Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von bleichaktivierenden Übergangsmetallkomplexverbindungen,
die in Käfigverbindungen eingeschlossen sind, zur Verstärkung der
Bleichwirkung von insbesondere anorganischen Persauerstoffverbindungen beim Bleichen
von gefärbten Anschmutzungen an Textilien und harten Oberflächen, und Wasch-,
Desinfektions- sowie Reinigungsmittel für harte Oberflächen, die in Käfigverbindungen
eingeschlossene bleichaktivierende Übergangsmetallkomplexe enthalten.
Anorganische Persauerstoffverbindungen, insbesondere Wasserstoffperoxid und feste Persauerstoffverbindungen,
die sich in Wasser unter Freisetzung von Wasserstoffperoxid lösen, wie
Natriumperborat und Natriumcarbonat-Perhydrat, werden seit langem als Oxidationsmittel zu
Desinfektions- und Bleichzwecken verwendet. Die Oxidationswirkung dieser Substanzen
hängt in verdünnten Lösungen stark von der Temperatur ab; so erzielt man beispielsweise mit
H2O2 oder Perborat in alkalischen Bleichflotten erst bei Temperaturen oberhalb von etwa
80 °C eine ausreichend schnelle Bleiche verschmutzter Textilien. Bei niedrigeren Temperaturen
kann die Oxidationswirkung der anorganischen Persauerstoffverbindungen durch Zusatz
sogenannter Bleichaktivatoren verbessert werden, für die zahlreiche Vorschläge, vor allem aus
den Stoffklassen der N- oder O-Acylverbindungen, beispielsweise mehrfach acylierte
Alkylendiamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin, acylierte Glykolurile, insbesondere
Tetraacetylglykoluril, N-acylierte Hydantoine, Hydrazide, Triazole, Hydrotriazine, Urazole,
Diketopiperazine, Sulfurylamide und Cyanurate, außerdem Carbonsäureanhydride,
insbesondere Phthalsäureanhydrid, Carbonsäureester, insbesondere Natrium-nonanoyloxybenzolsulfonat,
Natrium-isononanoyloxy-benzolsulfonat und acylierte Zuckerderivate, wie
Pentaacetylglukose, in der Literatur bekannt geworden sind. Durch Zusatz dieser Substanzen
kann die Bleichwirkung wäßriger Peroxidflotten so weit gesteigert werden, daß bereits bei
Temperaturen um 60 °C im wesentlichen die gleichen Wirkungen wie mit der Peroxidflotte
allein bei 95 °C eintreten.
Im Bemühen um energiesparende Wasch- und Bleichverfahren gewinnen in den letzten Jahren
Anwendungstemperaturen deutlich unterhalb 60 °C, insbesondere unterhalb 45 °C bis
herunter zur Kaltwassertemperatur an Bedeutung.
Bei diesen niedrigen Temperaturen läßt die Wirkung der bisher bekannten Aktivatorverbindungen
in der Regel erkennbar nach. Es hat deshalb nicht an Bestrebungen gefehlt, für diesen
Temperaturbereich wirksamere bleichverstärkende Stoffe zu entwickeln, ohne daß bis heute
ein überzeugender Erfolg zu verzeichnen gewesen wäre. Ein Ansatzpunkt dazu ergibt sich
durch den Einsatz von katalytisch aktiven Übergangsmetallsalzen und -komplexen, wie zum
Beispiel in den europäischen Patentanmeldungen EP 392 592, EP 443 651, EP 458 397,
EP 544 490 oder EP 549 271 vorgeschlagen, als sogenannte Bleichkatalysatoren. Bei diesen
besteht, vermutlich wegen der hohen Reaktivität der aus ihnen und der Persauerstoffverbindung
entstehenden oxidierenden Intermediate, die Gefahr der Farbveränderung gefärbter Textilien
und im Extremfall der oxidativen Textilschädigung. In der europäischen Patentanmeldung
EP 272 030 werden Cobalt(III)-Komplexe mit Ammoniak-Liganden, die außerdem beliebige
weitere ein-, zwei-, drei- und/oder vierzähnige Liganden aufweisen können, als
Aktivatoren für H2O2 zum Einsatz in Textilwasch- oder -bleichmitteln beschrieben. Die
internationalen Patentanmeldungen WO 96/23859, WO 96/23860 und WO 96/23861 betreffen
den Einsatz entsprechender Co(III)-Komplexe in Mitteln zum automatischen Reinigen von
Geschirr. Aus der europäischen Patentanmeldung EP 630 964 sind bestimmte Mangankomplexe
bekannt, welche keinen ausgeprägten Effekt hinsichtlich einer Bleichverstärkung von
Persauerstoffverbindungen haben und gefärbte Textilfasern nicht entfärben, aber die Bleiche
von in Waschlaugen befindlichem, von der Faser abgelöstem Schmutz oder Farbstoff
bewirken können. Aus der deutschen Patentanmeldung DE 44 16 438 sind Mangan-, Kupfer- und
Cobalt-Komplexe bekannt, welche Liganden aus einer Vielzahl von Stoffgruppen tragen
können und als Bleich- und Oxidationskatalysatoren verwendet werden sollen. Die internationale
Patentanmeldung WO 95/30733 schlägt vor, bestimmte ein- oder zweikernige Mangan-Komplex-Ionen
auf die Oberfläche von porösem Adsorptionsmaterial aufzubringen. In der internationalen
Patentanmeldung WO 95/34629 ist vorgeschlagen worden, die von Knops-Gerrits
et al. in Nature, Band 369 (1994), Seiten 543 bis 546 beschriebenen in Zeolith eingeschlossenen
Mn(II)-Bipyridylkomplexe als Bleichkatalysatoren in Wasch- und
Reinigungsmitteln zu verwenden.
Auch die vorliegende Erfindung hat die Verbesserung der Oxidations- und Bleichwirkung anorganischer
Persauerstoffverbindungen bei niedrigen Temperaturen unterhalb von 80 °C,
insbesondere im Temperaturbereich von ca. 15 °C bis 55 °C, zum Ziel.
Es wurde nun gefunden, daß in die Hohlräume von Käfigverbindungen eingeschlossene Übergangsmetallkomplexe
einen deutlichen Beitrag zur Reinigungsleistung gegenüber gefärbten
Anschmutzungen zu leisten vermögen.
Gegenstände der Erfindung sind die Verwendung von in Hohlräumen von Käfigverbindungen
eingeschlossenen bleichaktivierenden Übergangsmetallkomplexen, die keine Mn(II)-bipyridylkomplexe
sind, als Aktivatoren für insbesondere anorganische Persauerstoffverbindungen,
vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend organische Persäuren, Wasserstoffperoxid
und Wasserstoffperoxid-liefernde Substanzen wie Percarbamid, Perborat und
Percarbonat sowie deren Gemische, in Oxidations-, Wasch-, Reinigungs- oder Desinfektionslösungen,
und ihre Verwendung zum Bleichen von Farbanschmutzungen beim Waschen von
Textilien.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von in Hohlräumen von Käfigverbindungen
eingeschlossenen bleichaktivierenden Übergangsmetallkomplexen, die keine
Mn(II)-bipyridylkomplexe sind, zum Bleichen von Farbanschmutzungen beim Reinigen
harter Oberflächen oder zur Desinfektion.
Zu den bevorzugten Käfigverbindungen, in welche die bleichverstärkenden Übergangsmetallkomplexe
eingeschlossen werden, gehören die Zeolithe vom Typ A, K, L, P-L, O, T, X, Y
und Ω sowie deren Mischungen, wobei die Auswahl der geeigneten Käfigverbindung sich
nach der Größe des einzuschließenden Übergangsmetallkomplexes richtet. Dabei ist
maßgeblich, daß im Rahmen der Herstellung der eingeschlossenen Komplexe sowohl das
Übergangsmetallion wie auch die für die Komplexbildung notwendigen Liganden in den
Hohlraum der Käfigverbindung gelangen können müssen, der sich bildende
bleichverstärkende Komplex aber nicht mehr durch die Öffnung des Hohlraums passen darf,
damit ein stabiler Einschluß des Komplexes gewährleistet ist. So besitzt z.B. Zeolith Y
Hohlräume mit Durchmessern von ca. 1,3 nm, deren Öffnungen einen Durchmesser von
0,74 nm aufweisen. Unter einem stabilen Einschluß soll dabei verstanden werden, daß unter
Anwendungsbedingungen, das heißt in der Wasch-, Reinigungs-, Spül- oder
Desinfektionsflotte, keine die Bleichkatalyse beeinflussenden Mengen an freiem Komplex
nachweisbar sind. Die sich innerhalb der Hohlräume von Käfigverbindungen bildenden und
dann eingeschlossenen Übergangsmetallkomplexe sind wesentlich stabiler und damit über
einen längeren Zeitraum wirksam als die gleichen Übergangsmetallkomplexe, die auf die
Oberfläche von Trägermaterialien aufgebracht worden sind, auch wenn es sich bei diesen
Trägermaterialien um entsprechende Käfigverbindungen handelt.
Erfindungsgemäß geeignete Übergangsmetallkomplexe werden vorzugsweise unter den Cobalt-,
Eisen-, Kupfer-, Titan-, Vanadium-, Mangan- und Rutheniumkomplexen sowie deren
Gemischen ausgewählt. Als Liganden in den erfindungsgemäß brauchbaren Übergangsmetallkomplexen
kommen übliche Substanzen sowohl anorganischer als auch organischer Natur in
Frage. Zu den organischen Liganden in derartigen Komplexen gehören neben Carboxylaten
insbesondere Verbindungen mit primären, sekundären und/oder tertiären Amin- und/oder Alkohol-Funktionen,
wie Pyridin, Pyridazin, Pyrimidin, Pyrazin, Imidazol, Pyrazol, Triazol,
2,2'-Bispyridylamin, Tris-(2-pyridylmethyl)amin, 1,4,7-Triazacyclononan, 1,4,7-Trimethyl-1,4,7-triazacyclononan,
1,5,9-Trimethyl-1,5,9-triazacyclododecan, (Bis-((1-methylimidazol-2-yl)-methyl))-(2-pyridylmethyl)-amin,
N,N'-(Bis-(1-methylimidazol-2-yl)-methyl)-ethylendiamin,
N-Bis-(2-benzimidazolylmethyl)-aminoethanol, 2,6-Bis-(bis-(2-benzimidazolylmethyl)aminomethyl)-4-methylphenol,
N,N,N',N'-Tetrakis-(2-benzimidazolylmethyl)-2-hydroxy-1,3-diaminopropan,
2,6-Bis-(bis-(2-pyridylmethyl)aminomethyl)-4-methylphenol,
1,3-Bis-(bis-(2-benzimidazolylmethyl)aminomethyl)-benzol, Sorbitol, Mannitol, Erythritol,
Adonitol, Inositol, Lactose, und gegebenenfalls substituierte Salene, Porphine und Porphyrine.
Zu den anorganischen Neutralliganden gehören insbesondere Ammoniak und Wasser.
Insbesondere bei den Co(III)-Komplexen, in denen das Zentralatom normalerweise mit der
Koordinationszahl 6 vorliegt, ist die Anwesenheit von mindestens 1 Ammoniak-Liganden
bevorzugt. Falls nicht sämtliche Koordinationsstellen des Übergangsmetallzentralatoms durch
Neutralliganden besetzt sind, enthält ein in eingeschlossener Form gemäß der Erfindung zu
verwendender Komplex weitere, vorzugsweise anionische und unter diesen insbesondere ein- oder
zweizähnige Liganden. Zu diesen gehören insbesondere die Halogenide wie Fluorid,
Chlorid, Bromid und Iodid, und die (NO2)--Gruppe. Unter einer (NO2)--Gruppe soll im
vorliegenden Fall ein Nitro-Ligand, der über das Stickstoffatom an das Übergangsmetall
gebunden ist, oder ein Nitrito-Ligand, der über ein Sauerstoffatom an das Übergangsmetall
gebunden ist, verstanden werden. Die (NO2)--Gruppe kann an ein Übergangsmetall auch
chelatbildend gebunden sein oder sie kann zwei Übergangsmetallatome asymmetrisch oder
µ1-O-verbrücken. Außer den genannten Liganden können die im Aktivatorsystem gemäß der
Erfindung zu verwendenden Übergangsmetallkomplexe noch weitere, in der Regel einfacher
aufgebaute Liganden, insbesondere ein- oder mehrwertige Anionliganden, tragen. In Frage
kommen beispielsweise Nitrat, Actetat, Trifluoracetat, Formiat, Carbonat, Citrat, Perchlorat
sowie komplexe Anionen wie Hexafluorophosphat. Die Anionliganden sollen für den
Ladungsausgleich zwischen Übergangsmetall-Zentralatom und dem Ligandensystem sorgen.
Auch die Anwesenheit von Oxo-Liganden, Peroxo-Liganden und Imino-Liganden ist möglich.
Insbesondere derartige Liganden können auch verbrückend wirken, so daß mehrkernige
Komplexe entstehen. Im Falle verbrückter, zweikerniger Komplexe müssen nicht beide Metallatome
im Komplex gleich sein. Auch der Einsatz zweikerniger Komplexe, in denen die
beiden Übergangsmetallzentralatome unterschiedliche Oxidationszahlen aufweisen, ist möglich.
Falls Anionliganden fehlen oder die Anwesenheit von Anionliganden nicht zum Ladungsausgleich
im Komplex führt, können in den gemäß der Erfindung in eingeschlossener Form zu
verwendenden Übergangsmetallkomplex-Verbindungen anionische Gegenionen anwesend
sein, die den kationischen Übergangsmetall-Komplex neutralisieren. Zu diesen anionischen
Gegenionen gehören insbesondere Nitrat, Hydroxid, Hexafluorophosphat, Sulfat, Chlorat,
Perchlorat, die Halogenide wie Chlorid oder die Anionen von Carbonsäuren wie Formiat,
Acetat, Benzoat oder Citrat. Der Ladungsausgleich kann aber auch zumindest anteilsweise
durch die Käfigverbindung erfolgen, wenn diese in der Lage ist, kationische Verbindungen
einzuschließen. Zu derartigen Käfigverbindungen, die im vorliegenden Zusammenhang die
Rolle anionischer Gegenionen übernehmen können, gehören insbesondere die Zeolithe.
Beispiele für erfindungsgemäß in eingeschlossener Form zu verwendende Übergangsmetallkomplex-Verbindungen
sind der Mn(IV)2(µ-O)3(1,4,7-trimethyl-1,4,7-triazacyclononan)-,
Mn(IV)4(µ-O)6(1,4,7-trimethyl-1,4,7-triazacyclononan)-, [N,N'-Bis[(2-hydroxy-5-vinylphenyl)-methylen]-1,2-diaminocyclohexan]-mangan-(III)-,
[N,N'-Bis[(2-hydroxy-5-nitrophenyl)-methylen]-1,2-diaminocyclohexan]-mangan-(III)-,
[N,N'-Bis[(2-hydroxyphenyl)-methylen]-1,2-phenylendiamin]-mangan-(III)-,
[N,N'-Bis[(2-hydroxyphenyl)-methylen]-1,2-diaminocyclohexan]-mangan-(III)-,
[N,N'-Bis[(2-hydroxyphenyl)-methylen]-1,2-diaminoethan]-mangan-(III)-,
[N,N'-Bis[(2-hydroxy-5-sulfonatophenyl)-methylen]-1,2-diaminoethan]-mangan-(III)-,
Nitropentammin-cobalt(III)-, Nitritopentammin-cobalt(III)-, Hexammincobalt(III)-,
Chloropentammin-cobalt(III)-Komplex sowie der Peroxo-Komplex [(NH3)5Co-O-O-Co(NH3)5]Cl4.
Besonders bevorzugt ist der Einsatz von in Zeolith Y eingeschlossenem
Mn(IV)4(µ-O)6(1,4,7-trimethyl-1,4,7-triazacyclononan)-Komplex und/oder Mn(IV)2(µ-O)3(1,4,7-trimethyl-1,4,7-triazacyclononan)-Komplex,
der zum Beispiel wie in der
Veröffentlichung von D.E.DeVos, J.L. Meinertshagen und T. Bein in Angewandte Chem.
Band 108 (1996), Seiten 2355 bis 2357 angegeben erhältlich ist.
Die in Hohlräumen von Käfigverbindungen eingeschlossenen Übergangsmetallkomplexe werden
vorzugsweise zum Bleichen von Farbanschmutzungen beim Waschen von Textilien,
insbesondere in wäßriger, tensidhaltiger Flotte, verwendet. Die Formulierung "Bleichen von
Farbanschmutzungen" ist dabei in ihrer weitesten Bedeutung zu verstehen und umfaßt sowohl
das Bleichen von sich auf dem Textil befindendem Schmutz, das Bleichen von in der
Waschflotte befindlichem, vom Textil abgelösten Schmutz als auch das oxidative Zerstören
von sich in der Waschflotte befindenden Textilfarben, die sich unter den Waschbedingungen
von Textilien ablösen, bevor sie auf andersfarbige Textilien aufziehen können.
Eine weitere bevorzugte Anwendungsform gemäß der Erfindung ist die Verwendung der in
Hohlräumen von Käfigverbindungen eingeschlossenen Übergangsmetallkomplexe, die keine
Mn(II)-bipyridylkomplexe sind, in Reinigungslösungen für harte Oberflächen, beispielsweise
für Geschirr, zum Bleichen von gefärbten Anschmutzungen. Auch dabei wird unter dem
Begriff der Bleiche sowohl das Bleichen von sich auf der harten Oberfläche befindendem
Schmutz, insbesondere Tee, als auch das Bleichen von in der Geschirrspülflotte befindlichem,
von der harten Oberfläche abgelösten Schmutz verstanden.
Dabei ist äußerst überraschend, daß in der Regel die Reinigungs- beziehungsweise
Bleichleistung von Mitteln, welche die in die Hohlräume eingeschlossene Übergangsmetallkomplexverbindung
enthalten, gegenüber an textilen oder harten Oberflächen befindlichem
Schmutz nicht signifikant geringer ist als bei Einsatz entsprechender Mittel, welche die freie
Übergangsmetallkomplexverbindung enthalten.
Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Reinigung von harten Oberflächen, insbesondere
von Geschirr unter Einsatz von in Hohlräumen von Käfigverbindungen eingeschlossenen
Übergangsmetallkomplexen, die keine Mn(II)-bipyridylkomplexe sind, in wäßriger,
gegebenenfalls weitere Reinigungsmittelbestandteile, insbesondere Oxidationsmittel auf
Persauerstoffbasis, enthaltender Lösung, sowie Wasch-, Desinfektions- und Reinigungsmittel
für harte Oberflächen, insbesondere Reinigungsmittel für Geschirr und unter diesen vorzugsweise
solche für den Einsatz in maschinellen Reinigungsverfahren, die in Hohlräumen von
Käfigverbindungen eingeschlossene Übergangsmetallkomplexe enthalten, welche keine
Mn(II)-bipyridylkomplexe sind.
Die erfindungsgemäße Verwendung besteht im wesentlichen darin, in Gegenwart einer mit
gefärbten Anschmutzungen verunreinigten Oberfläche Bedingungen zu schaffen, unter denen
ein peroxidisches Oxidationsmittel und die in Hohlräumen von Käfigverbindungen eingeschlossenen
Übergangsmetallkomplexe miteinander reagieren können, mit dem Ziel, stärker
oxidierend wirkende Folgeprodukte zu erhalten. Solche Bedingungen liegen insbesondere
dann vor, wenn die Reaktionspartner in wäßriger Lösung aufeinander treffen. Dies kann durch
separate Zugabe der Persauerstoffverbindung und des in Hohlräumen von Käfigverbindungen
eingeschlossenen Übergangsmetallkomplexes zu einer gegebenenfalls reinigungsmittelhaltigen
Lösung geschehen. Besonders vorteilhaft wird das erfindungsgemäße Verfahren
jedoch unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Reinigungsmittels für harte Oberflächen,
das in Hohlräumen von Käfigverbindungen eingeschlossenen Übergangsmetallkomplex und
gegebenenfalls ein persauerstoffhaltiges Oxidationsmittel enthält, durchgeführt. Die Persauerstoffverbindung
kann auch separat, in Substanz oder als vorzugsweise wäßrige Lösung oder
Suspension, zur Lösung zugegeben werden, wenn ein peroxidfreies Reinigungsmittel
verwendet wird.
Je nach Verwendungszweck können die Bedingungen weit variiert werden. So kommen neben
rein wäßrigen Lösungen auch Mischungen aus Wasser und geeigneten organischen Lösungsmitteln
als Reaktionsmedium in Frage. Die Einsatzmengen an Persauerstoffverbindungen
werden im allgemeinen so gewählt, daß in den Lösungen zwischen 10 ppm und 10 % Aktivsauerstoff,
vorzugsweise zwischen 50 ppm und 5 000 ppm Aktivsauerstoff vorhanden sind.
Auch die verwendete Menge an in Hohlräumen von Käfigverbindungen eingeschlossenem
bleichverstärkendem Übergangsmetallkomplex hängt vom Anwendungszweck ab. Je nach gewünschtem
Aktivierungsgrad wird er in solchen Mengen eingesetzt, daß 10-5 Mol bis 2,5 · 10-2
Mol, vorzugsweise 10-4 Mol bis 2, · 10-2 Mol Übergangsmetall pro Mol Persauerstoffverbindung
verwendet werden, doch können in besonderen Fällen diese Grenzen auch über- oder
unterschritten werden.
In erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmitteln sind vorzugsweise 0,0001 Gew.-% bis
10 Gew.-%, insbesondere 0,01 Gew.-% bis 0,5 Gew.-% in Hohlräumen von Käfigverbindungen
eingeschlossene bleichaktivierende Übergangsmetallkomplexe enthalten, wobei
sich diese Gewichtsangaben hier und wenn sonst nichts anderes angegeben ist auf die Summe
aus Käfigverbindung und darin eingeschlossenem Komplex beziehen. Die erfindungsgemäßen
Mittel, die als Granulate, pulver- oder tablettenförmige Feststoffe, als sonstige Formkörper,
homogene Lösungen oder Suspensionen vorliegen können, können außer dem genannten
eingeschlossenen Übergangsmetallkomplex im Prinzip alle bekannten und in derartigen
Mitteln üblichen Inhaltsstoffe enthalten. Die erfindungsgemäßen Mittel können insbesondere
Buildersubstanzen, oberflächenaktive Tenside, Persauerstoffverbindungen, wassermischbare
organische Lösungsmittel, Sequestrierungsmittel, Elektrolyte, pH-Regulatoren und weitere
Hilfsstoffe, wie Silberkorrosionsinhibitoren, Schaumregulatoren, zusätzliche Persauerstoff-Aktivatoren
sowie Farb- und Duftstoffe enthalten.
Ein erfindungsgemäßes Reinigungsmittel für harte Oberflächen kann darüber hinaus abrasiv
wirkende Bestandteile, insbesondere aus der Gruppe umfassend Quarzmehle, Holzmehle,
Kunststoffmehle, Kreiden und Mikroglaskugeln sowie deren Gemische, enthalten. Abrasivstoffe
sind in den erfindungsgemäßen Reinigungsmitteln vorzugsweise nicht über 20 Gew.-%,
insbesondere von 5 Gew.-% bis 15 Gew.-%, enthalten.
Ein weiterer Erfindungsgegenstand ist ein Mittel zum maschinellen Reinigen von Geschirr,
enthaltend 15 Gew.-% bis 65 Gew.-%, insbesondere 20 Gew.-% bis 60 Gew.-% wasserlösliche
Builderkomponente, 5 Gew.-% bis 25 Gew.-%, insbesondere 8 Gew.-% bis 17 Gew.-%
Bleichmittel auf Sauerstoffbasis, jeweils bezogen auf das gesamte Mittel, das 0,01 Gew.-%
bis 10 Gew.-% in Hohlräumen von Käfigverbindungen eingeschlossenen bleichaktivierenden
Übergangsmetallkomplex enthält. Ein derartiges Mittel ist insbesondere niederalkalisch, das
heißt seine 1-gewichtsprozentige Lösung weist einen pH-Wert von 8 bis 11,5, vorzugsweise 9
bis 11 auf.
Als wasserlösliche Builderkomponenten in erfindungsgemäßen Reinigungsmitteln kommen
prinzipiell alle in Mitteln für die maschinelle Reinigung von Geschirr üblicherweise eingesetzten
Builder in Frage, zum Beispiel Alkaliphosphate, die in Form ihrer alkalischen, neutralen
oder sauren Natrium- oder Kaliumsalze vorliegen können. Beispiele hierfür sind
Trinatriumphosphat, Tetranatriumdiphosphat, Dinatriumdihydrogendiphosphat, Pentanatriumtriphosphat,
sogenanntes Natriumhexametaphosphat sowie die entsprechenden Kaliumsalze
beziehungsweise Gemische aus Natrium- und Kaliumsalzen. Ihre Mengen können im Bereich
von bis zu etwa 60 Gew.-%, insbesondere 5 Gew.-% bis 20 Gew.-%, bezogen auf das gesamte
Mittel liegen. Weitere mögliche wasserlösliche Builderkomponenten sind neben Polyphosphonaten
und Phosphonatalkylcarboxylaten zum Beispiel organische Polymere nativen oder
synthetischen Ursprungs vom Typ der Polycarboxylate, die insbesondere in Hartwasserregionen
als Co-Builder wirken. In Betracht kommen beispielsweise Polyacrylsäuren und Copolymere
aus Maleinsäureanhydrid und Acrylsäure sowie die Natriumsalze dieser Polymersäuren.
Handelsübliche Produkte sind zum Beispiel Sokalan® CP 5, CP 10 und PA 30 der Firma
BASF. Zu den als Co-Builder brauchbaren Polymeren nativen Ursprungs gehören beispielsweise
oxidierte Stärke, wie zum Beispiel aus der internationalen Patentanmeldung
WO 94/05762 bekannt, und Polyaminosäuren wie Polyglutaminsäure oder
Polyasparaginsäure. Weitere mögliche Builderkomponenten sind natürlich vorkommende
Hydroxycarbonsäuren wie zum Beispiel Mono-, Dihydroxybernsteinsäure, α-Hydroxypropionsäure
und Gluconsäure. Zu den bevorzugten Builderkomponenten gehören die Salze
der Citronensäure, insbesondere Natriumcitrat. Als Natriumcitrat kommen wasserfreies Trinatriumcitrat
und vorzugsweise Trinatriumcitratdihydrat in Betracht. Trinatriumcitratdihydrat
kann als fein- oder grobkristallines Pulver eingesetzt werden. In Abhängigkeit vom letztlich in
den erfindungsgemäßen Mitteln eingestellten pH-Wert können auch die zu den genannten Co-Builder-Salzen
korrespondierenden Säuren vorliegen.
Zu den in erfindungsgemäßen Mitteln enthaltenen Enzymen gehören Proteasen, Amylasen,
Pullulanasen, Cutinasen und/oder Lipasen, beispielsweise Proteasen wie BLAP®,
Optimase®, Opticlean®, Maxacal®, Maxapem®, Durazym®, Purafect® OxP, Esperase®
und/oder Savinase®, Amylasen wie Termamyl®, Amylase-LT®, Maxamyl®, Duramyl®
und/oder Lipasen wie Lipolase®, Lipomax®, Lumafast® und/oder Lipozym®. Die verwendeten
Enzyme können, wie zum Beispiel in den internationalen Patentanmeldungen
WO 92/11347 oder WO 94/23005 beschrieben, an Trägerstoffen adsorbiert und/oder in Hüllsubstanzen
eingebettet sein, um sie gegen vorzeitige Inaktivierung zu schützen. Sie sind in
den erfindungsgemäßen Reinigungsmitteln vorzugsweise in Mengen bis zu 10 Gew.-%, insbesondere
von 0,05 Gew.-% bis 5 Gew.-%, enthalten, wobei besonders bevorzugt gegen
oxidativen Abbau stabilisierte Enzyme, wie zum Beispiel aus den internationalen
Patentanmeldungen WO 94/02597, WO 94/02618, WO 94/18314, WO 94/23053 oder
WO 95/07350, bekannt, eingesetzt werden.
Zusätzlich zu dem in Hohlräumen von Käfigverbindungen eingeschlossenen bleichaktivierenden
Übergangsmetallkomplex können übliche als Bleichaktivatoren bekannte Übergangsmetallkomplexe
in nicht eingeschlossener Form und/oder konventionelle Bleichaktivatoren,
das heißt Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen gegebenenfalls
substituierte Perbenzoesäure und/oder Peroxocarbonsäuren mit 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere
2 bis 4 C-Atomen ergeben, eingesetzt werden. Geeignet sind die eingangs zitierten üblichen
Bleichaktivatoren, die O- und/oder N-Acylgruppen der genannten C-Atomzahl und/oder
gegebenenfalls substituierte Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach acylierte Alkylendiamine,
insbesondere Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte Glykolurile, insbesondere
Tetraacetylglykoluril (TAGU), acylierte Triazinderivate, insbesondere 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin
(DADHT), acylierte Phenylsulfonate, insbesondere Nonanoyl- oder
Isononanoyloxybenzolsulfonat, acylierte mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin,
Ethylenglykoldiacetat und 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran sowie acetyliertes Sorbit und
Mannit, und acylierte Zuckerderivate, insbesondere Pentaacetylglukose (PAG), Pentaacetylfruktose,
Tetraacetylxylose und Octaacetyllactose sowie acetyliertes, gegebenenfalls N-alkyliertes
Glucamin und Gluconolacton. Auch die aus der deutschen Patentanmeldung
DE 44 43 177 bekannten Kombinationen konventioneller Bleichaktivatoren können eingesetzt
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verwendung wird
gleichzeitig mit auch eine derartige unter Perhydrolysebedingungen Peroxocarbonsäure abspaltende
Verbindung verwendet. In einer bevorzugten Ausführungsform erfindungsgemäßer
Mittel sind zusätzlich zu dem 1 Gew.-% bis 10 Gew.-%, insbesondere 2 Gew.-% bis 6 Gew.-%
an derartiger unter Perhydrolysebedingungen Peroxocarbonsäure abspaltender Verbindung
anwesend. Das Gewichtsverhältnis von unter Perhydrolysebedingungen Peroxocarbonsäure
abspaltender Verbindung zu Übergangsmetallkomplex (ohne Käfigverbindung) liegt vorzugsweise
im Bereich von 1 000 000:1 bis 1:1, wobei es in Reinigungsmitteln für harte
Oberflächen vorzugsweise im Bereich von 8 000:1 bis 1:1, insbesondere von 1 000:1 bis 10:1
und in Waschmitteln zur Anwendung in der Textilwäsche vorzugsweise im Bereich von
1 000 000:1 bis 500:1, insbesondere von 500 000:1 bis 1 000:1 liegt.
Als Bleichmittel auf Sauerstoffbasis kommen neben Perphosphaten, Persilikaten und Persulfaten
in erster Linie Alkaliperboratmono- beziehungsweise -tetrahydrat und/oder Alkalipercarbonat
in Betracht, wobei Natrium das bevorzugte Alkalimetall ist. Der Einsatz von Natriumpercarbonat
hat insbesondere in Reinigungsmitteln für Geschirr Vorteile, da es sich besonders
günstig auf das Korrosionsverhalten an Gläsern auswirkt. Das Bleichmittel auf Sauerstoffbasis
ist deshalb vorzugsweise ein Alkalipercarbonat, insbesondere Natriumpercarbonat. Zusätzlich
oder insbesondere alternativ können auch bekannte Peroxycarbonsäuren, zum Beispiel
Dodecandipersäure oder Phthalimidopercarbonsäuren, die gegebenenfalls am Aromaten substituiert
sein können, enthalten sein. Überdies kann auch der Zusatz geringer Mengen bekannter
Bleichmittelstabilisatoren wie beispielsweise von Phosphonaten, Boraten beziehungsweise
Metaboraten und Metasilikaten sowie Magnesiumsalzen wie Magnesiumsulfat zweckdienlich
sein.
Vorzugsweise enthalten erfindungsgemäße maschinelle Geschirreinigungsmittel die üblichen
Alkaliträger wie zum Beispiel Alkalisilikate, Alkalicarbonate und/oder Alkalihydrogencarbonate.
Zu den üblicherweise eingesetzten Alkaliträgern zählen Carbonate, Hydrogencarbonate
und Alkalisilikate mit einem Molverhältnis SiO2/M2O (M = Alkaliatom) von 1 : 1 bis
2,5 : 1. Alkalisilikate können dabei in Mengen von bis zu 40 Gew.-%, insbesondere 3 Gew.-%
bis 30 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten sein. Das in den erfindungsgemäßen
Mitteln bevorzugt eingesetzte Alkaliträgersystem ist ein Gemisch aus Carbonat und
Hydrogencarbonat, vorzugsweise Natriumcarbonat und -hydrogencarbonat, das in einer
Menge von bis zu 50 Gew.-%, vorzugsweise 5 Gew.-% bis 40 Gew.-%, enthalten sein kann.
In einer weiteren Ausführungsform erfindungsgemäßer Mittel sind 20 Gew.-% bis 60 Gew.-%
wasserlöslicher organischer Builder, insbesondere Alkalicitrat, 3 Gew.-% bis 20 Gew.-%
Alkalicarbonat und 3 Gew.-% bis 40 Gew.-% Alkalidisilikat enthalten.
Den erfindungsgemäßen Mitteln können gegebenenfalls auch Tenside, insbesondere
Aniontenside, zwitterionische Tenside und vorzugsweise schwach schäumende nichtionische
Tenside zugesetzt werden, die der besseren Ablösung fetthaltiger Anschmutzungen, als
Netzmittel und gegebenenfalls im Rahmen der Herstellung der Reinigungsmittel als
Granulierhilfsmittel dienen. Ihre Menge kann bis zu 20 Gew.-%, insbesondere bis zu
10 Gew.-% betragen und liegt vorzugsweise im Bereich von 0,5 Gew.-% bis 5 Gew.-%.
Üblicherweise werden insbesondere in Reinigungsmitteln für den Einsatz in maschinellen Geschirrspülverfahren
extrem schaumarme Verbindungen eingesetzt. Hierzu zählen
vorzugsweise C12-C18-Alkylpolyethylenglykol-polypropylenglykolether mit jeweils bei zu 8
Mol Ethylenoxid- und Propylenoxideinheiten im Molekül. Man kann aber auch andere
bekannt schaumarme nichtionische Tenside verwenden, wie zum Beispiel C12-C18-Alkylpolyethylenglykol-polybutylenglykolether
mit jeweils bis zu 8 Mol Ethylenoxid- und
Butylenoxideinheiten im Molekül, endgruppenverschlossene Alkylpolyalkylenglykolmischether
sowie die zwar schäumenden, aber ökologisch attraktiven C8-C14-Alkylpolyglucoside
mit einem Polymerisierungsgrad von etwa 1 bis 4 (z. B. APG® 225 und
APG® 600 der Firma Henkel) und/oder C12-C14-Alkylpolyethylenglykole mit 3 bis 8
Ethylenoxideinheiten im Molekül. Ebenfalls geeignet sind Tenside aus der Familie der
Glucamide wie zum Beispiel Alkyl-N-Methyl-Glucamide, in denen der Alkylteil bevorzugt
aus einem Fettalkohol mit der C-Kettenlänge C6-C14 stammt. Es ist teilweise vorteilhaft, wenn
die beschriebenen Tenside als Gemische eingesetzt werden, zum Beispiel die Kombination
Alkylpolyglykosid mit Fettalkoholethoxylaten oder Glucamid mit Alkylpolyglykosiden. Auch
die Anwesenheit von Aminoxiden, Betainen und ethoxlierten Alkylaminen ist möglich.
Um einen Silberkorrosionsschutz zu bewirken, können in erfindungsgemäßen Reinigungsmitteln
für Geschirr Silberkorrosionsinhibitoren eingesetzt werden. Bevorzugte Silberkorrosionsschutzmittel
sind organische Sulfide wie Cystin und Cystein, zwei- oder dreiwertige
Phenole, gegebenenfalls alkyl- oder arylsubstituierte Triazole wie Benzotriazol, Isocyanursäure,
Mangan-, Titan-, Zirkonium-, Hafnium-, Vanadium- oder Cersalze und/oder -komplexe,
in denen die genannten Metalle je nach Metall in einer der Oxidationsstufen II, III, IV,
V oder VI vorliegen.
Sofern die Reinigungsmittel, zum Beispiel bei Anwesenheit von Aniontensiden, bei der
Anwendung zu stark schäumen, können ihnen noch bis zu 6 Gew.-%, vorzugsweise etwa
0,5 Gew.-% bis 4 Gew.-% einer schaumdrückenden Verbindung, vorzugsweise aus der
Gruppe der Silikonöle, Gemische aus Silikonöl und hydrophobierter Kieselsäure, Paraffine,
Paraffin-Alkohol-Kombinationen, hydrophobierter Kieselsäure, der Bisfettsäureamide, und
sonstiger weiterer bekannter im Handel erhältliche Entschäumer zugesetzt werden. Weitere
fakultative Inhaltsstoffe in den erfindungsgemäßen Mitteln sind zum Beispiel Parfümöle.
Zu den in den erfindungsgemäßen Mitteln, insbesondere wenn sie in flüssiger oder pastöser
Form vorliegen, verwendbaren organischen Lösungsmitteln gehören Alkohole mit 1 bis 4 C-Atomen,
insbesondere Methanol, Ethanol, Isopropanol und tert.-Butanol, Diole mit 2 bis 4 C-Atomen,
insbesondere Ethylenglykol und Propylenglykol, sowie deren Gemische und die aus
den genannten Verbindungsklassen ableitbaren Ether. Derartige wassermischbare
Lösungsmittel sind in den erfindungsgemäßen Reinigungsmitteln vorzugsweise nicht über
20 Gew.-%, insbesondere von 1 Gew.-% bis 15 Gew.-%, vorhanden.
Zur Einstellung eines gewünschten, sich durch die Mischung der übrigen Komponenten nicht
von selbst ergebenden pH-Werts können die erfindungsgemäßen Mittel System- und umweltverträgliche
Säuren, insbesondere Citronensäure, Essigsäure, Weinsäure, Äpfelsäure, Milchsäure,
Glykolsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure und/oder Adipinsäure, aber auch Mineralsäuren,
insbesondere Schwefelsäure oder Alkalihydrogensulfate, oder Basen, insbesondere Ammonium- oder Alkalihydroxide, enthalten. Derartige pH-Regulatoren sind in den erfindungsgemäßen
Mitteln vorzugsweise nicht über 10 Gew.-%, insbesondere von 0,5 Gew.-%
bis 6 Gew.-%, enthalten.
In einer bevorzugten Ausführungsform erfindungsgemäßer Mittel für die maschinelle Reinigung
von Geschirr enthalten diese 50 Gew.-% bis 60 Gew.-% Natriumphosphat, 15 Gew.-%
bis 25 Gew.-% Natriumcarbonat oder dessen Abmischung mit polymerem Polycarboxylat,
5 Gew.-% bis 15 Gew.-% Natriumperborat oder -percarbonat, 0,5 Gew.-% bis 5 Gew.-% unter
Perhydrolysebedingungen Peroxocarbonsäure freisetzenden Bleichaktivator, 0,5 Gew.-% bis
7,5 Gew.-% Tensid, 2 Gew.-% bis 10 Gew.-% Natriumsilikat und 0,1 Gew.-% bis 0,75 Gew.-%
Silberkorrosionsschutzmittel, insbesondere Benzotriazol.
Erfindungsgemäße Reinigungsmittel in Form wäßriger oder sonstige übliche Lösungsmittel
enthaltender Lösungen werden besonders vorteilhaft durch einfaches Mischen der Inhaltsstoffe,
die in Substanz oder als Lösung in einen automatischen Mischer gegeben werden können,
hergestellt.
Die erfindungsgemäßen Mittel liegen vorzugsweise als pulverförmige, granulare oder tablettenförmige
Präparate vor, die in an sich bekannter Weise, beispielsweise durch Mischen, Granulieren,
Walzenkompaktieren und/oder durch Sprühtrocknung der thermisch belastbaren
Komponenten und Zumischen der empfindlicheren Komponenten, zu denen insbesondere Enzyme,
Bleichmittel und der Bleichkatalysator zu rechnen sind, hergestellt werden können. Zur
Herstellung erfindungsgemäßer Mittel mit erhöhtem Schüttgewicht, insbesondere im Bereich
von 650 g/l bis 950 g/l, ist ein aus der europäischen Patentschrift EP 486 592 bekanntes, einen
Extrusionschritt aufweisendes Verfahren bevorzugt.
Zur Herstellung von erfindungsgemäßen Reinigungsmitteln in Tablettenform geht man vorzugsweise
derart vor, daß man alle Bestandteile in einem Mischer miteinander vermischt und
das Gemisch mittels herkömmlicher Tablettenpressen, beispielsweise Exzenterpressen oder
Rundläuferpressen, mit Preßdrucken im Bereich von 200 · 105 Pa bis 1 500 · 105 Pa verpresst.
Man erhält so problemlos bruchfeste und dennoch unter Anwendungsbedingungen
ausreichend schnell lösliche Tabletten mit Biegefestigkeiten von normalerweise über 150 N.
Vorzugsweise weist eine derart hergestellte Tablette ein Gewicht von 15 g bis 40 g,
insbesondere von 20 g bis 30 g auf, bei einem Durchmesser von 35 mm bis 40 mm.
Die Herstellung erfindungsgemäßer Mittel in Form von nicht staubenden, lagerstabil rieselfähigen
Pulvern und/oder Granulaten mit hohen Schüttdichten im Bereich von 800 bis 1000 g/l
kann zum Beispiel auch dadurch erfolgen, daß man in einer ersten Verfahrensteilstufe die
Builder-Komponenten mit wenigstens einem Anteil flüssiger Mischungskomponenten unter
Erhöhung der Schüttdichte dieses Vorgemisches vermischt und nachfolgend - gewünschtenfalls
nach einer Zwischentrocknung - die weiteren Bestandteile des Mittels, darunter den
Bleichkatalysator, mit dem so gewonnenen Vorgemisch vereinigt.
Erfindungsgemäße Mittel zur Reinigung von Geschirr können sowohl in Haushaltsgeschirrspülmaschinen
wie in gewerblichen Spülmaschinen eingesetzt werden. Die Zugabe erfolgt
von Hand oder mittels geeigneter Dosiervorrichtungen. Die Anwendungskonzentrationen in
der Reinigungsflotte betragen in der Regel etwa 1 bis 8 g/l, vorzugsweise 2 bis 5 g/l.
Ein maschinelles Spülprogramm wird im allgemeinen durch einige auf den Reinigungsgang
folgende Zwischenspülgänge mit klarem Wasser und einem Klarspülgang mit einem gebräuchlichem
Klarspülmittel ergänzt und beendet. Nach dem Trocknen erhält man beim
Einsatz erfindungsgemäßer Mittel ein völlig sauberes und in hygienischer Hinsicht einwandfreies
Geschirr.
Beispiele
Beispiel 1
In einer Losung, die 2,5 mg Morin in 99,5 ml vollentsalztem Wassser enthielt, wurden 98 mg
Natriumperborat-Monohydrat gelöst. Der pH-Wert wurde auf 9,5 eingestellt und mit Hilfe
eines pH-Stat-Gerätes während der gesamten nachfolgenden Meßdauer bei diesem Wert
gehalten. Ebenso wurde die Temperatur konstant bei 20 °C gehalten. 0,5 ml einer wäßrigen
Zusammensetzung, die den zu testenden Bleichkatalysator in einer Konzentration von 50 ppm
bezogen auf Übergangsmetall (Mn) enthielt, wurden zugesetzt. Über einen Zeitraum von
30 Minuten wurde minütlich die Extinktion E der Lösung bei 400 nm gemessen. In der nachfolgenden
Tabelle sind die Werte für die prozentuale Entfärbung D(t), berechnet nach D(t) =
[E(t) - E(0)] / E(0) * 100, angegeben.
Getestet wurden der in Zeolith Y eingeschlossene Mn(IV)
2(µ-O)
3(1,4,7-trimethyl-1,4,7-triazacyclononan)-Komplex
im Sinne der Erfindung (
E1) und dessen Abmischung mit N,N,N',N'-Tetraacetyl-ethylendiamin
(TAED) (
E2, TAED-Konzentration 3 Gew.-%). Außerdem wurde
der herkömmliche Bleichaktivator N,N,N',N'-Tetraacetyl-ethylendiamin (TAED) unter ansonsten
gleichen Bedingungen, aber in einer Konzentration von 6 Gew.-%, ebenfalls gestestet
(
V1).
Prozentuale Entfärbung in Abhängigkeit der Zeit |
Substanz | 5 Minuten | 15 Minuten | 30 Minuten |
E1 | 55 | 85 | 88 |
E2 | 92 | 94 | 95 |
V1 | 23 | 66 | 84 |
Man erkennt, daß durch die erfindungsgemäßen Verwendungen (E1 und E2) eine signifikant
bessere Bleichwirkung erreicht werden kann als durch den konventionellen Bleichaktivator
TAED in wesentlich höherer Konzentration (V1).
Beispiel 2
Zur Herstellung eines eingeschlossenen Cobalt-Ammin-Komplexes (E3) wurden in 1 l deionisiertem
Wasser 10 g Zeolith Y aufgeschlämmt und mit 238,5 mg CoCl2-Hexahydrat in 250 ml
Wasser versetzt. Nach ca. 2-stündigem Rühren wurde der Feststoff abfiltriert und getrocknet,
in einem Quarzreaktor im Stickstoffstrom dehydratisiert und 2-4 Stunden mit trockenem
Ammoniak und trockener Luft behandelt. Die Analyse der entstandenen Käfigverbindung
ergab ein Atomverhältnis von Co zu N von 1:5,04.
Wenn man die bleichverstärkende Wirkung der so hergestellten Substanz wie in Beispiel 1
angegeben testete, erhielt man Ergebnisse, die sich von denen des bekannt wirksamen Komplexes
[Co(NH3)5Cl]Cl2 nicht signifikant unterschieden.
Daß der gebildete Co-Komplex tatsächlich in der Käfigverbindung immobilisiert vorlag,
konnte in einfacher Weise durch Zugabe der Substanz E3 zu Wasser überprüft werden, wobei
die für die farbintensiven Co-Amminkomplexe typische Färbung der wäßrigen Phase nicht zu
beobachten war.
Beispiel 3
Ein Reinigungsmittel (V2) für die maschinelle Reinigung von Geschirr, enthaltend 45 Gew.-Teile
Natriumcitrat, 5 Gew.-Teile Natriumcarbonat, 31 Gew.-Teile Natriumhydrogencarbonat,
jeweils 1 Gew.-Teil Protease- und Amylase-Granulat, 2 Gew.-Teile nichtionisches Tensid
sowie 10 Gew.-Teile Natriumperborat und 4 Gew.-Teile N,N,N'N'-Tetraacetylethylendiamin
(TAED), ein Mittel gemäß der Erfindung (M1), das ansonsten wie V2 zusammengesetzt war,
aber zusätzlich 25 ppm, bezogen auf Mn, des eingeschlossenen Mn-Komplexes E1 enthielt,
ein Vergleichsmittel (V3), das statt dessen 50 ppm, bezogen auf Mn, an nicht eingeschlossenem
Mn(IV)2(µ-O)3(1,4,7-trimethyl-1,4,7-triazacyclononan)-di-hexafluorophosphat enthielt,
und ein weiteres erfindungsgemäßes Mittel (M2), das statt dessen 25 ppm, bezogen auf Co,
des eingeschlossenen Co-Komplexes E3 enthielt, wurde wie nachfolgend angegeben getestet:
Zur Herstellung standardisierter Teebeläge wurden Teetassen in eine 70 °C warme Teelösung
25 mal eingelaucht. Anschließend wurde jeweils etwas der Teelösung in jede Teetasse gegeben
und die Tasse im Trockenschrank getrocknet. Jeweils eine Tasse wurde bei 50 °C
30 Minuten in 3 Liter einer gerührten (Blattrührer, 80 Umdrehungen pro Minute) wäßrigen
Lösung (Wasserhärte 14 °dH, Konzentration 3 g/l) des zu testenden Mittels gehängt und die
Belagsentfernung anschließend visuell auf einer Skala von 0 (= unverändert sehr starker Belag)
bis 10 (= kein Belag) benotet. Die in der nachfolgenden Tabelle 2 angegebene Note der
erfindungsgemäßen Mittel (
M1 und
M2) liegt signifikant besser als der Wert für das Vergleichsprodukt
V2. Insbesondere weicht die Bleichleistung von
M1 nicht von der Note des
Mittels mit dem entsprechenden freien Komplex (
V3) ab.
Noten für die Belagsentfernung |
Mittel | Note |
M1 | 10 |
M2 | 10 |
V2 | 4 |
V3 | 10 |
Man erkennt, daß durch den erfindungsgemäßen Wirkstoff eine signifikant bessere Bleichwirkung
erreicht werden kann als durch den konventionellen Bleichaktivator TAED alleine. Im
wesentlichen gleiche Ergebnisse wurden erhalten, wenn man das Natriumperborat durch
Natriumpercarbonat ersetzte.