DE102017211846A1

DE102017211846A1 - Verfahren zum Drucken eines durch Daten einer Druckdatei vorgegebenen Druckbildes

Info

Publication number: DE102017211846A1
Application number: DE102017211846.6A
Authority: DE
Inventors: Alexander Blank; Frank Huppmann
Original assignee: Koenig and Bauer AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 2017-07-11
Filing date: 2017-07-11
Publication date: 2019-01-17

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Drucken eines durch Daten einer Druckdatei vorgegebenen Druckbildes mittels eines Inkjetdruckverfahrens, wobei ein Maß für eine benötigte Menge an Tinte einer oder mehrerer Farben für das zu druckende Druckbild im Vorfeld kalkuliert und abhängig hiervon für das Drucken eine entsprechende Kompensierung angewendet wird, um die Registerhaltigkeit im anschließenden Druck wieder zu gewährleisten.

Description

Die Erfindung betrifft eine Verfahren zum Drucken eines durch Daten einer Druckdatei vorgegebenen Druckbildes.
Durch die DE 10 2013 214 016 A1 ist es bekannt, eine Streckung eines zu druckenden Druckbilds vorzunehmen um der erwarteten Schrumpfung des bedruckten Papiers bei der Trocknung bereits im Vorfeld zu begegnen.
Abhängig von der aufgetragenen Tintenmenge kann sich bedrucktes Papier nach dem jeweiligen Druckwerk mehr oder weniger stark ausbreiten. Dies kann dazu führen, dass die in mehreren Druckwerken und/oder mehreren Druckköpfen nachfolgend auf das Papier gedruckten Farben nicht mehr registerhaltig zueinander gedruckt werden, falls keine Kompensierung stattfindet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Drucken eines durch Daten einer Druckdatei vorgegebenen Druckbildes zu schaffen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass ein registerhaltiges Drucken ohne großen mechanischen Aufwand ermöglicht wird. Beim Inkjetdruck kann einem durch feuchtigkeitsbedingtes Ausbreiten bedingten Registerfehler entgegen gewirkt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:

1 eine schematische Darstellung einer Druckmaschine für den kommerziellen bzw. industriellen Inkjetdruck am bevorzugten Beispiel einer Rollendruckmaschine;
2 eine schematische Darstellung für die sukzessive Verbreiterung des das Druckbild tragenden Bedruckstoffs mit zunehmender Durchfeuchtung mit Tinte;
3 eine schematische Darstellung für die Kompensation der durch den sukzessiven Auftrag von Tinte bedingten Verbreiterung.

Eine Druckmaschine umfasst ein oder mehrere Druckwerke 01, durch welches ein Bedruckstoff 02, z. B. eine Bedruckstoffbahn 02, nacheinander auf einer selben oder auf beiden Seiten im Inkjet-Verfahren bedruckbar ist, eine Bedruckstoffvorlage 03, z. B. einen Rollenwechsler 03, eine nachgelagerte Produktaufnahme 04, welche durch eine Weiterverarbeitung oder wie beispielhaft dargestellt durch einen Aufwickler 04 gegeben sein kann, sowie vorzugsweise einen dem jeweiligen Druckwerk 01 im Bedruckstoffweg nachgeordneten Trockner 06. Das Druckwerk 01 umfasst für den Mehrfarbendruck eine Mehrzahl von in Bedruckstofftransportrichtung hintereinander angeordneter Druckköpfen 07 mit jeweils einer oder mehreren Düsen zur gesteuerten Abgabe der Tinte.
Um einem durch Ausbreitung des bedruckten Papiers (z. B. auch als Fan-Out bezeichnet) verursachten Registerfehler bereits im Vorfeld zu begegnen, wird die benötigte bzw. zu verwendende Menge an Farbe C (Cyan); M (Magenta); B (Black); Y (Yellow) einer zu druckenden Datei - vorzugsweise für jede Farbe C; M; B; Y aufgelöst nach Farbauszügen (C; M; B; Y) - im Vorfeld kalkuliert und abhängig hiervon - vorzugsweise aufgelöst nach Farbauszügen - vor dem Rasterprozesses in der Druckvorstufe 08 oder bei der Datenverarbeitung in der Druckkopfsteuerung 09 eine entsprechende Kompensierung angewendet, um die Registerhaltigkeit im anschließenden Druck wieder zu gewährleisten.
In der ersten, bevorzugten Ausführung erfolgt die Kompensierung vor oder während dem in der Druckvorstufe 08 durchzuführenden Rasterprozess durch Skalieren von Farbauszügen des zu druckenden Druckbildes. Bevorzugt erfolgt dabei vor Kalkulation eine Zerlegung des Druckbildes in Farbauszüge und nach einer für den jeweiligen Farbauszug spezifischen Skalierung zumindest eines Teils der Farbauszüge mit eine Rekombination der zumindest zum Teil skalierten Farbauszüge erfolgt und das Ergebnis hieraus dem Rasterprozess zugrunde gelegt wird eine Rekombination der zumindest zum Teil skalierten Farbauszüge, wobei das Ergebnis hieraus dem Rasterprozess zugrunde gelegt wird.
In einer Alternative kann die Kompensierung ggf. bei der Datenverarbeitung in der Druckkopfsteuerung 09 erfolgen, indem eine Skalierung in der Adressierung der für den Druck eines Farbauszuges anzusteuernden Inkjet-Düsen vorgenommen wird.
Anhand von Druckbilddaten des farbigen Druckbildes, insbesondere der noch unkorrigierten Bilddaten, werden Farbanteile für mehrere nacheinander zu druckende Farben C; M; B; Y ermittelt, wobei aus dem Farbanteil wenigstens einer der Farben C; M; B; Y über einen hinterlegten Zusammenhang (z. B. tabellarisch oder funktional) ein Skalierungsfaktor für eine Streckung des Druckbildes zumindest in Querrichtung ermittelt und dieser zur Kompensation herangezogen wird. Die Skalierungsfaktoren für zwei oder mehr unterschiedliche Farbauszüge sind z. B. voneinander verschieden.
Hierzu werden die Farbanteile bevorzugt aus in der Druckdatei, insbesondere einer PDF-Datei, vorliegenden und sämtliche Farben C; M; B; Y des Druckbildes berücksichtigenden Bildinformationen ermittelt, insbesondere berechnet.
Die Skalierung zweier nacheinander aufzutragender Farbauszüge erfolgt insbesondere derart, dass das Druckbild des früher aufzutragenden Farbauszuges gegenüber dem des später aufzutragenden Farbauszuges eine kleinere Breite aufweist.
Beispielsweise erfährt der Farbauszug für eine zuletzt aufzutragende Farbe Y keine Skalierung bzw. eine Streckung mit dem Faktor 100 %, während der Farbauszug für eine zuvor aufzutragende Farbe C; M; B zur Kompensation eine Skalierung mit einem Skalierungsfaktor kleiner 100 %, also einer Stauchung des Druckbildes, erfährt.
Bezugszeichenliste

01: Druckwerk
02: Bedruckstoff, Bedruckstoffbahn
03: Bedruckstoffvorlage, Rollenwechsler
04: Produktaufnahme, Aufwickler
05: -
06: Trockner
07: Druckkopf
08: Druckvorstufe
09: Druckkopfsteuerung
C: Farbe, erste, Cyan
M: Farbe, zweite, Magenta
B: Farbe, dritte, Black
Y: Farbe, vierte, Yellow

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102013214016 A1 [0002]

Claims

Verfahren zum Drucken eines durch Daten einer Druckdatei vorgegebenen Druckbildes mittels eines Inkjetdruckverfahrens, wobei ein Maß für eine benötigte Menge an Tinte einer oder mehrerer Farben (C; M; B; Y) für das zu druckende Druckbild im Vorfeld kalkuliert und abhängig hiervon für das Drucken eine entsprechende Kompensierung angewendet wird, um die Registerhaltigkeit im anschließenden Druck wieder zu gewährleisten.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kompensierung vor dem in der Druckvorstufe (08) durchzuführenden Rasterprozess durch Skalieren einzelner Farbauszüge des zu druckenden Druckbildes erfolgt.
Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass vor Kalkulation eine Zerlegung des Druckbildes in Farbauszüge und nach Skalierung zumindest eines Teils der Farbauszüge eine Rekombination der zumindest zum Teil skalierten Farbauszüge erfolgt und das Ergebnis hieraus dem Rasterprozess zugrunde gelegt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kompensierung bei der Datenverarbeitung in der Druckkopfsteuerung (09) erfolgt, indem eine Skalierung in der Adressierung der für den Druck eines Farbauszuges anzusteuernden Inkjet-Düsen vorgenommen wird.
Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass anhand von Druckbilddaten des farbigen Druckbildes Farbanteile für mehrere nacheinander zu druckende Farben (C; M; B; Y) ermittelt werden und aus dem Farbanteil wenigstens einer der Farben (C; M; B; Y) über einen hinterlegten Zusammenhang ein Skalierungsfaktor für eine Streckung des Druckbildes zumindest in Querrichtung ermittelt und zur Kompensation herangezogen wird.
Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbanteile aus in der Druckdatei, insbesondere einer PDF-Datei, vorliegenden und sämtliche Farben (C; M; B; Y) berücksichtigenden Bildinformationen ermittelt, insbesondere berechnet werden.
Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Skalierung zweier nacheinander aufzutragender Farbauszüge derart erfolgt, dass das Druckbild des früher aufzutragenden Farbauszuges gegenüber dem des später aufzutragenden Farbauszuges eine kleinere Breite aufweist.
Verfahren nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Farbauszug für eine zuletzt aufzutragende Farbe (Y) keine Skalierung bzw. eine Streckung mit dem Faktor 100 % erfährt, während der Farbauszug für eine zuvor aufzutragende Farbe (C; M; B) zur Kompensation eine Skalierung mit einem Skalierungsfaktor kleiner 100 %, also einer Stauchung des Druckbildes, erfährt.