DEST008461MA - - Google Patents
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Description
Bundesrepublik: Deutschland
Tag der Anmeldung: 16. Juli 1954 Bekaimitgeniiaclit am 25. Oktober 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Es ist bekannt, Pulvergeniiische, die verschiedene
Bestandteile· mit unterschiedlicher Dielektrizitätskonstante enthalten, mittelis eines elektrischen1
Feldes im die verschiedenen Bestandteile z/a zerlegen.
Wenn: nämlich die Teilchen in eine Flüssigkeit
eingebracht werden, in der ein uinregelmäßiges
elektrisches Feld hergestellt1 wird, so wandern die Teilchen, deren Dielektrizitätskonstante höher
als die der Flüssigkeit ist, 'bekanntlich iln die Gebiete
des Feldes mit großer Feldstärke; die Teilchen, deren Dielektriziitätskonstanrtie kleiner ist als
die der Flüssigkeit, in die Gebiete mit geringer Feldstärke. Stehen sich .beispielsweise zwei' Elektroden
in Spitzen form mit verschiedenem Potential gegenüber, so wandlern d!ie Teilchen, deren Dielektrizitätskonstante
höher als die der Flüssigkeit ist, zu den Blektrodenspitzen, während d»ie Teilchen,·
deren Dielektrizitätskonstante niedriger ist, nicht dorthin gelangen bzw. z:u Boden fallen. Dieses
Verfahren erlaubt, immer nur die Trennung von zwei verschiedenen Substanzen und1 muß mehrere
Male mit verschiedenen Flüssigkeiten wiederholt werden, wenn das Pulver aus mehr als zwei
Stoffen besteht. Hierzu ist. es nötig, Flüssigkeiten
von den erforderlichen verschiedenen Dielektrizitätskonstanten
zu besitzen. Das Verfahren ist unbrauchbar, wenn, zwei Stoffe mit verschiedener Dielektrizitätskonstante
getrennt werden sollen, für die es eine geeignete Flüssigkeit, deren Dielektrizitätskonstante
zwischen derjenigen beider Stoffe liegt, nicht gibt.
Das Verfahren nach der Ernndkwig beseitigt die
genannten Schwierigkeiten, indem die Elektroden einen senkrecht stehenden Zyliinderkondemsator
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bilden, dessen Medium eine Flüssigkeit ist, deren Dielektrizitätskonstante niedriger ist als die
Dielektrizitätskonstanten der Bestandteile des Trenngutes, und daß letzteres innerhalb einer
; /waagerechten Ringfläche . aufgegeben wird, deren;
äußerer Durchmesser angenähert dean der Außenelektrode
entspricht. (Die Flüssigkeit wird so gewählt, daß ihre Dielektrizitätskonstante kleiner ist
als die Dielektrizitätskonstante jedes der beiden
ίο Bestandteile, Beide Stoffe werden also in die Gebiete
mit hoher Feldstärke gedrängt.) Die Feldstärke ist radial gerichtet und nimmt vom äußeren
Zylindermantel· zum inneren Zylindermantel bin zu. Teilchen, die in,die Flüssigkeit eingebracht werden,
erfahren also, wenn ihre "Dielektrizitätskonstante
höher als die der' Flüssigkeit1 ist,, eine,Ablenkung
nach der Iimnenelektrode zu, die neben der Schwerkraft wirksam ist, so daß sie in einer gekrümmten
Bahn von der Eintrittsstelle in die Flüssigkeit aus zur inneren Elektrode wandern. Die :Kraftw:irkting;
v in radialer Richtung, mit der sie dorthin getrieben
werden, hängt von der Dielektrizitätskonstante '· des Teilchens ab, ist also bei Stoffen mit' ,/unterschiedlicher Dielektrizitätskonstante ebenfalls ver-
schieden. Diese Kraftwirkung ist für kugelförmige, genügend kleine Teilchen, die -also 'das
Feld in ihrer Umgebung nicht merklich verändern, aus den bekannten . Gleichungen für. eine
dieelektrische Kugel in einem gleichförmigen! Feld
leicht abzuleiten. Bekanntlich (vgl·. P öht, »Elektrizitätslehre«)
ist die Feldstärke in einer dielektrischen Kugel mit der Dielektrizitätskonstante ε2
im einem gleichförmigen Feld mit der ursprünglichen Feldstärke Q0 und der Dielektrizitätskön-,
stante S1 sowie der Konstante K1:
Hier ergibt sich als wirksame Kraft in ,einem
ungleichförmigen Feld für Kugeln gleicher Größe mit einer Konstante K2:
(So)2
2 + 2 S1
Für den Zylinderkondensator wird die Feldstärke
5L mit einer Konstante K„
Es ergibt sich für die Kraft
stante Ki : '; ■
stante Ki : '; ■
ßl
JV ,
mit einer Kon
2S1
,-■'■ Diese Kraft wirkt also in radialer Richtung in
einer Ebene senkreciht zur Zylinderachse und ist
für Teilchen, deren: Dielektrizitätskonstante größer als diejenige der Flüssigkeit ist, von außen nach
innen gerichtet. , ■■ '■■ ■■ ■■"■■■'
Die Bährigleichung, für ,ein eingebrachtes TeSlV":'..
chen ergibt sich, indem in der Fallrichtung eine unveränderliche Kraft und in der dazu senkrechten
Ebene die angegebene 'radial gerichtete Kraft gemeinsam auf das Teilchen-.wirken.
Für die Bewegung in .der Fatlrichtung gilt die
bekannte Differentialgleichung:
■ = b.
dt2
worin y den Weg, t die Zeit und b die Besehleunigung
bedeutet. Für die Bewegung in der waagerechten Richtung zur Zylinderachse hin gilt die
Gleichung": .'"; ■"'"'"■ '. [
worin.'"r''den1 Radius an der Stellte bedeutet, an der
sich dasüeine Teilchen '.-befindet, und k eine Konr
stante! Die B;ahngleichurig ergibt sich aus der
.^usammensetzuog beider Bewegungen nach einem
einfachen Überlagerungsgesetz. Es ergilbt sich für die Bewegung in der Fallrichtung:
y ~Οχ
und für.die Bewegung in der waagerechten Richtung zur Achse hin:
r = C2 ]/i,
"worin C1 und c2 Konstanten bedeuten. Die Bahnr
gleichung für das Teilchen selbst ergibt sich durch. ,Eliminieriung von :i 'au ;'-.'{
Wenn nun zwei Teilchen mitiden;'verschiedenen
, DieJtektTizitätsikonstainten ε2 und ε3 an der äußeren
Elektrode (Radius ra) in die Flüssigkeit einrgebracht
werden, so sind die Höhen, in denen sie
an die Achse gelangen, verschieden um einen Betrag
y2 —y3, der sich aus den Bahnglcidhungen für
die ' beiden Teilchen errechnet (Indiex 2 für Teilchen
mit der größeren Dielektrizitätskonstante ε2
und Index 3 für Teilchen mit der kleineren Dielekrrizitatskonstarite
ε3). . ' :
1 Die Teilchen mit der kleineren Dielektrizitätskonstante
ε3 gelangen,. wenn sie an gleicher Stelle
mit den Teilchen der Dielektrizitätskonstaote. ε2
eingebracht■ werden, wegen der kleineren Kräfte in radialer Richtung an einer tieferen Stelle an die
innere Elektrode als diejenigen mit der größeren Dielektrizitätskonstante ε2. Wenn ein Teilchen mit
der kleineren Dielektrizitätskonstante ε3 in der
gleichen' Höhe an die Elektrode gelangen soll, in
der die Teilchen mit der höheren Dielektrizitätskonstante ε2 die Elektrode erreichen, so müßte das
Teilchen: etwas näher der inneren Elektrode zu eingebracht werden, al'so auf einem zur Achse konizentrischen
Kreis mit kleinerem Radius rz als ra.
Grenzt man nun den Bereich, in dem die ver-
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sobiedenen Teilchen der Pulvermischung in die
Flüssigkeit eingebracht werden, so ein, daß er innerhalb . der beidien Radien ra und r2 liegt, so
gelangen alle Teilchen mit der höheren Dielektrizitätskonstarite
an die Innenelektrode innerhalb eines bestimmten Bereiches, während diejenigen
mit der niedrigeren Dielektrizitätskonstante tiefer unten ankommen. Die Berechnungen gelten unter
der -Voraussetzung:,, daß die Teilchen Kugeln
ίο gleichen Durchmessers sind. Praktisch sind diese
Bedingungein erfüllt, wenn die Pulver auf eine bestimmte
Korngröße, z. B1. 0,4 mm, je nach dler Zweckmäßigkeit, gegebenenfalls nach vorheriger
Mahlung, ausgesiebt werden. Die wirksame Spannung kann Gleich- oder Wechselspannung sein.
Die Elektroden'können übrigens als Drahtnetze ausgebildet -sein, .'damit man den Vorgang gut beobachten
kann. ' . . . -■- . .
In der Fig. 1 ist der Weg der beiden Teutonen
aus den beiden verschiedenen Stoffen mit dien Indizes 2 und 3 sobematisch dargestellt. Es. bezeichnet ι das Gefäß, 4 die Flüssigkeit, 5 die innere
und 6 dlie äußere Elektrode (Radius = ra). 2' und 3'
sind die Bahnen der Teilchen 2 und1 3, wenn sie
auf einem Kreis mit dem Radius ra, also an der
äußeren Elektrode, in' die Flüssigkeit gebracht werden, Sie gelangen in den Höhen y2 bzw. y3, ,
vom Gefäßboden aus gerechnet, an dlie innere Elektrode. 2" und 3" wären- die Bahnen von anderen
Teilchen 2 und 3, die näher der inneren Elektrode zu, also auf einem Kreis mit kleinerem Radius
ails ra, in die Flüssigkeit eingebracht werden.
Wenn alle Teilchen innerhalb der Radien ra
und rz in die Flüssigkeit eingebracht werden, so
gelangen die Teilchen 2 oberhalb der Höhe y2 und
die Teilchen 3 unterhalb der Höhe y2 an die innere
Elektrode. Hierdurch ergibt sich die gewünschte Trennung der Pulvermischüng in ihre beiden Bestandteile:
Zweckmäßig wird· man den Radius, der den Bereich für die Einbringung innen begrenzt,
etwas größer als r2 wählen, um eine deutliche Trennung der Teilchen "zu, erreichen, da dann die
, Teilchen 3 etwas unterhalb der Höhe y2 an die
innere Elektrode ,gelangen.
. Es gelang, in eimern Versuch die Trennung des
reinen Minerals eines Magnesiumsilikate vom
tonerdehaltigen Ganggesteiii nach diesem Verfahren
durchzuführen. Als Flüssigkeit wurde Amylazetat
mit einer Dielektrizitätskonstante von rund 5 benutzt. Das reine Magnesiumsilikatmineral hat
eine Dielektrizitätskonstante1 von etwa 5,5, die
tonerdelhalitigen Begfeitakzessorien hatten eine
solche· von etwa 6,5. Die Teilchen waren äußerlich durch weiße bzw. graue Farbe zu ■ unterscheiden.
Das Pulver wurde zwischen 0,40 mm und 0,43 mm Korndiurchmesser ausgewählt. Die Elektroden
hatten Durchmesser von rund 40 und rund 80 mm, und die angelegte Gleichspannung betrug 3 kV.
Die Teilchen: der mineralischen Verunreinigungen wanderten deutlich: oben an die innere Elektrode,
während die reinen Magnesiumsilikatteildhen tiefer unten anlangten1. Das Einfallsgebiet der Teilchen
war so eingerichtet, daß sie innerhalb der Radien 3,5 und 4 cm eingebracht wurden. Die Verhältnisse
sind etwas abhängig· von der Reinheit, also dem
elektrischen Widerstand des benutzten Amylazetats, da dem elektrischen Versehiebüngsfeld infolge
der endlichen Leitfähigkeit der Flüssigkeit ein elektrisches Strömungsfeld überlagert ist, das
nicht- zu sehr her vortreten darf. ,
Es ist noch eine weitere Ausgestaltung1 des
, Verfahrens möglich, um es empfindlicher zu
machen. Da die Kraft sehr stark mit abnehmendem Radius wächst, muß man dieser starken Zunähme
entgegenwirken. Dies kann 'geschehen1,' indem man — von oben gesehen — die innere Elektrode nach
unten zu im Radius mit' wachsender Tiefe abnehmen· laßt und die äußere Elektrode ebenso zunehmen
läßt, so daß die Elektroden Kegelform annehmen. Dann wird der Abstarid der Elektroden
mit wachsender Tiefe immer größer, und die Kräfte, die die Teilchen zur inneren Elektrode
bringen, werden -mit wachsender Tiefe vergleichs-., weise .immer geringer, d.h., die Krümmung der
Bahnkurve wird vergleichsweise· geringer und der
Bereich für die Einbringung der Teilchen größer als im Falle konzentrischer zylindrischer Elektroden.
In Fig. 2 ist zur Ausgestaltung des Verfahrens
die Anordnung der Elektroden mit größerer Empfindlichkeit angegeben, es bezeichnet wieder ,
χ das Gefäß, 4 die Flüssigkeit und 5 und 6 die Elektroden.
In Fig. 3 ist dargestellt, durch welche Maßnahmen man zu einer scharfen Trennung der Absetzzonen
der -beiden Teilchenarten 2 und 3 gelangt. Die Breite des Aufgabespaltes-, also des waagerechten
Kreisringspaltes ra — rz, wird so klein gemacht,
daß ein Teilchen 3, das am innersten Rand, also ,
mit einem Radius rz aufgegeben wird', erst unterhalb
der gestrichelt eingezeichneten· Mantellinie 8 zum Absetzen an dfie Innenelektrode kommt. Die
ebenfalls, gestrichelt eingezeichnete Höhenlinie 7 stellt dagegen die unterste Begrenzungslinie für
das Absetzen aller Teilchen 2 dar; denn selbst ein Teilchen 2, welches am äußersten Rand des Spaltes,
also mit einem Radius ra aufgegeben, wird, ,soll kvfolge
passender Abstimmung der drei Dielektrizitätskonstanten
sowie der angelegten Spannung : bereits oberhalb der Linie 7 die Mittelelektrode
erreichen. Somit ist das Gebiet zwischen 7 und 8 eine neutrale, d. h., von absetzenden Teiliehen frei
bleibende Zone auf der Oberfläche der Miittelelektrode.
Für eine praktische Durchführung, des Trenn-Verfahrens
gemäß Fig. 3 bedeutet dieses, daß man . zweckmäßigerweise die ,Mittelelektrode längs der
Mantellinie 7 abschneiden wird und an Stelle des abgeschnittenen Teiles ein schalenförmiges Auffanggefäß
anbringen wird. Der. äußerste Rand eines solchen Fanggefäßes muß größer sein als der
Durchmesser bei 7, darf aber die eingezeichnete Bahn der Teile 3 nicht treffen. Durch kurzzeitiges
Erschüttern der Mittelelektrode oder Ausschalten der Spannung fallen dann die Teile 2 in dieses Gefaß.
Als Sammelfläche der Teile 3 ,kann bei einer
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solchen Anordnung dann der Boden des Hauptgefäßes dienen. ; · .
Claims (4)
1. Verfahren zur Trennung von Pulvergemischen
verschiedener Bestandteile auf elektrischem Wege im einer Flüssigkeit, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elektroden' einen· senkrecht stehenden Zylinderkondensator bilden·,
dessen Medium eine Flüssigkeit ist, deren Dielektrizitätskonstante niedriger ist als die Dielektrizitätskonstanten
der Bestandteile des Treninguites, und daß letzteres innerhalb einer
waagerechten Ringfläche aufgegeben wird,
. deren äußerer Durchmesser angenähert dem der Außenelektrode entspricht.'
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektroden konisch ausgeführt ao skid. '
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenelektrode an geeigneter Stelle unten, abgeschnitten ist.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Innenradius der Aufgaberingfläche so bemessen ist, daß die in ihm eingebrachten
Teilchen mit kleineren Dielektrizkätskonstanten das Ende der verkürzten Innenelektrode
nicht mehr erreichen.
In Betracht gezogene Druckschriften:
E. v. Szantho, »Elektrostatische Aufbereitung in 'der Industrie der Steine und Erden«, Tonindustrie-Zeitung, Keram. Rundschau, ZbI. 77,1953, H. 5/6, S. 83 bis 86. .
E. v. Szantho, »Elektrostatische Aufbereitung in 'der Industrie der Steine und Erden«, Tonindustrie-Zeitung, Keram. Rundschau, ZbI. 77,1953, H. 5/6, S. 83 bis 86. .
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 6W 659/132 10.56
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