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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen von eine Dienstnutzung
betreffenden Abrechnungsdatensätzen,
die von verschiedenen Netzelementen mindestens eines Telekommunikationsnetzes
erzeugt werden.
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Telekommunikationsteilnehmern
moderner Telekommunikationsnetze wird zunehmend eine große Anzahl
an Diensten zur Nutzung angeboten. Bei einer derartigen Dienstnutzung
werden beispielsweise auf eine Anforderung eines Kommunikationsendgerätes (z.
B. Handy, persönlicher
digitaler Assistent (PDA) oder tragbare Computer mit Mobilfunkschnittstelle)
hin von einem Dienstrechner (einem Dienstserver, beispielsweise
einem Internetserver, der mit dem Telekommunikationsnetz verbunden
ist) eine Menge an Daten zu dem Kommunikationsendgerät übermittelt
(z.B. Filmdaten, Musikdaten, Nachrichtendaten, Börsenkurse, Unternehmensnachrichten etc.).
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Bei
solchen Dienstnutzungen werden also Daten in beiden Richtungen übertragen
zwischen dem Kommunikationsendgerät und dem dienstanbietenden
Dienstrechner. In modernen Telekommunikationsnetzen wird bei einer
solchen Dienstnutzung zur Durchführung
der Datenübertragungen
eine Datenpaketfolge (IP-Flow) in beiden Richtungen zwischen dem
Kommunikationsendgerät
und dem Dienstrechner übertragen.
Derartige paketorientierte Datenfolgen treten beispielsweise in
Mobil-Telekommunikationsnetzen auf, welche nach dem GPRS-(General Packet
Radio Service) oder UMTS-(Universal Mobile Telecommunication System)
Standard arbeiten. Um dem dienstnutzenden Kommunikationsendgerät bzw. dessen
Betreiber eine Dienstnutzung in Rechnung zu stellen, können von
verschiedenen Netzelementen des Telekommunikationsnetzes (bzw. von
verschiedenen Netzelementen meh rerer verbundener Telekommunikationsnetze,
die an der Dienstnutzung beteiligt sind) Abrechnungsdatensätze (sog.
Charging Data Records, CDR) erzeugt werden. Da diese Netzelemente
solche Abrechnungsdatensätze
unabhängig
voneinander erzeugen, können
diese Abrechnungsdatensätze
jeweils Informationen enthalten, die schon in anderen Abrechnungsdatensätzen abgelegt
sind. Daher besteht Bedarf nach einer Möglichkeit, solche Abrechnungsdatensätze zu identifizieren,
welche eine einzige Dienstnutzung betreffende Informationen enthalten.
Es sollen also solche Datensätze
erkannt werden, die alle eine bestimmte Dienstnutzung betreffen.
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Aus
der internationalen Patentanmeldung WO 02/096025 A1 ist ein Verfahren
bekannt, bei dem von einem Gateway GPRS Support Node (GGSN) und
einem Serving GPRS Support Node (SGSN) jeweils sogenannte Call Detail
Records erzeugt und an ein Abrechnungs-Gateway übermittelt werden. Das Abrechnungs-Gateway verarbeitet
diese Call Detail Records und übermittelt
Rechnungsinformationen an einen Rechnungsknoten.
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Die
oben genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zum
Erkennen von eine Dienstnutzung betreffenden Abrechnungsdatensätzen, die
von verschiedenen Netzelementen mindestens eines Telekommunikationsnetzes
erzeugt werden, wobei eine der Dienstnutzung zugeordnete Datenpaketfolge über das
mindestens eine Telekommunikationsnetz unter Nutzung eines Dienstrechnerzugangsgateways
zwischen einem dienstnutzenden Kommunikationsendgerät und einem
dienstanbietenden Dienstrechner übertragen
wird, bei dem von einem ersten Netzelement ein erster Abrechnungsdatensatz
erzeugt wird, der die Datenpaketfolge betreffende Abrechnungsinformationen
enthält,
von dem ersten Netzelement dem ersten Abrechnungsdatensatz eine
erste eindeutige Kennung zugeordnet wird, diese erste eindeutige
Kennung beschreibende erste Kennungsinformationen über das
Dienstrechnerzugangsgateway an ein Authorisierungsnetzelement übertragen
werden, von dem Authorisierungsnetzelement ein Datenelement des
Datenübertragungsprotokolls "RADIUS" erzeugt wird, welches
diese Kennungsinformationen enthält
und welches nach dessen Erzeugung unveränderlich ist, dieses Datenelement
einem zweiten Abrechnungsdatensatz beige fügt wird, welcher aufgrund der Übermittlung
der Datenpaketfolge über
das Dienstrechnerzugangsgateway an den Dienstrechner erzeugt wird,
der erste Abrechnungsdatensatz und der zweite Abrechnungsdatensatz
zu einem Datensatzerkennungsknoten übertragen werden, von dem Datensatzerkennungsknoten
die ersten Kennungsinformationen aus dem Datenelement des zweiten
Abrechnungsdatensatzes ausgelesen werden, und anhand der ersten
Kennungsinformationen des zweiten Abrechnungsdatensatzes und der
ersten Kennung des ersten Abrechnungsdatensatzes erkannt wird, dass
der erste Abrechnungsdatensatz und der zweite Abrechnungsdatensatz
ein und derselben Dienstnutzung zugehörig sind. Hierbei ist insbesondere
vorteilhaft, dass die Kennungsinformationen, welche die erste Kennung eindeutig
beschreiben, in das unveränderliche
Datenelement des Protokolls "RADIUS" verpackt werden.
Dadurch ist es möglich,
diese Kennungsinformationen vor einer unerwünschten Veränderung zu schützen und
in den zweiten Abrechnungsdatensatz einzufügen. Anhand dieses Datenelementes
und der ersten eindeutigen Kennung können daraufhin in eindeutiger
Weise von dem Datensatzerkennungsknoten der erste Abrechnungsdatensatz
und der zweite Abrechnungsdatensatz identifiziert werden; es wird erkannt,
dass beide Abrechnungsdatensätze
Abrechnungsinformationen über
die eine Dienstnutzung enthalten.
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Das
Verfahren kann vorteilhafterweise so ausgestaltet sein, dass das
von dem Authorisierungsnetzelement erzeugte Datenelement an das Dienstrechnerzugangsgateway übertragen
wird. Vorteilhafterweise liegt dann das Datenelement bei dem Dienstrechnerzugangsgateway
vor, wenn aufgrund der Übermittlung
der Datenpaketfolge über
das Dienstrechnerzugangsgateway an den Dienstrechner der zweite
Abrechnungsdatensatz erzeugt wird.
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Das
Verfahren kann so ablaufen, dass als erster Abrechnungsdatensatz
ein solcher erster Abrechnungsdatensatz erzeugt wird, der die Abrechnungsinformationen über die
eine Datenpaketfolge und Abrechnungsinformationen über weitere
das erste Netzelement passierende und das Kommunikationsendgerät betreffende
Datenpaketfolgen in aufsummierter Form enthält. Bei dieser Ausgestaltung können vorteilhafterweise
auch solche ersten Netzelemente bei dem Verfahren verwendet werden,
welche nicht in der Lage sind, Abrechnungsinformationen jeweils
datenpaketfolgen-individuell (d. h. dienstindividuell) zu ermitteln,
sondern die lediglich in der Lage sind, Abrechnungsinformationen über mehrere Datenpaketfolgen
in aufsummierter bzw. zusammengefasster Form zu ermitteln und in
einen ersten Abrechnungsdatensatz einzuschreiben.
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Dabei
kann der erste Abrechnungsdatensatz die Abrechnungsinformation als
aufsummierte Übertragungszeitinformationen
und/oder aufsummierte Datenvolumeninformationen enthalten.
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Das
Verfahren kann auch so ausgestaltet sein, dass als zweiter Abrechnungsdatensatz
ein solcher zweiter Abrechnungsdatensatz erzeugt wird, der Abrechnungsinformationen über genau
die eine zwischen dem Kommunikationsendgerät und dem Dienstrechner übertragene
Datenpaketfolge enthält. Damit
kann vorteilhafterweise das erfindungsgemäße Verfahren auch gemeinsam
mit solchen Netzelementen angewendet werden, welche in der Lage sind,
einzelne einem Dienst zugeordnete Datenpaketfolgen zu unterscheiden
und Abrechnungsinformationen über
genau eine Datenpaketfolge, welche genau einen Dienst betrifft,
bereitzustellen und in Abrechungsdatensätze einzuschreiben.
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Das
Verfahren kann erfindungsgemäß so ablaufen,
dass der zweite Abrechnungsdatensatz erzeugt wird, indem aufgrund
der Übermittlung
der Datenpaketfolge über
das Dienstrechnerzugangsgateway an den Dienstrechner von dem Dienstrechnerzugangsgateway
das Datenelement an ein Abrechnungssystem übermittelt wird, von welchem
der zweite Abrechnungsdatensatz erzeugt und diesem zweiten Abrechnungsdatensatz
das Datenelement beifügt
wird.
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Dabei
kann von dem Dienstrechnerzugangsgateway bei Beginn und/oder Ende
der Übertragung der
Datenpaketfolge gemeinsam mit dem Datenelement die Datenpaketfolge
betreffende Übertragungszeitinformationen
und/oder Datenvolumeninformationen zu dem Abrechnungssystem übermittelt
werden, und anhand dieser Übertragungszeitinformationen und/oder
Datenvolumeninformationen von dem Abrechnungssystem der zweite Abrechnungsdatensatz erzeugt
werden. Mittels der beiden zuletzt genannten Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
können
in vorteilhafter und sehr einfacher Weise von dem Abrechnungssystem
zweite Abrechnungsdatensätze
erzeugt werden, sobald das Dienstrechnerzugangsgateway eine einzelne
Datenpaketfolge identifiziert und diese Datenpaketfolge betreffende
Daten Abrechnungsinformationen (Übertragungszeitinformationen
und/oder Datenvolumeninformationen) ermittelt hat.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann auch so ablaufen, dass der zweite Abrechnungsdatensatz erzeugt
wird, indem aufgrund der Übermittlung
der Datenpaketfolge über
das Dienstrechnerzugangsgateway an den Dienstrechner von dem Dienstrechnerzugangsgateway
das Datenelement an das Authorisierungsnetzelement übermittelt
wird, von welchem der zweite Abrechnungsdatensatz erzeugt und diesem
zweiten Abrechnungsdatensatz das Datenelement beifügt wird.
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Dabei
kann von dem Dienstrechnerzugangsgateway bei Beginn und/oder Ende
der Übertragung der
Datenpaketfolge gemeinsam mit dem Datenelement die Datenpaketfolge
betreffende Übertragungszeitinformationen
und/oder Datenvolumeninformationen zu dem Authorisierungsnetzelement übermittelt werden,
und anhand dieser Übertragungszeitinformationen
und/oder Datenvolumeninformationen von dem Authorisierungsnetzelement
der zweite Abrechnungsdatensatz erzeugt werden. Bei den beiden letztgenannten
Ausgestaltungsmöglichkeiten
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist vorteilhafterweise kein eigenes Abrechnungssystem notwendig,
um den zweiten Abrechnungsdatensatz zu erzeugen, sondern dieser
zweite Abrechnungsdatensatz kann von dem in Kommunikationsnetzen üblicherweise
sowieso vorhandenen Authorisierungsnetzelement (beispielsweise einem
AAA-Server) erzeugt werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann auch so ablaufen, dass bei Aufbau und/oder Abbau eines Datentunnels
zur Übertragung
der einen Datenpaketfolge von dem ersten Netzelement gemeinsam mit der
Kennung den Datentunnel betreffende Übertragungszeitinformationen
und/oder den Datentunnel betreffende Datenvolumeninformationen zu
dem Authorisierungsnetzelement übermittelt
werden, und anhand dieser Übertragungszeitinformationen und/oder
Datenvolumeninformationen von dem Authorisierungsnetzelement ein
dritter Abrechnungsdatensatz erzeugt wird und diesem dritten Abrechnungsdatensatz
die Kennung zugeordnet wird. Bei dieser Ausgestaltungsform wird
das Authorisierungsnetzelement vorteilhafterweise auch dazu benutzt, einen
dritten Abrechnungsdatensatz zu erzeugen, welcher den Datentunnel
betreffende Übertragungszeitinformationen
und/oder den Datentunnel betreffende Datenvolumeninformationen enthält. Auch
dieser dritte Abrechnungsdatensatz wird erfindungsgemäß mit der
Kennung versehen, damit dieser später von dem Erkennungsknoten
als zu der Dienstnutzung gehörig
erkannt werden kann.
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Das
Verfahren kann so ausgestaltet sein, dass der dritte Abrechnungsdatensatz
zu einem Datensatzerkennungsknoten übertragen wird, von dem Datensatzerkennungsknoten
die Kennung aus dem dritten Abrechnungsdatensatz ausgelesen wird,
und anhand der Kennung erkannt wird, dass der dritte Abrechnungsdatensatz,
der zweite Abrechnungsdatensatz und der erste Abrechnungsdatensatz
ein und derselben Dienstnutzung zugehörig sind.
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Vorteilhafterweise
kann als erstes Netzelement ein "Serving
GPRS Support Node" oder
ein "Gateway GPRS
Support Node" verwendet
werden. Dadurch wird vorteilhafterweise ermöglicht, das erfindungsgemäße Verfahren
bei einem nach GPRS-Vorgaben ausgestalteten Telekommunikationsnetz
zu nutzen (GPRS = General Packet Radio Service).
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Als
Authorisierungsnetzelement kann ein "Authentication, Authorisation and Accounting
Server" verwendet
werden. Hierbei ist von Vorteil, dass der „Authentication, Authorisation
and Accounting Server" (AAA
Server), welcher in einer Vielzahl von Kommunikationsnetzen bereits
vorhanden ist, als Authorisierungsnetzelement eingesetzt werden kann.
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Erfindungsgemäß können die
ersten Kennungsinformationen eine das erste Netzelement identifizierende
Adresse und ein den Datentunnel identifizierendes Kennzeichen umfassen.
Dadurch wird ein eindeutiges Erkennen der jeweiligen Abrechnungsdatensätze ermöglicht.
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Das
Verfahren kann erfindungsgemäß so ausgestaltet
sein, dass als Datenelement, welches die Kennungsinformationen enthält, von
dem Authorisierungsnetzelement ein nach dem Datenübertragungsprotokolls "RADIUS" aufgebautes Datenelement "class" erzeugt wird. Eine
derartige Ausgestaltung des Datenelementes ermöglicht es, das erfindungsgemäße Verfahren
in existierenden Telekommunikationsnetzen einzusetzen, ohne dass
die dort üblichen
und zum Teil standardisierten Nachrichtenübertragungsschritte beeinträchtigt werden.
Daher lässt
sich das erfindungsgemäße Verfahren
sehr einfach, schnell und kostengünstig realisieren.
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Zur
weiteren Erläuterung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist in der einzigen Figur ein Ausführungsbeispiel eines Telekommunikationsnetzes zusammen
mit beispielhaften Schritten des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.
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In
der Figur ist schematisch ein Telekommunikationsnetz in Form eines
Mobilfunknetzes dargestellt, welches mit einem dienstnutzenden Kommunikationsendgerät KEG (in
diesem Ausführungsbeispiel
in Form eines Mobiltelefons) verbunden ist. Mittels dieses Kommunikationsendgerätes KEG
kann eine Dienstnutzung vorgenommen werden, indem ein von einem
Dienstrechner DR2 angebotener Dienst in Anspruch genommen wird.
Ein derartiger Dienst kann beispielsweise in der Lieferung von Video- oder Audio-Dateien
von dem Dienstrechner DR2 zu dem Kommunikationsendgerät KEG bestehen.
Zur Nutzung beispielsweise des Video-Daten-Lieferungsdienstes wird
eine Datenpaketfolge IP2 zwischen dem Dienstrechner DR2 und dem
Kommunikationsendgerät
KEG übertragen.
Dabei können die
einzelnen Datenpakete der einen Datenpaketfolge bidirektional sowohl
vom Kommunikationsendgerät
KEG zum Dienstrechner DR2 als auch in umgekehrter Richtung übertragen
werden. Weiterhin kann mittels des Kommunikationsendgerätes KEG
auch ein weiterer Dienst des Dienstrechners DR1 genutzt werden.
Dazu wird eine Datenpaketfolge IP1 zwischen dem Kommunikationsendgerät KEG und
dem Dienstrechner DR1 übertragen.
In ähnlicher
Weise kann von dem Kommunikationsendgerät KEG auch ein dritter Dienst
eines weiteren Dienstrechners DR3 genutzt werden; die Dienstnutzung
erfolgt mittels einer Datenpaketfolge IP3, welche zwischen dem Kommunikationsendgerät KEG und
dem Dienstrechner DR3 übertragen
wird.
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Die
drei Datenpaketfolgen IP1, IP2 und IP3 werden über weite Strecken des Telekommunikationsnetzes
in Form eines Datentunnels PDP (eines sog. PDP-Kontextes, Packet-Data-Protocol-Context) übertragen.
Der Datentunnel PDP ist in der Figur symbolisch als eine Röhre dargestellt,
welche die drei Datenpaketfolgen IP1, IP2 und IP3 umfasst.
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Im
Folgenden soll beispielhaft die Datenpaketfolge IP2 betrachtet werden.
Datenpakete dieser Datenpaketfolge gelangen vom Kommunikationsendgerät KEG in
bekannter Weise über
eine nicht dargestellte Luftschnittstelle, Basisstation etc. zu
einem ersten Netzelement in Form einer Vermittlungsstelle SGSN für Datenpakete
(SGSN = Serving GPRS Support Node). Diese Vermittlungsstelle SGSN
leitet (routet) die Datenpakete zu einem Netzübergangsknoten GGSN (GGSN =
Gateway GPRS Support Node). Der Netzübergangsknoten befindet sich
im Vermittlungsnetz (Core Network) und hat als ein Gateway in GPRS-
und UMTS-Netzen die Aufgabe, den Datenverkehr zwischen dem Vermittlungsnetz
(Core Network) und externen paketvermittelten Übertragungsnetzen (Packet Data
Network, PDN) des Mobilfunknetzes zu koordinieren. Sowohl die Vermittlungsstelle
SGSN als auch der Netzübergangsknoten
GGSN oder beide können
im vorliegenden Ausführungsbeispiel
die Funktion des ersten Netzelementes übernehmen. Wenn die Vermittlungsstelle
SGSN oder der Netzübergangsknoten
GGSN später
in dem dargestellten Verfahrensablauf einen ersten Abrechnungsdatensatz
SGSN-CDR1 oder GGSN-CDR1 erzeugen, dann fügt die Vermittlungsstelle SGSN
bzw. der Netzübergangsknoten
GGSN diesem ersten Abrechnungsdatensatz eine erste eindeutige Kennung
K1 zu; sie ordnet diese Kennung dem Abrechnungsdatensatz zu. Die
Kennung K1 enthält
GGSN-spezifische Informationen, nämlich die weltweit eindeutige
Adresse („GGSN-Adresse") des Netzübergangsknotens
GGSN im Format IPv4 oder IPv6. Weiterhin enthält die Kennung K1 eine datenpaketfolgenindividuelle
Abrechnungs-ID (Charging-ID). Die GGSN-Adresse zusammen mit der
Abrechnungs-ID ergeben einen weltweit einzigartigen und eindeutigen
Identifikator für
den Datentunnel PDP. Dieser Identifikator wird als Kennung K1 dem ersten
Abrechnungsdatensatz zugeordnet.
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Vom
Netzübergangsknoten
GGSN gelangen die Datenpakete zu einem Dienstrechnerzugangsgateway
SSG (SSG = Service Selection Gateway). Die Vermittlungsstelle SGSN
und der Netzübergangsknoten
GGSN können
allerdings die Datenpaketfolge IP2 nicht als solche erkennen, sondern
sie übermitteln
die Datenpaketfolge IP2 lediglich zusammengefasst mit den beiden
anderen Datenpaketfolgen IP1 und IP3 innerhalb des Datentunnels
PDP. Der Netzübergangsknoten
GGSN leitet die Datenpaketfolgen IP1, IP2 und IP3 zu dem Dienstrechnerzugangsgateway
SSG, ohne die Datenpaketfolgen IP1, IP2 und IP3 zu unterscheiden
oder gesondert zu behandeln. Dabei liegt aus Sicht des Netzübergangsknotens GGSN
das Dienstrechnerzugangsgateway SSG in einem externen Paketvermittlungsdatennetz.
Erst das Dienstrechnerzugangsgateway SSG ist in der Lage, die einzelnen
Datenpaketfolgen IP1, IP2 und IP3 den einzelnen Diensten zuzuordnen. Über das Dienstrechnerzugangsgateway
SSG wird die Datenpaketfolge IP2 zu dem entsprechenden Dienstrechner
DR2 weitervermittelt.
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Das
Dienstrechnerzugangsgateway SSG ist über eine RADIUS-Schnittstelle mit
einem Abrechnungssystem CS verbunden. Mit Hilfe dieses Abrechnungssystems
CS wird ein Abrechnungsdatensatz IP-flow-CDR21 erzeugt, welcher
genau eine einzelne Datenpaketfolge (im Beispiel die Datenpaketfolge
IP2) betrifft. Über
eine weitere RADIUS-Schnittstelle ist das Dienstrechnerzugangsgateway
SSG mit einem Authorisierungsnetzelement AAA (AAA Server) verbunden.
Von dem Authorisierungsnetzelement AAA wird ein Abrechnungsdatensatz IP-flow-CDR22
erzeugt, welcher auch genau die Datenfolge IP2 betrifft.
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Sowohl
der Datensatz IP-Flow-CDR21 als auch der Abrechnungsdatensatz IP-Flow-CDR22 stellen
im Rahmen der vorliegenden Erfindung zweite Abrechnungsdatensätze dar,
die alternativ oder auch beide gemeinsam bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
erzeugt werden.
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Von
der Vermittlungsstelle SGSN wird ein Abrechnungsdatensatz SGSN-CDR1
erzeugt, welcher Abrechnungsinformationen über die drei Datenpaketfolgen
IP1, IP2 und IP3 in aufsummierter Form enthält. Derartige Abrechnungsinformationen
stellen „Umfangsinformationen" dar, welche Informationen über einen
Gesamtumfang der übertragenen
Daten des Datentunnels enthalten. Derartige Umfangsinformationen
sind beispielsweise die Datenmenge, welche während einer bestimmten Zeitdauer
insgesamt über
den Datentunnel übertragen
wird oder die Gesamtzeit, wie lange ein derartiger Datentunnel aufgebaut
ist.
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Von
dem Netzübergangsknoten
GGSN werden Abrechnungsdatensätze
GGSN-CDR1 erzeugt, welche ähnlich
dem Abrechnungsdatensatz SGSN-CDR1 aufgebaut ist. Sowohl die Abrechnungsdatensätze SGSN-CDR1
als auch die Abrechnungsdatensätze
GGSN-CDR1 stellen im Rahmen der Erfindung erste Abrechnungsdatensätze dar.
Insbesondere können
die Vermittlungsstelle SGSN und der Netzübergangsknoten GGSN zeitlich
parallel zueinander die Abrechnungsdatensätze erzeugen.
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Als
weitere Möglichkeit
kann von dem Authorisierungsnetzelement AAA ein weiterer Abrechnungsdatensatz
IP-PDP-CDR3 erzeugt werden, welcher Abrechnungsinformationen in
aufsummierter Form über
den Datentunnel PDP enthält.
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Nach
ihrer Erzeugung werden die Abrechnungsdatensätze SGSN-CDR1, GGSN-CDR1, IP-Flow-CDR21, IP-Flow-CDR22
und IP-PDP-CDR3 zu einem Erkennungsknoten MD (Mediation Device) übertragen.
Dieser Erkennungsknoten erkennt, dass sämtliche genannten Abrechnungsdatensätze zu der einen
Dienstnutzung des Dienstrechners DR2 zugehörig sind und damit auch der Übertragung
der Datenpaketfolge IP2 zugehörig
sind. Daraufhin kann der Erkennungsknoten MD die Abrechnungsinformationen
der einzelnen Abrechnungsdatensätze
zusammenfassen und weiter verarbeiten und ein Ergebnis dieser Zusammenfassung
und Weiterverarbeitung an ein Rechnungszentrum BC (Billing Center) übermitteln.
In einem solchen Rechnungszentrum BC können beispielsweise Guthabenkonten
des Kommunikationsendgerätes
KEG verwaltet werden, welche mit dem entsprechenden Abrechnungsbetrag belastet
werden. Bei dem Rechnungszentrum BC kann es sich aber beispielsweise
auch um einen Rechner eines externen Bankinstituts handeln, bei welchem
für das
Kommunikationsendgerät
KEG bzw. für
dessen Halter ein Konto geführt
wird.
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Im
folgenden wird die Erzeugung der Abrechnungsdatensätze und
die Erkennung der die jeweils eine Dienstnutzung betreffenden Abrechnungsdatensätze im Erkennungsknoten
MD genauer erläutert.
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Nachdem
ein Nutzer des Kommunikationsendgerätes KEG beispielsweise aus
einem an dem Endgerät
angezeigten Menü einen
Dienst ausgewählt
und eine Anforderung für
eine Nutzung dieses Dienstes an das Telekommunikationsnetz gesendet hat
(Pfeil 0), sendet die Vermittlungsstelle SGSN eine Aufforderung
zum Aktivieren des Datentunnels PDP an den Netzübergangsknoten GGSN (Pfeil 1:
PDP Context Activation Request). Der Netzübergangsknoten GGSN sendet
daraufhin eine Aufforderung zur Authentifizierung des Datentunnels
PDP über das
Dienstrechnerzugangsgateway SSG an das Authorisierungsnetzelement
AAA. Mit dieser Nachricht wird eine Kennungsinformation „Acct-Session-ID (PDP)" mit an das Authorisierungsnetzelement
AAA übermittelt.
Die Kennungsinformation "Acct-Session-ID
(PDP)" enthält die GGSN-Adresse
und die Charging-ID oder Informationen über die GGSN-Adresse und die
Charging-ID (Nachricht 2: RADIUS: Access Request (Acct-Session-ID(PDP))).
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Das
Authorisierungsnetzelement AAA erhält die die erste eindeutige
Kennung K1 beschreibenden ersten Kennungsinformationen in Form der „Act-Session-ID
(PDP)" und verpackt
diese Kennungsinformationen in ein Datenelement CL des Datenübertragungsprotokolls „RADIUS", welches die Form
des an sich bekannten Datenelementes „Class" des RADIUS-Protokolls aufweist. Dieses
Datenelement CL darf laut RADIUS-Spezifikation nach dessen Erzeugung
nicht mehr verändert
werden. Es ist damit nach seiner Erzeugung unveränderlich und daher vor einer versehentlichen
oder mutwilligen Veränderung
bzw. Verfälschung
geschützt.
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Daraufhin
sendet das Authorisierungsnetzelement AAA eine Genehmigungsnachricht „Access Accept" an das Dienstrechnerzugangsgateway
SSG zurück.
Diese Genehmigungsnachricht enthält
neben einer Bezeichnung des jeweiligen Dienstes das Datenelement
CL (Nachricht 3: RADIUS: Access Accept (IP2, Class)). Somit
liegt das Datenelement CL nun bei dem Dienstrechnerzugangsgateway
SSG vor.
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Daraufhin
werden dienstspezifische Daten von dem Authorisierungsnetzelement
AAA an das Dienstrechnerzugangsgateway SSG übermittelt, beispielsweise
eine Bezeichnung des Dienstes und eine Internetadresse des Dienstrechners
(Nachricht 4: Service Profile Retrieval (IP2, Destination
IP Address, [optionally containing an alternativ AAA-Server respectively
Charging Server]).
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Als
nächster
Schritt wird von dem Dienstrechnerzugangsgateway 5SG die
Genehmigungsnachricht 3 (welche auch das Datenelement CL
enthält)
an den Netzübergangsknoten
GGSN übermittelt.
Der Netzübergangsknoten
GGSN speichert das Datenelement CL ab (Nachricht 5: RADIUS:
Access Accept (forward of message #3 containing class attribute)).
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Jetzt öffnet der
Netzübergangsknoten
GGSN den Datentunnel PDP für
die Datenübertragung (Nachricht 6:
Open GPRS Tunnel). Diesen Datentunnel PDP betreffend sendet der
Netzübergangsknoten GGSN
als nächstes
eine Aufforderungsnachricht zum Erfassen von Abrechnungsinformationen
betreffend den Datentunnel PDP an das Authorisierungsnetzelement
AAA, diese Aufforderungsnachricht enthält neben den Kennungsinformationen "Acct-Session-ID (PDP)" auch das Datenelement
CL (Nachricht 7: RADIUS: Accounting Start Request (Acct-Session-ID(PDP),
class)). Das Authorisierungsnetzelement AAA ist nun „scharf geschaltet" und bereit, den Datentunnel
PDP betreffende Abrechnungsinformationen zu erfassen. Dies wird
dem Netzübergangsknoten
GGSN mittels einer Quittungsnachricht (Nachricht 8: RADIUS:
Accounting Start Response) mitgeteilt.
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Daraufhin
wird vom Netzübergangsknoten GGSN
gesteuert eine Verbindung aufgebaut, um die Datenpaketfolge IP2
zwischen dem Dienstrechner DR2 und dem Kommunikationsendgerät KEG zu übertragen
(Nachricht 12: Connection Set-up (IP-traffic)). Nun werden
die entsprechenden Dienstdaten (im Beispiel also die bei der Diensterbringung
zu übertragenden
Videodaten) von dem Dienstrechner DR2 über das Dienstrechnerzugangsgateway
SSG, den Netzübergangsknoten
GGSN und die Vermittlungsstelle SGSN an das Kommunikationsendgerät KEG übertragen.
Bei dieser Datenübertragung
erfasst das Dienstrechnerzugangsgateway SSG Abrechungsinformationen
in Form von Informationen über genau
die zwischen dem Dienstrechner 2 und dem Kommunikationsendgerät KEG übertragene
Datenpaketfolge IP2. Solche Abrechungsinformationen sind beispielsweise Übertragungszeitinformationen („die Übertragung
der Videodaten IP2 hat 200 sec in Anspruch genommen") und/oder Datenvolumeninformationen
(„die Übertragung
der Videodaten IP2 hat eine Datenmenge an 65 MB umfasst"). Diese Abrechnungsinformationen
werden gemeinsam mit dem Datenelement CL zu dem Abrechnungssystem CS übertragen.
Dabei kann die Übertragung
der Abrechnungsinformationen zu Beginn, während oder am Ende der Übertragung
der Datenpaketfolge IP2 stattfinden, ggf. berechnet das Abrechnungssystem CS
die relevanten Abrechnungsdaten durch Differenzbildung der erfassten
Werte am Ende und der erfassten Werte am Beginn der Übertragung.
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Das
Abrechnungssystem CS wird die die Datenpaketfolge IP2 betreffenden
Abrechnungsinformationen aus den Übertragungs zeitinformationen und
Datenvolumeninformationen ermitteln und zu einem späteren Zeitpunkt
(siehe unten) den zweiten Abrechnungsdatensatz IP2-Flow-CDR21 erzeugen und
mit diesen Abrechnungsinformationen versehen. Zusätzlich wird
das Datenelement CL dem zweiten Abrechnungsdatensatz IP-Flow-CDR21
beigefügt.
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In
analoger Weise sendet das Dienstrechnerzugangsgateway SSG alternativ
oder zusätzlich
die die Datenpaketfolge IP2 betreffenden Abrechnungsinformationen
an das Authorisierungsnetzelement AAA, woraufhin dieses (ähnlich wie
das Abrechnungssystem CS) zu einem späteren Zeitpunkt (siehe unten)
den zweiten Datensatz IP-Flow-CDR22 erzeugt und diesem Datensatz
die Abrechnungsinformationen und das Datenelement CL beifügt.
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Sobald
die Datenpaketfolge IP2 innerhalb des Datentunnels PDP über den
Netzübergangsknoten
GGSN übertragen
wird, ermittelt dieser Netzübergangsknoten
GGSN Abrechnungsinformationen über den
Datentunnel PDP, mittels dem die Datenpaketfolge IP2 übertragen
wird. Diese Abrechnungsinformationen enthalten also in aufsummierter
Form zusammengefasste Informationen (oben Umfangsinformationen genannt) über den
Datentunnel, der die eine Datenpaketfolge IP2 und die anderen Datenpaketfolgen
IP1 und IP3 überträgt. Der
Netzübergangsknoten
GGSN kann die verschiedenen Datenpaketfolgen IP1, IP2 und IP3 nicht
unterscheiden. Der Netzübergangsknoten
GGSN wird zu einem späteren
Zeitpunkt (siehe unten) den ersten Abrechnungsdatensatz GGSN-CDR1 erzeugen, in
diesen ersten Datensatz die Abrechnungsinformationen einschreiben und
diesem ersten Abrechnungsdatensatz die erste eindeutige Kennung
K1 zuordnen.
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In ähnlicher
Weise ermittelt auch die Vermittlungsstelle SGSN bei der Datenübertragung
Abrechnungsinformationen, welche den Datentunnel IP betreffen, in
zusammengefasster und aufsum mierter Form. Die Vermittlungsstelle
SGSN kann zu einem späteren
Zeitpunkt (siehe unten) einen Abrechnungsdatensatz SGSN-CDR1 erzeugen,
welcher den Charakter eines ersten Abrechnungsdatensatzes aufweist.
Auch dieser erste Abrechnungsdatensatz SGSN-CDR1 wird mit der ersten
eindeutigen Kennung K1 versehen.
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Sobald
die Dienstnutzung IP2 und ggf. auch die weiteren Dienstnutzungen
IP1 und IP3 der Dienstrechner DR1 und DR3 beendet sind (insbesondere
wenn der Nutzer des Kommunikationsendgerätes KEG die Beendigung des
von ihm genutzten Dienstes wünscht,
diese Beendigung des Dienstes durch den Abbau des Datentunnels PDP
realisiert werden soll und eine solche Aufforderung zum Abbau des
Datentunnels PDP zur Vermittlungsstelle SGSN geleitet wird), dann
sendet die Vermittlungsstelle SGSN eine Aufforderung zum Abbau des
Datentunnels PDP an den Netzübergangsknoten
GGSN (Nachricht 13: PDP Context disconnect request). Nun
erzeugt die Vermittlungsstelle SGSN (wie bereits oben erläutert) den
ersten Abrechnungsdatensatz SGSN-CDR1. Weiterhin erzeugt der Netzübergangsknoten
GGSN (wie bereits oben erläutert)
den Abrechnungsdatensatz GGSN-CDR1.
Diese Abrechnungsdatensätze
können
aber auch zu einem späteren
Zeitpunkt erzeugt werden, in diesem Fall werden bis dahin die relevanten
Abrechnungsinformationen bei der Vermittlungsstelle SGSN bzw. bei
dem Netzübergangsknoten
GGSN gespeichert.
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Daraufhin
sendet der Netzübergangsknoten GGSN
eine Aufforderungsnachricht 14 über das Dienstrechnerzugangsgateway
SSG an das Authorisierungsnetzelement AAA. Mit dieser Aufforderungsnachricht
wird die Information übertragen,
dass das Authorisierungsnetzelement AAA keine weiteren Abrechnungsinformationen
für den
Datentunnel mehr erfassen soll. Diese Aufforde rungsnachricht enthält neben
der eingangs erwähnten
Kennungsinformation "Acct-Session-ID
(PDP)" auch das
Datenelement CL (Nachricht 14: RADIUS: Accounting Stop
Request (Acct-Session-ID(PDP),
class)).
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Das
Authorisierungsnetzelement AAA quittiert diese Aufforderungsnachricht 14 mit
einer Quittungsnachricht 15 (Nachricht 15: RADIUS:
Accounting Stop Response). Daraufhin – und das ist optional – erzeugt
das Authorisierungsnetzelement AAA den dritten Abrechnungsdatensatz
IP-PDP-CDR3, in welchen das Authorisierungsnetzelement AAA Abrechnungsinformationen
einschreibt, welche den Datentunnel PDP betreffen und welche das
Authorisierungsnetzelement AAA von dem Netzübergangsknoten GGSN erhalten
hat. Das Authorisierungsnetzelement AAA ordnet diesem dritten Abrechnungsdatensatz
IP-PDP-CDR3 die eindeutige Kennung K1 zu.
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Aufgrund
des Abbaus des Datentunnels PDP sendet das Dienstrechnerzugangsgateway SSG
eine Nachricht 16 an das Abrechnungssystem CS, mit dem
es dieses auffordert, die laufende Abrechnung der Dienstnutzung
zu beenden. Diese Nachricht „Accounting
Stop Request" enthält neben einer
Bezeichnung der aktuellen Dienstnutzung und einer die Datenpaketfolge
IP2 betreffenden „Acct-Session-ID
(IP2)" auch das
Datenelement CL. Das Abrechnungssystem CS quittiert den Erhalt der Nachricht 16 mit
einer Quittungsnachricht 17 (Nachricht 17: RADIUS:
Accounting Stop Response). Danach erzeugt das Abrechnungssystem
(wie oben bereits beschrieben) den zweiten Abrechnungsdatensatz
IP-Flow-CDR21. Das Abrechnungssystem kann diesen Abrechnungsdatensatz
IP-Flow-CDR21 jedoch auch zu einem späteren Zeitpunkt erzeugen.
-
Das
Authorisierungsnetzelement AAA erzeugt jetzt (wie oben bereits beschrieben)
den Abrechnungsdatensatz IP-Flow-CDR22.
-
Das
Authorisierungsnetzelement AAA kann diesen Abrechnungsdatensatz
IP-Flow-CDR22 jedoch auch zu einem späteren Zeitpunkt erzeugen.
-
Beispielsweise
können
die Abrechnungsdatensätze
folgende Informationen beinhalten:
SGSN-CDR1: PDP-Context: Übertragungszeit
200s, Datenvolumen 300 MB
GGSN-CDR1: PDP-Context: Übertragungszeit
200s, Datenvolumen 300 MB
IP-flow-CDR21: Datenpaketfolge IP2: Übertragungszeit
200s, Datenvolumen 65 MB
IP-flow-CDR22: Datenpaketfolge IP2: Übertragungszeit
200s, Datenvolumen 65 MB
IP-PDP-CDR3: PDP-Context: Übertragungszeit 200s,
Datenvolumen 300 MB
-
In
einem nächsten
Schritt werden sämtliche erzeugten
Abrechnungsdatensätze
SGSN-CDR1, GGSN-CDR1, IP-Flow-CDR21, IP-Flow-CDR22, IP-PDP-CDR3 zu dem Erkennungsknoten
MD übertragen
bzw. von diesem abgerufen (Nachricht 18: CDR retrieval
from network elements NE). Bei dem Erkennungsknoten MD liegen nun
diese genannten (und ggf. noch weitere, nicht die Dienstnutzung
IP2 betreffende) Abrechnungsdatensätze vor. Der Erkennungsknoten
liest nun aus den Abrechnungsdatensätzen SGSN-CDR1, GGSN-CDR1 und IP-PDP-CDR3 jeweils
die erste eindeutige Kennung K1 aus. Aus den Abrechnungsdatensätzen IP-Flow-CDR21
und IP-Flow-CDR22 liest der Erkennungsknoten jeweils das Datenelement
CL aus und ermittelt aus dem Datenelement CL die in diesem Datenelement „eingepackten" ersten Kennungsinformationen
(welche die erste eindeutige Kennung K1 beschreiben, Acct-Session-ID
(PDP)). Anhand der ersten Kennungsinformationen und der ersten Kennung kann
das Erkennungssystem MD fest stellen, dass die genannten fünf Abrechnungsdatensätze alle
der Dienstnutzung IP2 zugehörig
sind (d. h. neben eventuell noch anderen Informationen auch Abrechnungsinformationen
enthalten, die die Datenübertragung mittels
der Datenpaketfolge IP2 betreffen). Nun kann der Erkennungsknoten
MD diese Abrechnungsinformationen zusammenfassen, redundante Informationen
entfernen, Statistiken anfertigen oder anderweitig geeignet aufbereiten.
Die aufbereiteten Abrechnungsinformationen werden dann in einer
Nachricht 19 an das Rechnungszentrum BC übermittelt.
In diesem Rechnungszentrum BC werden dann die tatsächlichen
Belastungen des Kontos des z. B. Besitzer des Kommunikationsendgerätes KEG
vorgenommen (Nachricht 19: Data retrieval from Mediation
Device MD). Damit ist das erfindungsgemäße Verfahren beendet.
-
Im
folgenden sollen – teilweise
zusammenfassend – weitere
das erfindungsgemäße Verfahren betreffende
Merkmale oder Alternativen aufgezeigt werden:
Der Datentunnel
PDP (PDP-Context) kann eine oder mehrere einzelne Datenpaketfolgen
(IP-Flows) enthalten. Von der Vermittlungsstelle SGSN und dem Netzübergangsknoten
GGSN (welche beide dem sog. GPRS-Access-Network angehören) können nur Messungen
und Ermittlungen von Abrechnungsinformationen bezüglich des
gesamten Datentunnels PDP vorgenommen werden.
-
Die
Messungen und Bestimmungen von Abrechnungsinformationen bezüglich einzelner
Datenpaketfolgen (z. B. der Datenpaketfolge IP2) finden im IP-Core-Network
auf sogenanntem „IP-Flow-Level" statt. Die Differenzierung
zwischen den einzelnen Datenpaketfolgen (IP-Flows: IP1, IP2 und
IP3) wird von dem Dienstrechnerzugangsgateway SSG vorgenommen. Dieses
Dienstrechnerzugangsgateway sendet seine Abrechnungsinformationen
an den Authorisierungsserver AAA oder zusätzlich oder alternativ an das
Abrechnungssystem CS (Charging Server). Bei diesem Abrechnungssystem
CS kann es sich um ein „offline" arbeitendes Abrechnungssystem handeln
(also um ein Abrechnungssystem, welches zeitversetzt mit der eigentlichen
Dienstnutzung die Abrechnungsdatensätze erstellt); es kann sich
aber auch um ein in Realzeit online arbeitendes Abrechnungssystem
handeln oder um ein kombiniertes offline-online-Abrechnungssystem.
Das Authorisierungsnetzelement AAA oder das Abrechnungssystem CS
erzeugen die Abrechnungsdatensätze
auf Dienstebene. Als derartige Abrechnungsdatensätze können auch Log-Dateien („log files") mit den entsprechenden
Abrechnungsinformationen verwendet werden.
-
Abrechnungsdatensätze (IP-PDP-CDR3) oder "log files", die von der Authorisierungseinheit AAA
erzeugt werden und dem Datentunnel PDP zugeordnet sind, können identifiziert
werden durch das RADIUS-Attribut „Acct-Session-ID". Dieses besteht aus
der GGSN-Adresse und der Zahlungs-ID (Charging ID), welche verbunden
sind in einem UTF-8-codierten Hexadezimal-Datensatz.
-
Die
Datenübertragung über das
RADIUS Interface (insbesondere zwischen dem Dienstrechnerzugangsgateway
SSG und dem Abrechnungssystem CS bzw. dem Authorisierungsnetzelement
AAA) ist bezüglich
der Benutzung des Attributs „Acct-Session-ID" standardkonform.
Erfindungsgemäß identifiziert
die hier übertragene „Acct-Session-ID
(IP flow)" eine
einzelne Datenpaketfolge (IP-Flow, z.B. IP2). Dies geschieht innerhalb
der gesamten „User
Session", welche
durch ihre eigene „Act-Session-ID (PDP)" identifiziert wird,
die letztgenannte ID ist Datentunnel-PDP-bezogen. Erfindungsgemäß werden für die datentunnelbezogene
ID und die datenpaketfolgenbezogene ID unterschiedliche Ausprägungen verwendet.
-
Bei
dem ersten Kontakt zwischen dem Netzübergangsknoten GGSN und dem
Authorisierungsnetzelement AAA werden die Kennungsinformationen
oder auch die erste eindeutige Kennung K1 zu dem Authorisierungsnetzelement
AAA übertragen. Dies
wird realisiert in einer Art und Weise, die nicht gegen einschlägige Standards
verstößt.
-
Der
Authorisierungsserver AAA erzeugt das standardkonforme Attribut „Class". Dieses Attribut
gilt für
die gesamte „Session", d. h. für die gesamte
Lebensdauer des Datentunnels PDP.
-
Das
Attribut „Class", welches das in
den Radius-Spezifikationen beschriebene Verhalten aufweist, wird
beim Netzübergangsknoten
GGSN gespeichert und sämtlichen
folgenden Abrechnungsnachrichten beigefügt.
-
Das
Dienstrechnerzugangsgateway SSG erzeugt für jede einzelne Datenpaketfolge
IP1, IP2 und IP3 eine unterschiedliche „Accounting-Session-ID (IP1)", „Accounting-Session-ID
(IP2)" usw. Mit
den Nachrichten 10 und 16 wird jeweils diese unterschiedliche
Accounting-Session-ID und zusätzlich das
Datenelement CL zu dem Abrechnungssystem übertragen. Ähnliches findet statt bei den
Datenübertragungen
von den Dienstrechnerzugangsgateway SSG zu dem Authorisierungsnetzelement
AAA. Aufgrund dieser dienstindividuellen Accounting-Session-IDs
(die auch mit in die Abrechnungsdatensätze eingeschrieben werden),
kann von dem Erkennungsknoten MD die jeweilige Abrechnungsinformation
des Abrechnungsdatensatzes genau einem IP-Flow und damit einem konkreten
Dienst zugeordnet werden.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
können
folgende Alternativen und Änderungen
vorgenommen werden:
- a. Die Nachrichtenpaare 10/11 und 16/17 können vom
Dienstrechnerzugangsgateway SSG an den AAA-Server gesendet werden;
der Erkennungsknoten MD fragt dann keine Abrechnungsdatensätze von
dem Abrechnungssystem ab.
- b. Die Nachrichtenpaare 10/11 und 16/17 können an
einen zusätzlichen
AAA-Server gesendet werden bzw. von diesem stammen. Dieser zusätzliche
AAA-Server übernimmt
die Rolle des Abrechnungssystems CS.
- c. Der Dienstrechnerzugangsgateway SSG kann in einer solchen
Art und Weise konfiguriert sein, dass zu Beginn der Dienstnutzung
vom Abrechnungssystems CS jede unterschiedene Datenpaketfolge (die
zu dem entsprechenden Dienstrechner übertragen werden soll) autorisiert
werden muss. Diese Konfigurationseinstellung kann vorzugsweise dann
verwendet werden, wenn es sich beim Abrechnungssystems CS um ein
in Realzeit online arbeitendes Abrechnungssystem handelt oder um
ein kombiniertes offline-online-Abrechnungssystem. In diesem Fall
wird dem Nachrichtenpaar 10/11 ein weiteres Nachrichtenpaar
vorangestellt, das die Möglichkeit
einer vorangehenden Autorisierung der entsprechenden Datenpaketfolge
gewährleistet.
Die Autorisierung wird vorzugsweise mittels RADIUS-Nachrichten "Access Request" und "Access Accept" (im Erfolgsfall) bzw. "Access Reject" (im Fall einer Ablehnung durch
das Abrechnungssystems CS) realisiert.
- d. Die Vermittlungsstelle SGSN oder der Netzübergangsknoten GGSN erzeugen
einen ersten Abrechnungsdatensatz bzw. nur einer der beiden Abrechnungsdatensätze SGSN-CDR1
und GGSN-CDR1 wird
zum Erkennungsknoten MD übertragen.
- e. Die Abrechnungsdatensätze
werden direkt zum Rechnungszentrum BC übertragen. Dieses Rechnungszentrum
führt die
Funktion des Erkennungsknotens MD aus.
- f. Das Abrechnungssystem CS ruft die Abrechnungsdatensätze von
der Vermittlungsstelle SGSN und/oder von dem Netzübergangsknoten GGSN
ab.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
weist insbesondere folgende Vorteile auf: Von verschiedenen Netzelementen
des Kommunikationsnetzes unabhängig
generierte Abrechnungsdatensätze
(Charging Data Records, welche einander überlappende bzw. redundante
Informationen enthalten können), die
eine einzige Dienstnutzung betreffen, können als zu dieser Dienstnutzung
zugehörig
erkannt werden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn sich
bei verschiedenen Netzwerkelementen die Erzeugung von Abrechnungsdatensätzen nicht
unterdrücken lässt, sondern
vielmehr diese Abrechnungsdatensätze
standardmäßig immer
erzeugt werden. Das Verfahren kollidiert nicht mit den einschlägigen Standards.
Daher ist die Implementierung einfach und verursacht nur ein Minimum
an Kosten und Implementierungsaufwand. Insbesondere die Core-Network-Elemente
(GGSN, SGSN) und das Authorisierungsnetzelement (AAA) führen keine
Schritte aus, die nicht standardkonform sind.
-
Abschließend seien
in zusammengefasster Form noch einmal die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren übertragene
Nachrichten dargestellt. Dabei gehören die Nachrichten 2 bis 5, 7, 8, 10, 11 und 14 bis 17 zu
den Authorisierungsnachrichten (AAA & policy data flow). Die Nachrichten 1, 6, 9, 12 und 13 gehören zu den
Trägernachrichten
(bearer traffic). Die Nachrichten 10, 11, 16 und 17 sind
Abrechnungsnachrichten (charging flow). Die Nachrichten 18 und 19 dienen
zum Abrufen der Abrechnungsdatensätze (CDR retrieval).
-
- 1
- PDP
Context activation request
- 2
- RADIUS:
Access Request (Acct-Session-ID(PDP)) via the SSG
-
- to
the AAA server
- 3
- RADIUS:
Access Accept (Service List, class (contains Acct-
-
- Session-ID(PDP)))
- 4
- Service
Profile Retrieval (Service Name (from Service
-
- List
(IP1, IP2, IP3)), Destination IP Address, [optionally
-
- containing
an alternative AAA-server respectively Charging
-
- Server))
- 5
- RADIUS:
Access Accept (forward of message #3 containing
-
- class
attribute)
- 6
- Open
GPRS Tunnel
- 7
- RADIUS:
Accounting Start Request (Acct-Session-ID(PDP),
-
- class)
- 8
- RADIUS:
Accounting Start Response
- 9
- Forward
IP Request
- 10
- RADIUS:
Accounting Start Request (Service Name, Acct-Ses
-
- sion-ID(IP
flow), class)
- 11
- RADIUS:
Accounting Start Response
- 12
- Connection
Set-up (IP-traffic)
- 13
- PDP
Context disconnect request
- 13a
- Write
SGSN-CDR1, GGSN-CDR1
- 14
- RADIUS:
Accounting Stop Request (Acct-Session-ID(PDP),
-
- class)
via the SSG to the AAA server
- 15
- RADIUS:
Accounting Stop Response
- 15a
- Write
IP-PDP-CDR3
- 16
- RADIUS:
Accounting Stop Request (Service Name(IP2), Acct-
-
- Session-ID(IP
flow), class)
- 17
- RADIUS:
Accounting Stop Response
- 17a
- Write
IP-flow-CDR21, IP-flow-CDR22
- 18
- CDR
retrieval from network elements NE
- 19
- CDR
retrieval from Mediation Device
-
Verwendete Abkürzungen:
-
- AAA
- Authentication, Authorisation
and Accounting
- IP-PDP-CDR
- CDR oder log file,
die von einem AAA-Server
erzeugt werden und Informationen über einen PDP-Context enthalten
- CDR
- Charging Data Record
- CS
- Charging System
- GGSN-CDR
- GGSN generated CDR
- GGSN
- Gateway GPRS Support
Node
- GPRS
- General Packet Radio
Service
- IP
- Internet Protocol
- IP-Flow-CDR
- CDR, das Informationen über eine bestimmte
Datenpaketfolge enthält
- MD
- Mediation Device
- PDP
- Packet Data Protocol,
z.B. IP
- SGSN-CDR
- SGSN generated CDR
- SGSN
- Serving GPRS Support
Node
- SSG
- Service Selection
Gateway
- UMTS
- Universal Mobile Telecommunication
System