EP0672602A1

EP0672602A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln von Zurichtebogen für Bandstahlschnitte

Info

Publication number: EP0672602A1
Application number: EP95103651A
Authority: EP
Inventors: Franz Vossen
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1994-03-16
Filing date: 1995-03-14
Publication date: 1995-09-20
Also published as: DE4408901B4; DE4408901A1

Abstract

Bei einem Verfahren zum Behandeln von Zurichtebogen für Bandstahlschnitte durch Belegen von Abschnitten an Messerlinien od.dgl. mit Auflagen wird auf den Zurichtebogen im Bereich der Abschnitte eine Schicht aus haftend ausgebildeten Farbpigmenten od.dgl. Feststoffpartikeln eines Zurichtebandes aufgetragen, welches von einer drehbar gelagerten Vorratsrolle abgewickelt wird. Letztere ist am Arm des Benutzers festgelegt, und das Zurichteband wird von der anderen Hand des Benutzers gleitend durch Finger der der Vorratsrolle zugeordneten Hand gezogen. Eine dafür geeignete Vorrichtung weist ein Gehäuse zur Aufnahme wenigstens einer darin drehbar gelagerten und austauschbaren Vorratsrolle für ein Zurichteband (32) mit einer auf einen Zurichtebogen aufzutragenden Beschichtung aus Farbpigmenten od.dgl. Farbstoffpartikeln auf; das Gehäuse ist auf einem als Armband dienenden flexiblen Materialstreifen (36) angeordnet und die Vorratsrolle auf einem Lagerzapfen von einem Sperrelement gehalten. <IMAGE>

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln von Zurichtebogen für Bandstahlschnitte durch Belegen von Abschnitten an Messerlinien od. dgl. mit Auflagen, wobei auf den Zurichtebogen im Bereich der Abschnitte eine Schicht aus haftend ausgebildeten Farbpigmenten od.dgl. Feststoffpartikel eines Zurichtebandes aufgetragen wird, welches von einer drehbar gelagerten Vorratsrolle abgewickelt wird. Zudem umfaßt die Erfindung eine Vorrichtung mit einem Gehäuse zur Aufnahme wenigstens einer darin drehbar gelagerten und austauschbaren Vorratsrolle für ein solches Zurichteband. Diese Vorrichtung kann insbesondere zur Durchführung des Verfahrens eingesetzt werden.
Zuschnitte für Faltschachteln werden mittels Bandstahlschnitten in Stanzautomaten, beispielsweise Flachbettstanzen, hergestellt. Der Bandstahlschnitt besteht üblicherweise aus in Holz gebetteten Schneid- und Rillinienmessern, welche über die Plattenfläche hinausragen. Auf einer Stanzplatte aus Stahl lagert ein Kartonbogen, der mit dem Bandstahlschnitt in einer Stanzvorrichtung gestanzt und gerillt wird, wobei in ihm durch die Rillinienmesser Rillinien erzeugt werden; aus dem Kartonbogen entsteht so ein Zuschnittbogen mit einer Mehrzahl von Zuschnitten oder Nutzen, aus denen die Faltschachteln gebogen werden.
Beim Stanzen der Kartonbögen treten nicht schneidende Bereiche auf. Die Ursachen hierfür sind u.a.:

. Dickentoleranzen im Karton;
. Höhentoleranzen bei Stanz- und Rillinien;
. Unebenheiten der Stanze selbst;
. Unebenheiten der Stanz- und Zurichtebleche;
. Wäremausdehnungen.

Zum Ausgleich dieser Toleranzen wird unter Zuhilfenahme eines sog. Zurichtebogens eine Schneidzurichtung durchgeführt. Dieser Zurichtebogen ist mit den Konturen der Messer des Bandstahlschnittes versehen. Stellt man einen nicht schneidenden Bereich fest, wird seit langem von Hand ein etwa 0,05 mm dicker Papierstreifen aufgeklebt.
Die DE-OS 41 27 667 beschreibt ein neueres Verfahren, bei dem auf eine maßhaltende beschichtete Folie aus feuchtigkeits- und rißresistentem Werkstoff als Zurichtebogen im Bereich der Abschnitte eine Schicht aus haftend ausgebildeten Farbpigmenten od. dgl. Feststoffpartikeln aufgetragen wird; letztere werden an den Abschnitt mittels eines rollbar aufgespannten Trägerbandes herangebracht und von diesem auf die Oberfläche des Zurichtebogens übertragen. Es entfällt erkennbar das Befeuchten - und damit der Einsatz der Zunge des Bearbeiters. Das mit Farbpigmenten oder anderen Feststoffpartikeln beschichtete Trägerband wird gegen die Bewegungsrichtung einer über dem Zurichtebogen bewegten Bandtrageinrichtung über ein in Bewegungsrichtung davon abkragendes Druckorgan am Zurichtebogen geführt.
Eine dort ebenfalls offenbarte Vorrichtung weist ein als Handgriff ausgebildetes Gehäuse auf, von dem ein insbesondere armartiges Druckorgan abragt; über letzteres ist jenes aus dem Gehäuse und in dieses zurückgeführte Trägerband mit seiner auswärts weisenden Beschichtung aus Farbpigmenten od. dgl. Feststoffpartikeln gelegt, wobei das Druckorgan vor dem griffartigen Gehäuse mit einem als Rolle oder Druckkante ausgebildeten Druckende zum Lösen der Beschichtung und Aufbringen auf den Zurichtebogen bzw. die Folie endet.
In Kenntnis dieses Standes der Technik hat sich der Erfinder das Ziel gesetzt, das Herstellen solcher Korrekturen weitergehend zu vereinfachen.
Zur Lösung dieser Aufgabe führen die Lehren der unabhängigen Patentansprüche; die Unteransprüche geben günstige Weiterbildungen an.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit wenigstens einer darin liegenden Vorratsrolle wird in Uhrenposition am Handgelenk eines Benutzers so befestigt, daß die Rollenaufnahme innenliegt, also parallel zur Innenfläche der Hand verläuft; dann wird das Zurichteband von der anderen Hand des Benutzers gleitend durch Finger der mit jener Vorratsrolle versehenen Hand gezogen.
Die Vorrichtung weist ein Gehäuse auf einem als Armband dienenden flexiblen Materialstreifen auf, welches die Vorratsrolle auf einem Lagerzapfen -- gehalten von einem Sperrelement -- trägt. Dieses Gehäuse ist bevorzugt auf einer Trägerplatte angebracht, die mit dem Armband verbunden ist.
Die erwähnte Trägerplatte -- bevorzugt aus Metall -- verhindert ein Verdrehen des Bandabrollers am Arm des Benutzers, das bevorzugt als Klettband ausgebildete Armband gestattet ein stufenloses Umschlingen des Armes und eine genaue Positionierung des Bandabrollers.
Als günstig hat es sich dazu auch erwiesen, daß im Gehäuse eine das Zurichteband haltende Bremseinrichtung vorgesehen ist, durch die ein zu schnelles Ablaufen des Zurichtebandes -- und dadurch dessen Verheddern -- hintangehalten wird.
Bei bisher bekannten Verfahren müssen gummierte Papiere befeuchtet werden, was meistens mit der Zunge geschieht. Demgegenüber wird erfindungsgemäß ein selbstklebendes Band auf relativ trockener Basis eingesetzt, wodurch ein Kleben an den Händen und der Arbeitskleidung nicht entfällt.
Bei dem erfindungsgemäßen Band ist ein Befeuchten nicht mehr nötig, so daß ein kontinuierliches Entnehmen und Zurichten durchgeführt werden kann.
Ist die erfindungsgemäße Vorrichtung mit mehreren nebeneinanderliegenden Rollen unterschiedlicher Rolldicken versehen, sind diese Variationen direkt zugreifbar.
Ein weiterer Vorzug ist dabei zu sehen, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung sowohl für Rechtshänder als auch für Linkshänder verwendet werden kann.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in

Fig. 1:: einen Querschnitt durch einen Bandstahlschnitt mit Zurichtebogen;
Fig. 2:: die Draufsicht auf den Zurichtebogen;
Fig. 3:: einen Schnitt durch Vorrichtungsteile der Fig. 1,2;
Fig. 4:: eine Schrägsicht auf einen Zurichtebogen mit auf diesem verlaufendem Zurichteband;
Fig. 5:: eine Skizze zu einer Auftragsvorrichtung für ein Zurichteband;
Fig. 6:: eine Schrägsicht auf die Auftragsvorrichtung;
Fig. 7:: einen Schnitt durch ein Detail der Fig. 5,6.

Ein Bandstahlschnitt 10 besteht aus in eine Sperrholzplatte 12 einer Dicke a von hier etwa 18 mm eingebetteten --Schneidlinien 14_a bzw. Rillinien 15_a erzeugenden -- über die Plattenfläche 13 hinausragenden Schneidlinienmessern 14 bzw. Rillinienmessern 15.
Aus einem auf einer Stanzplatte 16 aus Stahl ruhenden Kartonbogen 20 entsteht ein Zuschnittbogen dadurch, daß beispielsweise oberhalb einer Nut 18 einer Rillzurichtung 19 eines der Rillinienmesser 15 in ihm eine Rillinie 15_a hinterläßt.
Der Zuschnittbogen enthält eine Mehrzahl von Zuschnitten 22 einer Breite b und einer Länge e von hier etwa 220 mm, wie insbesondere Fig. 2 verdeutlicht, in der mit 24 ein Greiferwagen bezeichnet ist. Die beschriebenen Zuschnitte 22 oder Nutzen sind Faltschachteln in flachem Zustand. Ein Bandstahlschnitt kann je nach Größe und Anzahl der Nutzen 22 etwa 20 bis 30 m Messer- oder Schneidlinien 14_a und ebenso viele Rillinien 15_a aufweisen.
Mit diesem Bandstahlschnitt werden in einer Flachbettstanze die Kartonbögen 20 gestanzt und gerillt. Nach dem Ausrichten des Druckbogens an Vorder- und Seitenmarken gelangen die Druckbögen in einen Stanztiegel, in welchem mittels eines Kniehebels oder Exzenterantriebes eine Druckkraft von beispielsweise 500 Tonnen erzeugt wird. In diesem aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellten Stanztiegel befindet sich ein Schließrahmen für die Stanzformen oder eine Platte für Prägeklischees.
Zum Ausgleich der Toleranzen der beim Stanzen der Kartonbögen 20 auftretenden nicht schneidenden Bereiche wird eine Schneidzurichtung durchgeführt.
Hierzu befindet sich auf dem Rücken des Bandstahlschnittes ein unteres Zurichteblech 26 sowie ein oberes Zurichteblech 26_h aus Stahl. Zwischen diesen liegt ein Folienbogen 30, der gleichzeitig die Konturen der Messer 14,15 des Bandstahlschnittes hat. Bei der nicht schneidenden Position (nicht schneidender Bereich in Fig. 3 bei 26 angedeutet) wird eine etwa 0,02 mm dicke Schicht aus Feststoffpartikeln als Auflagestreifen oder Zurichteband 32 entlang einer Linie 28 in Auftragsrichtung x auf den Folien- oder Zurichtebogen 30 transportiert und auf dessen Oberfläche 31 aufgepreßt (Fig. 4).
Der Zurichtebogen 30 besteht aus einem schrumpfstabilen Folienwerkstoff geringer Dickentoleranzen von wenigen µ. Er ist maßstabil und garantiert deckungsgleiches Zurichten. Er ist resistent gegen Feuchtigkeit, reißfest und lange haltbar. Außerdem hat er eine auf das Material des Zurichtebandes 32 abgestimmte Oberfläche 31.
Beim Aufkleben des Zurichtebandes 32 auf den Zurichtebogen 30 -- dem eigentlichen Zurichten -- entnimmt ein Benutzer gemäß Fig. 5 mit seiner linken Hand das Bandende 32_e des Zurichtebandes 32 und zieht es zwischen Daumen und Zeigefinger der anderen Hand hindurch, deren Handgelenk mit einer uhrähnlichen Auftragsvorrichtung 34 versehen ist. Dieser wird das Zurichteband 34 -- gegen eine Rückhaltekraft -- ziehend entnommen, und jene der Auftragsvorrichtung 34 benachbarte Hand klebt das Zurichteband 32 führungsgenau auf, um es am Ende des Auftragsvorganges in Verbindung mit dem Daumen der freien Hand abzureißen; die freie -- linke -- Hand des Benutzers dient während dieses Vorganges der Assistenz.
Die Auftragsvorrichtung 34 weist einen sich an die Armrundung schmiegenden gekrümmten Metallstreifen 36 auf, der an einem Klettband 38 od. dgl. Armband festliegt; dessen Enden werden über dem Handgelenk des Benutzers übereinandergelegt und stufenlos so geschlossen, daß ein auf dem Metallstreifen 36 vorhandenes Gehäuse 40 zur Handinnenfläche etwa parallel verläuft.
Das Gehäuse 40 bildet eine Aufnahme für eine -- ein Zurichteband 32 enthaltende -- auswechselbare Vorratsrolle 42, die um einen Lagerzapfen 44 dreht und nach außen hin von einem auf dem Lagerzapfen 44 sitzenden Spannelement 46 gehalten wird. Um ein Verheddern des Zurichtebandes 32 zu verhindern, ist dieses in Zugrichtung x gebremst vorgesehen.
Das Gehäuse 40 kann eine oder mehrere der Vorratsrollen 42 aufnehmen mit unterschiedlich dimensionierten Zurichtebändern 32.

Claims

Verfahren zum Behandeln von Zurichtebogen für Bandstahlschnitte durch Belegen von Abschnitten an Messerlinien od. dgl. mit Auflagen, wobei auf den Zurichtebogen im Bereich der Abschnitte eine Schicht aus haftend ausgebildeten Farbpigmenten od. dgl. Feststoffpartikeln eines Zurichtebandes aufgetragen wird, welches von einer drehbar gelagerten Vorratsrolle abgewickelt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorratsrolle am Arm des Benutzers festgelegt und das Zurichteband von der anderen Hand des Benutzers gleitend durch Finger der der Vorratsrolle zugeordneten Hand gezogen wird.
Vorrichtung zum Behandeln von Zurichtebogen für Bandstahlschnitte durch Belegen von Abschnitten an Messerlinien od. dgl. mit Auflagen, die ein Gehäuse zur Aufnahme wenigstens einer darin drehbar gelagerten und austauschbaren Vorratsrolle für ein Zurichteband mit einer auf einen Zurichtebogen aufzutragenden Beschichtung aus Farbpigmenten od. dgl. Farbstoffpartikeln aufweist, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach dem vorausgehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (40) auf einem als Armband dienenden flexiblen Materialstreifen (38) angeordnet und die Vorratsrolle (42) auf einem Lagerzapfen (44) von einem Sperrelement (46) gehalten ist.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (40) auf einer Trägerplatte (36) angebracht und diese mit dem Armband (38) verbunden ist.
Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse (40) eine das Zurichteband haltende Bremseinrichtung vorgesehen ist.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremseinrichtung in Zugrichtung (x) als Rückhaltekraft wirkend angeordnet ist.