DEA0015409MA - - Google Patents
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Description
Tag der Anmeldung: 24. März 1952 Bekanntgemacht am 5. Juli 1956
Die bekannten Meßverfahren zur Bestimmung des Sauerstoffgehaltes des Blutes, machen von, der
Tatsache Gebrauch, daß die Lichtabsorption von oxydiertem und reduziertem Blut im monochromatischen
Rotlicht von 6oo mmcr eine gleiche ist. Die Cuvettenmessung des Blutes ist bisher die einzig
sichere, da sie nur zwei Faktoren enthält, nämlich den Gehalt an Sauerstoff und die Hämoglobinsättigung.
Der Sauerstoffgehalt wird durch Rotlichtabsorption bestimmt, nachdem zuvor der Hämoglobingehalt
durch Infrarotmessung festgestellt worden, ist.
Um zu einer unblutigem Messung zu kommen, wurden, Körperteile, wie Ohr oder Finger, direkt
in, den Lichtweg eingebracht und durch den Grad der HellrO'tabsorption nach empirischer Eichung
der O2-Gehalt bestimmt. Diese Messung unterliegt
großen, Abweichungen, da der Grad der Absorption ja nicht nur durch den O2-Gehalt, sondern vor allem
durch das Maß der Durchblutung bestimmt wird.
Um nun die Durchblutungsschwankungen möglichst zu kompensieren, wurde eine Hellrotzelle
gegen eine Infrarotzelle geschaltet. Dadurch werden die Blutschwankungen, teilweise aufgehoben,
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teilweise deshalb, weil die Absorptionskurven von Hellrot und. Infrarot verschieden sind. Eine gewisse
Eichung läßt sich bei diesen Geräten durchführen, wenn die Kompensation bei einem bestimmten
,5 Wert, und zwar bei einer normalen Sauerstaff-
'' Sättigung Von. 97% vorgenommen wird. Es wird dabei vorausgesetzt, daß jeder Mensch diesen Wert
bei guter Durchatmung, eventuell mit Sauerstoff, erreicht. In pathologischen Fällen, ist das aber nicht
gewährleistet.
Das bekannteste Verfahren dieser Art arbeitet mit Selenzellen verschiedener Oberflächengröße mit
vorgesetztem Filter. Da aber die Empfindlichkeit der Selenzelle um mindestens eine Zehnerpotenz ge-
i,S ringer ist für Infrarot als für Hellrot, muß die
Restkompensation außerhalb der Zelle mi ti verhältnismäßig
niederohmigem Potentiometer erfolgen, was große Verluste zur Folge hat. Ein weiteres Verfahren,
verwendet deshalb anstatt der wenig infrarotempfindlichen
Selenzelle eine infrarotempfindliche Photozelle. Beide Verfahren unterliegen grundsätzlichen
Fehlern. Zunächst behandeln, sie das Ohr, das sie zur Messung verwenden, als ein, homogenes
Ganzes. Ferner verstoßen, sie gegen das photometrisehe Gesetz, das eine Division der beiden
logarithmischen Meßwerte verlangt, während hier die arithmetischen Werte voneinander subtrahiert
werden. Das erste Verfahren arbeitet mit einer Anzeigevorrichtung, die eine lineare Funktion der
von den Photozellen abgegebenen Spannungen darstellt
und deren Auswertung erst mittels einer logarithmischen Skala zu der gewünschten Ermittlung
der Sättigungs'werte führt. Bei der Gegeneinanderschaltung beider Photozellen wird nicht die
Differenz der Logarithmen der Photozellenspannungen,, sondern, die Differenz der Spannungen,
selbst gebildet und dies ist der bekannte hauptsächliche Nachteil dieser Anordnung. Die Ablesung ermöglicht
zwar für die Einzelwerte eine Ablesung im logarithmischen Maßstabe, bei einer Gegenein-'
anderschaltung wird jedoch der Logarithmus der Differenz und nicht die Differenz der Logarithmen
gebildet. Die Anzeige muß um so genauer werden, je niedriger die Sauerstoffsättigung ist. Eine
weitere Fehlerquelle' besteht beim ersten Verfahren darin, daß sich ein großes· bestimmendes Blutgefäß
ausschließlich im Lichtpfad einer der beiden. Wellenlängen befinden, kann, während bei dem
zweiten, Verfahren dieser Fehler dadurch vermieden, wird, daß er durch einen teilverspiegelten Spiegel
den Lichtpfad quantitativ teilt.
Bei einem dritten Verfahren wird der Weg des !einheitlichen optischen Lichtweges beschriften, indem
er abwechselnd hell- und infrarotes Licht durch den' gleichen Pfad sendet und so· zwei Kurven
gleichzeitig registriert, die eine genaue Vergleichsmöglichkeiit zwischen dem Verlauf der Sauerstoffsättigung'
und der Blutfüllung ermöglichen. .
Weitere Verfahren gehen von der Tatsache aus, daß das Ohr meßtechnisch aus zwei im Verhältnis :völlig verschiedenen, Elementen besteht, und zwar erstens aus Grundstoffen, Geweben, Pigmenten usw., und zweitens aus dem eigentlichen Blut.
Weitere Verfahren gehen von der Tatsache aus, daß das Ohr meßtechnisch aus zwei im Verhältnis :völlig verschiedenen, Elementen besteht, und zwar erstens aus Grundstoffen, Geweben, Pigmenten usw., und zweitens aus dem eigentlichen Blut.
Das Blut ,selbst ist nach zwei Gesichtspunkten, zu
bewerten, die sein Verhalten in/hellrotem Licht bestimmen, nämlich nach dem Hämoglobingehalt oder
der Dichte und dem Gehalt an Sauerstoff. Die Werte für Grundstoffe und Hämoglobingehalt
können für jedes einzelne. Ohr als feste Werte angenommen, werden, und gehen, in jede O2-Messung als
Konstanten, ein, die aber irgendwie eliminiert
werden müssen. Aus diesem Gesichtspunkt heraus
messen, diese Verfahren den Absorptionswert des blutleeren Ohres und verwenden, die so erhaltene
Konstante in, einem Kurvenblatt, das nach, Erhalt des Instrumentenwertes des blutgefüllten Ohres
eine absolute Feststellung des O2-Gehaltes gewährleistet.
.Abgesehen, von der Umständlichkeit dieses 'Verfahrens ' bewifkt es 'einen grundsätzlichen
Fehler, indem1 zur Korrektur des Endwertes nur 8o'
der Wert der Infrarotmessung verwendet wird, um die Rechnung zu vereinfachen, während in Wirklichkeit doch auch der Hellrotwert in die Messung
eingeht. Darüber hinaus zeigt auch hier das Ausgangsinstrument als Endergebnis der Messung den
Differenzwert der beiden Zellenwerte, aber nicht, wie es erforderlich wäre, den Quotientenwert ihrer
Logarithmen an.
Die nachfolgend beschriebene Erfindung vermeidet alle diese Fehler und erledigt alle Zusatzrechnungeii
durch ihren Aufbau in mathematisch richtiger Form, so daß das Ableseergebnis der einmal
empirisch geeichten Skala für j edes Ohr unabhängig
von Dicke, Farbe und Hämoglobingehalt den tatsächlichen O2-Wert direkt abzulesen und
somit auch zu registrieren, gestattet. Die Grundformel für Vergleichsmessungen, von Absorptionen
in zwei monochromatischen Lichtbändern für blut- gefüllte
Organe lautet:
Sauerstoffsättigung 5 =
oR
ι log IIR—logI0,
Hierin ist IoR die Intensität im Rotbereich bei
blutleerem Ohr, 1% die Intensität im Rotbereich mit
blutgefülltem Ohr, IolR. die Intensität im Infrarotbereich
bei blutleerem Ohr und IiR die Intensität
im Infrarotbereich bei blutgefülltem Ohr.
Erfindungsgemäß lassen sich die beschriebenen Fehler dadurch vermeiden, daß zunächst, z. B.
mittels logarithmischer Verstärker, die Logarithmen der Infrarot- und Rotintensität am blutleeren
Ohr gemessen, darauf die Einzelmeßwerte z. B. durch Verstellung der Verstärkung oder Zellensaugspannungen
gleichgemacht und sodann, die beiden nunmehr gleichen Werte durch eine Gegenspannung
auf Null gebracht werden und, daß mit dem so eingestellten Meßgerät nun das blutgefüllte
Ohr hinsichtlich Rot- und. Infrarotintensität ge- messen wird. Auf diese Weise wird eine echte BiI-dung
des Logarithmuswertes sowohl für die Rotwiei
für die Infrarötmessung vorgenommen, und es wird durch Bildung des Quotienten der Differenzen
je zweier Logarithmen eine unmittelbare Anzeige , , des Sauerstoff wertes erzielt, die exakt und frei von
mathematischen Vereinfachungen ist. ■■■.■ .-..-, ·■-
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■ Die Erfindung: sei an einem Ausführungsbeispiel
in einer Abbildung veranschaulicht: Das dargestellte Meßgerät besteht im wesentlichen aus einer
Zellenkombination mit, einer hellrotempfindlichen Zelle ι und einer infrarotenipfindlichen Zelle 2,
zwei logarithmischen Verstärkern 3, 4 mit je einem Ausgangsspannungsanzeiger 5, 6 und einem Quotientenmeßwerk
7.
Als lichtempfindliche Zellen können Selenzellen mit vorgesetzten Filtern, oder Photozellen verschiedener
Farbempfindlichkeit oder eine Kombination von beiden verwendet werden. Geeignet sind solche
Anordnungen, bei denen insbesondere die beiden Zellen 1 und 2 im gleichen Lichtpfad liegen.
Zur Verstärkung, können in, Verbindung mit
einer gleichmäßig starken Lichtquelle, logarithmische
Gleichstromverstärker, in. Verbindung mit einer intermittierenden Lichtquelle Wechselstromverstärker
mit anschließender Gleichrichtung verwendet werden. Von, den beiden Verstärkern wird
zweckmäßig einer eichbar ausgebildet, um Kontrollmessungen der Lichtintensität durchzuführen, die
für ein bestimmtes Gerät immer gleichbleiben muß. Auch der Abstand zwischen, Lichtquelle und. Lichtzelle
muß gleichbleibend sein. Der andere Verstärker ist ebenfalls regelbar, um die beiden Ausgangsspannungen
auf den gleichen Wert bringen zu können, was ebensoi erreicht werden kann durch
Veränderung der Saugspannung an einer der beiden Zellen oder durch unterschiedliche Beeinflussung
der die Zellen, treffenden Lichtintensitäten durch Blenden od. dgl.
Um die beiden Ausgangsspannungen an den Instrumenten
5 und 6 nach ihrer Gleichmachung auf Null bringen zu können, sind zwei Kompensationsspannungsquellen
8 und 9 vorgesehen, mit Hilfe deren über je einen Spannungsteiler 10, 11 die
beiden, gleichgemachten Ausgangsspannungen auf Null zurückgebracht werden können.
Das Quotientenmeßwerk ist unmittelbar in, O2-Werten geeicht.
Die Sauerstoffmessung wird auf folgende Weise durchgeführt:
Vor der eigentlichen. Messung werden Verstärker und Lichtquelle geeicht. Die Eichung der Verstärker
erfolgt durch Anlegen einer Eichspannung. Mit dem so^ geeichten Verstärker wird der Ausschlag
gemessen, den das Licht einer Zelle erzeugt. Bei den späteren Messungen kann dann der SO'
ermittelte Wert als Vergleichswert dienen. Die Eichung der O2-Skala am Quotientenmeßwerk 7
erfolgt auf empirischem Wege.
Mit dem so> geeichten Gerät werden, die einzelnen,
Messungen auf folgende Weise durchgeführt:
Zunächst werden bei blutleergemachtem Ohr die beiden Meßwerte an den Instrumenten 5 und 6 abgelesen
und durch Verstellung des nicht geeichten Verstärkers, vorzugsweise des Infrarotverstärkers 4,
der Ausschlag am Instrument 6 auf den gleichen Wert gebracht wie der Ausschlag am Instruments.
Dies kann, statt durch Verstärkungsregelung auch durch Veränderung der Saugspannung der Infrarotzelle
geschehen, Die so1 gleichgemachten Spannungswerte
werden dann durch Einstellung des Doppelpotentiometers
10,. 11 auf Null zurückgebracht. Damit-ist das Gerät für den betreffenden.Patienten
für die eigentliche Sauerstoffmessung so eingestellt, daß der Einfluß ,des Grundstoffes .ausgeschaltet ist,
und bei der nun folgenden Messung mit blutgefülltem Ohr am Quo-tientenmeßwerk 7 unmittelbar der
O2-Gehalt abgelesen werden, kann.
Das oben angegebene Verfahren stellt eine exakte meßtechnische Lösung der angegebenen Gleichung
für die Sauerstoffsättigung dar. Gegenüber der idealisierten Durchstrahlung planparälleler Küvetten
mit streng monochromatischem Licht sind in der praktischen Anwendung noch Abweichungen
der Meßwerte gegenüber der Formel möglich, die durch Annahme zusätzlicher korrigierender Glieder
berücksichtigt werden können. Man, kann, die Messung ζ. B. dadurch verfeinern, daß man auf Grund
einer Zwischenbestimmung des Hämpglobingehaltes eine Korrektion, vornimmt. Hierzu kann eine Mehrzahl
von Skalen am Anzeigeinstrument vorgesehen sein, deren Wahl durch, die Infrarothilfsmessung
bestimmt wird.
■ Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Beispiel
beschränkt, vielmehr sind noch mancherlei Abänderungen und. auch andere AusführungsfoT-men
möglich.
Claims (5)
1. Verfahren zur unblutigen Oximetrie des
Blutes durch Absorptionsmessung im roten und im infraroten Lichtband am blutleeren und anschließend
am blutgefüllten Ohr, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst, z. B. mittels logarithmischer
Verstärker, die Logarithmen, der Infrarot- und Rotintensität am blutleeren Ohr gemessen, daraufhin die Einzelmeßwerte, ζ. Β.
durch Verstellung der Verstärkung oder Zellensaugspannungen, gleichgemacht und sodann die
beiden nunmehr gleichen, Werte durch, eine Gegen spannung auf Null gebracht werden, und
daß mit dem so· eingestellten Meßgerät nun das blutgefüllte Ohr hinsichtlich Rot- und Infra,-rotintensität
gemessen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß aus den, gebildeten Differenzen der logarithmischem Werte der Lichtintensitäten
durch, Anwendung eines entsprechenden Meßwerkes der Quotientenwert gebildet und,
als Maß für die Sauerstoff Sättigung benutzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Hämoglobingehalt zur Verfeinerung der Messung nach. Füllung
des Ohres gesondert über die Infrarotzelle gemessen, wird, und daß für verschiedene Hämoglobinwerte
getrennte Skalen benutzt werden.
4. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach. Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Infrarot- und eine Rotzelle über getrennte logarithmische Verstärker mit einer
Anzeigevorrichtung verbunden sind.
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5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge^
kennzeichnet, daß die Ausgänge der beiden logarithmischen Verstärker an Einzelinstrumente
zur Kontrolle der Gleichmachung und Nullkompensation der Einzelmeßwerte und
diese wiederum mit einem Quotientenmeßwerk verbunden sind.
In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2358992, 2439857.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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