EP1607538A2 - Dichtungsprofil aus einem anorganischen Elastomer - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Dichtungsprofil (6) aus einem anorganischen
Elastomer, insbesondere aus Silicon, zum Einsetzen in eine zwischen
plattenförmigen Bauteilen (1, 1) gebildete Trennfuge (2) und zu deren
Abdichtung, wobei das Dichtungsprofil (6) eine Deckleiste (7) zum Abdecken
der Trennfuge (2) und mindestens einen Dichtlippenkörper (12) mit mehreren
Dichtlippen (13, 14), die dem Kontaktieren der Bauteile (1, 1) dienen, aufweist.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass mehrere Dichtlippenkörper (12)
vorgesehen sind, die über einen Stößel (8) mit der Deckleiste (7) verbunden
sind, wobei die Dichtlippenkörper (12) schwenkbar im Stößel (8) gelagert sind.
Description
Die Erfindung betrifft ein Dichtungsprofil aus einem anorganischen Elastomer,
insbesondere aus Silicon, zum Einsetzen in eine zwischen blattförmigen
Bauteilen gebildete Trennfuge und zu deren Abdichtung, wobei das
Dichtungsprofil eine Deckleiste zum Abdecken der Trennfuge und mindestens
einen Dichtlippenkörper mit mehreren Dichtlippen, die dem Kontaktieren der
Bauteile dienen, aufweist.
Dichtungsprofile aus einem anorganischen Elastomer, insbesondere
Dichtungsprofile aus Silicon, finden vielfältig Verwendung. Sie sind in aller
Regel als Strangpressprofile beliebiger Länge ausgebildet.
Solche Dichtungsprofile werden im Zusammenhang mit unterschiedlichen
plattenförmigen Bauteilen angewandt, beispielsweise dienen die
Dichtungsprofile dem Abdichten der Fugen bei Glas-Trennwänden,
Balkonbrüstungen aus Glas oder anderen Plattenelementen, ferner dem
Abdichten von Fugen im Fassadenbau.
Dichtungsprofile der eingangs genannten Art sind beispielsweise durch die
Saint-Gobain Performance Plastics SIPRO GmbH der Öffentlichkeit zugänglich
gemacht worden. Bei diesen weist das Dichtungsprofil einen einzigen
Dichtlippenkörper auf, mit mehreren voneinander weg gerichteten Dichtlippen.
Solche Dichtungsprofile sind auch unter der Bezeichnung
Fugenkompressionsprofile bekannt. Die Profilpalette reicht von Fugenbreiten 4
bis 30 mm und Glasstärken von 9 bis 45 mm. Durch abnehmbare
Profilkammern lassen sich mit einem einzigen Profil unterschiedliche
Glasstärken/Fugenhöhen ausgleichen.
Solche Dichtungsprofile werden, insbesondere von der Innenseite des durch die
plattenförmigen Bauteile gebildeten Gebildes in die Fuge eingesetzt und hierbei
mittels eines Klebers mit den Bauteilen verklebt. Gegebenenfalls wird die im
Außenbereich des Gebildes verbleibende Fuge mit einem spritzbaren Silicon
verschlossen.
Nachteilig ist, dass mit einem definierten Dichtungsprofil nur eine geringe
Toleranz bezüglich der Fugenbreite beherrscht werden kann, die bei +/- 5 mm
liegt. Für das Spektrum der Fugenbreite sind somit unterschiedliche Profile
erforderlich. Dies bedingt einen erhöhten Aufwand bei der Bevorratung von
Spritzgusswerkzeugen. Auch ist das Versiegeln des Dichtungsprofils von der
Außenseite des Gebildes mit einem erhöhten Aufwand verbunden.
Wird das Toleranzspektrum bei einem solchen Dichtungsprofil vollständig
ausgenutzt, kann dies dazu führen, dass das Dichtungsprofil nicht hinreichend
in der Fuge verankert ist, da die Dichtlippen nicht mit ausreichend hoher
Vorspannung an den plattenförmigen Bauteilen anliegen. Demzufolge kommt
es besonders auf den Verbund zwischen dem Dichtungsprofil und der im
separaten Arbeitsgang aufgebrachten Versiegelung an.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Dichtungsprofil der eingangs
genannten Art so weiter zu bilden, dass sich dieses über seine mechanische
Funktion selbsttätig in der Fuge verankert.
Gelöst wird die Aufgabe bei dem Dichtungsprofil der eingangs genannten Art
dadurch, dass mehrere Dichtlippenkörper vorgesehen sind, die über einen
Stößel mit der Deckleiste verbunden sind, wobei die Dichtlippenkörper
schwenkbar im Stößel gelagert sind.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Gestaltung des Dichtprofils ist ein separates
Versiegeln der Fuge im Bereich des in diese eingesetzten Dichtungsprofils nicht
mehr erforderlich. Es muss nur das Dichtungsprofil auf Länge geschnitten und
in die Fuge eingesetzt werden. Hierbei wird von außen Druck auf die
Druckleiste ausgeübt, zum Einschieben des Dichtungsprofils in die Fuge, dieser
Druck wird über den Stößel auf die Dichtlippenkörper übertragen, die relativ
zum Stößel schwenken und sich mit ihren Dichtlippen an die plattenförmigen
Bauteile andrücken.
Durch die Mechanik des Dichtungsprofils und die elastischen Eigenschaften
des anorganischen Elastomers, insbesondere des Siliconmaterials, verankert
sich das Dichtungsprofil selbst bei stark differenten Fugenbreiten. Ein Einkleben
bzw. Sichern durch Kleben ist nicht mehr erforderlich. Der Einbau in die Fuge
erfolgt durch einfaches Eindrücken. Das Dichtungsprofil kann ohne Werkzeuge
und Hilfsmittel ein- und ausgebaut werden.
Das erfindungsgemäße Dichtungsprofil ermöglicht es (abhängig von den
Profilierungsmaßen), sehr große Toleranzen abzudecken, da es sich in der
Fuge durch Entfalten bzw. Pressen der Dichtlippenkörper bzw. Dichtlippen an
die jeweils vorliegende Fugenbreite anpasst. Der Toleranzbereich beträgt bei
einem vorgegebenen Fugenmaß insbesondere +/- 10 mm, gegenüber dem
Toleranzbereich bei einem Dichtungsprofil nach dem Stand der Technik von +/-
5 mm.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung sind zwei
Dichtlippenkörper vorgesehen, wobei der eine Dichtlippenkörper in Kontakt mit
einem ersten plattenförmigen Bauteil und der andere Dichtlippenkörper in
Kontakt mit einem zweiten plattenförmigen Bauteil bringbar ist. Beim Einsetzen
des Dichtungsprofils in die Fuge werden somit die beiden Dichtlippenkörper
mittels des Stößels voneinander wegbewegt und gegen die beiden
plattenförmigen Bauteile gedrückt.
Es wird als besonders vorteilhaft angesehen, wenn der Stößel in der
eingesetzten Position des Dichtungsprofils zwischen die die Bauteile
kontaktierenden Dichtlippenkörper eingeführt ist und diese in Abstand vom
Anlenkpunkt der Dichtlippenkörper am Stößel kontaktiert. Der Stößel berührt
somit die beiden Dichtlippenkörper in deren Dichtstellung zusätzlich in Abstand
vom Anlenkpunkt der Dichtlippenkörper am Stößel. Damit stützen sich die
Dichtlippenkörper nicht nur an den plattenförmigen Bauteilen, sondern auch am
Stößel ab. Die Dichtlippenkörper und damit die Dichtlippen werden somit unter
Vorspannung mittels des Stößels, in einer Richtung senkrecht zur
Längserstreckung des Stößels gesehen, gegen die plattenförmigen Bauteile
gedrückt. Dies gibt eine besonders hohe Dichtigkeit zwischen Dichtungsprofil
und plattenförmigen Bauteilen, und abgesehen hiervon eine besonders feste
Verankerung des Dichtungsprofils.
Das Dichtungsprofil ist dann besonders fest in der Fuge positioniert und es ist
im übrigen nachhaltig sichergestellt, dass das Dichtungsprofil bzw. die
Deckleiste nicht von den plattenförmigen Bauteilen wegbewegt werden kann,
wenn die Dichtlippenkörper, bei eingesetzter Position des Dichtungsprofils,
aufeinander zu gerichtete Rücksprünge aufweisen, wobei Vorsprünge des
Stößels in die Rücksprünge eingesetzt sind. In eingesetzter Position des
Dichtungsprofils hindern die aufeinander zu gerichteten Rücksprünge der
Dichtlippenkörper infolge Formschluss den Stößel daran, dass er sich mit
seinen Vorsprüngen aus den Rücksprüngen der Dichtlippenkörper
herausbewegt.
Um mittels des Stößels optimal Kräfte übertragen zu können, ist dieser
vorzugsweise als relativ knicksteifer Steg ausgebildet, bezogen auf seine
Erstreckung zwischen der Dichtleiste und der Lagerung der Dichtlippenkörper
im Steg. Der Stößel erstreckt sich vorzugsweise über die Länge der Dichtleiste.
Das Dichtungsprofil kann somit durch Druckbeaufschlagung auf die Deckleiste
an beliebiger Stelle des Dichtungsprofils in die Trennfuge eingesetzt werden, da
an jeder beliebigen Stelle der Deckleiste die Kraft mittels des Stößels auf die
Dichtlippenkörper übertragen werden kann.
Es ist insbesondere daran gedacht, dass der Stößel eine Erstreckung zwischen
der Deckleiste und der Lagerung der Deckleiste im Stößel aufweist, wie im
wesentlichen der Stärke des jeweiligen plattenförmigen Bauteils entspricht. Auf
diese Weise kann durch die Dichtlippenkörper, die in demjenigen Bereich des
Stößels angeordnet sind, der der Deckleiste abgewandt ist, baulich einfach eine
sichere Abdichtung der Trennfuge auf der der Deckleiste abgewandten Seite
herbeigeführt werden.
Das Dichtungsprofil ist insbesondere symmetrisch ausgebildet. Hierunter wird
vorzugsweise eine symmetrische Anordnung, bezogen auf die senkrecht zur
Abdeckfläche der Deckleiste gehende Ebene verstanden. Die Breite der
Deckleiste sollte so gewählt sein, dass diese bei in die Trennfuge eingesetztem
Dichtungsprofil geringfügig am jeweiligen plattenförmigen Bauteil anliegt.
Gemäß einer besondere Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass,
bezogen auf die Einführrichtung des Dichtungsprofils in die Fuge, ein vorderes
Dichtlippenpaar vorgesehen ist, dessen Dichtlippen bei in die Fuge eingeführter
Stellung des Dichtungsprofils die plattenförmigen Bauteile auf der der
Deckleiste abgewandten Seite kontaktieren. Die Dichtlippen des vorderen
Dichtlippenpaares ragen vorzugsweise geringfügig aus der Trennfuge und
decken die plattenförmigen Bauteile auf der der Deckleiste abgewandten Seite
der Bauteile geringfügig ab. Der Überdeckungsgrad sollte so gewählt sein, dass
er dem der Deckleiste auf der anderen Seite der plattenförmigen Bauteile in
etwa entspricht.
Vorzugsweise ist ferner, bezogen auf die Einführrichtung des Dichtungsprofils in
die Fuge, ein hinteres Dichtlippenpaar vorgesehen, deren Dichtlippen, bei in die
Fuge eingeführter Stellung des Dichtungsprofils, die plattenförmigen Bauteile im
Bereich der Fuge kontaktieren.
Vor dem Einsetzen des Dichtungsprofils in die Fuge sind insbesondere die
Dichtlippen des vorderen Dichtlippenpaares und des hinteren Dichtlippenpaares
von der Deckleiste weg gerichtet. Nach dem Einsetzen des Dichtungsprofils in
die Fuge sind insbesondere die Dichtlippen des vorderen Dichtlippenpaares von
der Deckleiste weg gerichtet. Ferner sind nach dem Einsetzen des
Dichtungsprofils in die Fuge vorteilhaft die Dichtlippen des hinteren
Dichtlippenpaares zur Deckleiste hin gerichtet. Nach dem Einsetzen des
Dichtungsprofils in die Fuge sind somit die Dichtlippen des vorderen
Dichtlippenpaares und die Dichtlippen des hinteren Dichtlippenpaares
entgegengesetzt gerichtet und tragen damit erheblich zu einer nachhaltigen
Fixierung des Dichtungsprofils in der Fuge bei.
Gemäß einer bevorzugten baulichen Gestaltung ist vorgesehen, dass die
Dichtlippenkörper über eine Dünnstelle verbunden sind. Diese Gestaltung
ermöglicht eine Verschwenkung der Dichtlippenkörper relativ zum Stößel, ohne
dass erhöhte Reibungskräfte beim Schwenkvorgang zu überwinden sind. In
diesem Zusammenhang wird es als vorteilhaft angesehen, wenn
federelastische Verbindungen vorgesehen sind, die am Stößel, zwischen der
Lagerstelle der Dichtlippenkörper am Stößel und der Deckleiste, sowie an den
Dichtlippenkörpern, zwischen der Lagerstelle der Dichtlippenkörper am Stößel
und den freien Enden der Dichtlippenkörper, angreifen. Diese federelastischen
Verbindungen sind vorzugsweise als dünne Stege ausgebildet. Beim Einsetzen
des Dichtungsprofils in die Trennfuge werden die federelastischen
Verbindungen zusammengedrückt und wirken somit auf die Dichtlippenkörper
ein, im Sinne einer Andrückkraft der Dichtlippenkörper gegen die
plattenförmigen Bauteile, insbesondere im Sinne des Andrückens der
Dichtlippen des hinteren Dichtlippenpaares gegen die Bauteile.
Um die Kraft auf die Dichtlippenkörper ausüben zu können, ist eine erhöhte
Steifigkeit des Dichtungsprofils im Bereich der Deckleiste und des Stößels
erforderlich. Dies kann auf einfache Art und Weise dadurch gewährleistet
werden, dass die Deckleiste und der Stößel die Form eines T bilden. Dieses
kann durch Materialanhäufung, somit größere Wandstärken, mit der
erforderlichen Steifigkeit ausgestattet sein.
Demontiert werden kann das Dichtungsprofil auf einfache Art und Weise, indem
es an der Deckleiste ergriffen wird und durch Aufbringen einer erhöhten Kraft
das Dichtungsprofil aus der Trennfuge herausgezogen wird.
Weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der
folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und der
dazugehörigen Figuren. Es zeigt:
- Figur 1
- einen Schnitt durch das erfindungsgemäße Dichtungsprofil, das als Strangpressprofil ausgebildet ist, geschnitten quer zur Längserstreckung des Dichtungsprofils, ferner einen Schnitt durch zwei plattenförmige Bauteile mit zwischen diesen angeordneter Trennfuge, vor dem Montieren des Profils,
- Figur 2
- eine räumliche Ansicht der in Figur 1 gezeigten Anordnung von Dichtungsprofil und plattenförmigen Bauteilen, für einen ersten Montageschritt, vor dem Einsetzen des Dichtungsprofils in die Trennfuge,
- Figuren 3 bis 7
- weitere Montageschritte betreffend das Einsetzen des Dichtungsprofils in die Trennfuge.
Figur 1 zeigt zwei plattenförmige Bauteile 1 im Schnitt, und zwar für deren
aufeinander zugewandte Bereiche. Die Bauteile 1 bestehen beispielsweise aus
Glas, es handelt sich um Glasscheiben oder Glastrennwände. Zwischen den
beiden Bauteilen 1 ist eine Trennfuge 2 gebildet. Die einer Innenseite
beispielsweise eines Raumes zugeordneten Oberflächen der Bauteile 1 sind mit
den Bezugsziffern 3, die der Außenseite zugewandten Flächen mit der
Bezugsziffer 4 bezeichnet. Die einander zugewandten Flächen der Bauteile 1,
die somit die Trennfuge 2 begrenzen, sind mit den Bezugsziffern 5 bezeichnet.
Die Flächen 3 liegen in einer Ebene, auch die Flächen 4 liegen in einer Ebene,
die Flächen 5 sind parallel zueinander angeordnet und senkrecht zu den
Flächen 3 bzw. 4 orientiert.
In die Trennfuge 2 ist ein Dichtungsprofil 6 aus Silicon einsetzbar. Dieses weist
eine Deckleiste 7 auf, deren Abmessung A etwas größer ist als die Breite B der
Trennfuge 2, so dass die Deckleiste 7 dann, wenn das Dichtungsprofil 6 in die
Trennfuge 2 eingesetzt ist, die Bauteile 1 im Bereich der Flächen 3 kontaktiert.
Mit der Deckleiste 7 ist ein plattenförmiger Stößel 8 verbunden. Der Stößel 8
und die Deckleiste 7 bilden, im Querschnitt gesehen, die Form eines T.
Verstärkungsrippen 9 versteifen die Verbindung von Stößel 8 und Deckleiste 7.
Der der Deckleiste 7 abgewandte Bereich des Stößels 8 ist mit einer konisch
zulaufenden Verjüngung 10 versehen.
Bezogen auf die Darstellung der Figur 1 ist das Dichtungsprofil 6 bezüglich der
Achse C-C symmetrisch ausgebildet. Diese Achse verläuft senkrecht zur
Deckleiste 7.
Der verjüngte Endbereich des Stößels 8 bildet eine Dünnstelle 11 bezüglich der
Verbindung des Stößels 8 mit zwei Dichtlippenkörpern 12. Jeder
Dichtlippenkörper 12 besitzt, bezogen auf die Einführrichtung D des
Dichtungsprofils 6 in die Trennfuge 2, eine vordere Dichtlippe 13 sowie eine
hintere Dichtlippe 14. Die beiden vorderen Dichtlippen 13 bilden ein vorderes
Dichtlippenpaar, die hinteren Dichtlippen 14 ein hinteres Dichtlippenpaar.
Die jeweilige vordere Dichtlippe 13 ist kürzer ausgebildet als die jeweilige
hintere Dichtlippe 14 und es ist zwischen den beiden Dichtlippen 13, 14 ein
bogenförmiger Übergang 15 gebildet. Der jeweilige Dichtlippenkörper 12 ist im
Bereich eines sich stark verjüngenden Steges 16 mit dem anderen
Dichtlippenkörper 12 verbunden und es sind die beiden Dichtlippenkörper in
derem Verbindungsbereich mit der Dünnstelle 11 befestigt. Der jeweilige Steg
16 erweitert sich in Richtung der jeweiligen hinteren Dichtlippe 14 und weist dort
einen, bezogen auf den Dichtlippenkörper 12, nach innen gerichtete Wölbung
17 auf. An der Stelle, an der die Wölbung 17 endet, verbindet ein
federelastisches Element 18 den zugeordneten Dichtlippenkörper 12 mit dem
Stößel 8 im Bereich des Angriffspunktes der jeweiligen Verstärkungsrippen 9
am Stößel 8. Schwenkt der jeweilige Dichtlippenkörper 12 um die Dünnstelle 11
in Richtung der Deckleiste 7, wird das zugeordnete federelastische Element 18,
das als dünner Verbindungssteg ausgebildet ist, gebogen und hat die Tendenz,
aufgrund dessen Rückstellvermögens, den Dichtlippenkörper 12 wieder in seine
in Figur 1 gezeigte Ausgangsstellung zurückzuschwenken. Beim Schwenken
des Dichtlippenkörpers 12 um die Dünnstelle 11 in der anderen Richtung würde
das Element 18 entsprechend gedehnt und hätte die Tendenz den
Dichtlippenkörper 12 wieder in die Ausgangsstellung gemäß Figur 1
zurückzuschwenken.
Die Abmessungen der vorderen Dichtlippen 13 sind so bemessen, dass der
Abstand der Spitzen 19 der vorderen Dichtlippen 13 geringer ist als die Breite B
der Trennfuge 2. Demzufolge kann das Dichtungsprofil 6 in die Trennfuge 2
eingeführt werden, ohne dass die vorderen Dichtlippen 13 die Deckleiste 7
kontaktieren. Hingegen ist der Abstand der Spitzen 20 der hinteren Dichtlippen
14 deutlich größer als die Breite B der Trennfuge 2, so dass die hinteren
Dichtlippen 14, nach dem Einführen der vorderen Dichtlippen 13 in die
Trennfuge 2, die Flächen 3 der plattenförmigen Bauteile 1 kontaktieren und
demzufolge in Richtung der Deckleiste 7 geschwenkt werden.
Bezüglich der Montage des Dichtungsprofils 6 in der Trennfuge 2 der
plattenförmigen Bauteile 1 wird auf die Darstellung der Figuren 2 bis 7
verwiesen. Diese Figuren sind nachfolgend erläutert:
Figur 2 zeigt die Anordnung gemäß Figur 1, allerdings in räumlicher Darstellung
veranschaulicht. Die beiden plattenförmigen Bauteile 1 - Glasplatten - sind
senkrecht angeordnet und es ist die Trennfuge 2 zwischen diesen senkrecht
orientiert. Eine Teillänge des grundsätzlich beliebig langen Dichtungsprofils 6 ist
in einer Montageposition entsprechend der Darstellung in Figur 1
veranschaulicht. Hierbei ist das Dichtungsprofil 6 im wesentlichen symmetrisch
bezüglich der Trennfuge 2 ausgerichtet, so dass die Spitzen 19 der vorderen
Dichtlippen 13 außerhalb der Trennfuge 2 platziert sind.
Anschließend wird das Dichtungsprofil 6 in Einführrichtung D teilweise in die
Trennfuge 2 hineinbewegt. Die vorderen Dichtlippen 13 behalten hierbei ihre
Position bei. In einer Zwischenstellung, wie sie in Figur 3 veranschaulicht ist,
kontaktieren die hinteren Dichtlippen 14 die Flächen 3 der plattenförmigen
Bauteile 1. Während des Montagevorganges wird das Dichtungsprofil 6 an der
Deckleiste 7 erfasst.
Wird, ausgehend von der Position gemäß Figur 3, die Deckleiste 7 weiter in
Einführrichtung D bewegt, hat dies zur Folge, dass, da die beiden hinteren
Dichtlippen 14 an den plattenförmigen Bauteilen 1 anliegen, die Kraft über die
Deckleiste 7 und den Stößel 8 auf die beiden Dichtlippenkörper 12 im Bereich
der Dünnstelle 11 übertragen wird. Damit bewegt sich das Dichtungsprofil 6 im
Bereich der Dünnstelle 11 weiter in die Trennfuge 2 hinein. Infolgedessen
werden Biegekräfte über die Flächen 3 auf die hinteren Dichtlippen 14
übertragen, die, wegen der elastischen Eigenschaft des Dichtungsprofils 6,
nach hinten gebogen werden. Dieser Zustand ist in Figur 4 veranschaulicht.
Beim weiteren Bewegen von Deckleiste 7, Stößel 8 und Dünnstelle 11 in
Richtung des Pfeiles D werden die hinteren Dichtlippen 14 stärker gebogen und
der jeweilige Übergang 15 von vorderer Dichtlippe 13 zur hinteren Dichtlippe 14
stärker gespreizt. Es vergrößert sich somit der Öffnungswinkel zwischen
vorderer Dichtlippe 13 und hinterer Dichtlippe 14. Schließlich liegen die beiden
hinteren Dichtlippen 14 vollständig an den parallelen Flächen 5 der
plattenförmigen Bauteile 1 an. Durch die Schwenkbewegung der beiden
Dichtlippenkörper 12 sind auch die vorderen Dichtlippen 13 nach außen
geschwenkt und liegen demzufolge gleichfalls an den Flächen 5 an. Allerdings
können sie, wegen deren Orientierung, nach vorne nicht umbiegen, sondern
gleiten, nach vorne gerichtet, entlang der Flächen 5, bis die Spitzen 19 der
vorderen Dichtlippen 13 in etwa mit den Kanten im Übergang von den Flächen
4 und 5 der Bauteile 1 abschließen. Dieser Zustand ist in der Figur 5
veranschaulicht. Wird die Deckleiste 7 noch weiter in Richtung des Pfeiles D
bewegt, hat dies zur Folge, dass sich die beiden Dichtlippenkörper 12
gleichfalls weiter in Richtung des Pfeiles D bewegen. Die vorderen Dichtlippen
13 gelangen mit ihren Spitzen 19 aus der Trennfuge 2 und legen sich an die
Außenflächen 4 der Bauteile 1 an. Hierbei wirkt eine Vorspannung auf die
vorderen Dichtlippen 13. Diese wird durch die hinteren Dichtlippen 14 ausgeübt,
die nach wie vor mit den Flächen 5 zusammenwirken. Dieser zuletzt
beschriebene Zustand ist in Figur 6 veranschaulicht.
Die endgültige Montageposition des Dichtungsprofils 6 ist erreicht, wenn es
noch etwas weiter in Richtung des Pfeiles D bewegt wird, so dass die
Deckleiste 7 die plattenförmigen Bauteile 1 kontaktiert. Hierbei sind die
vorderen Dichtlippen 13 noch etwas stärker aus der Trennfuge 2 herausbewegt
und kontaktieren, unter Vorspannung, die Flächen 4 der plattenförmigen
Bauteile 1. Dieser Zustand ist in der Figur 7 veranschaulicht.
Demontiert wird das Dichtungsprofil 6, indem entweder auf dieses im Bereich
der beiden Dichtlippenkörper 12, somit von außen, entgegen der Richtung des
Pfeiles D gedrückt wird, oder aber indem das Dichtungsprofil 6 an der
Deckleiste 7 ergriffen und entgegen der Richtung des Pfeiles D aus der
Trennfuge 2 herausgezogen wird.
Insbesondere der Darstellung der Figuren 6 und 7 ist zu entnehmen, dass die
beiden Wölbungen 17 des Dichtungsprofils 6 einen Rücksprung bilden. Ist der
Stößel im Bereich seines der Dünnstelle 11 zugewandten Endes mit einer
Verdickung versehen, die beim Montagezustand gemäß der Figuren 6 und 7 in
die Wölbungen 17 eingreift, kann der Stößel 8 in der Klemmposition des
Dichtungsprofils 6 nicht aus den gewölbten Bereichen herausgezogen werden,
so dass die Leiste nicht durch einfaches Ziehen an der Deckleiste 7 aus der
Trennfuge 2 herausgezogen werden kann.
Claims (17)
- Dichtungsprofil (6) aus einem anorganischen Elastomer, insbesondere aus Silicon, zum Einsetzen in eine zwischen plattenförmigen Bauteilen (1, 1) gebildete Trennfuge (2) und zu deren Abdichtung, wobei das Dichtungsprofil (6) eine Deckleiste (7) zum Abdecken der Trennfuge (2) und mindestens einen Dichtlippenkörper (12) mit mehreren Dichtlippen (13, 14), die dem Kontaktieren der Bauteile (1, 1) dienen, aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Dichtlippenkörper (12) vorgesehen sind, die über einen Stößel (8) mit der Deckleiste (7) verbunden sind, wobei die Dichtlippenkörper (12) schwenkbar im Stößel (8) gelagert sind.
- Dichtungsprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Dichtlippenkörper (12) vorgesehen sind, wobei der eine Dichtlippenkörper (12) in Kontakt mit einem ersten plattenförmigen Bauteil (1) und der andere Dichtlippenkörper (12) in Kontakt mit einem zweiten plattenförmigen Bauteil (1) bringbar ist.
- Dichtungsprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Stößel (8) in der eingesetzten Position des Dichtungsprofils (6) zwischen die die Bauteile (1) kontaktierenden Dichtlippenkörper (12) eingeführt ist und diese in Abstand von der Anlenkstelle (12) der Dichtlippenkörper (12) am Stößel (8) kontaktiert.
- Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtlippenkörper (12), bei eingesetzter Position des Dichtungsprofils (6), aufeinander zu gerichtete Rücksprünge (17) aufweisen, wobei Vorsprünge des Stößels (8) in die Rücksprünge (17) eingesetzt sind.
- Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Stößel (8) als relativ knicksteifer Steg ausgebildet ist, bezogen auf seine Erstreckung zwischen der Deckleiste (7) und der Lagerung der Dichtlippenkörper (12) im Steg.
- Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Stößel (8) über die Länge des Dichtungsprofils (6) erstreckt.
- Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Stößel (8) eine Erstreckung zwischen der Deckleiste (7) und der Lagerung der Dichtlippenkörper (12) im Stößel (8) aufweist, die im wesentlichen der Stärke des jeweiligen plattenförmigen Bauteils (1) entspricht.
- Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es, bezogen auf die senkrecht zur Abdeckfläche der Deckleiste (7) gehende Ebene, symmetrisch ausgebildet ist.
- Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass, bezogen auf die Einführrichtung (D) des Dichtungsprofils (6) in die Trennfuge (2), ein vorderes Dichtlippenpaar (13, 13) vorgesehen ist, dessen Dichtlippen (13) bei in die Trennfuge (2) eingeführter Stellung des Dichtungsprofils (6) die plattenförmigen Bauteile (1) auf der der Deckleiste (7) abgewandten Seite kontaktieren.
- Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass, bezogen auf die Einführrichtung (D) des Dichtungsprofils (6) in die Trennfuge (2), ein hinteres Dichtlippenpaar (14, 14) vorgesehen ist, dessen Dichtlippen (14), bei in die Trennfuge (2) eingeführter Stellung des Dichtungsprofils (6), die plattenförmigen Bauteile (1) im Bereich der Trennfuge (2) kontaktieren.
- Dichtungsprofil nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Einsetzen des Dichtungsprofils (6) in die Trennfuge (2) die Dichtlippen des vorderen Dichtlippenpaares (13, 13) und/oder des hinteren Dichtlippenpaares (14, 14) von der Deckleiste (7) weg gerichtet sind.
- Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Einsetzen des Dichtungsprofils (6) in die Trennfuge (2) die Dichtlippen (13) des vorderen Dichtlippenpaares (13, 13) von der Deckleiste (7) weg gerichtet sind.
- Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Einsetzen des Dichtungsprofils (6) in die Trennfuge (2) die Dichtlippen (14) des hinteren Dichtlippenpaares (14, 14) zur Deckleiste (7) hin gerichtet sind.
- Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtlippenkörper (12) über eine Dünnstelle (11) mit dem Stößel (8) verbunden sind.
- Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass federelastische Verbindungen (18) vorgesehen sind, die am Stößel (8), zwischen der Lagerstelle der Dichtlippenkörper (12) am Stößel (8) und der Deckleiste (7), sowie an den Dichtlippenkörpern (12), zwischen der Lagerstelle der Dichtlippenkörper (12) am Stößel (8) und den freien Enden (20) der Dichtlippenkörper (12), angreifen.
- Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckleiste (7) und der Stößel (8) die Form eines T bilden.
- Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass es als Strangpressprofil ausgebildet ist.
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