DEF0014653MA - - Google Patents
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Description
Tag der Anmeldung: 6. Mai 1954 Bekanntgemacht am 19. Juli 1956
■4 Beim Ziehen von Drähten, Stäben od. dgl. er-■
folgt eine starke Querschnittsverringerung üblicherweise unter Verwendung von hochwertigen
Schmiermitteln, wie Kalium- oder Natronseifen, Metallseifen, Molybdändisulfit, Graphit usw. Diese
hochwertigen Schmiermittel, die in Verbindung mit einem geeigneten Schmiermittelträger, wie
z. B. Kalk, Eisenhydroxyd, Borax oder Zinkphosphaten, größte Querschnittsabnahmen gestatten,
haben jedoch den Nachteil, daß die Oberfläche des gezogenen Materials ein dunkles Aussehen
hat, was für viele nachfolgende Behandlungen, wie beispielsweise Verkupfern, Verzinken,
Verchromen, Vernickeln oder für das Schweißen, unzuträglich ist. Aus diesem Grunde
müssen solche Drähte oder Stäbe entweder naßblank oder durch Fette, Öle u. dgl. gezogen werden.
Hierbei sind aber starke Querschnittsabnahmen nicht mehr oder nur in Verbindung mit völlig unwirtschaftlichem
Ziehwerkzeugverschleiß möglich.
Zum Blankziehen von Halbzeug, z. B. Draht, unter starker Querschnittsabnahme und unter Zugabe
von Schmiermitteln, z. B. Seifenlösung, ist ein Verfahren bekannt, bei welchem die Zieharbeit
unter Ausnutzung des Gegenzuges auf zwei hintereinander und im Abstand angeordnete Ziehdüsen
aufgeteilt wird. Die Umformungsanteile der beiden Düsen sollen dabei etwa gleich seih und ungefähr
20% betragen.
Eine derartige Unterteilung eines einzigen so starken Zuges in zwei leichtere Züge reicht jedoch
nicht aus, um optimale Ziehbedingungen zu er-
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zielen. Hierzu ist es vielmehr, wie sich gezeigt hat, erforderlich, die einzelnen Querschnittsabnahmen
des ersten und zweiten Zuges sorgfältig aufeinander abzustimmen.
Die Erfindung sieht daher vor, daß beim Blankziehen von Halbzeug, z. B. Draht, die Querschnittsabnahme in der ersten Ziehdüse 18 bis 20% und
in der zweiten Ziehdüse 25 bis 30% beträgt. Hierzu haben folgende Überlegungen geführt:
Es ist bekannt, daß mit steigender Erwärmung der Formänderungswiderstand eines hier hauptsächlich
in Betracht kommenden Eisen- oder Stahldrahtes sinkt. Andererseits sinkt mit zunehmender
Temperatur die Schmierfähigkeit der beim Blankziehen benutzten Schmiermittel. Bei dem vorgeschlagenen
Verhältnis .wird, nun durch die genau festgelegte Querschnittsabnahme im ersten Zug
die Temperatur des. Drahtes bereits deutlich erhöht und damit der Formänderungswiderstand für
den zweiten nachfolgenden Zug deutlich verringert, wobei jedoch die Schmierfähigkeit des Schmiermittels
noch weitgehend erhalten bleibt.
Zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung kann eine Einrichtung mit zwei hintereinanderliegenden
Ziehdüsen, die in vorbestimmtem, d. h. dem zu ziehenden Werkstoff angepaßtem Abstand
voneinander angeordnet sind, dienen, wobei erfindungsgemäß der Abstand der Ziehdüsen, wie
beim Ziehen von Rohren durch zwei hintereinandergeschaltete Matrizen an sich bekannt ist, 2 bis 10 cm
beträgt. Bei einer solchen Anordnung kommt die aus der Verformung in der ersten Ziehdüse resultierende
Wärme in der zweiten Ziehdüse optimal zur Wirkung.
Schließlich können zweckmäßigerweise die beiden Ziehdüsen in bekannter Weise wassergekühlt sein.
Durch die Verteilung der Ouerschnittsabnahmen
gemäß der Erfindung auf die beiden hintereinandergeschalteten Ziehdüsen wird, wie die Berechnung
aus den Ziehkräften ergeben und die Praxis be-' stätigt hat, beim Blankziehen von Drähten eine
maximale Gesamtquerschnittsabnahme bei geringstem Ziehkraftbedarf und damit geringstem
Ziehdüsenverschleiß erreicht. Die Gesamtziehkraft,-welche die Fließgrenze des Ziehgutes nicht überschreiten
darf, wird dabei durch eine der üblichen Ziehscheiben oder eine Ziehbank aufgebracht.
Welche beträchtlichen Vorteile hinsichtlich der Einsparung an Ziehkraft mit dem Ziehverfahren
nach der Erfindung erzielt werden, zeigt deutlich das folgende Anwendungsbeispiel:
Beim Ziehen eines weichen Stahldrahtes von 6,6 mm Durchmesser auf 5,9 mm Durchmesser beträgt
die Ziehkraft 360 kg. Wird dieser Draht in einem zweiten Zug weiter auf 5 mm Durchmesser
gezogen, so ist hierfür eine Ziehkraft von 560 kg erforderlich. -Wirdi jedoch in der vorgeschlagenen '.-.
Weise gezogen, so ermäßigt sich die Ziehkraft für den zweiten Zug von 560 kg auf 415 kg.
In welchem Ausmaß mit der vorgeschlagenen Ziehweise die Ziehwerkzeuge geschont werden, geht
daraus hervor, daß damit in der Praxis bereits Standzeiten der Ziehsteine erzielt worden sind, die
um ein Vielfaches höher Hegen als bei;demiüblichen
Ziehverfahren.
In der Zeichnung ist beispielsweise eine Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens gemäß der
Erfindung im Längsschnitt schematisch dargestellt.
Mit ι ist der Ziehkastenhalter bezeichnet, in welchem der Ziehdüsenkasten 2 mit den Ziehdüsen
3 und 4 und der Schmiermittelkasten 5 angeordnet sind. Der Ziehdüsenkasten 2 ist zur
Kühlung der Ziehdüsen 3 und 4 mit Kanälen 6 für den Durchfluß einer Kühlflüssigkeit, z. B. Wasser,
versehen. Der Draht 7 durchläuft den Schmierkasten 5 und tritt in die Ziehdüse 3 ein, wird dort
verformt und erhält nach Durchlaufen des im Raum 8 zwischen den Ziehdüsen 3 und 4 befindlichen
Schmiermittels in der Ziehdüse 4 seine endgültige Abmessung.
Claims (3)
1. Verfahren zum Blankziehen von Halbzeug,
z. B. Draht, mit starker Querschnittsabnahme, bei dem die Zieharbeit unter Ausnützung des
Gegenzuges auf zwei hintereinander und im Abstand angeordnete Ziehdüsen aufgeteilt wird
und die Verformung an beiden Arbeitsstellen unter Zugabe eines Schmiermittels, z. B. Ziehfett,
erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsabnahme in der ersten Ziehdüse 18
bis 20% und in der zweiten Ziehdüse 25 bis 30% beträgt.
2. Vorrichtung zur' Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1 mit zwei hintereinanderliegenden Ziehdüsen, die in vorbestimmtem,
d. h. dem zu ziehenden Werkstoff angepaßtem Abstand voneinander angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der
Ziehdrüsen (3, 4) 2 bis 10 cm beträgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge-, kennzeichnet, daß beide Ziehdüsen (3, 4)
wassergekühlt sind.
■■
In Betracht gezogene Drückschriften:
Französische Patentschriften Nr. 994581,959253 ; USA.-Patentschriften Nr. 2559679, 2203751, ι 928227, ι 835462; · '
Französische Patentschriften Nr. 994581,959253 ; USA.-Patentschriften Nr. 2559679, 2203751, ι 928227, ι 835462; · '
Buch »Stahldraht« (1941) von A. Pomp, S. 69; no
Zeitschrift »The Iron Age« vom 29. 11. 1934, S. 18.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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