DE977276C - Verfahren zur Herstellung von Hydroperoxyden von ungesaettigten Fettsaeuren und deren Derivaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Hydroperoxyden von ungesaettigten Fettsaeuren und deren Derivaten

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DE977276C DEP7780A DEP0007780A DE977276C DE 977276 C DE977276 C DE 977276C DE P7780 A DEP7780 A DE P7780A DE P0007780 A DEP0007780 A DE P0007780A DE 977276 C DE977276 C DE 977276C
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C409/00Peroxy compounds
    • C07C409/02Peroxy compounds the —O—O— group being bound between a carbon atom, not further substituted by oxygen atoms, and hydrogen, i.e. hydroperoxides
    • C07C409/04Peroxy compounds the —O—O— group being bound between a carbon atom, not further substituted by oxygen atoms, and hydrogen, i.e. hydroperoxides the carbon atom being acyclic

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Hydroperoxyden von ungesättigten Fettsäuren und deren Derivaten Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Umwandlung ungesättigter Fettverbindungen in solche mit hohem Peroxydgehalt.
  • Bisher erzielte man nach den zur Bildung von Peroxyden ungesättigter Fettverbindungen angewendeten Methoden Verbindungen mit niedrigem Peroxydsauerstoffgehalt, welche außer den Peroxyden noch andere Verbindungen, z. B. sekundäre Oxydationsprodukte und Zersetzungsprodukte der Peroxyde, enthielten. Versuche, diese Nebenprodukte durch Lösungsmittelextraktion, Kristallisation, Molekulardestillation oder Adsorption abzutrennen, haben gezeigt, daß diese Verfahren außer ihrer Umständlichkeit und Kostspieligkeit häufig nicht die gewünschte Abscheidung bewirken, so daß man dabei oft nur eine geringe Ausbeute eines verhältnismäßig unreinen Peroxyds erzielt.
  • Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von Peroxyden ungesättigter Fettsäuren und deren Derivaten durch direkte Oxydation, wobei diese Peroxyde in sehr hoch konzentrierter Form anfallen. Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß erstens die Reaktion, nach welcher die Peroxyde der ungesättigten Fettstoffe aus den entsprechenden ungesättigten Verbindungen erhalten werden, beschleunigt wird und daß zweitens Nebenreaktionen, z. B. anders verlaufende Oxydationen und Zersetzungen oder der sogenannte »Zerfall« der Peroxyde, verzögert werden oder in einigen Fällen sogar im wesentlichen überhaupt nicht eintreten.
  • Die erfindungsgemäß zu verwendenden ungesättigten Fettsäuren und deren Derivate sind die Fettsäuren mit 8 bis 24 Kohlenstoffatomen und mindestens einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung einschließlich derjenigen Fettsäuren, die aus tierischen und pflanzlichen Fetten und Ölen erhältlich sind, z. B. Olein- und Linolsäure. Die Derivate dieser Fettsäuren bestehen im wesentlichen aus a) den durch Reduktion der Carboxylgruppe dieser Fettsäuren erhältlichen ungesättigten Fettalkoholen, z. B. Oleylalkohol und Hexadecenylalkohol, b) den Estern der ungesättigten Fettsäuren mit ungesättigten Fettalkoholen, z. B. Oleyloleat, c) den Estern der ungesättigten Fettsäuren mit gesättigten Fettalkoholen mit I bis 24 Kohlenstoffatomen, die keine anderen funktionellen Gruppen besitzen, z. B. Methyl-, Äthyl-, Propyl- oder Butylalkohol, oder Estern mehrwertiger Alkohole, wie Glykol, Glycerin, Polyglykolen und Polyglycerin, und d) den Estern der ungesättigten Fettalkohole mit gesättigten aliphatischen Monocarbonsäuren mit 2 bis 24 Kohlenstoffatomen und keinen anderen funktionellen Gruppen, z. B. Essigsäure, Propionsäure oder Buttersäure. Die erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen sind dabei so zusammengesetzt oder werden so miteinander vermischt, daß sie unter den nachstehend angegebenen Bedingungen flüssig sind.
  • Die erhaltenen Peroxyde sind Sauerstoffanlagerungsprodukte von ungesättigten Fettsäuren bzw. deren Derivaten, wie sie von Farmer und seinen Mitarbeitern (Jour. Chem. Soc., I943, 5. 9 bis I22) beschrieben sind, nämlich Verbindungen, welche an einem einer Äthylengruppe (einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung) benachbarten Kohlenstoffatom eine -O-O-H-Gruppe tragen, z. B.
  • Es ist ein Verfahren zur Herstellung des Hydroperoxyds des Methyloleats bekannt, wobei der gereinigte Ester mit Sauerstoff bei einer Temperatur von 350 C unter Bestrahlen mit ultraviolettem Licht behandelt wird. Dabei erhält man jedoch nur ein niedrig konzentriertes Peroxyd, das stark mit Zersetzungsprodukten verunreinigt ist.
  • Gemäß der Erfindung werden sehr hoch konzentrierte Hydroperoxyde ungesättigter Fettsäuren und deren Derivate mit hohem Peroxydgehalt durch Oxydation von gereinigten, ungesättigten Fettsäuren und bzw. oder deren Derivaten mit feinverteiltem Sauerstoff oder Luft bei einer Temperatur, bei welcher die ungesättigten Fettsäuren flüssig sind und die I00° C nicht übersteigt, unter Bestrahlung mit Licht in Gegenwart von Chlorophyll dadurch erzeugt, daß man das Chlorophyll dem Reaktionsgemisch nach und nach zusetzt und daß man die Bestrahlung mit sichtbarem, im wesentlichen ultraviolettfreiem Licht, das einen größeren Anteil Strahlung mit einer Wellenlänge von 600 bis 660 mF enthält, in Abwesenheit von Kupfer und anderen die Peroxydbildung fördernden Stoffen durchführt. Die Peroxydation wird vorzugsweise bei etwa 300 C durchgeführt. Bei der erfindungsgemäßen Photokatalyse wird nur die Peroxydbildung, jedoch nicht die Peroxydzersetzung begünstigt, was im direkten Gegensatz zu den bisherigen Verfahren steht, bei denen zur Herstellung der Peroxyde ultraviolettes Licht verwendet wurde. Ultraviolettes Licht photokatalysiert nämlich nicht nur die Bildung, sondern auch die Zersetzung der Peroxyde. Tatsächlich erreicht die Photokatalyse durch ultraviolettes Licht sowohl in Anwesenheit als auch in Abwesenheit von Chlorophyll rasch eine Stufe, in welcher die Menge des je Zeiteinheit zersetzten Peroxyds genau so groß oder größer ist als die Menge des während der gleichen Zeit gebildeten Peroxyds.
  • Das von einer Wolframglühlampe ausgesendete Spektrum ist für das erfindungsgemäße Verfahren gut geeignet. Dieses Spektrum liegt nahezu vollständig in sichtbarem Bereich und enthält im wesentlichen kein ultraviolettes Licht, da nur ein kleiner Teil des gesamten von der Glühbirne ausgesendeten Lichtes im Bereich von 350 bis 400 mF liegt. Mit »Phosphor« überzogene elektrische Queclrsilberdampfentladungslampen, allgemein als »Fluoreszenzlampen« bekannt, können auch benutzt werden, jedoch muß man darauf achten, solche Lampen zu verwenden, welche einen Überzug haben, der nur Licht einer gemäß der Erfindung geeigneten Wellenlänge aussendet, da die verschiedenen »Phosphor«-Überzüge verschiedene Wellenlängenbereiche aussenden. Ein Beispiel für einen geeigneten »Phosphor«-Überzug ist der sogenannte »Pink«-Überzug mit einem Wellenlängenbereich von 520 bis 750 m,u, während eine Ultraviolettlampe mit einem »Blauultra«-Phosphor, welche Licht im Bereich von 270 bis 440 mll aussendet, ungeeignet ist. Außer Kupfer sind zweckmäßig Verunreinigungen, wie Oxyde, Salze und Seifen bestimmter Schwermetalle, z. B. Chrom und Eisen, sowie andere Verbindungen, wie Hämin, Ameisensäure, Pikrinsäure, Caprylsäure und Äthylglycin, die das Ranzigwerden der Fettsubstanz fördern, in allen Reaktionsteilnehmern oder den während des Verfahrens venvendeten Geräten zu vermeiden, da viele dieser Stoffe die Peroxydzersetzung fördern, also sie katalysieren die Zersetzung oder den Zerfall der Peroxyde, wobei diese dann oft Oxyfettsäurederivate und Aldehyde und auch organische Säuren von niedrigem Molekulargewicht ergeben.
  • Auch bei der Auswahl des Chlorophylls muß man vorsichtig sein, da den handelsüblichen Präparaten häufig zur Verstärkung der grünen Farbe des Chlorophylls Kupfersalze zugefügt werden. Es soll daher nur Chlorophyll verwendet werden, von dem man weiß, daß es kein Kupfer enthält. Gemäß der Erfindung wird reines natives Pflanzenchlorophyll verwendet. Die Bildungs- und Zersetzungsgeschwindigkeit der erfindungsgemäßen Peroxyde hängt auch etwas von der Art des Öls, seiner Herkunft, seiner Vorgeschichte und seiner Behandlung ab, z. B. von dem Sättigungsgrad, der Zersetzung während des Lagerns und insbesondere vom Reinigungsgrad.
  • Gemäß der Erfindung sollen zur Herstellung der Peroxyde gereinigte Fettverbindungen verwendet werden, und zwar insbesondere dann, wenn sehr hoch konzentrierte Peroxyde erhalten werden sollen. Unter dem Ausdruck »gereinigte Fettverbindung« sind Fettverbindungen zu verstehen, welche nicht so viel Fremdstoffe enthalten, daß diese erstens in die Peroxydation der ungesättigten Fettverbindungen eingreifen oder dieselbe verhindern oder zweitens die Zersetzung der Peroxyde fördern. Natürlich vorkommende rohe Öle enthalten häufig Stoffe, welche die Peroxydbildung verzögern oder die Zersetzung des Peroxyds beschleunigen; z. B. ist die Enzymase eine solche Verunreinigung. Technisch behandelte Öle können häufig solche Katalysatoren für die Peroxydzersetzung sowie oxydierbare Lösungsmittel, welche mit dem Peroxyd reagieren, enthalten.
  • Diese Stoffe können durch Reinigungsverfahren entfernt werden, z. B. durch eine Alkalireinigung und Trocknung und bzw. oder Destillation. In einigen Fällen kann ein Bleichvorgang mit Fuller-Erde oder anderen Adsorptionsmitteln und bzw. oder ein Auswaschen mit Wasser und eine anschließende Trocknung eine für eine rasche Peroxydation der Fettverbindung ausreichende Reinigung bewirken.
  • Der Erfolg des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darauf zurückzuführen, daß die Geschwindigkeit der Peroxydbildung hoch und die Bedingungen so sind, daß die Peroxydzersetzung verhältnismäßig langsam erfolgt. Die hohe Bildungsgeschwindigkeit ist zurückzuführen auf erstens die Aufrechterhaltung einer wirksamen Konzentration an kupferfreiem Chlorophyll während der ganzen Dauer der Oxydation, zweitens die Verwendung von sichtbarem Licht hoher Stärke und drittens auf eine innige Berührung der Reaktionsteilnehmer.
  • Die sehr langsame Peroxydzersetzung wird gewährleistet durch erstens die Durchführung der Oxydation bei niedrigen Temperaturen, nämlich zweckmäßig bei etwa 300 C oder tiefer, zweitens die vollständige Durchführung der Oxydation in der kürzest möglichen Zeit und drittens durch die Vermeidung von Stoffen, welche die Peroxydzersetzung beschleunigen, z. B. ultraviolettem Licht, Kupfer und anderen Katalysatoren, welche die Bildung und bzw. oder die Beständigkeit der Peroxyde beeinträchtigen.
  • Ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht in der Einführung der Peroxydgruppe in das Molekül der Fettverbindung ohne Zerstörung der Doppelbindung.
  • Die Peroxydgruppe stellt eine ausgezeichnete Möglichkeit dar, eine weitere Doppelbindung in das Molekül einzuführen, ohne dadurch eine bereits in dem Molekül vorhandene Doppelbindung zu zerstören. Die Herstellung von Peroxyden ist somit ein wichtiger Verfahrensschritt bei der Herstellung trocknender Öle aus Ölen ohne trocknende Eigenschaften. Die überraschende Einfachheit und quantitative, einfache Art und Weise, in welcher eine Peroxydgruppe in die Methylengruppe neben einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung eingeführt wird, und die große Reaktionsfähigkeit der erzeugten Fetthydroperoxyde machen diese Verbindungen zu äußerst günstigen Ausgangsstoffen für die Herstellung ungesättigter Fettsäurederivate, welche vorher in technischem Maßstab nicht hergestellt werden konnten.
  • Der besondere Wert der Erfindung wird bei einem Vergleich mit der durch ultraviolettes Licht katalysierten Peroxydation ersichtlich. Diese ist von einem so weit gehenden Peroxydzerfall und Abfall der Jodzahl begleitet, daß es bisher notwendig war, die Peroxydation abzubrechen, wenn I Mol der ungesättigten Fettverbindung etwa 0,03 bis 0,29 Mol Peroxydsauerstoff enthält. Die Peroxydationsprodukte oberhalb dieses Bereichs enthielten so viel Peroxydzerfallsprodukte, daß eine Reinigung sich nicht lohnte. Darüber hinaus dauerte die Herstellung solcher niedrig konzentrierter und unreiner Peroxyde 4 bis 100 Stunden und mehr. Außerdem waren zur Reinigung des Peroxyds noch viele Stunden nötig, wobei es trotzdem oft noch von schlechter Qualität war.
  • Daß die Antioxydation von Linolsäuremethylester in Gegenwart von Chlorophyll nur unter Einwirkung von Licht erfolgt, ist aus Chemical Abstracts, Bd. 44, I950, Spalte 8I35 e, bekannt. Unter »Licht« schlechthin kann jedoch nur Tageslicht verstanden werden, das natürlich auch einen beträchtlichen Anteil ultravioletter Strahlung enthält.
  • Diese stört jedoch, wie nunmehr festgestellt wurde, ganz erheblich die Peroxydbildung, indem sie die Peroxydzersetzung begünstigt. Ein Analogieschluß von dieser Literaturstelle auf die erfindungsgemäße Lehre war daher für den Fachmann nicht möglich.
  • Hinzu kommt, daß handelsübliches Chlorophyll in der Regel Kupfer enthält, was ebenfalls die Peroxydzersetzung fördert.
  • Auch sich in den Pflanzen abspielende Photosynthesen, die sich ausschließlich an Kohlehydraten abspielen, sind mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, das die Peroxydbildung ungesättigter Fettsäuren betrifft, in gar keiner Weise vergleichbar, selbst wenn man davon absieht, dai3 in einer Pflanze ein in vitro gar nicht genau nachzuahmendes, kompliziertes katalytisches Milieu herrscht.
  • Im Gegensatz dazu ist es nach dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich, konzentrierte Peroxyde in der vergleichsweise kurzen Zeit von nur 5 bis 6 Stunden, vorzugsweise bei Temperaturen von etwa 300 C, herzustellen, welche 1 Mol oder mehr Peroxydsauerstoff je Mol ungesättigte Fettverbindung enthalten, ohne daß dabei ein merklicher Peroxydzerfall oder eine Änderung des Sät- tigungsgrades der Fettverbindung auftritt. Peroxyde mit 0,5 Mol Peroxydsauerstoff je Mol ungesättigte Fettverbindung können in weniger als 2 Stunden hergestellt werden. In einigen Fällen (s. Beispiel 7) können sogar Peroxydgehalte von über 0,7 Mol leicht in 2 Stunden erzielt werden.
  • Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen erläutert, in denen Teile und e/o-Angaben sich auf die Gewichtseinheit beziehen, wenn nichts anderes vermerkt ist. Die Peroxydwertbestimmuugen wurden nach der Methode von Wheeler, Oil and Soap, Bd. 2I, I944, 5. 53, erhalten.
  • Beispiel I 78 ccm destillierte Methylester gemischter Fettsäuren aus Baumwollsamenöl (solche Mischungen werden nachstehend als »Baumwollsamenölmethylester« bezeichnet) wurden in eine 30 cm lange und mit einem Wassermantel versehene senkrechte Glasröhre mit einem Innendurchmesser von 28 mm gebracht, welche von 4300-Watt-Wolframglühbirnen der allgemein als »Glühfleckbirnen« bezeichneten Art beleuchtet wurde. Diese Birnen richten ein konzentriertes Lichtstrahlenbündel auf den zu beleuchtenden Gegenstand. Das Öl wurde mit Sauerstoffgas, welches am Boden der Röhre in Form feinverteilter Glasbläschen durch eine Sinterglasfritte eingeführt wurde, in innige Berührung gebracht. 0,3 g kupferfreies Chlorophyll in Form einer Ioo/oigen Mischung mit pflanzlichem 01 wurde zu 10 ccm Hexan gegeben. 0,5 ccm dieser Mischung wurden zu Beginn der Oxydation dem Ester zugegeben, worauf man alle 10 Minuten weitere 0,2 ccm zufügte, bis insgesamt 0,oil g Chlorophyll in dem Ester enthalten waren. Die Temperatur der Reaktionsmischung wurde im ganzen Verlauf der Peroxydherstellung durch den Wassermantel durchlaufendes Kühlwasser zwischen 25 und 300 C gehalten. Nach der sehr kurzen Zeit von nur 51/2 Stunden zeigte der Ester einen Peroxydwert von 2600 Millimol Sauerstoff je kg.
  • Dieses Produkt enthält offensichtlich nicht nur Monoperoxydmethylester, welche I Mol Peroxydsauerstoff je Mol ungesättigte Verbindung enthalten, sondern auch Diperoxydester, da bei I Mol Sauerstoff je Mol ungesättigter Ester der theoretische Peroxydwert des Monoperoxydesters etwa 2390 Millimol je kg betragen würde.
  • Beispiel 2 Auf ähnliche Weise wie im Beispiel I wurden 75 ccm destillierter Methylester gemischter Fettsäuren aus Olivenöl bei einer Temperatur von 25 bis 300 C bis zu einem Peroxydwert von 2775 Millimol je kg in 5 Stunden oxydiert. Dieser Peroxydwert entspricht ziemlich genau dem berechneten -theoretischen Peroxydwert für die Monoperoxydester, der etwa 2760 beträgt.
  • Eine Steigerung der Chlorophyllkonzentration, der Lichtstärke, des Gasdruckes, der Sauerstoffkonzentration in dem verwendeten Gas, z. B. Luft, und eine gleichmäßige Verteilung des Gases in der flüssigen Fettverbindung erhöhen die Geschwindigkeit der Peroxydbildung. Wie nachstehend gezeigt wird, steigern auch eine längere Oxydationszeit und höhere Temperaturen, wenn diese innerhalb zweckmäßiger Grenzen bleiben, die Menge des gebildeten Peroxyds.
  • Beispiel 3 Auf ähnliche Weise wie im Beispiel I wurden 85 ccm destillierte Baumwollsamenölmethylester bei 25 bis 300 C oxydiert. In diesem Falle wurden während der 61/4stündigen Oxydation insgesamt o,o24 g kupferfreies Chlorophyll wie im Beispiel I in Zeitabständen von je 10 Minuten zugegeben. Die längere Oxydationszeit ergab ein Produkt mit einem Peroxydwert von 30I5 Millimol O2 je kg, der Peroxydwert war also etwa I60/o höher als der im Beispiel 1 erzielte.
  • Das Beispiel 4, in dem ungesättigte Fettsäuren peroxydiert werden, erläutert die Wirkung, die auftritt, wenn der Sauerstoff nicht innig vermischt und weniger Katalysator verwendet wird. Bei der angewendeten Temperatur waren die Fettsäuren so viskos, daß sich viel größere Sauerstoffblasen als in den vorstehenden Beispielen bildeten, so daß eine viel weniger innige Berührung des Sauerstoffs mit der Fettverbindung und dem Chlorophyll erfolgte, was ein Produkt mit geringerem Peroxydwert ergab.
  • Beispiel 4 50 ccm destillierte technische Ölsäure, bekannt als Rotöl, wurden auf ähnliche Weise wie im Beispiel I bei 27 bis 320 C unter Verwendung von nur drei 300-Watt-Glühfleckbirnen oxydiert. Insgesamt 0,007 g kupferfreies Chlorophyll wurden dem Öl auf die gleiche Weise wie im Beispiel 1 zugegeben, nur mit der Ausnahme, daß die aufeinanderfolgenden Anteile in Abständen von etwa 1/2 Stunde während einer 71/2stündigen Oxydationsdauer zugegeben wurden. Der Peroxydwert des Oxydationsproduktes betrug II40 Millimol °2 je kg.
  • Beispiel 5 Ein Anteil von Fettalkoholen, welche durch Reduktion von Spermöl mit Natrium hergestellt wurden, wurde bei einem absoluten Druck von 3 mm Quecksilber destilliert. Die zwischen 146 und I540 C überdestillierende Fraktion wurde zuerst auf etwa C und dann auf etwa -i8o0C abgekühlt. Bei jeder dieser Temperaturen wurden die auskristallisierten Fettalkohole abfiltriert. Die Untersuchung des Filtrats ergab, daß es nahezu vollständig aus Oleylalkohol bestand.
  • Ähnlich wie im Beispiel 1 wurden dann 75 ccm dieses Oleylalkohols bei 15 bis 200 C oxydiert.
  • Dann wurden 0,03 g kupferfreies Chlorophyll zu 10 ccm Hexan und 0,5 ccm dieser Lösung zu Beginn der Oxydation dem Oleylalkohol zugegeben, worauf im Verlauf von 7 Stunden in Abständen von Io bis 15 Minuten jeweils 0,2 ccm dieser Lösung zugegeben wurden. Nach 4 bis 7 Stunden aus der Oxydationsmischung entnommene Proben er- gaben bei der Bestimmung Peroxydwerte des Alkohols von II3I bzw. I667 Millimol O2 je kg. Der Peroxydwert war am Ende der 7 Stunden, als die Bestrahlung und die Chlorophyllzugabe abgebrochen wurden, noch im raschen Steigen begriffen.
  • Die in den vorstehenden Beispielen beschriebenen Verfahren können auch zur Herstellung von Peroxyden von Fettestern ungesättigter Fettalkohole angewendet werden.
  • Beispiel 6 75 ccm der destillierten Methylester gemischter Fettsäuren aus Sojabohnenöl wurden unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel I oxydiert.
  • Der Peroxydwert der Ester erreichte nach 4'/s Stunden, als die Peroxydation abgebrochen wurde, 2490 Millimol je kg und war noch in raschem Ansteigen begriffen.
  • Es sei bemerkt, daß die in den Fettverbindungen der vorstehenden Beispiele enthaltenen gemischten Fettsäuren verschiedene Sättigungsgrade aufweisen.
  • Die folgende Tabelle zeigt die Anteile der Säuren mit einer, zwei und drei Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen (C = C), wie sie gewöhnlich in den vorstehend verwendeten gemischten Fettsäuren gefunden werden.
    Beispiele
    Fettsäuren aus I 1 3 2 4 6
    Baumwollsamenöl Olivenöl Technische Sojabohnenöl
    Ölsäure
    Jodzahl .......................... 110 85 ! 90 I33
    Ölsäure (I C = C), O/o ............. 33 83 74 33,6
    Linolsäure (2 C = C), O/o .......... 43,5 7 I4 52,6
    Linolensäure (3 C = C), O/o - - 2,3
    Gesättigte Säuren, O/o . 23,5 10 12 11,5
    Der Gehalt der in der Fettmischung' anwesenden gesättigten Fettverbindungen scheint als Verdünnungsmittel zu wirken und beeinflußt den Peroxydationsgrad der ungesättigten Fettverbindungen nicht. Andererseits kann die Art der Fettverbindung die Peroxydationsgeschwindigkeit beeinflussen. So werden z. B. Methylester etwa dreimal schneller peroxydiert als die Triglyceride, aus denen sie erhalten wurden.
  • Beispiel 7 In diesem ähnlich Beispiel 1 durchgeführten Beispiel wurden nur drei Glühfleckbirnen verwendet, und die Oxydation wurde bereits nach 2 Stunden abgebrochen; die Baumwollsamenölmethylester zeigten einen Peroxydwert von I750, was 0,73 Mol Sauerstoff je Mol ungesättigter Fettverbindung entspricht.
  • Nach der 2stündigen Oxydation wurde der Sauerstoff durch Stickstoff ersetzt. Die Bestrahlung mit sichtbarem Licht sowie die Chlorophyllzugabe wurden 4 Stunden fortgesetzt; in dieser Zeit stellte man jedoch keine meßbare Veränderung des Peroxydwertes fest. Dieser Versuch dient zur Erläuterung der Tatsache, daß sichtbares Licht und Chlorophyll den Peroxydzerfall nicht katalysieren.
  • Die gemäß der Erfindung hergestellten Fettperoxyde zeigen im wesentlichen alle den gleichen Sättigungsgrad wie die ursprüngliche Fettverbindung, z. B. betrug die an einer Probe von Baumwollsamenöl methylestern bestimmte Jodzahl vor der Oxydation 108,5. Nach der Oxydation wie im Beispiel 7 zu einem Peroxydwert von I750 betrug sie 103. Eine theoretische Berechnung der Jodzahl nach der Oxydation unter der Annahme, daß keine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung während der Oxydation zerstört wurde, ergab eine Jodzahl von 102,8, mithin eine praktisch vollständige Übereinstimmung. Die vorstehende Jodzahl von 103 wurde nach der üblichen Wijs-Methode bestimmt, wobei die Menge des durch die Peroxydgruppe aus dem Kaliumjodid frei gemachten Jods berücksichtigt wurde. Dieser Ausgleich wurde so bestimmt, daß man das aus einer Kaliumjodidlösung frei gemachte Jod maß. Diese Kaliumjodidlösung wurde auf dieselbe Weise wie die »Wijs-Lösung« hergestellt und verwendet, nur mit der Ausnahme, daß die Zugabe von Chlorjod unterblieb.
  • Die Peroxyde sind verhältnismäßig unbeständig, da die Zersetzung der Peroxyde stark exotherm verläuft. Bei Temperaturen von etwa 70 bis I00° C oder höher tritt eine heftige Zersetzung ein, wenn die Zersetzungswärme nicht abgeführt wird. Die Zersetzung kann auch durch Verunreinigungen, z. B. Oxydationsmittel, beschleunigt werden. Die Peroxyde sind indessen bei niedrigen Temperaturen überraschend beständig, insbesondere wenn sie gemäß der Erfindung hergestellt wurden, wobei sorgfältig Zersetzungskatalysatoren ausgeschlossen werden; z. B. verlor eine Probe peroxydierter Methylester von Fettsäuren aus Olivenöl, welche einen Peroxydwert von 2700 hatte, bei 22tägiger Aufbewahrung in einem Eisschrank bei etwa 50 C nur 10 Einheiten. Sogar bei höheren Temperaturen verläuft die Zersetzung geregelt, wenn die Zersetzungswärme in dem Maße ihrer Bildung abgeführt wird.
  • Eine Peroxydprobe aus Baumwollsamenölmethylestern mit einem anfänglichen Peroxydwert von 2220 wird isotherm bei verschiedenen Temperaturen gelagert. Der Peroxydgehalt nahm ungefähr logarithmisch mit der Zeit ab, und es handelte sich hierbei offensichtlich um eine Reaktion erster Ordnung. Die folgende Tabelle zeigt die Abnahme des Peroxydwertes nach 6 Stunden, wobei die für die Abnahme des Peroxydwertes bei den niedrigeren Temperaturen angegebenen Zahlen extrapolierte Werte sind, die unter Verwendung von experimentell bei höheren Temperaturen von II0, 125 und 1380 C bestimmten Reaktionskonstanten berechnet wurden.
  • Zersetzungsgeschwindigkeit des Peroxyds von Baumwollsamenölmethylestern, Peroxydwert 2200
    Temperatur | Abnahme des Peroxydwertes
    o C | in 6 Stunden in in °/o
    I25 22I9,0 I00,0
    110 2066,0 93,0
    90 8go,o 40,0
    70 195,0 g,o
    30 3,0 0,I3
    5 0,I 0,004
    Wenn die in der Tabelle bei 50 C gezeigte Zersetzungsgeschwindigkeit während 22 Tagen weiterverfolgt werden würde, würde die Gesamtabnahme 24 des Peroxydwertes etwa 0,I . . 22 oder 8,8 Per-6 oxydwerteinheiten betragen, was im wesentlichen mit dem experimentell bestimmten Wert einer Abnahme von 10 Einheiten übereinstimmt, wie sie vorstehend für die Peroxyde der Methylester der Fettsäuren des Olivenöls, die bei etwa der gleichen Temperatur gelagert wurden, gezeigt wird.
  • Aus diesen Werten ist ersichtlich, daß für beständige Peroxyde auf jeden Fall niedrige Temperaturen während ihrer Herstellung und insbesondere während ihrer Lagerung zweckmäßig sind.
  • Ausgehend von einem Peroxydwert von 2220, geben die obigen Werte die Abnahme des Peroxydwertes während einer 6stündigen Zersetzung an. Peroxydiert man indessen die Baumwollsamenölmethylester während 6 Stunden von einem Peroxydwerto auf einen Peroxydwert von 2220, so würde die gleichzeitig stattfindende Peroxydzersetzung wahrscheinlich etwa die Hälfte der oben angegebenen Werte betragen, da die durchschnittliche Menge des anwesenden Peroxyds geringer ist. Die Geschwindigkeit der Zersetzung des Peroxyds oder dessen Zerfall wird ferner durch die Verwendung von Antioxydationsmitteln, z. B.
  • Diphenylamin, Hydrochinon oder Chinon, herabgesetzt. So vermindert z. B. die Zugabe von t/2°/o Hydrochinon den Peroxydwertabfall eines auf einer Temperatur von 1380 C gehaltenen Olivenölsaurenmethylesters nach 6stündiger Lagerung um 3ooloz Das Peroxydationsverfahren nach der Erfindung kann entweder für die teilweise oder die vollständige Peroxydation der Öle angewendet werden.
  • Bei Anwendung niedriger Temperaturen, etwa 300 C oder darunter, kann es zur Erzeugung von Peroxyden dienen, welche im wesentlichen keine Peroxydzerfallsprodukte enthalten (höchstens nur etwa 0,1 0/o). Die Anwendung mittlerer Temperaturen, etwa 30 bis 700 C, ermöglicht die schnelle Erzeugung von Peroxyden mit etwas höherem, jedoch immer noch verhältnismäßig geringem Gehalt an Peroxydzerfallsprodukten. Auch zur Herstellung von Peroxyden oberhalb 700 C kann es angewendet werden.
  • Bei den hohen Temperaturen muß indessen darauf geachtet werden, daß die Wärme rasch aus der Oxydationsmischung abgeführt wird, um schnelle Temperaturanstiege zu vermeiden, durch welche eine rasche Zersetzung der Peroxyde erfolgen würde.
  • Bei Temperaturen oberhalb I00° C konnten nach dem erfindungsgemäßen Verfahren keine Produkte erhalten werden, deren Peroxydgehalt hoch genug war, um ihnen einen technischen Wert zu verleihen.
  • Die Art der verwendeten Einrichtung für die Durchführung des Verfahrens kann weitgehend abgeändert werden. Es können mit Glas ausgekleidete oder andere Einrichtungen verwendet werden, welche ungünstige katalytische Wirkungen, z. B. eine Zersetzung der Peroxyde, nicht fördern. Bei technischen Anlagen stellt die Kreislaufführung der Reaktionsteilnehmer durch röhrenförmige Wärmeaustauscher eine zweckmäßige Art der Kühlung dar.
  • Die Geschwindigkeit der Peroxydation der ungesättigten Fettverbindungen hängt von der Konzentration des in der flüssigen Fettverbindung gelösten molekularen Sauerstoffs ab. Wenn z. B. Luft als Sauerstoffquelle verwendet wird, ist die Sauerstoffkonzentration in der ungesättigten Fettverbindung bei dem gleichen Gesamtgasdruck geringer, als wenn reiner molekularer Sauerstoff verwendet wird.
  • Die Reaktionsgeschwindigkeit kaml durch Erhöhung des Sauerstoffdruckes, z. B. Überdruckes, durch Einhaltung eines Gleichgewichts zwischen der Fettverbindung und einer zur Bildung einer gesättigten Lösung von molekularem Sauerstoff in der Fettverbindung im Überschuß befindlichen Menge an molekularem Sauerstoff oder durch innige Mischung der Teilnehmer beschleunigt werden, wobei das Gas durch die flüssige Fettverbindung geleitet wird oder diese in das Gas eingesprüht wird, so daß der gelöste Sauerstoff jeweils rascher zugeführt wird, als er bei der Peroxydation verbraucht wird.
  • Das die katalytische Beschleunigung der Oxydation bewirkende Licht kann auf verschiedene Weise einwirken, z. B. durch Durchstrahlung von Glasfenstern oder Glas röhren oder durch direkte Bestrahlung in einem geschlossenen Behälter. Das Licht soll, gleichgültig ob es von Glühbirnen oder von der Sonne stammt, zur Entfernung im wesentlichen des gesamten Ultraviolettstrahlenbereichs gefiltert werden. Obwohl sehr kleine Lichtmengen bereits das Chlorophyll aktivieren, ist es sowohl aus wirtschaftlichen Gründen als auch für die Güte des Hydroperoxyds zweckmäßig, die Peroxydation durch Erhöhung der Lichtstärke zu beschleunigen.
  • So kann z. B. bei Verwendung von gefiltertem Sonnenlicht dessen Stärke durch Verwendung von Hohlspiegeln oder Sammellinsen erhöht werden, wobei man jedoch für Kühlvorrichtungen Sorge tragen muß, welche auf die Stärke der verwendeten Lichtquelle und die dadurch entwickelte Wärmemenge abgestimmt sind.
  • In den vorstehenden Beispielen befanden sich die 300-Watt-Glühflecklampen, die das sichtbare Licht lieferten, etwa 5 bis 10 cm von der Peroxydationszelle entfernt, wobei das konzentrierte Lichtstrahlenbündel auf die Zelle gerichtet war. Trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen durchdrang ein großer Teil des Lichtes nicht die Reaktionsmischung, sondern ging verloren. Durch einen geeigneten Bau und eine günstige Anordnung der Reaktionskammer sowie durch Einhaltung der höchsten Lichtstärke je Volumeneinheit der Fettverbindung kann indessen das Verfahren mit einem geringen Lichtverlust durchgeführt werden. Eine Reaktionskammer mit kleinem Querschnitt, zweckmäßig von etwa 2,5 cm in Richtung der Lichtstrahlen, und einer großen Seitenfläche, auf welche die Lichtstrahlen etwa im rechten Winkel auftreffen, ist für diesen Zweck äußerst geeignet. Reflektoren und bzw. oder Spiegel können zweckmäßig verwendet werden. Bei Verwendung einer Reaktionskammer mit zwei 2,5 cm voneinander entfernten flachen Glaswänden, welche an jeder Seite mit gläsernen Wasserkühlungsmänteln bedeckt ist, ergibt sich eine befriedigende Oxydationsgeschwindigkeit, wenn siemit 300-Watt-Glühflecklampen, wie sie vorstehend verwendet wurden, bestrahlt wird, wobei die Lampen etwa I5 cm vom Mittelpunkt jeder Seite der Kammer entfernt angeordnet sind. In dieser Entfernung werden von beiden Seiten der Kammerwände Lampen auf die flachen Glaswände gerichtet, wobei für jeweils etwa 230 cm2 Wandfläche eine Lampe vorgesehen ist.
  • Die mittlere Strahlung des Lichtkegels jeder dieser Glühflecklampen, die an der am stärksten bestrahlten Fläche einen Winkel von etwa I50 einschließt, betrug etwa I350 bis I450 Lumen, bei höchsten Lichtstärken in der Mitte des Kegels etwa I6 000 Kerzen.
  • Bei der Herstellung von Peroxyden gemäß der Erfindung ist eine starke Durchstrahlung bei Anwendung des oberen Temperaturbereiches vorzuziehen, um die Zersetzung, welche während längerer Dauer der Oxydation bei höheren Temperaturen auftreten könnte, zu vermeiden. Bei niedrigeren Temperaturen, wie etwa 25 bis 300 C, ist indessen das Peroxyd so beständig, daß die Lichtstärke auf ein Viertel der vorstehend angegebenen und weniger herabgesetzt werden kann, ohne daß dadurch die Güte des Peroxyds beeinträchtigt wird. Sehr kleine Mengen kupferfreies Chlorophyll setzen die rasche Peroxydation in Gang. Tatsächlich genügen nur 2 mg reines Chlorophyll je Liter der ungesättigten Fettverbindung, um eine rasche Peroxydbildung zu bewirken. Indessen zersetzt sich das grüngefärbte Chlorophyll während der Oxydation und ergibt einen gelb bis braun aussehenden Stoff. In dem Maße, in dem sich das Chlorophyll zersetzt, nimmt die Peroxydationsgeschwindigkeit der Fettverbindung ab. Wegen dieser Chlorophyllzersetzung und wegen der kleinen, jederzeit zur Förderung der raschen Oxydation notwendigen Menge muß das Chlorophyll während der ganzen Oxydation entweder fortlaufend oder in kurzen Abständen zugesetzt werden, anstatt die Gesamtmenge Chlorophyll auf einmal zu Beginn der Oxydation zuzugeben. Wenn man so verfährt, erzielt man eine wirksam fortschreitende Peroxydation, und zwar offensichtlich deswegen, weil I. die jederzeit anwesende kleine Chlorophyllmenge wirksam ausgenutzt wird, 2. nur wenig Chlorophyll je Zeiteinheit wegen der für die Zersetzung zur Verfügung stehenden kleineren Menge zersetzt wird und 3. die Strahlungsenergie wirksamer ausgenutzt wird, da nur eine kleinere Menge Chlorophyllzersetzungsprodukte anwesend ist, welche das Licht daran hindern können, das Chlorophyll zu erreichen.
  • Vorstehend wurde gesagt, daß mit Ausnahme eines möglichen größeren Chlorophyllverbrauchs längere Peroxydationszeiten bei niedrigeren Temperaturen infolge der Beständigkeit der gemäß der Erfindung erzeugten Peroxyde nicht ungünstig sind. Indessen ist es für gewöhnlich zweckmäßiger, die Peroxydation rasch durchzuführen, da dadurch außer einer Herabsetzung der Betriebskosten je Produktionseinheit bei Anwendung hoher Temperaturen eine übermäßige Peroxydzersetzung ebenfalls vermieden wird. Daher wird zweckmäßig die Oxydation in Anwesenheit einer Menge von etwa 5 bis 40 mg oder mehr reinem Chlorophyll je Liter ungesättigter Fettverbindung in Gang gesetzt, obwohl die Peroxydation auch durchaus mit kleineren Chlorophyllkonzentrationen durchgeführt werden kann. Während der Oxydation wird dann eine weitere Menge Chlorophyll entweder fortlaufend oder in häufigen Abständen zugesetzt, so daß das aktive Chlorophyll immer in annähernd der vorstehend genannten Konzentration vorhanden ist.
  • Beste Peroxydationsgeschwindigkeiten erhält man in der Regel dann, wenn man fortlaufend oder nach und nach, zweckmäßig mehrere Mal je Stunde, Chlorophyll mit einer Geschwindigkeit von etwa 5 bis So mg je Liter je Stunde zusetzt.
  • Bei jeder Stärke der Durchstrahlung scheint die Peroxydationsgeschwindigkeit proportional der verwendeten Chlorophyllkonzentration anzusteigen, und zwar bis zu einem Höchstwert an Chlorophyll.
  • Oberhalb dieses Höchstwertes ist der Anstieg der Peroxydationsgeschwindigkeit mit der Erhöhung der Chlorophyllkonzentration geringer, und mindestens in einigen Fällen kann die Peroxydationsgeschwindigkeit sogar abnehmen, wenn die Chlorophyllkonzentration zu stark erhöht wird. So beträgt z. B. diese beste Chlorophyllkonzentration bei einer Peroxydation, bei welcher die Durchstrahlung etwa der im Beispiel I angewendeten entspricht, ungefähr I5 bis 20 mg reines Chlorophyll je Liter ungesättigter Verbindung. Es scheint ferner, daß die beste Chlorophyllkonzentration in dem Maße zu- oder abnehmen kann, in dem die Strahlungsstärke zu-oder abnimmt.
  • In den obigen Beispielen waren die einzelnen Chlorophyllzugaben so gering, daß es sich als zweckmäßig erwies, das Chlorophyll mit Hexan zu verdünnen, um seine Abmessung zu erleichtern. Es sei bemerkt, daß man darauf bedacht war, Mindestmengen eines sehr flüchtigen und nicht reaktionsfähigen Verdünnungsmittels zu verwenden. Unter den in den vorstehenden Beispielen angewendeten Bedingungen wurde das Hexan sofort durch den kontinuierlichen Gasblasenstrom verflüchtigt und aus der Reaktionsmischung ausgetrieben, bevor es reagieren konnte. Zweckmäßig wird bei der Herstellung größerer Peroxydmengen, bei denen eine Verdünnung zur Erleichterung der Abmessung des Chlorophylls - nicht notwendig ist, kein Verdiinnungsmittel verwendet. Die Verwendung solcher Stoffe oder auch die Verwendung von Lösungsmitteln für die Fettverbindung schleppt nur andere Stoffe ein, welche in die Peroxydbildung eingreifen, mit dem Peroxyd reagieren oder anderweitig seine Zersetzung fördern können. So kann z. B. die Verwendung von Athyläther sehr ungünstig sein, da er nicht nur die gewünschte Peroxydation stören, sondern auch selbst zu einer explosiven peroxydischen Verbindung oxydiert werden kann. Natürlich muß die ungesättigte Fettverbindung für die Peroxydation sorgfältig ausgewählt werden, und bei der Auswahl der Reinigungsverfahren muß womöglich noch vorsichtiger verfahren werden, damit man sicher ist, daß reaktionsfähige Lösungsmittel oder andere Stoffe, welche die Herstellung und bzw. oder Beständigkeit des Peroxyds stören würden, entfernt sind.
  • In den vorstehenden Beispielen änderten sich die Peroxydationsgeschwindigkeiten mit den Verfahrensbedingungen. So schwankte die für die Aufnahme von 0,5 Mol Peroxydsauerstoff je Mol der ungesättigten Fettverbindung benötigte Zeit zwischen etwa I und Stunden. Obwohl man gemäß der Erfindung bei Änderung der Verfahrensbedingungen auch bei Geschwindigkeiten außerhalb dieses Bereichs arbeiten kann, werden gemäß der Erfindung solche Bedingungen bevorzugt, besonders hinsichtlich der Chlorophyllkonzentration und Lichtstärke, daß 0,5 Mol Peroxydsauerstoff je Mol ungesättigter Fettverbindung in etwa 6 Stunden oder weniger aufgenommen werden. Wenn die Peroxydationszeit für diese angegebenen Mengen länger als etwa 11 Stunden beträgt, werden die erfindungsgemäßen Vorteile geringer, und zwar insbesondere dann, wenn die Reaktionstemperatur oberhalb 300 C liegt.

Claims (8)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Herstellung von Hydroperoxyden ungesättigter Fettsäuren und deren Derivaten mit hohem Peroxydgehalt durch Oxydation von gereinigten, ungesättigten Fettsäuren und bzw. oder deren Derivaten mit feinverteiltem Sauerstoff oder Luft bei einer Temperatur, bei welcher die ungesättigten Fettverbindungen flüssig sind und die I00° C nicht übersteigt, unter Bestrahlung mit Licht in Gegenwart von Chlorophyll, dadurch gekennzeichnet, daß man das Chlorophyll dem Reaktionsgemisch nach und nach zusetzt und daß man die Bestrahlung mit sichtbarem, im wesentlichen ultraviolettfreiem Licht, das einen größeren Anteil Strahlung mit einer Wellenlänge von 600 bis 660 mll enthält, in Abwesenheit von Kupfer und anderen die Peroxydbildung fördernden Stoffen durchführt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion unterhalb 700 C und zweckmäßig bei etwa 300 C durchgeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die ungesättigten Fettsäuren und deren Derivate eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung oder zwei derartige Bindungen im Molekül enthalten.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß als ungesättigte Fettsäure Ölsäure verwendet wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Sauerstoff unter Überdruck eingeführt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Chlorophyll nach Verdünnung mit einem flüchtigen Kohlenwasserstoff zugegeben wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxydation so lange durchgeführt wird, bis die Fettverbindung mindestens 0,5 Mol Peroxydsauerstoff je Mol ungesättigter Fettsäure und bzw. oder deren Derivaten enthält.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die 0,5 Mol peroxydischer Sauerstoff in weniger als etwa II Stunden eingeführt werden.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Fitting, Herder, Firbos, Lehrbuch der Botanik, I944, S.I82; Zeitschrift für Elektrochemie und angewandte physikahsche Chemie, Bd. 55, 1951, Heft 6, S. 505 bis 5II; Die Naturwissenschaften, Bd. 35, I948, 5. 28 und 29, Fußnote II; Bd. 38, I95I, S.355 und 356; Journ. Amer. chem. Soc., Bd. 7I, I949, S. 282; Chemische Berichte, Bd. 8I, 1948, S.472f.; Angewandte Chemie, Bd. 57, I944, S.IOI/IO2; Bd. 60, I948, S.244 bis 245; Bd. 6I, I949, S.434; Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Bd. 75, I942, 5. 300 bis 3I3; Bd. 76, 1943, S.II30/II3I; Chemical Abstracts, Bd. 44, I950, Spalte 8I35 e; Süddeutsche Apothekerzeitung, Bd. 88, 1948, S. 3 bis 6; Ullmanns Enzyklopädie der techn. Chemie, Bd. I, I95I, S.762; Zeitschrift für Elektrochemie, Bd. 55, I95I, S.5o5 bis 511.
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