EP0111756B1 - Mehrfachsteckdose mit kontaktgebender, aufsteckbarer Abdeckplatte für Schutzkontaktstecker und Zweipol-Stecker - Google Patents

Description

• Die Erfindung betrifft eine Mehrfachsteckdose der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
• Zum Anschließen von elektrischen Geräten an das Netz sind nur solche Steckvorrichtungen zugelassen, die die jeweiligen Sicherheitsvorschriften erfüllen. Die wohl häufigste Art den Bedienenden vor gefährlichen Berührungsspannungen zu schützen, ist die Verwendung einer dreipoligen Steckvorrichtung. Der als Schutzkontakt wirkende dritte Pol sorgt dafür, daß bei Isolationsmängeln auftretende Fehlerströme gegen die Erde abgeleitet werden. Der Aufbau einer derartigen Schutzkontakt-Steckvorrichtung ist in den verschiedenen Ländern zum Teil recht unterschiedlich. In Deutschland ist die sogenannte Schuko-Steckvorrichtung genormt.
• Eine weitere, in der Häufigkeit ihrer Anwendung ständig zunehmende Schutzmöglichkeit ist die Schutzisolierung. Durch die Isolierung wird von vornherein das Entstehen gefährlicher Fehlerströme oder Fehlerspannungen im Berührungsbereich des Bedienenden verhindert. Bei diesen Steckvorrichtungen kann dementsprechend, der als Schutzkontakt dienende dritte Pol entfallen, so daß eine wesentlich kleinere und handlichere Zweipol-Steckvorrichtung verwendet werden kann. Steckvorrichtungen dieser Art sind in Deutschland unter dem Namen Euro-Steckvorrichtung bekannt. Ein hierzu gehöriger Zweipol-Stecker paßt zwar in eine Schutzkontakt-Steckdose, ein Schutzkontakt-Stecker darf jedoch nicht in eine Zweipol-Steckdose passen, da hier der Schutzkontakt fehlt. Zweipol-Steckdosen sind deshalb im allgemeinen mit kleineren Stecköffnungen zur Aufnahme der Steckerstifte versehen, durch die die dickeren Steckerstifte eines Schutzkontakt-Steckers nicht hindurchpassen.
• Der steigende Anteil der schutzisolierten Geräte hat dazu geführt, daß auch der Bedarf an Zweipol-Steckdosen gestiegen ist. Diese sind im Vergleich zu Schutzkontakt-Steckdosen nicht nur in ihrem Aufbau einfacher und damit billiger sondern vor allem kleiner, so daß auf der gleichen Fläche etwa die doppelte Anzahl montiert werden kann. Es werden deshalb bereits Steckdosen-Anordnungen gebaut, insbesondere beweglicher Art, wie z. B. Tischsteckdosen, bei denen neben Schutzkontakt-Steckdosen auch spezielle Zweipol-Steckdosen angeordnet sind. Um nun zu verhindern, daß an einigen Stellen eines installierten Hauses nur Zweipol-Steckdosen zur Verfügung stehen, sieht ein deutscher Normentwurf vor, daß bei der Montage von maximal zwei Zweipol-Steckdosen mindestens eine Schutzkontakt-Steckdose anzubringen ist.
• Auch wenn der Normentwurf zunächst nur für einen territorial begrenzten Bereich gilt, so besitzt doch die ihm zugrundeliegende Forderung Allgemeingültigkeit. Die Erfindung geht nun von der Überlegung aus, daß der Installateur am sichersten dadurch zur Einhaltung bestimmter Vorschriften oder sachgerechter Empfehlungen zu bewegen ist, wenn das zur Verfügung stehende Installationsmaterial in optimaler Weise so vorbereitet ist, daß die unerwünschten Kombinationen gar nicht realisierbar sind.
• Es ist weiterhin zu berücksichtigen, daß sich die Zahl der Geräte mit Zweipol-Stecker insbesondere in den letzten Jahren stark erhöht hat, so daß bereits erstellte Installationen diesem Umstand kaum Rechnung tragen. Es wird deshalb relativ oft erforderlich sein, bereits vorhandene Einrichtungen den neuen Gegebenheiten anzupassen, also z.B. bereits installierte Unterputzdosen mit einer Mehrfachsteckdose zu versehen.
• Die DE-U-7 700 238 offenbart eine Mehrfach-Schutzkontaktsteckdose, insbesondere Doppel-Schutzkontaktsteckdose. Eine auf einem gemeinsamen Sockel neben einer Schutzkontakt-Steckdose integrierte Nichtschutzkontakt-Steckdose, insbesondere Euro-Steckdose ist hieraus jedoch nicht bekannt.
• Die CH-A-460 901 offenbart einen Mehrfach-Steckkontakt mit einer Stromzuführung und zwei Stromausgängen. Der nach Art eines Adapters an Schutzkontakt-Steckdosen ausländischer Norm einsteckbare Steckkontakt weist eingangsseitig zwei Steckerstifte und einen Erdungsstift auf. Ausgangsseitig sind in jedem der beiden Schutzkontakt-Steckertöpfe Erdungsstifte vorhanden, welche über einen metallischen Leiter mit Schutzkontakt-Steckbuchsen verbunden sind. Mit dieser Steckvorrichtung ist es möglich, auf den jeweils vorhandenen Schutzkontakt-Steckertöpfen mehrere Steckerkontakte übereinander zu stecken, wodurch sich eine Vielzahl von Schutzkontakt-Steckertöpfen verwirklichen läßt. Ein Nichtschutzkontakt-Steckertopf, insbesondere ein für den Anschluß von schutzisolierten Eurosteckern vorgesehener Nichtschutzkontakt-Steckertopf ist aus diesem Stand der Technik ebenfalls nicht bekannt.
• Die DE-A-2 344412 beschreibt eine für den Unterputz-Einbau vorgesehene Doppelsteckdose, deren Sockel Doppelkontaktfedern aufweist. Sie ermöglicht nebeneinander die Anordnung von entweder zwei Schuko- oder zwei Zweipol-Stekkern; nicht jedoch deren Kombination.
• Ausgehend von dem in der DE-A-2 344 412 offenbarten Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine, einen Schutzkontakt-Steckertopf und mindestens einen Nichtschutzkontakt-Stekkertopf aufweisende Mehrfach-Steckdose zu schaffen, die unter Verwendung bereits installierter Unterputz-Schutzkontakt-Doppelstecksockel leicht umrüstbar ist und bei welcher die Höhe des Wandaufbaus weitgehend verringert ist.
• Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst. Weitere Ausbildungen und Fortgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
• Durch die untrennbare Vereinigung eines Schutzkontakt-Stecktopfes und eines Zweipol-Stecktopfes in einer Abdeckplatte ist sichergestellt, daß bei der Montage von Zweipol-Steckdosen gleichzeitig auch eine Schutzkontakt-Steckdose zur Verfügung steht. Da durch die Anordnung mehrerer Steckdosen nebeneinander die Abdeckplatte eine nicht reduzierbare Breite erreicht, überschreitet diese erheblich die Breite einer Unterputzdose und damit des in ihr befestigten Stecksockels. Die sich aus diesen räumlichen Verhältnissen ergebenden Kontaktierungsschwierigkeiten werden dadurch vermieden, daß an mindestens einem der Stecktöpfe Steckbuchsen befestigt sind. Außerdem stehen die gleichpoligen Steckbuchsen an den Stecktöpfen sowohl untereinander als auch mit den Steckbuchsen eines vormontierten Schutzkontakt-Stecksockels über elektrisch leitende Verbindungselemente in Verbindung.
• Die Erfindung strebt an, außer bei der Abdeckplatte möglichst nur handelsübliche Bauteile zu verwenden. Es kann jedoch zweckmäßig sein, den Schutzkontakt-Stecksockel derart an die Abdeckplatte anzupassen, daß bei einem Doppel-Stecksockel unterhalb des Zweipol-Stecktopfes die Schutzkontaktelemente fehlen. In diesem Fall ist es vorteilhaft am Schutzkontakt-Stecksockel und der Abdeckplatte korrespondierende Kodierstücke zu befestigen, die ein verdrehtes Montieren der Abdeckplatte verhindern.
• Vor allem dann, wenn um einen zentral angeordneten Schutzkontakt-Stecktopf mehrere Zweipol-Stecktöpfe angeordnet sind, ist es angebracht, nach Mitteln zu suchen, die eine gegenseitige Behinderung mehrerer Stecker beim Einstecken und Ausziehen weitgehend vermeiden. Ein solches Mittel wird dadurch geschafften, daß die Auflagefläche der Stecker bei den Zweipol-Stecktöpfen gegenüber der Auflagefläche der Stecker bei den Schutzkontakt-Stecktöpfen nach außen gekippt ist. Die eingesteckten Zweipol-Stecker sollen dabei mit der Oberfläche der Wand einen Winkel größer 90° bilden.
• Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend näher beschrieben.
• Es zeigen:
• Figur 1: Eine Mehrfachsteckdose mit aufsteckbarer Abdeckplatte, bei der die Kontaktierung mit einem handelsüblichen Mono-Stecksockel erfolgt.
• Figur 2: Eine Mehrfachsteckdose, bei der die Kontaktierung in einem Doppel-Stecksockel erfolgt.
• Figur 3: Eine Draufsicht auf die in Figur 2 im Schnitt dargestellte Mehrfachsteckdose.
• Die Mehrfachsteckdose besteht aus einer Abdeckplatte 1, einer Unterputzdose 10, einem Stecksockel 4 und einem Tragring 9. In der Abdeckplatte 1 sind ein Schutzkontakt-Stecktopf 2 für einen Schutzkontakt-Stecker und ein Zweipol-Stecktopf 3 für zwei Zweipol-Stecker ausgebildet. Zumindest unterhalb des Zweipol-Stecktopfes 3 sind in einer Aussparung 15 Steckbuchsen unmittelbar an der Abdeckplatte 1 angebracht. Diese, sowie die meisten anderen Kontaktelemente sind in den Zeichnungen nicht dargestellt, da es sich um bekannte Ausführungen handelt und deren Anpassung an die jeweiligen Verhältnisse handwerkliche Maßnahmen sind.
• Eine in Figur 1 dargestellte und im übrigen nicht beanspruchte Ausführungsform einer Mehrfach- steckdose ist so aufgebaut, daß ein handelsüblicher Mono-Stecksockel 4a für Schutzkontakt-Stekker Verwendung findet. Hierzu ist die Abdeckplatte 1 so aufgebaut, daß in Aussparungen 15, 16, die unterhalb der Stecktöpfe 2a, 3a ausgebildet sind, Steckbuchsen angeordnet werden können. Gleichpolige Steckbuchsen sind untereinander und mit Steckerelementen 5a verbunden, die zentral in die Steckbuchsen eines vormontierten Mono-Stecksockels 4a eingreifen. Da alle sowohl für den Schutzkontakt-Stecker wie auch für die Zweipol-Stecker benötigten Steckbuchsen an der Abdeckplatte befestigt sind, ergeben sich gleich große Aussparungen 15, 16 und damit auch in einer Ebene liegende Anschlagebenen 12a, 13a.
• Figur 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Mehrfachsteckdose nach der Erfindung.
• Hierbei wird ein handelsüblicher Doppel-Stecksockel 4b für zwei Schutzkontakt-Stecker verwendet, wobei die Steckbuchsen und SchutzkontaktElemente einer der beiden Steckaufnahmen des Stecksockels 4b so angeordnet sind, daß sie mit den Stecköffnungen 6 des Schutzkontakt-Stecktopfes 2b fluchten. Bei dieser Ausführung liegen also alle Kontakte der Schutzkontakt-Steckdose im Stecksockel 4b und nicht in der Abdeckplatte 1b. Lediglich unterhalb des Zweipol-Stecktopfes 3b sind in einer Aussparung 15 die benötigten Steckbuchsen 7, 8 untergebracht und mit der Abdeckplatte 1 b mechanisch verbunden. An den vorzugsweise einstückig ausgebildeten gleichpoligen Steckbuchsen 7, 8 sind gleichzeitig auch Steckerelemente 5b angeformt. Die Form der einstückig ausgebildeten Steckbuchsen 7, 8 läßt Figur 3 erkennen.
• Da nur unterhalb des zweipoligen Stecktopfes 3b eine Aussparung 15 mit Steckbuchsen 7, 8 ausgebildet ist, liegen die Anschlagebenen 12b, 13b der Stecker nicht mehr in einer Ebene. Außerdem ist der Zweipol-Stecktopf in seiner Tiefe wesentlich reduziert. Um dennoch das Einstecken eines Schutzkontakt-Steckers in die Zweipol-Steckdurchführungen 14 unmöglich zu machen, sind deren Durchmesser so klein ausgeführt, daß zwar die Steckerstifte von Zweipol-Steckern nicht aber diejenigen von Schutzkontakt-Steckern durchpassen.

Claims (6)

1. Mehrfachsteckdose mit einer Unterputz-Wandeinbaudose (10), einem in dieser festgelegten Tragring (9), einer Abdeckplatte (1b), welche einen für den Anschluß eines dreipoligen schutzkontaktierten ersten Steckers vorgesehenen Schutzkontakt-Steckertopf (2b) sowie mindestens einen für den Anschluß mindestens eines zweipoligen schutzisolierten zweiten Steckers vorgesehenen Nichtschutzkontakt-Steckertopf (3b) aufweist, und einem in die Unterputz-Wandeinbaudose (10) versenkten Schutzkontakt-Doppeistecksokkel (4b), welcher zwei, einem ersten Pol zugeordnete erste Stecksockel-Steckbuchsen und zwei einem zweiten Pol zugeordnete zweite Stecksockel-Steckbuchsen trägt, wobei gleichpolige Stecksokkel-Steckbuchsen untereinander elektrisch leitend verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Aussparung (15) unmittelbar unterhalb von Steckerdurchführungen (14) des Nichtschutzkontakt-Steckertopfes (3b) und innerhalb der Abdeckplatte (1b) einem ersten Pol zugeordnete erste Abdeckplatten-Steckbuchsen (7) und einem zweiten Pol zugeordnete zweite Abdeckplatten-Steckbuchsen (8) angeordnet sind, wobei die jeweils gleichpoligen Abdeckplatten-Steckbuchsen (7, 8) untereinander einstückig verbunden sind sowie über jeweils angeformte Steckerelemente (5b) mit der elektrisch zugeordneten Stecksockel-Steckbuchse elektrisch leitend verbunden sind, daß im Schutzkontakt-Steckertopf (2b) vorhandene Steckerdurchführungen (6) mit den jeweils elektrisch zugeordneten Stecksockel-Steckbuchsen fluchten, daß eine den schutzisolierten zweiten Steckern als Anschlag dienende zweite Anschlagebene (12b) von der Oberfläche der Wand (11) weiter entfernt ist als eine dem schutzkontaktierten ersten Stecker als Anschlag dienende erste Anschlagebene (13b), wobei die Anschlagebenen (12b, 13b) sowohl zueinander als auch zur Wand (11) parallel verlaufen und daß die kreisförmigen Steckerdurchführungen (14) des Nichtschutzkontakt-Steckertopfes (3b) einen geringeren Durchmesser aufweisen als die kreisförmigen Steckerdurchführungen (6) des Schutzkontakt-Steckertopfes (2b).

2. Mehrfachsteckdose nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nichtschutz-Stekkertopf (3b) vier für die Durchführung von zwei zweipoligen schutzisolierten zweiten Steckern vorgesehene Steckerdurchführungen (14) aufweist.

3. Mehrfachsteckdose nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß neben oder anstelle der üblichen Befestigungsmittel, welche die Abdeckplatte (1) am Doppel-Stecksockel (4b) festhalten, Befestigungselemente vorgesehen sind, die am Tragring (9) oder der Unterputz-Wandeinbaudose (10) oder unmittelbar an der Wand (11) angreifen.

4. Mehrfachsteckdose nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckplatten-Steckbuchsen (7, 8) durch Verankern oder Klemmen selbsthaltend in den Aussparungen (15) fixiert sind.

5. Mehrfachsteckdose nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Doppel-Stecksockel (4b) unterhalb des Nichtschutzkontakt-Steckertopfes (3b) die Schutzkontaktelemente fehlen und an der Abdeckplatte (1) korrespondierende Codierstücke befestigt sind, die ein verdrehtes Montieren der Abdeckplatte (1) verhindern.

6. Mehrfachsteckdose nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die für zweipolige schutzisolierte zweite Stekker vorgesehene zweite Anschlagebene (12b) eines Nichtschutzkontakt-Steckertopfes (3b) gegenüber der dem schutzkontaktierten ersten Stecker als Anschlag dienenden ersten Anschlagebene (13b) derart nach außen weggeneigt ist, daß die eingesteckten zweiten Stecker mit der Oberfläche der Wand (11) einen Winkel größer 90° bilden.

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