auf diesem Vibrationskissen befinden, um die Schwingungen zuverlässig übertragen zu bekommen.
Für das Erfassen von Bränden oder ähnlichen Gefahren sind sehr unterschiedliche Möglichkeiten bekannt. Aus DE 44 09 900 C1 geht ein optischer Rauchmelder hervor, der Gefahren durch einen Brand optisch erfaßt und an eine Brandmelde- und Gefahrenzentrale übermittelt, wonach eine Alarmierung erfolgt und ein Feuerlöschsystem, beispielsweise eine Sprinkleranlage, ausgelöst werden kann.
ln DE 195 31 917 C1 wird eine Detektor für elektromagnetische Strahlungen beschrieben, der von Flammen ausgesandte Strahlungen mißt und auf diese Weise Räume überwacht. Mögliche Warnungen werden an eine Gefahren- und Brandmeldezentrale weitergegeben und ggf. ein Alarm ausgelöst bzw. eine Löschanlage ausgelöst. Das Auslösen des Alarmes an Personen wird in der Regel durch optische oder akustische Signale vorgenommen.
Es ist grundsätzlich bekannt, Signale durch Vibrationen auf den menschlichen Körper zu übertragen. Das wird beispielsweise für Wecksysteme mit Vibrationsalarm genutzt. Aus DE 200 19 401 U1 geht ein Wecksystem mit Vibrationsalarm hervor, bei dem der Wecker eine Einrichtung zum Erzeugen und drahtlosen Übertragen von Informationssignalen zum Steuern der Vibrationseinrichtung aufweist.
Auch in DE 296 16 245 U1 ist ein Wecker beschrieben, der über ein Funksignal eine mechanische Vibration an einem dafür vorgesehenen Armband mit Empfängerteil auslöst. Ähnliche Einrichtungen werden in DE 201 04 953 U1 offenbart, wobei eine Uhr mit zusätzlichen externen Teilen in Form eines Armbandes vorgestellt wird, wobei die Uhr und das Armband per Funk miteinander verbunden sind oder die DE 197 27 951 A1 , die eine Vibrationseinrichtung zur Erzeugung eines stillen Alarmes beschreibt, für am menschlichen Körper zu tragende Gegenstände. Auch die EP 0 585 470 B1 beschreibt ein elektronisches Gerät mit Vibrationsalarm.
Betreiber von Beherbergungsstätten wie diese oben bereits genannt wurden, sind bestrebt, diese auch für behinderte Gäste, wie sie Blinde, Gehörlose oder Schwerhörige darstellen, so auszurüsten, daß diese auch im Alarmfall umfassend und rechtzeitig alarmiert werden. Derartige Lösungen sind derzeitig nicht bekannt.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Gefahren- und Branderkennungs- und Alarmierungssystem zu schaffen, mit dem Behinderte, insbesondere seh- und hörbehinderte Menschen, zu jeder Zeit und in jeder Situation über Gefahren informierbar sind. Das trifft auch zu für Mitarbeiter in Lärmbereichen, die frühzeitig über Gefahren informiert werden müssen.
Diese Aufgabe wird durch ein Gefahren- oder Brandvibrationsalarmsystem nach den Merkmalen des ersten Patentanspruches gelöst.
Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wieder.
Die erfindungsgemäße Lösung sieht vor, daß in einem Überwachungs- und Alarmierungsbereich angeordnete Erkennungselemente, beispielsweise Rauchmelder, ein Signal an eine Gefahren- und Brandmeldeanlage übermitteln und in dem Übertragungs- und Alarmierungsbereich Funk-Aktoren angeordnet sind. Es besteht auch die Möglichkeit, daß ein Funk-Aktor direkt am Rauchmelder angeordnet ist und sofort ein Signal an das Vibrationsarmband übermittelt.
Bei den Erkennungselementen kann es sich auch um eine Sprinkleranlage handeln, die selbständig auslöst und über einen Sender sofort ein Signal an das Vibrationsarmband weitergibt. In die Brand- oder Gefahrenmeldeanlage werden auf dem "Loop" (Bus-System) an verschiedenen Stellen im Gebäude bzw. im gefährdeten Bereich Funk-Aktoren integriert, die bei Auslösen eines bestimmten Ereignisses über einen genormten Funkkanal Signale im Funkbereich aussenden. Diese Signale werden von Funkvibrationsarmbändem empfangen und durch mechanische Reize deren Träger weitergegeben. Somit ist es für jede dieser Personen möglich, mittels dieser Alarmierung einen Zeitvorsprung oder überhaupt eine Alarmierung zu erhalten und sich früh genug in Sicherheit zu bringen. Bei den Überwachungs- und Alarmierungsbereichen kann es sich um verschiedene Zimmer oder Etagen eines Hotels handeln, um Zimmer eines Krankenhauses, Etagen eines Alten- oder Pflegeheimes, ein Gelände selbst, die Sprinklerzentrale, einen beliebigen Raum wie Räume einer Kureinrichtung oder aber Arbeitsstätten, in denen ein außerordentlich hoher Lärmpegel herrscht, so daß eine Alarmierung über akustische oder optische Signale nur mangelhaft funktioniert. Durch Normung sind diese Funk-Aktoren und Vibrationsarmbänder weltweit einsetzbar.
Die Signale zwischen den Funk-Aktoren und dem Empfänger am Armband werden per Funk übertragen. So kann ein Alarm vom Erkennungselement, z. B. dem Brandmelder und dessen Sender, direkt an den Träger eines Armbandes und ggf. an eine Gefahren- und Brandmeldeanlage übermittelt werden. Auch ein Sender an einem Druckknopf einer Alarmanlage ist möglich.
Vorteilhaft ist es, die Signale zwischen der Brandmeldeanlage und den verschiedenen Überwachungs- und Alarmierungsbereichen mittels Kabel zu übertragen. Weiterhin ist es vorteilhaft, Funk-Aktoren und Erkennungselemente in den verschiedenen Überwachungs- und Alarmierungsbereichen in Reihe zu schalten. Weiterhin ist es vorteilhaft, den Empfänger für das Vibrationssignal als Armband am menschlichen Körper anzuordnen und mit einer Funktionskontrolle auszurüsten, die mit der Gefahren- und Brandmeldeanlage rückgekoppelt ist, so daß in dieser ein Signal aufläuft, welches darüber informiert, daß der Träger des Armbandes informiert ist. Das Armband überwacht seine Funktionsbereitschaft, insbesondere den Batteriezustand, und signalisiert Störungen dem Träger.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn von der Gefahren- und Brandmeldeanlage die vorgesehenen Löschmittel wie Sprinkleranlagen ausgelöst werden sowie ein Alarmieren der Feuerwehr erfolgt.
Im Folgenden wird die Erfindung an vier Figuren und einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die Figuren zeigen:

Figur 1:: Schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Alarmsystems.
Figur 2:: Prinzipdarstellung eines Funk-Aktors.
Figur 3:: Prinzipdarstellung eines Vibrationsarmbandes.
Figur 4:: Schematische Darstellung des Alarmsystems ohne Drahtverbindungen.

Die Figur 1 zeigt die schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Alarmsystems, bei dem in acht Überwachungs- und Alarmierungsbereichen 4 Erkennungselemente 2, beispielsweise Brandmelder und Funk-Aktoren 3, angeordnet und über Kabel 6 miteinander verbunden sind.
Die Gefahren- und Brandmeldeanlage 1 ist in einem Überwachungs- und Alarmierungsbereich 4 angeordnet. Erkennungselemente 2 und Funk-Aktoren 3 sind in Reihe geschaltet. Sobald ein Rauchmelder oder Erkennungselement 2 ausgelöst wird, wird durch die Gefahren- und Brandmeldeanlage 1 die Feuerlöschanlage aktiviert und Alarm über alle Funk-Aktoren 3 ausgelöst.
Die Figur 2 zeigt den Funk-Aktor 3 in Prinzipdarstellung, der im vorliegenden Fall ein Signal und die Betriebsspannung über die elektrische Leitung 6 erhält. Dieses Signal wird von einem Wandler 8 ausgewertet und in Wirkrichtung 11 auf Sendeeinheit 9 weitergegeben, so daß über die Antenne 10 ein Funksignal an den Empfänger erzeugt und weitergegeben werden kann. Der Empfänger, d. h. im vorliegenden Fall eine Person, die alarmiert werden soll und sich im Überwachungs- und Alarmierungsbereich 4 aufhält, wird in der Weise informiert, daß der Funkempfänger 12 des Vibrationsarmbandes 5, welches mittels Armband 13 am Arm der betreffenden Person befestigt ist, ein Signal auslöst. Das Signal des Funkempfängers 12 wird an die Vibrationseinheit 14 weitergegeben, worauf diese aktiviert wird und einen Vibrationsalarm auslöst, so daß die das Armband 13 tragende Person unabhängig von ihrer Tätigkeit oder ihrem Ort im Überwachungs- und Alarmierungsbereich 4 über den Alarm informiert ist. Als Vibrationsarmband 5 sind Vorrichtungen verwendbar wie sie nach dem Stand der Technik bekannt sind.
Die Figur 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem an den Erkennungselementen 2 Funk-Aktoren 3 angeordnet sind, die den Alarm direkt an die Vibrationseinheit 14 des Armbandes 7 und an die Gefahren- und Brandmeldeanlage 1 weitergeben. Auf diese Weise kann ein Alarm vom Rauchmelder oder vom Sprinkler direkt an den Träger des Armbandes 7 übermittelt werden.
Die Lösung hat den Vorteil, daß behinderte Menschen, insbesondere gehörlose Personen oder Personen, die in lärmgefährdeten Bereichen arbeiten, zuverlässig an ein Gefahrenmeldesystem anschließbar sind und ein Gefahrensignal zuverlässig und mit geringem Aufwand auf diese Personen übertragbar sind.

Liste der verwendeten Bezugszeichen

1: Gefahren- und Brandmeldeanlage
2: Erkennungselemente
3: Funk-Aktor
4: Überwachungs- und Alarmierungsbereiche
5: Vibrationsarmband
6: Kabel/Elektrische Leitungen
7: Armband
8: Signalauswertung/Wandler von Bus-System der BMA/GMA
9: Sendeeinheit
10: Antenne
11: Signal-Wirkrichtung - intern
12: Funkempfänger
13: Armband
14: Vibrationseinheit
15: Taster/Kontakt zur Quittierung des Alarms

Claims

Gefahren- oder Brandvibrationsalarm-Armbandsystem zur Alarmierung insbesondere von behinderten, lärmgefährdeten oder gehörlosen Personen, bestehend aus
in einem Überwachungs- und Alarmmeldebereich (4) angeordneten Erkennungselementen (2) und Funk-Aktoren (3), die ein Signal an einen am Körper des Menschen angeordneten Empfänger (12) übertragen, welcher dieses Signal empfängt und als mechanischen Reiz an seinen Träger weitergibt.
System nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Gefahren- und Brandmeldeantage (1), die Signale von den Erkennungselementen (2) empfängt und den Funk-Aktoren (3) übermittelt.
System nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch Erkennungselemente (2) zwischen den Funk-Aktoren (3) und der Gefahren- und Brandmeldeanlage (1).
System nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Signale in und aus der Brandmeldeanlage (1) aus und in verschiedene Überwachungs- und Alarmierungsbereiche (4) mittels der Kabel (6) übertragen werden.
System nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Erkennungselemente (2) Brandmelder darstellen.
System nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Erkennungselement (2) ein Sprinkler angeordnet ist.
System nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Funk-Aktor (3) direkt am Sprinkler, Brandmelder oder einem anderen Erkennungselement (2) angeordnet ist.
System nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Funkaktoren (3) und die Erkennungselemente (2) in den verschiedenen Überwachungs- und Alarmierungsbereichen (4) in Reihe oder als Stichleitung geschaltet sind.
System nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Empfänger (12) an einem Armband (5) angeordnet ist, und dieses einen Sender aufweist, der ein Signal an die Gefahren- und Brandmeldeanlage (1) übermittelt, daß ein Signal empfangen und an den Träger weitergegeben wurde.
System nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Gefahren- und Brandmeldeanlage (1) durch eine Feuerlöschanlage ausgelöst wird und einen Alarm an die Feuerwehr und den Träger des Armbandes (5) weitergibt.