Druckmittelbetätigte Bremsanlage einer Zugfahrzeug-Anhänger-Kombination
Beschreibung
Stand der Technik
Die Erfindung geht aus von einer druckmittelbetätigten Bremsanlage einer Zugfahrzeug-Anhänger-Kombination nach der Gattung des Patentanspruchs 1.
Eine solche Bremsanlage ist aus dem Stand der Technik bekannt, welche wenigs- tens einen ersten Bremskreis und einen zweiten Bremskreis sowie folgendes beinhaltet : a) Einen mit einem ersten Druckluftvorrat für den ersten Bremskreis und mit einem zweiten Druckluftvorrat für den zweiten Bremskreis in Verbindung stehender Mehrkreisbremswertgeber zur fahrerwunschabhängigen Erzeugung wenigstens eines dem ersten Bremskreis zugeordneten ersten pneumatischen Steuersignals, wenigstens eines dem zweiten Bremskreis zugeordneten zweiten pneumatischen Steuersignals sowie elektrischer Signale,
b) eine elektronische Steuer- und Regeleinheit, durch welche in Abhän- gigkeit der elektrischen Signale des Mehrkreisbremswertgebers elektrische Steuersignale erzeugbar sind,
c) eine Steuerventileinrichtung (Druckregelmodul), welche vorrangig in Abhängigkeit der elektrischen Steuersignale der Steuer- und Regeleinheit und nach- rangig in Abhängigkeit des ersten pneumatischen Steuersignals und/oder des zweiten pneumatischen Steuersignals zur Erzeugung eines modulierten Steuerdrucks für den Anhänger ansteuerbar ist,
d) ein mit wenigstens einem Druckluftvorrat in Verbindung bringbares Zugfahrzeug-Schutzventil (tractor protection valve), durch welches ein Vorratsdruck und in Abhängigkeit des modulierten Steuerdrucks auch ein Bremsdruck für eine Bremsanlage des Anhängers aussteuerbar ist.
Hierbei sind zwischen dem Mehrkreisbremswertgeber und dem ersten und dem zweiten Druckluftvorrat zwei Vorratsdruckleitungen, zwischen der Steuerventileinrichtung und dem ersten und zweiten Druckluftvorrat zwei weitere Vorratsdrucklei- tungen sowie zwischen dem Mehrkreisbremswertgeber und der Steuerventileinrichtung eine Steuerdruckleitung vorhanden. Da der Mehrkreisbremswertgeber und die Steuerventileinrichtung sowie weitere Komponenten der Bremsanlage in einer gewissen räumlichen Entfernung voneinander angeordnet sind, ergibt sich eine Vielzahl von relativ langen pneumatischen und elektrischen Leitungen zur Verbindung dieser Komponenten untereinander. Mit Anzahl und Länge von pneumatischen und elektrischen Leitungen steigt auch die Anzahl notwendiger Verbindungs- und Befestigungsstellen, was sich ungünstig auf die Herstell- und Fertigungskosten einer solchen Bremsanlage auswirkt. Darüber hinaus steigt auch die Leckage- und Fehlerwahrscheinlichkeit des Bremssystems an. Der vorliegenden Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zugrunde, eine druckmittelbetätigte Bremsanlage der eingangs erwähnten Art derart weiter zu entwickeln, dass sie kostengünstiger und einfacher herstellbar ist. Darüber hinaus soll ihre Zuverlässigkeit gesteigert werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass wenigstens der Mehr- kreisbremswertgeber und die Steuerventileinrichtung (Druckregelmodul) in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander angeordnet und zu einer Baueinheit zusammenge- fasst sind.
Vorteile der Erfindung Aufgrund der Zusammenfassung des Mehrkreisbremswertgebers und der Steuerventileinrichtung in einer Baueinheit können eine Vielzahl von pneumatischen und elektrischen Leitungen wesentlich kürzer ausfallen bzw. vollständig entfallen. Darüber hinaus können ein Teil der Verschraubungen und Komponentenbefestigungen eingespart sowie Stecker und Kabel zusammengefasst werden. Infolgedessen ist die erfindungsgemäße Bremsanlage einfacher und kostengünstiger herstellbar. Wegen der geringeren Anzahl von Leitungen und Befestigungskomponenten sinkt außerdem die Montagefehler- und Leckagewahrscheinlichkeit. Die Baueinheit kann als vormon-
tierter Modul in verschiedene Typen von Nutzfahrzeugen eingebaut werden, wodurch speziell für einen bestimmten Fahrzeugtyp abgelängte und geformte Leitungen entfallen können.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Patentanspruch 1 angegebenen druckmittelbetätigten Bremsanlage möglich.
Besonders zu bevorzugende Maßnahmen sehen vor, dass ein erstes Wechselventil und ein zweites Wechselventil vorgesehen sind, wobei das erste Wechselventil von den an seinen Eingängen anstehenden Vorratsdrücken des ersten und zweiten Druckluftvorrats den größeren Vorratsdruck zu einem Vorratsdruckeingang der Steuerventileinrichtung (Druckregelmodul) durchschaltet und wobei das zweite Wechselventil von den an seinen Eingängen anstehenden ersten und zweiten pneumatischen Steuersignalen das Steuersignal mit dem größeren Druck zu einem Steuerdruckeingang der Steuerventileinrichtung durchschaltet. Das erste und das zweite Wechsel- ventil sind dann als weitere, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Mehrkreisbremswertgeber und zur Steuerventileinrichtung (Druckregelmodul) angeordnete Elemente in die Baueinheit integriert.
Gemäß einer Weiterbildung dieser Maßnahme ist vorgesehen, dass die Eingänge des ersten Wechselventils ohne zwischengeordnete Leitungen unmittelbar an einem Vorratsdruckeingang eines Hinterachskanals und einem Vorratsdruckeingang eines Vorderachskanals des Mehrkreisbremswertgebers angeschlossen sind und dass die Eingänge des zweiten Wechselventils ohne zwischengeordnete Leitungen unmittelbar an einem Steuerdruckausgang des Hinterachskanals und einem Steuerdruckausgang des Vorderachskanals des Mehrkreisbremswertgebers angeschlossen sind. Hierdurch können weitere Leitungen eingespart und eine äußerst kompakte Baueinheit erzielt werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann als weiteres, direkt benachbart zum Mehrkreisbremswertgeber, zur Steuerventileinrichtung (Druckregelmodul) und zum ersten und zweiten Wechselventil angeordnetes Element zusätzlich das Zugfahr- zeug-Schutzventil (tractor protection valve) in die Baueinheit integriert sein.
Als weiteres, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Mehrkreisbremswertgeber, zur Steuerventileinrichtung (Druckregelmodul), zum ersten und zweiten Wechselventil
und zum Zugfahrzeug-Schutzventil (tractor protection valve) angeordnetes Element kann zusätzlich ein Bremslichtschalter in die Baueinheit integriert sein.
Alternativ kann als weiteres, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Mehrkreisbremswertgeber, zur Steuerventileinrichtung (Druckregelmodul), zum ersten und zweiten Wechselventil und zum Zugfahrzeug-Schutzventil (tractor protection valve) angeordnetes Element zusätzlich ein dem Zugfahrzeug-Schutzventil (tractor protection valve) nachgeordnetes Schnell-Löseventil zum schnellen Abbau von Anhänger-Bremsdruck in die Baueinheit integriert sein.
Die Kommunikation zwischen der elektronischen Steuer- und Regeleinrichtung und den genannten Elementen der Baueinheit bzw. zwischen den Elementen untereinander kann durch einen Datenbus und/oder mittels analoger elektrischer Signale erfolgen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann als weiteres, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Mehrkreisbremswertgeber, zur Steuerventileinrichtung (Druckregel- modul), zum ersten und zweiten Wechselventil und zum Zugfahrzeug-Schutzventil (tractor protection valve) angeordnetes Element zusätzlich die elektronische Steuer- und Regeleinheit in die Baueinheit integriert sein, welche auch die Funktion eines Bremslichtschalters übernehmen kann.
Die genannten Bauelemente und Komponenten können auch auf andere Weise be- liebig miteinander kombiniert und in einer kompakten Baueinheit zusammengefasst werden. Die Elemente der Baueinheit sind vorzugsweise in einem separaten Gehäuse untergebracht, an dessen äußerer Gehäusewand Anschlüsse zur lösbaren Befestigung für die von der Baueinheit weg und zu ihr hin führenden elektrischen und pneumatischen Leitungen vorgesehen sind.
Zeichnungen
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt
Fig.1 einen schematischen Schaltplan eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der druckmittelbetätigten Fahrzeugbremsanlage gemäß der Erfindung;
Fig.2 einen vergrößerten Ausschnitt von Fig.1.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
Von einem in Fig.1 insgesamt mit 1 bezeichneten bevorzugten Ausführungsbeispiel einer druckmittelbetätigten Bremsanlage einer Zugfahrzeug-Anhänger- Kombination ist aus Maßstabsgründen nur der zugfahrzeugseitige Teil dargestellt, durch welchen die Bremsen des Anhängers angesteuert werden. Die Bremsanlage 1 ist elektronisch geregelt, mit vorrangigen elektro-pneumatischen Bremskreisen und mit nachrangigen pneumatischen Rückhaltkreisen als unterlegte Sicherheitsebene.
Ein Druckluftspeicher 2 für die Vorderachse steht mittels einer Vorratsdruck- leitung 4 mit einem Vorratsdruckeingang 6 eines Vorderachskanals 8 eines mittels eines Bremspedals 10 betätigbaren Betriebsbremsventils 12 in Verbindung, wie am besten anhand von Fig.2 zu sehen ist. Genauso ist ein Druckluftspeicher 14 für die Hinterachse durch eine Vorratsdruckleitung 16 mit einem Vorratsdruckeingang 18 eines Hinterachskanals 20 des Betriebsbremsventils 12 verbunden. Von jeder der beiden Vorratsdruckleitungen 4, 16 ist je eine weitere Vorratsdruckleitung 22, 24 abgezweigt, welche zu einem modularen Steuerventil (modular control valve) 26 führt. Bei dem modularen Steuerventil 26 handelt es sich beispielsweise ein Steuerventil vom Typ MV-3 der Firma AlliedSignal Truck Brake Systems Co. mit zwei manuell betätigbaren Steuerknöpfen, einem linken Steuerknopf 28 und einem rechten Steu- erknopf 30, jeweils bezogen auf die Darstellung von Fig.1. Vom modularen Steuerventil 26 zweigt eine mit einer Feststellbremse der Hinterachse verbundene Druckleitung 31 ab.
Die beiden Vorratsdruckleitungen 4, 16 sind endseitig außerdem mit Eingängen 32, 34 eines beispielsweise ohne zwischengeordnete Leitungen unmittelbar an den Vor- ratsdruckeingängen 6, 18 des Hinterachskanals 20 und des Vorderachskanals 8 angeordneten ersten Wechselventils 36 verbunden, von welchem ein Ausgang 38 durch eine Vorratsdruckleitung 40 mit einem Vorratsdruckeingang 42 einer als Druckregelmodul 44 ausgebildeten Steuerventileinrichtung für die Bremsanlage des Anhängers in Verbindung steht. Steuerdruckausgänge 46, 48 des Vorderachskanals 8 und des Hinterachskanals 20 des Betriebsbremsventils 12 sind mit je einer Steuerdruckleitung 50, 52 verbunden, durch welche aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellte Druckregelmodule der Vorderachse und der Hinterachse angesteuert
werden. Die beiden Steuerdruckleitungen 50, 52 stehen darüber hinaus endseitig mit Eingängen 54, 56 eines beispielsweise ohne zwischengeordnete Leitungen unmittelbar an den Steuerdruckausgängen 46, 48 des Hinterachskanals 20 und des Vorderachskanals 8 angeordneten und dort angeschlossenen zweiten Wechselventils 58 in Verbindung, von welchem eine Steuerdruckleitung 60 zu einem Steuerdruckeingang
61 des Anhänger-Druckregelmoduls 44 führt.
In Abhängigkeit von der Kraft, mit welcher der Fahrer des Zugfahrzeugs das Bremspedal 10 betätigt, werden aus den vorratsseitig anstehenden Vorratsdrücken proportionale Steuerdrucksignale in die Steuerdruckleitungen 50, 52 der Vorderachse und der Hinterachse eingesteuert, um in den entsprechenden Druckregelmoduln einen Bremsdruck für Bremszylinder der Vorderachse und der Hinterachse zu erzeugen. Die beiden vorratsseitig bzw. steuerseitig angeordneten ersten und zweiten Wechselventile 36, 58 steuern dabei jeweils äen größeren Vorratsdruck bzw. den größeren Steuerdruck an die Vorratsdruckleitung 40 bzw. die Steuerdruckleitung 60 des An- hänger-Druckregelmoduls 44 durch. Bei vollständigem oder teilweisem Ausfall des Vorratsdrucks bzw. des Steuerdrucks der Vorderachse sorgt durch Umschalten der ersten und zweiten Wechselventile 36, 58 der Vorratsdruck bzw. der Steuerdruck der Hinterachse für den Aufbau des Vorratsdrucks und des Steuerdrucks des Anhänger- Druckregelmoduls 44 und umgekehrt, so dass hieraus eine pneumatische Redun- danz gegeben ist.
Zusätzlich wird bei Betätigung des Bremspedals 10 in einem elektrischen Teil
62 des Betriebsbremsventils 12 ein proportionales elektrisches Steuersignal erzeugt und vorzugsweise über einen Datenbus 64 an eine zentrale elektronische Steuer- und Regeleinheit 66 geleitet, welche wiederum über den Datenbus 64 das Anhän- ger-Druckregelmodul 44 ansteuert. Abhängig von den elektrischen Steuersignalen der Steuer- und Regeleinheit 66 wird im Anhänger-Druckregelmodul 44 ein modulierter Steuerdruck erzeugt und über eine Steuerdruckleitung 68 eingangsseitig in ein an sich bekanntes Zugfahrzeug-Schutzventil (tractor protection valve) 70 eingesteuert. Bei dem Zugfahrzeug-Schutzventil (tractor protection valve) 70 handelt es sich beispielsweise um ein Zugfahrzeug-Schutzventil des Typs TP-5 der Firma AlliedSignal Truck Brake Systems Co., USA. Das Zugfahrzeug-Schutzventil (tractor protection valve) 70 ist eingangsseitig außerdem mit einer Steuerdruckleitung 72 verbunden,
durch welche von einem Handbremsventil (hand control valve) 74 aus dem über eine Vorratsdruckleitung 75 zugeführten Vorratsdruck des Druckluftspeichers 2 erzeugter Steuerdruck herangeführt wird. Bei manueller Betätigung des Handbremsventils 74 kann der Fahrer eine Streckbremsung des Anhängers auslösen, wenn dieser in Be- zug zum Zugfahrzeug beispielsweise schräg steht. Außerdem steht das Zugfahrzeug-Schutzventil (tractor protection valve) 70 eingangseitig mit einer vom modularen Steuerventil 26 führenden Vorratsdruckleitung 76 in Verbindung. Schließlich ist über eine Leitung 78 an das Zugfahrzeug-Schutzventil (tractor protection valve) 70 ein vorzugsweise als Druckschalter ausgebildeter Bremslichtschalter 80 angeschlos- sen, um im Bremsfall ein Signal zur Betätigung des Bremslichts zu erzeugen.
In das Zugfahrzeug-Schutzventil (tractor protection valve) 70 ist ein Relaisventil integriert, mit dessen Hilfe aus dem in der Vorratsdruckleitung 76 anstehenden Vorratsdruck und dem vom Anhänger-Druckregelmodul 44 herangeführten Steuerdruck einen Bremssteuerdruck in eine ausgangsseitige, an einen Kupplungskopf „Bremse" 82 angeschlossene Bremsleitung 84 sowie einen Vorratsdruck in eine ausgangsseitige, an einen Kupplungskopf „Vorrat" 86 angeschlossene Vorratsdruckleitung 88 einzusteuern. In der Bremsleitung 84 befindet sich zwischen dem Zugfahrzeug- Schutzventil (tractor protection valve) 70 und dem Kupplungskopf „Bremse" 82 ein Schnell-Löseventil 90 zum schnellen Entlüften der Anhänger-Bremsleitung 84 beim Beendigen eines Bremsvorgangs. Die beiden Kupplungsköpfe 82, 86 sind mit zugeordneten Kupplungsköpfen des Anhängers kuppelbar, welche mit einem nicht dargestellten Anhängerteil der Bremsanlage 1 der Zugfahrzug-Anhänger-Kombination wie beispielsweise einem Anhängerbremsventil in Verbindung stehen. Das Zugfahrzeug- Schutzventil (tractor protection valve) 70 verhindert außerdem in bekannter Weise ein Ausströmen von Druckluft aus den beiden Druckluftspeichern 2, 14, wenn die Druckluftverbindungen zum Anhänger abreißen.
In räumlicher Beziehung sind gemäß des in Fig.1 und Fig.2 gezeigten Ausführungsbeispiels das Anhänger-Druckregelmodul 44, das erste und das zweite Wechselventil 36, 58 sowie das Betriebsbremsventil 12 in geringem Abstand und eng zueinander angeordnet und bilden zusammen eine kompakte, vormontierbare Baueinheit 92. Diese Baueinheit 92 kann in einem separaten Gehäuse 94 untergebracht sein, wobei an dessen äußerer Gehäusewand Anschlüsse zur lösbaren Befestigung für die von der Baueinheit 92 weg führenden elektrischen und pneumatischen Leitungen
vorgesehen sind. Im einzelnen sind ein elektrischer Anschluss 98 für den zur und von der Steuer- und Regeleinheit 66 führenden Datenbus 64, zwei Hinterachs- Vorratsdruckanschlüsse 100, 102 für die beiden Vorratsdruckleitungen 16, 22, zwei Vorderachs-Vorratsdruckanschlüsse 104, 106 für die beiden Vorratsdruckleitungen 4, 24, ein Vorderachs-Steuerdruck-Anschluss 108 für die Steuerdruckleitung 50, ein Hinterachs-Steuerdruckanschluss 110 für die Steuerdruckleitung 52 sowie ein An- hänger-Steuerdruckanschluss 112 für die Steuerdruckleitung 68 vorhanden. Die Steuerdruckleitung 60 und die Vorratsdruckleitung 40 für das Anhänger- Druckregelmodul 44 sind vollständig im Gehäuse 94 untergebracht. Alternativ kön- nen die genannten Bauelemente auch in einen Gehäuseblock integriert sein, wobei die pneumatischen und/oder elektrischen Verbindungen der Bauelemente mit den Anschlüssen bzw. untereinander durch innerhalb des Gehäuseblocks ausgebildete Bohrungen oder Kanäle erfolgen.
Da die beiden Wechselventile 36, 58 unmittelbar an den Steuerdruckausgängen 46, 48 bzw. an den Vorratsdruckeingängen 6, 18 des Betriebsbremsventils 12 angeschlossen sind, sind keine zusätzlichen Verbindungsleitungen notwendig. Im Falle des Anhänger-Druckregelmoduls 44 ist wegen der unmittelbaren Nähe zum Betriebsbremsventil 12 nur eine jeweils sehr kurze Vorratsdruckleitung 40 und Steuerdruckleitung 60 vorhanden. Die beiden Druckluftspeicher 2, 14, der elektrische Teil 62 des Betriebsbremsventils 12, die zentrale elektronische Steuer- und Regeleinheit 66, das Anhänger- Druckregelmodul 44, das Zugfahrzeug-Schutzventil (tractor protection valve) 70 sowie der nicht dargestellte Anhängerteil der Bremsanlage der Zugfahrzeug-Anhänger- Kombination bilden zusammen einen elektro-pneumatischen Bremskreis. Der e- lektro-pneumatische Bremskreis überschneidet sich teilweise mit einem rein pneumatischen Bremskreis, der die beiden Druckluftspeicher 2, 14, den Vorderachskanal 8 und den Hinterachskanal 20 des Betriebsbremsventils 12, das Anhänger- Druckregelmodul 44, das Zugfahrzeug-Schutzventil (tractor protection valve) 70 sowie den Anhängerteil der Bremsanlage der Zugfahrzug-Anhänger-Kombination um- fasst. Der pneumatische Bremskreis besteht wiederum aus einem pneumatischen Vorderachsbremskreis mit dem Druckluftspeicher 2 für die Vorderachse, dem Vorderachskanal 8 des Betriebsbremsventils 12 sowie nachgeordneten pneumatischen Bauelementen und einem pneumatischen Hinterachsbremskreis mit dem Druckluft-
Speicher 14 für die Hinterachse, dem Hinterachskanal 20 des Betriebsbremsventils 12 sowie nachgeordneten pneumatischen Bauelementen.
Die Schaltungslogik des Anhänger-Druckregelmoduls 44 behandelt die von der Steuer- und Regeleinheit 66 erzeugten elektrischen Steuersignale des elektro- pneumatischen Bremskreises vorrangig vor den Steuerdrucksignalen des pneumatischen Bremskreises, welcher als Rückhalt-Bremskreis eine redundante Steuerfunktion ausübt, wenn der elektro-pneumatische Bremskreis gestört ist. In diesem Fall wird der Ausgangs-Steuerdruck des Anhänger-Druckregelmoduls 44 in Abhängigkeit des durch das zweite Wechselventil 58 herangeführten Steuerdrucks gebildet, wobei dieses Wechselventil 58, wie bereits vorangehend erwähnt, den größeren der Steuerdrücke der Vorderachse und der Hinterachse zum Anhänger-Druckregelmodul 44 durchschaltet, wodurch eine weitere Redundanz gegeben ist.
Bei Betätigung des Bremspedals 10 des Betriebsbremsventils 12 durch den Fahrer wird daher in Abhängigkeit der von der zentralen elektronischen Steuer- und Regel- einheit 66 über den Datenbus 64 herangeführten elektrischen Steuersignale bzw. bei Ausfall des elektro-pneumatischen Steuerkreises in Abhängigkeit des über die pneumatische Steuerdruckleitung 60 herangeführten Steuerdrucks im Anhänger- Druckregelmodul 44 ein Steuerdruck erzeugt, welcher am Zugfahrzeug-Schutzventil (tractor protection valve) 70 ansteht und aus welchem ein über die pneumatische Bremsleitung 84 in den nachgeschalteten Kupplungskopf „Bremse" 82 eingesteuerter Bremsdruck moduliert wird.
Mit Hilfe des modularen Steuerventils 26, das im Bereich des Armaturenbretts des Zugfahrzeugs angeordnet ist, kann der Fahrer je nach Betätigung der beiden Steuerknöpfe 28, 30 in eine eingefahrene bzw. ausgefahrene Stellung die Bremsanlage 1 manuell ansteuern. Falls sich beide Steuerknöpfe 28, 30 in der ausgefahrenen Stellung befinden, wird sowohl beim Zugfahrzeug als auch beim Anhänger die Parkbremse durch Entlüftung aktiviert. Wenn dann ausgehend vom geparkten Zustand der Zugfahrzeug-Anhänger-Kombination gewünscht ist, nur die Anhänger-Bremsen zu lösen, wird der linke Steuerknopf 28 in die eingefahrene Stellung betätigt, wäh- rend der rechte Steuerkopf 30 in der ausgefahrenen Stellung verbleibt, wodurch nur die Anhänger-Bremsen unter Druck gesetzt werden, während die Zugfahrzeug- Bremsen weiterhin geschlossen sind. Falls zusätzlich auch der rechte Steuerknopf 30 in die eingefahrene Stellung betätigt wird, befinden sich sowohl die Zugfahrzeug-
Bremsen als auch die Anhänger-Bremsen in Lösestellung. Zur ausschließlichen Aktivierung der Anhänger-Bremsen wird der linke Steuerknopf 28 in die ausgefahrene Stellung bewegt, um die zum Zugfahrzeug-Schutzventil (tractor protection valve) 70 führende Vorratsdruckleitung 76 zu entlüften. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung können das Betriebsbremsventil 12, das Anhänger-Druckregelmodul 44, das erste und das zweite Wechselventil 36, 58 sowie das Zugfahrzeug-Schutzventil (tractor protection valve) 70 in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander angeordnet und zu einer in einem Gehäuse untergebrachten Baueinheit zusammengefasst sein. In diese Baueinheit kann auch zusätzlich der Bremslichtschalter 80 integriert sein.
Alternativ können auch das Betriebsbremsventil 12, das Anhänger-Druckregelmodul 44, das erste und das zweite Wechselventil 36, 58, das Zugfahrzeug-Schutzventil (tractor protection valve) 70 sowie das Schnell-Löseventil 90 in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander angeordnet und zu einer in einem Gehäuse untergebrachten Baueinheit zusammengefasst sein.
Die elektrische Kommunikation zwischen den als Baueinheit zusammengefassten Baugruppen und Bauelementen untereinander bzw. zwischen diesen und der elektronischen Steuer- und Regeleinheit 66 erfolgt vorzugsweise über den Datenbus 64, alternativ oder zusätzlich kann sie auch durch analoge elektrische Signale erfolgen. Als weitere Alternative können auch das Betriebsbremsventil 12, das Anhänger- Druckregelmodul 44, das erste und das zweite Wechselventil 36, 58, das Zugfahrzeug-Schutzventil (tractor protection valve) 70 sowie die elektronische Steuer- und Regeleinheit 66 in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander angeordnet und zu einer in einem Gehäuse untergebrachten Baueinheit zusammengefasst sein. Die Funktion des Bremslichtschalters 80 kann dann in die Steuer- und Regeleinheit 66 integriert sein.
Bezuαszahlenliste
1 Bremsanlage
2 Druckluftspeicher
4 Vorratsdruckleitung 6 Vorratsdruckeingang
8 Vorderachskanal
10 Bremspedal
12 Betriebsbremsventil
14 Druckluftspeicher 16 Vorratsdruckleitung
18 Vorratsdruckeingang
20 Hinterachskanal 2 Vorratsdruckleitung 4 Vorratsdruckleitung 6 modulares Steuerventil 8 linker Steuerknopf 0 rechter Steuerknopf 1 Druckleitung 2 Eingang 4 Eingang 6 erstes Wechselventil 8 Ausgang 0 Vorratsdruckleitung 2 Vorratsdruckeingang 4 Anhänger-Druckregelmodul 6 Steuerdruckausgang
Steuerdruckausgang Steuerdruckleitung Steuerdruckleitung Eingang Eingang zweites Wechselventil Steuerdruckleitung Steuerdruckeingang elektrischer Teil Datenbus Steuer- und Regeleinheit Steuerdruckleitung Zugfahrzeug-Schutzventil (tractor protection valve) Steuerdruckleitung Handbremsventil Vorratsdruckleitung Vorratsdruckleitung Leitung Bremslichtschalter Kupplungskopf „Bremse" Bremsleitung Kupplungskopf „Vorrat" Vorratsdruckleitung Schnell-Löseventil Baueinheit Gehäuse
98 elektrischer Anschluss
100 Hinterachs-Vorratsdruckanschluss
102 Hinterachs-Vorratsdruckanschluss
104 Vorderachs-Vorratsdruckanschluss
106 Vorderachs- Vorratsdruckanschluss
108 Vorderachs-Steuerdruckanschluss
110 Hinterachs-Steuerdruckanschluss
112 Anhänger-Steuerdruckanschluss