Die Erfindung betrifft einen trägerlosen elastischen Bodenbelag auf Kunststoffbasis,
der reversibel und klebefrei auf einer magnetisch anziehbaren Unterlage
befestigbar ist. Insbesondere betrifft die Erfindung einen trägerlosen elastischen
Bodenbelag auf Kunststoffbasis, welcher eine Schicht aufweist, die mindestens
einen teilchenförmigen magnetischen Werkstoff enthält, wobei der Bodenbelag
eine Biegesteifigkeit gemäß DIN 53 350 von 270-1700 N/mm2 aufweist.
Aus EP 0 567 608 B1 ist ein Verfahren zum reversiblen Befestigen eines Belags
auf einer Unterlage bekannt. Dabei wird bei der Belagherstellung ein magnetisch
anziehendes Schüttmaterial in das Belagmaterial integriert. Bei dem in EP 0 567
608 B1 beschriebenen Belag handelt es sich um einen Teppichboden mit einer
dekorativen Oberschicht (Florschicht) und eine diese fixierende Trägerschicht,
bei dem anstelle der herkömmlicherweise in die Trägerschicht eingelagerten,
ausschließlich der Erhöhung des Flächengewichts dienenden Teilchen (z.B.
Füllstoffmaterial) magnetisch anziehende Teilchen eingelagert werden. Damit läßt
sich das für eine exakte Verlegung gewünschte Flächengewicht erreichen und
ferner, daß der Teppichboden auf jeder Unterlage liegen bleibt. Dadurch, daß die
magnetisch anziehenden Teilchen in die Trägerschicht des Teppichbodens
integriert sind, soll gewährleistet sein, daß innere Spannungen und in der Folge
davon, maßliche und geometrische Veränderungen nicht auftreten.
Es besteht ein Bedarf an Bodenbelägen auf Kunststoffbasis, und zwar sowohl
ausgehend von homogenen als auch mehrschichtigen, trägerlosen elastischen
Bodenbelägen, die reversibel auf einer Unterlage bzw. auf dem Untergrund
befestigt werden können und die schnell und ohne Beschädigung wieder entfernbar
sind, wobei die Unterlage bzw. der Untergrund ohne weiteres, d.h. ohne
zusätzliche Bearbeitung für die erneute Verlegung eines Bodenbelags zur Verfügung
steht. Solche Bodenbeläge sind beispielsweise beim kurzzeitigen Auf- und
Abbau von Messeständen aber auch im Bereich von öffentlichen Gebäuden,
Kaufhäusern, Ladengeschäften etc. von großem Vorteil.
Bei homogenen Bodenbelägen, wie sie in DIN 16951 bzw. DIN EN 649 anhand
von flexiblen PVC-Bodenbelägen definiert sind, d.h. Bodenbeläge, die im Querschnitt,
d.h. von der Oberseite bis zur Unterseite aus einer homogenen Mischung
der Bestandteile bestehen und somit über den gesamten Querschnitt die selben
physikalischen und chemischen Eigenschaften aufweisen, ist die Einarbeitung
von teilchenförmigen, magnetischen Werkstoffen nachteilig, da diese Teilchen
eine mehr oder weniger intensive Färbung (zum Teil sind diese Werkstoffe
schwarz gefärbt) aufweisen und somit die Farbgebung und Farbmusterung des
Bodenbelags erheblich beeinträchtigen bzw. unmöglich machen. Da die magnetische
Anziehungskraft überproportional mit der Entfernung zwischen magnetisch
anziehenden und magnetisch anziehbaren Teilchen abnimmt, sind diejenigen
magnetisch anziehenden Teilchen in unmittelbarer Nähe der Oberfläche des
Bodenbelags, welche mit dem magnetisch anziehbaren Untergrund in Kontakt
steht (d.h. die Unterseite des Bodenbelags), für die Stärke der magnetischen
Anziehung am wirksamsten. Umgekehrt tragen magnetisch anziehende Teilchen
umso weniger zur magnetischen Anziehung und damit zur Befestigung des
Bodenbelags bei, je weiter sie von der Unterseite des Bodenbelags in Richtung
zu seiner Oberseite entfernt sind. Zur Gewährleistung einer ausreichenden
Anziehungskraft muß der teilchenförmige magnetische Werkstoff in relativ hoher
Konzentration in der Nähe der unterseitigen Oberfläche vorhanden sein. Da bei
homogenen Bodenbelägen alle Komponenten gleichmäßig miteinander vermischt
sind, bedeutet dies, daß die relativ hohe Konzentration des magnetischen Werkstoffs
über den gesamten Querschnitt des Bodenbelags bereitzustellen ist,
wodurch sich die Materialkosten beträchtlich erhöhen, da teilchenförmiger
magnetischer Werkstoff wesentlich teurer ist als herkömmlicher Füllstoff.
Gegenüber homogenen Bodenbelägen sind heterogene bzw. mehrschichtige
trägerlose Bodenbeläge aus mindestens zwei Schichten aufgebaut, nämlich der
Nutz- bzw. Deckschicht und mindestens einer Unterschicht. Die Nutzschicht
wird dabei aus einem Material gebildet, das die hohen Anforderungen an einen
Bodenbelag hinsichtlich z.B. Verschleißfestigkeit, Schmutzabweisung etc. erfüllt.
Gleichzeitig wird die Nutzschicht in gewünschter Weise mit einer Musterung
versehen, entweder durch die Verwendung unterschiedlich gefärbter Kunststoff-granalien,
die nach bekannten Techniken, z.B. Kalandern, in die Form eines
flächigen Bahnenmaterials gebracht werden, oder durch Aufbringen einer Musterung
mittels Druck- und Spritztechniken. Im letzteren Fall wird auf die bemusterte
Oberseite des Bodenbelags zum Schutz der Musterung vorzugweise eine
transparente Deckschicht aufgebracht, oder die Oberseite mit einem Lack oder
Finish versehen. Da die Nutzschicht aus hochwertigen Materialien hergestellt
werden muß, wird sie aus Kostengründen in der Regel möglichst dünn ausgebildet.
Um dem Bodenbelag eine für die Verlegung gebrauchsfähige Dicke und
ggf. spezifische Eigenschaften wie Trittschalldämmung, Wärmeisolation, Feuch-tigkeitssperre
usw. zu verleihen, werden je nach Anwendung eine oder mehrere
Schichten auf die Unterseite der Nutzschicht aufgebracht. Diese können zum Teil
mit kostengünstigen Füllstoffen hochgefüllt sein oder auch Recyclatmaterial
enthalten.
Zwar ist es bei mehrschichtigen Bodenbelägen grundsätzlich möglich, teilchenförmige,
magnetische Werkstoffe in die mindestens eine Unterschicht in gleichmäßig
verteilter Form einzubringen, da deren unerwünschte Färbung wegen der
dekorativen Nutzschicht keinen optischen Nachteil mit sich bringt. Allerdings
führt auch hier die notwendige, relativ hohe Konzentration an magnetischem
Werkstoff über den Querschnitt der mindestens einen Unterschicht zu einem
erheblichen Kostennachteil gegenüber Bodenbelägen, die in ihrer Unterschicht
herkömmliche Füllstoffe enthalten. Überdies kann das deutlich andersartige
physikalische und chemische Verhalten von magnetischen Werkstoffen im
Vergleich zu herkömmlichen Füllstoffen und das Vorhandensein von herstellungsbedingten
Materialspannungen dazu führen, daß der mehrschichtige Bodenbelag,
der in der Nutzschicht keinen bzw. nur geringe Mengen an Füllstoff enthält, bei
Klimaschwankungen (Temperatur, Feuchtigkeit etc.) in einer Art "Bimetalleffekt"
seine Form verändert, was in der Fachwelt als "Schüsseln" oder "Deckeln"
bekannt ist, je nachdem, welche der Schichten sich im Vergleich zu anderen
mehr ausdehnt.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen trägerlosen
elastischen Bodenbelag auf Kunststoffbasis in Bahnenform oder als Bodenbelagsfliesen
bereitzustellen, der klebefrei und auf einfache Weise auf dem Untergrund
fixiert bzw. befestigt werden kann und der sich ebenso einfach und schnell vom
Untergrund lösen läßt, ohne daß der Untergrund in seiner Oberfläche beeinträchtigt
wird und einer sofortigen weiteren Nutzung ohne notwendige Restaurierungsarbeiten
zur Verfügung steht. Dabei soll der Bodenbelag derart auf der
Unterlage haften, daß er sich bei Gebrauchsbelastung nicht vom Untergrund löst.
Ferner soll der Bodenbelag die gewünschten Eigenschaften bisheriger Bodenbeläge
auf Kunststoffbasis beibehalten, ohne jedoch die vorgenannten Nachteile
aufzuweisen. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines
Verfahrens zur Herstellung von Bodenbelägen der genannten Art.
Diese Aufgaben werden durch die in den Ansprüchen gekennzeichneten Gegenstände
gelöst.
Insbesondere wird ein trägerloser elastischer Bodenbelag auf Kunststoffbasis
bereitgestellt, welcher reversibel und klebefrei auf einer Unterlage aus magnetisch
anziehbarem Material befestigbar ist, umfassend eine Nutzschicht und
mindestens eine weitere, unter der Nutzschicht angeordnete Schicht (Unterschicht),
die mindestens einen teilchenförmigen magnetischen Werkstoff und ein
Bindemittel enthält, wobei der Bodenbelag eine Biegesteifigkeit gemäß DIN 53
350 von 270-1700 N/mm2 aufweist.
Es hat sich erwiesen, daß bekannte Bodenbeläge auf Kunststoffbasis, sowohl
homogene als auch heterogene, die üblicherweise mit dem Untergrund verklebt
werden, nicht ohne weiteres zur Herstellung erfindungsgemäßer, klebefrei auf
dem Untergrund befestigbarer Bodenbeläge geeignet sind. Durch Belastung des
Bodenbelags beim Gebrauch treten Schubkräfte auf, die durch die im Vergleich
zu einer Klebeverbindung schwächere magnetische Anziehungskraft nicht
neutralisiert werden können und zu einer Deformation, z.B. einer Wellenbildung
im Bodenbelag führen. Als Folge davon löst sich der Bodenbelag vom Untergrund.
Bei bahnenförmigen Bodenbelägen treten dadurch Probleme, wie beispielsweise
Fugen, im Stoßbereich der Bahnen auf und im Falle von Bodenbelagsfliesen
können die Fliesen sogar aus dem Verlegeverbund herausgelöst
werden. Bei Teppichböden und Teppichbodenfliesen werden derartige Veränderungen
bis zu einem gewissen Ausmaß durch den Teppichflor kaschiert. Bei
Bodenbelägen auf Kunststoffbasis mit glatten Oberflächen treten jedoch bereits
geringste Dimensions- und Längenänderungen störend zutage.
Es hat sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung herausgestellt, daß Bodenbeläge
auf Kunststoffbasis nur dann unter Ausnutzung von Magnetkräften problemlos
auf dem Untergrund befestigt werden können, wenn sie eine bestimmte
Steifigkeit aufweisen. Einerseits muß der Bodenbelag steif genug sein, um den
Schubkräften, die bei Belastung auftreten, trotz fehlender Unterstützung durch
einen Kleber in ausreichendem Maße widerstehen zu können. Andererseits darf
der Bodenbelag nicht zu steif sein, da er sich sonst nicht mehr an großflächigere
Bodenunebenheiten anpassen kann.
Ein erfindungsgemäßer Bodenbelag weist eine nach DIN 53 350 gemessene
Biegesteifigkeit von 270-1700 N/mm2 unter den Meßbedingungen Biegelänge lB
= 15 mm; Biegemoment MB = 180 mJ und Biegewinkel 5° auf.
In diesem Zusammenhang ist auch darauf zu achten, daß die Bodenbeläge
weitgehend dimensionsstabil sind, d.h. bei Klimaschwankungen (Änderung der
Temperatur, Luftfeuchtigkeit etc.) sich nicht über ein tolerierbares Maß hinaus
ausdehnen oder schrumpfen. Eine Ausdehnung würde in einem Ablösen vom
Untergrund resultieren, wohingegen ein Schrumpfen zu Spalten im Bodenbelag
führt. Die Dimensionsänderungen sind einerseits durch unterschiedliche physikalische
Eigenschaften der verschiedenen Bestandteile des Bodenbelags bedingt,
andererseits aber auch auf Materialspannungen zurückzuführen, die herstellungsbedingt
sind.
Bei herkömmlichen, homogenen, trägerlosen elastischen Bodenbelägen auf
Kunststoffbasis wird die Dimensionsstabilität durch Auswahl geeigneter Bestandteile,
wie polymeres Bindemittel, Füllstoff(e), Färbemittel (z.B. Pigmente), Additive
und Verarbeitungshilfsstoffe, und durch Konditionieren des Bodenbelags nach
der Herstellung, um herstellungsbedingte Spannungen abzubauen, erreicht. Bei
heterogenen Bodenbelägen, d.h. Bodenbelägen, die mindestens zwei Schichten
aus unterschiedlichem Material aufweisen, kommt hinzu, daß die Anwesenheit
mindestens einer weiteren Schicht neben der Nutzschicht Deformationen
("Schüsseln; Deckeln") des Bodenbelags fördert, da die Schichten aus unterschiedlichen
Materialien zusammengesetzt sind. Üblicherweise werden in die
mindestens eine unter der hochwertigen Nutzschicht angeordnete Schicht
(Unterschicht) preiswerte Füllstoffe und teilweise auch Recyclatmaterial eingearbeitet,
die bei Klimaschwankungen zu einem anderen Dimensionsverhalten
führen können, wie die Nutzschicht. Dies ist durch entsprechende Rezepturen
der Schichten auszugleichen oder es können weitere Schichten hinzugefügt
werden, die die Deformierung der Nutzschicht und der üblicherweise vorhandenen,
mindestens einen Unterschicht kompensieren. Herstellungsbedingte Materialspannungen
sind auch hier durch Konditionieren abzubauen.
Bei erfindungsgemäßen Bodenbelägen wird das Problem der klima- und umgebungsbedingten
Deformation und der Dimensionsänderung durch die weitere,
den magnetischen Werkstoff enthaltende Schicht, die entweder als zweite
Schicht auf der Unterseite eines homogenen Bodenbelags oder als unterste
Schicht eines mehrschichtigen Bodenbelags angeordnet wird, bei homogenen
Bodenbelägen als Ausgangsmaterial erst erzeugt bzw. bei heterogenen Bodenbelägen
verstärkt.
Im Vergleich zu anderen, üblicherweise bei heterogenen Bodenbelägen verwendeten
Schichten, enthält die erfindungsgemäß aufzubringende Schicht einen
magnetischen Werkstoff, der völlig andere physikalische Eigenschaften aufweist,
als beispielsweise ein herkömmlicher Füllstoff.
Weiterhin soll die den magnetischen Werkstoff enthaltende Schicht möglichst
dünn sein, da die magnetische Anziehung mit der Entfernung von der magnetisch
anziehbaren Unterlage überproportional abnimmt und daher der relativ
teure, teilchenförmige magnetische Werkstoff aus wirtschaftlichen Gründen in
unmittelbarer Oberflächennähe des Bodenbelags (d.h. auf seiner Unterseite)
vorhanden sein soll. Aus diesen Gründen und wegen der möglichst großen
magnetischen Anziehungskraft, die erreicht werden soll, um den Bodenbelag in
ausreichendem Maß auf der Unterlage zu befestigen, soll die Konzentration des
magnetischen Werkstoffs in der Schicht möglichst hoch sein. Dabei ist es
vorteilhaft, einen magnetischen Werkstoff mit möglichst hoher magnetischer
Suszeptibilität zu verwenden. Es ist ferner bevorzugt, die den magnetischen
Werkstoff enthaltende Schicht als unterste Schicht des Bodenbelags anzuordnen.
Allerdings kann es notwendig sein, die magnetische Schicht, sofern sie die
unterste Schicht darstellt, bzw. den Bodenbelag auf seiner Unterseite mit einer
zusätzlichen dünnen Schicht oder dünnen Folie oder einem Lack zu versehen.
Dies ist beispielsweise notwendig, wenn der Bodenbelag auf Basis von Weichmacher
enthaltendem PVC hergestellt ist und verhindert werden soll, daß der
Weichmacher in die Unterlage bzw. den Untergrund migriert.
Aus den genannten Gründen kann die den magnetischen Werkstoff enthaltende
Schicht in ihrem physikalischen Verhalten zum Teil deutlich verschieden sein von
der oder den anderen im Bodenbelag vorhandenen Schicht(en). Deshalb müssen
die Bestandteile der Schicht bzw. Schichten im Hinblick auf eine Formstabilität
und Dimensionsstabilität des resultierenden Bodenbelags in Abhängigkeit des
verwendeten magnetischen Werkstoffs sorgfältig aufeinander abgestimmt
werden. Dies schließt im übrigen auch die für die Herstellung der den magnetischen
Werkstoff enthaltenden Schicht benötigten Materialien, wie polymeres
Bindemittel, Additive, Hilfsstoffe etc. ein.
Auch bei dem nach der Herstellung des Bodenbelags durchgeführten Konditionieren
sind die physikalischen Eigenschaften des magnetischen Werkstoffs zu
berücksichtigen.
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der magnetische Werkstoff
in eine Schicht integriert, die ganzflächig mit dem Bodenbelag verbunden
ist.
In einer anderen Ausführungsform bildet das den magnetischen Werkstoff
enthaltende Material keine zusammenhängende, die gesamte Oberfläche des
Bodenbelags (Bahn oder Fliese) bedeckende Schicht, sondern bedeckt die Unterseite
des Bodenbelags nur teilweise. Beispielsweise kann das den magnetischen
Werkstoff und mindestens ein polymeres Bindemittel enthaltende Material so auf
die Unterseite des Bodenbelags aufgebracht werden, daß Teilflächen entstehen,
die einen vorbestimmten Abstand voneinander aufweisen. Der notwendige
Abstand der Teilflächen kann bestimmt werden, indem die maximale Dimensionsänderung
des Materials bei den im Gebrauch von Bodenbelägen im Extremfall zu
erwartenden Umgebungsbedingungen gemessen wird. Je kleiner die Teilflächen
sind, desto weniger führen Materialausdehnungen bzw. -schrumpfungen zu einer
Deformierung des Bodenbelags. Die Teilflächen können dabei jede geometrische
Figur haben. In Abhängigkeit von der Konzentration und der magnetischen
Suszeptibilität des magnetischen Werkstoffs in dem Gemisch und der für eine
zuverlässige Befestigung des Bodenbelags auf der Unterlage notwendigen
magnetischen Anziehungskraft können die Abstände zwischen den Teilflächen
auch größer sein, als es durch die materialbedingte Dimensionsänderung geboten
ist. Beispielsweise kann das den magnetischen Werkstoff enthaltende Material
nur gitterförmig oder punktweise auf die Unterseite des Bodenbelags aufgebracht
sein. Die Teilflächen können durch Auflaminieren von vorgefertigten Stücken
angebracht werden oder aber auch zum Beispiel mit Hilfe der Siebdrucktechnik
mit anschließender Trocknung bzw. Aushärtung des den magnetischen Werkstoff
enthaltenden, siebdruckfähigen Materials, beispielsweise durch eine Vernetzung
von Polymerketten.
Als weiteres Problem bezüglich klebefrei befestigbarer Bodenbeläge hat sich
herausgestellt, daß eine Mindestdicke des Belags nicht unterschritten werden
darf, da die bei Belastung auftretenden Schubkräfte dazu führen können, daß die
Bodenbelagsbahnen bzw. Bodenbelagsfliesen sich untereinander schieben. Daher
müssen die Kanten von erfindungsgemäßen Bodenbelägen eine senkrechte
Ausdehnung von mindestens 1,5 mm aufweisen, um als Stützfläche dienen zu
können. Dabei ist die üblicherweise im oberen Kantenbereich angebrachte
Abschrägung, die geringfügige Unebenheiten des Untergrunds bzw. herstellungsbedingte
Toleranzen in der Dicke der Bodenbeläge ausgleichen soll, nicht mitgerechnet.
Erfindungsgemäß können grundsätzlich alle magnetischen Werkstoffe in Teilchenform
verwendet werden. Unter dem Begriff "magnetischer Werkstoff" sind
alle Werkstoffe zu verstehen, die unter Einwirkung eines äußeren Magnetfelds
auf Dauer magnetisiert werden. Vorzugsweise werden erfindungsgemäß Permanent-,
Dauer- bzw. Hartmagnete verwendet, d.h. magnetische Werkstoffe mit
Koerzitivfeldstärken über 1000 A/m, wie beispielsweise sogenannte AINiCo-Legierungen
mit den Hauptbestandteilen Fe, Co, Ni, Al, Cu und Ti. Ferner werden
vorzugsweise PtCo-, FeCoVCr- und SECo-Legierungen sowie Ferrite, Koerzit,
Koerox und Cr-, W-, Co-Stähle verwendet. Aus praktischen Gründen sind Hartferrite
am meisten bevorzugt.
Die Unterlage, auf der die erfindungsgemäßen Bodenbeläge befestigt werden
sollen, muß entweder aus magnetisch anziehbarem Material gebildet sein, wie
z.B. Eisenblech, oder muß magnetisch anziehbares Material enthalten, wie z.B.
Eisenpulver in einer Schicht. Die das magnetisch anziehbare Material aufweisende
Unterlage ist vor dem erstmaligen Verlegen der erfindungsgemäßen Bodenbeläge
bereitzustellen und steht dann ohne weitere Arbeitsschritte nach Entfernen
des verlegten Bodenbelags für eine erneute Belegung mit erfindungsgemäßen
oder sonstigen Bodenbelägen zur Verfügung.
In einer Ausführungsform der Erfindung geht man von einem mehrschichtigen
Bodenbelag aus, bei dem die Nutzschicht bzw. die oberste Schicht des Bodenbelags
(z.B. eine Schutzschicht) transparent ist. Dadurch kann der Bodenbelag
durch Hinterdrucken der transparenten obersten Schicht und/oder der darunterliegenden
Schicht (z.B. Unterschicht) mit einem dauerhaften Muster versehen
werden. Ferner können die erfindungsgemäßen Bodenbeläge weitere Schichten
aufweisen, die zwischen der Nutzschicht und der den magnetischen Werkstoff
enthaltenden Schicht angeordnet sind, wie eine Wärmeisolationsschicht, eine
Schicht zur Trittschalldämmung, eine Feuchtigkeitssperrschicht und dergleichen.
Als Kunststoff, d.h. als polymeres Bindemittel kann für die Nutzschicht und jede
weitere Schicht jeder herkömmlicherweise für Bodenbeläge verwendete Kunststoff
verwendet werden. Hierzu zählen insbesondere Polyvinylchlorid (PVC) und
Kunststoffe auf PVC-Basis, Ethylen-Vinylacetat-Copolymer (EVA), Homo- oder
Copolymere von ethylenisch ungesättigten Verbindungen oder einem Gemisch
davon, wie Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), ggf. mit einem oder mehreren
Comonomeren, Ethylen-Alkylacrylat-Copolymere, und Gemische davon. Weiterhin
können Terpolymere, wie Ethylen-Propylen-Dien-Mischpolymere (EPDM),
Blockcopolymer, wie Styrol-lsopren-Styrol (SIS) und Styrol-Butadien-Styrol (SBS)
verwendet werden. Von den vorgenannten Kunststoffen ist PVC bevorzugt.
Die erfindungsgemäßen Bodenbeläge können weiterhin übliche Füllstoffe wie z.B.
Kreide, Kaolin, Talkum, Holzmehl, Quarzmehl, Dolomit, Kieselerde, Schwerspat
und Schiefermehl oder ein beliebiges Gemisch davon aufweisen.
Neben dem polymeren Bindemittel und ggf. Füllstoffen können die erfindungsgemäßen
Bodenbeläge übliche Färbemittel, wie Farbstoffe und Pigmente, Addtive
und Hilfsstoffe, wie Antioxidantien, UV-Stabilisatoren, Antistatika sowie
Gleitmittel enthalten. Die Schicht, die den magnetischen Werkstoff enthält, weist
neben dem magnetischen Werkstoff keinen Füllstoff auf bzw. dann, wenn ein
Füllstoff gewünscht ist, wird der Füllstoff in einer Menge zugegeben, die deutlich
geringer ist, als die Menge an magnetischem Werkstoff.
Die Herstellung der erfindunsgemäßen Bodenbeläge erfolgt in der Weise, daß die
einzelnen Schichten in an sich bekannter Weise separat hergestellt werden,
indem die Komponenten der Schichten vorgemischt und plastifiziert werden,
anschließend die plastifizierte Masse in geeigneter Weise in die Form einer
flächigen Schicht gebracht wird (z.B. durch Kalandern) und die erhaltenen
Schichten miteinander laminiert werden. Dabei ist es bevorzugt, daß die unterste
Schicht des Bodenbelags den magnetischen Werkstoff enthält.