Die Erfindung betrifft eine Snowboardbindung mit einer
durch eine Schnellverbindung, insbesondere durch eine
Renkverbindung oder eine Bajonettverbindung lösbar an einem
Snowboard zu befestigenden Basisplatte, an der ein
Snowboardschuh oder Skischuh formschlüssig und/oder
kraftschlüssig verriegelbar ist.
Es sind verschiedene Snowboardbindungen bekannt, die
entweder als Softbindung für Soft-Snowboardschuhe oder als
Hardbindung für die Benutzung von Hard-Snowboardschuhen
oder Skischuhen ausgebildet sind. Ein weiterer Unterschied
zwischen verschiedenen Snowboards besteht in der Anordnung
der Bindungen. Bei der "Regular"-Anordnung steht das linke
Bein des Benutzers vorne, während bei der "Goofy"-Anordnung
das rechte Bein des Benutzers vorne steht.
Auf diese Weise ergeben sich bei der Kombination einer
Hard- oder Softbindung mit einer "Regular"- oder "Goofy"-Anordnung
4 grundsätzlich verschiedene Grund-Kombinationsmöglichkeiten.
Berücksichtigt man dazu noch die zahlreichen
verschiedenen Ausführungsformen jeder einzelnen Hard- oder
Softbindung, so ergibt sich eine Vielzahl unterschiedlicher
Kombinationsmöglichkeiten.
Wenn von einer Bindung zu einer anderen gewechselt werden
soll, so müssen aufwendige und langdauernde Montage- und
Demontagearbeiten ausgeführt werden, da die einzelnen Bindungen
durch mehrere Schrauben am Snowboard befestigt sind.
Insbesondere bei Verleihstationen von Snowboards müssen
Snowboards mit zumindest allen 4 Grund-Bindungskombinationen
in ausreichender Anzahl vorrätig gehalten werden,
wenn nicht ständig der hohe Arbeits- und Zeitaufwand bei
Ummontagen in Kauf genommen werden soll. Dabei wird nicht
nur ein sehr großer Lagerraum beansprucht, sondern es
können bestimmte Kombinationen vollständig ausgeliehen oder
aber nur selten gefragt sein, was zu hohen Kosten führt.
Aus der US 5 354 088 ist ein Snowboardbindungssystem
bekannt, bei der die hintere Bindung an einer Zwischenplatte
angeschraubt ist, die durch eine Renkverbindung
lösbar mit einem an dem Snowboard befestigten Ring
verriegelbar ist. Dabei kann die Zwischenplatte bezüglich
des Winkels zwischen der Längsachse der Bindung und der
Längsachse des Snowboardes in einigen ausgewählten
Positionen verriegelt und durch einen Sicherungsstift
gesichert werden.
Renk- oder Bajonettverbindungen sind leicht fügbare und
ebenso leicht lösbare Verbindungen von rohr-, platten- oder
flanschförmigen Teilen, die durch axiales Zusammenstecken
und anschließendes Verdrehen derselben erreicht werden.
Da der Sicherungsstift nur in einige wenige Löcher des
Ringes einsteckbar ist erlaubt diese Bauweise jedoch nur
eine sehr grobe Einstellung des Winkels zwischen der
Längsachse der Bindung und der Längsachse des Snowboardes.
Eine für die Bedürfnisse vieler verschiedener Fahrer
ausgelegte Feineinstellung ist dabei nicht möglich.
Außerdem ist durch die Übereinanderanordnung des Ringes,
der Zwischenplatte und der Bindungsgrundplatte eine sehr
hohe Bauweise bedingt, was sich nachteilig auf die
Steuerbarkeit des Snowboards auswirkt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine konstruktiv einfache,
preiswert herzustellende und leicht handhabbare Snowboardbindung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei
kleinen Abmessungen und sicheren Halt auch von ungeübten
Benutzern in fein abgestuften Winkelschritten leicht und
schnell am Snowboard zu befestigen bzw. davon zu lösen ist.
Durch kurze Montagezeiten und geringeren Arbeitsaufwand
beim Wechseln von verschiedenen Snowboardbindungen sowie
durch geringen Platzbedarf soll insbesondere der Verleih
von Snowboards preisgünstiger anzubieten sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein
Verstellelement, vorzugsweise ein Verstellring, drehbar am
Snowboard befestigt ist, an dem die Basisplatte durch die
Schnellverbindung befestigbar ist.
Hierdurch kann die Snowboardbindung in sehr fein
abgestuften Winkelschritten sehr schnell und leicht am
Snowboard befestigt werden. Die Einstellwinkel zwischen der
Snowboardlängsachse und den Bindungslängsachsen können
besonders einfach und schnell an die individuellen Wünsche
des Benutzers angepaßt werden.
Die Handhabung ist einfach und kann auch von Nicht-Fachleuten
leicht durchgeführt werden. Bei einfacher und
flachbauender Konstruktion wird ein sicherer Halt der
Bindung am Snowboard erreicht. Die Bindung ist preiswert in
der Herstellung und ermöglicht sowohl eine schnelle Montage
am als auch eine einfache und schnelle Demontage vom
Snowboard.
Um ein selbständiges Lockern während des Betriebes zu
vermeiden, ist zusätzlich eine Sicherung durch Form- und/oder
Kraftschluß zweckmäßig. Deshalb ist in einer
bevorzugten Ausführungsform die Schnellverbindung durch
mindestens einen Sicherungsmechanismus gesichert.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn zwei, vorzugsweise
diametral gegenüberliegend angeordnete Sicherungsmechanismen
angeordnet sind. Dadurch kann das Spiel
zwischen dem bzw. den Sicherungsmechanismen und Basisplatte
auf ein Mininmum reduziert werden. Auch wird dadurch die
Gefahr eines unbeabsichtigten Lösens erheblich verringert.
Der Sicherungsmechanismus kann vorteilhafterweise durch ein
Sperrelement, insbesondere durch einen Sperrbolzen,
gebildet sein, das vorzugsweise über einen Lösehebel an der
Basisplatte gelagert ist und das in Ausnehmungen an dem
Snowboard oder an einem mit dem Snowboard verbundenen Teil
einrastbar ist. Dabei kann das Sperrelement und/oder der
Lösehebel durch einen Kraftspeicher, vorzugsweise durch
eine Feder, in Richtung der eingerasteten Position des
Sperrelementes beaufschlagt sein. Umgekehrt ist es auch
möglich, daß ein am Snowboard gelagertes Sperrelement in
Ausnehmungen an der Basisplatte einrastbar ist. Das
Sperrelement kann drehfest oder über ein Gelenk schwenkbar
am Lösehebel befestigt sein.
Damit das Verstellelement mit der daran befestigten
Basisplatte in der wunschgemäß eingestellten Winkelposition
der Bindung verbleibt, ist es vorteilhaft, wenn eine
Fixiervorrichtung vorgesehen ist, durch die das Verstellelement
form und/oder kraftschlüssig drehfest am Snowboard
feststellbar ist.
In einer besonders einfachen Ausführungsform kann die
Fixiervorrichtung durch eine axial verschiebbar und
drehfest am Snowboard befestigte Fixierplatte gebildet
sein, die vorzugsweise über eine axial oder radial
angeordnete Verzahnung formschlüssig mit den
Verstellelement verbindbar ist. Dadurch wird bei sicherer
Fixierung eine besonders flache Bauweise erreicht.
Besonders günstig ist dabei, wenn die Fixiervorrichtung
durch ein Feststellelement, insbesondere durch einen
Exzenterhebel in der Position feststellbar ist, in der sie
mit dem Verstellelement verbunden ist. In dieser
Feststellposition kann der Exzenterhebel in einer
bevorzugten Ausführungsform durch die Schuhsohle eines in
der Bindung verriegelten Schuhes, insbesondere eines
Softschuhes, gehalten werden, wenn der Exzenterhebel in
einem entsprechenden Bereich, vorzugsweise in der Mitte der
Bindung am Snowboard gelagert ist. Zusätzlich befindet sich
der Exzenterhebel in der Feststellposition in einer
selbstsichernden Übertotpunktlage. Dadurch wird ein
ungewolltes Lösen der Fixiervorrichtung während der
Benutzung des Snowboards sicher vermieden.
Vorteilhaft ist es außerdem, wenn an dem Snowboard eine
Halteplatte drehfest befestigt, vorzugsweise angeschraubt
ist, an der das Verstellelement sowie gegebenenfalls die
Fixiervorrichtung und der Exzenterhebel als Adapter für die
Basisplatte gelagert bzw. befestigt sind. Lediglich diese
Teile sind ständig mit dem Snowboard verbunden, während die
Basisplatte mit den verschiedenen Verriegelungselementen
für den Schuh schnell und einfach vom Snowboard abnehmbar
ist.
Die erfindungsgemäße Snowboardbindung ist besonders
variabel einsetzbar, da an der Basisplatte sowohl eine
Hardbindung als auch eine Softbindung vorgesehen sein kann.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung und den in den
Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen.
Es zeigen:
- Figur 1:
- Ansicht einer Basisplatte
- Figur 2:
- Ansicht eines Adapters zur Befestigung einer
Basisplatte
- Figur 3:
- Ansicht einer an einem Adapter befestigten
Basisplatte
- Figur 4:
- Schnittansicht entlang der Schnittlinie A-A aus
Figur 3 mit verdrehbarer Basisplatte
- Figur 5:
- Schnittansicht entlang der Schnittlinie A-A aus
Figur 3 mit fixierter Basisplatte (Feststellposition)
- Figur 6:
- Schnittansicht entlang der Schnittlinie B-B aus
Figur 3 mit fixierter Basisplatte (Feststellposition)
Die in Figur 1 dargestellte Basisplatte 1 dient zur Aufnahme
eines nicht dargestellten Skischuhes oder Snowboardschuhes.
Dazu können auf der Oberseite 2 der Basisplatte an
den Bohrungen 3 an sich bekannte Verriegelungselemente zum
form- und/oder kraftschlüssigen Verriegeln des Schuhes
befestigt, vorzugsweise angeschraubt oder angenietet
werden. Diese Verriegelungselemente können als Hard- oder
als Softbindung ausgebildet sein.
In der Mitte weist die Basisplatte 1 eine kreisrunde
Öffnung 4 auf, an deren Innenwandung an der Unterseite 5
der Basisplatte 1 vier Stege 6 sich nach innen erstrecken.
Die Öffnung 4 ist so groß ausgebildet, daß die Basisplatte
1 auf einen am Snowboard befestigten Adapter 7 aufgesetzt
werden kann.
Der in Figur 2 dargestellte Adapter 7 weist eine am
Snowboard angeschraubte Halteplatte 8 auf, deren äußerer
Randbereich 9 nach oben gekröpft ist. Unter diesen äußeren
Randbereich 9 greift der innere Kragen 10 eines
Verstellringes 11, der auf diese Weise drehbar um die
Halteplatte 8 gelagert ist. Dabei ist weiter innen unter
dem Randbereich 9 ein Stützring 12 vorgesehen, der ein
übermäßiges Herunterbiegen des Randbereiches 9 beim
Anziehen der durch die Bohrungslöcher 13 der Halteplatte 8
durchgreifenden Befestigungsschrauben verhindert.
Innerhalb des Verstellringes 11 ist oberhalb einer Stufe 14
eine Fixierplatte 15 über zwei Bolzen 16 drehfest und axial
verschiebbar gelagert. Über eine axial angeordnete
Verzahnung 17a,b an der Unterseite der Fixierplatte 15
(17b) und auf der Oberseite der Stufe 14 (17a) ist die
Fixierplatte 15 in einer unteren Feststellposition formschlüssig
drehfest mit dem in die gewünschte Winkelposition
gedrehten Verstellring 11 verbindbar.
In der Mitte der Halteplatte 8 ist ein Exzenterhebel 18 an
einem Zapfen 19 schwenkbar gelagert. Durch diesen Exzenterhebel
18 ist die Fixierplatte 15 in der Feststellposition
feststellbar, wobei das freie Ende des Exzenterhebels 18 in
dieser Position durch die Sohle eines in der Bindung
verriegelten Schuhes gegen unbeabsichtigtes Lösen gesichert
ist. In der Feststellposition drückt der Exzenter 20 des
Exzenterhebels 18 die Fixierplatte 15 nach unten auf den
Verstellring 11.
An seiner Außenwandung hat der Verstellring 11 vier Haltelaschen
21, die zusammen mit den Stegen 6 der Basisplatte 1
eine Renkverbindung zur schnellen Befestigung der Basisplatte
1 an dem Adapter 7 bilden. Die vier Haltelaschen 21
übergreifen dabei in der in den Figuren 3 bis 6 gezeigten
Befestigungsposition die vier Stege 6 der Basisplatte 1,
die so über den Adapter 7 am Snowboard befestigt ist.
Als Sicherungsmechanismus 22 ist an der Außenseite der
Basisplatte 1 ein Lösehebel 23 schwenkbar gelagert, der
durch eine an ihm befestigte Feder 24 zur Öffnung 4 hin in
eine Ruheposition druckbeaufschlagt ist. An dem Lösehebel
23 ist ein Sperrbolzen 25 in einer Nut gelagert, die radial
oberhalb eines Steges 6 vorgesehen ist. Der Sperrbolzen 25
ist derart gelagert, daß sein freies Ende 26 in der
Ruheposition des Lösehebels 23 über die Innenwandung der
Öffnung 4 hervorsteht.
Wenn die Basisplatte 1 an dem Adapter 7 befestigt ist,
rastet das freie Ende 26 des Sperrbolzens 25 in eine von
vier Ausnehmungen 27 ein, die zwischen jeweils zwei an den
Verstellring 11 oberhalb der vier Haltelaschen 21
angeformten Rampen 28 gebildet ist.
Nachfolgend wird der Montage- und der Demontagevorgang
beschrieben.
Bei der Montage der gewünschten Bindung auf das Snowboard
wird die Basisplatte 1 so auf den Adapter 7 aufgesetzt, daß
die Stege 6 zwischen den Haltelaschen 21 hindurchgreifen.
Anschließend wird die Basisplatte 1 in beliebiger Richtung
verdreht, wobei die Stege 6 als Untergriffe unter die
Haltelaschen 21 gebracht werden und der Sperrbolzen 25
durch die entsprechende Rampe 28 entgegen der Wirkung der
Feder 24 nach außen gedrückt wird.
Nach Erreichen eines Verdrehwinkels von ca. 45° rastet der
Sperrbolzen 25 in der Ausnehmung 27 ein und fixiert somit
die Basisplatte 1 an dem Verstellring 11.
Durch Hochklappen des Exzenterhebels 18 kann die Fixierplatte
15 angehoben und somit der Verzahnungseingriff 17a,b
zwischen der Fixierplatte 15 und dem Verstellring 11 gelöst
werden, so daß ein Verdrehen des Verstellringes 11 mit der
daran befestigten Basisplatte 1 möglich ist.
Sobald der vom Benutzer gewünschte Winkel zwischen der
Längsachse 29 der Basisplatte 1 und der Längsachse des
Snowboards eingestellt ist, wird die Fixierplatte 15 über
die Verzahnung 17a,b wieder mit dem Verstellring 11 in
Eingriff gebracht und durch Herunterklappen des Exzenterhebels
18 gesichert. Auf diese Weise ist die Basisplatte 1
und somit die Bindung im gewünschten Winkel am Snowboard
fixiert.
Bei der Demontage wird der Lösehebel 23 nach außen gezogen,
wodurch der Sperrbolzen 25 aus der Ausnehmung 27 herausgezogen
wird. In diesem Zustand ist ein Verdrehen der
Basisplatte 1 gegenüber dem Verstellring 11 in beliebiger
Richtung bis zu einer Position möglich, in der die Basisplatte
1 von dem Adapter 7 abnehmbar ist, wobei die Stege 6
zwischen den Haltelaschen 21 hindurch geführt werden.
Alle zuvor beschriebenen Merkmale und Ausführungen einer
einzelnen Snowboardbindung gelten sowohl für die vordere
als auch für die hintere Bindung.