EP1356086A2 - Verfahren zum simultanen positionsspezifischen schneiden von fadenförmigen organischen molekülketten, insbesonere dna - Google Patents

Verfahren zum simultanen positionsspezifischen schneiden von fadenförmigen organischen molekülketten, insbesonere dna

Info

Publication number
EP1356086A2
EP1356086A2 EP01270624A EP01270624A EP1356086A2 EP 1356086 A2 EP1356086 A2 EP 1356086A2 EP 01270624 A EP01270624 A EP 01270624A EP 01270624 A EP01270624 A EP 01270624A EP 1356086 A2 EP1356086 A2 EP 1356086A2
Authority
EP
European Patent Office
Prior art keywords
nanoparticles
molecular chains
dna
sequence
molecule
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
EP01270624A
Other languages
English (en)
French (fr)
Inventor
Wolfgang Fritzsche
Karsten Koenig
Johann Michael Koehler
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Institut fuer Physikalische Hochtechnologie eV
Original Assignee
Institut fuer Physikalische Hochtechnologie eV
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Institut fuer Physikalische Hochtechnologie eV filed Critical Institut fuer Physikalische Hochtechnologie eV
Publication of EP1356086A2 publication Critical patent/EP1356086A2/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N15/00Mutation or genetic engineering; DNA or RNA concerning genetic engineering, vectors, e.g. plasmids, or their isolation, preparation or purification; Use of hosts therefor
    • C12N15/09Recombinant DNA-technology
    • C12N15/10Processes for the isolation, preparation or purification of DNA or RNA
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12QMEASURING OR TESTING PROCESSES INVOLVING ENZYMES, NUCLEIC ACIDS OR MICROORGANISMS; COMPOSITIONS OR TEST PAPERS THEREFOR; PROCESSES OF PREPARING SUCH COMPOSITIONS; CONDITION-RESPONSIVE CONTROL IN MICROBIOLOGICAL OR ENZYMOLOGICAL PROCESSES
    • C12Q1/00Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions
    • C12Q1/68Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions involving nucleic acids
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y10TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
    • Y10STECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y10S977/00Nanotechnology
    • Y10S977/70Nanostructure
    • Y10S977/81Of specified metal or metal alloy composition

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum simultanen positionsspezifischen Schneiden von fadenförmigen organischen Molekülketten, insbesondere DNA. Die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren anzugeben, mit Hilfe dessen an bestimmten -frei wählbaren- Sequenzen und simultan an vielen fadenförmigen Molekülen hochspezifisch geschnitten werden kann wird dadurch gelöst, dass Nanopartikel (1) mit einer Molekülkette (11) beliebig vorgebbarer Sequenz versehen werden, die komplementär zu einer Sequenz eines zu schneidenden Moleküls (2) gewählt wird, diese Molekülkette(n) (11) mit dem Molekül (2) auf übliche Weise hybridisiert oder auf andere Weise spezifisch gebunden werden und anschliessend die Nanopartikel (1) einer energiereichen, von den Nanopartikeln (1) absorbierbaren Strahlung wenigstens einer Wellenlänge ausgesetzt werden.

Description

Verfahren zum simultanen positionsspezifischen Schneiden von fadenförmigen organischen Molekülketten, insbesondere DNA
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum simultanen positionsspezifischen Schneiden von fadenförmigen organischen Molekülketten, insbesondere zum sequenzspezifischen Schneiden von DNA. Das Schneiden von DNA an definierten Stellen ist eine Grundtechnik der Molekularbiologie. Bislang kommen im Routinelabor ausschließlich Enzyme (Restriktionsenzyme) zum Einsatz, die eine spezifische Schnittsequenz haben. So schneidet zum Beispiel das Enzym EcoRI doppelsträngige DNA an allen Positionen mit der folgenden Basensequenz: 5' G A A T T C 3'
3X T T A A G 5' Derartige Schnitte werden für die Manipulation von DNA z.B. den Einbau neuer Abschnitte oder die definierte Verkürzung, routinemäßig benutzt. Ein ganzes Gebiet der DNA-Analytik, das sogenannte "finge rinting", beruht auf der Variation der Längenverteilung von DNA nach dem Einsatz derartiger Enzyme, die sich im Restriction Fragment Length Polymorphism (Restriktions-Fragment-Längen-Polymoφhismus ) dokumentieren. Wenn es in einzelnen Individuen eine Mutation im Bereich einer Schnittsequenz gibt (also anstatt eines T beispielsweise ein A im obigen Schema), kann die DNA dort nicht geschnitten werden, und es entstehen DNA-Fragmente mit anderen Längen als in Individuen ohne Mutation an dieser Stelle. Das Muster der Längenverteilung kann daher für die Identifizierung des einzelnen Individuums benutzt werden, was beispielsweise in der Forensik oder bei Vaterschaftsfeststellungen eingesetzt wird. Die dabei benutzte extrem hohe Sensitivität diese Verfahrens (die Veränderung einer einzelnen Base kann detektiert werden) wird ebenfalls für die Bestimmimg genetischer Defekte (z.B. Erbkrankheiten) genutzt, die an Schnittsequenzen lokalisiert sind. Bei all diesen Techniken ist man auf die natürlich vorkommenden Enzyme und ihre Schnittsequenzen beschränkt, andere Stellen sind so nicht zu schneiden. Um diese Einschränkung zu umgehen, gibt es Entwicklungen von E izelmolekültechniken zum Schneiden von DNA an beliebigen Stellen mittels Laserstrahls [Schütze, K., I. Becker, et al. (1997) "Cut out or poke in the key to the world of Single genes: laser micromanipulation as a valuable tool on the look-out for the origin of disease" Genetic Analysis 14(1): 1-8)] oder des Rasterkrafrmikroskops [AFM, Henderson, E. (1992) "Imaging and nanodissection of individual supercoiled plasmids by atomic force microscopy" Nucleic Acids Research 20(3): 445-447]. Ein entscheidender Nachteil beider Methoden ist die fehlende Selektivität und die große Schnittbreite. Beim Laser-Schneiden werden einige hundert Basenpaare zerstört, und eine Orientierung kann im allgemeinen nur anhand der Topologie (Anfang Ende) oder durch einen Fluoreszenz- markierten DNA-Abschnitt (FISH: fluorescence in situ hybridization) erreicht werden, wobei die optische Auflösung (>100...200 nm) die Methode limitiert. Zudem sind beide Methoden Einzelmolekültechniken, so daß ein einzelnes Molekül, aber keine dem Labormaßstab vergleichbare Anzahl von Molekülen geschnitten werden kann. Damit muß für eine Charakterisierung (z.B. Gelelektrophorese) oder Weiterbearbeitung wiederum vervielfacht werden, um mit den Standardlabormethoden kompatibel zu sein.
Um der Limitierung der begrenzten räumlichen Auflösung derartiger physikalischen Verfahren zu umgehen, wurde in der Materialverarbeitung das "proximity focusing" benutzt, bei dem ein kleines Objekt (eine Abtastspitze eines Rastert melmikroskops mit einem Radius im unteren Nanometerbereich) als hochintensive Sekundär-Strahlungsquelle betrachtet werden kann, die durch eingestrahltes Laserlicht gespeist wird [Gorbunov, A. A. and W. Pompe (1994) "Thin Film Nanoprocessing by Laser/STM Combination" phys. stat. sol. (a) 145: 333-338]. Diese Sekundärstrahlung wird dabei in der Nähe des kleinen Objektes (Nahfeldeffekt) wirksam, wodurch eine Fokussierang in der Größenordnung des Objektes erreicht wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit
Hilfe dessen an bestimmten -frei wählbaren- Sequenzen und simultan an vielen fadenförmigen Molekülen, insbesondere DNA hochspezifisch geschnitten werden kann. Dies wird durch eine spezifische Markierung mittels Nanopartikeln und anschließender Anregung dieser Partikel durch Einstrahlung von Energie erreicht. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß Energie in einem breiteren Strahl in die Probe geschickt wird, aber durch ein geeignet plaziertes Nanoobjekt nur in einem kleinen Volumenbereich zur Wirkung kommt. Das wird durch die nanolokale Konversion der durch das Nanoobjekt lokal absorbierten Strahlungsenergie in Wärme und chemische Umsetzung erreicht.
Einzelne Moleküle wie z.B. Farbstoffe können zwar gut im Nanobereich positioniert werden, ihre Effizienz für die lokale Absorption und Konversion der Energie ist jedoch gering. Außerdem verlieren sie durch die Absorption der Strahlung häufig sehr schnell ihre absorptive Wirkung durch photochemische Prozesse. Bei vorliegender Erfindung finden hingegen elektronenleitende Nanopartikel und insbesondere metallische Nanopartikel und unter diesen wiederum solche aus schweren Edelmetallen Verwendung. Diese sind außerdem, im Gegensatz zu Farbstoflmarkern, nicht nur in einem schmalen Spektralbereich sondern breitbandig anwendbar. Neben elektromagnetischer Strahlung (IR- Strahlung, sichtbares Licht, UV-Licht, Röntgenstrahlung) kann auch die Energie aus Strahlen schneller Teilchen wie etwa Elektronen oder Ionen effektiv konvertiert werden. Im optischen Bereich wird die Effizienz der Strahlungskonversion durch die schmalen intensiven Banden der Plasmonenresonanz gesteigert. Durch Anwendung von Partikeln aus gleichem Material, aber unterschiedlicher Größe lassen sich Plasmonenresonanzen bei unterschiedlicher Wellenlänge nutzen, um zusätzlich lokale Schnittstellen zu adressieren oder lokal eng begrenzte Schnitte durch die kooperative Wirkung von zwei oder mehr Wellenlängen zu erreichen.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines schematischen Ausfuhrungsbeispiels näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 a-e schematisch den Ablauf des Verfahrens anhand eines einzelnen Molekülstrangs, Fig. 2 a-c verdeutlicht gewisse Schwierigkeiten beim Schneiden langgestreckter Moleküle, die eine dreidimensionale Faltung aufweisen und
Fig. 3 a-c zeigt eine Lösungsmöglichkeit zur Vermeidung der Schwierigkeiten nach Fig. 2 a-c.
Im Rahmen der Erfindung kommen Nanopartikel in einem Größenbereich zwischen 1 nm bis 150 nm zum Einsatz. Im Beispiel werden Gold- Nanopartikel 1 mit einem typischen Durchmesser von 15 nm durch spezifische Bindung an die gewünschte Sequenz entlang eines DNA- Strangs 2 plaziert und dann durch Einstrahlung von geeigneter Energie (Licht) angeregt. Dazu werden die Nanopartikel 1 zunächst mit einem kurzen DNA-Molekül 11 mit mehr als zehn Basen, wobei in Fig. lb und c aus Gründen der besseren Übersicht lediglich vier dargestellt sind, versehen, dessen Sequenz komplementär zu der zu schneidenden DNA 2 (Ziel-DNA vgl. Fig. la, bei der beispielhaft eine Teilsequenz eines Einzelstrangs vergrößert dargestellt ist) an der Schnittstelle ist. Damit wird eine spezifische Bindung des Nanopartikel 1 an einem definierten Ort entlang der DNA 2 erreicht (vgl. Fig. lc, wobei die spezifische Bindung wiederum vergrößert dargestellt ist). Anschließend werden ein, bevorzugt mehrere derart sequenzspezifisch markierte DNA-Moleküle einer energiereichen Strahlung, bspw. mit Licht eines Argonlasers bei einer oder mehreren Wellenlängen, um unterschiedliche Nanopartikel, die an verschiedenen Sequenzabschnitten gebunden sind, zu adressieren, ausgesetzt. Durch Absorption der Energie am Nanopartikel kommt es zu einer lokalen Erhitzung des Partikels und der Umgebung, wie es in Fig. ld schematisch angedeutet ist, die eine Durchtrennung des DNA- Strangs zur Folge hat (vgl. Fig. le). Dabei kann die Schnittgenauigkeit (=Breite des Schnittes) durch eine Abstimmung der eingestrahlten Energie fein reguliert werden. Eine Zielgenauigkeit (=Ort des Schnittes) im unteren Nanometerbereich wird durch das selbstorganisierende System von Partikeln mit behebig vorgebbarer DNA-Bindesequenz garantiert, welche an die Schnittstelle^) auf der Ziel-DNA durch Hybridisierung (Paarung komplementärer DNA-Bereiche) binden. Diese Hybridisierung kann beispielsweise nach lokalem Öflhen ("Aufschmelzen") des DNA-Doppelstrangs in Form eines Doppelstranges oder durch Anlagerung der Bindesequenz an den Doppelstrang unter Bildung einer Triplexstruktur (ist unter bestimmten Bedingungen, die vor allem von Salzgehalt und Basensequenz abhängen, energetisch begünstigt) erfolgen. Ein wesentlicher Vorteil vorliegender Erfindung ist, daß die Einstrahlung der Energie großflächiger und damit technologisch unproblematischer erfolgen kann, als die bekannten Verfahren.
Ein Problem bei den typischerweise langgestreckten DNA-Molekülen stellt die dreidimensionale Faltung dar. Wie in den Figuren 2 a-c gezeigt, können dabei trotz genauer Positionierung des Nanopartikels mehrere zusätzliche unbeabsichtigte Schnitte entstehen, da durch Rückfaltung des Strangs andere Abschnitte des Moleküls 2 in die Nähe des angeregten Nanopartikels 1 kommen. Eine gewisse Regulierung der Rückfaltung ist über die Salzkonzentration der Lösung möglich, die die Steifigkeit der DNA beeinflußt. Eine globuläre Struktur kann durch eine Streckung des Moleküls 1 verhindert werden, die aber Einzelmolekültechniken (optische Pinzette) oder aber andere aufwendige Methoden wie Flüssigkeitsstrom und/oder elektrisches Feld vorzugsweise in Kombination mit einseitiger Bindung verlangt.
Eine einfache und vor allem hoch parallelisierbare Lösungsvariante stellt die Bindung der Nanopartikel 1 auf geeigneten Oberflächen 4 dar. Dabei muß das benutzte Substratmaterial so beschaffen sein, daß keine nennenswerte Absorption der eingesetzten Strahlung erfolgt, z.B. Glas im Fall des Einsatzes von Licht zur Anregung der Nanopartikel. Es liegt ebenfalls im Rahmen der Erfindung, daß die Nanopartikel 1 durch auf der Oberfläche 4 strukturierte Spots gebildet werden. Nach der Immobilisierung der Nanopartikel 1 mit kurzer DNA 11 auf der Oberfläche 4, wozu diese bspw. im Falle der Verwendung von Glas silanisiert oder mit einer anderen die Haftung der Partikel ermöglichenden Schicht versehen sein kann, erfolgt die Anlagerung der DNA 2 nach dem in Fig. 1 beschriebenen Schema der spezifischen Bindung durch DNA- Basenpaarung (Hybridisierung). Nun kann das DNA-Molekül 2 das Nanopartikel 1 nicht mehr im Raum umgeben, da die Möglichkeiten der Rückfaltung stark eingeschränkt sind, womit die Wahrscheinlichkeit von Mehrfachschnitten, wie in Fig. 2 dargestellt, minimiert wird. Vorteilhafte Anwendungen des vorgeschlagenen Verfahrens sind zu sehen in:
- der Restriktionsanalyse von DNA (z. B. Restriktions-Fragment-Längen- Polymorphismus). Mit dem vorgeschlagenen Verfahren können diese Analysen maßgeschneidert für bestimmte Gene durchgeführt werden.
Dadurch werden viele Gene erst erreichbar, die außerhalb der bekannten Enzymschnittstellen liegen.
- dem gezielten Ausschneiden von Genabschnitten aus größeren DNA- Molekülen. Hierfür können Schneidesequenzen so ausgesucht werden, daß der gesuchte Abschnitt einfach isoliert werden kann (z.B. durch einzigartige Länge), und nicht aus einer Vielzahl gleich- und ähnlich langer DNA-Fragmente abgetrennt werden muß.
- in einer kontrollierten Freisetzung von DNA-Fragmenten. Hierzu ist nach dem Stand der Technik ein Verfahren bekannt, bei dem Oberflächenbereiche mit immobilisierter doppelsträngiger DNA mittels
Laser soweit erhitzt werden, daß es zur Öffnung des Doppelstrangs ("Aufschmelzen") kommt. Dabei müssen Temperaturen oberhalb der Schmelztemperatur (50-95°C) lokal erzeugt werden, ohne daß es zu Temperaturspitzen und damit einer Schädigung der Moleküle kommt. Basierend auf der hier vorgeschlagenen Erfindung kann dieses komplizierte Temperaturregime durch die Benutzung von immobilisierten Kolloiden ersetzt werden, die Moleküle mit Schneidesequenz binden (vergl. Fig. 3a). Durch eine entsprechende Belichtung werden diese Moleküle geschnitten (Fig. 3b) und die Fragmente dabei freigesetzt (Fig. 3c). Dieser Vorgang läßt sich noch parallelisieren, indem verschiedene Schnittsequenzen in verschiedenen Oberflächenbereichen gebunden werden, und diese Bereiche dann unabhängig voneinander beuchtet werden. Dabei kommt es zur definierten Freisetzung der jeweiligen Fragmente.
Die Erfindung ist nicht auf das in den Ausfuhrungsbeispielen beschriebene sequenzspezifische Schneiden von DNA beschränkt, sondern grundsätzlich auch auf andere Biopolymere anwendbar, bei denen eine positionsspezifische Anbindung der mit geeigneten Bindungspartnern versehenen Nanopartikel möghch ist. Auch kann die Art der zum Einsatz gelangenden Strahlung eine andere als die beschriebene sein, sofern die eingesetzten Nanopartikel die dort abgegebene Energie absorbieren.
Die Nanopartikel können sowohl aus Metall- als auch Halbleiteφartikeln wie auch aus Kompositen aus diesen Materialien gebildet sein und organische Komponenten umfassen. Der Durchmessers der Partikel kann durch eine Abscheidung von z.B. Metall-, Halbleiter- oder organischen Materiahen eingestellt werden.
Die Verwendung verschiedener Größenklassen von Partikeln in Zusammenhang mit jeweils abgestimmten Strahlungsquellen erlaubt die voneinander unabhängige Prozessienmg verschiedener Teilmengen, wie in Fig. 4b anhand von DNA erläutert. Durch die Verwendung verschiedener, in diesem Beispiel zwei Partikelklassen, die sich in ihrer Energieabsoφtion unterscheiden (z.B. aufgrund verschiedener Durchmesser), kann durch selektive Einstrahlung gezielt nur eine Klasse aktiviert werden.

Claims

Patentansprüche
1. Verfahren zum simultanen positionsspezifischen Schneiden von fadenförmigen organischen Molekülketten, insbesondere DNA dadurch gekennzeichnet, daß Nanopartikel (1) mit einer Molekülkette (11) beüebig vorgebbarer Sequenz versehen werden, die komplementär zu einer Sequenz eines zu schneidenden Moleküls (2) gewählt wird, diese Molekülkette(n) (11) mit dem Molekül (2) auf übliche Weise hybridisiert oder auf andere Weise spezifisch gebunden werden und anschließend die Nanopartikel (1) einer energiereichen, von den Nanopartikeln (1) absorbierbaren Strahlung wenigstens einer Wellenlänge ausgesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bezüghch ihres Strahlungsabsoφtionsvermögens wenigstens zwei voneinander unterschiedliche Chargen von Nanopartikeln (1), die jeweils unterschiedliche Molekülketten (11) tragen, eingesetzt werden, wobei die zu einer Nanopartikelcharge gehörigen Molekülketten (11) jedoch eine identische Sequenz aufweisen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Wahl von unterschiedlichen Nanopartikeln (1) gleicher Materialzusammensetzung diesen eine voneinander abweichende Größe gegeben wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für die Nanopartikel (1) metallische Partikel, vorzugsweise aus schweren Edelmetallen gewählt werden.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als energiereiche, von den Nanopartikeln (1) absorbierbaren Strahlung diffus eingestrahltes Licht verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Nanopartikel (1) unterschiedlicher Materialzusammensetzung gewählt werden, wobei Nanopartikelchargen gleicher Materialzusammensetzung jeweils identische Sequenzen von Molekülketten (11) zugeordnet werden.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Molekülketten (11) versehenen Nanopartikel (1) einseitig auf geeigneten Oberflächen (4) immobilisiert werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß für genannte Oberflächen (4) ein Material eingesetzt wird, das im Gegensatz zu den Nanopartikeln (1) wenig oder keine Strahlung absorbiert.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Nanopartikel (1) durch auf der Oberfläche (4) strukturierte Spots gebildet werden.
EP01270624A 2000-12-13 2001-12-12 Verfahren zum simultanen positionsspezifischen schneiden von fadenförmigen organischen molekülketten, insbesonere dna Withdrawn EP1356086A2 (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE10062532 2000-12-13
DE10062532 2000-12-13
PCT/EP2001/014591 WO2002048399A2 (de) 2000-12-13 2001-12-12 Verfahren zum simultanen positionsspezifischen schneiden von fadenförmigen organischen molekülketten, insbesonere dna

Publications (1)

Publication Number Publication Date
EP1356086A2 true EP1356086A2 (de) 2003-10-29

Family

ID=7667279

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
EP01270624A Withdrawn EP1356086A2 (de) 2000-12-13 2001-12-12 Verfahren zum simultanen positionsspezifischen schneiden von fadenförmigen organischen molekülketten, insbesonere dna

Country Status (4)

Country Link
US (1) US7263445B2 (de)
EP (1) EP1356086A2 (de)
DE (1) DE10162176B4 (de)
WO (1) WO2002048399A2 (de)

Families Citing this family (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JP4911915B2 (ja) * 2005-05-09 2012-04-04 トヨタ自動車株式会社 標的物の分解方法及び分解装置
US9493817B2 (en) * 2007-03-05 2016-11-15 Genesis Research Institute, Inc. Decomposition method and decomposition apparatus for nucleic acid polymer
DE102007019694A1 (de) 2007-04-24 2009-01-15 Garwe, Frank, Dr. Verfahren, was durch fs Laserpulse hochparallel, steuerbar, in räumlich definierten Bereichen, spezifische Wärmekonversion an metallischen Nanopartikeln ermöglicht, ohne diese zu ablatieren oder zu zerstören
DE102012201475B4 (de) 2012-02-01 2014-12-18 Gna Biosolutions Gmbh Verfahren zum Vervielfältigen von Nukleinsäuren
EP3502251A1 (de) * 2017-12-20 2019-06-26 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. Lichtinduzierbare zielmodifikation von nukleinsäuren und genetische informationen

Family Cites Families (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JP2548728B2 (ja) * 1987-05-29 1996-10-30 三菱重工業株式会社 Dna切断法
US5714328A (en) * 1995-06-07 1998-02-03 Board Of Regents, The University Of Texas System RNA photocleavage using texaphyrins
US6027890A (en) * 1996-01-23 2000-02-22 Rapigene, Inc. Methods and compositions for enhancing sensitivity in the analysis of biological-based assays
EP1818417B1 (de) * 1996-07-29 2014-02-12 Nanosphere, Inc. Nanopartikel mit angehängten Oligonukleotiden und ihre Verwendungen
AU5237798A (en) * 1997-05-14 1998-12-08 Sergy Mykolaiovytch Khrapunov Method for treatment of deoxyribonucleic acid sequence by restrictase
US6723564B2 (en) * 1998-05-07 2004-04-20 Sequenom, Inc. IR MALDI mass spectrometry of nucleic acids using liquid matrices
JP4207258B2 (ja) * 1998-08-31 2009-01-14 東ソー株式会社 特定核酸配列の切断方法

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
See references of WO0248399A2 *

Also Published As

Publication number Publication date
US20050026146A1 (en) 2005-02-03
US7263445B2 (en) 2007-08-28
DE10162176B4 (de) 2006-03-23
WO2002048399A3 (de) 2003-08-21
WO2002048399A2 (de) 2002-06-20
DE10162176A1 (de) 2002-11-28

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69737598T2 (de) Nanopartikel mit daran angehefteten oligonukleotiden sowie deren verwendungen
DE102007027654B4 (de) Verfahren zum Nachweis von Nukleinsäuren
EP1230398B1 (de) Farbstoffmarkiertes oligonukleotid zum markieren eines nukleinsäuremoleküls
WO2017216270A1 (de) Einzelmolekülnachweis bzw. -quantifizierung durch dna-nanotechnologie
DE102012201475A1 (de) Verfahren zum Vervielfältigen von Nukleinsäuren
CN103421773A (zh) 用于制备纳米颗粒的模板和利用该模板制备纳米颗粒的方法
Yang et al. Bionanotechnology: enabling biomedical research with nanomaterials
DE10162176B4 (de) Verfahren zum simultanen positionsspezifischen Schneiden von DNA
WO2007110126A1 (de) Verfahren zur mikroskopischen ortsbestimmung eines ausgewählten, intrazellulären dna-abschnitts bekannter nukleotidsequenz
EP2101175A1 (de) Hochgeordnete Nanostruktur und Sensor und deren Verwendung
EP2022559A2 (de) Nukleinsäurenbibliothek oder protein- oder peptibibliothek
DE10145226A1 (de) Herstellung von trägergebundenen Molekülen
DE19806962B4 (de) Markierung von Nukleinsäuren mit speziellen Probengemischen
DE19858588B4 (de) Farbstoffmarkiertes Oligonukleotid zum Markieren eines Nukleinsäuremoleküls
DE102012203964B3 (de) Verfahren und Kit zur Detektion von Nukleinsäuren
Fang et al. Encoding Morphogenesis of Quasi‐Triangular Gold Nanoprisms with DNA
DE102005029811B4 (de) Oligonukleotidanordnungen, Verfahren zu deren Einsatz und deren Verwendung
DE102011085473A1 (de) Verfahren zur Identifikation von Aptameren
EP1165769B1 (de) Verfahren zur auftrennung von in lösung befindlichen doppelsträngigen nukleinsäuren in einzelsträngige nukleinsäuren
WO1999053093A1 (de) Verfahren zur durchführung von reaktionen zwischen mindestens zwei reaktionspartnern in wässrigen reaktionsgemischen
EP1234056B1 (de) Dynamische bestimmung von analyten durch arrays auf inneren oberflächen
EP1458892A2 (de) Evaneszenz-basierendes multiplex-sequenzierungsverfahren
DE10034570A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Mikroarray-Chips mit Nukleinsäuren, Proteinen oder anderen Testsubstanzen
Cecconello et al. Chiroplasmonic DNA Scaffolded “Fusilli” Structures
DE10155053A1 (de) Reversible Bindung eines Fluorophors an eine Oberfläche zur Detektion von Ligat-Ligand-Assoziationsereignissen durch Fluoreszenz-Quenchen

Legal Events

Date Code Title Description
PUAI Public reference made under article 153(3) epc to a published international application that has entered the european phase

Free format text: ORIGINAL CODE: 0009012

17P Request for examination filed

Effective date: 20030704

AK Designated contracting states

Kind code of ref document: A2

Designated state(s): AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE

RBV Designated contracting states (corrected)

Designated state(s): DE GB

STAA Information on the status of an ep patent application or granted ep patent

Free format text: STATUS: THE APPLICATION IS DEEMED TO BE WITHDRAWN

18D Application deemed to be withdrawn

Effective date: 20060630