Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anbringen eines als Trainingshilfe für
Sportschützen einsetzbaren Hilfsmittels, insbesondere Senders, besonders bevorzugt Infrarotsenders
oder Lasers, an einer Sportwaffe mit einer an der Sportwaffe festlegbaren Halteeinrichtung
für die Trainingshilfe.
Mit Vorrichtungen der eingangs angegebenen Art an Sportwaffen angebrachten Trainingshilfen
können, zusammen mit einem entsprechenden Empfänger, während des gesamten
Zielvorganges die Auftreffpositionen der Geschosse auf der Zielscheibe erfaßt werden.
Während des Trainings eines Sportschützen können diese Daten mit Hilfe einer entsprechenden
Datenverarbeitungsanlage aufbereitet und dem Sportschützen als Grafik auf einem
Monitor angezeigt werden. Dadurch wird es dem Sportschützen ermöglicht, alle Mündungsbewegungen
seiner Waffe während des Ziel- und Schußvorganges nachträglich zu überprüfen
und auszuwerten, um sein Trainingsprogramm entsprechend möglicherweise festzustellenden
Mängeln umzustellen bzw. abzustimmen.
Allerdings wird durch die Anbringung der Trainingshilfe an der Sportwaffe im
allgemeinen der Schwerpunkt der Sportwaffe verändert. Da diese Trainingshilfen während
des Wettbewerbs nicht eingesetzt werden dürfen, ist deshalb eine Umgewöhnung des Sportlers
zwischen dem Training und dem Wettkampf erforderlich. Ferner können die unter Benutzung
der Trainingshilfe erarbeiteten Ziel- und/oder Schußtechniken nicht ohne weiteres
auf die Benutzung der Wettkampfwaffen ohne diese Trainingshilfen übertragen werden.
Angesichts dieser Probleme im Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Vorrichtung zum Anbringen einer Trainingshilfe der eingangs beschriebenen
Art bereitzustellen, die eine Anbringung der Trainingshilfe ohne wesentliche Veränderung
des Schwerpunktes der Sportwaffe ermöglicht.
Gemäß einem ersten Gesichtspunkt der Erfindung wird diese Aufgabe durch eine
Weiterbildung der bekannten Vorrichtungen der eingangs beschriebenen Art gelöst, die im
wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist, daß der Halteeinrichtung eine Positionierungseinrichtung
zum Einstellen der Lage der von der an der Sportwaffe festgelegten Halteeinrichtung
gehaltenen Trainingshilfe bezüglich der Sportwaffe zugeordnet ist.
Diese Erfindung geht auf die Erkenntnis zurück, daß eine zum Erfassen der
Auftreffposition des Geschosses auf der Zielscheibe notwendige Positionierung der Trainingshilfe
ohne wesentliche Veränderung des Schwerpunktes der Sportwaffe möglich ist,
wenn die Festlegung der Trainingshilfe und die Positionierung der Trainingshilfe mit zwei
voneinander getrennten Einrichtungen erfolgt, so daß die Festlegung der Trainingshilfe mittels
der Halteeinrichtung so erfolgen kann, daß der Schwerpunkt keine wesentliche Änderung
erfährt und die Trainingshilfe an dieser Stelle mit der Positionierungseinrichtung so
eingestellt werden kann, daß sie zur gewünschten Erfassung der Auftreffposition des Geschosses
geeignet ist.
Dabei kann die nachträgliche Positionierung der von der Halteeinrichtung gehaltenen
Trainingshilfe ohne wesentliche Veränderung des Schwerpunktes besonders einfach erfolgen,
wenn die Halteeinrichtung zum Herstellen einer gelenkigen Verbindung mit der Trainingshilfe
ausgelegt ist, weil eine derartige gelenkige Verbindung die Ausrichtung der von
der Trainingshilfe abgegebenen Signale bzw. Strahlen ohne wesentliche Veränderung der
Schwerpunktslage der Trainingshilfe ermöglicht.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die gelenkige Verbindung eine
Schwenkbewegung der Trainingshilfe um mindestens eine, vorzugsweise mindestens zwei,
nach Festlegung der Halteeinrichtung an der Sportwaffe etwa senkrecht zu deren Laufachse
verlaufende Schwenkachsen ermöglicht, weil so eine genaue Abstimmung der Signal- bzw.
Strahlungsrichtung der Trainingshilfe auf die Schußrichtung erreicht werden kann.
Die Positionierungseinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann besonders
einfach hergestellt werden, wenn sie mindestens ein, vorzugsweise mindestens zwei, besonders
bevorzugt mindestens drei in Umfangsrichtung um eine nach Festlegung der Halteeinrichtung
um eine parallel zur Laufachse verlaufende Achse verteilt angeordnete, an der von
der Halteeinrichtung gehaltenen Trainingshilfe angreifende(s) Positionierungselement(e)
zum Verschwenken der Trainingshilfe um die mindestens eine Schwenkachse aufweist.
Durch Verstellen dieser Positionierungselemente kann die Trainingshilfe besonders einfach
in die zum Erfassen der Auftreffposition des Geschosses geeignete Lage überführt werden.
Eine besonders einfache Positionierung der Trainingshilfe kann erreicht werden, wenn
die gelenkige Verbindung in Form eines Kugelgelenkes mit einem Kugelzapfen und einer
den Kugelzapfen aufnehmenden Ausnehmung gebildet ist, weil ein derartiges Kugelgelenk
in jeder Lage der Trainingshilfe eine Verschwenkung um alle senkrecht zur Laufachse
verlaufenden Schwenkachsen ermöglicht.
Dabei kann eine besonders feine Ausrichtung der Trainingshilfe bezüglich der Laufachse
erreicht werden, wenn das mindestens eine Positionierungselement an einem dem Kugelgelenk
abgewandten Endbereich der von der Halteeinrichtung gehaltenen Trainingshilfe
an der Trainingshilfe angreift, weil dann eine durch Verstellung der Positionierungselemente
bewirkte Verlagerung der Trainingshilfe keine Verstärkung durch eine "Hebelwirkung" erfährt.
Die Trainingshilfe kann unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung besonders
geschützt angeordnet werden, wenn die Halteeinrichtung eine zum Aufnehmen der
Trainingshilfe ausgelegte und vorzugsweise zwischen dem Kugelgelenk und der Positionierungseinrichtung
verlaufende Haltebuchse aufweist. Dabei kann die Positionierungseinrichtung
eine vorzugsweise lösbar an der Haltebuchse festlegbare, koaxial zur Haltebuchse verlaufende
Justierbuchse aufweisen, deren Mantelfläche von dem mindestens einen, vorzugsweise
in Form einer Stellschraube gebildeten Positionierungselement durchsetzt ist. Als besonders
vorteilhaft hat es sich dabei erwiesen, wenn die Justierbuchse einen sich in Richtung
auf das Kugelgelenk konisch verjüngenden Mantelflächenbereich aufweist, der an einer
komplementär dazu gebildeten Innenfläche der Haltebuchse anliegt und die lösbare Festlegung
der Justierbuchse mit Hilfe einer auf die Haltebuchse aufgeschraubten Überwurfmutter
erfolgt. Bei dieser Anordnung kann die Positionierungseinrichtung durch Lösen der Überwurfmutter
und Drehen der Justierbuchse in eine hinsichtlich der Betätigung der Stellschraube
vorteilhafte Position gebracht werden. Dann kann die Justierbuchse durch Anziehen
der Überwurfmutter in ihrem kegeligen Sitz innerhalb der Haltebuchse spielfrei fixiert
werden.
Gemäß einem weiteren, in Verbindung mit Druckgas betriebenen Sportwaffe in Betracht
kommenden Gesichtspunkt der Erfindung weist die Halteeinrichtung für die Trainingshilfe
eine Druckgaskartusche auf. Dieser Gesichtspunkt der Erfindung geht auf die Erkenntnis
zurück, daß sich bei den Preßluft- oder CO2-betriebenen Sportwaffen die meist
achsparallel unter dem Lauf liegende Druckgaskartusche als Träger für eine einstellbare
Trainingshilfe anbietet. Durch Wahl einer speziellen mit einer Halteeinrichtung für die Trainingshilfe
versehenen "Trainingskartusche" kann, anders als bei den anderen Befestigungsmöglichkeiten,
der Schwerpunkt der Sportwaffe unverändert bleiben, weil die Trainingskartusche
kleiner als die Wettkampfkartusche dimensioniert werden kann, so daß die Gesamtanordnung
aus Trainingskartusche, Trainingshilfe und ggf. weiteren Elementen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dasselbe Gewicht und die gleichen Abmessungen wie die Wettkampfkartusche
hat. Für den Schützen hat seine Waffe dann stets die gleiche "Balance", unabhängig
davon, ob er mit einer Wettkampfkartusche oder einer mit einer Trainingshilfe
ausgestatteten Trainingskartusche schießt. Auch eine Veränderung der gewohnten, im Blickfeld
des Schützen liegenden Sportwaffen-Konturen oder eine Beeinträchtigung der Handhabung
durch Anbauten findet nicht statt. Wird der Sender durch eingebaute Batterien betrieben,
entfällt auch das eventuell störende Versorgungskabel. Andererseits können das Versorgungskabel
und/oder ggf. benötigte Datenübertragungsleitungen ohne nennenswerte Beeinträchtigung
des Schützen angebracht werden, wenn die Haltebuchse mindestens eine Ausnehmung
zur Durchführung einer Versorgungsleitung und/oder Datenübertragungsleitung
für die darin aufgenommene Trainingshilfe umfaßt.
Bei Verwendung einer eine Trainingskartusche aufweisenden Halteeinrichtung hat es
sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn diese Halteeinrichtung eine vorzugsweise
zwischen der Druckkartusche und der Haltebuchse angeordnete, Einrichtung zum Befüllen
der an der Sportwaffe festgelegten Druckgaskartusche aufweist. Dazu kann die Halteeinrichtung
mit einem die Befüllung der Kartusche erlaubenden Ventil und einem den Anschluß
eines Druckgasbehälters ermöglichenden Kupplungsstecker ausgestattet sein. Zweckmäßigerweise
ist der Kupplungsstecker über eine senkrecht zur Kartuschenachse verlaufende
Leitung und ein daran anschließendes, etwa parallel zur Kartuschenachse verlaufendes Leitungsstück
mit dem Ventil verbunden. Bei Einsatz einer mit einer Befüllungseinrichtung für
die Druckgaskartusche ausgestatteten Halteeinrichtung muß die Kartusche nach Justieren der
Trainingshilfe auf die Trefferlage der Sportwaffe nicht mehr zum Befüllen aus dem System
herausgeschraubt werden. Dann bleibt die Justierung der Trainingshilfe auch beim Befüllen
der Druckgaskartusche erhalten und geht nicht durch variierende Einschraubmomente verloren.
Alternativ zu der vorstehend beschriebenen Anbringung der Trainingshilfe an einer
Druckgaskartusche ist auch daran gedacht, die Trainingshilfe zusammen mit der Haltebuchse
und der Positionierungseinrichtung an zum Befestigen von Zubehör vorgesehenen T-Nuten
oder Trägern für Zusatzgewichte der Sportwaffe festzulegen. Ferner ist daran gedacht, die
Trainingshilfe, ggf. zusammen mit der Haltebuchse und der Positionierungseinrichtung direkt
auf den Lauf der Schußwaffe zu klammern. Dazu ist die Halteeinrichtung zweckmäßigerweise
mit einem an die T-Nutprofile oder Zusatzgewicht-Befestigungseinrichtungen der
Sportwaffe festlegbaren und/oder einem direkt auf den Lauf der Schußwaffe klemmbaren
Befestigungselement ausgestattet.
Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die
hinsichtlich aller erfindungswesentlichen Merkmale, die in der Beschreibung nicht weiter
herausgestellt sind, verwiesen wird, erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform der Erfindung mit einer eine Druckgaskartusche
aufweisenden Halteeinrichtung und
- Fig. 2
- eine zweite Ausführungsform der Erfindung für die Festlegung der Trainingshilfe
an gängige T-Nutprofile einer Sportwaffe.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung besteht aus einem gekürzten, in seiner Länge auf
die Schwerpunktlage der Wettkampfkartusche abgestimmten Kartuschenrohr 1, in das anstelle
des üblichen Manometers ein Anschlußstück zum Halten der in Form eines Senders,
insbesondere Lasers oder Infrarotsenders, gebildeten Trainingshilfe eingeschraubt ist. Bei
der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist das Anschlußstück als Koppelventil
2 ausgebildet. Daher muß die in Fig. 1 dargestellte Trainingskartusche nach dem Justieren
der Trainingshilfe bzw. des Senders auf die Trefferlage der Sportwaffe zum Befüllen
nicht aus dem System herausgeschraubt werden. Bei dieser Anordnung bleibt die Justierung
des Senders beim Befüllen erhalten und wird nicht durch Variieren der Einschraubmomente
verändert. Das Befüllen der Trainingskartusche ist über einen an eine Schlauchleitung koppelbaren
Kupplungsstecker 3 möglich. Der Kupplungsstecker 3 weist eine senkrecht zur
Kartuschenachse verlaufende Rohrleitung auf, welche über ein parallel zur Kartuschenachse
verlaufendes Rohrstück mit dem Ventil verbunden ist. Auf der dem Kartuschenrohr 1 abgewandten
Seite weist das Koppelventil 2 zusätzlich ein Lager 2a für ein Ende des Sendergehäuses
8 auf. Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist dieses Ende
des Sendergehäuses als Kugelzapfen 8b ausgebildet. Auf diese Weise wird eine einfache
Kugelgelenklagerung geschaffen.
An dem Anschlußstück bzw. Koppelventil 2 ist eine koaxial zum Kartuschenrohr 1
verlaufende Haltebuchse 4 befestigt, in der das Sendergehäuse 8 aufgenommen ist. Die Haltebuchse
4 weist Bohrungen oder Schlitze 4a zur Durchführung des eventuell notwendigen
Versorgungskabels und/oder von Datenübertragungsleitungen auf. An der dem Koppelventil
2 abgewandten Seite ist die Haltebuchse 4 mit einer in Form einer Klemmeinrichtung für das
Sendergehäuse 8 ausgebildeten Positionierungseinrichtung ausgestattet. Diese Positionierungseinrichtung
besteht im wesentlichen aus einer in die Haltebuchse 4 eingesetzten Justierbuchse
6 und einer Anzahl von in Umfangsrichtung über die Justierbuchse 6 in gleichbleibenden
Abständen verteilt angeordneten und die Justierbuchse 6 durchsetzenden Stellschrauben
7 auf Die Justierbuchse 6 weist an ihrem in die Haltebuchse 4 eingesetzten Ende
eine sich in Richtung auf das Kartuschenrohr 1 konisch verjüngende Mantelfläche auf, welche
an einer komplementär dazu gebildeten Innenfläche der Haltebuchse 4 anliegt. Die Justierbuchse
6 ist mit einer Überwurfmutter 5 an der Haltebuchse 4 festgelegt und kann nach
Lösen der Überwurfmutter 5 so gedreht werden, daß sich eine günstige Bedienposition für
die Stellschrauben 7 ergibt. Danach kann die Justierbuchse 6 wieder durch Anziehen der
Überwurfmutter 5 wieder an der Haltebuchse 4 in ihrem kegeligen Sitz spielfrei fixiert werden.
Die in Fig. 2 dargestellte Ausführungsform der Erfindung ist für alle Sportwaffen, die
nicht mit achsparallelen Druckgasbehältern ausgestattet sind, gedacht. In diesem Fall können
mit an die gängigen T-Nutenprofile oder an die Zusatzgewicht-Befestigungseinrichtungen
angepaßten oder direkt an den Schaft geschraubten oder auf den Lauf geklemmten Anschlußstücken
die gleichen Teile des Senderhalters eingesetzt werden, wie bei der in Fig. 1
dargestellten Ausführungsform. Als Beispiel dient die in Fig. 2 gezeigte Variante zur Befestigung
der Senderhalterung unter dem Lauf 14 in der Profilschiene 12 im Vorderschaft 13
eines Sportgewehres. Das an die Profilschiene 12 angepaßte Anschlußstück 9 wird dabei mit
einer Klemmschraube 11 und einem Klemmstück 10 in der Profilschiene 12 festgeklemmt.
An dem Anschlußstück 9 ist die Haltebuchse 4 der daran angebrachten Positionierungseinrichtung
ebenso befestigt wie bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform der Erfindung.
Die Erfindung ist nicht auf die anhand der Zeichnung erläuterten Ausführungsformen
beschränkt. Vielmehr ist auch daran gedacht, anstelle eines Senders einen Empfänger für von
den Zielscheiben ausgehende Signale als Trainingshilfe zu verwenden. Weiter ist daran gedacht,
die erfindungsgemäße Vorrichtung mit Hilfe entsprechender Klemmhalter direkt auf
dem Lauf der Sportwaffe zu befestigen. Auch ist an solche Ausführungsformen gedacht, bei
denen der Sender bzw. die Trainingshilfe mit in der Haltebuchse 4 aufgenommenen Batterien
betrieben wird.