EP0159395A1 - Verfahren für Spinnmaschinen zur Bearbeitung eines Faserbandes - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren für Spinnereimaschinen, insbesondere für Strecken, zur Bearbeitung eines Faserbandes mit einem Stapelbereich von Kurz- bis Lang-Stapelfasern.
- Die DE-PS 1250315 zeigt und beschreibt ein Streckwerk mit, in Laufrichtung des Faserbandes gesehen, einem Eingangszylinderpaar, einem mittleren Zylinderpaar und einem Ausgangszylinderpaar, je bestehend aus einem Unterzylinder und einem dazugehörigen Druckzylinder.
- Das Eingangs- und das mittlere Zylinderpaar bilden zusammen eine Vor-, während das mittlere und das Ausgangszylinderpaar eine Haupt-Verstreckzone bilden.
- Das Eingangszylinderpaar ist, in Laufrichtung des Faserbandes gesehen, vor- und rückwärts linear verschiebbar, um die Vorverstreckzone in ihrer Länge zu verändern.
- Beide Zylinder sind unabhängig voneinander verschiebbar.
- Der mittlere und der Ausgangsunterzylinder sind starr, während der mittlere und der Ausgangdruckzylinder in gleicher Art wie der Eingangsdruckzylinder linear verschiebbar angeordnet sind.
- Alle drei Druckyzlinder sind in bezug auf eine die Lagerböcke der Unterzylinder aufnehmende Grundplatte vertikal bewegbar, so dass beim vorgenannten linearen Verschieben der Druckzylinder, diese in Kombination mit der vertikalen Bewegbarkeit eine Bewegung um die fixen oder fixierten Unterzylinder herum durchführen können. Dadurch besteht die Möglichkeit, die Hauptverstreckzone in ihrer Länge zu verändern und der Stapellänge bis zu einem gewissen Masse anzupassen.
- Der Ausgangsunterzylinder weist einen grösseren Durchmesser als alle anderen Zylinder auf.
- Die Lagerböcke der Druckzylinder sind auf den Lagerböcken der Unterzylinder linear verschiebbar angeordnet.
- Der Druck auf die Druckzylinder wird durch federbelastete Druckkolben ausgeübt, die an einem schwenk- und arretierbaren Bügel befestigt sind.
- Im weiteren zeigt und beschreibt die CH-PS 426 570 ein Streckwerk mit einer Vor- und einer Haupt-Verstreckzone, bei der die Druckzylinder um die Achse der Unterzylinder herum schwenkbar angeordnet sind, um die Umschlingungsbogen des Faserbandes auf den Unterzylindern zu verlängern oder zu verkürzen.
- Um die die Vor- und Haupt-Verstreckzone begrenzenden Klemmlinienabstände in den Streckfeldern an die Faserlänge des zu verarbeitenden Fasergutes angleichen zu können, sind die gegenseitigen Abstände der Walzengruppen veränderbar.
- Die Leistungssteigerung eines Streckwerkes führt zwangsläufig zu einer Steigerung der Bandgeschwindigkeit. Hohe Bandgeschwindigkeiten, z.B. von 800 m/Min. oder mehr des verstreckten Bandes, d.h. am Ausgang des Streckwerkes, ergeben hohe Drehzahlen der Streckwerkzylinder und dies wiederum stellt höhere Anforderungen an die Lagerung der Zylinder.
- Mitbestimmend für die Lebensdauer eines Lagers ist nebst der Drehzahl und der Belastung auch die Genauigkeit der Montage, z.B. in bezug auf die Parallelität der Druck-und Unterzylinder zueinander sowie in bezug auf die genaue Ausrichtung der Zylinderwellen zu den die Wellen antreibenden Elementen.
- Geht man bei der Betrachtung des Streckwerkes der DE-PS 1250 315 von den vorgenannten Standpunkten aus, so stellt man fest, dass für die Verschiebbarkeit, respektive Fixierbarkeit, der Lagerböcke für das Eingangszylinderpaar sowie der Lagerböcke des mittleren und Ausgangsdruckzylinders keine besondere Einrichtung zum präzisen Fixieren vorhanden ist, so dass diese Lagerpositionen nur relativ ungenau oder nur mit besonderen, weder gezeigten noch beschriebenen Einstellhilfsmitteln genau einstellbar sind. Die Verwendung solcher Hilfsmittel ist jedoch zeitraubend, umständlich und daher unbefriedigend.
- Ausserdem hat die gegenseitige lineare Verschiebbarkeit der Druckzylinder gegenüber den Unterzylindern, um dadurch die Klemmpunktabstände der Verstreckzonen zu verändern, den Nachteil, dass die Federkräfte der Druckkol- ben, je nach Position der Druckzylinder an den Unterzylindern, infolge sich dadurch verändernder Kraftkomponenten in radialer Richtung mit unterschiedlicher Kraft auf das Band einwirken.
- Ein weiterer Nachteil besteht im grossen Durchmesser des Ausgangsunterzylinders, da dadurch der Klemmlinienabstand der Hauptverstreckzone vergrössert wird.
- Ausserdem hat das Streckwerk den Nachteil, dass, um das Band z.B. in eine Kanne führen zu können, eine zusätzliche Umlenkung des Bandes nach dem Streckwerk benötigt wird, was für das Band bei Bandgeschwindigkeiten von 13.3 m/Sek. und mehr eine zusätzliche, nicht erwünschte Belastung durch die Zentrifugalkraft ergibt und dadurch ein verfahrensmässiger Nachteil entsteht.
- Diese Nachteile zu beheben, ist Aufgabe der Erfindung. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe derart, dass mit zunehmender Faserbandgeschwindigkeit infolge Verdünnung des Faserbandes im Streckprozess, die Bewegungsrichtung pro Verstreckstufe vor und/oder in der Verstreckzone derart umgelenkt wird, dass das auslaufende Faserband gegenüber dem einlaufenden Faserband im Streckprozess allmählich eine Umlenkung von im wesentlichen 90 Winkelgraden erfährt und pro positive Umlenkung einen Beschleunigungswert (r·ω2) von
- Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, dass:
- a. durch die Umlenkung des Faserbandes im Streckprozess, trotz hoher Bandgeschwindigkeiten am Auslauf des Streckwerkes, die Radialbeschleunigungswerte an den Umlenkungen im Streckwerk in für das Faserband tragbaren Grössen bleiben.
- b. durch die Umlenkung im Streckprozess das im wesentlichen horizontal einlaufende Faserband nach dem Streckwerk ohne zusätzliche Umlenkung und mit kurzem Abstand in den Trichter, respektive in das nachfolgende eine Messgrösse abgebende Kalanderwalzenpaar geliefert werden kann, so dass ein optimal kurzes Stück fehlerhaftes Band zwischen dem letzten Zylinderpaar und den Kalanderwalzen weiter gefördert werden kann,
- c. durch die starre Anordnung der Unterzylinder eine von der Montage her bleibende präzise Ausrichtung der Lager gewährleistet ist, die einen positiven Beitrag an die Lebensdauer der Lager und eine Verkürzung der Einstelldauer zur Anpassung an andere Stapellängen erbringt,
- d. durch die Verschiebbarkeit der Druckzylinder um den genannten Bogen eine Anpassung des Streckwerkes an die Stapellänge des Faserbandes möglich ist, ohne Veränderung der Position der Unterzylinder,
- e. bei einer gleichbleibenden Kraftrichtung der Druckzylinder relativ zur Achse des entsprechenden Unterzylinders die Kraftwirkung auf das Faserband konstant bleibt.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Streckwerkes besteht in der Anordnung der Druckzylinder am schwenkbaren Arm. Dadurch können auch breite Faserbänder einfach und sicher in das Streckwerk eingeführt werden.
- Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass die verschiebbaren Druckzylinder zur Anpassung an die Stapellänge mittels Rasterung einstellbar sind, und das Mass der Verschiebung mittels Skala messbar ist, so dass sie rasch und präzis verschoben werden können, was trotz Verschiebbarkeit der Druckzylinder eine präzise Parallelführung der Druckzylinder zu den Unterzylindern gewährleistet.
- Ferner bringt die Verschiebung des zweiten die Hauptverstreckzone begrenzenden Druckzylinders auf einem Bogen um die Drehachse des entsprechenden Unterzylinders die Möglichkeit, einen tangentialen Einlauf des Faserbandes in dieses Zylinderpaar zu gewährleisten, unabhängig davon ob eine Druckstange mit positiver oder negativer Umlenkung des Faserbandes verwendet wird.
- Durch den kleinen Durchmesser des zweiten die Hauptverstreckzone begrenzenden Unterzylinders entsteht der Vorteil, dass trotz des ebenfalls vorteilhaften grossen Durchmessers des vorgängigen Unterzylinders eine optimal kurze Klemmstrecke erreicht werden kann.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den anderen Ansprüchen enthalten.
- Im folgenden wird die Erfindung anhand illustrierter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemässen Streckwerkes in Betriebsposition, halbschematisch dargestellt,
- Fig. 2 eine Frontansicht des Streckwerkes von Fig. 1 in Betriebsposition, halbschematisch dargestellt,
- Fig. 3 ein Detail des Streckwerkes von Fig. 1 von derselben Seite her gesehen, halbschematisch dargestellt,
- Fig. 4 das Detail von Fig. 3, teilweise im Schnitt gemäss Linie A-A, halbschematisch dargestellt,
- Fig.5+6 je eine Variante des Streckwerkes von Fig. 1, je als Ausschnitt von Fig. 1, vergrössert dargestellt.
- Ein Streckwerk 1 umfasst einen Maschinenrahmen 2, an dem mittels eines Scharnierbolzens 3 die einen Doppelarm bildenden Armteile 4 schwenkbar gelagert sind.
- Die Armteile 4 umfassen je einen Bogenteil 5 und einen Bogenteil 6 sowie einen Endteil 7. Am Endteil 7 ist eine Kerbe 8 zur Aufnahme je eines Fixierbolzens 9 vorgesehen. Der Fixierbolzen 9 ist Bestandteil eines Pneumatikzylinders 10. Der Fixierbolzen 9 ist als zur Kerbe 8 passender Teil ausgebildet und dient der Fixierung des Doppelarmes in der in den Fig. 1 und 2 mit ausgezogenen Linien dargestellten Arbeitsposition. Die Bedienungsposition des Doppelarmes ist in Fig. 1 mit strichpunktierten Linien dargestellt.
- Am Maschinenrahmen 2 sind Unterzylinder 11, 12, 13 und 14 mittels Achsen 15, 16, 17 und 18 rotierbar gelagert. Die Unterzylinder 11, 12, 13 und 14 sind einzeln angetrieben (nicht gezeigt).
- Die Bogenteile 5 beinhalten je einen mit der Achse 15 koaxialen, bogenförmigen Führungsschlitz 19 und die Bogenteile 6 je einen mit der Achse 17 koaxialen, bogenförmigen Führungsschlitz 20. Die Führungsschlitze 19 dienen zur Führung je eines Lagerbockpaares 21 und 22 (nur ein Teil des Paares in Fig. 2 gezeigt), während die Führungsschlitze 20 zur Führung eines Lagerbockpaares 23 dienen. Im Endteil 7 ist ein zur Achse 18 koaxialer Führungsschlitz 60 zur Führung eines Lagerbockpaares 25 vorgesehen.
- Ein Lagerbockpaar 22 ist am Eingang des Streckwerkes und ein Lagerbockpaar 24 am Uebergang vom Bogenteil 5 zum Bogenteil 6 fix am Doppelarm 4 angeordnet.
- In Laufrichtung des Faserbandes 26 (in Fig. 1 mit Pfeil angedeutet) gesehen, umfasst das Streckwerk 1 in folgender Reihenfolge eine Druckwalze 27, drehbar gelagert im Lagerbockpaar 22, einen den Anfang der Vorverstreckzone begrenzenden ersten Druckzylinder 28, drehbar gelagert im Lagerbockpaar 21, einen das Ende der Vorverstreckzone begrenzenden zweiten Druckzylinder 29, drehbar gelagert im Lagerbockpaar 24, einen den Anfang der Hauptverstreckzone begrenzenden ersten Druckzylinder 30, drehbar gelagert im Lagerbockpaar 23 sowie einen das Ende der Hauptverstreckzone begrenzenden zweiten Druckzylinder 31, drehbar gelagert im Lagerbockpaar 25.
- Die Zylinder 11 und 28 bilden in Laufrichtung des Faserbandes gesehen die erste, die Zylinder 12 und 29 die zweite, die Vorverstreckzone begrenzende Faserbandklemmstelle.
- Die Zylinder 13 und 30 bilden die erste, die Zylinder 14 und 31 die zweite, die Hauptverstreckzone begrenzende Faserbandklemmstelle.
- Die Lagerbockpaare 24 und 22 sind fix angeordnet, während die Lagerbockpaare 21, respektive 23, den Führungsschlitzen 19, respektive 20, entlang zur Anpassung an die zu verarbeitende Stapellänge des Faserbandes beweg- und wieder fixierbar angeordnet sind. Ausserdem ist das Lagerbockpaar 25 im Führungsschlitz 60 beweg- und wieder fixierbar angeordnet, um den tangentialen Einlauf des Faserbandes zu gewährleisten trotz veränderbarer Einlaufposition des Faserbandes, hervorgerufen durch die Verschiebung des Druckzylinders 30.
- Um die Parallelität der Druckzylinder 28, respektive 30, zu den Unterzylindern 11, respektive l3,in radialer Richtung zu den Achsen 15, respektive 17, gesehen zu gewährleisten, sind einerseits an den Bogenteilen 5 und 6 Rasterzähne 32 (Fig. 3 und 4) und eine der Zähnezahl entsprechende Rasterskala 33 und andererseits an den Lagerbockpaaren 21 und 23 je eine in die Zähne 32 greifende Rastereinrichtung 34 vorgesehen. Diese Rastereinrichtung 34 ist jedem einzelnen Lagerbock der Lagerbockpaare 21 und 23 zugeordnet. Ein solcher Lagerbock umfasst einen Lagerbockunterteil 35 mit einer Führungsöffnung 36 zur Aufnahme und Führung eines Wellenlagers 37 einer Druckzylinderwelle 38. Je eine Druckzylinderwelle 38 dient zur Aufnahme der Druckwalze 27 sowie der Druckzylinder 28, 29, 30 und 31.
- Der Lagerbockunterteil 35 ist ausserdem als Zylinder ausgebildet, mit einem Kolben 39, einer dazugehörigen Kolbenstange 40, einer Feder 41, einem Druckluftanschluss 42 und einer Entlüftungsöffnung 43.
- Als Abschluss des Zylinders dient ein mit dem Lagerbockunterteil 35 fest verbundener Lagerbockoberteil 44.
- Im Lagerbockoberteil 44 ist ein zur Rastereinrichtung 34 gehörender Führungsbolzen 45 mittels Gewinde 46 fest eingeschraubt und dient zur Führung eines Rasterteiles 47. Eine zwischen Rasterteil 47 und einem Führungsbolzenoberteil 45.1 eingespannte Druckfeder 48 presst den Rasterteil 47 gegen den Lagerbockoberteil 44. Der Rasterteil 47 kann gegen die Kraft der Feder 48 vom Lagerbockoberteil 44 abgehoben werden.
- Die an den Bogenteilen 5 und 6 vorgesehenen Rasterzähne 32 greifen bei auf dem Lagerbockoberteil 44 aufliegendem Rasterteil 47 in die im Rasterteil 47 vorgesehenen Zähne 49 ein.
- Weiter sind im Lagerbockoberteil 44 zwei Führungsstifte 50 eingepresst, die in die Führungsschlitze 19, respektive 20, hineinragen und die im Durchmesser derart gewählt sind, dass sich dadurch eine genaue Gleitführung des einzelnen Lagerbockes 21, 23, 25 entlang des Führungsschlitzes 19, 20, 60 ergibt.
- Eine Fixierschraube 51 mit Mutter 52 fixiert die einzelnen Lagerböcke an den Bogenteilen 5 und 6, respektive am Endteil 7.
- Sollen nun die Lagerbockpaare 21 und/oder 23 verschoben werden, so wird die Fixierschraube 51 (Fig. 3 und 4) gelöst, der Rasterteil 47 durch manuelle Kraft gegen die Kraft der Feder 48 dem Führungsbolzen entlang vom Lagerbockoberteil 44 abgehoben und manuell das Lagerbockpaar 21 und/oder 23 am Bogenteil 5, respektive 6, anliegend dem Führungsschlitz 19, respektive 20, entlang geführt. Das Mass der Verschiebung kann an der Rasterskala 33 abgelesen werden.
- Die Lagerbockpaare 24, 25 und 22 umfassen die gleichen Elemente wie die beschriebenen Lagerbockpaare 21 und 23 mit der Ausnahme, dass die Rastereinrichtung 34 entfällt.
- Die Lagerbockpaare 24 und 22 sind fix angeordnet. Die Bewegbarkeit der Lagerbockpaare 25 wird später beschrieben.
- Im weiteren wird das Faserband 26 nach der letzten Faserbandklemmstelle, gegeben durch die Zylinder 14 und 31, in einem Trichter 53 zusammengefasst und zu einem drehbar gelagerten an sich bekannten Kalanderwalzenpaar 54 weitergeführt. Das Kalanderwalzenpaar 54 besteht aus einer fix angeordneten Kalanderwalze 55 und einer davon wegverschiebbar angeordneten Kalanderwalze 56.
- Der Trichter 53 ist in Pfeilrichtung B kippbar angeordnet und ragt mit dem Faserbandauslaufteil 57 in den Faserbandeinzugsspalt (nicht gezeigt) des Kalanderwalzenpaares 54.
- Bei wegverschobener Walze 56 kann der Trichter 53 gekippt werden, um das von den letzten Walzen 14 und 31 abgegebene Band bequem in den Trichter führen zu können.
- Das Streckwerk 1 kann ausserdem mit einer sogenannten Druckstange 58 (Fig. 5) versehen werden, die, in der Haupt- verstreckzone vorgesehen, das Faserband positiv umlenkt und dabei die Fasern innerhalb der Verstreckzone hilfsweise führt. Unter positiver Umlenkung soll eine Umlenkung mit einem vom Maschinenrahmen 2 weggerichteten Radius verstanden werden. Die Druckstange 58 ist dabei derart in der Hauptverstreckzone vorgesehen, dass bei Verlängerung der Klemmstrecke der Hauptverstreckzone, gegeben durch die Klemmstellen der Zylinderpaare, bestehend aus den Zylindern 13 und 30, respektive 14 und 31, durch Zurückversetzen des Druckzylinders 30 gegen die in Fig. 1 mit strichpunktierter Linie gezeigte Position, die Umlenkung um die Druckstange 58 verringert wird. Die Verringerung der Umlenkung endet dann, wenn die Strecke, die die Druckstange 58 und den Klemmpunkt zwischen den Zylindern 13 und 30 verbindet, eine Tangente an den Umfang der Zylinder 13 und 30 bildet. Diese erste Klemmdistanz ist in Fig. 5 mit dem Pfeil E angedeutet, während die maximale Klemmdistanz von 85 mm an der mit dem Pfeil F bezeichneten Stelle erreicht wird.
- Bei Verwendung der Druckstange 58 ist das Lagerbockpaar 25 derart positioniert, respektive fixiert, dass das Faserband 26 tangential von den Zylindern 14 und 31 erfasst wird.
- Im weiteren kann das Streckwerk 1 als Variante zur Druckstange 58 mit einer Druckstange 59 (Fig. 6) versehen werden, welche das Faserband negativ umlenkt. Bei dieser Lösung bleibt die durch die Druckstange gegebene Umlenkung des Faserbandes konstant. Um auch bei dieser Variante das Faserband von den Zylindern 14 und 31 tangential erfassen zu lassen, wird das Lagerbockpaar 25 in die in Fig. 6 gezeigte Lage verschoben. In dieser Lage liegen die oberen Führungsstifte 50 (in Blickrichtung gemäss Fig. 1 gesehen) des Lagerbockpaares 25 am oberen Ende (nicht sichtbar) eines in beiden Endteilen 7 vorgesehenen Führungsschlitzes 60 an, während für die Variante mit der Druckstange 58 die unteren Führungsstifte 50 des Lagerbockpaares 25 am unteren Ende 61 (Fig. 6) der Führungsschlitze 60 anliegen.
- Auf diese Weise ist dasselbe Streckwerk ohne Wechsel eines Teiles für den Einsatz beider Druckstangenvarianten geeignet.
- Zum Heben der Armteile 4, in die in Figur 1 mit strichpunktierten Linien gezeigte Bedienungposition und damit zum Einführen eines Faserbandes in das Streckwerk, dient ein mit dem Maschinenrahmen 2 schwenkbar verbundener Pneumatikzylinder 62, dessen Kolbenstangen-Endteil 63 mittels einer Stange 64 mit den beiden Armteilen 4 verbunden ist.
- Das Faserband wird zum Einbringen in das Streckwerk in geöffneter Stellung des Streckwerkes über die Unterzylinder 11,12,13,14 und den in Richtung B gekippten Trichter 53 gelegt.
- Durch Umkehrung der Funktion des Zylinders 62 wird das Streckwerk wieder geschlossen und mittels Umkehrung der Funktion der Zylinder 10 wieder verriegelt.
- Nach Inbetriebsetzung im Langsamgang wird das verstreckte Material in den Trichter 53 und in das Kalanderwalzenpaar 54 geführt. Anschliessend kann das Streckwerk auf Produktion umgeschaltet werden.
- Unter dem Begriff "Kurz-bis Lang-Stapelfasern" sollen Baumwoll- und Chemiefasern mit einer Stapellänge bis 80 mm verstanden werden.
- Für diejenigen Unterzylinder, die den Anfang der Vorverstreckzone, respektive der Hauptverstreckzone bilden, wird ein Durchmesser von 90 mm gewählt, damit auch beim Verarbeiten von Fasern mit 80 mm Stapellänge ein Umschlingungswinkel des Faserbandes an den genannten Unterzylindern von erfahrungsgemäss maximal 45 Winkelgraden gewährleistet sein kann.
- Bei Umschlingungswinkeln von mehr als 45 Winkelgraden wird die Seilreibung zwischen Faserband und Unterzylinder bei an sich bekannter Riffelung der Unterzylinder zu gross.
- Die eingangs erwähnten hohen Bandgeschwindigkeiten ergeben hohe Zentrifugalkräfte, d.h. hohe Radialbeschleunigungswerte.
- Beispielsweise entsteht bei einer Bandgeschwindigkeit von 1000 m/Min. am Auslauf des Streckwerkes und einem Durchmesser von 90 mm für den ersten Unterzylinder 13 der Hauptverstreckzone sowie einem Verzugsverhältnis für die Verstreckzone von 4:1 ein Radialbeschleunigungswert a = r·ω2= 385 m/sec.2, was einer ca. 38-fachen Erdbeschleunigung entspricht.
- Wollte man bei Verwendung eines Streckwerkes gemäss erwähntem Stand der Technik, das mit 1000 m/Min. abgegebene Faserband mit einem Radialbeschleunigungswert von ar = 385 m/Sec.2 umlenken, so müsste ein Umlenkradius von 720 mm gewählt werden, was vorrichtungsmässig ungünstig wäre.
- Um trotz des vorteilhaften grossen Durchmessers des ersten Unterzylinders 13 der Hauptverstreckzone eine optimal kurze Klemmdistanz für das Verstrecken von Fasern mit kurzen Stapellängen zu erhalten, wurde für den zweiten Unterzylinder 14 der Hauptverstreckzone ein Durchmesser gewählt, der im wesentlichen einem Drittel des Durchmessers des genannten ersten Unterzylinders 13 entspricht, z.B. von 28 mm.
- Durch die Wahl eines kleinen Durchmessers für diesen Zylinder 14 entstehen durch die hohen Bandgeschwindigkeiten hohe Drehzahlen, was andererseits hohe Radialbeschleunigungswerte zur Folge hat. Da jedoch die Umlenkung des Faserbandes an diesem Zylinder null oder wenige Winkelgrade beträgt, und dadurch keine oder eine sehr kleine Faserbandmasse umgelenkt werden muss, entstehen keine oder relativ kleine Zentrifugalkräfte (Z = m. r.ω2) für das in sich geschlossene Faserband. Anders verhält es sich für losgelöste, vom Zylinder 14 aus dem in sich geschlossenen Faserband weggelenkte Einzelfasern. Solche Fasern werden umgelenkt, bis aus der umgelenkten Masse eine Zentrifugalkraft resultiert, die grösser ist als die Adhäsionskräfte zwischen Fasern und Zylinder.
- Um einer möglichen elektrostatischen Aufladung der Fasern entgegenzuwirken, können Ionisatoren in an sich bekannter Weise verwendet werden.
Claims (5)
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CH230981 | 1981-04-06 | ||
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EP82102082.3 Division | 1982-03-15 |
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EP0159395A1 true EP0159395A1 (de) | 1985-10-30 |
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ID=25690086
Family Applications (1)
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EP84112016A Withdrawn EP0159395A1 (de) | 1981-04-06 | 1982-03-15 | Verfahren für Spinnmaschinen zur Bearbeitung eines Faserbandes |
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EP (1) | EP0159395A1 (de) |
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Inventor name: WILDBOLZ, RUDOLF Inventor name: WEBER, KURT Inventor name: PIETRINI, VIKTOR Inventor name: MONDINI, GIANCARLO Inventor name: MANDL, GERHARD |