ELEKTRONI S CHER TURB INENRADGAS ZAHLER
Die Erfindung betrifft einen elektronischen Turbinenradgaszahler .
Ein derartiger Turbinenradgaszahler ist etwa aus der EP 0 078 334 AI bekannt .
Das Messprinzip eines Turbinenradgaszählers besteht darin, dass die dem zu messenden Gasstrom innewohnende kinetische Energie mittels eines in dem Strömungsweg des zu messendes Gases angeordneten Turbinenrades in eine Drehbewegung des Turbinenrades umgesetzt wird, wobei idealerweise die
Rotationsgeschwindigkeit des Turbinenrades proportional dem zu messenden Gasstrom bzw. dem zu messenden Gasvolumen ist.
Das Turbinenrad wird dabei üblicherweise auf einer rotierenden Welle mittels ein oder zwei Kugellagern gelagert. Derartige Turbinenradgaszahler sind häufig unter schwierigen Umgebungsbedingungen im Einsatz. So ist beispielsweise das zu messende Gas oft verschmutzt oder es können von außen Staubeintritte erfolgen. Hierdurch werden die weitgehend offenen Kugellager des Turbinenrads nach und nach verschmutzt und hierdurch die innen wohnende Reibung
erhöht, mithin einem zum Teil erheblichen Verschleiß ausgesetzt. Es wird zum Teil versucht, durch das Einspritzen von Öl, Kugellager zu reinigen oder zu schmieren, was allerdings zumeist dazu führt, dass diese nur zusätzlich verkleben und hierdurch der Verschleiß nicht gemindert, sondern zum Teil sogar noch erhöht wird.
Der Erfindung liegt ausgehend von diesem Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Turbinenradgaszäh- 1er zu schaffen, bei dem verbesserte Maßnahmen getroffen sind, um den vorstehend erläuterten Verschleiß bzw. der Verschmutzung der Kugellager entgegenzuwirken.
Die Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird mittels eines Turbinenradgasz hlers gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den nachfolgenden abhängigen Ansprüchen 1 bis 13.
Dadurch, dass der Turbinenradgaszahler erfindungsgemäß auf einer feststehenden Hohlwelle gelagert ist, kann durch eine in dieser Hohlwelle angeordneten Hohlkanal durch die weitgehend geschlossene Nabe Öl durchgespült werden, dass dem Druckgefälle folgend durch die auf der Hohlwelle angeordneten Kugellager hindurchtritt und somit für die erforderliche Ölung und Reinigung der für den einwandfreien
Lauf des zur Messung des Gasvolumen benötigten Turbinenrades garantierenden Kugellager sorgt.
Dabei ist der in der Hohlwelle integrierte Hohlkanal druckbeaufschlagbar, so dass mittels der Steuerung oder
Regelung der Ölmenge und des eingesetzten Drucks, die Stärke der jeweiligen Olspulung Steuer- und/oder regelbar ist .
Dadurch, dass die ansonsten geschlossene Nabe mit einem Auslass versehen ist, durch den bedarfsweise das dem Druckgefälle folgende zur Spülung eingesetzte Öl austreten kann, ist ein Verschmieren oder Verkleben der Kugellager mit entsprechenden Altölen wirksam ausgeschlossen. Etwa überschüssiges Öl kann durch diesen Auslass nach außen und schließlich vom Turbinenradgaszahler abgeführt werden.
Im übrigen stellt jedoch die Nabe einen geschlossenen Raum mit einem stark reduzierten Leervolumen dar.
Die Nabe ist insbesondere gegenüber dem sonstigen Strömungskanal des zu messenden Gases durch eine entspre- chende Druckbeaufschlagung wirksam abgedichtet, so dass eine etwaige Verschmutzung der Nabe und damit auch der Kugellager weitgehend ausgeschlossen ist . Dies stellt eine wesentliche Verbesserung gegenüber bestehenden elektronischen Turbinenradgaszählern dar, bei denen das verschmutzte Gas ein langsames Zusetzen der Kugellager bewirkt.
In vorteilhafter Ausgestaltung ist dem Rotationskörper oder den Turbinenradschaufein eine zusätzliche Druckleitung derart zugeordnet, dass hierdurch die gesteuerte und/oder geregelte Druckbeaufschlagung des Turbinenrades erfolgen kann. Hierdurch kann mittels eines definierten Druckstoßes das Turbinenrad des Zählers zu Zwecken der Kalibrierung oder Funktionskontrolle in eine definierte Rotation versetzt werden. Durch Auswertung der sich anschließenden sogenannten Spinzeit, also derzeit das Nachlaufen des
Turbinenrades, wird ein Messergebnis gewonnen, dass über die Funktion des Turbinenrads und insbesondere der Kugellagerung einen aussagekräftigen Messwert darstellt.
Die Messung der Spinzeit ist ein insbesondere im Ausland übliches Verfahren der Funktionskontrolle für elektronische Turbinenradgaszahler, das mittels der erwähnten zusätzlichen Druckluftleitung gesteuert und definiert in Betriebs- pausen des Turbinenradgaszahlers vorgenommen werden kann.
Auch bei dem erfindungsgemäßen Turbinenradgaszahler sind die Turbinenradschaufein notwendig dem ggf. verschmutzten zu messenden Gas ausgesetzt. Hierdurch besteht die Gefahr, dass auch hier die Turbinenschaufeln nach und nach verschmutzt werden und hierdurch der Strömungsverlauf entlang der Schaufeln, mithin die Genauigkeit des Zählers, beeinträchtigt wird. Dem elektronischen Turbinenradgaszahler ist daher ein zusätzlicher Spülkanal zugeordnet, mit dem in den Strömungskanal des zu messenden Gases definiert eine Reinigungsflüssigkeit eingespritzt werden kann, die dann der Gasströmung folgend die Turbinenschaufeln beaufschlagt. Das Lösungsmittel kann je nach eingespritzter Menge und Häufigkeit die Turbinenschaufeln weitgehend oder vollständig von etwaigen Verunreinigungen befreien.
Der Turbinenradgaszahler wird erfindungsgemäß in Verbindung mit einer elektronischen Sensoreinheit betrieben, die Radial- und Axialsensoren umfasst . Dabei sind die Radial - und Axialsensoren jeweils einem speziellen Rotationskörper zugeordnet, dessen Vorbeilauf eine der Drehgeschwindigkeit des Turbinenrades entsprechende Impulsfolge liefert. Die Anzahl der gemessenen Impulse ist wiederum proportional dem durch den Strömungskanal hindurch tretenden Gasvolumen. Die Verwendung eines speziellen Rotationskörpers ist im
Unterschied zur Auswertung des Vorbeilaufs der Turbinenschaufel in herkömmlichen Turbinenradgaszählern bietet
hinsichtlich der Generierung eines klaren Messsignals erhebliche Vorteile.
In vorteilhafter Weiterbildung sind die in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Zähler verwendeten Sensoren, hier die Radial- und Axialsensoren, als analoge Sensoren ausgebildet. Die zusätzliche Auswertung des analogen Signals hinsichtlich der Amplituden oder der Mittelwerte, erlaubt weitere Aussagen bezüglich einem etwaigen Verschleiß oder eine Verschmutzung der Kugellager, die zu einer Verschiebung der Amplitude oder des Mittelwerts bei den Radialsensoren führt. Die Funktion bzw. der Verschleiß oder die Verschmutzung der eingesetzten Kugellager wird also ständig kontrolliert. Die Auswertung des analogen Signals der Axialsensoren ergibt dabei einen Messwert, der proportional dem Abstand zwischen den ortsfesten Axialsensoren und dem Turbinenrad ist. Dieser Abstand kann in Abhängigkeit von der Druckbeaufschlagung mittels des zu messenden Gases leicht variieren. Hierdurch können insbesondere Überbean- spruchungen des Zählers und der Sensorik durch einen
Betrieb des Gaszählers in einem nicht zulässigen Betriebsbereich und insbesondere Überanspruchungen bei etwaigen Lastwechsel erkannt und aufgezeichnet werden. Hierdurch werden etwaige Fehlbedienungen ermittelt und protokolliert. Die vorstehend beschriebene Sensoreinheit wird in
Verbindung mit dem elektronischen Zählwerk mit einer Prozessor- und/oder Speichereinheit betrieben, so dass es sich um ein intelligentes Zählwerk handelt.
Dieses intelligente Zählwerk bietet den Vorteil, dass mittels des Zählers selbsttätig Funktionskontrollen oder Wartungsverfahren angestoßen und überwacht werden können. So wird beispielsweise die Druckgasleitung zu definierten
Zeiten mit einem definierten Gasstoß beaufschlagt, und anschließend die Spinzeit, also der Nachlauf des Turbinenrades zur Funktionskontrolle des Turbinenrades, ermittelt.
Auch die Reinigung der Turbinenflüssigkeit mittels einer entsprechenden in den zusätzlichen Spülkanal eingespritzten Reinigungsflüssigkeit, erfolgt in Abhängigkeit von in dem elektronischen Zähler gespeicherten Reinigungsintervallen. Selbstverständlich können die beschriebenen Intervalle auch im Wege der Programmierung, Kalibrierung des Zählwerks verändert oder sonstig beeinflusst werden.
Auch die vorstehend erläuterte Olspulung wird von der Prozessor- und/oder Speichereinheit selbsttätig in Abhängigkeit von vorbestimmten Intervallen oder Messergebnissen ausgelöst. Beispielsweise kann ein unbefriedigendes Ergebnis bei der Auswertung der Spinzeit zum Anlass genommen werden, eine Olspulung vorzunehmen, um anschließend auch deren Erfolg im Wege einer weiteren Auswertung der Spinzeit zu überprüfen.
Die intelligente Sensoreinheit wirkt dabei über verschiedene Stellglieder, beispielsweise Druckventile auf die zusätzlichen Zuleitungen ein.
Die Vorratsbehälter für das Öl und/ oder die Spülflüssigkeit sind mit Vorteil über einen Druckzylinder an die jeweiligen Zuleitungen angeschlossen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der
Zeichnung nur schematisch dargestellten Ausführungsbei- spiels näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 einen elektronischen Turbinenradgaszahler mit einer zusätzlichen Ölleitung im Querschnitt,
Fig. 2 den elektronischen Turbinenradgaszahler nach Fig. 1 ergänzt eine zusätzliche Druckleitung im Querschnitt,
Fig. 3 einen elektronischen Turbinenradgaszahler ergänzt um eine zusätzliche Spülleitung im Querschnitt, Fig. 4 einen elektronischen Turbinenradgaszahler mit den erwähnten Zuleitungen in einer Gesamtübersicht im Querschnitt .
Fig. 1 zeigt einen elektronischen Turbinenradgaszahler 1 mit einem in einem Zählergehäuse 2 angeordneten Stromungs- kanal 3, in dem ein Turbinenrad 4 angeordnet ist. Das Turbinenrad 4 besteht im Wesentlichen aus den im Stromungs- kanal 3 angeordneten Turbinenradschaufein 5 , die dafür sorgen, dass die dem im Strömungskanal 3 strömenden
Gasstrom innewohnende kinetische Energie in eine Rotation des Turbinenrads 4 umgesetzt wird. Um die dem Volumen des Gasstroms proportionale Rotation in Messergebnisse umsetzen zu können, ist das Turbinenrad 5 mit einem speziellen Rotationskörper 6 versehen, dessen Vorbeilauf an der
Sensorik 7 eines elektronischen Zählwerks 10 für eine der Rotation des Turbinenrads 4 proportionale Impulsfolge sorgt. Hierzu ist der Rotationskörper 6 in dem an der
Sensorik 7 vorbeilaufenden Bereich mit Bohrungen 11 oder entsprechenden Metallplatten versehen, die für Impulse bzw. Impulsunterbrechungen der induktiven Erfassung mittels der Sensorik 7 sorgen.
Das Turbinenrad ist über die Kugellager 12 auf einer Hohlwelle gelagert, wobei die Kugellager 12 von einer geschlossenen Nabe 14 umgeben sind, die die Kugellager 12 insbesondere gegenüber dem im Stromungskanal 3 strömenden Gas weitgehend oder vollständig abschließen. Dies ist wichtig, um etwa in dem zu messenden Gas enthaltene Verunreinigungen nicht in die Kugellager 12 eindringen zu lassen.
In der Hohlwelle ist konzentrisch ein Hohlkanal 8 angeordnet, der mittels einer Zuleitung 15 von außerhalb des Zählergehäuses 2 mit einem einstellbaren Druck ölbeaufschlagbar ist.
Die Zuleitung 15 erlaubt es, die in der geschlossenen Nabe 14 angeordneten Kugellager 12 entlang den in Fig. 1 eingezeichneten Pfeilen mit einer dem Öldruck folgenden Olspulung versehen. Dabei tritt das über die Zuleitung 15 durch die Hohlwelle eingespritzte Öl vollständig durch die Kugellager 12 hindurch und tritt an der dem Auslass des Hohlkanals 8 abgewandten Stirnseite aus der ansonsten geschlossenen Nabe 14 aus und kann dann über einen nicht weiter dargestellten Auslass des Zählergehäuses 2 aus dem Turbinenradgaszahler 1 austreten.
Die weitgehend geschlossene Nabe 14 wird über die Zuleitung 15 ständig mit einem Überdruck insbesondere gegenüber dem Stromungskanal 3 beaufschlagt. Hierdurch ist das Eindringen
von Verschmutzungen und verschmutztem Gas in die Nabe 14 weitgehend oder vollständig ausgeschlossen.
Gemäß Fig. 2 ist der elektronische Turbinenradgaszahler 1 mit einer zusätzlichen Druckleitung 16 versehen. Über die Drucleitung 16 kann ein definierter Druckstoß auf das Turbinenrad 4 gegeben werden und dieses hierdurch in eine definierte Rotation versetzt werden. Die Rotation des Turbinenrades 4 infolge des über die zusätzliche Drucklei- tung 16 einwirkenden Druckstoßes, kann dann mittels der
Sensorik 7 dem angeschlossenen elektronischen Zählwerk 10 hinsichtlich einer Spinzeit, nämlich der Nachlaufzeit des Turbinenrades 4, infolge des definierten Druckstoßes ausgewertet werden.
Die Spinzeit stellt ein übliches und verbreitetes Maß für die Qualität des Rundlaufs des Turbinenrads bzw. der Qualität der Kugellager und damit der Messgenauigkeit des Turbinenradgaszahlers 1 insgesamt dar.
Der erfindungsgemäße Turbinenradgaszahler kann gemäß Fig. 1 dadurch weiter aufgewertet werden, dass neben der Zuleitung 15 und der Druckleitung 16 ein zusätzlicher Spülkanal 17 derart in den Turbinenradgaszahler 1 eingebracht wird, dass gemäß der Darstellung in Fig. 3 die Turbinenradschaufein 5 mit einer Reinigungsflüssigkeit beaufschlagt werden können. Dabei wird die mit dem zusätzlichen Spülkanal 17 in den Stromungskanal 3 eingebrachte Reinigungsflüssigkeit durch die Rotation des Turbinenrades 4 vernebelt und hierdurch eine nahezu vollständige Beaufschlagung der Turbinenrad- schaufein 5 mit der Reinigungsflüssigkeit erreicht und diese hierdurch weitgehend von Verunreinigungen gelöst . Diese Art der Reinigung bietet gegenüber dem bisher
bekannten Reinigungsverfahren mit entsprechenden Hochdruckreinigern den erheblichen Vorteil, dass der ansonsten erforderliche vollständige Ausbau des Gaszählers zu Zwecken der Reinigung vollständig entfallen kann. Zumindest können die ansonsten üblichen Reinigungsintervallen durch den Einsatz zur integrierten Reinigungsmöglichkeit für den elektronischen Turbinenradgaszahler 1 wesentlich verlängert werden.
Fig. 4 zeigt den elektronischen Turbinenradgaszahler mit allen erwähnten Verbesserungen und Zusatzmöglichkeiten in einer Gesamtübersicht .
Wie aus dieser Darstellung ersichtlich, führt der Zähler die genannten Zusatzfunktionen dadurch weitgehend selbsttätig aus, dass das elektronische Zählwerk 10 über eine entsprechende Datenverbindung mit einer Messwertverarbeitung 20 verbunden ist, die ihrerseits über definierte Stellglieder, insbesondere Ventile 22, auf die erwähnten Zusatzleitungen 15, 16 und 17 einwirkt. Hierunter ist zu verstehen, dass ein intelligentes elektronisches Zählwerk mit einer hier nicht weiter dargestellten Prozessor- und Speichereinheit in Abhängigkeit von Soll- und Istwertvergleichen bzw. vorgegebenen Intervallen auf die Stellglieder 22 des Systems derart einwirkt, dass beispielsweise eine Olspulung unter Zuhilfenahme mit der Zuleitung 15 vorgenommen wird. Dabei wird über die Ventile 22 jeweils die Druckgasbeaufschlagung der Kanäle 15 bis 17 eingestellt und gemäß weiterer Vorgaben auf die aus entsprechenden Vorratsbehältern 23 jeweils zugeführte Ölmenge bzw. Reinigungsflüssigkeitsmenge Einfluss genommen. Die Vorratsbehälter 23 sind jeweils über herkömmliche Druckzylinder 24 an die Zuleitungen 15-17 angeschlossen.
Vorstehend ist somit ein moderner elektronischer Turbinenradgaszahler 1 beschrieben, der infolge von Sollwertvorgaben oder im Sinne einer Regelung aufgrund eines Istwert-/ Sollwertvergleichs selbsttätig Funktionskontrollen vornimmt, Wartungs- und Reinigungsaufgaben erfüllt und deren Erfolg wiederum über eine entsprechend intelligente Sensorik 7 überprüft .
B E Z U G S Z E I C H E N L I S T E
elektronischer Turbi20 Messwertweiterverar nenradgaszahler 35 beitung
Zählergehäuse 21 Datenverbindung
Strömungskanal 22 Ventile 40
Turbinenrad 23 Vorratsbehälter
Turbinenradschaufel 24 Druckzylinder Rotationskörper Sensorik Hohlkanal elektronisches Zähl- werk
Bohrungen
Kugellager
Nabe
Zuleitung
Druckleitung
Spülkanal