DET0009593MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 12. Juni 1954 Bekanntgiemacht am 13. September 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Zum Sterilisieren von Sterilisationsgut, insbesondere für ärztliche und klinische Zwecke, z. B.
zum Sterilisieren von Instrumenten, Wäsche oder Verbandstoffen, sind hauptsächlich zwei Arten von
Sterilisatoren bekannt, und zwar Sterilisatoren, die mit einem heißen gasförmigen Sterilisationsmittel, vorzugsweise heißer Luft, arbeiten und
demzufolge allgemein als Heißluftsterilisatoren bezeichnet werden, und Sterilisatoren, deren mit dem
ίο Sterilisationsgut in Berührung kommendes Sterilisationsmittel
aus Dampf besteht und die demzufolge Dampfsterilisatoren genannt werden. Im allgemeinen werden Iieißlufts.terilisatoren wegen
der höheren Arbeitstemperatur ihres gasförmigen Sterilisationsmittels zum Sterilisieren von Sterilisationsgut
aus hitzebeständigen Baustoffen, z. B. zum Sterilisieren von ärztlichen oder chirurgischen
Instrumenten verwendet, während Dampfsterilisatoren wegen der niedrigeren Behandlungstemperatur insbesondere zum Sterilisieren von
A¥äsche, Verbandstoffen od. dgl. zur Anwendung kommen.
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Was die Heißlufts.terilisatoren anbelangt, so wird nach dem Einbringen des Sterilisaiionsgutes
in den Apparat die Luft meist durch elektrische Heizkörper mit Temperaturregelung, in seltenen
Fällen auch durch Gasheizung mit Temperaturregelung auf die Sterilisiertemperatur gebracht
und diese Temperatur eine bestimmte Zeit auf das Sterilisiergut einwirken gelassen. Diese sogenannte
Sterilisierzeit besteht bei ruhender Luft und einer
ίο Temperatur von i8o bis 2oo° etwa ι bis 1V2 Stunden.
Um diese Sterilisierzeit abzukürzen, wurden in neuerer Zeit Heißluftsterilisatoren mit bewegter
Umluft gebaut, d. h., es befindet sich im Innern des Apparates ein Ventilator, welcher die Heißluft
zwangläufig im Apparat herumwirbelt. Durch die Umstellung der Heißluftsterilisatoren von ruhender
Luft auf bewegte Luft wurde es ermöglicht, die Sterilisierzeit auf 5 bis 10 Minuten herabzusetzen.
Dagegen war es bislang nicht möglich, die' sogenannte Anheizzeit bei Heißluftsterilisatoren,
die 30 bis 40 Minuten beträgt, auf einen tragbaren und der Praxis mit solchen Apparaten
angepaßten Wert, zweckmäßig auf 3 bis 5 Minuten herabzudrücken, wenn man nicht mit enorm hoher
Energiezufuhr pro Zeiteinheit arbeiten will.
Was die Dampfsterilisatoren anbelangt, so ist es bei diesen bekannt, die Anheizzeit durch Verwendung
von Dampfkesseln zu kürzen, die in Bereitschaftsstellung stehen und sofort Dampf an
den Sterilisator abgeben können. Allerdings muß bei diesen Dampfkesseln der jeweilig verbrauchte
Dampf wieder ersetzt werden, was eine sofortige Inanspruchnahme der vollen Energiezufuhr notwendig
macht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aufgezeigten Nachteile zu beseitigen und den
Wärmehaushalt von Heißluft- oder Dampfsterilisatoren erheblich zu verbessern. Insbesondere liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei Heißluftsterilisatoren die Anheizzeit auf die kurze Zeitspanne
von 3 bis 5 Minuten herabzusetzen und bei Dampfsterilisatoren eine solche kurze Anheizzeit
ohne Verwendung von großräumigen und daher teuren Dampferzeugern sicherzustellen. Erfindungsgemäß
wird dies dadurch erreicht, daß Wärme in einem zweckmäßig elektrisch aufheizbaren Wärmespeicher
aufgespeichert und bei Bedarf an Sterilisation auf einen im Kreislauf bewegten gasförmigen
Wärmeträger, vorzugsweise Luft, übertragen wird, welcher entweder als Sterilisationsmittel in einem Heißgassterilisator auf das
Sterilisationsgut unmittelbar oder auf einen verdampfbaren Wärmeträger einwirkt, der als
Sterilisationsmittel in einem Dampfsterilisator dient. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird
es ermöglicht, einen Teil der im Wärmespeicher aufgespeicherten Wärme mit Hilfe des im Kreislauf
zirkulierenden gasförmigen Wärmeträgers auf das zu sterilisierende Gut entweder unmittelbar
oder über dem verdampfbaren Wärmeträger mittelbar zu übertragen und damit sowohl im
Falle der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Heißgassterilisation als auch in der
Anwendung zur DampfsterilisatioH das praktisch fast augenblickliche Einsetzen des Sterilisation's'-Vorganges
zu gewährleisten.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht aber auch, insbesondere ■ in, seiner Anwendung für
Heißgassterilisation, eine rasche. Abkühlung des Sterilisiergutes, so daß letzteres bald nach Beendigung
der Sterilisation aus dem Sterilisierraum entnommen werden kann. Bekannt Sind 1.für .die
Abkühlung des Sterilisationsgutes zwei Möglichkeiten. Die eine Möglichkeit besteht darin, daß
man die Heizung abschaltet und den Umluftventilator weiterlaufen läßt, so daß der ganze
Sterilisierapparat allmählich abkühlen kann. Die auf diese Weise erzielte Abkühlung von z. B. 2000
Behandlungstemperatur auf Handwärme beansprucht aber die Zeit von 30 bis 40 Minuten. Die
zweite Möglichkeit einer Abkühlung des Sterilisationsgutes besteht darin, daß man den Umluftventilator
mit Hilfe geeigneter Klappen so umschaltet, daß er Frischluft durch den Apparat
saugt. Die Frischluft wird über ein Bakterienfilter ■ angesaugt und kühlt verhältnismäßig rasch das
Sterilisationsgut ab. Diese Art der Kühlung hat aber den Nachteil, daß bei einem Fehler in der
Funktion des Filters unsterile Luft angesaugt und mit dem sterilisierten Gut in Berührung gebracht
wird, wodurch die Gefahr einer Reinfektion besteht. Diese Nachteile lassen sich beim erfindungsgemäßen
Verfahren auf einfache und betriebssichere Weise dadurch beseitigen, daß nach Beendigung der Sterilisation der weiter im Kreislauf
bewegte gasförmige Wärmeträger vom Wärmespeicher abgeschaltet und gekühlt wird.
Das Sterilisationsverfahren gemäß der Erfindung ergibt unter anderem auch den Vorteil, daß
ein überaus günstiger Wärmehaushalt erhalten wird. Dieser Vorteil ist in erster Linie auf die
Aufspeicherung der Wärme in einem zweckmäßig elektrisch aufheizbaren Wärmespeicher zurückzuführen;
denn als Wärmespeicher wird ein solcher verstanden, dem Energie in kleineren Werten auf
längere Zeit zugeführt wird und aus dem dann nach Bedarf größere Energiemengen kurzzeitig
abgenommen werden können. Demzufolge kann der Wärmespeicher . gegebenenfalls auch mit
billigem Nachtstrom aufgeheizt werden. Auch kann durch entsprechende Bemessungen der
Speichermasse, der für die Aufnahme und Abgabe der AVärme maßgebenden Flächen sowie der Strömungsgeschwindigkeit
des umlaufenden gasförmi1 gen Wärmeträgers die Speicherung den bei einer
Sterilisationsanlage vorherrschenden Betriebsverhältnissen schon beim Bau der Anlage weitgehend
angepaßt werden. Jedenfalls ermöglicht die Zuleitung kleiner Energiemengen zum Wärmespeicher
den Anschluß desselben an ein gewöhnlich bereits vorhandenes Leitungsnetz und macht teure
Installationen überflüssig und vermeidet die nur kurzzeitige stoßweise Belastung des Energienetzes.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Sterilisierverfahrens besteht auch darin, daß dasselbe
zu seiner Durchführung nur einfacher
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Apparaturen bedarf. Gemäß der Erfindung ist der Apparat zur Durchführung des Verfahrens im
Wesen dadurch gekennzeichnet, daß er einen zweckmäßig auf elektrischem Wege aufheizbaren
Wärmespeicher besitzt, der in ein Kreislaufsystem für einen gasförmigen Wärmeträger, zweckmäßig
Luft, eingeschaltet ist, das neben der bekannten Fördereinrichtung zur Herbeiführung der Umlaufbewegung
dieses Wärmeträgers einen durch diesen
ίο Wärmeträger beaufschlagten Sterilisationsraum
oder/und einen Dampferzeuger aufweist, der mit einem Dampfsterilisator in Verbindung steht. Der
Apparat zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann also entweder als Heißgassterilisator
oder als Dampfsterilisator oder auch kombiniert als Heißgas- und Dampfsterilisator
gebaut sein. Bei gleichzeitiger Anwesenheit eines Heißgassterilisationsraumes und eines Dampferzeugers
im Kreislauf des gasförmigen Wärmeträgers sind zweckmäßig diese Wärmeverbrauchstellen
einzeln für sich mit Bezug zum Wärmespeicher ein- und abschaltbar.
Wie bereits an früherer Stelle ausgeführt ist, läßt sich beim erfindungsgemäßen Sterilisationsverfahren
auf einfache Weise eine rasche Kühlung des Sterilisationsgutes nach durchgeführter Sterilisation
erreichen, indem nach Beendigung der Sterilisation der weiter im Kreislauf bewegte
gasförmige Wärmeträger vom Wärmespeicher abgeschaltet und gekühlt wird. Zur Durchführung
dieser Kühlung ist zweckmäßig eine Einrichtung vorgesehen, bei welcher das Kreislaufsystem für
den gasförmigen Wärmeträger eine in Parallelschaltung zum Wärmespeicher liegende Kühleinrichtung,
z. B. ein Kühlregister, aufweist und der Wärmespeicher sowie die Kühleinrichtung
wechselweise mit Bezug zum Kreislaufsystem ein- und absclialtbar sind. Der Sterilisationsapparat
ist zweckmäßig gasdicht ausgebildet; zu diesem Zwecke ist das Kreislaufsystem für den gasförmigen
Wärmeträger durch die Entnahmetür des im Kreislaufsystem eingegliederten Sterilisationsraumes
nach außen hin gasdicht abschließbar und mit einer Druckausgleichsvorrichtung verbunden,
deren vom Kreislaufsystem abgewendete Seite unter dem Einfluß der Außenluft steht. Die
Druckausgleichseinrichtung kann aus einem zweckmäßig in der Entnahmetür des Sterilisationsraumes angeordneten Atmungsfilter bestehen. Das
Atmungsfilter ist zweckmäßig als Entkeimungsfilter ausgebildet. Durch den gasdichten Abschluß
des Sterilisationsraumes und durch die Vorsehung der Druckausgleichseinrichtung wird das sterilisierte
Gut auch während der Abkühlungsperiode steril erhalten, da durch den Atmungsfilter nur
eine geringe Luftzirkulation im Ausmaße der jeweiligen Druckunterschiede zwischen Sterilisierraum
und Außenluft, keineswegs aber eine Lufterneuerung stattfindet.
Was den Wärmespeicher anbelangt, so ist derselbe vorteilhaft als Durchflußerhitzer für den
gasförmigen Wärmeträger ausgebildet. Der Wärmespeicher weist zweckmäßig eine durch
elektrische Heizelemente aufheizbare Speichermasse z. B. aus Magnesit und mindestens einen mit
dieser Masse in Berührungsschluß stehenden, zweckmäßig die Speichermasse durchsetzenden
Durchströmkanal auf, der mit zum Sterilisationsraum des Heißgassterilisators oder/und zum
Dampferzeuger des Dampfsterilisators führenden Zu- und Abströmleitungen für den gasförmigen
Wärmeträger in Verbindung steht.
Der Dampferzeuger ist vorteilhaft als Heizrohroder Flüssigkeitsrohrkessel mit von gasförmigem
Wärmeträger durchflossenen Heizrohren oder von diesem Wärmeträger umspülten Flüssigkeitsrohren
ausgebildet.
In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele von Sterilisationsapparaten gemäß der Erfindung
in schematisch gehaltenen Schnitten dargestellt.
Abb. ι zeigt ein Beispiel des Sterilisationsapparates in der Ausführung als Heißgassterilisator;
Abb. 2 zeigt ein Beispiel des Sterilisationsapparates in der Ausführung als Dampfsterilisator;
Abb. 3 veranschaulicht ein Beispiel des Sterilisationsapparates
als kombinierter Heißgas- und Dampfsterilisator.
In Abb. ι ist mit 1 der Sterilisationsraum bzw.
die Sterilisierkammer bezeichnet, die durch eine Tür 2 eröffnet und geschlossen werden kann. Mit
Hilfe einer Dichtung 3 wird ein gasdichter Abschluß erzielt. Hinter der Sterilisierkammer 1 befindet
sich ein Wärmespeicher, der allgemein mit 5 bezeichnet ist. Der Wärmespeicher ist bei dem
gezeichneten Ausführungsbeispiel elektrisch aufheizbar und weist eine mit elektrischen Heizelementen
6 in Verbindung stehende Speichermasse 7 auf, die aus einem für Wärmespeicherung
geeigneten hitzebeständigen Baustoff, z. B. aus Magnesit, hergestellt ist. Durch den Speicherkörper 7
verläuft mindestens ein Kanal 8, der z. B. von einem Rippenrohr gebildet sein kann, das oben
und unten durch Zu- und Abströmleitungen bzw. Kanäle 9, 10 mit dem Sterilisationsraum 1 in Verbindung
steht. Die Kanäle 8, 10, 9 samt der Sterilisationskammer ι bilden ein Kreislaufsystem für
einen gasförmigen Wärmeträger, zweckmäßig Luft, die durch eine Fördereinrichtung, z. B. einen
Ventilator 12, in dem erwähnten Kreislauf bewegt wird. Zum Antrieb des Ventilators 12 dient ein
Motor 13. Der Wärmespeicher 5 ist von einer Wärmeisolation 14 umgeben.
Das erwähnte Kreislaufsystem für den gasförmigen Wärmeträger weist eine in Parallelschaltung
zum Wärmespeicher 5 liegende Kühleinrichtung 16 auf; dieselbe befindet sich zwischen
dem Sterilisationsraum 1 und dem Wärmespeicher und besteht bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel aus einem Kühlregister, das in einem
unten bei 17 mit dem Sterilisationsraum 1 und oben bei 18 mit dem Kanal 9 in Verbindung
stehenden Schacht 19 angeordnet ist. An der
Mündungsstelle des Schachtes 18 in dem Kanal 9 befindet sich eine Klappe 20, die in der dargestellten
Stellung den Wärmespeicher 5 vom
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Kreislauf des gasförmigen Wärmeträgers abgeschaltet, die Kühleinrichtung 16 dagegen in den
Kreislauf eingeschaltet hat. Umgekehrt wird in der anderen Klappenstellung der Wärmespeicher
eingeschaltet. Mit der Klappe 20 ist eine im Kanal 10 vorgesehene Klappe 21 auf Bewegung verbunden,
die bei abgeschaltetem Wärmespeicher den Durchfluß durch diesen Kanal sperrt. Die Klappen
20, 21 werden durch einen Elektromagnet 22 gesteuert. Mit 23 ist 'ein dem Wärmespeicher.5
zugeordneter Temperaturregler' und mit 24 ein Temperaturregler zum Steuern der. Temperatur
im Sterilisationsraum 1 bezeichnet. Sämtliche elektrische Schalt- und Regelorgane sind in einer
Wanne 25 untergebracht, die sich im oberen Teil des Apparates befindet. Diese Wanne ist über
einen Deckel 26 zugänglich. Der Apparat besitzt einen Wärmeschutzmantel 27 und ruht auf einem
Gestell 28.
Die Wirkungsweise des beschriebenen Heißgassterilisators ist die folgende: Nach Einbringen des
zu sterilisierenden Gutes in die Sterilisationskammer ι und gasdichtem Schließen der Tür 2
wird durch einen Schalter 11 der Ventilator 12 eingeschaltet. Ferner wird die elektromagnetische
Klappensteuerung 22 auf Heizung geschaltet, in welcher Schaltstellung die Kühleinrichtung 19 vom
Kreislauf des durch den Ventilator 12 bewegten . gasförmigen Wärmeträgers im wesentlichen ab-
und der Wärmespeicher S zugeschaltet ist, so daß der im Kreislauf 1, 10, 8, 9 umlaufende Wärmeträger
(Luft) die im Speicher 5 gespeicherte Wärme aufnimmt und auf das Sterilisiergut im
Sterilisationsraum 1 überträgt. Die Klappe 20 ist so ausgebildet, daß während dieser Zeit auch ein
Teil des Heißluftstromes das Kühlregister 19 bestreicht und dessen Oberfläche mitsterilisiert. Der
Wärmespeicher 5 ist normalerweise dauernd eingeschaltet und wird mit Hilfe der Heizung 6 und
des Temperaturreglers 23 auf der Bereitschaftstemperatur gehalten. Ist die Sterilisiertemperatur
erreicht, so gibt der Temperaturregler 24 einen Impuls auf den Elektromagnet 22 ab; dadurch
wird die Klappe 20 umgeschaltet und der Wärmespeicher 5 vom Sterilisationsraum 1 nahezu ganz
abgeschaltet. Der im Kreislauf sich bewegende gasförmige Wärmeträger durchströmt nunmehr die
Kühleinrichtung 16, welche vorläufig aber.noch nicht mit Kühlmittel beschickt ist, so daß der
Schacht 19 nur als ungeheizter Umgehungsweg wirkt. Durch dieses wahlweise Lenken des gasförmigen
Wärmeträgers über den Wärmespeicher 5 bzw. über den Umgehungsschacht 19 wird die
Temperatur in der Sterilisationskammer konstant gehalten. Nach Beendigung desSterilisiervorganges
wird die Klappe 20 endgültig auf Abschaltung des Wärmespeichers gestellt, die Kühleinrichtung mit
Kühlmittel beschickt und der gasförmige Wärmeträger über ■ die Kühleinrichtung in den Sterilisationsraum
1 gelenkt.
Während des Aufheizens bzw. des Abkühlens. des Apparates ermöglicht eine Druckausgleichseinrichtung 29, den Druckausgleich zwischen dem
gasdicht abgeschlossenen Sterilisationsraum 1 und der Außenluft. Diese Druckausgleichseinrichtung
besteht bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel aus einem in der Entnahmetür vorgesehenen
Atmungsfilter, welches zweckmäßig als .Entkeimungsfilter ausgebildet ist..
Bei dem soeben beschriebenen Ausführungsbeispiel eines Sterilisierapparates gemäß Abb. 1
wird somit die Wärme in einem elektrisch aufgeheizten Wärmespeicher aufgespeichert und bei
Bedarf an Sterilisation auf einem im Kreislauf bewegten gasförmigen Wärmeträger übertragen,
der als Sterilisationsmittel in einem Heißgassterilisator auf das Sterilisationsgut unmittelbar
einwirkt. Dabei wird nach Beendigung der Sterilisation der weiter im Kreislauf bewegte gasförmige
Wärmeträger gekühlt. Der gasförmige Wärmeträger besteht bei der beschriebenen Ausführung
aus Luft, kann jedoch auch aus einem geeigneten Gas bestehen.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Abb.: 2 ist wieder ein elektrisch aufheizbarer Wärmespeicher S,
bestehend aus elektrischen Heizelementen 6, der Speichermasse 7 und dem diese Masse durchsetzenden
Kanal 8 in Form eines Rippenrohres vorgesehen. Der Kanal 8 liegt in einem Kreislaufsystem
für einen durch eine Fördereinrichtung, z. B. einen Ventilator 12', in Umlauf versetzten
gasförmigen Wärmeträger, welches Kreislaufsystem von den an den Kanal 8 sich anschließenden
Zu- und Abströmleitungen bzw. Kanäleng', 10'
und den Heizrohren 31 eines Dampferzeugers 32 gebildet wird. Der Dampferzeuger 32 dient zum
Verdampfen eines verdampfbaren Wärmeträgers, dessen Dampf als Sterilisationsmittel in einem
Dampfsterilisator 33 zur Wirkung kommt. Als Beispiel für einen Dampfsterilisator' wurde ein
solcher gewählt, bei welchem ein zwangläufiger. Dampf verlauf und damit eki einwandfreier Ablauf
des Sterilisationsvorganges gewährleistet ist. Für diese besondere Ausbildung des Dampfsterilisators
wird jedoch im vorliegenden Rahmen Patentschutz nicht beansprucht. Die vom Dampferzeuger 32
kommende Zuströmleitung 36 führt in einen Dampf raum 34, der über eine Verbindungsleitung
37 und ein Reduzier- oder Drosselventil 38 mit dem zur anderen Seite der Zwischenwand 35
liegenden Sterilisationsraum 33 verbunden ist. 39, 40 sind die den Räumen 34, 33 zugeordneten
Manometer, 45 die bei geöffnetem Deckel 42 in den Sterilisationsraum ein- und ausbringbaren
Aufnahmebehälter für das Sterilisatiorisgut, die mit perforiertem Boden 46 und Deckel 47 sowie
mit Handhabe 48 ausgestattet, sind.
Jeder Aufnahmebehälter 45 weist ein Abströmrohr 51 mit Filter 52 auf, das durch einen im.
Dampf raum 34 liegenden Kupplungsschlauch 53 mit einem Abströmrohr 55 lösbar verbunden ist,
welches ein Thermometer 56 und ein Absperrventil 57.besitzt. 58 ist eine kleine Dampffangkammer
mit einem Melderohr 59. .
Die Abströmventile 57 sind miteinander und mit einem in der Dampfzuleitung 36 vorgesehenen
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Absperrventil 62 durch ein Gestänge 64 derart verbunden, daß die Ventile 57 einerseits und das
Absperrventil 62 andererseits gegensinnige Betätigungen erfahren.
Soll dampfdurchlässiges Sterilisationsgut, z. B. Wäsche, Verbandstoffe od. dgl., sterilisiert werden,
so wird bei geöffneten Drosselklappen 20', 21' der Motor 13' des Ventilators 12' eingeschaltet und
damit das gasförmige Wärmeübertragungsmittel,
xo z.B. Luft, in dem Kreislaufsystems, 10', 31, 9'
in Umlauf versetzt. Hierbei wird ein Teil der Wärme, welche im Wärmespeicher 5 aufgespeichert
ist, auf das Heizrohrsystem 31 übertragen und der flüssige Wärmeträger, z. B. Wasser, im Kessel 32
rasch in Dampfform umgesetzt, welcher Dampf als Sterilisationsdampf im Sterilisationsraum 33
auf das mittels der Behälter 45 eingebrachte Sterilisationsgut zur Wirkung kommt. Der Dampf
strömt über 36, 62, 34, 37,- 38 unter Entwässerung
ao durch die Prallfläche 65 in den Sterilisationsraum
33 ein, über 52, 51, 55, 57 ab und wird in einer Kondensvorrichtung niedergeschlagen. Das im
Sterilisationsraum 33 bzw. Dampfraum 34 allfällig anfallende Kondenswasser wird über auto-
matische Kondenswasserableitungen 66 ebenfalls in den Ablauf 67 geleitet.
Der Dampferzeuger 32 ist zweckmäßig als Durchlauferhitzer ausgebildet, dem durch eine
Speiseleitung 70 der verdampfbare Wärmeträger,
z. B. Wasser, zuströmt und im Gegenstrom zum gasförmigen, durch die Heizrohre sich bewegenden
Wärmeträger geführt wird. Natürlich kann der Dampferzeuger statt als Heizrohrkessel auch als
Flüssigkeitsrohrkessel ausgebildet sein, in dem die Flüssigkeit durch Rohre hindurchgeleitet wird, die
vom gasförmigen Wärmeträger umspült sind, der bei seinem Umlauf im Wärmespeicher aufgeheizt wurde.
Der Wärmespeicher wird mittels des Temperaturreglers 23 durch die Heizung auf Bereit-Schaftstemperatur
gehalten. Die Temperatur der dampfbildenden Kesselfüllung kann mittels des Temperaturreglers 71 auf Verdampfungsbereitschaft
gehalten werden. Die Beheizung des Dampfkessels kann mittels eines mit dem Dampfraum in
Verbindung stehenden Druckreglers 72 geregelt werden. Der Dampfdruck im Kessel wird durch
ein Manometer 73 angezeigt.
Das mit dem Sterilisationsapparat gemäß der Abb. 2 zur Durchführung gelangende Sterilisationsverfahren
besteht somit im Wesen darin, daß die Wärme in einem zweckmäßig elektrisch aufheizbaren Wärmespeicher aufgespeichert und
bei Bedarf an Sterilisation auf einen im Kreislauf
. bewegten gasförmigen Wärmeträger übertragen wird, welcher auf einen verdampfbaren Wärmeträger
einwirkt, der als Sterilisationsmittel in einem Dampfsterilisator zur Wirkung kommt.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Abb. 3 sind ein Heißgassterilisator gemäß Abb. 1 und ein
Dampfsterilisator gemäß Abb. 2 in solcher Weise vereinigt, daß ein beiden Sterilisatoren gemeinsamer
Wärmespeicher 5 wahlweise als Wärmequelle für den einen oder für den anderen Sterilisator
oder für beide Sterilisatoren gemeinsam zur Anwendung kommt. Die Ausbildung des als Heißgassterilisator
wirkenden Apparateteiles ist die gleiche wie die des Sterilisators gemäß Abb. 1,
und es sind die gleichen Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Ebenso ist die Ausbildung
des als Dampfsterilisator wirkenden Apparateteiles die gleiche wie die des Dampfsterilisators
gemäß Abb. 2, und es sind auch hier die gleichen Teile mit den gleichen Bezugszeichen
bezeichnet. Durch Einstellung der Klappen 20, 21 bzw. 20', 21' hat man es in der Hand, wahlweise
den einen oder anderen Sterilisatorteil oder beide S.terilisatorteile in das Umlaufsystem des durch
den Wärmespeicher aufheizbaren gasförmigen Wärmeträgers einzuschalten und damit die eingangs
angeführten Vorteile des Wärmespeichers bei der Heißgassterilisation oder Dampfsterilisation
oder bei beiden Sterilisationsarten nutzbar zu machen.
Als gasförmiger Wärmeträger eignet sich in allen Fällen insbesondere Luft.
Claims (14)
1. Verfahren zum Sterilisieren von Sterilisationsgut,
insbesondere für ärztliche oder klinische Zwecke, dadurch gekennzeichnet, daß
Wärme in einem zweckmäßig elektrisch aufheizbaren Wärmespeicher aufgespeichert und
bei Bedarf an Sterilisation auf einen im Kreislauf bewegten gasförmigen Wärmeträger, vorzugsweise
Luft, übertragen wird, welcher entweder als Sterilisationsmittel in einem Heißgassterilisator
auf das Sterilisationsgut unmittelbar oder auf einen verdampfbaren Wärmeträger einwirkt, der als Sterilisationsmittel in einem Dampfsterilisator dient.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß nach Beendigung der Sterilisation der weiter im Kreislauf bewegte gasförmige
Wärmeträger gekühlt wird.
3. Apparat zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß er einen zweckmäßig auf elektrischem Wege aufheizbaren Wärmespeicher
besitzt, der in ein Kreislaufsystem für einen gasförmigen Wärmeträger, zweckmäßig Luft,
eingeschaltet ist, das neben der bekannten Fördereinrichtung zur Herbeiführung der Umlaufbewegung
dieses Wärmeträgers einen durch diesen Wärmeträger beaufschlagten Sterilisationsraum
oder/und einen Dampferzeuger aufweist, der mit einem Dampfsterilisator in Verbindung steht.
4. Apparat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei gleichzeitiger Anwesenheit
von Sterilisationsraum und Dampferzeuger diese Wärmeverbrauchsstellen einzeln für sich
mit Bezug zum Wärmespeicher ein- und abschaltbar sind.
5. Apparat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kreislaufsystem für den gasförmigen
Wärmeträger einen in Parallel-
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schaltung zum Wärmespeicher liegenden Umgehungsweg aufweist und der Wärmespeicher
sowie der Umgehungsweg mit Bezug zum Kreislaufsystem ein- und abschaltbar sind.
6. Apparat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kreislaufsystem für den gasförmigen
Wärmeträger eine in Parallelschaltung zum Wärmespeicher liegende Kühleinrichtung,
z. B. Kühlregister, aufweist und der Wärmespeicher sowie die Kühleinrichtung wechselweise mit Bezug zum Kreislaufsystem
ein- und abschaltbar sind.
7. Apparat nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühleinrichtung
im Umgehungsweg angeordnet ist.
8. Apparat nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmespeicher
als Durchflußerhitzer für den gasförmigen Wärmeträger ausgebildet ist.
9. Apparat nach den Ansprüchen 3 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmespeicher
eine durch elektrische Heizelemente aufheizbare Speichennasse, z. B. aus Magnesit, und mindestens
einen mit dieser Masse in Berührungs-Schluß stehenden, zweckmäßig die Speichermasse
durchsetzenden Durchströmkanal aufweist, der mit zum Sterilisationsraum des Heißgassterilisators
oder/und zum Dampferzeuger des Dampfsterilisators führenden Zu- und Abstromleitungen
für den gasförmigen Wärmeträger in Verbindung steht.
10. Apparat nach Anspruch 3 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampferzeuger als
Heizrohr- oder Flüssigkeitsrohrkessel mit vom gasförmigen Wärmeträger durchflossenen Heizrohren
oder von diesem Wärmeträger umspülten Flüssigkeitsrohren ausgebildet ist.
11. Apparat nach Anspruch 3 und einem der
Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Kreislaufsystem für den gasförmigen
Wärmeträger durch die Entnahmetür des im Kreislaufsystem eingegliederten Sterilisationsraumes nach außen hin gasdicht abschließbar
ist und mit einer Druckausgleichseinrichtung verbunden ist, deren vom Kreislaufsystem abgewendete
Seite unter dem Einfluß der Außenluft steht.
12. Apparat nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckausgleichseinrichtung aus einem in der Entnahmetür des Sterilisationsraumes
angeordneten, als Entkeimungsfilter ausgebildeten Atmungsfilter besteht.
13. Apparat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der dem Heißgassterilisator und dem Dampfsterilisator gemeinsame Wärmespeicher
zwischen diesen beiden Sterilisatoren angeordnet ist.
14. Apparat nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Umgehungsweg bzw.
die Kühleinrichtung zwischen dem Wärmespeicher und dem Sterilisationsraum, des Heißgassterilisators
angeordnet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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