EP0089942B1

EP0089942B1 - Gewehrverschluss

Info

Publication number: EP0089942B1
Application number: EP83890001A
Authority: EP
Inventors: Ulrich Zedrosser
Original assignee: Steyr Daimler Puch AG
Current assignee: Steyr Daimler Puch AG
Priority date: 1982-03-24
Filing date: 1983-01-07
Publication date: 1986-06-04
Also published as: FI71991C; FI71991B; EP0089942A3; EP0089942A2; AT372781B; DE3363838D1; ES280973U; ATA114382A; ES280973Y; US4555860A; FI824470L; BR8301496A; FI824470A0

Description

Die Erfindung betrifft einen Gewehrverschluss mit einem Gehäuse od.dgl., in dem von der einen Seite der Lauf eingesetzt und von der anderen Seite das Verschlussstück einschiebbar ist, wobei das Verschlussstück an seinem Vorderende Verriegelungswarzen trägt und das Gehäuse den Verriegelungswarzen entsprechende Nuten aufweist, die in eine vom Laufende begrenzte, das Verdrehen des Verschlussstückes ermöglichende Ausdrehung münden, und wobei das Verschlussstück mit einem zwischen zwei Verriegelungswarzen liegenden, in einer Kralle endenden, federnd schwenkbaren Patronenauszieher versehen ist.
Ein solcher Gewehrverschluss ist z.B. aus der GB-A-2 060 144 bekannt. Ist dabei der Gewehrlauf durch irgendeinen Fremdkörper verdämmt und wird dann ein Schuss abgegeben, so kann es durch den weit über den zulässigen Wert ansteigenden Druck der Pulvergase zu einem Reissen der in der Regel aus Messing bestehenden Patronenhülse kommen. Zwar ist die Patronenhülse im Patronenlager des Laufes fest umfasst, doch steht sie mit ihrem Hinterende, das zum Eingreifen der Auszieherkralle eine Rille aufweist, über das Laufende in die Ausdrehung des Gehäuses vor. Innerhalb der Ausdrehung ragt das Patronenhinterende bis zum Stossboden in das Verschlussstück ein, doch weist diese Umrahmung durch das Verschlussstück im Bereich der Auszieherkralle eine Unterbrechung auf, wobei die federnd schwenkbare Auszieherkralle dem erhöhten Gasdruck keinesfalls standhalten kann, weil sie in der Ausdrehung Bewegungsspiel hat. Der Durchmesser der Ausdrehung ist nämlich so gewählt, dass der Auszieher die zum Übergreifen des Patronenbodens bis zum Einrasten der Kralle in die Patronenrille erforderliche Schwenkbewegung unabhängig von der jeweiligen Drehstellung des Verschlussstückes durchführen kann. Kommt es zu einem Reissen der Patronenhülse im Bereich der Auszieherkralle, so werden durch die austretenden Pulvergase auch benachbarte Waffenteile zerstört bzw. abgesprengt, so dass höchste Verletzungsgefahr für den Schützen besteht. Darüber hinaus können sich solche Beschädigungen der Waffe ergeben, dass sie nicht mehr weiter verwendbar ist.
Bei einem anderen bekannten Gewehrverschluss dieser Art (GB-A-2 024 383) wird mit Hilfe von Anlaufflächen am Patronenauszieher einerseits und am Verschlussgehäuse andererseits die Auszieherkralle beim Ausziehvorgang daran gehindert, dass sie den hinteren Patronenrand überspringt. Dadurch wird aber die Sicherheit des Schützen bei einem etwaigen Schuss mit verdämmtem Lauf deshalb nicht verbessert, weil die durch die Anlaufflächen erzielte Abstützung für den Patronenauszieher nicht in unmittelbarer Nähe des Patronenbodens erfolgt. Die Auszieherkralle kann daher schon bei geringem radialem Druck nach aussen nachgeben und demnach ein Aufreissen des Patronenbodens nicht verhindern. Die Abstützung des Patronenausziehers erfolgt erst dann, wenn der Verschluss entriegelt wird, so dass im massgeblichen Zeitpunkt bei der Schussabgabe keine Abstützung vorhanden ist.
Es ist zwar auch schon bekannt, dem Patronenauszieher in der Verriegelungsstellung des Verschlusses eine feste Stütze zu geben (US-A-3 253 362), wobei es sich aber um eine andere Konstruktion mit dem Vorderende des Verschlussstückes rückversetzten Verriegelungswarzen handelt und die Funktionssicherheit nicht gewährleistet ist. Es ist nämlich für das Eingreifen der Auszieherkralle in die Rille der Patrone Voraussetzung, dass die Patrone an der der Auszieherkralle diametral gegenüberliegenden Seite bereits formschlüssig in die entsprechende Hinterschneidung des Verschlussstückes eingerastet ist, was nur beim händischen Einführen der Patrone möglich ist, weil ein an der Stirnseite des Verschlussstückes angeordneter, gefederter Ausstosser die aus einem Magazin aufsteigende Patrone darin hindern würde, in die richtige Lage in der Hinterschneidung einzutreten. Hat aber die Patrone von vornherein nicht die richtige Lage an der Stirnfläche des Verschlussstückes, so kann die Auszieherkralle in die Rille der Patrone überhaupt nicht eingreifen.
Schliesslich ist es bekannt, zur Verhinderung von Ausziehstörungen im Gehäuse eine zusätzliche Einrichtung vorzusehen, die die Auszieherkralle beim Öffnen des Verschlusses fest im Eingriff mit dem Patronenrand hält (DE-C-277 213). Diese Einrichtung ergibt zwar eine Abstützung für den Patronenauszieher in der Verriegelungsstellung, ist aber für Drehverschlüsse unbrauchbar, weil sich der Patronenauszieher beim drehenden Verriegeln aus dem Wirkungsbereich dieser Einrichtung wegbewegen würde. Ausserdem ist die bekannte Einrichtung nur dann wirksam, wenn eine Druckfeder einen Riegel nach jedem Ladevorgang wieder zuverlässig in die Funktionsstellung zurückbringt. Bei stärkerer Verschmutzung oder Vereisung im Bereich der Riegellagerung ist die Rückbewegung durch die Druckfeder aber keineswegs gesichert. Ausserdem handelt es sich um eine zusätzliche Konstruktion aus kleinen, störanfälligen Teilen.
Demnach liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und einen Gewehrverschluss der eingangs geschilderten Art zu schaffen, bei dem die Gefahr der Verletzung des Schützen bzw. der Zerstörung der Waffe bei einer Laufverdämmung mit einfachen Mitteln beseitigt ist.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Gehäuseinnenwand im Bereich der Ausdrehung eine Fläche zur radialen Abstützung der Auszieherkralle bei verriegeltem Verschlussstück bildet und in Umfangsrichtung neben dieser Stützfläche eine das Verschwenken des Ausziehers ermöglichende Ausnehmung angeordnet ist.
Da also die Auszieherkralle bei verriegeltem Verschlussstück radial abgestützt ist, kann sie nicht mehr nachgeben und bildet den bisher fehlenden Teil der das Patronenhinterende einschliessende Umrahmung durch das Verschlussstück. Es wird also ein Reissen der Patronenhülse in dem bisher gefährdeten Bereich mit Sicherheit verhindert. Dennoch kann der Auszieher seine Funktion voll erfüllen, da er bei aus der Verriegelungsstellung verdrehter Lage in der neben der Stützfläche vorgesehenen Ausnehmung genügend Bewegungsspiel hat, um die erforderliche Schwenkbewegung auszuführen. Dabei ergibt sich keine Erhöhung des notwendigen Herstellungsaufwandes, da es ja nur darum geht, die Ausdrehung entsprechend zu formen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigen

Fig. 1 die wesentlichen Teile eines Gewehrverschlusses im Axialschnitt und
Fig. 2 im Querschnitt nach der Linie 11-11 der Fig. 1 bei verriegeltem Verschlussstück.

In einem mit dem nicht dargestellten Gewehrschaft verbundenen Gehäuse 1 ist von der einen Seite (von links gemäss Fig. 1) der Lauf 2 eingeschraubt und von der anderen Seite das Verschlussstück 3 eingeschoben. Das Verschlussstück 3 weist an seinem Vorderende Verriegelungswarzen 4 auf, und das Gehäuse ist mit diesen Warzen 4 entsprechenden Längsnuten 5 (Fig. 2) versehen. Beim Einschieben des Verschlussstückes 3 in das Gehäuse 1 durchlaufen die Warzen 4 die Nuten 5, die in eine Ausdrehung 6 münden, so dass das Verschlussstück zur Verriegelung verdreht werden kann, wenn die Warzen 4 die Nuten 5 durchlaufen und die Ausdrehung 6 erreicht haben. In der Zeichnung ist die verriegelte Stellung des Verschlussstückes 3 dargestellt.
Das Verschlussstück 3 ist mit einem federnd schwenkbaren Patronenauszieher 7 versehen, der zwischen zwei Verriegelungswarzen 4 liegt und in einer Auszieherkralle 7 endet. Die im Patronenlager des Laufes 2 liegende Patronenhülse 9 ragt über das Laufende etwas nach hinten vor und besitzt eine Ringrille 10, in die die Auszieherkralle 8 eingreifen kann.
Die Innenwand des Gehäuses 1 bildet im Bereich der Ausdrehung 6 eine Fläche 11 zur radialen Abstützung der Auszieherkralle 8 bei verriegeltem Verschlussstück 3. Aus Fig. 2 ist ersichtlich, dass neben der Stützfläche 11 eine das Verschwenken des Ausziehers ermöglichende Ausnehmung 12 angeordnet ist. Aus fertigungstechnischen Gründen entspricht die Ausnehmung 12 den Längsnuten 5 für die Verriegelungswarzen 4.

Claims

Gewehrverschluss mit einem Gehäuse (1) od.dgl., in dem von der einen Seite der Lauf (2) eingesetzt und von der anderen Seite das Verschlussstück (3) einschiebbar ist, wobei das Verschlussstück (3) an seinem Vorderende Verriegelungswarzen (4) trägt und das Gehäuse (1 ) den Verriegelungswarzen (4) entsprechende Nuten (5) aufweist, die in einer vom Laufende begrenzte, das Verdrehen des Verschlussstückes (3) ermöglichende Ausdrehung (6) münden, und wobei das Verschlussstück (3) mit einem zwischen zwei Verriegelungswarzen (4) liegenden, in einer Kralle (8) endenden, federnd schwenkbaren Patronenauszieher (7) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäuseinnenwand im Bereich der Ausdrehung (6) eine Fläche (11) zur radialen Abstützung der Auszieherkralle (8) bei verriegeltem Verschlussstück (3) bildet und in Umfangsrichtung neben dieser Stützfläche (11) eine das Verschwenken des Ausziehers (7) ermöglichende Ausnehmung (12) angeordnet ist.