Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Detektion von markierten Mikropartikeln
in einem eine Leitung durchströmenden Medium
Ebenso bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Detektion von magnetisch und
fluoreszenzmarkierten Mikropartikeln in einem strömenden Medium
Es gibt gewisse Blutreinigungsverfahren, wie Plasmapheresis und Hämoperfusion/Plasmaperfusion,
bei welchen ein Entgiften durch Entfernung proteingebundener oder hydrophober
Substanzen aus dem Blut erfolgt. Leider wird die Wirksamkeit dieser Verfahren häufig
durch technische Probleme, niedrige Selektivität und geringe Leistungsfähigkeit begrenzt.
Andererseits können Symptome von Patienten, die unter Leberversagen oder anderen
hepatischen Funktionsstörungen leiden, mit der Beseitigung der Giftstoffe und anderer nicht
erwünschter Substanzen, die mit herkömmlichen Dialysebehandlungen (Hämodialyse,
Hämofiltration) nicht beseitigt werden können, verbessert werden. In Fig. 1 ist ein für die
genannten Zwecke geeignetes System gezeigt, das auch aus der EP 0 776 223 B1 bekannt
geworden ist. Bei diesem System oder Gerät ist ein primärer extrakorporaler Kreis 3 an einen
Patienten PAT angeschlossen, wobei eine arterielle Leitung 1 über eine Blutpumpe 2 zu
einem Filter 5 führt, von welcher der Rückfluss über eine venöse Leitung 4 zu dem Patienten
PAT erfolgt. Der zweite extrakorporale Kreis oder Sekundärkreis 7 führt von der Filtratseite
des Filters 5 über eine Zentrifugal- oder Rollenpumpe 8 wieder zurück zur Filtratseite des
Plasmafilters 5. In dem Primärkreis ist überdies eine Vorrichtung 6 zur Detektion bestimmter
Eigenschaften des Filtratflusses enthalten. Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung ist Stand der
Technik, wobei sich die Erfindung mit der im weiteren noch näher erläuterten Vorrichtung 6
und einem zugehörigen Messverfahren beschäftigt.
Auf Fig. 1 zurückkommend, ist zu erläutern, dass durch die Relativbewegung der Flüssigkeiten
von Primär- und Sekundärkreislauf ein Transmembrandruck im Filter 5 entsteht, der
einen Flüssigkeitsaustausch zwischen den Kreisläufen zur Folge hat. Im Sekundärkreis 7
zirkulieren Mikropartikel 9, mit deren Hilfe Toxine spezifisch gebunden und so aus dem
Blut entfernt werden. Derartige Mikroteilchen oder Mikrosphären weisen einen Durchmesser
von weniger als 20 µm, insbesondere 1 bis 7 µm auf, was mit dem Durchmesser der
Blutzellen vergleichbar ist. Besondere Eigenschaften der Mikrosphären sind eine große
äußere Oberfläche und kurze Diffusionswege zu inneren Poren, falls solche vorhanden sind.
Um einen direkten Kontakt zwischen den Blutzellen und den Partikeln zu verhindern, wird
das Vollblut mit dem Filter in einen Zellanteil und ein Filtrat, z. B. Plasma aufgeteilt, wobei
das Filtrat im Sekundärkreis mit hoher Geschwindigkeit zirkuliert, um einen hohen Filtrattransmembranfluss
für eine leistungsfähige Behandlung aufrecht erhalten zu können. Die
Fließgeschwindigkeit im Sekundärkreis 7, die typisch bei 0,5 bis 4 l/min liegt, ist auch
deshalb so hoch, damit keine Bildung von Ablagerungen erfolgen kann.
Um die Patientensicherheit so hoch wie möglich zu halten, ist die Implementierung verschiedener
Sicherheitssysteme in einem System, wie in Fig. 1 gezeigt, erforderlich. Die
Mikropartikel-Suspension des Sekundärkreises 7 ist von dem primären Blutkreislauf nur
durch eine dünnwandige Hohlfasermembran getrennt. Im Falle eines Membranbruchs oder
auch nur einer Leckage käme es zu einer Infusion von Mikropartikeln in den Patientenblutkreislauf.
Um dies zu verhindern ist die Vorrichtung 6 dazu eingerichtet, das Auftreten von
Mikropartikeln in dem primären Kreislauf 3 festzustellen. Werden Mikropartikel in dem
Blutkreislauf festgestellt, können sofortige Maßnahmen, wie Abschalten der Blutpumpe 2
etc., ergriffen bzw. automatisch ausgelöst werden.
Die bereits genannte EP 0 776 228 B1 geht auch auf das Problem der Detektion von Mikropartikeln
im Blutkreislauf ein und schlägt Ultraschallsensoren ebenso vor, wie optische
Sensoren, insbesondere in Zusammenhang mit einem Einfärben der Flüssigkeit im Sekudärkreislauf
mit beispielsweise fluoreszierenden Stoffen. Andererseits wird auch darauf
hingewiesen, dass man Mikropartikel, welche allfällig in dem Primärkreislauf gelangt sind,
mit Hilfe eines Magnetfeldes absondern kann, falls die Partikel magnetisch aktivierbare
Anteile enthalten. Ein solches Abtrennen magnetisch gekennzeichneter Teilchen, insbesondere
Zellen, in einem Hochgradientenfeld ist beispielsweise auch in der EP 1 019 195 B1
beschrieben.
Eine bekannte Vorrichtung zur Messung optischer Eigenschaften in dem Primär(blut)kreis 3
ist in Fig. 2 gezeigt. Um die Mikropartikel von den sie umgebenden Blutbestandteilen unterscheiden
zu können, werden sie mit einer optisch reflektierenden oder vorzugsweise mit
einem fluoreszierenden Farbstoff markiert. Solche markierten Partikel werden dem Sekundärkreis
7, zusätzlich zu den in ihm enthaltenen (Adsorber)mikropartikeln zugesetzt. Typischerweise
sind den Adsorberpartikeln 1 bis 10 % V/V markierte Partikel zugesetzt und die
gesamte Partikelkonzentration beträgt etwa 20 % V/V. Die markierten Partikel zirkulieren
dann gemeinsam mit den Adsorberpartikeln in dem Sekundärkreislauf 7. Im Falle einer
Filter-Leckage treten die markierten Partikel gemeinsam mit den Adsorberpartikeln in den
Primärkreislauf 3 über.
Mit Hilfe der Detektionsvorrichtung 6 kann ein Auftreten von fluoreszenzmarkierten Partikeln
im Primärkreislauf 3 auch quantitativ erfasst werden und es kann aus der Menge der
Indikatorpartikel auf die Menge der in den Adsorberpartikel in den Primärkreislauf übergetretenen
Adsorberpartikel geschlossen werden. Es versteht sich, dass die Größenverteilung
der markierten Partikel jener der Adsorberpartikel gleichen sollte, damit dieser Rückschluss
sicher genug ist.
Fig. 2 zeigt auch das optische Prinzip einer bekannten Detektionsvorrichtung 6 für fluoreszenzmarkierte
Mikropartikel. Eine Lichtquelle 10, z. B. eine LED oder ein Laser, liefert das
Anregungslicht, bei dem gezeigten Beispiel im Bereich von 57o bis 610 nm. Der Strahl der
Lichtquelle 10 wird mittels einer Linse 11 gebündelt und/oder korrigiert und sodann wird
mit Hilfe optischer Filter 12 aus dem breitbandigen Licht die dominante Anregungswellenlänge
des fluoreszierenden Farbstoffes, hier 590 nm, ausgefiltert.
Ein halbdurchlässiger 45°-Strahlteiler 13 lenkt das Anregungslicht zu einer Fokussierungslinse
14, um den Strahl auf das zu beobachtende Flüssigkeitsvolumen zu fokussieren, das in
der venösen Leitung 4 des Primärkreises 3 liegt. Diese Leitung 4 ist zumindest teilweise und
in bekannter Weise z. B. als transparenter Schlauch ausgebildet, dessen Material so gewählt
wird, dass es im Bereich der Anregungs- und Fluoreszenzwellenlänge zu keinen optischen
Beeinträchtigungen für den Detektor hinsichtlich Absorption oder Eigenfluoreszenz führt.
Natürlich kann auch in einer besonderen, in dem primären Kreis 3 gelegenen Messkammer
statt in einem Schlauchabschnitt gemessen werden.
Von markierten Mikropartikeln emittiertes Fluoreszenzlicht wird mit Hilfe der Linse 14
gebündelt und gelangt durch den Strahlteiler 13 in den Empfangspfad. Aus einem emittierten
Spektrum von 610 bis 635 nm bzw. allfälliger parasitärer Strahlung aus dem Anregungspfad
und Umgebungslicht wird mittels optischer Filter 15 Licht einer bestimmten Wellenlänge,
im vorliegenden Fall 620 nm ausgefiltert und über eine Fokussierlinse 16 zu einem
Photodetektor 17 geführt, bei einer praxisgerechten Ausführung z. B. auf die aktive Fläche
eines Photomultiplers. Das elektrische Ausgangssignal des Photodetektors 17 ist proportional
der Lichtintensität und auch aus der Signalamplitude kann auf die Dichte von fluoreszenzmarkierten
Partikeln in dem betrachteten Flüssigkeitsvolumen geschlossen werden. Der
gezeigte Fluoreszenzdetektor ist hier und in weiteren Figuren mit 18 bezeichnet.
Ein Problem, das für den Stand der Technik spezifisch ist, ist die relativ geringe Empfindlichkeit
der Detektionsverfahren. So ist für die Fluoreszenzlicht-Detektion das sich ergebende
Signal/Rausch-Verhältnis wegen der hohen optischen Absorbtion von Blut bei der Extiktions-
und Emissionswellenlänge üblicher fluoreszierender Farbstoffe ein limitierender
Faktor, denn es kann auf Grund der hohen optischen Dichte des Blutes immer nur ein
kleines Flüssigkeitsvolumen von dem Detektor erfasst werden. Der Fokus des Detektor-Strahlengangs
ist nur auf eine dünne Schicht innerhalb eines das Blut transportierenden
Schlauches od. dgl. gerichtet und es werden dementsprechend wenige von allfällig vorhandenen
Partikel erfasst. Die Intensität des gemessenen Fluoreszenzlichtes ist jedoch der
Partikelzahl im betrachteten Volumen proportional.
Es ist an dieser Stelle anzumerken, dass die Verwendung auch magnetisch markierter Partikel
bei Analysenverfahren bekannt ist. So zeigt die WO 92/14138 ein Untersuchungsverfahren
samt einer zugehörigen Vorrichtung, bei welchem kleinvolumige Proben vorbereitet
werden, welche einen Komplex mit daran gebundenen magnetischen Partikeln enthalten.
Diese Probe wird sodann in eine kleine Probenkammer eingebracht und dort werden die
Komplexteilchen mit Hilfe eines Magnetfeldes auf eine innerhalb der Kammer angeordnete
Elektrode gezogen, um daraufhin, nach Anlegen einer Spannung, eine Elektrochemolumineszenz
anzuregen, die dann detektiert wird. Dieses Verfahren setzt Elektroden innerhalb
einer speziellen Messkammer voraus und arbeitet diskontinuierlich.
Die JP 9089774 A beschreibt ein Fluoreszenzmikroskop mit einem ringförmigen Permanentmagneten
an der Objektivlinse zur Konzentration magnetischer und fluoreszierender Partikel
vor dem Objektiv, wobei auch hier die Messung diskontinuierlich und in einer Messkammer
mit kleinem, definiertem Volumen erfolgt.
Die JP 5264547 offenbart ein immuntechnologisches Verfahren, bei welchem für eine Analyse
eine Probe enzymatisch und magnetisch markiert wird, Durch ein Magnetfeld wird die
Probensubstanz auf ein Substrat gezogen, mit welchem sie reagiert, um danach analysiert zu
werden. Erst die Reaktion mit dem Substrat ermöglicht die Detektion durch eine Absorptions-
oder Fluoreszenzanalyse.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zu schaffen, mit
deren Hilfe markierte, insbesondere fluoreszenzmarkierte Mikropartikel in einem strömenden
Medium wie z. B. in einem Blutkreislauf, bereits in geringer Konzentration sicher detektiert
werden können.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, bei welchem
erfindungsgemäß Mikropartikel eingesetzt werden, welche einerseits magnetisch aktivierbare
Markierungsanteile aufweisen und die andererseits zumindest eine weitere detektierbare
Markierung besitzen, und die Mikropartikel mit Hilfe eines Magnetfeldes in dem strömenden
Medium eingefangen und angesammelt und an der Sammelstelle als Ablagerung an der
Innenwandung der Leitung auf Basis ihrer weiteren Markierung kontinuierlich detektiert
werden.
Ebenso wird die Aufgabe mit einer Vorrichtung der oben angegebenen Art gelöst, welche
erfindungsgemäß gekennzeichnet ist durch eine Leitung mit einer optisch durchlässigen
Wandung zur Führung des Mediumstromes, zumindest einen Magneten, der zur Erzeugung
eines Magnetfeldes im Inneren der Leitung an deren Außenseite angeordnet ist, wobei das
Magnetfeld bei Vorhandensein der markierten Mikropartikel zu einer Ablagerung der
Partikel an der Innenwandung der Leitung führt, und einen Fluoreszenzdetektor, dessen
Strahlengang durch die Wandung der Leitung in deren Innenraum zu dem Bereich einer
möglichen Ablagerung von Mikropartikeln verläuft.
Bei einer besonders praxistauglichen Variante ist vorgesehen, dass die weitere Markierung
eine optische Fluoreszenzmarkierung ist und die Mikropartikel an der Sammelstelle optisch
detektiert werden.
Die Erfindung eignet sich besonders für eine Blutreinigungsanlage, deren extrakorporaler
Blutfluss das strömende Medium bildet, um die Sicherheit für den Patienten zu erhöhen.
Zweckmäßig ist es weiters, wenn das Medium in einer Leitung mit optisch durchlässiger
Wandung strömt und das Magnetfeld mit Hilfe zumindest eines außerhalb der Leitung
gelegenen Magneten erzeugt wird. Dabei kann ein üblicher, in der Infusionstechnik verwendeter
Schlauch als Leitung dienen und es treten keine Sterilisationsprobleme auf. Dabei
eignet sich besonders eine Ausführung, bei welcher im Bereich des zumindest einen Magneten
die Ablagerung von eingefangenen und markierten Mikropartikeln an der Innenwand
der Leitung mit Hilfe des Strahlenganges eines Fluoreszenzdetektors detektiert wird.
Zur Vereinfachung der Vorrichtung ist es zweckdienlich, wenn der zumindest eine Magnet
ein Permanentmagnet ist.
Ein gut erfassbarer Einfang an Mikropartikeln ergibt sich, wenn ein Magnet nahe der Leitung,
unmittelbar stromauf des Eintrittes des Strahlenganges in die Leitung angeordnet ist.
Es führt zu einer kompakten Konstruktion, wenn ein Magnet nahe der Leitung gelegen ist,
wobei die Nord-Süd-Achse des Magneten unter einem Winkel zu dem Strahlengang des
Fluoreszenzdetektors, jedoch im wesentlichen in einer gemeinsamen Normalebene zur
Leitung liegt. Dabei liegt der Winkel zwischen Nord-Süd-Richtung des Magneten und
Strahlengang des Detektors zweckmäßigerweise zwischen 70 ° und 100 °.
Wenn zwei Magnete vorgesehen sind, welche in einer Normalebene zur Leitung angeordnet
sind, wobei die Nord-Süd-Achsen der Magneten unter 60 ° bis 120 °, vorzugsweise 90 °
gegeneinander geneigt sind und der Strahlengang des Detektors in Richtung der Leitung
gesehen im wesentlichen durch die Winkelsymmetrale der Nord-Süd-Achsen verläuft, erhält
man einen besonders wirksamen Einfang der Mikroteilchen, wobei es zur bestmöglichsten
optischen Erfassung der Ablagerung ratsam sein kann, wenn der Strahlengang des Fluoreszenzdetektors
geringfügig stromab der Achsen der Magneten durch die Wandung der
Leitung verläuft.
Die Erfindung samt weiteren Merkmalen ist im folgenden an Hand beispielsweiser Ausführungsformen
näher erläutert, die in der Zeichnung veranschaulicht sind. In dieser zeigen
- Fig. 1
- eine Vorrichtung nach dem Stand der Technik zur Beseitigung von Giftstoffen aus
Blut,
- Fig. 2
- eine bekannte Vorrichtung zur Messung optischer Eigenschaften in dem Blutkreislauf
der Vorrichtung nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine schematische Detailansicht einer ersten Ausführungsform der Erfindung, normal
zur Flussrichtung gesehen,
- Fig. 4
- in einer schematischen Detailansicht in Flussrichtung gesehen eine Variante der
Erfindung,
- Fig. 5
- in einer Darstellung wie Fig. 3 eine weitere Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 6
- die Ausführung nach Fig. 5 in Flussrichtung gesehen und
- Fig. 7
- in einem Diagramm gemessene Ausgangssignale des Detektors einer Vorrichtung
nach der Erfindung.
Um die Empfindlichkeit bekannter Vorrichtungen und Systeme zur Detektion markierter
Mikropartikel zu erhöhen, sieht die Erfindung vor, neben einer ersten Markierung - in den
gezeigten Ausführungsformen eine Fluoreszenzmarkierung - eine weitere Markierung,
nämlich eine magnetische Markierung, zu verwenden. Hier in Frage kommende Mikropartikel
besitzen z. B. eine mikrosphärische Zellulosematrix mit einem Eisen(II, III)-oxid-Kern.
Zur Fluoreszenzmarkierung kann der Farbstoff Kresylviolett (9-Diamino-benzophenoxazonium-Perchlorat)
mit 1,4-Glycidyloxyproyltrimethoxylsilan auf der Partikeloberfläche
festgelegt werden, wobei ein bevorzugter Durchmesser der solcherart markierten
Partikel zwischen 5 und 15 µm liegt. Natürlich könnte die zu detektierende Markierung auch
anderer Art, z. B. eine radioaktive, sein, doch hat sich die Fluoreszenzmarkierung in der
Praxis als besonders geeignet, da günstig, unbedenklich und mit vertretbarem Aufwand
detektierbar, herausgestellt.
Wie aus Fig. 3 hervorgeht, sieht die Erfindung weiters vor, die zu detektierenden Mikropartikel
mit Hilfe eines Magnetfeldes einzufangen und anzusammeln, um sie an der Sammelstelle
an Hand ihrer Fluoreszenzmarkierung zu detektieren. Bei der gezeigten Ausführungsform
ist im Nahbereich eines Schlauchabschnittes der venösen Leitung 4 ein Permanentmagnet
19 angeordnet. In Flussrichtung stromab des Magneten 19 befindet sich die Spitze des
Fluoreszenzdetektors 18, der in Fig. 2 gezeigt ist und von welchem die Linse 14 und der
durch diese gebündelte Strahlengang 20 ersichtlich sind.
Wenn das Magnetfeld des Magneten 19 stark genug ist - der Magnet 19 bzw. die Magnete
diese und der weiteren Ausführungsformen können natürlich auch als Elektromagnete
ausgebildet sein - bleiben sämtliche magnetisch markierte Partikel im Bereich des Magneten
19 an der inneren Schlauchwandung haften. Diese Ablagerung 21 markierter Partikel wird
von der Strömung zum Teil stromab des Magneten 19 mitgezogen. Bei der praktischen
Realisierung achtet man darauf, dass sich ein signifikanter Bereich der Ablagerung 21 im
Fokus des Strahlengangs 20 befindet.
Der Fluoreszenzdetektor 18 misst die Intensität der Fluoreszenzstrahlung, welche von den
mit der Anregungswellenlänge bestrahlten Mikropartikeln ausgeht. Da sich die markierten
Partikel an der Sammelstelle bzw. Magnetfalle ansammeln und nicht - wie nach dem Stand
der Technik - im Vorbeiströmen gemessen werden müssen, kann praktisch die gesamte
Menge der in den Blutkreislauf 3 eingetretenen markierten Partikel bestimmt werden.
Messungen haben gezeigt, dass die Intensität des Fluoreszenzlichtes im wesentlichen proportional
zur gesamten Menge der in den Primärkreislauf 3 übergegangenen Partikel ist.
Bei der Variante nach Fig. 4 sind zwei Magnete 19a, 19b radial ausgerichtet und um einen
Winkel von z. B. 60 ° bis 120 °, vorzugsweise 90 ° gegeneinander versetzt bezüglich der
(venösen) Leitung 4 angeordnet. Dabei läuft der Strahlengang 20 des Detektors 18 zweckmäßigerweise
durch die Winkelsymmetrale der Magnete 19a, 19b. Da sich die markierten
Partikel zwischen den beiden Magneten 19a, 19b ablagern, liegen die Ablagerungen in einem
freien optischen Pfad für den Detektor 18 und die Partikel können direkt an der Sammelstelle
mit dem Anregungslicht bestrahlt werden. Zweckmäßigerweise kann der Strahlengang
20 des Fluoreszenzdetektors 18 geringfügig stromab der Achsen der Magnete 19a, 19b durch
die Wandung der Leitung 4 verlaufen, um das "Verschmieren" der Ablagerung 19 (siehe
Fig. 2) auf Grund der Strömung zu berichtigen.
Eine dritte Variante bezüglich der Relativlage von Strahlengang des Detektors 19, Magnet 19
und Leitung 4 ist den Fig. 5 und 6 zu entnehmen. Hier liegt die Nord-Süd-Magnetachse eines
Permanentmagneten 19 in einem Winkel von 60 ° bis 120 °, vorzugsweise normal bezüglich
des Strahlengangs 20 des Detektors 18 und auch bezüglich der Achse der Leitung 4. Magnetisch
markierte Mikropartikel sammeln sich an der dem Magneten 19 zugekehrten Innenseite
der Leitung 4 an und werden von dem Detektorstrahl seitlich beleuchtet. Die seitliche Position
des Detektorstrahls wird im Betrieb so justiert, dass sich ein maximales Ausgangssignal
ergibt.
Die in Fig. 7 dargestellten Messergebnisse illustrieren deutlich die mit der Erfindung erzielbare
Verbesserung der Empfindlichkeit und Anhebung des Signal-Rausch-Verhältnisses. Die
Linie 22 zeigt das Ausgangssignal des Photodetektors 17 bei Abwesenheit fluoreszenzmarkierter
Partikel, somit das Grundrauschen. Auf der Ordinate ist die Höhe des Ausgangssignals
aufgetragen, auf der Abszisse das Partikelvolumen, genauer gesagt das Partikelvolumen,
welches bereits an der Messstelle vorbeigeströmt ist.
Die Linie 23 betrifft eine Messung mit fluoreszenzmarkierten und auch ferromagnetisch
markierten Partikeln in einer Anordnung wie z. B. nach Fig. 3 mit entferntem Magnet 19. Es
ergibt sich ein zwar feststellbares, jedoch nur wenig über dem Grundrauschen liegendes
Ausgangssignal, das unabhängig von dem insgesamt an der Messstelle vorbeigeströmten
Partikelvolumen ist. Eine gleiche Linie ergibt sich, wenn die Partikel nur fluoreszenzmarkiert
sind, gleich ob ein Magnet 19 vorhanden ist oder nicht.
Die Kurve 24 schließlich zeigt ein Messergebnis bei Anwendung der Erfindung, wobei
deutlich die Steigerung des Signal/Rausch-Verhältnisses zu erkennen ist, die auf eine durchschnittliche
Verdoppelung des Ausgangssignals zurückzuführen ist. An dem Messpunkt ist
in Ordinatenrichtung je die Standardabweichung der Ausgangssignale für fünf Messungen
eingezeichnet. Die markierten Partikel werden vom Magneten eingefangen und festgehalten.
Die Anzahl der festgehaltenen Partikel steigt mit der Gesamtmenge der durch die Magnetfalle
getretenen Partikel an und bewirkt eine Steigerung der Fluoreszenzintensität.