Die Erfindung betrifft eine Bedienvorrichtung mit einem Stellglied, insbesondere
zur Eingabe in elektronische Geräte mit mindestens zwei Verstellfreiheitsgraden.
Aus dem Stand der Technik sind sogenannte Joysticks bekannt,
die ein Stellglied aufweisen, das zumindest zwei senkrecht aufeinanderstehende
Verstellfreiheitsgrade aufweist. Bekannte Joysticks weisen
elektromechanische Schalter und/oder Potentiometer auf, die durch das
Stellglied betätigt bzw. verändert werden und so elektrische Werte verändern,
die dann ausgewertet werden und so das elektronische Gerät steuern.
Nachteilig an den elektromechanischen Schaltern und Potentiometern ist es,
daß zur Auswertung eine Vielzahl von Kabeln oder elektrischen Leitern benötigt
wird, die aufwendig verlegt und vor Beschädigung geschützt werden
müssen. Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Bedienvorrichtung mit einem
Stellglied mit mindestens zwei Verstellfreiheitsgraden anzugeben, bei
dem auf eine Verlegung von einer Vielzahl von Kabeln oder sonstigen Leitern
zur Auswertung der Position des Stellgliedes verzichtet werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Bedienvorrichtung
eine Vorrichtung zur optischen Auswertung der Stellung des Stellgliedes
aufweist. So müssen keine elektrischen Informationen zwischen dem
Stellglied und einer Auswerteeinheit geleitet werden. Das Medium zum
Transport der Lichtstrahlen kann beispielsweise aus Luft und/oder einem
lichtleitenden festen Werkstoff bestehen. Hierdurch wird auch die elektromagnetische
Verträglichkeit der Bedienvorrichtung erhöht.
Besonders einfach läßt sich eine solche Auswertung realisieren, wenn mit
dem Stellglied eine Einrichtung zur optischen Veränderung des Lichtstrahles
betätigbar ist und die Bedienvorrichtung einen Sensor zur Auswertung der
optischen Veränderungen des Lichtstrahls aufweist. Diese Veränderung
kann dadurch realisiert werden, daß diese Einrichtung zur optischen Veränderung
eines Lichtstrahles die Intensität und/oder Spektralanteile des Lichtstrahles
verändert. Diese Veränderung kann durch eine Reflexion oder eine
Absorption erfolgen. So kann beispielsweise ein Lichtstrahl an einer unterschiedlich
ausgestalteten Scheibe oder einem unterschiedlich ausgestalteten
Kugelabschnitt reflektiert werden. So kann z.B. die Scheibe oder der Kugelabschnitt
unterschiedliche Farben aufweisen, z. B. mit unterschiedlichen
Farben beschichtet sein und die Stelle und Farbe der Scheibe oder des Kugelabschnitts,
von der der Lichtstrahl reflektiert wird, von der Stellung des
Stellgliedes abhängen. So wird z.B. bei einem roten Anteil einer Scheibe
oder eines Kugelabschnittes der rote Anteil des Lichtstrahls besonders stark
reflektiert, während die anderen Spektralanteile mehr unterdrückt werden.
Statt einer Reflexion ist auch eine Absorption möglich. So kann beispielsweise
ein Lichtstrahl durch eine verschiedenfarbige, lichtdurchlässige Scheibe
oder einen entsprechenden Kugelabschnitt gesendet werden, wobei die Farbe,
durch die der Strahl gesendet wird, von der Stellung des Stellgliedes abhängt.
Besonders einfach wird der Aufbau, wenn ein Sensor in einem Sender-Empfängerbauteil
integriert ist, das einen gepulsten Lichtstrahl, der beispielsweise
seriell die drei Grundfarben rot, grün, blau gegen eine reflektierende
Scheibe oder einen reflektierenden Kugelabschnitt sendet und den
reflektierten Lichtstrahl im Sensor auswertet. Ein solches Sender-Empfängerbauteil
kann ohne großen Aufwand auf einer Leiterplatte montiert
werden. Sofern die reflektierende Scheibe oder der reflektierende Kugelabschnitt
dicht über dem Sender-Empfängerbauteil mit dem Sensor angeordnet
ist, wird kein zusätzliches optisches Bauteil benötigt. Ein Lichtleiter zwischen
dem Sender-Empfängerbauteil und dem reflektierenden Bauteil verbessert
die Funktionssicherheit, wenn diese beiden Bauteile entfernt voneinander
angeordnet sind. Hierdurch ist es z.B. möglich, das Stellglied ohne großen
konstruktiven Aufwand in ein weiteres Bedienelement, beispielsweise einen
Drehschalter oder einen Drehsteller zu integrieren, da nur ein Lichtleiter zur
Informationsübertragung benötigt wird und an dem Stellglied keine eigene
Energieversorgung benötigt wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren für besonders bevorzugte
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- den Teilschnitt durch eine Bedienvorrichtung, die ein Stellglied
mit kugelförmigem Abschnitt und mehreren Verstellfreiheitsgraden
und einen getrennten Lichtsender und einen Sensor aufweist,
- Figur 2
- den Schnitt durch eine Bedienvorrichtung, die ein Stellglied mit
einem Kugelabschnitt und mehreren Verstellfreiheitsgraden
und ein Sender-Empfängerbauteil aufweist,
- Figur 3
- ein Beispiel für die farbige Ausgestaltung des Kugelabschnittes
oder der Scheibe, die die Lichtstrahlen reflektieren,
- Figur 4
- in Aufsicht ein anderes Beispiel für die farbige Ausgestaltung
des Kugelabschnitts oder der Scheibe, die die Lichtstrahlen
refektieren,
- Figur 5
- den Schnitt durch eine andere erfindungsgemäße Bedienvorrichtung,
die neben dem Stellglied einen Drehsteller mit haptischer
Rückmeldung umfaßt und eine Anzeige.
Figur 1 zeigt ein Stellglied 1, das in einem Lager 2 gelagert ist und an seinem
unteren Ende einen mehrfarbigen Kugelabschnitt 3 aufweist. Das Lager
2 ist mit einem Gehäuse 4 fest verbunden. Ein Lichtsender 5 und ein Sensor
6 sind auf einer Leiterplatte 7 derart montiert, daß der Lichtsender 5 einen
Lichtstrahl LS gegen den Kugelabschnitt 3 strahlt und der reflektierte Lichtstrahl
RA von dem Sensor 6 empfangen wird. Das Stellglied 1 ist in alle
Richtungen so weit bewegbar, bis der Kugelabschnitt 3 an das Gehäuse 4
oder das Stellglied 1 an einen nicht dargestellten Anschlag stößt. Alle Punkte
der Reflexionsfläche des Kugelabschnitts 3 haben die gleiche Entfernung
vom Drehpunkt D des Stellgliedes 1. Je nach Stellung des Stellgliedes 1
weist der reflektierte Lichtstrahl RA unterschiedliche Helligkeit und/oder
Spektralanteile auf, so daß in einer Auswerte- und Steuereinheit 8 die Stellung
des Stellgliedes aus der vom Sensor 6 gelieferten Informationen bestimmt
werden kann.
Der Aufbau der Bedienvorrichtung in Figur 2 unterscheidet sich von der in
Figur 1 beschriebenen vor allem dadurch, daß der Lichtsender und der Sensor
in einem Sender-Empfängerbauteil 9 integriert sind. Das Sender-Empfängerbauteil
9 sendet gepulste Lichtstrahlen LSP gegen den Kugelabschnitt
3 und empfängt abhängig von der Stellung des Stellgliedes 1 unterschiedlich
farbig reflektierte Lichtstrahlen LRP. Die vom Sensor gelieferten
Informationen können dann wiederum in der Auswerte- und Steuereinheit 8
ausgewertet werden.
In Figur 3 ist eine mögliche Ausgestaltung der Oberfläche des Kugelabschnitts
3 oder einer Scheibe dargestellt. In der Mitte ist ein runder Sektor
10a dargestellt, um den acht tortenstückförmige Sektoren 10b - 10i angeordnet
sind. Die Sektoren weisen folgende Farben auf:
10b: rot, 10c: rot-blau, 10d: blau, 10e: schwarz-blau, 10f: schwarz, 10g: grün-schwarz, 10h: grün, 10i: rot-grün.
So wird je nach Stellung des Stellgliedes 1 ein unterschiedliches Farbspektrum
reflektiert. Aus diesem Farbspektrum kann dann die Stellung des Stellgliedes
1 detektiert werden. Eine noch bessere Auflösung der Stellung ist
dann realisierbar, wenn die benachbarten Farben keine starren Grenzen
aufweisen sondern ineinander übergehen und/oder die Intensität der einzelnen
Farben/Farbgemische vom Mittelpunkt zum Außenrand zunimmt.
In Figur 4 weist eine Scheibe 11 in der Mitte einen runden Sektor 11a auf,
um den 4 Sektoren 11b - 11e gruppiert sind. Die einzelnen Sektoren 11a -
11e weisen alle unterschiedliche Graustufen auf, so daß je nach Stellung
des Stellgliedes 1 in x-, y-, -x, -y-Richtung oder 0-Stellung unterschiedliche
Helligkeiten von dem Lichtsensor 6 gemessen werden und so die Stellung
des Stellgliedes 1 detektiert werden kann.
Es ist z.B. statt einer farbigen Gestaltung der Oberfläche der Scheibe 11
oder des Kugelabschnitts 3 möglich, auf deren Oberflächen Codierungen
anzubringen, beispielsweise Strichcodes, und diese dann je nach Stellung
des Stellgliedes zu lesen und so die Stellung des Stellgliedes 1 zu bestimmen.
In Figur 5 weist das Stellglied 1 die Form einer Bedienwippe auf. Auf der
Unterseite des Stellgliedes 1 ist eine Scheibe 11 angebracht, deren Unterseite
beispielsweise wie in Figur 3 oder 4 beschichtet ist. Das Lager 4 des
Stellglieds 1 ist über ein Gehäuse 13, eine starre Achse 14 mit einem Drehstellergehäuse
15 verbunden. In der starren Achse 14 ist ein Lichtleiter 16
angeordnet, der sich im geringen Abstand von der Unterseite der Scheibe 11
bis zu dem Sender-Empfängerbauteil 9 erstreckt, das auf der Leiterplatte 7
angeordnet ist. Das Sender-Empfängerbauteil 9 sendet durch den Lichtleiter
16 gepulste Lichtstrahlen auf die Unterseite der Scheibe 3 und wertet, wie
oben für Figur 2 beschrieben, die von der Scheibe 3 reflektierten Lichtstrahlen
aus und kann so die Position des Stellgliedes 1 bestimmen. Weiterhin
weist die Bedienvorrichtung in Figur 5 eine Drehstellerhandhabe 17 auf, die
fest mit einem Zahnrad 18 verbunden und um die starre Achse 14 drehbar
gelagert ist. Das Zahnrad 18 treibt über Ritzel 19 und eine Welle 20 einen
diametral magnetisierten Rundmagneten 21 an. Über stromdurchflossene
Spulen 22, 23, die das Drehstellergehäuse 15 umschließen und gegeneinander
einen rechten Winkel einschließen, kann eine Kraft auf den Rundmagneten
21 ausgeübt werden. Die Position des Rundmagneten 21 ist mit
Hallsensoren 24, 25 bestimmbar.
Die Bedienvorrichtung ist mit einer Anzeige 26 eines ansonsten nicht dargestellten
elektronischen Gerätes verbunden. Auf der Anzeige 26 sind Funktionsgruppen,
Funktionen A - M und/oder Funktionswerte darstellbar, die
durch die Bedienvorrichtung anwählbar und/oder auswählbar sind.
Je nach Position des Rundmagneten 21 kann durch ein entsprechendes Bestromen
der Spulen 22, 23 an der Drehstellerhandhabe 17 jeder gewünschte
Drehmomentverlauf in Abhängigkeit der Stellung des Stellgliedes 1 und/oder
der mit der Bedienvorrichtung auszuwählenden Funktionsgruppen, Funktionen
oder Funktionswerte erzeugt werden. Weiterhin wird durch das Drehen
des Rundmagneten 21 ein Signal erzeugt, mit dem eine Funktion oder ein
Funktionswert auf die nächsten Funktion oder den nächsten Funktionswert
umgeschaltet wird. Die Auswahl der Funktionsgruppe, Funktion oder der
Funktionswertes kann entweder durch einen Druck senkrecht von oben auf
die Drehstellerhandhabe 17 über einen Stellschaft 27 und einen Tastarm 28
auf einen Taster 29 gegen die Kraft einer Druckfeder 30 erfolgen und so eine
Funktionsgruppe, eine der Funktionen A - M oder einen Funktionswert auswählen,
auf den geschaltet war. Es ist auch möglich, die Funktionsgruppe,
die Funktion oder den Funktionswert durch ein bestimmtes oder ein beliebiges
Abkippen des Stellgliedes 1 auszuführen.
So kann der Bediener durch die unterschiedlichen Drehmomentverläufe an
dem Drehsteller fühlen, in welcher Funktion oder Funktionsgruppe er sich im
Moment befindet, oder welchen Funktionswert er gerade einstellt.
Das zuletzt geschrieben Ausführungsbeispiel verdeutlicht, daß mit der erfindungsgemäßen
Bedienvorrichtung auch komplexe Bedienvorrichtungen realisiert
werden können, ohne daß für das Stellglied ein aufwendiger Verkablungsaufwand
erforderlich wäre.
Die Erfindung läßt viele andere Ausgestaltungen zu. So ist es z. B. auch
möglich, statt einer Pulslichtquelle mit einem Lichtleiter, zwei Lichtleiter mit
getrenntem Lichtsender und Sensor vorzusehen.
Bei Verwendung einer weißen Reflexionsfläche in den Segmenten 10a, 11a
ist es zudem möglich, die Sensorautomatik ständig oder in zeitlichen Abständen
abzugleichen, um Alterungserscheinungen und möglichen Verschmutzungen
auszugleichen.