DEP0050739DA - Watte, vornehmlich für Verbandstoffe u. dgl. mit erhöhter Saugfähigkeit bei Pressung. - Google Patents
Watte, vornehmlich für Verbandstoffe u. dgl. mit erhöhter Saugfähigkeit bei Pressung.Info
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Description
Für Verbandstoffe, Damenbinden Tampons usw. wird neben Baumwolle, Zellwolle oder Mischwatte in lockerer Vliesform auch in größerem Umfang Zellstoff herangezogen. Der Zellstoffwattekrepp oder kurz Zellkrep genannt besteht aus mehreren Lagen Seiden- oder Kreppapier, deren Verarbeitung auf Wattemaschinen nach Art der Papiermaschinen erfolgt. Daneben sind verschiedene Verfahren zur Herstellung von lose geschichteter Zellstoffwatte auf Krempelmaschinen vorgeschlagen worden, ebenso zerfaserte man die Zellstoffbahnen oder Holzschliff in Reißwölfen und bildete unter Saugzug ein Wattevlies nach Art der Baumwollwatte (Deutsche Patentschrift 542 835). Es zeigte sich aber, daß derartige Faserpelze aus kurzfaserigen Stoffen mangels ihrer Filzfähigkeit und der kurzen Faserlänge sehr leicht zerfallen, weshalb man diese Stoffe in Hüllen oder Taschen aus Papiergewebe oder dergleichen einschlug (Deutsche Patentschrift 557 308).
Vornehmlich für Monatsbinden wurden die verschiedenartigsten Gemische aus saugfähigem Material vorgeschlagen, so u.a. Watte, welche aus Baumwolle und Zellstoff, Ramie und Baumwolle oder einem Gemisch aus Kunstseidenabfällen, Jute und Baumwolle u.a.m. bestand. Die Einhaltung eines bestimmten Verhältnisses der Wattebestandteile untereinander hatte man nicht beachtet. Außerdem ergab sich nach den bekannten Mischverfahren eine Watte, bei welcher die einzelnen Faserarten mehr oder weniger große Nester bildeten. Daneben kam ebenfalls Watte in Verwendung, bei welcher Vliese aus Zellstoff und Baumwolle aufeinander gelegt wurden.(Deutsche Patentschrift 29177, 232 887, 238 163 und 301 219).
Nach allen bisherigen Erfahrungen soll Zellkrepp unter bestimmten Voraussetzungen gegenüber Baumwollwatte eine höhere Saugfähigkeit besitzen. Bei gepresster Watte, vornehmlich unter Verwendung von Zellkrepp kann sich eine Verminderung der Saugleistung vor allem in feuchtem Zustande ergeben. Bei Zellkrepp wird die Saugleistung in dem Maße nachlassen, wie die Kreppfalten verschwinden, was in feuchtem Zustand stets mehr oder weniger nach einiger Zeit der Fall ist. Die in und zwischen den Kreppfalten wirkenden Kapillarkräfte fallen mit den verschwindenden Falten aus und vermindern dabei die Saugfähigkeit. Bei gepresster Baumwollwatte sind die Verhältnisse günstiger, da die Kapillarräume zwischen den engen Fasern durch die Pressung an sich nicht so sehr beeinträchtigt werden und auch bei der nachherigen Wasseraufnahme sich nicht in dem Umfang vermindern wie bei Zellstoffwattekrepp. Jedoch vergrößern sich bei feuchtaufgequollener Baumwollwatte die neben den Kapillarräumen stets von vornherein vorhandenen mehr oder weniger großen überkapillaren Räume und vermindern bei wachsender Feuchtigkeitsaufnahme die Saugleistung.
Die Erfindung bezweckt nun, vornehmlich für Verbandwatte, welche unter mehr oder weniger großem Druck steht, so z.B. für Tampon, das Aufnahme- und Haltevermögen für Flüssigkeit dadurch zu erhöhen, daß die überkapillaren Räume von langfaseriger Watte aus Baumwolle, Zellwolle oder dergleichen als Grundstoff mit kurzen Fasern aus Zellstoff, Holzstoff oder dergleichen durchsetzt werden. Vorzugsweise eignet sich eine Einlagerung von etwa 8-20% am besten 10-15% Zellstoff- oder sonstigen kurzen Fasern ähnlicher Art in die Grundwatte. Für die kurzen Fasern können hauptsächlich Sulfit- oder Sulfatzellstoff gebleicht oder ungebleicht, Nadel- oder Laub-, evt. auch Stroh und andere Einjahr- oder Dauerpflanzen, Weißschliff und Braunschliff herangezogen werden.
Derartige Faserprodukte werden nach an sich bekannten Verfahren in die Einzelfasern aufgelöst, z.B. bei trockenem Stoff in einem Reißwolf, bei naß zerfaserten durch Trocknung des zerfaserten Zellstoffs in einem warmen Gegenluftstrom oder in sonstiger beliebiger Weise. Das Einfiltrieren, d.h. das gleichmäßige Durch-
dringen der Grundwatte kann beispielsweise in der Weise geschehen, daß man die in einem Luftstrom verteilten Zellstoffasern usw. am besten in einer geschlossenen Kammer bei Anwendung eines Saugzuges oder Druckluftstromes in die auf ein Siebband oder dergleichen aufgebrachten dünnen Lagen, Vliese oder Flore der Grundwatte aus Baumwolle, Zellwolle oder dergleichen durchbläst, wobei die kurzen Fasern abfiltriert und in dem langfaserigen Material gleichmäßig verteilt werden. Die Verbandwatte kann beispielsweise auf einem endlosen Langsieb in Saugkästen vorbeigeführt werden, ähnlich dem in Papiermaschinen üblichen. Ebenso kann ein Rundsieb angewandt werden in Form einer Saugwalze oder einer Saugzellenwalze usw. Der faserbeladene Luftstrom passiert zweckmäßig ein Sieb, welches die Fasern durchläßt, unaufgelöste Teile aber zurückhält und erneut dem Zerfaserer ausführt.
Die Einlagerung der kurzen Faser in die Watte kann auch in der Weise geschehen, daß Baumwolle, Kunstfasern oder dergleichen und Zellstoff oder sonstiges Ausgangsmaterial gemeinsam gewolft und diese Mischungen im Krempel zu Floren verarbeitet und aufgerollt werden. Man kann u.U. ebenfalls den zerfaserten Zellstoff usw. gemeinsam mit der gewolften Baumwolle usw. auf den Zubringertisch des Krempels legen und auf diese Weise die Durchmischung der langen kurzen Faser im Krempel selbst und in den von diesem ablaufenden Floren erzielen.
Nach einer weiteren Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist ein enger Kontakt von Watte und Zellkrepp ebenfalls dadurch zu erreichen, daß man mit den vom Krempel ablaufenden und auf dem Tambour aufrollenden Floren locker gearbeiteten Krepp von niedrigem Flächengewicht mit einlaufen läßt. Eine innige Durchdringung kann besonders erzielt werden, wenn man beide Bahnen gemeinsam umrollt, sie dabei sehr stark feuchtet, im Warmluftstrom oder auf Zylindern trocknet und abermals aufrollt.
Endlich können auch auf Lang- oder Rundsieben vorgeführte nasse Wattebahnen mit Faseraufschwemmungen behandelt werden, indem man
diese auf die Wattebahn auftreufelt und zwar vor oder zwischen Saugern bzw. Saugzonen und die Bahnen dann über geeignete Trockenvorrichtungen, z.B. zwischen beheizten Zylindern, durch Warmluftkanäle oder dergleichen führt und aufrollt.
In jedem Fall ergibt sich eine innige Durchdringung der Grundwattebahn aus Baumwolle oder sonstigen langen Fasern mit den Zellstoff- oder anderen kurzen Faserstoffen, wobei letztere jeweils nur die Funktionen eines Füllstoffes übernehmen soll, d.h. in solchen geringen Mengen einfiltriert werden muß, daß die überkapillaren Hohlräume der langfaserigen Grundwatte ausgefüllt werden. Die Kapillarwirkung von Baumwoll- oder sonstiger Watte vor allem in feuchtgequollenem Zustande und somit die Saugleistung und das Haltevermögen für Flüssigkeit gegenüber einer reinen Baumwollwatte werden erhöht ebenso im Vergleich zu Wattekissen, welche aus mehreren Lagen Baumwollwatte und Zellstoffwattekrepp bestehen. Die Möglichkeit ist gegeben, einen Teil der aus dem Ausland zu beziehenden Baumwollwatte mit der billigeren und im Inland zu erzeugenden Zellstoffwatte zu strecken und gleichzeitig zu verbessern.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Watte aus Baumwolle, Zellwolle usw. und Zellstoff, Holzstoff und sonstigen Faserstoffen dieser Art für Verbandstoff u.dgl., welches vornehmlich einem mehr oder weniger großen Druck ausgesetzt sind, z.B. für Tampon, dadurch gekennzeichnet, daß die überkapillaren Räume eines Wattevlieses aus langen Fasern, z.B. Baumwolle, Zellwolle o.dgl. als Grundwatte mit kurzen Fasern aus Zellstoff, Holzschliff o.dgl. gleichmäßig durchsetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundmatte z.B. mit 8-25% Zellstoff oder sonstigen Fasern dieser Art durchsetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die auf Siebbändern o.dgl. aufgebrachte Grundwatte am besten in geschlossenen Kammern bei Anwendung eines Saugzuges oder Druckluftstromes von Zellstoff- oder sonstigen kurzen Fasern dieser Art durchsetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß gemeinsam oder getrennt gewolfte oder sonst wie zerfaserte lange und kurze Fasern zusammen auf Krempel oder sonstigen geeigneten Vorrichtungen zu Watte verarbeitet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in nasse Grundwattebahnen Aufschwemmungen kurzer Fasern in feiner Verteilung durchgesaugt werden, worauf in an sich bekannter Weise eine Trocknung der Wattebahn erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man in eine Grundwattebahn locker gearbeitete Zellstoffkreppbahnen bei gleichzeitiger Durchfeuchtung einlaufen läßt und nach dem Trocknen abermals aufrollt.
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