EP0053801A1

EP0053801A1 - Verfahren zum Herstellen eines Dichtstreifens

Info

Publication number: EP0053801A1
Application number: EP81110113A
Authority: EP
Inventors: Frank Eggert; Günter Roth
Original assignee: Schlegel GmbH
Current assignee: Schlegel GmbH
Priority date: 1980-12-05
Filing date: 1981-12-03
Publication date: 1982-06-16
Also published as: DK537881A; EP0053801B1; DE3045897A1; DE3165283D1; FI813859L; NO814153L

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf einen Dichtstreifen mit einem weichen Dichtteil (12) und einem steifen Halteteil (5), die gebrauchsfest miteinander verbunden sind, wobei der Halteteil einen Fußteil (6) und ein einstückig damit verbundenes, den Dichtteil tragendes, im Querschnitt dünnes Halsstück (7) umfaßt. Die Verbindung zwischen Halteteil und Dichtteil erfolgt mittels eines dreischichtig aufgebauten Abschnitts des Halsteils, dessen beide dünne Oberflächenschichten einstückig mit dem Halteteil und über eine schubfeste Verbindung mit der mittleren Schicht verbunden sind, die ihrerseits Teil des Dichtteils ist. Dadurch ergibt sich ein Laminat, das trotz geringer Dicke hohe Biegesteifigkeit aufweist. Außerdem läßt sich die Verbindung unter Ausnutzung der Klemmwirkung der beiden äußeren Schichten auf die mittlere Schicht einfach herstellen.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Dichtstreifen mit einem weichen Dichtteil und einem steifen Halteteil, die gebrauchsfest miteinander verbunden sind, wobei der Halteteil einen Fußteil und ein einstückig damit verbundenes, den Dichtteil tragendes, im Querschnitt dünnes Halsstück umfaßt.
Insbesondere bei Fenster- und Türdichtungen werden Dichtstreifen der genannten Art benötigt; bei denen der Hals neben der vom Ende des Halses zurückgebogenen Lippe in einem engen Dichtspalt Platz finden und deshalb dünn sein muß. Trotzdem muß er ausreichend steif sein, um die Lippe sicher in der vorgesehenen Lage zu halten. Dies ist kein Problem bei bekannten Dichtstreifen, bei denen der Halteteil aus hart und der Dichtteil aus weich eingestelltem PVC bestehen und gemeinsam extrudiert sind, so daß sich ein ausreichend fester Schweißverbuhd zwischen dem Halteteil und dem Dichtteil bilden kann. Bei einer Dicke von 1-2 mm hat nämlich hart eingestelltes PVC im Halsteil ausreichende Steifigkeit. Der Halsteil kann auch dann noch mit ausreichender Dicke und Steifigkeit hergestellt werden, wenn er einseitig mit dem Dichtteil verklebt wird, beispielsweise mit einem zur Verbindng vorgesehenen Fortsatz einer Dichtlippe. Eine Klebung läßt sich jedoch nur dann wirtschaftlich durchführen, wenn sie so rasch abbindet oder belastbar wird, daß die zu verbindenden Teile nur kurz verpreßt und gehalten zu werden brauchen. Diese Bedingung läßt sich bei manchen Werkstoffpaarungen, beispielsweise PVC/Siliconkautschuk, nicht erfüllen. Man zieht deshalb formschlüssige Verbindungen vor, die aber wegen der erforderlichen Umfassung und wegen der im Hinblick auf die Steifigkeit erforderlichen Dicke der Umfassungsteile viel Platz brauchen, der aber im vorliegenden Fall wegen der gewünschten Dünnheit des Halsstücks nicht verfügbar ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Dichtungsstreifen der eingangs genannten Art zu schaffen, der unter Aufrechterhaltung der erforderlichen Halssteifigkeit unabhängig von der Werkstoffpaarung eine zuverlässige Verbindung zwischen Halsstück und Dichtteil ermöglicht.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß das Halsstück dreischichtig aus zwei äußeren, mit dem Fußteil einstückig verbundenen Schichten und einer mittleren, mit dem Dichtteil einstückig verbundenen Schicht aufgebaut ist, wobei die drei Schichten zumindest gegenüber quer zur Streifenlängsrichtung wirkenden Kräften schubfest miteinander verbunden sind. Die schubfeste Verbindung kann auf verschiedenste Weise geschaffen werden, beispielsweise durch Klebung, Vernähen, Nieten, punktweise Verschweißung oder Verklebung der äußeren Schichten durch Öffnungen der mittleren Schicht hindurch oder dergleichen. Die Verbindung braucht nur wesentlich geringeren Ansprüchen zu genügen, als wenn der Dichtteil einseitig offen aufliegend mit dem Halsstück verbunden sein müßte. Dies wirkt sich insbesondere dann aus, wenn die Teile miteinander verklebt werden, weil eine schubfeste Verbindung wesentlich leichter durch Klebung zu erzielen ist als eine schälfeste.
Die Erfindungshöhe beruht auf zwei Gesichtspunkten. Zum einen mußte der Durchschnittsfachmann Vorbehalte haben gegen den Schichtaufbau, welcher für jede der beiden äußeren Schichten eine Halbierung der Dicke gegenüber der normalen Halsdicke erzwingt, was zu einer Halbierung des gemeinsamen Biegewiderstands dieser Teile im Vergleich mit dem Biegewiderstand des ungeteilten Halsstücks führt, weil bekanntlich der Biegewiderstand (Widerstandsmoment) proportional dem Quadrat der Dicke der betrachteten Teile ist. Der Durchschnittsfachmann mußte also befürchten, daß er durch eine solche Formgebung die Steifigkeit des Halsstücks gefährlich vermindern würde. Um so überraschender ist es, daß die-Erfindung zum gegenteiligen Effekt führt. Durch die schubfeste Verbindung der drei Schichten ergibt sich nämlich ein Sandwich-Aufbau, dessen Biegewiderstand größer ist als der des ungeteilten Halsstücks.
Zum anderen ergeben sich durch die Erfindung überraschende Vereinfachungen im Herstellungsverfahren, weil die Umfassung der mittleren Schicht durch die beiden äußeren Schichten für eine vorläufige Fixierung der zu verbindenden Schichten genutzt werden kann. Dies erlaubt nicht nur die Verwendung langsam abbindender Kleber, sondern vereinfacht auch die anderen _Verbindungsverfahren, weil nicht die beiden zu verbindenden Teile einzeln und aufeinander abgestimmt geführt zu werden brauchen.
Es ist nicht notwendig, daß das gesamte Halsstück dreischichtig aufgebaut ist. Vielmehr genügt es in vielen Fällen, wenn lediglich ein dem Dichtteil benachbarter Abschnitt des Halsstücks erfindungsgemäß ausgeführt ist, während der fußnahe Abschnitt des Halsstücks einteilig herkömmlich gestaltet ist. Dies kann sogar besondere Vorteile haben, weil dann nämlich in dem fußnahen, ungeteilten Abschnitt des Halsstücks dieses dünner ist und somit für ein verdicktes Lippenende willkommenen Raum bietet.
Ein vorteilhaftes Verfahren zum Herstellen eines Dichtstreifens gemäß der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß der Dichtteil mit dem Halteteil unter Einschluß eines Klebmittels zusammengefügt wird, solange der Halteteil noch extrusionswarm ist. Dies Verfahren hat drei wesentliche Vorteile. Zum einen fördert die erhöhte Temperatur des Halteteils das Abbinden des Klebers und ggf. zuvor noch das Auftrocknen eines Haftvermittlers. Zweitens ergibt dies Verfahren ohne besondere Klemm-Mittel eine zusätzliche Klemmung der beiden äußeren Schichten des Halsstücks auf die eingeschlossene Schicht des Dichtteils, weil in den weiter innen liegenden, in Vergleich mit der Außenfläche wärmeren Querschnittsteilen während des Abkühlens Zugspannungen entstehen, die die beiden äußeren Schichten einwärts zu verformen trachten. Zum dritten ergibt sich eine höhere Klebefestigkeit an den frisch extrudierten Oberflächen.
Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert, die ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Darin zeigen:

Fig. 1 eine Querschnittsdarstellung eines Dichtstreifens für Fenster im Maßstab 10:1 und
Fig. 2 die Anordnung eines solchen Dichtstreifens in einem Fensterfalz.
Fig. 2 demonstriert den Anwendungsfall bei einem Fenster. Der Dichtungsstreifen 1, dessen Querschnittsgestalt in Fig. 1 detaillierter erscheint, ist mit seinem Fußteil in die Befestigungsnut 2 eines Rahmensteils 3 eingesetzt und wirkt mit seiner Lippe gegen den in Pfeilrichtung angeschlagenen Flügel 4. Damit der Dichtungsstreifen die vorgesehene Lage auch dann behält bzw. wieder gewinnt, wenn beispielsweise die Dichtungslippe einmal beim Öffnen des Flügels 4 an dessen Oberfläche haftet, muß das Halsstück beträchtliche Steifigkeit haben.

In Fig. 1 erkennt man den Halteteil 5, der aus dem Fußteil 6 und dem Halsteil 7 besteht, wobei der Halsteil sich aus zwei Abschnitten 8 und 9 zusammensetzt, von denen der fußnähere Abschnitt 8 einstückig ungeteilt ist, während der Abschnitt 9 sich gabelt in zwei Schichten 10 und 11, die im Fertigzustand mit Abstand zueinander parallel sind, im entspannten Zustand jedoch zueinander gebogen sein können. Die Schichten 10, 11 sind jeweils dünner als das Halsstück im Abschnitt 8, nämlich jeweils beispielsweise etwa 0,2 bis 0,6 mm. Der Halteteil besteht in seiner Gesamtheit beispielsweise aus Polyvinylchlorid, wobei die von links unten nach rechts oben schraffierten Teile hart eingestellt sind, während die von links oben nach rechts unten schraffierte Fußlippe weich sein kann.
Ferner erkennt man in Fig. 1 den Dichtteil 12 mit Lippe 13 und der zur Befestigung im Halsstück 7 bestimmten Schicht 14-. Der Dichttteil besteht beispielsweise aus weichem Siliconkautschuk. Die Schubfestigkeit zwischen der mittleren Schicht 14 und den beiden äußeren Schichten 10 und 11 im Befestigungsbereich wird vorzugsweise durch einen nicht dargestellten Kleber vermittelt. Die äußeren Schichten 10, 11 können innenseitig zwecks besserer Verbindung mit Rauhigkeit oder (wie dargestellt) mit Längszähnen versehen sein. Damit zusammenwirkende Längszähne können auch an einer oder weiteren Außenflächen der Schicht 14 vorgesehen sein.
Bei der Herstellung wird der vorgefertigte Dichtteil 12 bei der Herstellung des Halteteils 5 in diesen eingefügt, solange er noch extrusionswarm ist. Und zwar wird zunächst ggf. ein Haftvermittler auf die Innenseiten der gespreizten Schichten 10, 11 aufgetragen, kurz antrocknen gelassen, anschließend ein Kleber aufgetragen und die mittlere Schicht 14 des Dichtteils eingefügt. Sodann werden die Schichten 10, 11 zusammengedrückt, was in der im allgemeinen ohnehin vorhandenen Kalibriereinrichtung ohne zusätzlichen Aufwand geschehen kann, Einer langdauernden Zusammenpressung bedarf es selbst dann nicht, wenn der Kleber beträchtliche Abbindezeit benötigt, weil die Außenschichten 10, 11 eine gegeneinander wirkende Klemmung erzeugen, die auf folgender Erscheinung beruht. Die Schichten 10, 11 werden zusammengepreßt, solange sie noch hinreichend plastisch sind. Dabei kühlen sie so weit ab, daß sie anschließend die Klemmstellung selbsttätig beibehalten. Da jedoch in diesem Zeitpunkt die inneren Querschnittsteile wegen der von innen nach außen gerichteten Wärmeströmung sich noch auf einer höheren Temperatur als die äußeren befinden, ziehen sich die inneren Querschnittsteile im weiteren Verlauf .der Abkühlung stärker zusammen als die äußeren, so daß eine zusätzliche, die noch nicht abgebundene Klebung sichernde Spannung entsteht.

Claims

1. Dichtstreifen mit einem weichen Dichtteil und einem steifen Halteteil, die gebrauchsfest miteinander verbunden sind, wobei der Halteteil einen Fußteil und ein einstückig damit verbundenes, den Dichtteil tragendes, im Querschnitt dünnes Halsstück umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß das Halsstück dreischichtig aus zwei äußeren, mit dem Fußteil (6) einstückig verbundenen Schichten (10, 11) und einer mittleren, mit dem Dichtteil (12) einstückig verbundenen Schicht (14) aufgebaut ist, wobei die drei Schichten zumindest gegenüber quer zur Streifenlängsrichtung wirkenden Kräften schubfest miteinander verbunden sind.

2. Dichtstreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichten (10, 11, 14) miteinander verklebt sind.

3. Dichtstreifen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nur der dem Dichtteil (12) benachbarte Abschnitt (9) des Halsstücks (7) dreischichtig aufgebaut ist.

4. Verfahren zum Herstellen eines Dichtstreifens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtteil (12) mit dem Halteteil (5) unter Einschluß des Klebmittels zusammengefügt wird, solange letzterer noch extrusionswarm ist.