Beschreibung
Verfahren zum Abrechnen eines Kommunikations-Dienstes
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abrechnen eines vom einem Dienstnetz zu organisierenden Kommunikations-Dienstes, wobei ein dienstnutzerseitiger Zugriff auf das Dienstnetz über ein mit dem Dienstnetz verbundenes Zugangsnetz erfolgt.
Es ist beispielsweise von Mobilfunknetzen der dritten
Generation (z.B. von UMTS-Netzen) allgemein bekannt, dass ein Dienstnetz, welches Kommunikations-Dienste für Dienstnutzer organisiert und diese Dienste auch erkennt, über ein Zugangsnetz mit den Kommunikationsendgeräten der Dienstnutzer verbunden ist. Bei dem Dienstnetz kann es beispielsweise um eine IM-Domain oder ein IM-Subsystem des UMTS- Kommunikationsnetzes handeln; das Zugangsnetz kann beispielsweise als ein GPRS-Netz ausgebildet sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem auf eine einfache und zuverlässige Art und Weise von einem derartigen Dienstnetz zu organisierende Kommunikationsdienste abgerechnet werden können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren der eingangs angegebenen Art, bei dem einem Dienstnutzungswunsch eines mit dem Zugangsnetz verbundenen Kommunikationsendgerätes ein Kennzeichen zugeordnet wird, von dem Zugangsnetz der Dienstnutzungswunsch und das Kennzeichen zu dem Dienstnetz übertragen werden, von dem Dienstnetz eine
Erbringung eines dem Dienstnutzungswunsch entsprechenden gewünschten Dienstes unter Nutzung des Zugangsnetzes organisiert wird, von dem Dienstnetz zum Abrechnen des Dienstes mindestens eine das Kennzeichen enthaltende Dienst- Abrechnungsnachricht an eine Abrechnungseinheit übertragen wird, von dem Zugangsnetz zum Abrechnen der Nutzung des Zugangsnetzes mindestens eine das Kennzeichen enthaltende
Zugangs-Abrechnungsnachricht an die Abrechnungseinheit übertragen wird, von der Abrechnungseinheit aufgrund des Kennzeichens die im Zusammenhang mit dem Dienstnutzungswunsch aufgetretenen Dienst-Abrechnungsnachrichten und Zugangs- Abrechnungsnachrichten erkannt werden, und von der
Abrechnungseinheit diese Dienst-Abrechnungsnachrichten und Zugangs-Abrechnungsnachrichten gemeinsam abgerechnet werden. Hierbei werden vorteilhafterweise von der Abrechnungseinheit die Dienstabrechnungs-Nachrichten und die Zugangs- Abrechnungsnachrichten gemeinsam abgerechnet, so dass ein
Nutzer des Kommunikationsendgerätes (Dienstnutzer) für seinen Dienstnutzungswunsch auch nur eine Abrechnung erhält, wodurch sich eine für den Dienstnutzer besonders einfache Abrechnung ergibt .
Das Verfahren kann derart ausgestaltet sein, dass der dienstnutzerseitige Zugriff auf das Dienstnetz durchgeführt wird, indem bei einem Anmelden des Kommunikationsendgerätes bei dem Zugangsnetz von diesem mindestens eine dienstindividuelle Verbindung zwischen dem
Kommunikationsendgerät und dem Dienstnetz aufgebaut wird, der Dienstnutzungswünsch von dem Zugangsnetz über die mindestens eine Verbindung zu dem Dienstnetz übertragen wird, als Kennzeichen ein Kennzeichen verwendet wird, welches mit der mindestens einen Verbindung verknüpft ist, und zu der
Erbringung des Dienstes die mindestens eine Verbindung des Zugangsnetzes genutzt wird. Hierbei ist insbesondere vorteilhaft, dass als Kennzeichen ein Kennzeichen verwendet wird, welches mit der Verbindung verknüpft wird. Die im Zusammenhang mit dem Dienstnutzungswunsch und mit der
Diensterbringung auftretenden Daten werden nämlich über die Verbindung durch das Zugangsnetz transportiert und können somit auf besonders einfache Art und Weise mit dem gewünschten Dienst in Verbindung gebracht werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch so ausgestaltet sein, dass den Abrechnungsnachrichten jeweils ein
Identifikationsmerkmal des Kommunikationsendgerätes zugefügt wird. Hierbei ist insbesondere vorteilhaft, dass der Abrechnungseinheit direkt Informationen über das Kommunikationsendgerät geliefert werden, so dass die Abrechnungseinheit diese Informationen nicht beispielsweise über das Kennzeichen und die Zuordnung von dem Kennzeichen zu dem Dienstnutzungswunsch ermitteln muss.
Das Verfahren kann auch derart ausgestaltet sein, dass von der Abrechnungseinheit die Abrechnungsnachrichten zeitlich nach der Erbringung des Dienstes abgerechnet werden. Dadurch eignet sich vorteilhafterweise das Verfahren insbesondere für eine Vergebührung nach Diensterbringung, eine sogenannte „Postpaid-Vergebührung" .
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch so durchgeführt werden, dass der Dienstnutzungswunsch unter Nutzung eines „Session Initiation Protocol" genannten
Kommunikationsprotokolls zu dem Dienstnetz übertragen wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch derart ausgestaltet sein, dass das Kennzeichen unter Nutzung eines Go-Interfaces zu dem Dienstnetz übertragen wird.
Das Verfahren kann auch so gestaltet sein, dass von dem Dienstnetz ein Dienst in Form eines Erstellens einer Telefonverbindung zwischen dem Kommunikationsendgerät und einem weiteren Kommunikationsendgerät organisiert wird. Dadurch eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere für die Durchführung von Telefondiensten (z.B. Audio-Telefonie, Video-Telefonie) zwischen zwei Endgeräten.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch derart ausgestaltet sein, dass von dem Dienstnetz ein Dienst in Form einer Datenübertragung zu dem Kommunikationsendgerät organisiert wird. Dadurch eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren auch für sogenannte Content-Dienste, das sind Dienste, bei denen
einem Nutzer bestimmte Informationsinhalte übermittelt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch derart ausgestaltet sein, dass die Dienst-Abrechnungsnachrichten und Zugangs- Abrechnungsnachrichten gemeinsam abgerechnet werden, indem einem Betreiber des Kommunikationsendgerätes ein Zahlbetrag in Rechnung gestellt wird, der Zahlbetragsanteile für die Diensterbringung und Zahlbetragsanteile für die Nutzung des Zugangsnetzes enthält. Das hat insbesondere den Vorteil, dass ein Betreiber (Nutzer) des Kommunikationsendgerätes pro benutztem Dienst nur einen Zahlbetrag in Rechnung gestellt bekommt, wobei dieser Zahlbetrag Zahlbetragsanteile sowohl für die Diensterbringung als auch für die Nutzung des Zugangsnetzes enthält. Die Aufteilung des Zahlbetrages in die Zahlbetragsanteile kann zu einem späteren Zeitpunkt von einem Betreiber der Abrechnungseinheit vorgenommen werden; vertraglich kann geregelt sein, wie der Zahlbetrag an z.B. einen Betreiber des Dienstnetzes und einen Betreiber des Zugangsnetzes aufzuteilen ist.
Die oben genannte Aufgabe wird ebenfalls erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren der eingangs angegebenen Art, bei dem einem Dienstnutzungswunsch eines mit dem Zugangsnetz verbundenen Kommunikationsendgerätes von dem Zugangsnetz ein Kennzeichen zugeordnet wird, von dem Zugangsnetz der Dienstnutzungswunsch zu dem Dienstnetz übertragen wird, von einem ersten Erfassungsknoten des Zugangsnetzes eine das Kennzeichen enthaltende Zugangsnetz-Nachricht zu einer Abrechnungseinrichtung übertragen wird, die ein dem
Kommunikationsendgerät zugeordnetes Guthabenkonto verwaltet, von dem Zugangsnetz das Kennzeichen zu dem Dienstnetz übertragen wird, von einem zweiten Erfassungsknoten des Dienstnetzes eine das Kennzeichen enthaltende Dienstnetz- Nachricht zu der Abrechnungseinrichtung übertragen wird, von der Abrechnungseinrichtung aufgrund des mit der Zugangsnetz-Nachricht und der Dienstnetz-Nachricht
übertragenen Kennzeichens erkannt wird, dass der erste und der zweite Erfassungsknoten mit dem Diensterfüllungswunsch in Verbindung stehen, von der Abrechnungseinrichtung einer oder mehrere der Erfassungsknoten mit einer Erfassung eines Abrechnungsbetrages beauftragt werden, von dem Dienstnetz eine Erbringung eines dem Dienstnutzungswunsch entsprechenden gewünschten Dienstes unter Nutzung des Zugangsnetzes organisiert wird, von den beauftragten Erfassungsknoten Abrechnungsbeträge erfasst werden, und von der Abrechnungseinrichtung die erfassten Abrechnungsbeträge über das Guthabenkonto abgerechnet werden. Hierbei ist insbesondere vorteilhaft, dass von der Abrechnungseinrichtung festgelegt werden kann, welcher oder welche der Erfassungsknoten mit einer Erfassung des Abrechnungsbetrages beauftragt werden, so dass für Netze, für die keine
Abrechnung gewünscht wird, die Abrechnung dadurch unterbunden werden kann, dass deren Erfassungsknoten nicht mit einer Erfassung eines Abrechnungsbetrages beauftragt werden. Die Abrechnungseinrichtung kann also die Abrechnung für bestimmte Netze (beispielsweise für das Zugangsnetz) gleichsam
„abschalten" .
Das erfindungsgemäße Verfahren kann derart ausgestaltet sein, dass der dienstnutzerseitige Zugriff auf das Dienstnetz durchgeführt wird, indem bei einem Anmelden des
Kommunikationsendgerätes bei dem Zugangsnetz von diesem mindestens eine dienstindividuelle Verbindung zwischen dem Kommunikationsendgerät und dem Dienstnetz aufgebaut wird, der Dienstnutzungswunsch von dem Zugangsnetz über die mindestens eine Verbindung zu dem Dienstnetz übertragen wird, als
Kennzeichen ein Kennzeichen verwendet wird, welches mit der mindestens einen Verbindung verknüpft ist, und zu der Erbringung des Dienstes die mindestens eine Verbindung des Zugangsnetzes genutzt wird.
Bei dem anmeldungsgemäßen Verfahren kann auch den Registriernachrichten jeweils ein Identifikationsmerkmal des Kommunikationsendgerätes zugefügt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch so gestaltet sein, dass von den beauftragten Erfassungsknoten die Abrechnungsbeträge begleitend zur Erbringung des Dienstes erfasst werden. Vorteilhafterweise kann das erfindungsgemäße Verfahren dadurch bei einer Abrechnung über Guthabenkonten („Prepaid-Charging" ) angewandt werden, da bei derartigen
Guthabenkonten die Abrechnung unmittelbar bei Erbringung des Dienstes erfolgen muss .
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch so gestaltet sein, dass der Dienstnutzungswunsch unter Nutzung eines „Session Initiation Protocol" genannten Kommunikationsprotokolls zu dem Dienstnetz übertragen wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch so durchgeführt werden, dass das Kennzeichen unter Nutzung eines Go- Interfaces zu dem Dienstnetz übertragen wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können von dem Dienstnetz Dienste in Form eines Erstellens von Telefonverbindungen zwischen verschiedenen Kommunikationsendgeräten oder auch Dienste in Form einer Datenübertragung zu dem Dienstnutzer- Kommunikationsendgerät organisiert werden. Damit eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhafterweise sowohl für die Abrechnung von Telefoniediensten und sogenannten „Content-Diensten" .
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch so durchgeführt werden, dass von der Abrechnungseinrichtung die Beauftragung des oder der Erfassungsknoten mit der Erfassung des
Abrechnungsbetrages dynamisch während der Diensterbringung geändert werden kann. Dabei ist vorteilhaft, dass die Art der
Abrechnung während einer Diensterbringung z.B. bei Auftreten von Ereignissen oder zeitabhängig geändert werden kann.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung ist in
Figur 1 ein Ausführungsbeispiel eines Ablaufes des erfindungsgemäßen Verfahrens mit schematisch dargestellten Kommunikationsnetzen und in der Figur 2 ein Ausführungsbeispiel eines weiteren Ablaufes des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt .
Im linken Teil der Figur 1 ist ein Zugangsnetz 1 und im rechten Teil der Figur 1 ein Dienstnetz 2 dargestellt. Dabei soll unter einem Zugangsnetz ein solches Kommunikationsnetz verstanden werden, welches einem Dienstnutzer die Möglichkeit bietet, Zugang zu einem Dienstnetz zu erlangen. Zugangsnetze werden auch als Access-Netze bezeichnet. Unter einem Dienstnetz soll ein Kommunikationsnetz verstanden werden, welches Kommunikations-Dienste für einen Dienstnutzer organisiert oder erbringt. Dabei stellt das Dienstnetz sogenannte Basisnetzwerksdienste zur Verfügung (dies sind z.B. die Nutzerauthentifizierung, das Mobilitätsmanagement, die Sicherstellung einer bestimmten Übertragungsqualität (quality of service) ,
Vergebührungsdienste und Interworking-Dienste (wie z.B. routing oder roaming) . Das Dienstnetz kann ebenso sogenannte Endnutzerdienste wie Informationsübertragungsdienste, „video on demand"-Dienste oder Spiele bereitstellen; derartige Endnutzerdienste können aber auch von einem mit dem
Dienstnetz verbundenen weiteren Dienstanbieter für den Dienstnutzer bereitgestellt werden. Beispiele für Zugangsnetze sind GPRS-Netze (GPRS = General Packet Radio Service) , Wireless LAN (LAN = Local Area Network) oder Kabelnetze. Ein Beispiel für ein Dienstnetz ist das in
Mobilfunknetzen der dritten Generation UMTS (UMTS = Universal Mobile Telecommunications Service) benutzte IM-Domain-Netz
(IM = IP Multimedia) , welches auch als IMS-Netz (IMS = IM Subsystem) bezeichnet wird.
In einem derartigen Dienstnetz kann beispielsweise eine zeitbasierte Vergebührung vorgenommen werden, das heißt, Kommunikationsverbindungen werden nach ihrer Länge (beispielsweise im 10-Sekunden-Takt) abgerechnet. In Zugangsnetzen kann beispielsweise eine volumenbasierte Gebührenabrechnung vorgenommen werden, das heißt, die durch das Zugangsnetz übertragenen Daten werden entsprechend ihres Datenvolumens (beispielsweise in Megabytes angegeben) abgerechnet .
Wenn von einem Kommunikationsendgerät 5 aus ein Dienst eines mit dem Dienstnetz verbundenen Dienst-Servers 7 in Anspruch genommen werden soll, so wird von dem Kommunikationsendgerät 5 ein Dienstnutzungswunsch D an das Zugangsnetz 1 gesendet. (An der Stelle des Dienst-Servers 7, der z.B. einem Inhalte- Anbieter (Content-Provider) zugeordnet sein kann, kann auch ein anderer Kommunikationsnetz-Teilnehmer stehen, wenn der
Dienst z.B. im Durchführen eines Video-Telfonats besteht.)
Bei dem Dienstnutzungswunsch D kann es sich beispielsweise um eine nach dem SIP-Protokoll (SIP = Session Initiation Protocol) aufgebaute Nachricht „SIP-Invite" handeln. Der Dienstnutzungswunsch D enthält eine dem Dienst zugeordnete Adresse, beispielsweise eine dem Dienst zugeordnete SIP-URL (URL = Uniform Ressource Locator) oder auch eine Diensttelefonnummer. Von dem Zugangsnetz wurde bereits beim Einbuchen (Anmelden) des Kommunikationsendgerätes eine
Verbindung V (ein sogenannter „PDP-Context" (PDP = Packet Data Protocol) zwischen dem Kommunikationsendgerät 5 und dem Dienstnetz 2 hergestellt. Diese Verbindung V verbindet das Kommunikationsendgerät 5 über ein „Radio Network System" RNS über eine Vermittlungsstelle SGSN (SGSN = Serving GPRS Support Node) mit einem Verbindungsknoten GGSN (GGSN = Gateway GPRS Support Node) . Diese Verbindung V erhält eine
eindeutige Identifikationsnummer zugeordnet (die sogenannte GPRS_Charging_ID) . Diese Nummer identifiziert die Verbindung (den PDP-Context) eindeutig bezüglich des jeweils verwendeten Verbindungsknoten GGSN. Zusammen mit einer Adresse des Verbindungsknoten GGSN („GGSN_Address") bildet die
GPRS_Charging_Id also ein global eindeutiges Kennzeichen K, welches der Verbindung V und dem über die Verbindung V transportierten Dienstnutzungswunsch D zugeordnet wird. (Kennzeichen = Kombination aus GPRS_Charging_ID und GGSN_Address) In dem Zugangsnetz liegt also die Information vor, dass über die Verbindung V Daten übermittelt werden, welche zu dem Dienstnutzungswunsch D des Kommunikationsendgerätes 5 gehören.
Der Dienstnutzungswunsch D wird nun vom Verbindungsknoten
GGSN des Zugangsnetzes 1 über eine SIP-Schnittstelle an einen Empfangsknoten P-CSCF (P-CSCF = Proxy-Call Session Control Function) übertragen. Von diesem Empfangsknoten P-CSCF wird der Dienstnutzungswunsch zu einem Steuerungsknoten S-CSCF (S- CSCF = Serving- Call Session Control Function) weitergeleitet. Der Steuerungsknoten S-CSCF baut daraufhin eine SIP-Verbindung 8 zu dem Dienstserver 7 auf, so dass nun eine durchgehende Signalisierungsverbindung zwischen dem Kommunikationsendgerät 5 und dem Dienstserver 7 besteht. Der DienstServer 7 kann nun den gewünschten Dienst für das
Kommunikationsendgerät 5 erbringen, wobei die Erbringung dieses Dienstes von dem Dienstnetz 2 organisiert wird.
Von dem Verbindungsknoten GGSN wird über eine weitere Verbindung 9 das Kennzeichen K zu dem Empfangsknoten P-CSCF des Dienstnetzes 2 übertragen. Die Verbindung 9 kann z.B. unter Verwendung eines „Go-Interfaces" realisiert sein, wie es in der Druckschrift „3GPP TS 23.207" V5.0.0 (2001-06);
Technical Specification; 3rd Generation Partnership Project; Technical Specification Group Services and System Aspects;
End-to-End QoS Concept and Architecture; (Release 5), insb .
auf den Seiten 15 bis 17 beschrieben ist . Der Empfangsknoten
P-CSCF überträgt dieses Kennzeichen K zu dem Steuerungsknoten
S-CSCF. Eine Möglichkeit hierfür ist, dass der Empfangsknoten
P-CSCF das Kennzeichen K den Dienstenutzungswunsch D hinzufügt und das Kennzeichen K zusammen mit dem
Dienstenutzungswunsch D zu dem Steuerungsknoten S-CSCF übertragen wird. Es ist aber auch möglich, dass das
Kennzeichen K mit Hilfe einer weiteren Nachricht von dem
Empfangsknoten P-CSCF zu dem Steuerungsknoten S-CSCF übertragen wird. Nun liegen in dem Dienstnetz 2 (zum Beispiel bei dem Steuerungsknoten S-CSCF) die Informationen vor, dass dem Dienstnutzungswunsch D des Kommunikationsendgerätes 5 ein
Kennzeichen K zugeordnet ist.
Zur Erbringung des gewünschten Dienstes durch den
Dienstserver 7 wird nun eine Nutzdatenverbindung 12 zwischen dem Kommunikationsendgerät 5 und dem Dienstserver 7 aufgebaut, welche durch eine strichpunktierte Linie dargestellt ist. Diese Nutzdatenverbindung 12 erstreckt sich von dem Kommunikationsendgerät 5 über die Verbindung V des
Zugangsnetzes 1 zu dem Dienstnetz 2. Ab dem Verbindungsknoten GGSN werden die Nutzdaten jedoch über einen anderen Weg transportiert, als die zur Signalisierung verwendeten SIP- Nachrichten (z.B. der Dienstnutzungswunsch). In der Figur ist dargestellt, wie Nutzdaten über verschiedener Router 14 und 16 zu dem Dienstserver 7 gelangen können oder von diesem zum Kommunikationsendgerät 5 gelangen können. Bei dem Router 16 kann es sich beispielsweise um einen Firewall-Server handeln.
Bei diesem Ausführungsbeispiel soll der gewünschte Dienst darin bestehen, dass der Dienstserver 7 einen Videofilm zu dem Kommunikationsendgerät 5 über die Nutzdatenverbindung 12 überträgt. Um den Dienst abzurechnen, sendet der Steuerungsknoten S-CSCF eine Dienstabrechnungsnachricht 18 (ein sogenanntes Gebührenticket) an eine Abrechnungseinheit
20. Die Dienstabrechnungsnachricht 18 enthält neben Informationen über den abzurechnenden Dienst das Kennzeichen K und ein Identifikationsmerkmal I-KEG (z.B. dessen MSISDN) des Kommunikationsendgerätes 5. In dieser Dienst- Abrechnungsnachricht 18 wird der Dienst der
Filmbereitstellung durch den Dienstserver 7 sowie die Film- Nutzdatenübertragung vom Dienstserver 7 bis zum Zugangsnetz GPRS abgerechnet. Die Film-Nutzdaten werden von dem Zugangsnetz 1 transparent zu dem Kommunikationsendgerät 5 weitergeleitet. Aus Sicht des Zugangsnetzes findet eine
Datenübertragung mit einer bestimmten Datenmenge statt. Um diesen Transport-Dienst durch das Zugangsnetz abzurechnen, sendet die Vermittlungsstelle SGSN eine Zugangs- Abrechnungsnachricht 22, welche ebenfalls das Kennzeichen K und das Identifikationsmerkmal I-KEG des
Kommunikationsendgerätes 5 enthält, an die Abrechnungseinheit 20. Auch bei der Zugangsabrechnungsnachricht 22 kann es sich um ein sogenanntes Gebührenticket handeln. Die Abrechnungseinheit 20 speichert neben der Dienst- Abrechnungsnachricht 18 auch die Zugangsabrechnungsnachricht
22. Es können jeweils sowohl von der Vermittlungsstelle SGSN als auch von dem Steuerungsknoten S-CSCF zur Dienstabrechnung eines Dienstes mehrere Abrechnungsnachrichten an die Abrechnungseinheit 20 gesendet werden. Zu einem Zeitpunkt nach der Diensterbringung ermittelt die Abrechnungseinheit 20 unter allen in ihr gespeicherten Abrechnungsnachrichten diejenigen Abrechnungsnachrichten, die mit dem Film- Lieferungsdienst für das Kommunikationsendgerät 5 zusammenhängen. Dies geschieht, indem die Abrechnungseinheit 20 alle Abrechnungsnachrichten ermittelt, die das Kennzeichen
K beinhalten. Nun kann die Abrechnungseinheit 20 die Dienst- Abrechnungsnachricht 18, die Zugangs-Abrechnungsnachricht 22 und eventuell weitere im Zusammenhang mit dem Dienstnutzungswunsch D aufgetretene Abrechnungsnachrichten abrechnen, indem sie in diesen Abrechnungsnachrichten enthaltene AbrechnungsInformationen zusammenfasst, daraus einen Zahlbetrag bestimmt und diesen Zahlbetrag einem
Betreiber des Kommunikationsendgerätes 5 in Rechnung stellt. Dieser Zahlbetrag enthält dann Zahlbetragsanteile für den Dienst des Bereitsteilens des Filmes, des Übertragens des Filmes von dem Dienstserver 7 bis zum Zugangsnetz 1 und auch die Zahlbetragsanteile für die Nutzung des Zugangsnetzes 1 zur transparenten Weiterleitung der Filmdaten an das Kommunikationsendgerät 5. Diese Art der Dienstabrechnung wird auch als Postpaid-Abrechnung bezeichnet, da die eigentliche Abrechnung nach der Erbringung des Dienstes und also im Allgemeinen nach dem Abbau der Kommunikationsverbindung zwischen dem Kommunikationsendgerät 5 und dem Dienstserver 7 erfolgt .
In Figur 2 soll ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens näher erläutert werden, bei dem eine sogenannte Prepaid-Abrechnung eines gewünschten Dienstes erfolgt. In der Figur 2 ist links wieder das Zugangsnetz 1 und rechts das Dienstnetz 2 aus der Figur 1 dargestellt. Im Unterschied zur Figur 1 wird bei dem nun zu beschreibenden Verfahren jedoch keine Postpaid-Abrechnungseinheit 20 der
Figur 1 verwendet, sondern das Dienstnetz 2 verfügt über eine Abrechnungseinrichtung SIP-AS, die als SIP- Application Server realisiert ist (SIP-AS = SIP-Application Server) . Ein derartiger SIP-Application Server wird auch als Prepaid- Server bezeichnet und verwaltet ein vorausbezahltes
Guthabenkonto GK, welches dem Kommunikationsendgerät 5 zugeordnet ist. Ein solcher SIP-Application Server stellt jedoch nur ein Beispiel für eine solche Abrechnungseinrichtung dar, es können z.B. auch anders realisierte Prepaid-Server verwendet werden. Bei einer
Prepaid-Abrechnung zahlt ein Betreiber des Kommunikationsendgerätes 5 vorab einen bestimmten Guthabenbetrag auf das dem Kommunikationsendgerät 5 zugeordnetes Guthabenkonto GK ein und während der Erbringung des Dienstes, das heißt, während die
Kommunikationsverbindungen zwischen dem Kommunikationsendgerät 5 und dem Dienstserver 7 aufgebaut
sind und beispielsweise Daten von dem Dienstserver 7 zu dem Kommunikationsendgerät 5 übertragen werden, wird entsprechend des Dienstfortschrittes der Guthabenkontenstand verringert, indem beispielsweise Geld, Guthaben-Sekunden oder Guthaben- Megabyte von dem Guthabenkonto abgebucht werden.
Der Anfang des anmeldungsgemäßen Verfahrens bei diesem Ausführungsbeispiel entspricht dem im Zusammenhang mit der Figur 1 beschriebenen Ausführungsbeispiel. Beim Einbuchen des Kommunikationsendgerätes 5 wird also die Verbindung V zwischen dem Kommunikationsendgerät 5 und dem Dienstnetz 2 aufgebaut. Dieser Verbindung und dem Dienstnutzungswunsch D wird das Kennzeichen K in bekannter Weise zugeordnet und der Dienstnutzungswunsch D wird in bekannter Weise vom Kommunikationsendgerät 5 über das Radio Network System RNS bis zu der Vermittlungsstelle SGSN geleitet. Der Vermittlungsstelle SGSN ist nun bekannt, dass von dem Kommunikationsendgerät KEG aus eine Kommunikationsverbindung aufgebaut werden soll. Der Vermittlungsstelle SGSN ist nicht bekannt, zu was für einen Ziel diese Kommunikationsverbindung aufgebaut werden soll, da über die Verbindung V die Nachrichten des Kommunikationsendgerätes 5 lediglich transparent weitergeleitet und von den Netzelementen des Zugangsnetzes 1 jedoch nicht ausgewertet werden. Dem Zugangsnetz 1 ist jedoch auch bekannt, dass der Verbindung V das Kennzeichen K zugeordnet ist. Die Vermittlungsstelle SGSN des Zugangsnetzes 1 schickt nun eine Zugangsnetz-Nachricht 30, die beispielsweise nach dem CAP-Standard aufgebaut sein kann (CAP = Camel Application Protocol) an die Abrechnungseinrichtung SIP-AS des Dienstnetzes 2. Eine derartige Nachricht 30 wird auch als „Access Charging Nachricht" bezeichnet. Mit der Zugangsnetznachricht 30 wird die Kennung K und ein Identifikationsmerkmal I-KEG des Kommunikationsendgerätes 5 zu der Abrechnungseinrichtung SIP- AS (Prepaid-Server) übertragen. Dem Prepaid-Server SIP-AS ist nun bekannt, dass das über das Identifikationsmerkmal I-KEG identifizierbare Kommunikatiosendgerät 5 einen Ruf aufbauen
möchte und dass dieser Ruf durch das Kennzeichen K identifizierbar ist.
Danach wird die Dienstnutzungswunsch-Nachricht D in bekannter Weise über die Verbindung V, über den Verbindungsknoten GGSN zu dem Empfangsknoten P-CSCF des Dienstnetzes 2 übertragen. Der Empfangsknoten P-CSCF fragt nun bei dem Zugangsnetz 1 die Kennung K ab, die dem von ihm empfangenen Dienstnutzungswunsch D zugeordnet ist. Der Verbindungsknoten GGSN des Zugangsnetzes 1 überträgt über die Verbindung 9 das Kennzeichen K an dem Empfangsknoten P-CSCF. Der Empfangsknoten P-CSCF fügt nun dieses Kennzeichen beispielsweise dem Dienstnutzungswunsch D hinzu und überträgt die Dienstnutzungswunsch-Nachricht D zusammen mit dem Kennzeichen an den Steuerungsknoten S-CSCF. Es ist jedoch ebenso möglich, dass der Empfangsknoten P-CSCF das Kennzeichen K mit Hilfe einer gesonderten Nachricht an den Steuerungsknoten S-CSCF übermittelt.
Nun sendet der Steuerungsknoten S-CSCF eine Dienstnetz- Nachricht 32 an die Abrechnungseinrichtung SIP-AS, wobei diese Dienstnetz-Nachricht 32 das Kennzeichen K und das Identifikationsmerkmal I-KEG des Kommunikationsendgerätes KEG enthält. Eine derartige Nachricht 32 wird auch als „Content Charging Nachricht" (oder als „Service Charging Nachricht", wenn es sich bei dem Dienst z.B. um Video-Telefonie handelt) bezeichnet. Die Abrechnungseinrichtung SIP-AS erhält durch die Dienstnetz-Nachricht 32 die Information, dass das über das Identifikationsmerkmal I-KEG identifizierbare Kommunikationsendgerät 5 einen speziellen Dienst (hier beispielsweise den Film-Lieferungsdienst) nutzen möchte und dass diesem Dienstnutzungswunsch das Kennzeichen K zugeordnet ist. Die Abrechnungseinheit SIP-AS verfügt also jetzt über die Informationen, an welchen Stellen bzw. Knoten des Zugangsnetzes (nämlich der SGSN) und des Dienstnetzes
(nämlich der S-CSCF) während der Erbringung genau dieses Film-Lieferungsdienstes Abrechnungsbeträge auftreten können,
die über das Guthabenkonto abgerechnet werden sollen. Die Vermittlungsstelle SGSN kann also als ein erster Erfassungsknoten des Zugangsnetzes bezeichnet werden, der in der Lage ist, im Zugangsnetz auftretende Abrechnungsbeträge zu erfassen und an die Abrechnungseinrichtung SIP-AS weiterzuleiten. Der Steuerungsknoten S-CSCF kann auch als ein zweiter Erfassungsknoten des Dienstnetzes bezeichnet werden, der in der Lage ist, im Dienstnetz auftretende Abrechnungsbeträge zu erfassen und an die Abrechnungseinrichtung SIP-AS weiterzuleiten.
Der Prepaid-Server erkennt also, dass der erste Erfassungsknoten und der zweite Erfassungsknoten mit dem Diensterfüllungswunsch D in Verbindung stehen und dass diese beiden Knoten in der Lage sind, Daten zur Vergebührung (Abrechnung) des mittels des Diensterfüllungswunsches D abgerufenen Dienstes zu sammeln.
Zur Erkennung genügt es also, wenn die Zugangsnetz-Nachricht 30 und die Dienstnetz-Nachricht 32 das Kennzeichen zu dem Prepaid-Server übertragen, damit dieser in der Lage ist, die später auf den beiden „Kanälen" eintreffenden Abrechnungsbeträge (Gebührenanforderungen) einer Diensterbringung (einer „Session") zuzuordnen.
Wenn in einem weiteren Beispiel (in der Figur 2 nicht dargestellt) an der Diensterbringung zwischen dem Dienstserver 7 und dem Kommunikationsendgerät 5 noch ein weiteres Netz (beispielsweise ein weiteres Zugangsnetz oder ein weiteres Dienstnetz) beteiligt ist, so wird auch ein dritter in diesem weiteren Netz vorhandene Erfassungsknoten eine ähnlich der Zugangsnetz-Nachricht oder der Dienstnetz- Nachricht 32 aufgebaute Nachricht an die Abrechnungseinrichtung SIP-AS senden, woraufhin der Abrechnungseinrichtung bekannt wäre, dass drei potentielle
Erfassungsknoten vorhanden sind, bei denen Abrechnungsbeträge auftreten können.
Für den aktuellen Film-Lieferungsdienst ist der Abrechnungseinrichtung SIP-AS bekannt, dass beispielsweise nur von dem zweiten Erfassungsknoten des Dienstnetzes erfasste Abrechnungsbeträge von dem Guthabenkonto abgebucht werden sollen. Diese Information kann beispielsweise in einer Tabelle, in der Abrechnungseinrichtung SIP-AS gespeichert sein, wobei die Tabelle für die verfügbaren Dienste auflistet, von welchem Erfassungsknoten für einen derartigen Dienst Abrechnungsbeträge erfasst und von der
Abrechnungseinrichtung berücksichtigt werden sollen. Ein Eintrag dieser Tabelle weist als Beispiel für den von dem Dienstserver 7 erbrachten Film-Lieferungsdienst auf, dass lediglich Abrechnungsbeträge des Dienstnetzes 2 berücksichtigt werden sollen, währenddessen von dem
Zugangsnetz 1 von dessen ersten Erfassungsknoten keine Abrechnungsbeträge erfasst und bei der Abrechnung über das Guthabenkonto berücksichtigt werden sollen.
Mit anderen Worten soll die Vergebührung durch das
Zugangsnetz völlig „abgeschaltet" werden, währenddessen nur eine Vergebührung bzw. Abrechnung durch das Dienstnetz erfolgen soll. Dies lässt sich auf verschiedene Art und Weisen realisieren:
Beispiel 1: Wenn die Prepaid-Vergebührung so erfolgt, dass von der Abrechnngseinrichtung (Prepaid-Server) SIP-AS ein bestimmter Teil des auf dem Guthabenkonto vorhandenen Guthabens zu dem Erfassungsknoten gesendet wird, von dem Erfassungsknoten während der Diensterbringung ständig der Verbrauch dieser Guthabenteile überwacht wird und gegebenenfalls neue Teile des Guthabens von der Abrechnungseinrichtung angefordert werden, so lässt sich ein solcherweise arbeitender Erfassungsknoten mit einer Erfassung eines Abrechnungsbetrages dadurch beauftragen, dass er ein Guthabenanteil (genauer gesagt, die Information über ein Guthabenanteil) übermittelt bekommt. Auf unser
Anwendungsbeispiel bezogen bedeutet das, dass die Abrechnungseinrichtung SIP-AS nur an den Steuerungs noten S- CSCF eine Information über einen Teil des Guthabens sendet (beispielsweise in der Form „Guthaben über 2 Minuten Film- Übertragung") . Die Vermittlungsstelle SGSN hingegen enthält kein Teil des Guthabens zugeteilt. Daraufhin kann nur der Steuerungsknoten S-CSCF und damit das Dienstnetz 2 Abrechnungsbeträge erfassen und nur diese Abrechnungsbeträge werden von dem Guthabenkonto abgebucht, währenddessen die Vergebührung bzw. Abrechnung durch das Zugangsnetz 1 quasi „abgeschaltet" ist und durch das Zugangsnetz 1 keine Abrechnungsbeträge entstehen.
Beispiel 2: Es ist ebenfalls möglich, dass die Prepaid- Vergebührung derart funktioniert, dass die Erfassungsknoten während der Erbringung des Dienstes Nachrichten ähnlich von Gebührenimpulsen an die Abrechnungseinrichtung SIP-AS senden und die Abrechnungseinrichtung jeweils bei Erhalt eines solchen Gebührenimpulses einen bestimmten Betrag von dem Guthaben des Guthabenkontos abbucht. In diesem Falle würde die Abrechnungseinrichtung SIP-AS nur die „Abrechnungsimpulse" berücksichtigen, die von dem Steuerungsknoten S-CSCF zur Abrechnungseinrichtung übertragen werden, nicht jedoch diejenigen Abrechnungsimpulse, die von der Vermittlungsstelle SGSN stammen. Somit wäre auch in diesem Fall die Abrechnung von Abrec nungsbeträgen durch das Zugangsnetz 1 außer Kraft gesetzt und nur das Dienstnetz 2 kann für den gerade zu erbringenden Dienst Abrechnungsbeträge abrechnen.
Die Auswahl (das „Ein- und Ausschalten") der Erfassungsknoten erfolgt in Echtzeit während der Diensterbringung.
Die Nutzdaten des Film-Lieferungsdienstes werden bei der Diensterbringung, wie im Zusammenhang mit der Figur 1 beschrieben, von dem Dienstserver 7 zu dem Kommunikationsendgerät 5 übertragen.
Die von dem Dienstnetz organisierten Kommunikationsdienste können beispielsweise von einem außerhalb des Dienstnetzes 2 befindlichen Dienstserver (wie dem Dienstserver 7 in den Figuren 1 und 2) erbracht werden; das Dienstnetz 2 ist in diesem Fall nur für die Organisation des Aufbaues einer Kommunikationsverbindung zwischen dem Dienstserver 7 und dem Kommunikationsendgerät 5 sowie für die Abrechnung des Dienstes zuständig. Es ist jedoch ebenso möglich, dass sich ein derartiger diensterbringender Server direkt in dem
Dienstnetz befindet und somit der Dienst von dem Dienstnetz 2 nicht nur organisiert, sondern auch erbracht wird. Das Dienstnetz kann also für einen Benutzer einen Dienst vermitteln oder diesen auch bereitstellen.
Ein Beispiel dafür, wie von der Abrechnungseinrichtung die Beauftragung des oder der Erfassungsknoten mit der Erfassung des Abrechnungsbetrages dynamisch während der Diensterbringung geändert werden kann, stellt folgender Fall dar: Bei dem Film-Übertragungsdienst soll die erste
Filmminute dem Nutzer kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Daher wird zu Beginn der Filmübertragung keiner der Erfassungsknoten mit der Erfassung von Abrechnungsbeträgen beauftragt. Erst nach Ablauf der ersten Minute Filmlaufzeit wird dann z.B. der zweite Erfassungsknoten S-CSCF mit der Erfassung von Abrechnungsbeträgen beauftragt.
Vorstehend wurden mehrere Verfahren beschrieben, mit denen auch bei Diensten, welche unter Benutzung von mehreren Kommunikationsnetzen organisiert und erbracht werden, für ein Kommunikationsendgerät ein Abrechnen dieser Dienste derart vorgenommen werden kann, dass a) beispielsweise trotz Abrechnungsforderungen aus mehreren Netzen nur eine Abrechnungssumme dem Kommunikationsendgerät KEG in Rechnung gestellt wird (dies trifft insbesondere bei dem Postpaid- Abrechnungsverfahren zu) ,
b) nur ausgewählte Netze Beträge für den jeweiligen Dienst abrechnen können, da die Abrechnung der anderen Netze quasi abgeschaltet wird (ein Beispiel dafür ist die Abrechnung über den Prepaid-Service, die im Zusammenhang mit der Figur 2 erläutert wurde) . Ein eventueller vertraglich festgelegter finanzieller Ausgleich („InterOperator-Clearing") zwischen den Betreibern der verschiedenen Kommunikationsnetze kann zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Es ist zum Beispiel möglich, dass ein Kommunikationsnetz, dessen Vergebührung bei einem bestimmten Dienst abgeschaltet wurde, von dem Betreiber eines für den Dienst Gebühren erhaltenden Netzes einen finanziellen Ausgleich erhält.
Die beschriebenen Verfahren tragen wesentlich dazu bei, dass die Abrechnung von Diensten aus Sicht des Kunden (also aus Sicht des Kommunikationsendgerätes 5) wesentlich einfacher und übersichtlicher zu gestalten ist. Insbesondere erhält der Kunde, z.B. für die Nutzung eines einzigen Dienstes, auch nur einen Abrechnungsposten von einem Kommunikationsnetz in
Rechnung gestellt; nicht jedoch mehrere Abrechnungsposten von mehreren Kommunikationsnetzen, wodurch auch z.B. Abrechnungsoder Buchungskosten gespart werden können.
Die beschriebenen Verfahren sind z.B. für folgende Arten von Abrechnung bzw. Vergebührung anwendbar ("charging layers"): für das „Access charging", das „Service Charging" und das „Content Charging". Access Charging bezeichnet die Vergebührung, die am Zugangsnetzwerk, z.B. dem GPRS-Netz, vorgenommen wird. Service Charging wird z.B. im IMS angewendet, um Dienste, wie z.B. Videotelefonie, zu vergebühren. Content Charging bezeichnet die Vergebührung für den Verkauf von Informationen, z.B. Webseiten oder auch Waren aller Art. Die einzelnen „charging levels" können von verschiedenen Netzwerkelementen realisiert werden.
Im Falle von „Content Charging" können Content-Server ihre Gebührenforderungen an das IMS senden, wo sie über den Weg des SIP-Nachrichtenflusses zur S-CSCF gesendet werden. Von dort werden dann die Gebührenforderungen an den Prepaidserver gesendet und ihnen wird das Kennzeichen beigefügt.