DEE0005285MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 29. März 1952 Bekanntgemacht am 20. Oktober 1955
Bei der Herstellung isolierter Leiter und Kabel wird die Durchschlagfestigkeit der Isolierhülle
nach außen häufig mittels sogenannter Hochspannungs-Trockenprüfanlagen
kontrolliert. Hierbei werden die zu prüfenden Leiter, zweckmäßig mit geerdeter Leitungsader, durch sich allseitig eng
anschmiegende, unter der gewählten Prüfspannung von mehreren Kilovolt stehende Elektroden gezogen
und die beim Auftreten von Isolationsfehlern erfolgenden Isolationsdurchschläge selbsttätig
angezeigt und gegebenenfalls auch gezählt.
Die bisher bekannten Geräte dieser Art weisen, insbesondere hinsichtlich der Gestaltung der.hierbei
zur Verwendung gelangenden Elektroden, verschiedene Nachteile auf. So ist bereits eine Einrichtung
zur Feststellung von Isolationsfehlern an isolierten Leitern bekannt, bei der ein Behälter
mit kleinen Kugeln, ein sogenanntes Kugelbad, durch das der zu prüfende Leiter hindurchgezogen
wird, als Elektrode dient. Da die Kugeln nur punktförmig auf dem Leiter aufliegen, ergibt
sich keine sichere Prüfung. Außerdem ist die Durchzugsgeschwindigkeit begrenzt, da sonst ein
Springen der Kugeln und damit eine weitere Verringerung der Berührung verursacht würde.
Schließlich sind diese Kugelbad-Elektroden zur Prüfung von Leitern mit kleinen Durchmessern
kaum noch geeignet. Bei den weiterhin bereits
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bekannten Oueeksilberbad Elektroden ist zwar eine sichere allseitige Berührung gewährleistet, jedoch
werden bei den heule geforderten großen Durchzugsgeschwindigkeitcn
zu große Mengen Ouecksilber von dem Leiter mitgerissen. Die bei einem
Durchschlag entstehenden Ouecksilberdämpfe sind außerdem gesundheitsschädlich. Alle diese bekannten
Vorrichtungen weisen auch noch den Nachteil auf, daß der zu prüfende Leiter in Längsrichtung
ίο eingezogen werden muß.
Ks ist allerdings ein (ierät zum Prüfen der Durchschlagfestigkeit von isolierten Leitern bekannt,
in das der Leiter von oben her eingelegt werden kann. Dieses Gerät zeigt jedoch als Elek-Irode
einen aus parallelen Metallstäben gebildeten zylindrischen Korb, der nach dem Finlegen des
Leiters verdreht wird, so daß die Stäbe um den Leiter herum, wie die Lamellen einer Irisblende,
eine ringförmige kleine öflnung bilden. Da diese
ao Stäbe nahezu punktförmig sind und daher nur auf einer ganz kurzen Prüf länge den Leiter berühren,
kann eine annähernd zuverlässige Prüfung nur mit hohen Prüfspannungen erzielt werden. Bei
hohen Prüfspannungen wird aber erfahrungsgemäß die Isolation des Leiters bei einem Durchschlag
in größerem Ausmaß zerstört, als dies bei niedrigen Spannungen der Fall ist.
Die elM'ii angeführten Nachteile werden bei der
Vorrichtung zum Prüfen der Isolierung elektrischer Leiter und Kabel auf Durchschlagfestigkeil
nach außen, bei der der Leiter, zweckmäßig mil geerdeter Leitungsader, durch eine sich allseitig
eng anschmiegende, unter der Prüfspannung stehende Klektrode gezogen ist und lsolationsdurchschlage
an Fehlstellen sich selbsttätig anzeigen, dadurch vermieden, daß erfindungsgemäß
die Elektrode aus mehreren, in ihrer Gesamtheit den zu prüfenden Leiter auf einer gewissen Länge
vollständig um'hüllenden Metalldrähtbürsten'l>esteht.
Iu einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
besteht die Elektrode aus drei in gleichen Winkelabständen um den zu prüfenden Leiter
angeordneten Metalldrahtbürsten, von denen eine seitlich abhebbar, beispielsweise am aufklappbaren
Deckel des den Prüf- und Geräteraum umgel>enderi Gehäuses angebracht ist.
Die hiermit vorgeschlagene Bürsten-Elektrode hat sich trotz ihres einfachen Aufbaus als vielseitig,
z. B. für verschiedene Leitungsdurchmesser, verschiedene Durchlaufgeschwindigkeiten usw.,
verwendbar erwiesen. Außerdem führt jede Fehlstelle der Isolierhülle auch mit Sicherheit zu einem
Isolationsdurchschlag, der übrigens durch eine geeignete Schaltungsanordnung, etwa durch die Ver-Wendung
von Schutzkondensatoren, Dämpfungswiderständen od. dgl., in bekannter Weise auf eine
ungefährliche Stromstärke begrenzt werden kann. Da in den Bürsten ein etwa entstehender Flammbogi'ii
sofort gelöscht wird, ist auch ein zu starkes .Ausbrennen der Fehlstelle in der zu prüfenden
Leitung ausgeschlossen.
Um die festgestellten Fehlstelleu auch auf der
Isolierhülle der weiterlaufenden Leitung durch ein deutliches Kennzeichen wiederauffindbar zu machen,
ist in bekannter Weise ein kurz nach dem lsolationsdurchschlag
selbsttätig, etwa über ein Verzögerungsrelais, auf die schadhafte Stelle der Isolierhülle einwirkendes, Farbmarkierungsgerät
vorgesehen. Hierdurch wird z. B. bei dunkelfarbigen Isolierhüllen, bei denen, die Einbrennstcllen
des Isolationsdurchschlages schwer zu erkennen sind, ein einfaches Wiederauffinden der Fehlstellen
ermöglicht. Dies ist besonders dann vorteilhaft, wenn der Leitungsdurchlauf nicht bei
jedem Isolationsdurchschlag unterbrochen wird, der letztere also nur durch Aufleuchten einer
Signallampe oder ein akustisches Signal angezeigt, bzw. in einem Zählwerk aufgenommen worden ist.
Die beschriebene Prüfvorrichtung kann in Kabelwerken zur laufenden Überwachung der Fertigung
der Isolierhüllen angewendet werden, und zwar am besten durch eine solche Anordnung von Elektrode
und Fehleranzeigegeräten, daß die Isolierhülle in bekannter Weise unmittelbar nach ihrer
Herstellung und im gleichen Arbeitsgang geprüft wird und die Fehleranzeige an den entsprechenden
Herstellungsmaschinen erfolgt. Auf diese Weise ■ kann die Fertigung unmittelbar aus dem Prüfungsergebnis Nutzen ziehen, wodurch das Auftreten
größerer Ausschußmengen von vornherein ausgcschlossen
wird.
Natürlich kann die Prüfvorrichtung auch mit einem Schaltschütz zum selbsttätigen Stillsetzen
des Antriebs des Drahtaufwickelbocks verschen sein. Auch ist mit der Prüfung der Durchschlagfestigkeit
der Isolierhülle in bekannter Weise eine solche auf Drahtbruch zu vereinigen, indem an
die Enden der zu prüfenden Leitungsader eine zur Ul>erwindung der Ohmschen Widerstände ausreichende
Gleichstromspannung gelegt wird.
In der Zeichnung ist ein· Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt, und zwar zeigt
Fig. ι eine Prüfvorrichtung im Betriebszustand in Vorderansicht,
Fig. 2 und 3 dieselbe'Vorrichtung mit geschlossenem
bzw. geöffnetem Deckel, in senkrechten Querschnitten nach den Linien A-B bzw. C-D der
Fig. i.
Der zu prüfende isolierte Leiter α wird mittels einer (nicht dargestellten) Antriebsvorrichtung von
der Kabeltrommel des Abwickelbocks I)1 auf cüc
des Aufwickelbocks b.7 übergespult. Dabei durchläuft
er das Gehäuse c der Prüfvorrichtung, in dessen oberem, mittels des aufklappbaren Deckels d
verschließbarem Teil die Prüfelektrode c untergebracht ist. Die letztere besteht aus drei in gleichen
Winkelabständen von je 1200 um den zu prüfenden Leiter angeordneten Bronzcbürsten fv
/o, f3, deren Drahtborsten den Leiter auf einer gewissen
Länge allseitig umhüllen.
An den Enden der Elektrode befinden sich Führungsstücke gv g.„ deren mittige Bohrungen durch
Schlitze Ji1, //., von ol>en zugänglich sind. In Verbindung
mit der Abhebbarkeit der am Deckel d angebrachten oberen Bronzebürste ist damit ein
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Einlegen oder Herausnehmen des Leiters α bei
jeder Betriebsunterbrechung möglich.
Die Elektrode e wird zum Betrieb mit dem isolierten, die Ader des zu prüfenden Leiters a mit
dem geerdeten Pol eines Hochspannungstransformators verbunden. Die Schaltung sowie die im
Gehäuse c unterhalb der Elektrode untergebrachten Schalt- und Meßgeräte, ebenso die Einrichtungen
zur Fehlstellen-Anzeige und -Registrierung, sind ίο an sich bekannt und daher in der Zeichnung nicht
dargestellt.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Vorrichtung zum Prüfen der Isolierung elektrischer Leiter und Kabel auf Durchschlagfestigkeit nach außen, bei der der Leiter, zweckmäßig mit geerdeter Leitungsader, durch eine sich allseitig eng anschmiegende unter der Prüfspannung stehende Elektrode gezogen ist und Isolationsdurchschläge an Fehlstellen; sich selbsttätig anzeigen, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode aus mehreren, in ihrer Gesamtheit den zu prüfenden Leiter auf einer gewissen Länge vollständig umhüllenden Metalldrahtbürsten besteht.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode (e) aus drei in gleichen Winkelabständen um den zu prüfenden Leiter (a) angeordneten Metalldrahtbürsten (Z1, /2,./3) besteht, von denen eine seitlieh abhebbar, beispielsweise am aufklappbaren Gehäusedeckel (d) angebracht ist.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein kurz nach dem Isolationsdurchschlag in bekannter Weise selbsttätig, etwa über ein Verzögerungsrelais, auf die schadhafte Stelle der Isolierhülle einwirkendes Farbmarkierungsgerät.Angezogene Druckschriften:Deutsche Patentschriften Nr. 413 085, 491 800, 831420.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 509 576/105 10.55
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