Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erstellung von
Produktionsdaten für Druckprodukte nach den gattungsbildenden
Merkmalen der Ansprüche 1.
[Stand der Technik]
Es ist bekannt zur Verarbeitung von Druckprodukten die in der
Herstellung der Rohdaten erforderlichen Abmessungen und
charakteristischen Merkmalen von Druckbildern als standardisierte
Produktionsformate festzulegen. Hierbei werden in
Datenform die Angaben zu Produktionsnamen, Rechten, verarbeitenden
Programmen, Farbdaten, Dichteangaben, Register- und
Schneidinformationen sowie beispielsweise Falzinformationen
festgelegt. Diese Produktionsdaten sind aus den originalen
Bilddaten abgeleitet und basieren auf einer vergröberten
Darstellung der Druckbilder. Innerhalb eines derartigen
Datensatzes ist der zu verarbeitende Bogen fest definiert.
Die Daten zur Erstellung des Druckbildes sind auf das endgültige
Bogenformat zur Verarbeitung in einer bestimmten Druckmaschine
abgestimmt. Für die Erstellung eines neuen Bogenformates
ist es daher notwendig auch neue Ausgangsdaten zu
erstellen. Andererseits ist es auch notwendig für die Verarbeitung
der gleichen Daten in einer anderen Druckmaschine
eine Anpassung der Daten vorzunehmen.
Bei der Produktion der Daten wird aus einem Satz von Ausgangsdaten
wie Texten oder Bildern ein Bogen montiert. Hierbei
werden Schneid- und Falzinformationen sowie Registermarken
und Farb- bzw. Dichtemessfelder mit einbezogen. Das so
fertig gestellte Bild wird gerastert und auf diese Weise für
die Druckverarbeitung vorbereitet. Für die Zwecke der Steuerung
von Druckmaschinen werden parallel oder zeitlich versetzt
dazu zusätzlich Daten auf der Basis eines Grobrasters
erstellt. Alle Daten, die in diesem Datensatz enthalten sind,
beziehen sich auf das endgültige Bogenformat und beinhalten
sequenziell anzuwendende Koordinatensysteme und deren Transformationen
zur Bestimmung der jeweiligen Relativlage bezüglich
der Postscriptdaten und Film, Film und Druckplatte,
Druckplatte und Druckmaschine, sowie Druckmaschine und Druckbogen.
Aus der EP 0401 421 B1 ist ein Verfahren zur Erfassung von
Druckflächenbedeckungsdaten bekannt. Darin ist beschrieben,
dass eine Druckvorlage direkt oder in elektronischer Form
abgetastet wird und die so gewonnenen Daten zonalen Einstellwerten
einer Druckmaschine zugeordnet werden. Zur Vereinfachung
der Datenverarbeitung werden die Dichtewerte in gröberen
Segmenten zusammengefasst und dort als Mittelwert dargestellt.
Aus diesen Daten kann ebenfalls die Voreinstellung
einer zonalen Farbdosierung einer Druckmaschine ermittelt
werden.
Aus der EP 0 608 685 B1 ist ein System zur Erzeugung von
Signaturen in welchen Originalbilddaten so manipuliert werden,
dass sie auf Druckpapierbögen passen, bekannt. Hierbei
handelt es sich darum aus vorliegenden Bildern die entsprechenden
Formate zu ermitteln. Durch rechnerische Algorithmen
werden Vergleiche zwischen dem auf der Datenseite vorliegenden
Format mit dem zu erzeugenden Papierformat vorgenommen.
Die gewonnenen Faktoren werden zur Veränderung der Datensätze
benutzt. Mit diesem System ist lediglich eine einfache Vergrößerung
oder Verkleinerung von gescannten Daten auf ein
anderes Papierformat möglich.
Von besonderer Bedeutung für die Verwendung der Daten in
Druckereien ist jedoch die Voreinstellung der Druckmaschinen
mit Hilfe der vorliegenden Daten. Dabei wird aus dem Datensatz
des Grobrasters auf die jeweilige Druckmaschine bezogen
ein Satz von Steuerdaten zur zonalen Voreinstellung der
Farbdosierung gewonnen, indem die Flächendeckungen innerhalb
maschinenabhängig vorgegebener Farbzonen aufsummiert werden.
Dabei werden Transferfunktionen angewendet, die die Parameter
für die Übertragung der vorhandenen Daten zu deren Verwendung
in der jeweiligen Druckmaschine wiedergeben. Die Gewinnung
der Daten unterliegt bislang der Beschränkung, dass beispielsweise
die Anwendung eines auf ein dezidiert formatiertes
Druckbild bezogenen Datensatz für ein Druckbild mit einem
davon unterschiedlichen Format nicht möglich war.
[Aufgabe der Erfindung]
Aufgabe der Erfindung ist es daher, in einem Verfahren nach
den gattungsbildenden Merkmalen der Anspruches 1 die Voreinstellung
von Druckmaschinen, insbesondere deren zonale Farbvoreinstellung,
bei einfacher Anpassung von Auftragsdaten auf
unterschiedlichste Datenformate zu ermöglichen.
Die Lösung der Aufgabe gestaltet sich nach den kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 1.
Der Kern der Erfindung besteht darin, die für ein Druckprodukt
vorliegenden charakteristischen Auftragsdaten von einem
ersten Format in ein zweites Format zu transferieren. Damit
ist es möglich, dass für ein kleines Bogenformat vorliegende
Bilddaten auf ein großes Bogenformat verändert werden können.
Hierbei ist nach der Erfindung keine aufwändige Umsetzung von
Daten notwendig. Die Achsen werden lediglich skaliert und die
Rasterinformation werden gegenläufig dazu verändert.
In besonders vorteilhafte Weise kann damit beispielsweise,
ausgehend von den Auftragsdaten einer kleinformatigen Druckmaschine,
in gewohnter Weise auch eine Druckmaschine in
großem Druckformat voreingestellt werden.
[Beispiele]
Die Vorrichtung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles
näher beschrieben.
Für die Herstellung eines Druckbogens werden Rohdaten erstellt.
Diese bestehen beispielsweise aus Textdaten und
Bilddaten. Die Rohdaten werden als so genannte Bogenmontage
in Form eines Gesamtbildes einer Druckseite zusammengesetzt.
Die gesamte Bogenmontage erfolgt auf digitalem Wege. Die
Bogenmontage bezieht sich auf das zu erstellende Bogenformat.
Dies kann beispielsweise eine Größe von 210x280 mm haben. Die
vorliegenden Daten werden mit ihren Achslängen den zugehörigen
zur Verarbeitung notwendigen Koordinationssystemen für
Postscriptdateien, für den Film, für die Druckplatte, für die
Druckmaschine und für das Druckpapier versehen. Die Koordinatensysteme
geben in der Regel die Abweichungen bzw. die
Relativlage im jeweiligen Prozessstand gegenüber der vorherigen
Prozessstufe wieder. Weiterhin wird die Größe des Bildes
in Pixeldaten in beiden Ausdehnungsrichtungen angegeben.
Diese Informationen werden gewonnen, wenn das Bild gerastert
worden ist und so alle detaillierten Bildinformationen vorliegen,
wobei die Produktionsdaten auf der Basis von Grobrasterdaten
angelegt sind. Die Grobrasterdaten werden aus den
ursprünglichen Rasterdaten gewonnen, wobei dezidierte Bildbereich
zu einem neuen, gröberen Raster zusammengefasst werden.
Hierbei wird für die größere Weite des Rasters jeweils die
Flächendeckung eines Grobrasterpunktes angegeben. Mit den
vorhandenen Daten ist ein Rohdatensatz erstellt worden, aus
dem später die Daten zur Übertragung in einer Druckmaschine
weiter verarbeitet werden können.
Zur Anpassung des Datensatzes von dem kleinen Format von
210x280 mm auf eine Größenordnung von 1.300x1.850 mm beispielsweise
für den Plakatdruck lässt sich auf einfache Weise
durch Skalierung der in dem Rohdatensatz vorhandenen Merkmale
eine Übertragung der Daten ermöglichen. Hierbei wird im
Wesentlichen die Datenangabe bezüglich der Koordinatensysteme
und der Bildgröße multipliziert mit dem notwendigen Faktor
zwischen den beiden in Frage stehenden Formaten. Um das
Grobraster der Bildauflösung nicht neu berechnen zu müssen
wird gleichzeitig die Auflösung der Bilder in die vorhandenen
Grobrasterpunkte durch den Skalenfaktor dividiert, d.h. das
Raster wird entsprechend grober. Auf diese Weise werden die
Rasterpunkte bei inhaltlich gleicher Flächendeckung vergrößert
und erlauben es so weiterhin ein einheitliches Druckbild
für die so genannten Vorschaubilder zu erzeugen. Diese Maßnahme
ist bei der Übertragung kleiner Vorlagebilder auf
Plakatgröße nicht kritisch. Plakate werden,in aller Regel
nicht aus nächster Nähe, sondern aus der Ferne betrachtet,
wobei die Darstellung der Rasterpunkte dann wieder verläuft.
Mit dieser Maßnahme ist es weiterhin möglich Rohdaten auch
für große Bogenformate zu erzeugen. Mit den Rohdaten für die
großen Bogenformate lässt sich weiterhin eine Weiterverarbeitung
für die Daten der Voreinstellung der Druckmaschine
ermöglichen. Auf diese Weise kann die optische Vergrößerung
des Druckbildes der Druckplatte mittels des Druckfilmes vom
kleinen auf das große Format auch für den Bereich der Voreinstelldaten
auf einfache Weise ermöglicht werden.
Die Anpassung der Daten kann auf zwei verschiedene Weisen
erfolgen:
1. Die auf die Grobrasterdaten bezogenen Auftragsdaten werden
skaliert. Hierbei werden das Bildformat und die Koordinatensysteme
hochskaliert und das Grobraster wird entsprechend
verkleinert. 2. Die Auftragsdaten werden im Originalzustand in der Voreinstellung
eingelesen. Bei der Umrechnung der Auftragsdaten
anhand vorbestimmter Parameter in Einstelldaten der
entsprechenden Druckmaschine werden die Skalierungsvorgaben
eingerechnet.
Die Anpassung der Daten wirkt sich besonders vorteilhaft bei
der Berechnung der Daten für die Farbvoreinstellung einer
Druckmaschine aus. Es ist nicht notwendig, originale Rasterdaten
von einer Druckplatte oder einem Film zu ermitteln,
wenn Daten für ein gleiches Druckbild in einem anderen Druckformat
vorliegen.
Die Berechnung der Daten für die Farbvoreinstellung ist von
der Vorrichtung zur Farbdosierung einer Druckmaschine abhängig.
Hierbei werden für unterschiedlich breite Druckmaschinen
auch unterschiedlich viele Farbdosierelementen benutzt. Dabei
ist in aller Regel für eine Farbzone ein Farbdosierelement
vorgesehen. Die beschriebene erfindungsgemäße Anpassung der
Voreinstelldaten stellt also auch weiterhin die Herstellung
der richtigen Relation der Bildbereiche mit den zugehörigen
Flächendeckungen des zu verarbeitenden Druckbildes auf die
für die ausgewählte Druckmaschine vorliegenden Gegebenheiten
dar.