Die Erfindung betrifft einen Staubsauger, mit wenigstens einem
manuell handzuhabenden oder fußbetätigbaren Bedienelement in
Form einer Drucktaste, eines Handgriffs oder dergleichen.
Staubsauger weisen üblicherweise eine glatte Oberfläche auf. Im
Unterschied dazu wird bei Bedienelementen häufig eine strukturierte
Oberfläche verwendet, z.B. eine Riffelung. Jedoch kann
auch mit einer derartigen Riffelung keine zufriedenstellende
Griffigkeit der Oberfläche erzielt werden, da immer noch eine
harte Oberfläche vorliegt, von der man leicht abrutscht.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Staubsauger der
eingangs beschriebenen Art anzugeben, der die genannten Nachteile
vermeidet und insbesondere eine verbesserte Handhabung
der Bedienelemente ermöglicht.
Zur Lösung dieses Problems ist bei einem erfindungsgemäßen
Staubsauger vorgesehen, dass das Bedienelement einen oder mehrere
Angriffsabschnitte aufweist, die aus einem weicheren,
griffigeren Kunststoffmaterial als der aus einem härteren
Kunststoffmaterial bestehende übrige Teil des Bedienelements
bestehen. Eine derartige Verbindung zweier Komponenten wird
auch als Hart-Weich-Verbindung bezeichnet. Besonders vorteilhaft
ist dabei, dass durch das weichere, nachgiebigere Material,
das auch einen größeren Reibungskoeffizienten aufweist, eine
bessere Griffigkeit der Oberfläche erzielt wird. Durch das
härtere Material ist das Bedienelement trotzdem sehr stabil.
Auf diese Weise werden die vorteilhaften Eigenschaften beider
Materialien optimal miteinander kombiniert.
Bei einem erfindungsgemäßen Staubsauger wird für das weichere
Material ein Elastomer oder ein elastomerartiger Werkstoff,
beispielsweise ein thermoplastisches Elastomer (TPE-Werkstoff)
und für das härtere Material ein Thermoplast verwendet. Besonders
bevorzugt sind Ausführungen, bei denen der elastomerartige
Werkstoff ein SEBS-Werkstoff ist. Um eine kratzfeste Oberfläche
zu erzielen, wird als härteres Material vorzugsweise ABS oder
Polypropylen (PP) verwendet. ABS ist ein amorpher Werkstoff.
Bei Polypropylen handelt es sich um einen teilkristallinen
Werkstoff, der als sogenanntes PP-Copolymer verwendet wird und
insgesamt etwas weicher als der ABS-Werkstoff ist. Außerdem
werden bei der Verwendung von PP-Copolymer Kostenvorteile im
Vergleich mit dem ABS-Kunststoff erzielt.
Eine besonders gute Wirkung wird erzielt, wenn das weichere Material
als Oberflächenbelag aufgebracht ist. Auf diese Weise
stellt der innenliegende, härtere Werkstoff die Stabilität des
Bedienelements sicher, gleichzeitig wird durch das Elastomer
eine gute Griffigkeit und Anfassbarkeit der Oberfläche erzielt.
Es kann auch vorgesehen sein, dass das Bedienelement handgriffartig
ausgebildet ist und der Oberflächenbelag einen länglichen,
im Wesentlichen runden Trägerabschnitt aus dem härteren
Material mantelartig umgibt. Bei dem Bedienelement kann es sich
sowohl um den Handgriff eines Staubsaugerschlauchs handeln, der
an einen Bodenstaubsauger angeschlossen ist, als auch um den
Handgriff eines Handstaubsaugers. Der Oberflächenbelag ist dabei
nur in dem Bereich vorgesehen, der üblicherweise bei der
Benutzung angefasst wird, und in dem eine entsprechend gute Anfassqualität
erforderlich ist.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das Bedienelement
in Form einer Drucktaste ausgebildet, wobei der
Oberflächenbelag einen im Wesentlichen ebenen Trägerabschnitt
aus dem härteren Material zumindest teilweise abdeckt. Bodenstaubsauger
weisen üblicherweise eine oder mehrere Bedientasten
auf, die als Ein- und Ausschalter oder zur Kabelaufwicklung
dienen. Das als Oberflächenbelag verwendete weichere Material
ermöglicht eine zuverlässige Fußbedienung ohne abzurutschen.
Der darunter liegende härtere Teil der Drucktaste sichert
die Stabilität des Bedienelements.
Es hat sich als besonders günstig herausgestellt, wenn der
Oberflächenbelag selbst oberflächlich strukturiert ist oder zur
Bildung einer Struktur aus mehreren nebeneinandergeordneten
Teilabschnitten besteht. Eine derartige Oberflächenstruktur
kann bereits bei der Herstellung durch eine entsprechende Formgebung
realisiert werden. Wenn mehrere nebeneinandergeordnete
Teilabschnitte verwendet werden, können diese in die Gesamtstruktur
aus dem härteren Werkstoff integriert werden.
Eine weitere Alternativausführung des Erfindungsgedankens sieht
vor, dass der aus dem härteren Material bestehende Teil des Bedienelements
zumindest abschnittsweise hohl ist und mehrere
Durchbrechungen aufweist. Innen wird das weichere Material eingebracht,
die noppenartigen Angriffsabschnitte greifen durch
die Durchbrechungen und stehen hervor. In einer weiteren Ausführungsform
sind an dem aus dem härteren Material bestehenden
Teil des Bedienelements mehrere Durchbrechungen oder Eintiefungen
ausgebildet, in denen aus dem weicheren Material bestehende
noppenartige Angriffsabschnitte ausgebildet sind. Mit besonderem
Vorteil ist dieses Bedienelement handgriffartig ausgebildet,
wobei die noppenartigen Angriffsabschnitte in Umfangsrichtung
verteilt angeordnet sind. Auf diese Weise wird auf dem gesamten
Umfang eine gute Haftung erzielt. Ist dieses Bedienelement
als Drucktaste ausgebildet, so können die noppenartigen
Angriffsabschnitte zumindest über einen Teil eines im Wesentlichen
ebenen Trägerabschnitts aus dem härteren Material verteilt
angeordnet sein. So wird einerseits die zuverlässige Schaltfunktion
der Drucktaste sichergestellt, andererseits ermöglichen
die noppenartigen Angriffsabschnitte die sichere Bedienung
der Drucktaste ohne abzurutschen.
Bei einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Staubsaugers kann das Bedienelement handgriffartig ausgebildet
sein und einen Trägerkörper aus dem härteren Material mit zwei
einander gegenüberliegenden Befestigungsansätzen aufweisen,
zwischen denen der längliche, aus dem weicheren Material bestehende
Angriffsabschnitt gehaltert ist. In diesem Fall wird das
Bedienelement zwischen die Befestigungsansätze geklemmt.
Eine kostengünstige Herstellungsweise ergibt sich, wenn die
beiden unterschiedlich harten Kunststoffmaterialien aneinander
gespritzt sind. Bei allen zuvor beschriebenen Ausführungsformen
können das härtere und das weichere Material aneinander oder
ineinander gespritzt werden. Dieses Spritzverfahren ist die
einfachste und kostengünstigste Form der Herstellung. Dabei
wird ein Werkzeug mit einem Schieber verwendet, wobei zunächst
bei eingebrachtem Schieber ein Vorformling aus der ersten, härteren
Komponente gespritzt wird. Nach dem Abkühlen wird der
Schieber zurückgezogen und die zweite Komponente, also ein
Oberflächenbelag oder eine Noppenstruktur, wird eingespritzt.
Erfindungsgemäß kann auch eine mattenartige Einlage aus dem
weicheren Material verwendet werden, die aus einer flächigen
Grundlage besteht, an der die noppenartigen Angriffsabschnitte
abstehen, wobei die Einlage an oder in dem gegebenenfalls hohlen
Teil derart angeordnet ist, dass die noppenartigen Angriffsabschnitte
die Durchbrechungen durchgreifen. Diese Ausführungsform
ist besonders stabil, da das Bedienelement lediglich
einzelne Durchbrechungen aufweist und kaum geschwächt
wird.
Mit besonderem Vorteil ist der längliche Angriffsabschnitt als
separates Bauteil ausgebildet, das zwischen den Befestigungsansätzen
vorzugsweise klemmend gehaltert ist. Bei dieser Ausführungsform
können beide Komponenten separat gefertigt werden,
ohne dass auf die Abkühlung der ersten Komponente gewartet werden
muss. Auf diese Weise können weitere Einsparungen bei der
Fertigung'erzielt werden. Es ist jedoch auch denkbar, beide
Teile aneinander zu spritzen oder. die Enden des länglichen Angriffsabschnitts
mit dem härteren Material zu umspritzen.
Mit derartigen Bedienelementen, die aus zwei verschiedenen Materialien
bestehen, lässt sich auch eine besonders gute optische
Wirkung erzielen, wenn das härtere und das weichere Material
verschiedene Farben aufweisen.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich
aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie
anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
Fig. 1 und 2 einen Handgriff eines erfindungsgemäßen Staubsaugers
mit noppenartigen Angriffsabschnitten; Fig. 3 einen erfindungsgemäßen Staubsaugerhandgriff, bei dem
der Angriffsabschnitt ein separates Bauteil ist; Fig. 4 eine Draufsicht eines erfindungsgemäßen Staubsaugers mit
einer Drucktaste mit noppenartigen Angriffsabschnitten; Fig. 5 einen Querschnitt durch einen Staubsaugerhandgriff, bei
dem ein aus dem härteren Material bestehender Kern mit einem
aus dem weicheren Material bestehenden Angriffsabschnitt umspritzt
ist.
Fig. 1 zeigt einen Teil eines Staubsaugers 1 mit einem Saugrohr
3, das die Verbindung zwischen einem Saugmundstück zu einem
nicht dargestellten Gerätegehäuse herstellt. An dem Saugrohr 3
ist ein Handgriff 5 ausgebildet, der integral mit dem Saugrohr
3 verbunden ist. Der Handgriff 5 weist oberflächenseitig mehrere
Eintiefungen 7 auf, die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
rund ausgebildet sind. In den Eintiefungen 7 sind noppenartige
Angriffsabschnitte 9 ausgebildet, die aus der von dem
Handgriff 5 gebildeten Oberfläche hervorstehen. Der Handgriff 5
ist aus ABS oder einem PP-Copolymer hergestellt. Die noppenartigen
Angriffsabschnitte 9 sind aus einem thermoplastischen
Elastomer hergestellt. Die Fertigung des Handgriffs 5 erfolgt
durch ein Kunststoffspritzverfahren, bei dem zunächst der Handgriff
5 als hohler Vorformling mit Eintiefungen 7 hergestellt
wird, in die anschließend in einem zweiten Arbeitsschritt die
Noppen 9 eingespritzt werden. Auf diese Weise wird eine aus
zwei Komponenten bestehende Hart-Weich-Verbindung erhalten, die
eine besonders gute Anfassqualität aufweist. Die vorteilhafte
optische Wirkung wird durch die Wahl zweier verschieden eingefärbter
Komponenten erzielt. Es ist auch möglich, den hohlen
Handgriff mit Durchbrechungen zu versehen und innen mit dem
Elastomer auszuspritzen, so dass dieses durch die Durchbrechungen
durchgedrückt wird und so die Noppen gebildet werden.
Der in Fig. 2 dargestellte Handgriff weist Noppen 11 auf, die
eine rechteckige Form mit abgerundeten Ecken besitzen. In dem
dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine mattenartige Einlage
aus einem Elastomer verwendet, die separat hergestellt und vor
der Herstellung des Handgriffkörpers 13 in die Form eingelegt
wird. Der Handgriffkörper 13 weist Durchbrechungen 15 auf, die
von den Noppen 11 der mattenartigen Einlage durchsetzt werden.
In Umfangsrichtung sind mehrere derartige Durchbrechungen 15
vorhanden. Daneben ist es möglich, den Handgriff aus zwei schalenartigen
Teilen zu bilden, zwischen die die Einlage gelegt
wird, so dass die Noppen durch die vorhandenen Durchbrechungen
greifen, wonach die Teile miteinander verbunden werden, z.B.
durch Verschrauben, Verkleben, Verschweißen oder Verschnappen.
In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt, bei dem das Bedienelement als Handgriff ausgebildet
ist. Es weist einen Trägerkörper 19 auf, der aus dem härteren
Material besteht und durch Spritzpressen hergestellt ist.
Ein Angriffsabschnitt 17, der die Funktion eines Handgriffs
hat, ist in dem Freiraum zwischen den an dem Trägerkörper 19
ausgebildeten, einander gegenüberliegenden, Befestigungsansätzen
21 und 23 aufgenommen. Dazu weist der Angriffsabschnitt 17
an seinen Enden Ausnehmungen auf, die an die Form der Befestigungsansätze
21 und 23 angepasst sind. Trägerkörper 19 und Angriffsabschnitt
17 werden separat gefertigt und anschließend
miteinander verbunden.
Fig. 5 zeigt einen Querschnitt durch einen Staubsaugerhandgriff,
dessen Außenkontur wie in Figur 3 dargestellt geformt.
ist. In dem unteren Teil ist ein aus dem härteren Material bestehendes
Hohlprofil 3 ausgebildet, durch das die angesaugte
Luft geleitet wird. In dem oberen Teil befindet sich außenseitig
ein aus einem Elastomer bestehender Oberflächenbelag 40,
der einen innenliegenden Trägerkörper 41 umhüllt, der aus einem
härteren Material besteht, wobei vorzugsweise dasselbe Material
wie bei dem unteren Hohlprofil 3 verwendet wird. Alternativ
kann es auch vorgesehen sein, den Trägerkörper 41 hohl auszubilden,
um Gewicht und Material einzusparen. Die Herstellung
dieser Ausführung erfolgt, indem der Oberflächenbelag 40 als
rohrförmiges Formteil vorgefertigt und in die Spritzpressvorrichtung
eingelegt und positioniert wird. Anschließend wird der
Staubsaugerhandgriff gespritzt. Es ist auch möglich, zuerst den
Staubsaugerhandgriff mit angeformtem Trägerkörper 41 zu fertigen,
der dann in einem zweiten Arbeitsschritt mit dem Elastomer
umspritzt wird.
Fig. 4 stellt einen als Bodenstaubsauger ausgebildeten Staubsauger
1 mit einem Staubsaugergehäuse 37, einem Staubraumdeckel
25 sowie Bedienelementen 27, 29, 31 dar, die als Ein/Ausschalter,
Leistungsregulierung sowie zur Kabelaufrollung
dienen. Das Bedienelement 29 ist als Drucktaste ausgebildet und
besteht aus einem im Wesentlichen ebenen Trägerabschnitt 33,
der mit einem noppenartig ausgebildeten Oberflächenbelag 35
versehen ist. Der Trägerabschnitt ist aus ABS hergestellt, die
Noppen bestehen aus einem Elastomer, so dass sowohl die erforderliche
Stabilität der Drucktaste als auch eine gute Bedienbarkeit
erreicht werden. Die aus einem Elastomer herstellten
Noppen 35 weisen einen großen Reibungskoeffizienten auf, der
ein Abrutschen des Fußes beim Bedienen der Kabelaufwicklung
vermeidet.