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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur rechnergestützten Herstellung von Druckplatten für mindestens zwei Druckaufträge, welche zur Produktion von Druckprodukten in einer Offsetdruckmaschine geeignet sind.
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Die Erfindung liegt im technischen Gebiet des Offsetdrucks.
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Im Offsetdruck werden zwischen zwei Druckvorgängen normalerweise alle Druckplatten ausgetauscht, um vom Sujet des Vorgängerbogens auf das des entsprechenden Nachfolgers umzurüsten. Diese Rüstvorgänge sind mit einem insbesondere zeitlichen Aufwand verbunden, welcher eine direkte Auswirkung auf die Performance der betreffenden Druckmaschine besitzt. Der Rüstvorgang umfasst dabei neben dem Wechsel der Druckplatten auch einen eventuell notwendigen Austausch von Druckfarben - abhängig von den Erfordernissen des neuen Druckauftrages. Da die Druckmaschinen während des Rüstvorganges nicht produzieren können, liegt eine möglichst schnelle und effiziente Erledigung des Rüstvorganges im Interesse des Anwenders der Druckmaschine. Es gibt im Stand der Technik daher viele Ansätze, wie die Rüstvorgänge möglichst schnell durchgeführt werden können. Die meisten dieser Ansätze betreffen dabei die Organisation der Durchführung des Rüstvorganges, zum Beispiel hinsichtlich der Reihenfolge der Abarbeitung der einzelnen Arbeitsschritte pro Rüstvorgang.
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Ein weiterer Ansatz für möglichst schnelle und effiziente Rüstvorgänge liegt darin, mögliche Gemeinsamkeiten zwischen vorhergehendem und nachfolgendem Druckauftrag zu identifizieren. Vorhandene Gemeinsamkeiten können dazu führen, dass manche der verwendeten Druckplatten des Vorgängerauftrages auch für den nachfolgenden Auftrag wiederverwendet werden kann. Der Extremfall ist sicherlich der Wiederholungsdruck. In diesem Fall ist überhaupt kein Rüstvorgang, bzw. nur ein sehr eingeschränkter Rüstvorgang, falls Druckfarben nachgefüllt werden müssen, notwendig. Da der Wiederholungsdruck dem Anwender jedoch bekannt ist, liegt hier kein echtes Verbesserungspotenzial vor. Anders verhält es sich jedoch, falls sich vorhergehender und nachfolgender Druckauftrag zwar unterscheiden, jedoch derartige Gemeinsamkeiten haben, dass ein Teil der verwendeten Druckplatten wiederverwendet werden kann.
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Im Offsetdruck wird für den Fall eines mehrfarbigen Druckes das Druckbild in mehrere sogenannte Farbauszüge unterteilt. Das heißt für alle verwendeten Druckfarben, zum Beispiel beim standardmäßigen Vierfarbendruck mit CMYK (cyan, magenta, yellow, key/schwarz), wird ein Farbauszug gebildet und für jeden Farbauszug eine entsprechende Druckplatte produziert, welche dann in dem zugehörigen Druckwerk, welches die entsprechende Farbe in das Druckprodukt einbringt, verwendet wird. Werden nun ähnliche Druckaufträge nacheinander ausgeführt, welche zum Beispiel den Druck identischer Bildobjekte, aber lediglich eines unterschiedlichen Textes, oder umgekehrt, eines identischen Textes bei unterschiedlichen Bildobjekten umfassen, ist ein Teil der für den Druckauftrag zu produzierenden Druckplatten identisch. Bei identischen Bildobjekten umfasst dies zum Beispiel die Druckplatten für die Farbdrucke CMY in einem CMYK-Druckprozess - d.h. für den Fall dass die zu druckenden Texte keinen Farbanteil besitzen, sondern rein mit schwarz gedruckt werden. Diese drei Druckplatten müssten bei einem nachfolgenden Druckauftrag mit identischem Bildobjekt(en) nicht neu produziert werden. Lediglich die Druckplatte für den Farbauszug Schwarz, also die K-Druckplatte, müsste für den geänderten Text neu erstellt werden. Bei diesem Beispiel könnten also drei Druckplatten eingespart werden. Dies würde zum einen den Rüstvorgang deutlich verkürzen, da nur noch eine Druckplatte ausgetauscht werden muss. Zum Anderen ist auch die Produktion der Druckplatten selbst mit Kosten verbunden, welche in diesem Beispiel für drei Druckplatten eingespart werden könnten.
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Die Schwierigkeit besteht allerdings darin, zu identifizieren, ob und welche Druckplatten bei einem Rüstvorgang für einen neuen Druckauftrag eingespart werden können. Die meisten Fälle, bei denen eine Einsparung von neu zu produzierenden Druckplatten möglich ist, umfassen sogenannte Versionsdrucke. Das heißt, das zu druckende Sujet umfasst identische Bildinhalte, bei denen sich lediglich die Texte hinsichtlich ihrer verwendeten Sprachvariante unterscheiden. Solche Möglichkeiten zur Einsparung von zu produzierenden Druckplatten sind relativ leicht zu identifizieren. Jedoch gibt es auch weitere Anwendungsfälle, bei denen die Möglichkeit einer Wiederverwendung von Druckplatten nicht ganz so offensichtlich vorliegt. Zudem muss auch bedacht werden, dass den Anwendern einer Druckmaschine, also üblicherweise den Druckern in einer Druckerei, das Durchführen der Rüstvorgänge als notwendige Standardhandlung derart in Fleisch und Blut übergegangen ist, dass ihnen die Möglichkeit einer Wiederverwendung von Druckplatten als Abänderung von ihrem gewohnten Arbeitsablauf nicht immer sofort bewusst ist. Hier kann eine automatisierte Erkennung von möglicher Druckplattenwiederverwendung eine deutliche Verbesserung der Performance der Druckmaschine hinsichtlich der Abarbeitung der Rüstvorgänge bewirken.
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Aus dem Stand der Technik ist hierzu die deutsche Patentanmeldung
DE 10 2008 019 780 A1 bekannt, welche ein Bebilderungsverfahren für Bogenvarianten versionierter Druckprodukte offenbart. Die vorgestellte Erfindung zeigt ein Bebilderungsverfahren für Druckformen unter Verwendung ausgeschossener Druckbogenvarianten, die wenigstens teilweise verschiedenen Versionen eines zu erzeugenden Druckproduktes zugeordnet sind. Anhand der ausgeschossenen Druckbogen werden eine Basisvariante und eine Anzahl von weitergehenden Varianten bestimmt, anhand derer die für den nachfolgenden Druckauftrag benötigten Druckplatten berechnet werden. Nachteil dieses Verfahrens ist, dass dafür die für den nachfolgenden Druckauftrag erforderlichen Wechseldruckplatten bereits vollständig geplant werden müssen, da ja mit den bereits fertigen, ausgeschossenen Druckbogenvarianten gearbeitet wird. Die für die Produktion gelieferten Inhaltsdaten, meist in Form von JDF-/PDF-Dateien, werden dann daraufhin geprüft, ob sie mit dieser Planung vereinbar sind. Falls nicht, müssen die Daten oder die Planung jeweils korrigiert werden, was insbesondere bei nicht extrem sorgfältig aufbereiteten Daten und einer genau darauf abgestimmten Planung mit viel Aufwand verbunden ist. Zudem kann es gegenüber der Planung zusätzliche Wiederverwendungsmöglichkeiten für die Druckplatten geben, welche mittels dieses Verfahrens nicht erkannt werden.
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Aufgabe ist es daher, ein Verfahren für die Wiederverwendung von Druckplatten für nachfolgende Druckaufträge zu offenbaren, mit welchem eine wesentlich effizientere Identifikation von Wiederverwendungsdruckplatten möglich ist.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur rechnergestützten Herstellung von Druckplatten für mindestens zwei Druckaufträge, welche zur Produktion von Druckprodukten in einer Offsetdruckmaschine geeignet sind und welches die Schritte Berechnen von Vorschaubildern für alle Farbauszüge der herzustellenden Druckplatten aller Druckaufträge aus den Druckauftragsdaten in einem Rechner, Abgleich der Vorschaubilder aller Druckaufträge eines Farbauszuges untereinander durch den Rechner, Aussortieren der Vorschaubilder aller Druckaufträge eines Farbauszuges welche identisch und somit mindestens doppelt vorhanden sind, Senden der Daten der nicht aussortierten Vorschaubilder an einen Plattenbelichter durch den Rechner, Produktion von Druckplatten der verbleibenden Vorschaubilder für alle Druckaufträge im Plattenbelichter und Durchführen der Druckaufträge mit den produzierten Druckplatten in der Offsetdruckmaschine, wobei die Druckplatten von identischen Vorschaubildern eines Farbauszuges für alle Druckaufträge mit identischen Vorschaubildern verwendet werden, umfasst. Grundlage des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dabei die Identifikation von wieder zu verwendenden Druckplatten anhand eines Abgleiches berechneter Vorschaubilder. Diese Vorschaubilder werden für alle Farbauszüge aller Druckaufträge berechnet und dann von einem Rechner farbauszugsweise untereinander abgeglichen. Das heißt, der Rechner nimmt das berechnete Vorschaubild eines ersten Druckauftrages für einen bestimmten Farbauszug und vergleicht es mit dem berechneten Vorschaubild eines nachfolgenden weiteren Druckauftrages für den gleichen jeweiligen Farbauszug. Sind die beiden Vorschaubilder des jeweiligen Farbauszuges identisch, so kann die Druckplatte, welche diesen Farbauszug umsetzt, im zweiten, nachfolgenden Druckauftrag wiederverwendet werden. Der Vorteil dieses Verfahrens gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Vorgehensweisen liegt darin, dass die Wiederverwendungsdruckplatten direkt aus dem Bogenlayout und den realen Inhaltsdaten bestimmt werden. Es muss also nicht eine Annahme für die Wiederverwendung getroffen werden, gegen die dann die Daten geprüft werden und gegebenenfalls die bereits getroffenen Annahmen revidiert werden. Es wird bei der Berechnung der Prozess im Druck nachempfunden, so dass die Ergebnisse sehr zuverlässig sind. Darüber hinaus kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren vermieden werden, dass eine mögliche Plattenwiederverwendung eventuell nicht erkannt und damit nicht genutzt wird, weil bei der Planung von vornherein nicht erkannt wurde, dass sie möglich ist. So können die Aufbereitungszeiten in der Vorstufe sowie Aufwände für die Herstellung der Druckplatten und die Einrichtezeiten für die Rüstvorgänge in der Druckmaschine reduziert werden und zudem das Risiko von Fehldrucken minimiert werden.
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Vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildungen dieser Erfindung ergeben sich aus den zugehörigen Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung und den zugehörigen Zeichnungen.
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Eine bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dabei, dass die berechneten Vorschaubilder aller Druckaufträge eines Farbauszuges pixelweise aufgebaut sind und der Abgleich der berechneten Vorschaubilder eines Farbauszuges untereinander durch den Rechner pixelweise geschieht. Für die Vorschaubilder sind viele verschiedene Formate denkbar. Von deren Format und Aufbau ist direkt die Art des Abgleiches abhängig. Die verbreitetste Variante von Vorschaubildern sind dabei pixelweise aufgebaut, was einen entsprechenden pixelweisen Abgleich der Vorschaubilder untereinander bedingt. Es ist jedoch auch denkbar andere Formate mit abweichendem Format, wie z.B. skalare Vektorgrafiken (SVG) welche xml-, also beschreibend strukturiert sind, zu verwenden. In diesem Fall müsste der Abgleich dann die Interpretation der einzelnen Vorschaubilder beinhalten.
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Eine weitere bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dabei, dass im Fall von Druckaufträgen die einem Druckauftrag für mehrere Versionen eines Druckproduktes entsprechen, die Druckaufträge in einer bestimmten, vorab vorliegenden Reihenfolge gedruckt werden. Für den Fall von Druckaufträgen, bei denen für ein Druckprodukt lediglich mehrere Versionen erzeugt werden sollen, zum Beispiel für eine Broschüre in verschiedenen Sprachen, in der die Bildelemente in den Versionen stets gleich sind, ist normalerweise im Rahmen der Druckauftragsplanung eine bestimmte Reihenfolge für den Druck dieser verschiedenen Versionen vorgegeben. Die verschiedenen Versionen werden dann im Rahmen von mehreren Druckaufträgen in dieser bestimmten Reihenfolge gedruckt und über den separationsweisen Vergleich des Nachfolgers mit dem Vorgänger kann automatisch bestimmt werden, welche Platten entsprechend vom vorhergehenden Druckauftrag für den nachfolgenden Druckauftrag wiederverwendet werden können.
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Eine weitere bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dabei, dass der Rechner anhand der aussortierten Vorschaubilder aller Druckaufträge eines Farbauszuges die optimale Reihenfolge der Abarbeitung der Druckaufträge bestimmt, in welcher die meisten Druckplatten mit dem geringsten Rüstaufwand wiederverwendet werden. Für den Fall, dass es sich bei den mehreren Druckaufträgen nicht um mehrere Versionen eines Druckproduktes handelt und damit im Sinne der Druckauftragsplanung keine bestimmte Reihenfolge vorgegeben ist, bestimmt der Rechner die optimale Reihenfolge der Abarbeitung der Druckaufträge, indem alle Druckbögen der einzelnen Farbauszüge aller Druckaufträge paarweise miteinander verglichen werden. Aus den so gefundenen Wiederverwendungsmöglichkeiten kann dann die Druckreihenfolge bestimmt werden, bei der die meisten Druckplatten für den nachfolgenden Druckauftrag wiederverwendet werden können.
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Eine weitere bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dabei, dass beim pixelweisen Abgleich der Vorschaubilder aller Druckaufträge eines Farbauszuges untereinander Schwellwerte verwendet werden, die eine Toleranzgrenze für den Abgleich definieren. Für den pixelweisen Abgleich der Vorschaubilder aller Druckaufträge macht es Sinn, entsprechende Toleranzschwellwerte zu verwenden, um sicherzugehen, dass nicht Vorschaubilder eines Farbauszuges zweier verschiedener Druckaufträge als verschieden identifiziert werden, wenn es sich lediglich um eine ungenaue Berechnung des Farbwertes im Sinne der Berechnung des Vorschaubildes handelt. Die Schwellwerte, die die Toleranzgrenze für den Abgleich definieren, können dabei sowohl auf die Farbwerte selbst bezogen werden als auch auf beispielsweise eine Anzahl von Pixeln, die sich im pixelweisen Abgleich mindestens unterscheiden müssen, damit zwei Vorschaubilder als verschieden identifiziert werden.
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Eine weitere bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dabei, dass gefundene Unterschiede zwischen den einzelnen Vorschaubildern aller Druckaufträge eines Farbauszuges einem Bediener der Druckmaschine auf einer Anzeige des Leitstandes der Offsetdruckmaschine visualisiert werden. Eine Visualisierung der gefundenen Unterschiede zwischen den einzelnen Vorschaubildern für den Anwender ermöglicht es diesem, den Ablauf des Verfahrens nachzuvollziehen, um gegebenenfalls eingreifen zu können, falls doch einmal fälschlicherweise eine Wiederverwendung von Druckplatten im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens festgestellt wird, welche nicht zutreffend ist oder vom Anmelder nicht gewünscht wird.
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Eine weitere bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dabei, dass die Anzeige dem Display des Rechners der Vorstufe oder einem Display eines Leitstandes der Offsetdruckmaschine entspricht. Die Art der Anzeige kann dabei sowohl einem Rechner der Vorstufe entsprechen oder einem Display eines Leitstandes der Druckmaschine. Im ersten Fall wird dem Anwender schon bei der Planung in der Vorstufe das mögliche Ergebnis angezeigt, im zweiten Fall wiederum bewirkt die Anzeige auf dem Leitstand der Druckmaschine, dass der Anwender, der direkt den Rüstvorgang durchführt, über die Wiederverwendbarkeit von Druckplatten informiert wird.
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Eine weitere bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dabei, dass die Vorschaubilder aus den Druckauftragsdaten der Vorstufe berechnet werden, welche bereits die Daten des Ausschießens und notwendige Kontrollelemente für Druck und Weiterverarbeitung beinhalten. Eine Ergänzung des erfindungsgemäßen Verfahrens erlaubt dabei, die Unterschiede nur innerhalb der Seiten des Endprodukts (Endformatrahmen) zu suchen. Um ein möglichst genaues Vorschaubild erzeugen zu können, wird dieses idealerweise aus den Druckauftragsdaten der Vorstufe berechnet, wo bereits die Daten für das Ausschießen und zu verwendende Kontrollelemente für den Druck und die Weiterverarbeitung mit beinhaltet sind. Zu beachten ist hier, dass es sich hier weiterhin um berechnete Vorschaubilder aus den Druckauftragsdaten der Vorstufe handelt und nicht, wie im aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren, um eine bereits fertig geplante Druckauftragsdatei in PDF-Form, welche kurz vor der Übergabe an den Plattenbelichter steht.
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Eine weitere bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dabei, dass der pixelweise Abgleich der Vorschaubilder aller Druckaufträge eines Farbauszuges untereinander nur die eigentlichen Druckbilddaten einbezieht, während Kontrollelemente für Druck und Weiterverarbeitung ausgespart werden. Der dann vorgenommene pixelweise Abgleich der Vorschaubilder aller Druckaufträge eines Farbauszugs untereinander verwendet jedoch nicht die Kontrollelemente für Druck und Weiterverarbeitung, da diese für die Identifikation von zur Wiederverwendung geeigneten Druckplatten nicht erforderlich ist. Das Aussparen dieser Elemente bedeutet zudem einen Ausschluss möglicher Fehlerquellen und ermöglicht einen effizienteren Abgleich.
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Eine weitere bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dabei, dass das Verfahren auf einer Bogenoffset-Druckmaschine durchgeführt wird. Aber auch wenn das Verfahren bevorzugt auf einer Bogenoffsetdruckmaschine durchgeführt wird, da die einzelnen berechneten Vorschaubilder jeweils auf zu erzeugende Druckbögen angepasst sind, lässt sich das erfindungsgemäße Verfahren dennoch durchaus auch für den Rollenoffset adaptieren.
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Die Erfindung als solche sowie konstruktiv und/oder funktionell vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung werden nachfolgend unter Bezug auf die zugehörigen Zeichnungen anhand wenigstens eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. In den Zeichnungen sind einander entsprechende Elemente mit jeweils denselben Bezugszeichen versehen. Die Zeichnungen zeigen:
- 1: den strukturellen Aufbau eines Systems bestehend aus Druckmaschine, Plattenbelichter und Workflowsystem,
- 2: ein Beispiel eines berechneten Sets aus Vorschaubildern,
- 3: ein Beispiel für mögliche Wiederverwendung von Druckplatten, bei einem Druck verschiedener Druckbogenvarianten,
- 4: das Ergebnis eines pixelweisen Abgleichs im erfindungsgemäßen Verfahren,
- 5: den schematischen Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens
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Der bevorzugte Aufbau des beschriebenen Systems ist in 1 zu sehen. Die Berechnung der Vorschaubilder 6, 7 geschieht auf dem Rechner 4 der digitalen Vorstufe, also üblicherweise im Workflowsystem 5. Es ist in einer weiteren Ausführungsvariante auch möglich, dass die Berechnung auf dem Steuerungsrechner 2 der OffsetDruckmaschine 1 läuft. Das erfindungsgemäße Verfahren läuft konsequenterweise auf dem gewählten Rechner 2, 4 ab, über welchen die Herstellung der Druckplatten 16 in Auftrag gegeben wird. Für das Herstellen der Druckplatten 16 ist der Plattenbelichter 3 zuständig.
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5 zeigt den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens in seiner bevorzugten Ausführungsform. Dabei werden in einem ersten Schritt aus verfügbaren Druckauftrags-/Vorstufendaten 15 Vorschaubilder 6, 7 berechnet. Ein Beispiel für derartige berechnete Vorschaubilder 6, 7, verteilt auf zwei Druckbögen, ist in 2 dargestellt. Nach dem Berechnen der Vorschaubilder 6, 7 kommt es zu einem pixelweisen Abgleich der jeweils vorliegenden Vorschaubilder für jeden Farbauszug 8, 9 zwischen einem vorhergehenden 8 und einem nachfolgenden Druckauftrag 9, wie im unteren Teil von 2 dargestellt. Der Abgleich bezieht sich dabei stets auf einen vorhergehenden und einen nachfolgenden Druckauftrag. Falls in der Vorstufe 5 mehr als zwei Druckaufträge vorliegen, wird der pixelweise Abgleich der einzelnen Farbauszüge jedoch untereinander für alle vorliegenden Druckaufträge in allen möglichen Abgleichskombinationen durchgeführt.
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Ein allgemeiner Ansatz des pixelweisen Abgleichs wird in 3 gezeigt. Die einzelnen Farbauszüge 8, 9 eines jeden Druckauftrages werden aus den berechneten Vorschaubildern 6, 7 untereinander entsprechend verglichen. Zeigen die Ergebnisse des pixelweisen Abgleichs der Vorschaubilder für die Farbauszüge für CMYK 10, 11, 12, 13 dass die Farbauszüge identisch sind, kann die Druckplatte, welche diesen zugeordneten Farbauszug umsetzt, für den nachfolgenden Druckauftrag wiederverwendet werden. Sind sie 10, 11, 12, 13 nicht identisch, muss eine neue Druckplatte im Plattenbelichter 3 erstellt werden.
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Der nächste Schritt im erfindungsgemäßen Verfahren besteht dann darin, die Vorschaubilder 17 der Farbauszüge des jeweils nachfolgenden Druckauftrages auszusortieren, welche mit dem jeweils vorhergehenden Vorschaubild 8 identisch sind und dessen zugeordnete Druckplatte 16 daher wiederverwendet werden kann. Nur die verbleibenden Vorschaubilder, welche die nicht identischen Vorschaubilder repräsentieren und damit deren entsprechende Farbauszüge für die eine Druckplatte erzeugt werden muss, werden dann mittels des Rechners 2, 4 an den Plattenbelichter 3 weitergeschickt. Dort werden für die entsprechenden Vorschaubilder bzw. Farbauszüge die notwendigen Druckplatten erzeugt. Nur mit diesen produzierten Druckplatten wird dann der neue, nachfolgende Druckauftrag durchgeführt. Druckplatten 16, welche vom vorhergehenden Druckauftrag wiederverwendet werden, verbleiben in der Druckmaschine 1 in den jeweiligen Druckwerken. Um welche Druckplatten 16 in welchen Druckwerken es sich dabei handelt, wird dem Drucker in der Druckerei über ein Display im Leitstand der jeweiligen Druckmaschine 1 angezeigt. Es kann ihm jedoch auch als Teil der Dokumentation der Druckauftragsplanung im Workflowsystem 5 mittgeteilt werden.
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In 4 ist ein mögliches Beispiel einer solchen Anzeige in Form eines Differenzbildes aus einem pixelweisem Abgleich 14, welches die Unterschiede zwischen den beiden Druckaufträgen anzeigt, dargestellt. Hierbei wird das Differenzbild 14 aus den erstellten Vorschaubildern 6, 7 für den vorhergehenden und nachfolgenden Druckauftrag erzeugt. Es zeigt genau Art und Ort der Unterschiede zwischen den beiden Druckaufträgen an. Gut ist hier zu sehen, dass die Vorschaubilder, welche von den drei Farbauszügen CMY umgesetzt werden, keinen Unterschied aufweisen, während der entsprechende Text, welcher vom K-Farbauszug dargestellt wird, einen Unterschied aufweist. Dieses wird dann über den Leitstand der Druckmaschine 1 dem Anwender angezeigt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Offsetdruckmaschine
- 2
- Steuerungsrechner der Druckmaschine
- 3
- Plattenbelichter
- 4
- Rechner der Vorstufe
- 5
- Workflowsystem
- 6
- erstellte Vorschaubilder für ersten Druckauftrag
- 7
- erstellte Vorschaubilder für zweiten Druckauftrag
- 8
- erstellte Vorschaubilder des ersten Druckauftrages der einzelnen Farbauszüge für CMYK
- 9
- erstellte Vorschaubilder des zweiten Druckauftrages der einzelnen Farbauszüge für CMYK
- 10
- pixelweiser Abgleich der Vorschaubilder für Farbauszug C
- 11
- pixelweiser Abgleich der Vorschaubilder für Farbauszug M
- 12
- pixelweiser Abgleich der Vorschaubilder für Farbauszug Y
- 13
- pixelweiser Abgleich der Vorschaubilder für Farbauszug K
- 14
- Differenzbild aus pixelweisem Abgleich
- 15
- Vorstufendaten
- 16
- wiederverwendbare Druckplatten
- 17
- ausgewählte Vorschaubilder wiederverwendbarer Druckplatten