Zur Vereinfachung des Anschließprozesses von Bierfässern an
das Zapfsystem wurde für den Ausschank im Gastronomiebereich
sogenannte Keg-Systeme entwickelt. Das Keg-System
stammt ursprünglich aus England und baut auf zylindrischen
Fässern aus Edelstahl mit eingeschraubtem Steigrohr auf,
die für automatische Reinigungs- und Abfüllanlagen konstruiert
sind.
Die Fässer haben nur eine einzige Öffnung, in die das als
Degen bezeichnete Steigrohr mit dem Keg-Ventil eingeschraubt
ist. Das Besondere am Keg-System liegt darin, dass
auch das leere Fass ständig gegen die Außenwelt verschlossen
bleibt und es ständig unter Kohlendioxidüberdruck
steht. So ist ein Eintrocknen von Bierresten oder eine sonstige
Verschmutzung praktisch ausgeschlossen. Zudem ist eine
fast sterile Abfüllung möglich. Auch das verhältnismäßig
geringe Gewicht spricht für das Keg-Fass. Das Keg-System
besteht aus einem zylinderförmigen Außenteil, wobei der Zylinder
an seiner Innenseite einen Bajonettanschluss zum Anbringen
eines Abfüllsystems aufweist. Der obere Rand des
Außenteils kann als Wulst ausgebildet sein und ebenfalls,
alternativ zum Bajonettanschluss, dem Anschließen entsprechender
Abfüllsysteme dienen. Der fast bis zum Fassboden
reichende Degen leitet das Bier nach oben durch eine Öffnung
zum Zapfsystem. Der Degen kann an seiner Oberseite
durch ein Schließelement (Plättchen o.ä.) verschlossen werden,
welches im Normalfall durch eine entsprechend eingestellte
Feder zugedrückt ist. Beim Anschließen eines Bierfasses
an ein Zapfsystem wird durch Hebelkraft ein Teil des
Zapfsystems auf dieses Schließelement abgesenkt, wodurch
die vom Schließelement verschlossene Öffnung geöffnet wird
und das Bier in das Zapfsystem einfließen kann. Am Zapfsystem
sind weiterhin CO2-Überdruckanschlüsse, beispielsweise
für CO2-Patronen, vorgesehen, welche beim nachlassenden Innendruck
des Biers durch fortschreitende Entnahme einen
hinreichenden Druck im Inneren des Bierfasses aufrechterhalten
können. Hierzu wird das CO2-Drucksystem mit Öffnungen
im Keg-Verschluss verbunden, welche unmittelbar an der
Oberseite des Fasses in den Fassbereich hinein führen, also
getrennt vom Degen der Flüssigkeitsoberfläche des Biers angeordnet
sind.
Das Keg-System hat das Anschließen von Bierfässern an
Zapfsysteme maßgeblich vereinfacht. Allerdings sind existierende
Zapfsysteme für Keg-Anschlüsse ausschließlich auf
den Gastronomiebereich ausgelegt und bestehen aus zahlreichen
aus Metall gefertigten Komponenten. Dies führt dazu,
dass übliche Zapfsysteme für Keg-Anschlüsse teuer in der
Anschaffung und aufwendig in der Wartung (Reinigung) sind.
Diese Einschränkungen haben bislang die Verwendung von
Bierfässern mit Keg-Systemen im Bereich des privaten Bierkonsums
verhindert. Brauereien müssen daher mehrere Bierfasssysteme
parallel führen, um allen Kunden gerecht werden
zu können. Dies ist einerseits aufwendig, andererseits jedoch
für Privatkunden unbefriedigend, da sie nicht von den
Vorteilen des Keg-Systemes profitieren können und weiterhin
die Bedienprobleme herkömmlicher Zapfsysteme in Kauf nehmen
müssen.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Keg-kompatibles Zapfsystem bereit zu stellen, welches für
den Einsatz im Privatbereich geeignet ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Bereitstellung eines
Zapfsystems für Bierfässer gemäß dem unabhängigen Patentanspruch
1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen, Aspekte und
Details der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Patentansprüchen, der Beschreibung und den beigefügten
Zeichnungen.
Der Erfindung liegt der Grundgedanke zugrunde, zur Realisierung
eines kompletten Zapfsystems für Keg-Anschlüsse lediglich
zwei Hauptelemente zu verwenden, welche miteinander
in verschiedenen Positionen verriegelbar den Mechanismus
des Keg-Systems verwenden können.
Dementsprechend ist die Erfindung gerichtet auf ein Zapfsystem
für Bierfässer mit Keg-System (Korbfitting), das aufweist:
- ein Anschlusselement zum Anschluss an einen Keg-Verschluss
eines Bierfasses;
und
- ein Zapfelement mit einem Ventilteil, einem Zapfrohr und
einer vom Ventilteil zum Zapfrohr geführten Bierleitung,
wobei das Ventilteil nach dem Anschließen des Anschlusselements
durch Verschieben des Zapfelements ein Schließelement
des Keg-Verschlusses in eine Öffnungsstellung
bringen kann oder bringt
und das gattungsgemäße Zapfsystem gekennzeichnet ist durch
- eine Halteanordnung, die zumindest eine Halteplatte mit
einer Öffnung aufweist, die an dem Anschlusselement oder
dem Zapfelement angeordnet ist, und zumindest einen
durch die Öffnung hindurch geführten Haltearm, der am
anderen Element (also jeweils am Zapfelement oder am Anschlusselement)
angeordnet ist, wobei die Halteanordnung
zumindest eine erste Relativstellung zum Zapfelement und
Anschlusselement zueinander gestattet, in der das Anschlusselement
an den Keg-Verschluss anschließbar ist,
und eine zweite Relativstellung, in der das durch das
Zapfelement verschobene Schließelement in seiner Öffnungsstellung
arretiert ist.
Der erfindungsgemäße Keg-Anschluß besteht daher nur aus
zwei Elementen bzw. Baugruppen, nämlich einerseits dem Anschlusselement,
welches die zur mechanischen Verbindung mit
dem Keg-Anschluss notwendigen Teile aufweist, und andererseits
aus dem Zapfelement, welches dem Durchfluß des Bieres
zu einem Zapfventil und, mittels einer Bewegung relativ zum
Anschlusselement dem Öffnen des Keg-Verschlusses dient. In
der vorliegenden Erfindung sind die beiden Elemente durch
die Halteanordnung miteinander verbunden. Die spezifische
Ausgestaltung der Halteanordnung, die im wesentlichen nur
aus einer Halteplatte mit einer Öffnung und einem dort hindurchgeführten
Haltearm besteht, ermöglicht einen insgesamt
sehr stark vereinfachten Aufbau des erfindungsgemäßen
Zapfsystems im Vergleich zu im Stand der Technik bekannten
Zapfsystemen für das Keg-System. Das Zapfelement kann in
eine erste Relativstellung zum Anschlusselement gebracht
werden, in der es so positioniert ist, dass es beim Anschließen
des Anschlusselement an den Keg-Verschluss nicht
im Wege ist. Ferner soll das Zapfelement keinesfalls einen
öffnenden Kontakt mit dem Schließelement eingehen können,
um nicht ein vorzeitiges (also vor dem sicheren Anschluss
des Anschlusselements am Keg-Verschluss) Ausströmen von
Bier aus dem Bierfass zu bewirken. In der zweiten Relativstellung
drückt das Ventilelement, das sich am Zapfelement
befindet, auf das Schließelement, und erreicht dadurch dessen
Öffnung und den Bierfluss, der durch die Bierleitung,
welche im Ventilelement beginnt, zum Zapfrohr geführt wird.
Verschiedene konkrete Ausgestaltungen von Haltearm und Halteplatte
sind vorstellbar, die die Einnahme der beiden Relativstellungen
und die Arretierung zumindest in der zweiten
Relativstellung ermöglichen. So wird beispielsweise eine
Halteanordnung bevorzugt, die dadurch gekennzeichnet
ist, dass der zumindest eine Haltearm einen Haltevorsprung
aufweist, der durch Eingreifen an der zumindest einen Halteplatte
das Anschlusselement und das Zapfelement in der
zweiten Relativstellung zueinander arretieren kann. Damit
erhält der Haltearm die Form eines Hakens, wobei eine
Gleitschulter ein Hineingleiten des Haltearms in die Öffnung
ermöglicht, und ein Vorsprungsbereich am Haltevorsprung
nach hinreichendem Hineinschieben durch die Öffnung
an der anderen Seite der Halteplatte einrasten kann. Zumindest
ein Haltearm weist eine hinreichende Flexibilität auf,
um einerseits durch die Öffnung zu gleiten, andererseits
beim Hindurchgleiten des Haltevorsprungs sich so zu bewegen,
dass der Haltevorsprung in Eingriff mit der Halteplatte
kommen kann.
Bei dieser Ausführungsform wird es weiterhin bevorzugt,
dass die Öffnung der Halteplatte auf ihrer dem Haltevorsprung
abgewandten Seite genügend freien Raum läßt, um den
Haltevorsprung durch Verschieben des zumindest einen Haltearms
in den freien Raum von der zumindest einen Halteplatte
lösen zu können. Auf diese Weise ist es möglich, bei einer
einstückigen Ausführung des Haltearms diesen so weit zu
verschieben, dass der Haltevorsprung außer Eingriff mit dem
Abstützbereich auf der Halteplatte kommt. Alternativ zu
diesen beispielhaften Ausführungsformen ist es auch möglich,
den Haltevorsprung selbst flexibel zu gestalten und
den Haltearm starr auszuführen. So kann der Haltevorsprung
beispielsweise aufgrund seiner immanenten Materialelastizität
oder eines eingebauten Federmechanismus beim Hindurchgleiten
durch die Öffnung nachgeben und nach dem Durchgleiten
wiederum vorschnappen, um in Eingriff mit der Halteplatte
zu treten. Beim Verbringen der beiden Zapfsystemelemente
in die erste Relativstellung muss dann der Haltevorsprung
beispielsweise von einem Anwender mechanisch eingedrückt
werden, um die Arretierung zu lösen.
Die Halteplatte kann sowohl am Zapfelement als auch am Anschlusselement
angeordnet sein, wobei der Haltearm dann jeweils
am anderen Element angeordnet ist. In der Darstellung
ist zumindest eine Halteplatte am Zapfelement und zumindest
ein Haltearm am Anschlusselement angeordnet.
Bei hinreichend präziser und robuster Auslegung des erfindungsgemäßen
Zapfsystems kann bereits eine Halteplatte und
ein Haltearm ausreichend sein, um das System entsprechend
zu stabilisieren und zu arretieren. Es wird aus Gründen der
symmetrischen Kraftaufnahme jedoch bevorzugt, dass jeweils
zwei Halteplatten und zwei zugehörige Haltearme gegenüberliegend
am Zapfsystem angeordnet sind. Auch die Verwendung
von drei oder mehr Halteplatten und entsprechenden Haltearmen
ist möglich und kann sinnvoll sein. Auch kann eine Halteplatte
mit mehreren Haltearmen kombiniert werden, sofern
diese Halteplatte genügend Öffnungen für die Haltearme aufweist.
So ist es vorstellbar, die Halteplatte als Ring, der
das Zapfelement umgibt, auszulegen und am Anschlusselement
eine Reihe von Haltearmen vorzusehen, welche in Öffnungen
des ringförmigen Halteplattenbereichs eingreifen.
Nach Anschluss des Anschlusselements am Keg-Verschluss muss
zum Einleiten des Zapfvorganges das Zapfelement durch Herunterdrücken
in Richtung auf das Bierfass in die zweite Relativstellung
gebracht werden. Dafür wird es bevorzugt,
dass am Zapfelement zumindest eine Auflage zum Bewegen des
Zapfelements in die zweite Relativstellung angeordnet ist.
Die Auflage dient der Auflage der Hand, welche das Zapfelement
in die zweite Relativstellung drücken soll, auf dem
Zapfelement. Die Auflage kann als plattenförmiger Bereich
oder als Griff ausgeführt sein, sie kann jedoch auch in der
speziellen Ausgestaltung der Oberseite des Zapfelements bestehen.
Besonders bevorzugt wird es, dass die Auflage als Teil der
zumindest einen Halteplatte ausgeführt ist. Auf diese Weise
kann die Halteplatte zugleich als Auflage dienen, wenn sie
hinreichend groß ist, um eine Abstützfläche für die Hand
bzw. einen Teil der Hand oder der Hände des Anwenders zu
bieten. Um die Bewegung der Elemente von einer in die andere
Relativstellung zu ermöglichen, wird es bevorzugt, dass
das Anschlusselement einen ringförmigen Bereich aufweist
und das Zapfelement zumindest mit seinem Ventilteil durch
den ringförmigen Bereich hindurch führbar ist, um in die
zweite Relativstellung gebracht zu werden. Damit umgibt das
Anschlusselement zumindest partiell das Zapfelement.
Das erfindungsgemäße Zapfsystem kann weiterhin eine Sicherheitsanordnung
aufweisen, die als Sicherung in der ersten
Relativstellung von Anschlusselement und Zapfelement deren
ungewolltes Trennen verhindert. Während die zweite Relativstellung
notwendigerweise eine arretierte Stellung ist, in
der die beiden Elemente des Zapfsystems sich praktisch
nicht relativ zueinander bewegen können, um so den sicheren
Bierfluss gewährleisten zu können, wäre es ohne eine zusätzliche
Sicherungsanordnung möglich, dass sich die beiden
Elemente in der ersten Relativstellung einfach voneinander
trennen. Die Sicherheitsanordnung verhindert dies und gewährleistet
die mechanische Integrität des erfindungsgemäßen
Zapfsystems. Die Sicherheitsanordnung kann so ausgeführt
sein, dass nach Überwinden der Sicherung eine Trennung
der beiden Elemente dennoch möglich ist, beispielsweise
um deren Reinigung zu erleichtern.
Die Sicherungsanordnung kann beispielsweise einen Widerhaken
aufweisen, der an dem Anschlusselement oder dem Zapfelement
angeordnet ist und der in Eingriff mit einem Haltevorsprung
kommen kann, der am jeweils anderen Element angeordnet
ist, wenn sich Anschlusselement und Zapfelement in
der ersten Relativstellung befinden. Ein solcher Hakenvorsprungsmechanismus
ähnelt dem der Halteanordnung bei Verwendung
eines Haltevorsprungs zum Eingriff in die Halteplatte.
Vorzugsweise ist der Widerhaken am Haltearm angeordnet und
der Haltevorsprung am jeweils anderen Element. Auf diese
Weise lässt sich eine besonders einfache Konstruktion erreichen,
da Widerhaken für die Sicherungsanordnung und Haltevorsprung
für die Halteanordnung im selben Bereich, nämlich
dem Haltearm angeordnet sein können, so dass keine zusätzlichen
Teile benötigt werden.
Da der Haltearm vorzugsweise an dem Anschlusselement angeordnet
ist, ergibt sich, dass auch der Widerhaken der Sicherungsanordnung
am Anschlusselement angeordnet ist bzw.
als integrativer Bestandteil des Haltearms zum Anschlusselement
zuzurechnen ist. In diesem Fall kann beispielsweise
am Zapfelement eine Vertiefung vorgesehen sein, die einen
Haltevorsprung in ihrem Inneren ausbildet, in den der
Widerhaken eingreifen kann.
Im Gastronomiebereich eingesetzte Keg-Anschlusssysteme weisen
eine Druckzufuhr, z.B. mittels CO2-Patrone, auf, welche
auch mit fortschreitendem Zapfvorgang den Innendruck eines
Bierfasses auf einem für den Zapfvorgang notwendigen Niveau
halten soll. Ein vergleichbares System kann auch bei dem
erfindungsgemäßen Zapfsystem eingebaut werden. Es ist daher
bevorzugt, dass das Zapfelement weiter aufweist einen
Druckanschluss für eine Gasbeaufschlagung und eine vom
Druckanschluss durch das Zapfelement zum Ventilteil führende
Gasleitung. Die Gasleitung muss so geführt werden, dass
sie an einer Stelle in das Bierfass mündet, die es erlaubt,
einen Druck von oben auf das Bier auszuüben. Die Gasleitung
darf daher nicht im Bereich des Schließelements des Keg-Verschlusses
enden, da dort lediglich das im Steigrohr befindliche
Bier nach unten gedrückt würde und damit ein Zapfen
unmöglich würde. Diese funktionalen Verhältnisse sind
dem Fachmann auf dem Gebiet des Bierzapfens im übrigen geläufig.
Am Druckanschluss kann beispielsweise eine Kartusche, die
eine CO2-Patrone enthält, angeschlossen werden. Es wird allerdings
aus Gründen der einfachen Handhabung des erfindungsgemäßen
Zapfsystems im häuslichen Bereich insbesondere
bevorzugt, dass das Zapfsystem zur Erzeugung eines Überdrucks
im Faß eine Luftpumpe aufweist, die am Druckanschluss
angeschlossen ist. Diese Luftpumpe kann dann vom
Anwender verwendet werden, um einen Überdruck im Bierfaß zu
erzeugen, wenn er während des Zapfvorganges feststellt,
dass der Innendruck des Bierfasses für einen korrekten
Zapfvorgang nicht mehr ausreichend ist.
Die Luftpumpe kann beispielsweise eine solche sein, die
z.B. einen zylinderförmigen Aufbau aufweist und oben auf
dem Zapfsystem so angeschlossen werden kann, dass durch
Herunterdrücken eines Hubteils Luft in das Bierfass gedrückt
wird. Möglichkeiten zum Aufbau einer solchen Pumpe,
die auch ein Rückschlagventil enthalten muss, sind einem
Fachmann auf dem Gebiet der Hubluftpumpentechnik geläufig.
Der Druckanschluss kann einen Bajonettverschluss aufweisen,
um ein möglichst einfaches Anbringen der Luftpumpe oder einer
Kohlendioxidkartusche zu ermöglichen. Um einen sicheren
Anschluss zu gewährleisten, kann jedoch auch ein Schraubverschluss
verwendet werden oder Zapfsystem und Luftpumpe
werden bereits bei der Herstellung fest miteinander verbunden,
so dass eine Trennung dem Endanwender nicht möglich
ist.
Das Ventilteil muss so ausgeführt sein, dass es einerseits
einen Druck auf das Schließelement des Keg-Anschlusses ausüben
kann, andererseits aber ein Einstrom von Bier durch
das Ventilteil hin zum Zapfrohr möglich ist. Hierzu kann
beispielsweise das Ventilteil eine zentrale Bohrung aufweisen,
die Teil der Bierleitung ist.
Das Keg-System gestattet auf zwei verschiedene Weisen das
Anbringen von Zapfsystemen. Dies ist zum einen der innen am
Keg-Verschluß liegende Bajonettanschluss, zum anderen die
randständige Wulst am Außenteil des Keg-Verschlusses. Auf
diesen kann ein Zapfsystem aufgeschoben werden. Dementsprechend
ist es auch möglich, das Anschlusselement der erfindungsgemäßen
Zapfsysteme unterschiedlich zu gestalten. So
kann es bevorzugt werden, dass das Anschlusselement einen
keg-konformen Bajonettanschluss zum Anschließen des Zapfsystems
an den Keg-Anschluss aufweist. Aufgrund der räumlich
beengten Verhältnisse wird dies in der Regel die tatsächlich
verwendete Ausführungsform darstellen.
Alternativ kann das Anschlusselement auch als Überschiebeanschluss
zum Aufschieben des Zapfsystems auf einen Rand
(Wulst) des Keg-Verschlusses ausgebildet sein. In diesem
Fall muss das Zapfelement in der ersten Relativstellung von
Anschlusselement und Zapfelement so weit vom Anschlusselement
entfernbar sein, dass dieses übergeschoben werden
kann, ohne dass das Zapfelement dieser lateralen Verschiebung
im Wege stehen würde.
Weiterhin wird es bevorzugt, dass das Anschlusselement eine
Dichtung zum Keg-Verschluss aufweist. Dieser dient dazu,
eine zusätzliche Dichtungsmaßnahme bereit zu stellen, um
ein Ausspritzen von Bier, beispielsweise selbst im Falle
eines Versagens der am Zapfelement vorgesehenen Dichtungen,
zuverlässig zu verhindern.
Schließlich kann das Zapfelement ein Überdruckventil aufweisen,
das zum Ablassen von Überdruck im Bierfass dient.
Im folgenden soll die Erfindung näher anhand von konkretisierten
Ausführungsbeispielen erläutert werden, wobei auf
die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen werden wird, in
denen Folgendes dargestellt ist:
- Fig. 1
- zeigt ein Zapfsystem gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2
- zeigt das in Fig. 1 dargestellte Zapfsystem in Seitenansicht
nach Anschluss an ein Bierfass;
- Fig. 3
- zeigt in perspektivischer Darstellung das Zapfelement
gemäß der Ausführungsform der Fig. 1;
- Fig. 4
- zeigt die Unterseite des in Fig. 3 dargestellten
Zapfelements;
- Fig. 5
- zeigt im Querschnitt das in Fig. 3 gezeigte Zapfelement
und die hindurch geführten Leitungen;
- Fig. 6
- zeigt das Anschlusselement der in Fig. 1 gezeigten
Ausführungsform des Zapfsystems in perspektivischer
Darstellung;
- Fig. 7
- zeigt das in Fig. 6 gezeigte Anschlusselement in
seitlicher Ansicht; und
- Fig. 8
- zeigt das erfindungsgemäße Zapfsystem in der in Fig.
1 dargestellten Ausführungsform im betriebsbereiten
Zustand mit Bierfass und Zapfhahn.
Fig. 1 zeigt bei leichter Untersicht unter das Zapfsystem
ein erfindungsgemäßes Zapfsystem mit seinen drei Hauptbaugruppen,
dem Anschlusselement 2, dem Zapfelement 3 und einer
Luftpumpe 21. Das Anschlusselement 2 weist an seinem
unteren Teil einen Keg-Bajonettanschluss zum Anschluss an
einen Keg-Anschluss sowie eine Dichtung 26 auf. Vom Anschlusselement
2 ragen nach oben zwei Haltearme 11 (nur einer
dargestellt) weg, die parallel zur Wandung des Zapfelements
3 verlaufen, und in Öffnungen von Halteplatten 10,
die am Zapfelement 3 angeordnet sind, eingreifen. Das Zapfelement
3 weist neben den Halteplatten 10, die gemeinsam
mit den Haltearmen 11 die Halteanordnung 9 ergeben, noch
Zapfrohr 4, Bierleitung 5, den Ventilteil 8 und eine Dichtung
29 auf. Die Dichtung 29 verschließt den Zapfdorn im
Bierfass nach Einschieben des Ventilteils nach oben hin.
Ebenfalls in der Zeichnung dargestellt ist die Sicherungsanordnung
12, welche aus Widerhaken im Bereich der Haltearme
11 bestehen, die in entsprechende Vertiefungen (nicht
dargestellt) des Zapfelements 3 hineinragen können, wenn
Zapfelement 3 und Anschlusselement 2 in erster Relativstellung
zueinander sind. In Fig. 1 dargestellt ist die zweite
Relativ-, also Betriebsstellung, bei der das Ventilteil 8
so weit vorgeschoben ist, dass es das hier nicht dargestellte
Schließelement des Keg-Verschlusses in die Offenstellung
drücken kann.
Fig. 2 zeigt in Seitenansicht das erfindungsgemäße Zapfsystem
in einer bevorzugten Ausführungsform in einer Betriebsstellung
an einem Bierfass. Gleiche Bezugszeichen
kennzeichnen gleiche Elemente wie zuvor, auf deren weitere
Erläuterung nicht eingegangen werden muss. In der Abbildung
ist gezeigt, wie der Keg-Bajonettanschluss 24 in den Keg-Verschluss
1 eingesetzt ist und das Zapfsystem auf diese
Weise fest am Bierfass verankert. Das Zapfelement 3 ist mit
seinen Halteplatten 10 auf die Haltearme 11 aufgeschoben
worden, so dass die Haltevorsprünge 14 an den Haltearmen 11
komplett durch die Öffnung 9 hindurchgeführt sind und auf
der anderen Seite mit der Halteplatte in Eingriff kommen
und das Zapfsystem in der zweiten Relativstellung arretieren.
In dieser Stellung ist durch das Herunterdrücken des
Zapfelements 3 der Ventilteil 8 so weit in den Dorn des
Keg-Verschlusses 1 eingedrungen, dass er das Schließelement
1, dargestellt als eine flache Platte, welche von Federn
oder einer Feder nach oben gedrückt wird, um ohne Ventilteil
den Dorn nach oben hin zu verschließen, so nach unten
drückt, dass die Dichtung 29 den Dorn nach oben abdichtet
und Bier durch das Schließelement 1' und das Ventilteil 8
hindurch in die Bierleitung 5 fließen kann, um damit zum
Zapfrohr 4 zu gelangen, wo es mit Hilfe eines nicht dargestellten
Zapfhahns abgezapft werden kann. Die Keg-Dichtung
26 dient als weiteres Verschlussmittel, um das Bierfass
nach oben zu verschließen. Durch die spezielle Anordnung
der einzelnen Teile und der nicht dargestellten Gasleitung
ist es dennoch möglich, dass aus dem oberen Bereich des
Ventilteils 8 des Zapfelements 3 Überdruckgas durch den
Keg-Verschluss 1 hindurch in das Bierfass geleitet werden
kann.
Ebenfalls dargestellt ist der im wesentlichen ringförmige
Bereich 17 des Anschlusselements 3, durch den sich das Ventilteil
des Zapfelements 3 hindurchschieben kann, wenn das
Zapfsystem in die zweite Relativstellung gebracht wird.
Die Sicherungsanordnung 12 besteht aus einem Widerhaken 18,
der in einen Haltevorsprung 19 einrasten kann, wenn durch
Druck auf die oberen Bereiche der Haltearme 11 die Haltevorsprünge
14 außer Eingriff mit der Halteplatte 10 gebracht
werden und das Schließelement 1' durch die ihm immanente
Federkraft das Ventilteil 8 und mit ihm den Rest des
Zapfelements 3 nach oben in die erste Relativstellung
drückt. Auf der dem Zapfrohr 4 gegenüberliegenden Seite der
Anordnung befindet sich ein Überdruckventil 27.
Im Folgenden sollen die Hauptelemente des erfindungsgemäßen
Zapfsystems in der zuvor geschilderten Ausführungsform,
nämlich das Zapfelement 3 und das Anschlusselement 2, näher
erläutert werden. Bezugnehmend auf Fig. 3 wird zunächst das
Zapfelement 3 näher beschrieben. Fig. 3 zeigt ein erfindungsgemäßes
Zapfelement, das ein Zapfrohr 4 und einen Ventilteil
8 aufweist. Zwei Halteplatten 10, welche unmittelbar
in den Auflagenbereich 16 übergehen, sind diametral
entgegengesetzt an dem im wesentlichen zylinderförmigen
Zapfelement 3 angeordnet. Es versteht sich, dass auch andere
Formen, z.B. viereckige oder mehreckige, für das Zapfelement
möglich sind. Die Halteplatten 10 weisen Öffnungen
13 auf, durch welche die Haltearme 11 hindurchgreifen können.
Auf dem Zapfelement 3 befindet sich ein Druckanschluss
6, der einen Bajonettanschluss 22 für die hier nicht dargestellte
Luftpumpe 21 aufweist und deren stabile Verriegelung
am Zapfelement 3 ermöglicht. Der durch die Luftpumpe
oder auch eine CO2-Kartusche aufgebaute Überdruck wird
durch den Einlassbereich für das Druckgas 31 aufgenommen
und zum Ventilteil 8 weitergeleitet. Im Falle eines zu hohen
internen Druckes lässt das Überdruckventil 27 übermäßigen
Druck nach außen ab. Seitlich am Zapfelement 3 ist eine
Vertiefung 20 zu erkennen (die auf der anderen Seite liegende
Vertiefung ist nicht dargestellt), die einen nach innen
gerichteten Haltevorsprung 19 ausformt, in den Widerhaken
18 der Sicherungsanordnung 12 eingreifen kann.
Das in Fig. 3 gezeigte Zapfelement 3 wird in Fig. 4 von
seiner Unterseite, also bei Aufsicht auf das Ventilteil 8,
dargestellt. Gleiche Bezugszeichen kennzeichnen hierbei
wiederum gleiche Elemente. Die dem Haltearm 11 abgewandte
Seite 15 der Öffnung 13 dient als Wiederlager für den oberen
Bereich des Haltearmes 11.
Zu dieser abgewandten Seite 15 hin wird beim Entriegeln der
Haltearme 11 der obere Bereich dieser Haltearme 11 gedrückt,
beispielsweise durch Zusammendrücken mit Zeigefinger
und Daumen. Hierdurch kommt es zur Entriegelung des
Haltevorsprungs 14. Das Ventilteil 8 weist in seiner Mitte
eine Aussparung auf, um den Eintritt des Biers in die zentrale
Bohrung 23 als Bestandteil der Bierleitung 5 zu gestatten.
Außerhalb des Zentralbereichs des Ventilteils 8
ist der Ausgang der Gasleitung 7 angeordnet, von dem aus
ein Überdruckgas, beispielsweise durch die Luftpumpe aufgepumpte
Umgebungsluft, dem Bierfass zugeführt werden kann.
Fig. 5 zeigt im Querschnitt des Zapfelements 3 die Führung
der Leitungen. Bierleitung 5 geht vom Zapfrohr über einen
zentralen Bereich des Zapfelements 3 und abknickend nach
unten in den Ventilteil 8 über, wo sie an Bohrung 23 austritt.
Die Gasleitung 7 führt vom Einlassbereich für das
Druckgas 31 bis zum oberen Bereich des Ventilteils 8 durch
das Zapfelement 3 hindurch.
Im Querschnitt gut zu erkennen ist ebenfalls die Dichtungshaltewulst
28, welche der Halterung der Schließelementdichtung
29 dient.
Nunmehr soll die Ausgestaltung des Anschlusselements 2 gemäß
der bevorzugten und dargestellten Ausführungsform des
Zapfelements der vorliegenden Erfindung näher erläutert
werden.
In Fig. 6 ist ein erfindungsgemäßes Anschlusselement 2 in
perspektivischer Aufsicht dargestellt. Das Anschlusselement
2 weist einen ringförmigen Bereich 17 auf, auf den sich das
Zapfelement 3 abstützen kann und der darüber hinaus einen
Durchbruch 17a im ringförmigen Bereich 17 aufweist, durch
den das Ventilteil 8 beim Hereindrücken des Zapfelements 3
in die zweite Relativstellung hindurchgeführt werden kann.
Im Durchbruch 17a ist weiterhin eine O-Ringdichtung 30 vorgesehen,
welche der Abdichtung zwischen Zapfelement 3 und
Anschlusselement 2 dient. Der Widerhaken 18 ist als integraler,
wenn auch abgesetzter Bereich des Haltearms 11 ausgeführt.
Durch die Abgrenzung gegenüber dem Haltearm 11
kann der Widerhaken 18 unabhängig vom Haltearm 11 bewegt
werden, wenn er aus dem Haltevorsprung 19 ausgerastet werden
soll, beispielsweise bei der Demontage zu Reinigungszwecken.
Fig. 7 zeigt das Anschlusselement der Fig. 6 in einer Seitenansicht.
Gleiche Elemente werden durch gleiche Bezugszeichen
gekennzeichnet. Hier zusätzlich ist dargestellt,
dass unterhalb des Keg-Bajonettanschlusses 24 eine Dichtungshaltewulst
25 angeordnet ist, welche der Aufnahme des
Keg-Dichtungsrings 26 dienen soll, der den gesamten Keg-Verschluss
gegenüber der Außenwelt abdichten soll.
Auf dieser Abbildung ist deutlich zu erkennen, dass der
Haltearm 11 auf beiden Seiten etwas nach außen gewölbt ist.
Dies vergrößert den Spielraum beim Zusammendrücken zum Entriegeln
der Haltevorsprünge 14 beim Abnehmen des erfindungsgemäßen
Zapfsystems vom Bierfass.
Schließlich zeigt Fig. 8 die zuvor beschriebene Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung in einem auf dem Bierfass
montierten Zustand. Hierbei ist deutlich zu erkennen,
dass die Auflagen 16 auch nach Anbringen des Anschlusselements
2 gut zugänglich sind und somit das Zapfelement 3 in
einfachster Weise in Richtung auf das Fass verschoben und
mit den Haltevorsprüngen 14 arretiert werden kann, um das
Schließelement 1 durch dessen Öffnen zum Hindurchströmenlassen
von Bier zu veranlassen. Auch die Luftpumpe 21, welche
auf den Druckanschluss 6 aufgesetzt ist, ist zum Zwecke
des Pumpens von oben zugänglich. Das Zapfrohr 4 ist mit einem
weiteren Rohr, das zu einem Zapfhahn führt, verbunden
und leitet das Bier aus dem Fass zum Zapfhahn. Das Bierfass
kann jedes beliebige Fass mit einem Keg-Verschluss sein.
Eine besondere Kombination ergibt sich bei der Verwendung
von neuartigen Bierfässern mit einem integrierten chemischen
Kühlsystem, da dieses in einfachster Weise ein professionelles
Bierzapfen gekühlten Bieres auch außerhalb
normaler häuslicher Bereiche, beispielsweise beim Picknick
oder Sportveranstaltungen, gestattet. Diese neuartigen Fässer
enthalten neben dem Bier einen Mechanismus mit zumindest
zwei Flüssigkeiten, die durch Entfernen einer Trennwandung
miteinander in Kontakt gebracht werden können, woraufhin
ein endothermer Prozess einsetzt, der die Temperatur
des Bieres verringert.
Bei Kombination eines solchen Fasses mit einem erfindungsgemäßen
Zapfsystem können auch Laien überall und praktisch
jederzeit professionell gezapftes Bier genießen. Die vorliegende
Erfindung ermöglicht erstmals, einen Keg-Verschluss
mit einem einfachen Zapfsystem zu betreiben,
welches nur aus wenigen Bauelementen besteht, die in einfacher
Weise durch Spritzgusstechniken aus Kunststoff oder
ähnlichem hergestellt werden können. Besonders bevorzugt
wird es hierbei, wenn der Kunststoff aus einem PU-Material
ist. Die Luftpumpe kann in ihrem Außenumfang an das Zapfsystem
angepasst sein bzw. integraler Bestandteil des Zapfsystems
sein und wird in der Regel mit diesem ausgeliefert
werden. Die alternative Verwendung beispielsweise handelsüblicher
CO2-Patronen ist möglich, und eine entsprechende
Halterung kann angeordnet sein.
Bezugszeichenliste
- 1
- Keg-Verschluss
- 1'
- Schliesselement
- 2
- Anschlusselement
- 3
- Zapfelement
- 4
- Zapfrohr
- 5
- Bierleitung
- 6
- Druckanschluss
- 7
- Gasleitung
- 7a
- Überdruckabzweig
- 8
- Ventilteil
- 9
- Halteanordnung
- 10
- Halteplatte
- 11
- Haltearm
- 12
- Sicherungsanordnung
- 13
- Öffnung
- 14
- Haltevorsprung
- 15
- dem Haltearm abgewandte Seite der Öffnung
- 16
- Auflage
- 17
- ringförmiger Bereich
- 17a
- Durchbruch im ringförmigen Bereich
- 18
- Widerhaken
- 19
- Haltevorsprung
- 20
- Vertiefung
- 21
- Luftpumpe
- 22
- Bajonettanschluss Luftpumpe
- 23
- Zentrale Bohrung im Ventilteil
- 24
- Keg-Bajonettanschluss
- 25
- Dichtungshaltewulst
- 26
- Keg-Dichtung
- 27
- Überdruckventil
- 28
- Dichtungshaltewulst
- 29
- Schließelementdichtung
- 30
- O-Ring-Dichtung
- 31
- Einlassbereich Druckgas