DE974866C - Anordnung zur Entzerrung der temperaturabhaengigen Daempfungsaenderung von Leitungen - Google Patents
Anordnung zur Entzerrung der temperaturabhaengigen Daempfungsaenderung von LeitungenInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 18. MAI 1961
S 31476 VIII α/21a2
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Entzerrung der temperaturabhängige!! Dämpfungsänderung von für die Nachrichtenübermittlung benutzten
Leitungen.
Die Dämpfung einer Leitung, z. B. eines Kabels, ist von der Temperatur abhängig. Bei längeren
Verbindungen müssen diese temperaturabhängigen Dämpfungsänderungen ebenso wie die frequenzabhängigen
Dämpfungen durch Entzerrer ausgeglichen werden, so daß die Restdämpfung der Verbindung im ganzen für die Nachrichtenübertragung
benutzten Frequenzbereich einen konstanten Wert hat und diesen auch bei Temperaturänderung
beibehält. Eine genaue Temperaturentzerrung ist sehr wichtig, da sich z. B. die Dämpfung einer iooo km langen Leitung, die Frequenzen
zwischen 12 und 600 kHz übertragen soll, im Laufe eines Jahres bei tiefen Frequenzen um
etwa +3 N, bei der höchsten Frequenz um etwa + 7 N ändert, während die geforderte zeitliche
Restdämpfungskonstanz ± 0,2 N beträgt.
Bei geringen Ableitungsverlusten des Dielektrikums der Leitung ist bei höheren Frequenzen, etwa
oberhalb 60 kHz, die temperaturabhängige Dämpfungsänderung der Leitungsdämpfung proportional,
während sie z. B. unterhalb 60 kHz einen frequenzabhängigen Verlauf hat, wie ihn Fig. 1 für eine mit
einer gereckten Polystyrolfolie isolierten Kabelleitung zeigt. Diese gesamte temperaturabhängige
Dämpfungsänderung gleicht man gewöhnlich durch Temperaturentzerrer aus, die eine entsprechend
gegenläufig regelbare frequenzabhängige Dämpfung haben, so daß die Summe beider Dämpfungsänderungen
= Null gemacht werden kann.
Gemäß der Erfindung ist bei Leitungen, bei denen im oberen Teil des Frequenzbereiches (etwa
109 574ß
über 60 kHz) die temperaturabhängige Dämpfungsänderung proportional der Leitungsdämpfung ist,
während im unteren Teil des Frequenzbereiches eine solche Proportionalität nicht besteht, der der
Leitungsdämpfung proportionale Teil der temperaturabhängigen Dämpfungsänderung durch ohnehin
vorhandene regelbare Leitungsentzerrer entzerrt und nur im unteren Frequenzbereich "die Differenz zwischen
der durch diese regelbaren Leitungsentzerrer bewirkten Dämpfungsänderung und der tatsächlichen
Leitungsdämpfungsänderung von einem zusätzlichen Temperaturentzerrer ausgeglichen. Dadurch
kann der Aufwand für die Temperaturentzerrung wesentlich vermindert werden, da der
ohnehin schon vorhandene regelbare Leitungsentzerrer zur Temperaturentzerrung mit verwendet
wird und den Teil der temperaturabhängigen Dämpfungsänderung entzerrt, welcher der Leitungsdämpfung
proportional ist und nur der Rest durch ein zusätzliches Entzerrungsnetzwerk (einen
zusätzlichen Temperaturentzerrer) ausgeglichen werden muß.
Die in Fig. 1 gezeichneten Kurven veranschaulichen deutlich den Vorteil der Verwendung eines
Leitungsentzerrers in Verbindung mit einem zusätzlichen Temperaturentzerrer gemäß der Erfindung
für den Ausgleich der temperaturabhängigen Dämpfungsänderung. In Fig. 1 zeigt die stark ausgezeichnete
Kurve a die temperaturabhängige Dämpfungsänderung. Der Übertragungsbereich, für
den die Temperaturentzerrung wirksam sein muß, liegt zwischen den Frequenzen /,„,·„ und fmax. Der
Verlauf der temperaturabhängigen Dämpfungsänderung, welcher der Kabeldämpfung proportional
ist, ist durch Kurve b angegeben. Bei tiefen Frequenzen zwischen fx und f2 hat die tatsächliche
Dämpfungsänderung, Kurve a, einen erheblich anderen Verlauf wie die der Kabeldämpfung proportionale
Kurvet; bei ^1 hat sie z.B. ein Maximum,
bei den höheren Frequenzen oberhalb /2
stimmt dagegen der Verlauf der Kurve α mit der Kurve b überein. Es genügt daher nicht, einen
regelbaren Leitungsentzerrer entsprechend der Dämpfungsänderung nachzustellen; es wäre aber
ein unnötig großer Aufwand erforderlich, wollte man mit dem Temperaturentzerrer die ganze Änderung
entsprechend Kurve α ausgleichen. Erfindungsgemäß wird der für die Temperaturentzerrung
notwendige zusätzliche Entzerrer ao bemessen, daß er die schraffierte Differenz zwischen
Kurve α und b (Kurve c) entzerrt, während der Rest vom Leitungsentzerrer aufgenommen
wird.
Der zusätzliche Temperaturentzerrer, der nur den Unterschied zwischen der Dämpfungsänderung des
regelbaren Leitungsentzerrers und der tatsächlichen Leitungsdämpfungsänderung auszugleichen hat,
läßt sich wesentlich leichter realisieren und hat einen bedeutend einfacheren Aufbau als ein Netzwerk,
das die gesamte Temperaturdämpfungsänderung im ganzen Frequenzbereich entzerrt. Er läßt
sich besonders vorteilhaft im Gegenkopplungsweg des Leitungsverstärkers anordnen.
Dieses Verfahren der Temperaturentzerrung hat noch einen weiteren Vorteil. Die Dämpfungsänderung
bei fmax (Fig. 1, Kurven) ist wesentlich größer
als der maximale Wert der Differenz zwischen Kurve α und Kurve b. Läßt man bei fmin die gleiche
Pegelabweichung durch Temperaturänderung zu wie bei fmax, so· braucht der zusätzliche Entzerrer
nur seltener nachgestellt zu werden, oder er ist nur in größeren Abständen, d. h. für mehrere zur Temperaturentzerrung
herangezogene, regelbare Leitungsentzerrer erforderlich. Vorzugsweise wird das Netzwerk für den zusätzlichen Temperaturentzerrer
so aufgebaut, daß die Einstellung der verschiedenen Kurven nur durch Änderung eines Widerstandes
erfolgt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können die Einstellmittel des regelbaren Leitungsentzerrers
und die des zusätzlichen Temperaturentzerrers mechanisch, elektrisch oder, wenn man Heißleiter
für die Regelung der Entzerrungskurven der Netzwerke verwendet, auch thermisch miteinander gekoppelt
werden. Einstellbare Stufen von Zusatzentzerrer und regelbarem Leitungsentzerrer werden
vorzugsweise so gewählt, daß sie aufeinander abgestimmt sind und bestimmten Temperaturänderungen
entsprechen.
Da die Temperaturentzerrung während des Betriebe nachgestellt-werden soll, ist es zweckmäßig,
bei stufenweiser Einstellung der Temperaturentzerrung die Stufung so fein zu machen, daß die bei der
Nachstellung auftretenden Pegelsprünge die Nachrichtenübertragung nicht stören. Dies ist der Fall,
wenn die Pegelsprünge etwa ^ο,ΐΝ sind. Die Regelung
des für die Temperaturentzerrung verwendeten Leitungsentzerrers und des zusätzlichen Temperaturentzerrers
sollen daher insbesondere in so kleinen Stufen erfolgen, daß die Pegeländerung bei allen Frequenzen des Übertragungsbereiches
^ο,ΐΝ ist.
Die Einstellung des zusätzlichen Temperaturentzerrers kann ebenso wie die des Leitungsentzerrers
in Abhängigkeit von der mittleren Leitungstemperatur von Hand oder selbsttätig durch eine
Pilotfrequenz erfolgen.
Ausführungsbeispiele gemäß der Erfindung zeigen die Fig. 2 a und 2 b. In Fig. 2 a ist eine Entzerreranordnung
dargestellt, bei welcher ein fester Leitungsentzerrer LEF und ein regelbarer Leitungsentzerrer
LER und ein zusätzlicher Temperaturentzerrer TEZ dem Verstärker vorgeschaltet
sind. Besonders vorteilhaft ist es, entsprechend Fig. 2 b den regelbaren Leitungsentzerrer LER und
den zusätzlichen Temperaturentzerrer TEZ in den Gegenkopplungsweg des Verstärkers zu legen. Die
Einstellvorrichtungen des regelbaren Leitungsentzerrers LER und des zusätzlichen Temperaturentzerrers
TEZ können auch gekoppelt sein, wie dies in Fig. 2 b angedeutet ist.
Claims (6)
- PATENTANSPRÜCHE:I. Anordnung zur Entzerrung der temperaturabhängigen Dämpfungsänderung von für dieNachrichtenübermittlung benutzten Leitungen, bei denen im oberen Teil des Frequenzbereiches (etwa über 6o kHz) die temperaturabhängige Dämpfungsänderung proportional der Leitungsdämpfung ist, während im unteren Teil des Frequenzbereiches eine solche Proportionalität nicht besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der der Leitungsdämpfung proportionale Teil der temperaturabhängigen Dämpfungsänderung durch ohnehin vorhandene regelbare Leitungsentzerrer (LER) entzerrt ist und nur im unteren Frequenzbereich die Differenz zwischen der durch diese regelbaren Leitungsentzerrer (LER) bewirkten Dämpfungsänderung und der tatsächlichen Leitungsdämpfungsänderung von einem zusätzlichen Temperaturentzerrer (TEZ) ausgeglichen ist.
- 2. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der zusätzliche Temperaturentzerrer im Gegenkopplungsweg eines Verstärkers angeordnet ist.
- 3. Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß für mehrere zur Temperaturentzerrung herangezogene regelbare Leitungsentzerrer nur ein zusätzlicher Temperaturentzerrer vorgesehen ist.
- 4- Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellmittel des regelbaren Leitungsentzerrers und des zusätzlichen Temperaturentzerrers mechanisch, elektrisch oder thermisch miteinander gekoppelt sind.
- 5. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß einstellbare Stufen des regelbaren Leitungsentzerrers und des zusätzlichen Temperaturentzerrers gleichen Temperaturänderungen entsprechen.
- 6. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die einstellbaren Stufen des regelbaren Leitungsentzerrers und des zusätzlichen Temperaturentzerrers so bemessen sind, daß die Umschaltung zur nächsten Stufe eine Pegeländerung von ίο,ΐΝ zur Folge hat.In Betracht gezogene Druckschriften:Deutsche Patentanmeldung W 3479 VIII a/21 a2 (bekanntgemacht am 25. 9. 1952);USA.-Patentschrift Nr. 2096027;FTZ, 1954, Heft 9, S. 458;Zeitschrift »Technische Mitteilungen« der PTT, 1950, Heft 4, S. 146.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 509 562/6Φ 9.55 (1» 574/3 5.61)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES31476A DE974866C (de) | 1952-12-12 | 1952-12-13 | Anordnung zur Entzerrung der temperaturabhaengigen Daempfungsaenderung von Leitungen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE745193X | 1952-12-12 | ||
DES31476A DE974866C (de) | 1952-12-12 | 1952-12-13 | Anordnung zur Entzerrung der temperaturabhaengigen Daempfungsaenderung von Leitungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE974866C true DE974866C (de) | 1961-05-18 |
Family
ID=25947455
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DES31476A Expired DE974866C (de) | 1952-12-12 | 1952-12-13 | Anordnung zur Entzerrung der temperaturabhaengigen Daempfungsaenderung von Leitungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE974866C (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2096027A (en) * | 1936-01-30 | 1937-10-19 | Bell Telephone Labor Inc | Attenuation equalizer |
-
1952
- 1952-12-13 DE DES31476A patent/DE974866C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2096027A (en) * | 1936-01-30 | 1937-10-19 | Bell Telephone Labor Inc | Attenuation equalizer |
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