DEK0023581MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 29. September 1954 Bekanntgemacht am 8. März 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Zum Bügeln von Oberbekleidung sind Bügelmaschinen vorgeschlagen, bei denen das Bügeln
zwischen einem Preßtisch und Preßschuh erfolgt, wobei das Bügelgut durch Dampf schmiegsam gemacht
und zwischen geheiztem Preßtisch und Preßschuh unter erheblichem, mechanisch erzeugtem
Druck gepreßt wird. Die danach vorhandene Feuchtigkeit in Kleidungsstück und Polsterung wird über
einen Absaugestutzen abgesaugt.
Bei den sogenannten Dämpf tischen wird der Dampf durch die Tischpolsterung hindurch, also
von unten, dem Bügelgut zugeführt und durch Aufblähung des Polsters das Bügelgut vom Tisch abgehoben,
wobei die Feuchtigkeit aus Bügelgut und Polster nach dem Dämpfen abgesaugt wird. Solche
Dämpf tische dienen in erster Linie der Vorbehandlung des Gutes, das dann erst anschließend in einer
anderen Maschine fertigbehandelt wird.
Ferner sind Dämpfpuppen bekannt, wobei das Kleidungsstück über einen durchlässigen Stoff- ao
bezug der meist durch einen beheizten Blechmantel gebildeten Puppe gehängt und Dampf in den Hohlraum
des Bezuges geblasen wird. Dabei durchdringt der Dampf Bezug und Bügelgut. Anschließend
wird durch erwärmte Luft der Bezug und damit das Kleidungsstück aufgebläht, dieses
gespannt und getrocknet. Das Bügelgut wird also durch Dämpfung und Aufblasen von innen geformt
und getrocknet.
Die Erfindung macht es sich zur Aufgabe, die beim Pressen von Oberbekleidung entstehenden
Nachteile z.ui beseitigen, die einerseits darin be- ■
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stehen, daß_ das Kleidungsstück besonders an dickeren Stoffstellen, wie Aufschlägen, Umschlagen,
Taschen, Nähten und Säumen, Glanzstellen infolge des mechanischen Druckes erhält, was sich besonders
bei Oberbekleidungsstücken ungünstig auswirkt. Andererseits wird bisher beim Anpressen
mittels der oberen Bügelplatte ein gleichmäßiges Andrücken des Bügelgutes nicht immer erreicht, und
zwar mangels Deckungsgleichheit zwischen unterer
ίο und oberer Bügelplatte und bei stark gewölbten
Formen, weil die Polsterung einschließlich des aufgelegten Kleidungsstückes in der Dicke schwanken
kann, während die obere Platte lediglich für eine ganz bestimmte Dicke der Polsterung deckungsgleich
ausgeführt sein kann. Bei Anwendung. eines mechanischen Preßdruckes wird also das Kleidungsstück
an den Preßtisch durch die Bügelplatte in verschiedener Weise angepreßt. Ein gleichmäßiges Anpressen
ist auch dann nicht möglich, wenn bestimmte Stellen des aufgelegten Kleidungsstückes dicker
sind als die Umgebung. So wird z. B. bei einem aufgelegten Hosenbein der Hosenumschlag stark gepreßt,
das Hosenbein selbst liegt aber unmittelbar neben dem Umschlag praktisch hohl, da die Bügelplatte
starr ist. Besonders ungünstig wirkt sich das Pressen von Kleidungsstücken bei empfindlichen
Stoffarten, wie Samt, Plüsch, Kamelhaar, Velours usw., aus, die leichte Druckstellen annehmen.
Endlich sind bei den bekannten Bügelmaschinen für die mechanische Druckerzeugung Druckfulßhebel,
Druckgestänge, Druckrahmen, Druckgestelle, Ausklinkgestelle usw. notwendig, wobei bisher
komplizierte Feststelleinrichtungen für den Preßschuh, beispielsweise ein Kniehebelsystem mit Auslösevorrichtung,
erforderlich waren, um den Preßschuh in der Preßlage während der Formgebung unter hohem Druck festzulegen. Bei druckluftbetriebenen
Maschinen sind Haube und Preßzylinder mit Steuerorganen und Kompressor notwendig.
Bei den Dämpftischen wird lediglich eine Vorbehandlung des Gutes zur Schmiegsammachung desselben
ermöglicht. Da die Zuführung des Dampfes hierbei von unten an das Kleidungsstück, also durch
die Polsterung des Dämpftisches hindurch, erfolgt, erfordert der Arbeitsprozeß eine lange Dauer, obwohl
nach der Bedämpfung das Bügelgut noch nicht fertig ist.
Die Dämpfpuppen besitzen den Nachteil, daß ein einwandfreies Bügeln bzw. Formgeben nicht zu erreichen
ist, da die Dämpfung des Kleidungsstückes zwecks Schmiegsammachung lediglich von innen
erfolgt und die Formung und Trocknung duirch Aufblasen
des Stoffsackes bewirkt werden soll. Hierbei müssen die einzelnen Teile, wie z. B. Rockschöße,
Mantelschlitze, Ärmelöffnungen, mit Spannbändern und Klammern gehalten werden, damit das
Kleidungsstück nicht außer Fasson gebracht wird. Die Bearbeitung des Kleidungsstückes ist also· umständlich
und zeitraubend. Es wird nur ein Glätten des Kleidungsstückes 'erreicht, aber keinesfalls ein
Formen.
Die Erfindung macht es sich zut Aufgabe, ein Verfahren zur Formgebung von Oberbekleidung zu
schaffen, bei dem diese Nachteile nicht auftreten. Die ' Bearbeitung des Kleidungsstückes zwecks 6g
Formgebung ist in kürzerem Zeitraum — ohne empfindliche Stoffarten ungünstig zu beeinflussen und
ohne daß Glanzstellen auftreten — zu erzielen. Dabei können die Vorrichtungen zur Durchführung
des Verfahrens einfacher gebaut werden, weil alle Elemente zur Erzielung eines mechanischen Drukkes
in Fortfall kommen.
Die Erfindung besteht darin, daß man in an sich bekannter Weise das als Wärmeträger benutzte
Medium, insbesondere Dampf, von außen auf das Kleidungsstück einwirken läßt und gleichzeitig in
der Grundform Unterdruck erzeugt, wobei jedoch ein mechanischer Druck auf das Kleidungsstück
nicht ausgeübt wird.
Die Erfindung hat erkannt, daß man Oberbekleidung in vorteilhafter Weise ohne jeden mechanischen
Preß druck formen kann, wenn man das lediglich auf der gepolsterten Grundform aufgelegte
Kleidungsstück von außen beispielsweise mit Dampf besprüht und schmiegsam macht, gleichzeitig durch
Erzeugung eines Unterdrucks innerhalb der hohlen Grundform den Dampf absaugt und durch den
außerhalb der Grundform bzw. des aufgelegten Kleidungsstückes herrschenden Atmosphärendruck
das Kleidungsstück fest an die Grundform anpreßt. Dadurch wird dem Bügelgut die gleiche Form, wie
sie die Grundform aufweist, gegeben, wobei zwischendurch das Kleidungsstück auf der Grundform
zwecks Ausgleichs etwaiger entstandener Falten dressiert werden kann. Der Unterdruck in der
Grundform entspricht dabei etwa dem spezifischen Anpreß druck, wie er sonst bei Bügelmaschinen mit
Preßdruck Verwendung findet.
Durch den Fortfall der sonst notwendigen Preß- und Feststellmittel ist die Bedienung solcher Vorrichtungen
erheblich vereinfacht.
Eine weitere Erfindung besteht darin, daß der durch das Vakuum in der Grundform auf das Kleidungsstück
von außen erzeugte Anpreßdruck gleichmäßig stufenlos geregelt wird. Dadurch wird ein
plötzliches Unterdr.ucksetzen des zu formenden Kleidungsstückes vermieden und ein gleichmäßiges Formen
desselben erreicht. Die stuifenlose Regelung ist unbedingt erforderlich, um zu verhindern, daß sich
vor allem bei dünneren Stoffen die unter der Oberfläche des Bügelgutes liegenden Teile des Kleidungsstückes,
wie z. B. die umgelegten Nähte, Taschenunterlagen usw., durchdrücken.
Die neue Wirkung der Erfindung besteht darin, daß dadurch, daß der Dampf von außen'auf das
Kleidungsstück wirkt und dieses gleichzeitig durch das in der Grundform erzeugte Vakuum durch die
von außen nach innen durchströmende Luft unter Atmosphärendruck auf der Grundform angepreßt
wird, nunmehr zugleich durch Trocknen und Kühlen iao mittels der durchströmenden Luft eine Fixierung
des Kleidungsstückes auf der Grundform stattfindet.
Das Verfahren wird in folgender Weise durchgeführt :
Auf einer hohlen, gepolsterten Grundform wird das Kleidungsstück ganz oder teilweise aufgelegt. -
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Die Grundform kann beliebige Form besitzen. Sie kann beispielsweise wie der übliche Preß tisch ausgebildet
sein; sie kann aber auch puppenartig geformt sein, wobei das Kleidungsstück dann über
die Puppe als Ganzes gehängt wird.
Darauf wird mittels einer geeigneten Vorrichtung von außen auf das Kleidungsstück das als Wärmeträger
dienende Medium, beispielsweise Dampf, aufgebracht, beispielsweise aufgesprüht. Zum Aufbringen
des Dampfes kann beispielsweise eine mulden- oder hauibenförmige, der Grundform in Länge und
Querschnitt etwa angepaßte Platte dienen, die zweckmäßig in einem gewissen Abstand von dem
aufgelegten Kleidungsstück gehalten wird.
Gleichzeitig wird in der hohlen Grundform ein Vakuum erzeugt, beispielsweise durch Anschluß an
einen Exhaustor. Es wird, ohne daß ein mechani-' scher Druck auf das Kleidungsstück ausgeübt wird,
lediglich durch den atmosphärischen Überdruck gegenüber dem Unterdruck, das Kleidungsstück auf
der Grundform geformt. Dabei werden dann gleichzeitig die Wrasen aus dem Bügelgut und der Polsterung
entfernt.
Durch zeitweises Abheben der Dampfzuführungs-
■25 vorrichtung kann zwischen einzelnen Bedämpfungen
ein Dressieren des Kleidungsstückes von Hand zum Ausgleich etwaiger Falten, zum Geradeziehen der
Kanten, usw. stattfinden.
Die Zuführung des als Wärmeträger dienenden gasförmigen oder feinverteilten flüssigen Mediums,
insbesondere Dampf, kann beispielsweise auch durch Aufspritzen oder durch Verschieben eines
Dampfzuführungsrohres oberhalb des Bekleidungsstückes erfolgen.
Die stufenlose Regelung des Anpreßdruckes kann beispielsweise durch ein stromlinienförmiges Ventil
innerhalb der Unterdruckleitung erzielt werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Formgebung von Oberbekleidung,
dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise das als Wärmeträger
benutzte Medium, insbesondere Dampf, von außen auf das Kleidungsstück einwirken läßt
und gleichzeitig in der Grundform Unterdruck erzeugt, wobei jedoch ein mechanischer Druck
auf das Kleidungsstück nicht ausgeübt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der durch das Vakuum in der Grundform auf das Kleidungsstück von außen erzeugte Anpreßdruck gleichmäßig stufenlos geregelt
wird.
Angezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 2 657 566, 2 658 370,. 2490618;
USA.-Patentschriften Nr. 2 657 566, 2 658 370,. 2490618;
deutsche Patentschrift Nr. 843 533.
Family
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