Die Erfindung betrifft eine Gitterplatte nach dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
Aus der DE 39 03 265 A1 sind derartige Gitterplatten bekannt,
um dreidimensionale Strukturen in Form faltbarer Transportkörbe
zu schaffen. Derartige Transportkörbe sind nur geringen mechanischen
Belastungen ausgesetzt und müssen in erster Linie
den Innendruck aufnehmen können, der durch das Transportgut
auf den Boden und die Gitterplatten einwirkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, gattungsgemäße
Gitterplatten dahingehend zu verbessern, daß sie eine dreidimensionale
Struktur mit hoher Druckfestigkeit gegenüber
einem von außen einwirkendem Druck ermöglichen.
Diese Aufgabe wird durch eine Gitterplatte mit den Merkmalen
des Anspruches 1 gelöst.
Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, die Druckbelastbarkeit
entlang einer Kante des Rahmens von den beiden Ecken
hin zu einem mittleren Bereich dieser Kante hin zu verbessern,
d. h. zu verstärken.
Diese Verstärkung kann durch engere Abstände benachbarter
Streben verwirklicht werden oder durch stabilere Streben. Stabilere
Streben wiederum können durch größere Materialstärke
verwirklicht werden, also durch die Querschnittsabmessungen
bei grundsätzlich gleicher Formgebung, oder durch eine druckstabilere
Querschnittsgeometrie.
Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, daß derartige
Gitterplatten als aufrechtstehende Stirnwandungen einer kastenartigen
dreidimensionalen Struktur verwendbar sind oder als
innen in einer derartigen Struktur zusätzlich angeordnete Stützplatten.
Die Druckbelastung erfolgt daher von außen und die
Druckkräfte werden innerhalb der durch die Gitterplatte selbst
definierten Ebene aufgefangen.
Die Erfindung geht dabei weiterhin von der Überlegung aus, daß
die geringste Druckstabilität der Kanten jeweils dort zu erwarten
ist, wo sie den größten Abstand von einer ihrer beiden Ecken
aufweisen. An den Ecken selbst ergibt sich eine Stützwirkung
durch die an der Ecke anschließende weitere Kante des Rahmens,
so daß hier auch dann eine ausreichend gute Druckbelastbarkeit
gegeben ist, wenn hier der Abstand benachbarter
Streben vergleichsweise groß ist oder die Strebenquerschnitte
weniger druckbelastbar sind, beispielsweise durch eine verringerte
Materialstärke oder durch eine für Druckbelastungen vergleichsweise
ungünstige Querschnittsgeometrie.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Streben wird eine
möglichst große Druckbelastbarkeit einer Kante auch im Abstand
von den Ecken der Gitterplatte ermöglicht. Dabei wird
gleichzeitig eine möglichst große Materialeinsparung verwirklicht,
indem zu den Ecken hin die Druckbelastbarkeit der Kante verringert
wird.
Dies bedeutet einerseits aufgrund der Materialeinsparung eine
kostengünstige Herstellungsmöglichkeit, andererseits für Anwendung,
Montage und Verlegung eine leichtere Handhabbarkeit
durch geringeres Gewicht, und schließlich je nach Einsatzzweck
der mit Hilfe der Gitterplatten hergestellten Strukturen optimale
Eigenschaften dieser Strukturen. Werden mit Hilfe der
Gitterplatten beispielsweise allseitig geschlossene, kastenartige
Strukturen gebildet, die der Aufnahme von Flüssigkeit dienen,
beispielsweise als Pufferspeicher zu Drainagezwecken im Erdreich,
so ergibt sich durch die hohe Druckbelastbarkeit eine
problemlose Überfahrbarkeit der Bodenoberfläche auch durch
schwere Fahrzeuge und andererseits ein möglichst großes freies
Innenvolumen des im Erdreich angeordneten Drainagetanks zur
Aufnahme eines Maximums an Wasser.
Vorteilhaft kann vorgesehen sein, zusätzlich zu kantenparallel
verlaufenden Streben auch diagonal verlaufende Streben zu
verwenden. Bei sich ändernden Abständen der kantenparallel
verlaufenden Streben zueinander kann dabei durch die Diagonalstreben
ein polygonartiger, nahezu gebogener Verlauf dieser
Diagonalstreben und damit eine seitliche Ableitung der vertikal
einwirkenden Druckkräfte erfolgen, so daß eine besonders vorteilhafte,
großflächige Lastverteilung und damit eine besonders
hohe Druckstabilität erzielt wird.
Zusätzlich zu der optimierten Ausgestaltung der Streben an den
Kanten des Rahmens kann eine weitere Materialeinsparung der
Gitterplatte in der Flächenmitte dadurch vorgesehen werden,
daß dort weniger Material der Gitterplatte vorgesehen ist, beispielsweise
dort keine oder weniger Streben vorgesehen sind
oder Streben mit geringerem Querschnitt. Insbesondere wenn
aufgrund der vorerwähnten polygonartigen oder bogenförmigen
Kraftableitung der mittlere Flächenbereich der Gitterplatte von
Druckbelastungen im wesentlichen frei ist, kann hier eine erhebliche
Materialeinsparung und damit eine entsprechend große
Schaffung freien Volumens ermöglicht werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Dabei zeigt
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Gitterplatte in perspektivischer
Ansicht,
- Fig. 2
- eine zugehörige Gitterplatte zur Herstellung
einer dreidimensionalen Struktur, wie beispielsweise
einer Drainagebox,
- Fig. 3
- die Verbindungsstelle zwischen mehreren Gitterplatten
und
- Fig. 4
- in perspektivischer schematischer Ansicht eine
dreidimensionale Struktur, etwa als Drainagetank.
In Fig. 1 ist mit 1 allgemein eine Gitterplatte bezeichnet, die
nahezu quadratisch ausgestaltet ist und vier Ecken 2 aufweist,
wobei zwischen den Ecken 2 jeweils Kanten 3 verlaufen, die
insgesamt einen viereckigen, nahezu quadratischen Rahmen 4
bilden. Innerhalb des Rahmens 4 verlaufen Streben 5.
Einige dieser Streben 5 verlaufen parallel zu den Kanten 3 und
sind als kantenparallele Streben 5a gekennzeichnet. Durch die
sich kreuzenden kantenparallelen Streben 5a werden Zellen gebildet,
durch welche sich schräg verlaufende Streben erstrecken,
die als Diagonalstreben 5b gekennzeichnet sind.
Wo sich die kantenparallelen Streben 5a kreuzen, sind zur Vermeidung
von Materialhäufungen Bohrungen 6 vorgesehen, die
zudem Druckkräfte vorteilhaft verteilen, welche in Richtung der
Plattenebene wirken.
An der Außenseite des Rahmens 4 sind Zapfen 7 vorgesehen,
die zur Verbindung mit weiteren Gitterplatten dienen. Die Zapfen
weisen eine Basis mit etwa kreisrundem Querschnitt auf sowie
ein von der Basis 8 entferntes freies Ende 9, an dem jeweils
eine Kralle 10 vorgesehen ist. Um eine Elastizität und Verformbarkeit
des Zapfens 7 zu ermöglichen, ist in der Basis 8 eine Nut
11 vorgesehen.
Die Gitterplatte 1 weist rein beispielhaft vier Zellen auf, die nicht
von Diagonalstreben 5b durchkreuzt sind, sondern die durch
Platten 12 ausgefüllt sind. Diese Platten 12 dienen zur einfacheren
Entnahme der Gitterplatte 1 aus einem Formwerkzeug mit
Hilfe beispielsweise von Saughebern und können weiterhin zur
Anbringung von Kennzeichnungen genutzt werden.
In Fig. 2 ist eine korrespondierende, mit der Gitterplatte 1 von
Fig. 1 verbindbare Gitterplatte 1 dargestellt, ebenfalls mit vier
Platten 12. Diese Gitterplatte 1 der Fig. 2 weist ebenfalls Bohrungen
6 auf zur Vermeidung von Materialhäufungen und zudem
größere Bohrungen in Form von Hülsen 14, die etwa in halber
Höhe der Hülsen 14 innen umlaufende Kragen 15 aufweisen
zum Zusammenwirken mit den Zapfen 7, wie anhand von Fig. 3
dargestellt ist:
Eine untere Gitterplatte 1u ist im Bereich ihres Rahmens 4u dargestellt.
Eine gleichartige Gitterplatte ist oben dargestellt und deren
Bezugszeichen sind jeweils mit o gekennzeichnet, also ist
dort ein Rahmen 4o einer Gitterplatte 1o ersichtlich, wobei sich
von dieser oberen Gitterplatte 1o ein Zapfen 7o in eine Hülse
15m einer mittleren Gitterplatte 1m (Bezugszeichen mit m) erstreckt.
Der Kragen 15m der Hülse 14m kann von beiden Zapfen
7o und 7u der oberen und der unteren Gitterplatten 1o und 1u
hintergriffen werden, so daß auf diese Weise eine einfache, beliebig
erweiterbare Anbaubarkeit mehrerer Gitterplatten ermöglicht
wird und damit die Schaffung sehr großer Strukturen.
In Fig. 4 ist ein Drainagetank ersichtlich, wie er beispielsweise
als Wasserspeicher im Erdreich vorgesehen sein kann. Die
Gitterplatten gemäß Fig. 2 sind dabei als Längsplatten 1b bezeichnet
und die Gitterplatten gemäß Fig. 1 als Querplatten 1a,
wobei diese Querplatten 1a sowohl die beiden Stirnplatten des
Drainagetanks bilden als auch innerhalb des Drainagetanks als
zusätzliche Stützplatten zur Erhöhung der Druckstabilität des
Drainagetanks vorgesehen sind.
Wie insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht, weisen die Längsplatten
1b eine Vielzahl von Hülsen 14 auf, so daß eine Vielzahl von
Querplatten 1a innerhalb einer solchen Drainagebox angeordnet
werden können, je nach der gewünschten Druckfestigkeit.
Druckkräfte, die von oben auf die Drainagebox einwirken, wirken
also in der Ebene, in der die Querplatten 1a aufgestellt sind. Sie
werden über die obere Kante 3 des Rahmens 4 einer Querplatten
1a in die Streben 5 der Querplatte eingeleitet.
Anhand von Fig. 1 ist deutlich, daß die Abstände benachbarter
kantenparalleler Streben 5a von einer Ecke 2 einer Kante zur
Kantenmitte hin zunächst zunehmen und anschließend zur
nächsten Ecke 2 hin wieder abnehmen. Auf diese Weise wird
einem Stützeffekt Rechnung getragen, der sich im Bereich der
Ecke durch die jeweils benachbarte Kante 3 des Rahmens 4
ohnehin ergibt. Durch die in den Eckbereichen größeren Abstände
zwischen benachbarten Streben 5 kann demzufolge
Material gespart werden und ein dementsprechend größeres
Aufnahmevolumen des Drainagetanks für Wasser ermöglicht
werden.
Da die Abstände der kantenparallelen Streben 5a jeweils an
zwei benachbarten Kanten 3 jeweils von der Ecke aus geringer
werden, ergibt sich für die Diagonalstreben 5b aufgrund der unterschiedlichen
und nicht immer quadratischen Zellengrößen von
der Mitte einer Kante 3 ausgehend ein gebogener, die Kraft
nach außen kurvig ableitender Verlauf bis zu der rechts oder
links von der Kante 3 benachbarten Kante 3. Die kantenparallelen
Streben 5a hingegen leiten die Druckkräfte nach unten. An
den Krezungspunkten der verschiedenen Streben ergibt sich
eine weitere Verteilung und Aufzweigung der Druckkräfte, so
daß insgesamt eine sehr stabile und hoch belastbare Ausgestaltung
der Querplattenn 1a und damit des gesamten Drainagetanks
resultiert.