DER0010566MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 22. Dezember 1952 Bekaniitgemacht am 26. Juli 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
PATENTANMELDUNG
KLASSE 12o GRUPPE 25 INTERNAT. KLASSE C 07c —
R 10566 IVb/12 ο
Dr. Heinz Noeske, Oberhausen (RhId.)-Sterkrade, und Dr. Helmut Kolling, Duisburg-Hamborn
sind als Erfinder genannt worden
Ruhrchemie Aktiengesellschaft, Oberhausen (RhId.)-Holten
Verfahren zur Herstellung von cyclo aliphatischen Aminen
Zusatz zum Patent 936 211
, Im Patent 936 21,1 wunde ein Verfahren zur
Hersüelluing von aliphatischen Aminen aus aliphatischen
Aldehyden beschrieben. Hierbei· werden die umzusetzenden Aldehyde zunächst bei unterhalb
von o° liegenden Temperaturen mit Ammoniak vermischt und umgesetzt und das Reaktion«-
.-,, produkt erst damn bei erhöhtem Druck und erhöhter
Temperatur : in . flüssigem Zustand katalytisch
hydriert. Auf diese Weise kann man die sonst eintretende Aldolkondenisatiioni praktisch vollständig
vermeiden und; eine erheblich verbesserte
v Ausbeute erreichen.
Die umzusetzende» Aldehyde werden zweckmäßig
mit niedrigsiedenden Lösungsmitteln1, beispielsweise mit Alkoholen und, bzw. oder Kohlen-Wasserstoffen,
verdülmmt. Die Durchführung des Verfahrens kanra aim Druckgefäßen unter Verwendung
der üblichen Hydrierungskatalys&toren, beiispielsweise mit Hilfe von Raney nickel, erfolgen.
Man kann das Verfahrein aber auch kontinuierlich ausführen, wenn man senkrecht gelagerte Reaktio.nsroh.re
verwendet, die mit fest angeordneten Hydrierungskatalysatoren gefüllt sind und durch
die unter einem Druck von 50 bis 200 kg je qcm
6t»'57W520
R 10566 IVbI 12 ο
die zu verarbeitenden Aldehyd-Ammoniak- oder
Aldehyd-Amin-Gemisehe und Wasserstoff oder wasserstoffhaltige Gase geleitet werden.
Es ist bereits bekannt, Aldehyde mit Ammoniak in gasförmiger Phase, bei Temperaturen; von 120
bis 140° umzusetzen. Das Arbeiten in gasförmiger Phase kann für die Umsetzung von Aldehyden mit
Ammoniak jedoch nicht allgemein verwendet werden, da Aldehyde mit mehr als 6 Kohlenstoff atomen
einem zu. hohen Siedepunkt haben. Auch mit flüssigem Ammoniak hat man Aldehyde innerhalb
eines Lösungsmittels bereits- umgesetzt. Hier-
: bei wird unter erhöhtem Druck gearbeitet und die Reaktiionsniischung bis auf 1550 erhitzt. Unter
1S diesen'Bedingungen besteht die Gefahr, daß einerseits
eine Aldolkondensation und andererseits eine Hydrierung des Aldehyde zu Alkohol erfolgt. Auch
aromatische Aldehyde, insbesondere Benzaldehyd,, hat man bereits mit Ammoniak zu den ent-'
sprechenden Aminen umgesetzt. Aldolkondensationen können hierbei nicht eintretein. Cycloaliphatische
Amine neigen im Gegensatz hierzu sehr stark zur Aldolbiildung und lassen· sich daher
mit den bisher bekannten Methoden nur in schlechter Ausbeute mit Ammoniak umsetzen.
Es wurde nun gefunden, daß sich das Verfahren des Patents 936 211 mit gutem Erfolg auch auf
cycloaliphatische Aldehyde anwenden läßt. Die Herstellung der entsprechenden cyeloaliphatischen
Amine erfolgt grundsätzlich in der gleichen Weiise, wie sie im Hauptpatent bei der Verarbeitung von
aliphatischen Aldehyden beschrieben wurde.
Als Verdünnungsmittel der umzusetzenden cycloaliphatischen
Aldehyde. verwendet man am besten Methanol oder. Äthanol.. Der mit Lösungsmitteln
in ausreichendem Umfang verdummte Aldehyd wird
vorher auf unterhalb von o° liegende Temperaturen abgekühlt und in einer Mischvorrichtung mit vorher
ebenfalls unter o° abgekühltem Ammoniak oder entsprechend gekühlten Aminen dim erforderlichen!
Verhältnis vermischt. Durch weitere Kühlung wird eine Erhöhung der Reaktionstemperatur
über o° verhindert.
ι Gewichts teil Aldehyd wird zweckmäßig mit
0,5 bis 4 Gewiichtsteilen eines Verdünnungsmittels
vermischt. Das zur Umsetzung verwendete Ammoniak oder die an seiner Stelle, verwendeten
primärem oder sekundären' Amine werden in solcher Menge zugeleitet, daß 1 Mol Aldehyd 1 bis 5 Mol
Ammoniak oder Amine aufnimmt.
Weitere Einzelheiten des Verfahrens sind aus den nachstehenden Beispielen ersichtlich.
Mit 1200 Gewichtsteilen Äthanol wurden 450 Gewichtsteile
Tricyclodekanmethylal vermischt, das mit Hilfe der Oxosynthese aus; Dieydlbpentadien
hergestellt worden war. lira diese Mischung wurden 140 Gewichts teile Ammoniak eingeleitet, wobei
man durch entsprechende Kühlung eine Temperatur von —50 einhielt. Die hierbei entstehende
Mischung 'wurde in ein auf o° abgekühltes. Druckgefäß
eingeführt, wobei man■.. gleichzeitig 20 Gewichtsteile
eines Nickel enthaltendem Hydrierungskatalysators zugab, der aus 100 Teilen Kobalt,
100 Teilen Magnesia und 200 Teilen Kieselgur (Gewichtsteile) bestand und unter einem Überdruck
von 90 kg je qcm bei 1200 mit Wasserstoff
hydriert. Nach Beendigung der Wasiserstoffaufnahme wurde der Katalysator von der Reaktion«-
mischung äbfiltriert und auis dieser anschließend das zugesetzte Äthanol abdestilliert. Durch anschließende
fraktionierte Destillation konnte in 83°/oiger Ausbeute reines, primäres Tricyclodekanmethylamin
erhalten werden, dessen Siedepunkt 7γ bei einem Druck von 0,8 mm Hg bei 88° lag.
Beispiel 2 .- ~
Mit 700 Gewichtsteilen Methanol wurden 3.80 Ge- .■·
wichtsteile Dihydrocamphienf ormaldehydl vermischt, 8c das aus Camphen mit Hilfe der Oxosynthese erhalten
worden war. Die Mischung wurde gekühlt und bei — 10°. mit 100 g gasförmigem Ammoniak
behandelt. Das hierbei erhaltene Gemisch wurde in ein auf o° gekühltes· Druckgefäß eingefüllt
und mit 25 Gewichtsteilen eines Nickel ent-' haltenden Hydrierungiskatalysators, bestehend ,aus
100 Teilen Kobalt, 100 Teilen Magnesia und 200 Teilen Kieselgur (Gewichtsteile), versetzt. Die
Hydrierung erfolgte bei 1200 mit einem Wasser-Stoffüberdruck
von 90 kg je qcm. Nach dem Abfiltriereni des Katalysatoris und dem Abdestillieren
des Methanols· konnten durch fraktionierte Destillation 87 % der theoretisch möglichen Ausbeute
ali& Dihydrocamphenmethylamin abgetrennt
werden, das bei einem Druck von 1,5 mm Hg einen Siedepunkt van 840 besaß.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von, cycloaliphatischen
Aminen, dadurch gekennzeichnet, daß man nach dem Verfahren des Patents 936 211 cycloaliphatische statt aliphatische
Aldehyde zunächst bei unterhalb von o° liegen- 105., den Temperaturen mit Ammoniak oder Aminen
umsetzt und das Gemisch dann erst1 bei er- h'öhtem Druck und bei erhöhter Temperatur"
in Gegenwart von Hydrierungskatalysatoren hydriert. <
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Ausgangsmaterial ■ ungesättigte cycloaliphatische Mono- und Di-.
aldehyde, cycloaliphatische Oxyaldehyde und cycloaliphatische Aldehyde enthaltende Prodiukte
der Oxo'synthese als Ausgangsmaterial verwendet.
In Betracht gezogene Druckschriften: Org. Reaction, Bd. IV, 1949, S. 179;
Ind. & Engng. Chem., Bd. 41, 1949, S. 1848;
W. Foerst, Neuere Methoden der präparativen
organ. Chem., 1949, S. 106;
britische Patentschrift Nr. 615 715.
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